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Ich will Schriftsteller sein! Jetzt!

Begonnen von Alaun, 24. Juni 2010, 16:11:07

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moonjunkie

Das hatte ich mir auch gedacht, sie meinte sie hätte was bezahlen müssen, aber dass alle Verlage mittlerweile mit Selbstbeteiligung arbeiten. Könnt ihr das bestätigen?

Maja

#106
Ja.
Zitat von: moonjunkie am 25. Mai 2011, 14:55:25
Das hatte ich mir auch gedacht, sie meinte sie hätte was bezahlen müssen, aber dass alle Verlage mittlerweile mit Selbstbeteiligung arbeiten. Könnt ihr das bestätigen?
Alle solchen Verlage arbeiten mit Selbstbeteiligung. Alle richtigen Verlage hingehen nicht - Verlag kommt von "vorlegen". Sprich, die Kosten trägt der Verleger. Und der Autor wird bezahlt. Nicht umgekehrt.

Dafür bekommst du bei einem Zuschußverlag garantiert einen Buchvertrag, mußt dir keine Gedanken um Qualität oder Lektorat machen und um die Leser auch nicht, denn diese Bücher landen zwar in einer Kiste à 50 Stück oder so beim Autor, aber kaum jemals in einer Buchhandlung. So einen Verlag und so eine Zusage willst du nicht.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

moonjunkie

Jetzt fühle ich mich ein bißchen besser, danke!

Ich dachte schon: wie kann das sein? Sie so viele Zusagen und ich keine Einzige und immer nur Absagen... schnüff.

Maja

Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

gbwolf

Zitat von: moonjunkie am 25. Mai 2011, 14:55:25Das hatte ich mir auch gedacht, sie meinte sie hätte was bezahlen müssen, aber dass alle Verlage mittlerweile mit Selbstbeteiligung arbeiten. Könnt ihr das bestätigen?
Das Härteste, das dir bei einem anständigen Verlag passieren kann sind:

  • Kein Vorschuss
  • Prozente vom Verlagsabgabepreis, nicht vom Buchhandelsnetto
  • Buy-Out, also ein Festpreis und dann keine Honorare mehr

Und das sind schon die härtesten Sachen, was an Risikobeteiligung seitens eines Autors passieren sollten. Wer das Märchen von "Auch die Großverlage verlangen Selbstbeteiligung" heutzutage noch glaubt, ist den Dienstleistern voll auf den Leim gegangen.
Du kannst ihr gerne einmal den Link zum Halsabschneider-Lakmustest geben: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,5782.0.html
Wie Maja schon sagte: Solche Zusagen möchte man gar nicht haben  ;D Aber immerhin: Vom Lektorat wird keine Kritik am Werk kommen, die das Autorenseelchen zerstören könnte.

Also kein Grund, neidisch zu sein! Lass deinem Roman die Zeit, die er braucht, um sich zu entwickeln und auch deinem Exposé.

PS: Maja du bist zu schnell!

moonjunkie

Danke, Maja und die Wölfin! Mein Autorenseelchen erholt sich gerade wieder von dem Schock.  :knuddel:

Hanna

Zitat von: moonjunkie am 25. Mai 2011, 14:55:25
Das hatte ich mir auch gedacht, sie meinte sie hätte was bezahlen müssen, aber dass alle Verlage mittlerweile mit Selbstbeteiligung arbeiten. Könnt ihr das bestätigen?

Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber so was tut mir echt weh. Ich meine, ich kenne eine ganze Menge Leute, die vom Buchmarkt keine Ahnung haben, weil sie eben nicht schreiben. Da bekomme ich dann auch ganz merkwürdige, weltfremde Tipps. Aber wenn jemand schreibt ... hoffentlich lernt sie daraus. Heutzutage haben wir ja die Möglichkeit über das Internet in so netten Foren wie diesem hier zusammenzufinden und zu lernen. Leider nutzen die schwarzen Schäfchen das Internet genauso gut wie wir. Und sie grasen die naiven Schreiberlinge schneller ab als man sie retten kann.

