• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Ich will Schriftsteller sein! Jetzt!

Begonnen von Alaun, 24. Juni 2010, 16:11:07

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Erdbeere

#405
@Witch  :knuddel: Ich versteh dich. Mehr, als du denkst. Ich hatte anfangs auch so Schiss, als Autorin aufzutreten und den Leuten von mir zu erzählen. Ich stottere, ich bin Schweizerin und habe ein merkwürdiges Hochdeutsch, und irgendwie schäme ich mich, von meinen Büchern zu erzählen, weil die Geschichten ja aus meinem Innersten kommen und lange nur für mich waren. Das war wie damals, als ich im Verkauf angefangen habe und unsicher war, weil ich mich für nicht kompetent genug gehalten habe.
Vor drei Jahren war ich die unsichere Debütantin, vor zwei Jahren wurde ich ins kalte Wasser geschmissen mit Frost & Payne und musste praktisch on-the-job lernen, wie ich als Autorin selbstbewusster sein und für meine Bücher einstehen kann. Plötzlich waren da Leser, die was von mir wollten. Die mit mir quatschen wollten, über meine Bücher und über mich als Autorin. Bei mir ging das von null auf hundert und ich hatte keine Möglichkeit, mich darauf vorzubereiten. Ich musste mich entwickeln, Dinge ausprobieren und bemerkte bald, dass mir das alles riesigen Spaß macht. Und je mehr ich lernte, desto mehr Spaß hatte ich an der Sache, weil ich gemerkt habe, dass die Leser drauf anspringen und mich als Autorin mögen.

Angst vor Neuem und vor Veränderungen ist völlig normal. Das hat jeder. Als ich letzten Herbst meine Kündigung geschrieben habe, um mich voll aufs Schreiben zu konzentrieren, hatte ich die Hosen voll. Was, wenn es nicht klappt? Was, wenn mein Erspartes schneller aufgebraucht ist, als ich geplant habe? Was ist, wenn sich meine Serie plötzlich nicht mehr verkauft? Wenn der nächste Band floppt? Wenn meine Mitbewohnerin plötzlich ausziehen will und ich die Miete nicht mehr bezahlen kann? Ich hatte keinen Plan B. Ich habe alles auf diese eine Karte gesetzt. Ich habe noch heute Angst und manchmal schlaflose Nächte, aber ich bin jetzt auf diesem Weg und ich gebe verdammt nochmal mein Bestes, damit dieser Weg nicht in ein tiefes Loch führt.


@Coppelia Die Angst davor, Persönliches preiszugeben, kenne ich nur zu gut. Siehe oben. ;) Es ist eine Art Spiel. Gib den Lesern das, was sie wollen: Erzähl von deinen Hobbys, deinem Schreiben, einer lustigen Begebenheit, welche Filme und Bücher du magst. Das sind alles Eisbrecher und so oberflächlich, dass sie nicht zu privat sind. Du kannst auch einfach ein Foto deiner morgendlichen Tasse Kaffee oder Tee posten mit "Puh, heute brauche ich mindestens einen Liter davon. Wie seid ihr in den Tag gestartet?" - reicht für Interaktion. ;D

Maubel

Ja, aber @Snöblumma du kannst jetzt nicht deine Arbeit mit meiner vergleichen. Ich bin von kurz vor 8 bis kurz nach 17 Uhr aus dem Haus, Arbeitszeit ca. 8:30-16:00. Bis die Kinder im Bett sind, kriege ich tatsächlich nur das Marketing hin. Social Media Kanäle kann ich nebenbei füllen, aber Schreiben erst, wenn die Kinder im Bett sind, was momentan gegen 22 Uhr ist, eigentlich aber 21 Uhr sein sollte. Mein Mann und ich sind glücklich mit dem sozialen Aktion, die wir durchs Nebeneinandersitzen haben. Er spielt, ich schreibe und am Wochenende fällt hier und dort etwas Zeit ab. Also bei mir funktioniert es, weil ich nachts, wenn alles schläft, schreibe, während das SoMe auch oft nebenbei geht. Trotzdem ist das nicht ideal, das merke ich ja auch. Ich stehe ständig unter Stress und habe hundert Dinge im Kopf, die ich machen muss und der Haushalt, tja, der bleibt oft mal liegen.  ;D

