Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Zonka am 15. August 2010, 12:12:28

Titel: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Zonka am 15. August 2010, 12:12:28
So, ich hoffe das Thema gab es  noch nicht...

Nach Abschluss meines ersten Romans war ich erst einmal erleichtert, dass sich alles zusammengefügt hat und ich das Projekt zu meiner Zufriedenheit beenden konnte.
Nachdem dieser Druck nicht mehr auf mir gelastet hat, habe ich mir ausgemalt, was ich so alles in meiner Schreibpause anfangen würde, lesen, was ich will und nicht nur Bücher zum Handwerk Schreiben und Sachthemen zwecks Recherche, ganz viel Fernseh, rumlungern und all solche Sachen.
Nur war ich nach zwei Tagen durch mit dieser Idee, es hat mich gelangweilt und ich habe mein Whiteboard leergewischt und angefangen, Plotideen für den zweiten Band zu sammeln und über die ersten neuen Szenen, die sich in meinem Kopf entwickelt haben, gelacht.
Ich wurde unruhig und zu Hause fühle ich mich erst wieder, nachdem ich die erste Seite der Fortsetzung geschrieben habe. Es ist so, als wäre ich nie fortgewesen!
So sehr man über dieses Getrieben sein beim Schreiben zwischendurch flucht, sich die Haare rauft, wenn es einfach nicht weiter geht, weil die Geschichte stockt, Plotlöcher auftauchen, oder die Charaktere nicht machen, was man will, ohne Schreiben und das Aufgehen in dem Projekt ist das ja noch viel schlimmer!
Ja, und nun weiss ich, dass ich, obwohl ich wie alle anderen auch eines meiner Bücher irgendwann im Buchhandel sehen möchte, das Schreiben alleine schon für mich so wichtig geworden ist, dass mir ohne den kreativen Prozess des Schreibens elementare Zufriedenheit fehlen wird.
Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.

Wie stehts mit eurer Befindlichkeit, wenn ihr schreibt und wenn ihr nicht schreibt?

LG
Zonka


Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Moa-Bella am 15. August 2010, 13:37:31
Ich muss immer irgendetwas an meinen Büchern werkeln, wenn ich gerade nichts anderes mache, selbst beim Fernsehen drängt es mich immer wieder, mir Block und Stift zu schnappen, um wenigstens ein paar Protas zu charakterisieren. Ich könnte eine Schreibpause wahrscheinlich garnicht durchhalten.
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Kati am 15. August 2010, 14:38:32
Ich hasse Schreibpausen geradezu. Wenn ich nicht schreiben kann, werde ich unruhig. Selbst im Urlaub, ohne Laptop im Hotel, plotte ich und sammle neue Ideen für Geschichten. Anders geht es gar nicht.

Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Lexa am 15. August 2010, 15:24:27
Ich kann auch nicht mehr ohne. Wenn ich nicht schreibe, plotte ich oder lasse mir zukünftige Szenen durch den Kopf gehen.
Manchmal passiert es, dass ich so viel anderes um mich herum habe, dass die Geschichten beinahe vergessen gehen. Aber es muss schon ziemlich viel los sein im Leben, damit ich nicht mindestens einmal am Tag wenigstens ans Schreiben denke.
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Grey am 15. August 2010, 17:32:33
Also, schreiben ist für mich einfach eine Sache, die ich tue. Und ich denke auch nicht, dass ich jemals damit aufhören werde. Trotzdem gibt es bei mir immer wieder Phasen, wo ich tagelang nicht schreibe, nicht mal an über meine Geschichten nachdenke. Vor allem wenn ich ein Buch fertig habe, brauche ich eine Weile, um mich von dem alten zu lösen, bis mein Kopf wieder frei ist für was neues, selbst wenn ich schon genau weiß was ich schreiben will und eigentlich total Lust dazu habe. Ich schätze, das liegt daran, dass ich, wenn ich erstmal drin bin im Schreiben, das so intensiv tue, dass es schon etwas wahnhafte Züge annimmt. Kaum Schlaf, kaum noch fähig, an etwas anderes zu denken, absolute Fixierung auf die Geschichte, selbst im Schlaf ... vor allem im Endbook-Flow passiert mir das eigentlich regelmäßig. Beim Überarbeiten auch gern mit dem selben Buch mehrmals. ;) Gut möglich dass mein Körper deshalb zwischendurch sagt: "So. Jetzt aber mal Pause hier. Das mach ich nicht mehr mit." ::)
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Dealein am 15. August 2010, 19:23:16
Wenn ich nicht schreibe, dann habe ich so ein schlechtes Gewissen. Außerdem fühle ich mich total gestresst, denn ich will ja unbedingt weiterschreiben. Ich werde unruhig und nervig. Dauernd spucken meine Figuren in meinem Kopf rum und ich träume mich in meine Geschichte hinein. Also kein gutes Gefühl.