Lieber etwas länger suchen und Absagen sammeln statt sich dumm und dämlich zu zahlen und nie gelesen zu werden. Dran bleiben, moonjunkie! Mit uns (und der Skriptschmiede) bist du auf dem richtigen Weg.

P.S.: Liebe Wölfin, du bist auch zu schnell  ;) Ihr seid super, Leute!  :pompom:
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Shin

Achje, nachdem ich mir die ganzen verlinkten Beiträge durchgelesen habe, kriege ich ja richtig Angst!  :gähn:
Ohje...
"Sometimes all I'm ever doing is trying to convince myself I'm alive."
- Daisy The Great
"It's OK, I wouldn't remember me either."         
- Crywank           

Sonnenblumenfee

Zitat von: Shinya am 25. Mai 2011, 15:30:11
Achje, nachdem ich mir die ganzen verlinkten Beiträge durchgelesen habe, kriege ich ja richtig Angst!  :gähn:
Ohje...

So ging mir das auch, als ich die Sachen vor einer Weile zum ersten Mal gelesen habe. Aber jetzt sind wir ja gewarnt und können uns entsprechend dagegen wappnen. Und wir haben die ganzen tollen Listen, mit deren Hilfe man ganz gut entscheiden kann, ob man bei diesem Verlag oder dieser Agentur unterschreiben möchte. Ganz nach dem Motto: "Gefahr erkannt, Gefahr gebannt" (sry, das geht mir schon seit Monaten nicht mehr aus dem Kopf, jetzt kann ich es endlich mal anbringen ;D)
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Abakus

Gestern habe ich mich in einer Diskussion zum Thema Schriftsteller wiedergefunden. Eine wichtige Frage für mich konnte allerdings nicht eindeutig beantwortet werden. Ist in einem Verlagsvertrag geregelt, dass ich für Buchmessen, Pressetermine etc. dem Verlag zur Verfügung stehen muss?

Schommes

Also in meinem Verlagsvertrag von Piper steht nichts dergleich drin. Aber freiwillig würde ich das natürlich jederzeit machen. Ist ja nützliches Eigenmarketing.

Sprotte

In meinen Verträgen steht auch nichts dergleichen.

Abakus

Zitat von: Schommes am 29. Mai 2011, 11:18:15
Also in meinem Verlagsvertrag von Piper steht nichts dergleich drin. Aber freiwillig würde ich das natürlich jederzeit machen. Ist ja nützliches Eigenmarketing.

Zitat von: Sprotte am 29. Mai 2011, 11:23:22
In meinen Verträgen steht auch nichts dergleichen.

Das freut mich zu lesen.  :) Ich habe ein bißchen die Flatter bekommen, weil ich evtl. dann zwischen zwei Stühlen gestanden hätte. Da mein Arbeitgeber jeweils im Oktober & November eines Jahres eine Urlaubssperre verhängt, ist für mich ein Besuch bzw. eine Vertragserfüllung zur Teilnahme an der Buchmesse nicht möglich.

Schommes

Abgesehen davon, dass das offensichtlich keine Standardanforderung zu sein scheint, musst Du ja auch Bedenken, dass Verträge grundsätzlich verhandelbar sein. Bei meinem gab es auch etwas hin und her zwischen meinem Agenten und dem Verlag. Erst sollte ich die Filmrechte mitverkaufen, am Ende durfte ich sie dann behalten. Hatte allerdings in dem Fall weniger mit meinen persönlichen Präferenzen, sondern eher etwas mit dem Verhandlungseifer meines Agenten zu tun.

Abakus

Gilt dies auch für evtl. Lesungen bzw. Signierstunden? Also sind Lesungen im Verlagsvertrag auch geregelt oder ebenfalls "freiwillig" durch den Autor zu bestimmen?