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eBook - Der falsche Weg für die Verlage?

Begonnen von Kaeptn, 07. Oktober 2010, 08:30:51

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Telas

#15
Ich würde wohl Kopfschmerzen bekommen, wenn ich längere Zeit in so ein kleines "Ding" starren müsste. Außerdem finde ich das Lesen am Bildschirm viel anstrengender als die klassische Variante auf Papier. Das merke ich ja schon, wenn ich meine eigenen, noch ungedruckten Werke selbst Korrektur lese. Irgendwann fangen meine Augen an zu tränen und die Konzentration geht flöten.
Außerdem kann ich mir den Umfang eines Buches erst so richtig vorstellen, wenn ich sehen kann, wie dick es ist. Selbst wenn beim eBook die Seitenzahlen da stehen, es ist für mich einfach nicht dasselbe. Auch wenn wir in modernen Zeiten leben, muss man nicht alles digitalisieren.
Ich bin froh, dass ich in meinem Zimmer ein Regal mit Büchern aus Papier habe und nicht einen Haufen Elektroschrott.
Was wohl als nächstes kommt? Neulich habe ich mal in einem Media Markt einen digitalen Bilderrahmen gesehen, oder vielmehr eine Art projiziertes LED Bild mit einem Rahmen drumherum wo ich mich allmählich fragen muss, braucht die Welt das wirklich?!

Also ich kann auf eBooks sehr gut verzichten.

Zit

#16
Nja, macht E-Reader mal nicht so madig. ;) Soweit ich weiß - und das beurteilen konnte in Form eines Sony Readers - benutzen (die neueren) E-Reader sogenanntes E-Papier: einfach eine digitale Darstellung mit hohem Kontrast und ohne Hintergrundbeleuchtung und Flimmern (statische Anzeige). Auch verbrauchen die Dinger nur beim Umblättern Strom und nicht die ganze Zeit. Gibt also keine tränenden Augen beim Lesen - vermute ich zumindest ganz stark. Konnte leider nur einige Minuten mit einem Sony Reader mal herum spielen und war vom E-Papier auf den ersten Blick überzeugt.

Im Übrigen bin ich auch so von den E-Readern und E-Books überzeugt - ABER nur, was wissenschaftliche Publikationen betrifft. Jahrelanges Bücherschleppen zur und von der Schule und Schleppen von und zur Uni-Bibliothek (und u.U. auch zur Uni) gehen ins Kreuz, führen zu schlechter Haltung und Schmerzen. Davon abgesehen brauchen wissenschaftliche Publikationen meistens bedeeeeutend mehr Platz im Regal als mir dann doch lieb ist. Ich habe nicht unbegrenzt Fläche zur Verfügung, die ich mit dutzenden Bücherregalen vollstellen könnte. (Ja ja, natürlich muss ich nicht alle Bücher kaufen, sondern kann auch einfach leihen - aber solange sie geliehen sind, solange muss ich sie ja irgendwohin legen; und auch Bibliotheken haben nicht auf ewig Platz).

Einen Reader besitze ich trotzdem noch nicht, weil es noch einfach viel zu viele verschiedene Formate gibt und ich da, ganz ehrlich, nicht 100% durchblicke. (Thalia nimmt ja auch den Sony Reader aus'm Sortiment und verkauft ihn günstiger, weil sie jetzt ihren eigenen haben, Onyo, glaube ich, heißt der.) Ein Reader, ein Format - und viel, viel mehr Sach-/Fachbücher in diesem Format, dann würde ich auch mein Geld zusammen kratzen. Im Moment ist es mir aber noch zu undurchisichtig (und das Leihen über die Uni-Bibo ätzend; SLUB ist da weiter, da kann ich die Bücher (als .pdf) einfach so herunterladen).

Im Belletristikbereich sehe ich für mich, und Allgemein, nicht die Gefahr, dass da das gedruckte Buch verschwinden wird.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Grey

Jaa ... vor allem für Jura-Studenten und Schüler sehe ich E-Reader als klaren Vorteil.  :P
Ich sehe Ebooks in erster Linie als Ergänzung zu richtigen Büchern, nicht als Ersatz. Ich bin ja Optimist von Beruf, und ich glaube schon, dass es immer viele Menschen geben wird, die gedruckte Bücher in ihr Regal stellen wollen. Doch, davon bin ich fest überzeugt.