Wenn ich schreibe, dann bin ich happy und stolz. Könnte mir jedes mal auf die Schulter klopfen, wenn ich eniges geschrieben hab ;)
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Runaway am 15. August 2010, 19:41:28
Find ich süß, daß es euch auch so geht. Im Moment leide ich wie ein Hund, weil ich beim besten Willen gerade nicht schreiben kann - ich schreibe morgen, Dienstag und Mittwoch Klausuren, arbeite grad nebenbei auch noch an meinem Abschlußprojekt für eine andere Vorlesung und weiß wahrscheinlich in 2 Stunden nicht mehr, wie ich heiße.
Das macht mich ganz krank. Gut geht's mir damit nicht. Ich hab auch letzte Woche, als ich noch ein bißchen Luft hatte, immer mal wieder zwischendurch irgendwelchen Kleinkram geschrieben. Wegen der Uni habe ich mir quasi verboten, neu zu plotten, aber das ist der größte Mist.
Naja, ist grad auch ein Extrembeispiel. Aber ganz allgemein geht es mir auch so: Beim Schreiben verhalte ich mich wie der letzte Junkie auf der Suche nach Stoff und wenn ich nicht schreibe, werd ich unausstehlich.
Ich hab mir auch schonmal so eine schöne echte Schreibpause vorgenommen, aber daraus wurde nix. Nach drei Tagen hab ich dann doch wieder angefangen.
Dabei ist es gar nicht immer wichtig, was ich schreibe. Manchmal, wenn ich keine gute Idee hab, schreibe ich alternative Versionen oder irgendwelche Miniexkurse.
Aber es gehört dazu.

In dem Zusammenhang mal ne Frage: Bei mir ist es so, daß ich am besten schreiben kann, wenn ich gestreßt oder unglücklich bin. Da funktioniert das als Ventil. Ist das bei euch auch so?
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Nebeldiener am 15. August 2010, 19:41:50
Wenn ich nicht schreibe habe ich immer ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht schreibe und ich muss die ganze Zeit über meiner Geschichte und den Prota`s  nachdenken.
Wenn ich schreibe bin ich glücklich, dass ich wieder geschrieben habe  und mein Tageszoll erfüllt habe.
LG Nebeldiener
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Wollmütze am 15. August 2010, 21:30:00
Ich schreibe, also bin ich.    :d'oh:
Nein, im Ernst. Ohne das Schreiben, habe ich so manchmal das Gefühl, wäre ich vollkommen verloren. Es gehört einfach zu mir, und wäre es nicht da, hätte ich vermutlich einen ganz anderen Charakter. Ich denke jeden Tag daran, wenn nicht an die Geschichte selbst dann an die Charaktere, und verspüre manchmal wirklich dieses unheilvolle Zucken in den Fingern,- wahrscheinlich nur Einbildung, aber es müssen dann einfach mal wieder ein paar Wörter, Gedanken, Sätze frei gelassen werden. Wenn ich eine Woche nicht schreibe fühle ich mich richtig überfüllt, dem Platzen nahe. Schreiben ist für mich auch Ballast abwerfen um wieder klare Gedanken fassen zu können und mit mir ins Reine zu kommen. Manchmal hasse ich es, dass ich mich dem Schreiben so verpflichtet fühle und dann liebe ich es wieder.  :snicker: Ohne dieses Chaos würde mir wahrscheinlich eine Hälfte fehlen.