@Coppelia Sich als Menschen greifbar zu machen, heißt nicht, der gläserne Mensch sein. Du musst nicht die Seiten zeigen, die du nicht magst oder jedes noch so private Detail teilen. Genau wie hier im Forum zeigst du das, was du teilen willst und dadurch lernen wir dich als Menschen kennen. Das ist die Forums-Coppi und auf Facebook lernt man eben die Facebook-Coppi kennen. Genauso wie auf deiner Arbeit die Leute auch nur die Arbeits-Coppi kennen. Für jeden Menschen und in jeder Gruppe zeigst du einen Aspekt deines Selbst. Nicht alles zu zeigen, ist daher völlig normal. Du erzählst ja auch Arbeit auch nicht, was du alles nicht an dir magst. Aber bestimmt bekommen die Leute mit, wie du bist und das sollten sie im Social Media Bereich genauso können. Also nur Mut, sei du selbst. Und sei du selbst heißt eben nicht, zeige allen erst mal die Sachen, die dir unangenehm sind.

Leann

@Coppi: Du hast viel Interessantes zu erzählen, du bist einfach eine interessante Person. Das kannst du auch zeigen, ohne dass es zu persönlich wird. Zum Beispiel über dein Spiel berichten, wie du auf die Idee dazu kamst, was dich alles so inspiriert, du kannst spannend von deinen Figuren erzählen und hast sogar super Zeichnungen von ihnen. Erzähl von deinen Ideen zu Romanen oder dass du nun eine Serie planst. Da gibt es so viel. Wichtig ist nur, dass die Follower es als Mehrwert betrachten. Die wollen glaube ich (hoffe ich) gar nichts allzu Privates erfahren, sie wollen aber teilhaben an dem, was dich interessiert, weil es auch für sie spannend ist. Das Schwierige ist glaube ich, von dem Gedanken weg zu kommen: Na gut, interessiert mich, aber sonst niemanden. Denn das stimmt meistens nicht.

Zum Thema Arbeitszeit: Ich hatte ja oben schon geschrieben, dass man Vollzeit arbeiten und trotzdem Schriftstellerin mit relativ vielen Veröffentlichungen sein kann. Bei mir geht das trotz 45-Stunden Woche allerdings nur, weil ich keine Kinder habe oder andere Familienmitglieder, die bespaßt werden wollen. Treffen mit Freunden finden in der Regel am Wochenende statt, oder auch mal in der Woche, aber nicht jeden Tag und nur abends/nachmittags. Da ich von 6:30 bis normalerweise 17 oder 18 Uhr arbeite, fängt danach für mich die Freizeit an. Dadurch, dass ich Schreiben auch immer noch als Freizeit ansehe, habe ich also relativ viel davon, auch wenn ich immer meckere. Und ich brauche zum Glück wenig Schlaf, bzw. ich kann lange Zeit mit Schlafdefizit leben.
Natürlich ist das nicht schön, aus dem Schreibfluss gerissen zu werden. Wenn die Arbeit mental fordert, fällt es mir schwer, abends die Muße und Ruhe zum Schreiben zu finden und mich wieder aus der Realität herauszunehmen und in meinen Geschichten zu versinken. Es fällt schwer, aber ich brauche es und es tut mir gut. Was mir hilft, sind Puffer. Z.B. nach der Arbeit erst mal Sport machen, eine Runde joggen, oder gleich mit dem Rad zur Arbeit und zurück, damit da schon mal eine gewisse Grenze gezogen wird. Das macht mir das Abschalten leichter. Oder einfach duschen und sich vorstellen, dass man damit den Alltagsärger wegwäscht und frisch und rein für das Schreiben ist.  :) Klingt lustig, aber funktioniert bei mir oft.
So nervig Arbeit oft ist, sie hat auch positive Seiten. Neue Erfahrungen, Begegnungen, lernen, mit schwierigen Menschen und Situationen umzugehen - all das hat auch gute Effekte auf das Schreiben und kann inspirieren. Kommt natürlich auf die Arbeit an.

Mrs.Finster

#408
Zitat von: Leann am 23. Juni 2018, 12:53:24
Bei mir geht das trotz 45-Stunden Woche allerdings nur, weil ich keine Kinder habe oder andere Familienmitglieder, die bespaßt werden wollen. Treffen mit Freunden finden in der Regel am Wochenende statt, oder auch mal in der Woche, aber nicht jeden Tag und nur abends/nachmittags. Da ich von 6:30 bis normalerweise 17 oder 18 Uhr arbeite, fängt danach für mich die Freizeit an.