Maria

Mir gefiele die Idee, Kurzgeschichten als e-books verkaufen zu können, was ja vielleicht auf Amazon mal für den Kindle möglich sein wird.
Bei Amazon.com gibt es schon länger die Möglichkeit, Kurzgeschichten elektronisch an Leser zu verkaufen.
Da in unserem Sprachraum Kurzgeschichten sowieso fast nur als Anthologiebeiträge für häufig ein einziges Belegexemplar verschenkt werden müssen, weil die Publikumsverlage fast immer abwinken, finde ich es eine überlegenswerte Alternative, zumindest zum Ausprobieren.
Freilich haben wir nicht den Riesenacker zur Verfügung wie angelsächsische Autoren, aber es könnte sich vor allem für Autoren, deren Name schon ein paar Romane ziert sicher lohnen.

Kamen

#19
Jetzt geb ich als Buchwissenschaftlerin mal meinen Senf dazu.

Bei uns in Erlangen gibt es Seminare, allein zu diesen eBooks und eReadern. Wir versuchen das ganze immer auf eine distanzierte Weise zu sehen. Natürlich muß jeder seine persönliche Empfindung kund tun, wer wären wir denn, täten wir es nicht. Aber ganz ehrlich: gedruckte Bücher und elektronische Bücher werden gemeinsam existieren!

Man erinnere sich an die Diskussionen über Hörbücher... Das gedruckte Buch existiert schon seit über 500 Jahren! So schnell kann es nicht verdrängt werden, da wir Menschen dazu neigen, haptisch an unsere Dinge zu gehen, die wir besitzen oder besitzen wollen. So ist es auch mit den Büchern.
Keiner braucht Angst zu haben, dass das Buch ausstirbt. Das kann es so schnell gar nicht. Höchstens, wenn die Rohstoffe komplett erschöpft sind. Aber das sind sie vielleicht in etwa vier Millionen Jahren? Wer weiß das schon.

eBooks sind eine andere Art des Lesens. Keiner der Erschaffer dieses Mediums möchte das gedruckte Buch vom Markt drängen.

Ich gebe euch mal einen Auszug aus dem Sachlexikon des Buches zu diesem Thema:

Elektronisches Buch (electronic book, eBook)
Gemeint sein kann, ähnlich wie auch beim herkömmlichen Buch, sowohl ein materieller Gegenstand als auch der Inhalt.

(1) Spezielle portable Kleinstcomputer, sog. Handhelds, mit denen elektron. Texte gelesen werden können. Erste Versionen sind seit 1998 auf dem Markt, bisland allerdings ohne nennenswerten Erfolg
(dies bezieht sich auf den Erfolg im Verlagswesen)

(2) Elektron. Fassungen von Büchern, die entweder mit der speziellen Hardware oder mit bes. Software (E.-Reader) auf dem Personal Computer gelesen, mitunter auch ausgedruckt werden können.

(geschrieben von Dr. Dirk Wetzel, Dipl.-Buchhandelswirt FH, Erlangen)


Ich hoffe, ihr könnt damit was anfangen.
Bei so einer Diskussion finde ich es immer schwierig, die eigene persönliche Meinung eher hintenan zu stellen, als nicht für seine Ideal einzustehen. Aber genau das lern(t)en wir in den Seminaren zu dem Thema. Rational und objetiv soll man sein, um die eBooks zu beurteilen.

Damit will ich niemanden angreifen! Es ist meine Meinung und zu der stehe ich  :snicker:
Das Eiserne Buch erinnert an damals, als die Welt brannte, selbst hier tief im Meer...

FeeamPC

Ich arbeite seit einiger Zeit mit einem kanadischen Verlag zusammen, der fast nur ebooks vertreibt (er druckt nur POD, und auch das nur für Bücher, die besonders gut laufen). Besagter Verlag findet ebooks besonders deshalb interessant, weil sich damit auch kürzere Bücher gut verkaufen lassen, die gedruckt nur, sagen wir, 50 oder 100 Seiten haben. Diese kurzen Bücher verkaufen sich sogar um den Faktor 10 besser als die normallangen Bücher von 200-300 Seiten.

Bislang haben sich Trends im USA-Markt fast immer mit einiger Verzögerung auch hier verbreitet. Entsprechend plane ich, auch in meinem Kleinverlag demnächst ebooks anzubieten. Wobei ich - als Kleinverlegerin wie als Leserin - denke, dass die ebooks derzeit meist noch zu teuer angeboten werden.