Liebste Grüße,
Wolli
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Geli am 15. August 2010, 22:59:21
Kann ich gerade einen Expertenbericht abliefern. Mir ist vor ungefähr 6 Wochen der Laptop krepiert  Ich konnte eine ganze Weile nicht schreiben, mangels Gerät. Ich habe es dennoch getan, auf Fremd-PC, wenn es gerade ging. Wenn das nicht Suchtverhalten ist, weiß ich auch nicht.
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Moni am 15. August 2010, 23:12:14
Hm, vielleicht bin ich ja irgendwie anders... aber... ich kann gut mal ein paar Wochen oder auch Monate auch ohne Schreiben auskommen.
Dann packt es mich irgendwann wieder und weiter gehts. Aber ich brauch diese Pausen, sonst wird es mir irgendwann zuviel. Das ist bei mir mit allen Dingen so, ich darf mich nicht zu sehr in etwas reinhängen, sonst dominiert es meinen Alltag. Also lege ich einfach ab und an Pausen ein.  :engel:
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Ary am 16. August 2010, 07:41:50
Bewusste Schreibauszeiten nehme ich mir schon ab udn zu. Aber wenn ich cheiben WILL und mir fällt dann nichts ein, dann bin ich mit mir und der wel sowas von unzufrieden, dass mich alles nervt ud ich alle nerve. ich bin eigentlich ein kreativer Mensch, lasse mich aber schnell von äußeren Einflüssen und von einem nicht immer ganz rund laufenden Realleben blockieren, und dann geht gar nichts mehr. Und das nervt mich unglaublich.
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Hr. Kürbis am 16. August 2010, 07:45:43
Boah, wenn ich das hier lese, soll ich dann eher lachen oder weinen?

Ich muss nie nie niemals nie schreibe, bin kein Junkie, kann und lasse mich gerne ablenken. Ich könnte heute beschließen, nie wieder im Leben etwas anderes als E-Mails oder Postkarten aus dem Urlaub zu schreiben und würde es locker durchhalten.
Das heißt aber nicht, dass ich Schreiben nicht mag, ganz im Gegenteil. Nur freue ich mich über das Resultat, der Prozess reizt mich nur wenig, ist reine Arbeit. Aber damit scheine ich hier echt die Ausnahme zu sein und manchmal wünsche ich mir echt, ein etwas "krankhafteres" ;) Verlangen an den Tag zu legen. Vielleicht würde ich dann auch mal da hinkommen, wo ich hin möchte.

Ich könnte ja mal einen Thread hier im Forum starten, in dem sich die Prokrastinatoren und Arbeitsverwiegerinnen tummeln können ... fürchte ab, dort ziemlich alleine zu sein.

*seufz, heul, schleich*
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Ary am 16. August 2010, 08:08:41
Mir geht' s auch ein bisschen mehr um das Ergebnis als um das schreiben an sich - aber wenn ich nicht schreibe, habe ich auch kein Ergebnis. :)
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Tokanda am 16. August 2010, 08:12:06
Zitat von: Stefan am 16. August 2010, 07:45:43
Ich könnte ja mal einen Thread hier im Forum starten, in dem sich die Prokrastinatoren und Arbeitsverwiegerinnen tummeln können ... fürchte ab, dort ziemlich alleine zu sein.

*seufz, heul, schleich*


*reinschleich*
In dem Thread wäre ich dann auch mit vertreten...  ;D
Was das Schreiben angeht: Ich liebe und ich hasse es. Wenn ich nicht schreibe, geht es mir wie Aryana, ich bin unausgeglichen und genervt. Mir fehlt dann richtig was.
Andererseits schleiche ich den ganzen Tag um mein Manuskript herum und beschäftige mich lieber mit so spannenden Dingen wie Abwasch, Staubsaugen, Surfen im Web oder Zählung der Ameisenpopulation im Garten, um mich nicht auf den Hosenboden setzen zu müssen und endlich zu schreiben.
Ohne den Druck des TiNo würde ich es vermutlich locker schaffen, den ganzen Monat nichts zu schreiben. Rien, nada, cero, rein gar nichts. Und bin dann entsprechend schlecht drauf, weil die Kreativkatze in mir heftigst an den Gitterstäben rüttelt und ständig "Ich will raus" maunzt.