Was hast du denn für einen Job? Das ist ja krass. Danach könnte ich nie schreiben. Ich bin ich der Regel 10 Stunden aus dem Haus, außer ich habe Spätdienst. Und dann fällt mir das schon gehörig schwer.

Manchmal beneide ich die Leute, die einfach "nur" einen Job haben und nicht mehr... außer soziale Kontakte vielleicht. Aber das wäre ja auch langweilig  ;D
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Feuertraum

Zitat von: Witch am 23. Juni 2018, 09:51:15


Ich weiss, dass das unrealistisch ist. Ich weiss, dass das sehr schwierig ist, aber ich will - muss - glauben, dass es möglich ist. Immer, wenn ich das sage, kommen sogleich jede Menge Stimmen, die mir dann sagen, wie unmöglich das ist, wenn man kein Marktschreier ist (zumindest ist es das, was ich höre).

Echt? Und woher wissen die das? Haben diese Stimmen das schon ausprobiert?
Auch wenn die Frage irgendwie verspottend klingt, so ist sie doch vollkommen ernst gemeint. Das Fatale an diesen miesepetrigen Stimmen ist, dass sie eine Gefahr für sich sehen, dass man sie nicht mehr ernst nimmt, dass sie plötzlich gezwungen sind, ein falsches Denken einzuräumen. Und es gibt da noch etwas, vor dem die Stimmen Angst haben (Sie, Witch, haben es übrigens selber geschrieben ... ;)) sie haben Angst vor Veränderungen, sie (also immer noch die Stimmen) haben Angst, dass sie damit aus einem Trott rausgerissen werden, in dem sie sich es gemütlich machten. Darum schreien sie ganz laut: Du musst Marktschreier sein, wenn du Erfolg haben willst. Darum ziehen die Stimmen Sie, Witch, runter.
Und mal ehrlich, Witch, Sie wollen sich wirklich von diesem "faulen" Pack runterziehen lassen? Sie, die ich hier im Forum als eine intelligente und sehr selbstbewusste Frau kennengelernt habe?
Sie haben ein Ziel!
Gut!
Gehen Sie es an und bleiben Sie dran - auf Ihre Art und Weise.
Diese miesepetrigen Stimmen wissen, dass Sie es schaffen können, darum bauen sie einen Gegendruck auf. Aber ein jeder der "erfolgreichen" Menschen wird Ihnen bestätigen können: Dieser Gegendruck ist nichts anderes als heiße Luft (und sogar nicht erfolgreiche Menschen wie ich bestätigen das ... ;)).
Ja, vielleicht müssen Sie manchmal ungewöhnliche Wege gehen, ja, vielleicht müssen Sie auch mal zwei Schritte zurückgehen, um drei vorwärtszukommen. Ja, und? Mit jedem Schritt kommen Sie Ihrem Ziel näher. Jedes noch so kleine Schrittchen verkürzt die Strecke. Und nicht nur das: aus kleinen werden große Schritte, aus einem mühsamen Weg wird ein Dauersprint. Aus Frust wird Euphorie.
Und immer dran denken: SIE haben das Sagen, nicht die in Panik verfallenden Stimmen!

In diesem Sinne: Zeit, "sich die Schuhe anzuziehen" und den Weg zu gehen!
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Coppelia

Ich wollte nur noch mal sagen, @Erdbeere, @Maubel und @Leann , dass ich mir eure Tipps kopiert habe und eine Datei mit "Marketing-Tipps" angelegt habe. ;D Vor allem dir, Leann, ganz vielen Dank für die lieben Worte. Ich will es versuchen.
Tatsächlich bin ich gestern noch überraschend mit zwei Spielern von Highland Quest in ein längeres Gespräch gekommen. Habe da allerdings auch gemerkt, dass ich serviceorientierten Smalltalk mit Fremden im Internet anstrengend finde. Aber spaßig war es auch.

HauntingWitch

@Feuertraum: Danke. :knuddel: Ja, ich glaube, das werde ich jetzt tun. Sie aber auch, ich bin sicher, dass auch Sie Ihr Glück noch finden können.