Trotz aller Unkenrufe glaube ich, dass Verlage auch mit ebooks noch in Zukunft existieren werden, denn nicht jeder Autor hat Lust, sich selbst um Lektorat, Satz, Cover, ISBN, Marketing, einstellen in einschlägige Buchshops bzw Konvertieren und Anbieten in verschiedenen Formaten zu kümmern, und natürlich zusätzlich da, wo es sich rentiert, eine Offsettdruck-Auflage zu produzieren für diejenigen Leser, die aus welchen Gründen auch immer auf das hochwertige gedruckte Buch nicht verzichten möchten.

Es ist meine feste Überzeugung ist, dass zwar das ebook sehr schnell seinen Markt finden wird, aber das gedruckte Buch seinen Platz daneben immer behaupten wird.

Maria

Meine Idealvorstellung vom Miteinander der e-books und der gebundenen Bücher wäre, wenn man als Käufer des gebundenen Buchs ein e-book für einen 20% Aufschlag gleich mitverkauft bekommt. Vielleicht mit einem rubbelcode hinten im gebunden Buch, mit dem man das e-book dann herunterladen kann.


Dämonenbändiger

Ich bevorzuge gedruckte Bücher. Sachbücher im PDF-Format sind natürlich eine super Sache zum Nachschlagen, aber alles andere lese ich nur auf Papier. Ich drucke oft auch Texte aus, die ich als PDF für die Uni lesen soll, denn ich mag es schnell und einfach im Text Stellen zu makieren oder Notizen zu machen. Das ist zwar auch mit Software möglich, aber für mich nicht ansatzweise das Selbe.
Ich gehe davon aus, dass die beiden Formate nebeneinander existieren werden und das gedruckte Buch nie verschwinden wird. Eine Lösung wie Maria vorgeschlagen hat, ist auch in meinen Augen eine interessante Lösung - dann kann man sich bei Sachbüchern das langwierige Scannen sparen und für einen geringen Obolus die Vorteile des digitalen Formats nutzen. Zum Beispiel könnte ich dann schnell Recherchen für meine Texte zusammenkopieren.

Shay

So, jetzt muß ich mal dagegenhalten. Ich wollte mir eigentlich dieses Jahr zu Weihnachten einen Kindle leisten, bin dann aber doch davon abgekommen, weil es den angeblich ab nächstes Jahr auch als deutsche Ausgabe geben soll. Ausschlaggebend ist für mich nicht der geringere Preis eines ebooks, oder daß man tausende Bücher mit sich rumtragen kann. Mir geht es darum, daß da tausende Bücher nicht mehr Platz brauchen als eines.
Ich kann mir problemlos alle Bücher, die mich interessieren, leisten. Ich kann mir auch die Regale dafür leisten. Aber ich kann mir NICHT das noch größere Haus leisten. Meine Regale sind schlichtweg voll. Die Bücher, die mich interessieren, gibt es in den örtlichen Bibliotheken nicht. Das ist also auch keine Lösung, und ich hasse es, Bücher wegzuwerfen oder überhaupt aussortieren zu müssen. Vielleicht will ich es ja doch nochmal lesen. Ich hab jetzt seit Jahren massiv die Bremse reingehauen, mir neue Bücher zuzulegen, einfach weil ich keinen Platz mehr habe und das nervt. Also werde ich das mit dem ebook mal versuchen.

Und die Wahl ist auf den Kindle gefallen, weil ich sowieso zu 90% englische Bücher lese und es da einfach das größte Angebot gibt.

Maganius

Ich bin kein Fan von E-Books, Bücher muss man anfassen können. Im Lehrbereich mag es Sinn machen, aber nicht bei Romanen. Mir kann keiner erzählen, das er Stunden auf ein Display schauen kann, ohne das die Augen tränen.
Aber mal was anderes, diesen Link hat ein Kollege von mir gestern geschickt, was haltet ihr davon? Zufall, oder in Zukunft normal?