Deswegen also und mir, der Kreativkatze und meiner Umwelt zuliebe schreibe ich. "Quäle" mich an die Tastatur und lege los. Und siehe da, sobald ich mich überwunden habe anzufangen, geht es oft wie von selbst. Ohne groß zu überlegen, fast schon mühelos.
Hinterher stelle ich oft fest, dass die Schreibzeit die beste Zeit am Tag war. Klingt vielleicht bescheuert und meine Frau würde mich für den Satz killen, aber ich glaube ihr versteht, was ich meine.
Meist bin ich ganz erstaunt, wie toll es beim Schreiben lief und nehme mir für den nächsten Tag vor, mich ohne Aufschieberitis gleich hinzusetzen und zu schreiben. Nur um dann am Tag darauf wieder um das Notebook herum zu schleichen...
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Kuddel am 16. August 2010, 09:12:39
Ich bin auch ein freiheitsliebender Schreibjunkie. Es gibt Phasen, da muss ich schreiben. Da gibt es keinen inneren Schweinehund zu überwinden, keine krampfenden Finger oder sonst etwas. Einfach nur der Zwang etwas zu Papier zu bringen.
Aber dann gibt es auch Tage, wo ich mich einfach nicht aufraffen kann. Dann hänge ich einfach den ganzen Abend vor dem Fernseher und lass mich berieseln. Wirklich produktiv ist das bekanntlich nicht, aber es hilft mir, um zwischendurch abzuschalten. Diese Tage brauche ich, um die Batterie in meinen Fingern aufzuladen, damit ich frisch ans Werk kann. Erstaunlicherweise sind diese Tage meistens am Wochenende.  ;)
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Geli am 16. August 2010, 11:36:40
Dafür habe ich dieses Wochenende 4x den Akku meines neuen Laptops leergechrieben - neben den Stunden, die ich ihn mit Steckdose benützte. 3 neu bearbeitete Kapitel oder 29 Normseiten sind das Ergebnis.
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Dealein am 16. August 2010, 11:40:57
Respekt, sehr fleißig OO
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: zDatze am 16. August 2010, 11:58:18
Bei mir stellt sich nach längerer Zeit, wenn ich nichts zu tun habe, immer eine Unzufriedenheit ein. Da werde ich mürrisch, bin schlecht drauf und zicke ziemlich herum. Ich brauche etwas wofür ich mich begeistern kann. Einfach eine Möglichkeit meine Kreativität auszuleben.

Schreiben ist ein Output für diese Kreativität. Malen auch. Leider eindeutig seltener, aber es tut immer wieder gut wie wild auf einem Block herum zu kritzeln. Es fasziniert mich immer wieder, was da alles heraus kommt. (Auch wenn ich da vielleicht die einzige bin.^^)

Meistens stört es mich auch nicht, wenn ich ein paar Tage/Wochen Schreibpause einlege, um meine kreativen Batterien wieder aufzufüllen. Betonung liegt auf "meistens". Im Augenblick passt es mir absolut nicht in den Kram. Ich hab mich wohl zu sehr in das Projekt verbissen und das ärgert mich gerade ungemein, dass ich nicht weiter komme. Von daher bin ich gerade wohl auch nicht sehr zufrieden. Egal. Es geht weiter. Irgendwann. Irgendwie. ;D
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Drachenfeder am 16. August 2010, 12:10:08
 :hmmm: also, in der letzten Zeit war ich eher gezwungen Schreibpausen einzulegen. Meistens geht das auch ganz gut, wenn ich mit anderen Sachen dann abgelenkt bin, und somit gar keine Zeit habe über das Schreiben nur nachzudenken. Aber wenn dann ein wenig Ruhe einkehrt kommt so eine Leidenschaft die schon körperlich fast weh tut.