Coppelia

#412
Seit vielen Monaten merke ich wieder, dass Schreiben mein Leben ist. Und dass ich immer noch unbedingt Schriftstellerin sein möchte und sehr darunter leide, dass es nicht klappt.
Immer, wenn ich wegen meiner Geschichten am Rotieren bin, bin ich so glücklich wie nie. Dann fühlt es sich für mich an, als wäre ich der Mensch, der ich "sein soll".
Ich weiß, dass es unrealistisch ist und ich so weit wie nie davon entfernt bin, Schriftstellerin zu sein. Aber es fühlt sich noch immer so an, als wäre es meine wahre Identität, die ich nicht leben kann. Wenn es wenigstens wieder nebenberuflich möglich wäre. :seufz:

Maja

Wenn das Schreiben dich glücklich macht, dann ist das doch erst einmal das Beste, was passieren kann. Ich bin endlich auch wieder da, wo ich sagen kann, ich liebe das Schreiben mehr als alles andere, nachdem ich letztes Jahr völlig am Ende war, alle Brocken hinschmeißen wollte und mir nur noch gewünscht habe, das Schreiben als Beruf zurückgeben zu dürfen, um meinen Traum zurückzubekommen. Dieses Jahr habe ich radikal umgedacht und schreibe jetzt wieder als Hobby, um des Schreibens selbst willen, und alles, was danach passiert, betrachte ich als Bonus. Aber ich habe mich so sehr damit aufgerieben, dass es den Verlagen gefallen muss, dass es sich gut verkaufen muss, dass ich unten durch bin, wenn das Buch am Markt untergeht ...

Jetzt ist das Buch untergegangen, der Verlag hat das angebotene Nachfolgeprojekt abgesagt, und selbst das tut mir nicht weh. Ich habe natürlich immer noch einen anderen Verlag, und andere Optionen in der Hinterhand - aber um was es mir eigentlich geht, ist das Schreiben. Ich will Hobbyautor sein, jetzt. Und dann bin ich es einfach. Schriftsteller sein wollen ist ein so zweischneidiges Schwert. Die Chance, dass man mehr verliert, als man gewinnt, ist groß. Aber solange man sich über alldem ide Liebe zum Schreiben behalten kann, ist nichts verloren.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Alana

ZitatAber solange man sich über alldem ide Liebe zum Schreiben behalten kann, ist nichts verloren.

Da unterschreibe ich. Ich habe Autoren daran zerbrechen sehen, dass ihre Bücher sich nicht verkauft haben. Ich habe sie in mehrjährige Schreibblockaden stürzen sehen, weil der große Verlagsvertrag nicht den gewünschten Erfolg brachte. Und ich habe mir geschworen: egal, was passiert, das werde ich nicht zulassen. Für mich wird der Spaß am Schreiben immer an erster Stelle stehen. Klar, man muss sich mal durchbeißen, aber manchmal, wenn ich total am Boden bin, hat es mir wirklich geholfen, mir zu sagen: was immer es ist, ich lasse mir das Schreiben nicht nehmen. Denn erst dann ist es wirklich vorbei. Du schreibst. Du bist Schriftsteller. Alles andere ist nicht nebensächlich, aber alles andere basiert darauf. Sich den Spaß am Schreiben zu bewahren ist das wichtigste und oft das schwierigste an dem Beruf.
Alhambrana

Drachenfeder

Zitat von: Maja am 18. Oktober 2018, 17:40:48
Wenn das Schreiben dich glücklich macht, dann ist das doch erst einmal das Beste, was passieren kann. Ich bin endlich auch wieder da, wo ich sagen kann, ich liebe das Schreiben mehr als alles andere, nachdem ich letztes Jahr völlig am Ende war, alle Brocken hinschmeißen wollte und mir nur noch gewünscht habe, das Schreiben als Beruf zurückgeben zu dürfen, um meinen Traum zurückzubekommen. Dieses Jahr habe ich radikal umgedacht und schreibe jetzt wieder als Hobby, um des Schreibens selbst willen, und alles, was danach passiert, betrachte ich als Bonus.

Ich finde, dass hört sich perfekt an. Man muss doch glücklich sein bei dem was man tut, sonst geht man doch erstrecht unter.  :pompom:


Liebe Coppelia,
bei dem was ich mitbekommen habe und was in an Veröffentlichungen von dir sehe, auch bei welchen Verlagen du es geschafft hast, kann ich deine Zweifel nicht verstehen. Du hast doch schon so viel Tolles erreicht. Dinge von denen ich noch immer träume!

Was ist denn eigentlich los? Habe ich etwas verpasst? Klappt es denn gar nicht mehr mit dem Schreiben ?



