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Gibt es diese Wörter eigentlich überall?

Begonnen von Grey, 24. November 2007, 17:21:32

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Miezekatzemaus

Nölen und Plörre (insbesondere im Zusammenhang mit zu dünnem Kaffee  ;D) kenne und benutze ich auch (Niedersachsen), den Rest habe ich noch nie bewusst gehört. Ich denke aber, zumindest schnuddeln würde man verstehen, wenn du das Wort wie im Beispiel verwendest.

Sonnenblumenfee

Ich schließe mich der Mehrheit an: Nölen (ich würde es ohne H schreiben) und Plörre sind bekannt, beides würde ich als umgangssprachlich verbuchen. Himmeln, Schnuddeln und als zus kenne ich nicht und hätte sie vermutlich auch im Kontext nicht gut verstanden.

Ich empfinde "wie Arsch auf Eimer" auch als wesentlich gröber/heftiger als "wie die Faust aufs Auge". Kenne beides nur in der Bedeutung "zusammenpassen".
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Turiken

#1697
,,Nö(h)len" kenne ich als rumpöbeln, rufen, johlen, was in der Richtung.
Schnuddeln ist ein im Saarländischen total gebräuchliches Wort. Bei einer Erkältung schnuddelt man – oder wenn man flennt. ,,Schnuddel" nennen wir hier quasi den Rotz. ;D
Mit ,,himmeln" kann ich nichts anfangen, nur ,,anhimmeln".
Plörre kenne ich auch, eine Art Gebräu oder Brühe, die nicht unbedingt wohlschmeckend bzw. gut zubereitet wurde.
,,als zus" lässt mich auch wieder ratlos zurück.

Zit

... also Schnuddel wie in Schnodderseuche (Erkältungsschnupfen)? ;D
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Gilwen

Nölen kenne ich, wenn jemand sich die ganze Zeit beschwert: "Nun hör mal auf zu nölen!" Das ist meist auf Kinder und andere anstrengende Familienmitglieder bezogen.
Schnuddeln sagt mein Vater, wenn Enten fressen. Die tunken ihr Futter immer in Wasser und naja, dann schnuddeln sie es :rofl: Geht vermutlich in dieselbe Richtung wie die Sache mit der Nase...
Himmeln hab ich schon gehört, benutze es aber nicht selbst.
Plörre ist für mich Umgangssprache. "Was ist das denn für ne Plörre?" -> Der Kaffee ist nicht zufriedenstellend.
als zus kenne ich nicht... Ist das vielleicht so ein bisschen wie das Monnemer "als fott"? So wie in: "Isch hab des dem als fott gesagt.."
,,Ist schon gut", sagte das Feuer. ,,Du musst das sicher erstmal alles sacken lassen."

Wildfee

@Gilwen
als zus = immerwährend , andauernd

In der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, wird eine recht seltsame Sprachmischung gesprochen. Im nördlichen Teil des Landkreises ostwestfälisches Plattdeutsch und im südlichen Teil etwas, das beinahe hessisch ist, aber auch nicht so richtig.
In meinem (damaligen) Sprachgebrauch waren Frauen grundsätzlich eine Sache ("es" "et" oder sogar "ette" und "das"anstatt "sie" und "die") und das Wörtchen "nicht" wurde immer zu "nit".

20 Jahre im Rheinhessischen haben meine babylonische Sprachverwirrung allerdings nicht wirklich gebessert... ::)

Trippelschritt

Et und nit kenne ich auch aus dem Rheinland, aber da bezeichnet et ein Mädchen, keine verheiratete Frau.

Aus Ostwestfalen kenne ich das nicht. Aber da will ich mich ma drum bekümmern, will ich mich da.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Gilwen

Zitat von: Wildfeeals zus = immerwährend , andauernd
Dann ist die Bedeutung aber ähnlich wie als fott (als fort?), vielleicht hängt das irgendwie zusammen  :hmmm:
Sehr spannend! Dialekte sind ein echt interessantes Thema :)

Ich werfe mittlerweile auch so einiges zusammen, komme ja ursprünglich von der Bergstraße (meinen Opa hab ich teilweise echt schwer verstanden, aber Wörter wie Kanztrauwe (Johannisbeeren), Stinkedegee (Stinkwanzen) und Guutzel (Weihnachtsplätzchen) kann ich), mit Einschlag von Viernheim/Mannheim, und nun bekomme ich hier hessisch ab  :rofl:
,,Ist schon gut", sagte das Feuer. ,,Du musst das sicher erstmal alles sacken lassen."

Sonnenblumenfee

Mir fällt gerade noch ein: von meinen Großeltern (BaWü, genauer: Region Karlsruhe) kenne ich den Begriff "als" im Sinne von "manchmal, häufig, üblicherweise". Also "ich geh als am Sonntag zum Bäcker". Übrigens nicht nur von der Großelterngeneration, sondern zum Beispiel auch meine Cousinen benutzen das so, wenn auch ein wenig seltener. Ich frage mich, ob da eine Verbindung zu "als zu" besteht  :hmmm:
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Layka

Hier in Unterfranken (Bayern an der hessischen Grenze) verwenden wir das "als" genau so wie gerade von @Sonnenblumenfee beschrieben, und ich benutze das auch sehr oft. "als zus" kenne ich überhaupt nicht, dafür haben wir das zus im Kontext von "runter zus" / "hoch zus" als "in Richtung unten / oben" bedeutet. Spannend :hmmm:
lights out.

Turiken

@Zitkalasa
Genau, Schnuddel ist quasi Schnodder. Wobei ich das Wort "Schnuddel" ein bisschen ekliger, aber auch ein bisschen sympathischer finde. ;D

@Wildfee
Das mit dem "et" oder "es" für Frauen und Mädchen ist hier bei uns auch total fest im Sprachgebrauch verankert. "Em Müller Peter sein't" ist "Peter Müllers Frau/Freundin". Das 't ist dabei das "et". Die Weiblichkeit ist im Saarland irgendwie sehr sächlich.  :hmmm:

Nikki

Huhu, meine Frage des Tages: Welche Bezeichnung ist euch geläufiger, welche klingt "fremder" oder macht es keinen Unterschied?

Helikopter und/oder Hubschrauber

:hmmm:

Trippelschritt

Schwierige Frage, so ohne Anhaltspunkte.

Helikopter würde ich streichen. Sagt kaum jemand. Für mich sind die Alternativen Heli und Hubschrauber und eher eine Generationenfrage in der Erzählstimme.
Im Dialog würde ich wahrscheinlich Heli wählen, weil ich gern Jargon benutze in der Rede.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Araluen

Ich würde sagen, dass beides gleichwertig ist im Großen und Ganzen. Die Kinder hier bei uns (Jena - Thüringen) lernen aber alle Hubschrauber (sehr präsentes Thema, da hier im Viertel durch die Nähe zum Klinikum mehrmals am Tag einer zu sehen ist), von daher glaub ich, dass hier HUbschrauber populärer ist. Ich bin aber auch bei Trippelschritt. In der wörtlichen Rede würde man vermutlich eher Heli sagen oder eben Hubschrauber. Verständnisprobleme dürfte es keien geben und auch keine Verwunderung, egal welches Wort gewählt wird.

Sascha

Ich würde eher Hubschrauber als Heli sagen. Oder auch Schrappschrauber oder Luftquirl. ;D Helicopter fände ich aber auch nicht zu ungewöhnlich.