Wenn ich Kreativtiefs habe (bez. einer Saga), dann lass ich das mal etwas liegen, aber das heißt nicht, dass ich dann nicht schreibe. Wende mich dann meistens mal einer Kurzgeschichte oder wenns da auch hakt mal ein paar Gedichten und/oder meiner Charakterideenliste.

Momentan dann halt eher Paragraphenprüfungen und Organisationsmanagmentberichten *lach*

Kurz und knapp: Schreibjunkie durch und durch

"Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders"
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Chris am 16. August 2010, 12:43:14
Ich habe mir ein schreibfreies langes Wochenende gegönnt, um den inneren Akku mal wieder aufzuladen und musste mich zwingen, nicht an den Laptop zu gehen und im Internet zu surfen oder ein bisschen an den Figuren zu feilen oder oder ...  ;D
So eine Pause tut mir gut, was ich daran merke, dass die ersten Ideen schon in der Badewanne auf mich einstürmten  :D
Ohne Schreiben geht's nicht
Chris
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Telas am 16. August 2010, 19:00:36
Ich "genieße" zur Zeit auch eine Schreibpause, in der ich hauptsächlich überarbeite und plotte. Es gibt aber auch Tage, an denen ich meinen Geist ganz bewusst ein wenig sacken lasse, um zu neuen Einfällen zu kommen. Zwar habe ich schon wieder eine Idee für mein kommendes Projekt, allerdings bin ich mit der Reife der Geschichte noch lange nicht zufrieden.
Früher habe ich den Fehler gemacht, dass ich mich von einem Projekt ins nächste gestürzt habe, ohne davor einen Plot zu schreiben.
Das Resultat waren einige angefangene Geschichten, die ich nie zu Ende bringen werde da sie nur für den Papierkorb taugen.
Eine Weile lang habe ich auch mal versucht, zwischen den Romanen einige Kurzgeschichten zu schreiben, aber das ist so gar nicht mein Ding.
Ich brauche Zeit, um mich in ein Buch hineinzuleben und wenn das Werk schon vorbei ist, bevor es für mich richtig spannend wird, kommt am Ende auch nichts Gutes dabei raus.
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Alia am 16. August 2010, 19:16:15
Bei mir kommt es immer drauf an, was sonst noch alles so los ist. Schreiben ist Hobby und kommt demnach nach Familie, Tieren und Job. Es ist jedoch so, dass ich das Gefühl habe danch unglaublich viel Energie  zu haben und eifach happy bin. Ich schreibe seit etlichen Jahren ja schon wegen Studium und Beruf mehrere Stunden am PC. Manchmal ist es mir dann einfach auch zu viel. An solchen Tagen gewinnt dann eher ein Ausritt, Treffen mit Freunden oder ähnlichem. Lange ohne Schreiben kann ich allerdings auch nicht sein. Und wenn ich nur etwas vor mich hin plotte, Karten zeichne oder meine Charaktere interviewe - es zieht wieder zur Geschichte. Nicht suchtartig, sondern eher wie zu einem guten Freund :laugh:
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Nachtblick am 16. August 2010, 19:44:13
Wenn ich nicht schreibe, mache ich Notizen und strukturiere meine Gedanken. Seit ich meinen Wälzer beendet habe, schwanke ich zwischen Unruhe und Wahn. Ich weiß nicht mehr genau, wie es weiter geht in den nächsten drei Büchern. Ich habe alle Charaktere, alle Bruchstücke des Plots, aber keinen roten Faden und kein Ziel mehr, seit ich sämtliche böse Weltherrschafts-Magier gestrichen habe.
Es gibt Tage, da schreibe ich eine Seite, und andere, da schreibe ich zwanzig. Aber es vergeht kein Tag, da ich nicht irgendwie was tue. Ich liege nachts wach und wälze mich herum, ich bin zappelig bis gereizt, wenn ich zu lange nichts tue. Ich drucke mir auch gern ein neues Kapitel aus und lese es immer wieder verstohlen zwischen Politikzetteln im Unterricht, weil es sich so verdammt gut anfühlt, was geschafft zu haben.
Manchmal kommt mir das albern vor, aber es spornt mich ungemein an, vor allem, wenn ich dann noch wirre handschriftliche Notizen habe. ;D
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Möchtegernautorin am 16. August 2010, 20:55:20
In ,,Sister Act" kam ein nettes Zitat vor, angeblich von Heinrich Heine: Wenn du aufstehst und das erste, an was du denkst, das Schreiben ist, dann bist du ein Schriftsteller.
Ich würde sagen, das trifft auf mich auch zu; ich kann nicht ohne! Anfang des Jahres hatte ich mir eine einmonatige Schreibpause verordnet, weil ich so gestresst war. Ich hab's keine zwei Wochen durchgehalten, trotz Stress.