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,748220,00.html


Lomax

Zitat von: Maganius am 04. März 2011, 13:19:31Mir kann keiner erzählen, das er Stunden auf ein Display schauen kann, ohne das die Augen tränen.
Schon mal ausprobiert? Und zwar nicht mit einem Monitor oder LCD-Display, sondern mit einem richtigen iInk-Display? Das ist genauso viel oder wenig anstrengend für die Augen, wie das lesen auf Papier.
  Der Hintergrund ist (jedenfalls noch bei meinem Modell) etwas grauer, als man das bei deutschen Büchern üblicherweise hat. Das macht den Kontrast ein wenig schlechter, als ich es gewohnt bin - aber es ist beispielsweise erheblicher besser als die meisten meiner amerikanischen Taschenbücher, die sehr oft schlechteres Papier haben als die deutschen, und dazu noch eine kleine Schrift. Gerade in den USA kann ich verstehen, warum das Ebook so boomt, weil es halt gegenüber den Taschenbuchausgaben oft sogar die angenehmer lesbare Variante sein dürfte.

Maganius

Zitat von: Lomax am 04. März 2011, 15:17:53
Schon mal ausprobiert? Und zwar nicht mit einem Monitor oder LCD-Display, sondern mit einem richtigen iInk-Display? Das ist genauso viel oder wenig anstrengend für die Augen, wie das lesen auf Papier.
  Der Hintergrund ist (jedenfalls noch bei meinem Modell) etwas grauer, als man das bei deutschen Büchern üblicherweise hat. Das macht den Kontrast ein wenig schlechter, als ich es gewohnt bin - aber es ist beispielsweise erheblicher besser als die meisten meiner amerikanischen Taschenbücher, die sehr oft schlechteres Papier haben als die deutschen, und dazu noch eine kleine Schrift. Gerade in den USA kann ich verstehen, warum das Ebook so boomt, weil es halt gegenüber den Taschenbuchausgaben oft sogar die angenehmer lesbare Variante sein dürfte.

Aber würdest du auf dauer ein komisches E-Dings dem Buch vorziehen? Und was hälst du von dieser Digitalen Veröffentlichung so ganz ohne Verlag? Wird darunter letztlich nicht die Qualität der Bücher leiten? Und damit auf lange Sicht der Verlag völlig überflüssig. Immerhin kann ja nun jeder seine Bücher veröffentlich und letztlich Reich werden? Ich bin da weiter skeptisch. 

treogen

Zitat von: Maganius am 04. März 2011, 17:17:34
Aber würdest du auf dauer ein komisches E-Dings dem Buch vorziehen?

Würde ich ungern.
Ich glaube aber ehrlich gesagt auch nicht dran, dass das Buch zu existieren aufhört. Im Gegenteil, es wird sicher ein nebeneinander geben.

Und in den nächsten 10 Jahren wird sich auf dem deutschen EBook-Markt sowieso nichts beunruhigendes tun, entgegen allen Vorhersagen. Dafür sprechen die Verkaufszahlen der letzten 3 Jahre, bei denen sich die Analysten immer um mindestens eine Null verschätzt haben.
Das liegt zum einen an den konservativen Deutschen. Zum anderen natürlich auch an den EBook-Entwicklern, die eine Vielzahl von Formaten zulassen, die zueinander nicht kompatibel sind. Kindle-Nutzer werden wahrscheinlich auch langfristig mit den Sony-Formaten und den Thalia-Formaten Probleme haben und Thalia wird sich Amazon genausowenig öffnen.
Die Situation ist ähnlich dem Video-Formate-Streit der 80er. Das hindert natürlich die Kauflust - keiner hat Bock, Geld für ein totes Pferd auszugeben.
Das ist auch der Grund, warum die Verlage sich noch zurückhalten. Mir zumindest geht es so - ich würde gerne einen Probeschuß machen, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, auf wen ich mich einschießen soll.

Der 2. Grund ist natürlich die Preispolitik, denn solange ein EBook nur minimal billiger ist als ein echtes Buch, ist es für viele keine echte Option.
Man darf aber nicht vergessen, dass Ebooks die echten Bücher teilweise kannibalisieren werden, so dass Ebooks die Lektorats- und Werbungskosten genauso einspielen müssen, wie die gedruckten Bücher.
Der Druck ist bei einem Buch sowieso das geringste, bei einem großen Verlag liegt der Druckpreis bei 25 bis 50 Cent.
Wenn also der typische "Geiz-ist-Geil"-Deutsche rafft, dass er nur dann vernünftige EBooks kriegt, wenn er auch bereit ist, den Preis dafür zu zahlen, wird es auch das entsprechende Angebot geben.