Vidora

Liebe Coppelia,

wenn du dich als der Mensch fühlst, der du sein sollst, wenn du in deinen Geschichten steckst, dann ist das doch schon so viel wert! Ich denke, den Zustand von permanenter Glückseligkeit kann man sowieso nicht erreichen, weder auf dem einen noch auf dem anderen Weg. Das Schreiben (oder jede andere Tätigkeit, die man sowohl als Hobby als auch als Beruf ausüben kann) und das Gefühl, das man dabei hat, kann sich sehr verändern, wenn man es hauptberuflich macht. Das, was Maja geschrieben hat, kann ich zum Beispiel sehr gut nachvollziehen auch wenn ich gerade auf der anderen Seite der Brücke stehe.

Ich finde, Teilzeit ist ein großartiges Modell für jemanden, der sich so sehr danach sehnt, dem Schreiben einen größeren beruflichen Stellenwert im Leben einzuräumen. Ich hatte auch eine Weile darüber nachgedacht, aber keine passende Stelle gefunden. Hat es bei dir andere Gründe, warum das nicht geht?

Coppelia

#417
Vielen Dank für die netten Worte! Ich kann dazu gerade relativ wenig sagen. Ich finde, dass ihr generell recht habt.
Ich bin auch froh, dass ich trotz allem oft noch merke, wie viel Spaß mir das Schreiben macht. Es gibt halt auch viele Dinge, die zermürben, demotivieren und eben gar nicht glücklich machen. Aber wenn ich schreibe, was ich wirklich mag, bin ich gefühlt "ich". Manchmal fühle ich mich dann erst richtig lebendig.

Teilzeit finde ich generell auch gut, wäre bei mir sogar möglich. Aber dazu müsste ich erstmal eine Perspektive haben, wie das Schreiben wieder einen größeren Stellenwert einnehmen könnte.

Bei mir ist halt Schubladenschreiben angesagt - an sich nichts Schlimmes, aber irgendwie ist Schreiben doch eine Kunst für Publikum, wie Musik oder Schauspielerei.

Der heutige Tag hat mir jedenfalls mal wieder gezeigt, dass ich noch einen weiten Weg vor mir habe.

@Drachenfeder Doch, das Schreiben selbst klappt, aber das Drumherum nicht. ;)

Christopher

Zitat von: Coppelia am 18. Oktober 2018, 14:52:08
... und sehr darunter leide, dass es nicht klappt.

Warum leidest du? Die Frage ist nicht so blöd wie sie spontan klingt. Ich meine sie ernst und du solltest für dich eine Antwort darauf finden. Es ist gut und schön, dass du Autorin sein willst, das wollen die meisten hier und daher verstehen wir das. Aber warum leidest du darunter, dass es nicht in dem Maße klappt, wie du es willst?

Nimm Vidoras Antwort:
Sie würde sich freuen, so viel erreicht zu haben wie du. Warum empfindest du nicht so? Vermutlich weil deine Ansprüche an dich selbst höher sind als das, was Vidora von sich verlangt. Das soll sie keineswegs kleinreden. Es sollte eher dich zum Nachdenken bringen. Warum zerstörst du die Momente in denen du glücklich bist (wenn du an den Geschichten arbeitest) mit diesen Forderungen an dich selbst, die dich unglücklich machen? Wenn du die Forderungen die du an dich selbst stellst runterschraubst, sollte nicht mehr bleiben als das Glück, wenn du an deinen Geschichten arbeitest. Der Grund warum du darunter leidest liegt in dir selbst. Das klingt hart, aber nimm es als Chance: Wenn er in dir selbst liegt, liegt es definitiv in deiner Macht, es zu ändern. Die Welt kannst du nicht ändern, aber dich selbst.
Be brave, dont tryhard.

Akirai

Zitat von: Christopher am 18. Oktober 2018, 18:58:15
Warum zerstörst du die Momente in denen du glücklich bist (wenn du an den Geschichten arbeitest) mit diesen Forderungen an dich selbst, die dich unglücklich machen? Wenn du die Forderungen die du an dich selbst stellst runterschraubst, sollte nicht mehr bleiben als das Glück, wenn du an deinen Geschichten arbeitest. Der Grund warum du darunter leidest liegt in dir selbst. Das klingt hart, aber nimm es als Chance: Wenn er in dir selbst liegt, liegt es definitiv in deiner Macht, es zu ändern. Die Welt kannst du nicht ändern, aber dich selbst.

Danke.
Diese Aussage lässt sich auf soviele Lebensbereiche übertragen, nicht nur auf das Schreiben, und ich möchte dir einfach danken, dass du diese großartige Lebensweisheit so wunderbar aufgeschrieben hast  :knuddel:
... Darf ich das an meinen Badezimmerspiegel kleben?