Aber meine Charaktere sind auch immer präsent und ich hasse Tage, an denen ich nicht irgendwie an irgendwas tüfteln kann oder mir etwas Story ins Gedächtnis rufen kann.
Schreiben ist einfach grundlegend Entspannung für mich, egal ob es jemand lesen will oder nicht – was nicht heißt, dass ich nicht doch gerne mal etwas von mir in einer Buchhandlung  stehen sehen wollte.
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Thosuko am 17. August 2010, 11:52:47
Bei mir gibt es Tage, da haue ich fünfzig Seiten in einer Woche raus und dann solche, da muss ich mich zwingen. Schlimm ist es, wenn mein Manuskript von einem Verlag komplett angefordert wird und ich alle paar Minuten mein Postfach aufrufe, um das Ergebnis zu erfahren. Letzte Woche war es wieder soweit und jetzt sitze ich Fingernägel kauend vor dem Computer.
Da ist mein Kopf irgendwo, nur nicht bei der Sache.
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Waffelkuchen am 17. August 2010, 12:13:16
Ich kann problemlos zwei, drei Tage verbringen, ohne an meine Geschichte zu denken. Viel länger geht es aber nicht, denn dann kriechen meine Protas aus ihrem Verstecken und fangen an, mich an den Haaren zu ziehen und gegens Schienbein zu treten- das heißt, ich muss mich zumindest mit drei Gedanken am Tag mit ihnen auseinandersetzen.
Nicht schreiben kann ich sehr viel länger, allerdings kommt auch da- je nach sonstiger Lebenslage- irgendwann der Punkt, an dem ich mich wieder hinsetzen muss, weil ich unausgeglichen und unzufrieden mit mir selbst bin.
Ich meine, ich kann schon ohne das Schreiben leben- nur die Art, wie ich dann lebe, gefällt mir irgendwie nicht. ;)   
Titel: Re: Also schreibe ich weiter, ich kann nicht anders.
Beitrag von: Talea am 17. August 2010, 13:41:53
Hm, ja Pausen mache ich auch ab und an, auch wenn die eher unfreiwillig sind. Wenn mir alles über den Kopf wächst, dann habe ich oft auch nicht die Lust mich mit meinen Geschichten auseinander zu setzten, vor allem nicht, wenn ich gerade an einer Stelle nicht weiterkomme. Aber das, wie viele andere sagten, heißt nicht, dass ich nicht darüber nachdenke.
Bei mir ist es am schlimmsten, wenn es ruhig ist. Wenn ich einfach aus dem Fenster schauen, was ich öfters mal in der Schule gemacht habe, und dann darüber nachdenke, wie es weitergeht oder wo für mich noch Fragen in der Handlung offen sind.
Am schlimmsten ist es abends, wenn ich im Bett liege und nicht schlafen kann.
Ich glaube ohne das Schreiben würde mir was fehlen, auch wenn ich nur darüber nachdenke, was ich schreiben will, hat es schon was positives, da ich mich damit in meiner ganz eigenen Welt befinde, die nur mir gehört und meine Charaktere doch ein wenig von mir abhängig sind. Einfach das Gefühl etwas erschaffen auch zu haben, dass einem selbst gehört, zwar nur auf Papier und doch ist es lebendig.
Aus diesen Gründen kann ich wohl nicht aufhören zu schreiben.