Zitat von: Maganius am 04. März 2011, 17:17:34
Und was hälst du von dieser Digitalen Veröffentlichung so ganz ohne Verlag? Wird darunter letztlich nicht die Qualität der Bücher leiten? Und damit auf lange Sicht der Verlag völlig überflüssig. Immerhin kann ja nun jeder seine Bücher veröffentlich und letztlich Reich werden? Ich bin da weiter skeptisch.

Also - das hat ja schon begonnen mit der ganzen BoD-Schiene. Aber ist eigentlich unrelevant, weil die Autoren ohne Verlag ihre Bücher bevorzugt im Bekannten- und Freundeskreis vertreiben.
Mit den Ebooks wird es ähnlich sein, bzw. ist es schon heute so (bei Xinxii kann man schon heute EBooks ohne Verlagsunterstützung kaufen. Die Verkaufsränge sind zum heulen oder zum Lachen. Der Fantasy-Bestseller hat sich 9 x verkauft, auf Rang 2 und 3 tummeln sich "Bücher" mit je 2 Verkäufen).

Der Hype mit den selbstverlegten EBooks ist schon vor über einem Jahr wieder verklungen, die meisten, die so ein Ding gelesen haben, kriegen nichtheilbare Lachkrämpfe und wenden sich wieder dem zu, was aus Verlagen kommt.
Der durchschnittliche Leser wird also auch weiterhin Bücher / Ebooks kaufen, die aus Verlagen kommen.
Ich bezweifle, dass das EBook für das oft prophezeite Verlagssterben sorgen wird. Das wäre nämlich genauso unsinnig, wie wenn man erzählen würde, dass die Einführung der Digitaluhr das Aussterben von Uhrenläden bewirkt hätte.
www.verlag-torsten-low.de

Phantastik vom Feinsten

Maganius

@treogen

Gut, da will ich hoffen das es sich so verhalten wird.  ;D

Lomax

Zitat von: Maganius am 04. März 2011, 17:17:34Aber würdest du auf dauer ein komisches E-Dings dem Buch vorziehen?
Im Moment sehe ich eine Menge Nachteile beim Ebook, die eher bei alltäglichen Kleinigkeiten liegen. So Dinge wie das intuitive hin- und herblättern sind schwierig. Und wenn überraschend die Batterie leer ist und man das Ding nicht benutzen kann, während es lädt - so was ist mir beim Papierbuch noch nicht passiert  ;D
  Ob sich diese Kleinigkeiten ausbügeln lassen, wie viele Leser sich daran stören, wie sich das ganze weiter entwickelt ... man wird sehen.
Zitat von: treogen am 04. März 2011, 18:17:51Das ist auch der Grund, warum die Verlage sich noch zurückhalten. Mir zumindest geht es so - ich würde gerne einen Probeschuß machen, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, auf wen ich mich einschießen soll.
Im Großen und Ganzen bringst du alles auf den Punkt. Bis auf den obigen Satz. Ich denke mal, du kannst gerade jetzt besonders gut einsteigen. Der Markt ist (hierzulande) noch so klein, dass er gar nichts kannibalisiert; um Raubkopien muss man sich auch noch nicht viele Gedanken machen. Und gerade weil der Markt so klein ist und in Deutschland so schleppend anläuft, hat man gute Chancen, mit seinem Angebot noch wahrgenommen zu werden und kann gerade als kleiner Verlag in dieser Liga auf Augenhöhe mit den Großen einsteigen. Und wenn man sich etabliert, hat man vielleicht den ein oder anderen Kunden für seinen Verlag gewonnen.
  Gerade als kleiner Verlag kann man derzeit also nur gewinnen. Und wenn man nichts mitnehmen kann, hat man für die Chance auch nicht viel investiert. Da kann ich derzeit also überhaupt nicht verstehen, dass gerade die kleinen Verlage, die eigentlich beweglicher sein sollten als die großen "Schlachtschiffe", diese historische Chance eines neuen Marktes so zögerlich annehmen. Denn natürlich wird das nicht so bleiben, und wenn der Markt erst mal lukrativ und etabliert ist, haben wieder die Großen im Konkurrenzkampf die Nase vorn, nicht mehr die Schnellen und die mit den guten Ideen und dem richtigen Gespür, wie man es anpackt.