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Was war der verrückteste Ort, an dem ihr geschrieben habt?

Begonnen von Drachenkind, 09. Oktober 2007, 10:03:09

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Riesar

Der für mich ungewöhnlichste Ort zum Schreiben war bisher ein Flugzeug. Hoch, über den Schäfchenwolken auf dem Weg nach München, bot mir der Himmel ein farbenfrohes Lichtschauspiel an, welches ich sogleich in meine Zeilen integrierte. Wie gut, dass ich zu dem Zeitpunkt über ein Luftschiff geschrieben habe und dadurch viele Einfälle erhaschen konnte. Nur schade, dass es letztendlich abgestürzt ist.  ???
Irgendwie makaber...  :engel:

Chuck

Zitat von: Moni am 10. Oktober 2007, 00:09:18
Ich überlege schon, mir mal Overhead Folie und einen wasserfesten Stift in die Dusche zu hängen. Denn es ist wie zum verrücktwerde: die besten Dialogideen hab ich unter der Dusche. Vielleicht wäre ein wasserfestes Diktiergerät auch gut, am besten digital, damit man das Wasserrrauschen rausfiltern kann...

Da kann ich nur beipflichten. Ich bin ja kein irrsinniger Genießer, aber die warme/heiße Dusche ist ideal, um Einfälle zu bekommen. Gedankliche Dialoge sind auch nicht selten Schuld daran, dass unsere Wasserrechnung höher ist, als sie sein müsste.

Judith

Ich weiß nicht, ob man das verrückt nennen kann, aber es war auf alle Fälle ungewöhnlich: Gegen Mitternacht im Osloer Vigelandpark. Das war Anfang Juni und es wurde die ganze Nacht kaum noch richtig dunkel. Um Mitternacht wars auf alle Fälle grad so weit dämmrig, dass ich noch mit Müh und Not schreiben konnte. Also saß ich da mit dem Rücken gegen den Monolithen, rund um mich lauter Skulpturen, und hab eine Kurzgeschichte begonnen (im Juni 2005), die bis heute nicht fertig ist.  ::)

Keiko

An wirklich verrückten Orten habe ich bis jetzt nicht geschrieben. Gerne nutze ich aber die Unterrichtspausen in der Schule um mein Notizblock hervorzukramen. Aber sobald jemand auch nur hinter mir steht, kann ich kein vernünftiges Wort mehr schreiben, das ist bei mir richtig übel :-\

Gerne würde ich es mal in einem Park versuchen, aber nur wenn allgemeines Hundeverbot gilt^^

Hr. Kürbis

So ungewöhnlich fand ich den Ort zwar jetzt nicht, an dem ich schon geschrieben habe, aber es ist eine schöne Geschichte dabei herausgekommen. Eben weil sie im Flieger entstanden ist, wollte ich die Geschichte "Über Paris und daran vorbei" nennen, was dann aber eigentlich keinen Bezug mehr zum Inhalt gehabt hätte, sondern nur zu dem "Ort", an dem sie verfasst wurde...
Ironie des Schicksals: Die Geschichte habe ich gerade für ein Gemeinschaftsprojekt zurückgezogen, weil der Platz nicht für alle Geschichten reicht. Es ist zwar die beste Geschichte, aber meine anderen MÜSSEN drinbleiben.  ::)

Astrid

Hm... gilt eine Felskuppe in Wales, erreichbar nur über einen ganz schmalen Fußpfad, rechts und links schäumt das Meer, über mir kreischen die Möwen, und alle fünf Minuten donnert ein britischer Düsenjäger durch die Idylle? Dann wähle ich das. ;D Rabenzeit ist an so vielen Orten gewachsen, dass ich nur noch ganz wenige weiß.

saraneth

Oh, was mir gerade einfällt. An einem meiner Romane habe ich während meines dreimonatigen Aufenthalts in Australien viel geschrieben.

Ich meine das war an Plätzen/Städten wie Adelaide, neben dem Ayers Rock auf den Bus wartend und nach 5stündiger Wanderung völlig fertig, Alice Spring, Coober Pedy der Opalstadt und Nachts unter dem Sternenhimmel im Outback (mit Taschenlampe, die fetten Spinnen ignorierend, die am Lichtkegel vorbeihuschten ;)).

Maja

Ich habe eine Szene für "Eine Flöte aus Eis" in der Jugendherberge von Cardiff (oder war es Penzance? Hilfe, Moni!) geschrieben, nachts, ohne das Licht anzumachen - wollte ja niemanden im Schlafsaal stören. Ab und zu kam eine Nachtschwärmerin rein, ging zum Waschbecken und machte dort das kleine Licht an - dann schrieb ich lesbar. War das Licht aus, schrieb ich weiter, teilweise voll an den Zeilen vorbei, hauptsache, ich kann es hinterher lesen...
Die Szene handelt von Felder, der nach durchzechter Woche im Straßengraben wach wird und feststellt, daß man ihm die Stiefel geklaut hat, und das handschriftliche Endergebnis sah aus, als hätte ich mich gerade in vergleichbarer Situation befunden. Ich schwöre Stein und Bein, es lag nur am fehlenden Licht! Ehrenwort! Moni kann's bezeugen!
Am Ende ist die Szene dann aber gar nicht ins Buch gekommen.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Ary

Wo ich auch oft geschrieben habe, daaaaamals: In der Uni. Da gab es die große Unihalle, von der aus alle Fakultäten-Trakte abgingen, und diese Halle hatte eine Galerie, auf der ganz viele kleine Zweimanntischchen aufgestellt waren. An diesen Tischchen habe ich gesessen und Chinakladden mit meinen ersten längeren Geschichten und Rollenspielchroniken vollgekritzelt, während um mich herum Leute ihre Nasen in wissenschaftliche Wälzer steckten, lauthals diskutierten oder Kaffee tranken. Lustig war, dass ich die meistens anch einer Viertelstunde schreiben gar nicht mehr wahrgenommen habe.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Cailin

war vermutlich nicht der verrückteste, aber ganz bestimmt der dreisteste Ort:

In der Schule (Himmel, ist das laaange her) genau genommen im Englischunterricht, unter der Nase der Lehrerin. Da ich es möglichst unauffällig machen wollte  ;D, hatte ich mein Heft in zwei Spalten geteilt. Eine für den Unterrichtsstoff, die andere für meine Storys. Die Storyspalte ließ nur rel. kurze Zeilen zu. Irgendwann stand meine Englischlehrerin hinter mir und fragte: "Are you writing Poems?" - Frech (und um keine Ausrede verlegen) wie ich damals noch war, war meine Antwort: "No. I'm only taking notes." Und sie hat mir tatsächlich geglaubt ... Lag vielleicht daran, dass ich immer einen (meist scheinbar sinnvollen) Kommentar beisteuern konnte, wenn sie mich mittendrin was gefragt hat. :engel:

Maja

Ach, das ist nicht dreist. Das habe ich ab der Mittelstufe gemacht, und dann die ganze Oberstufe durch und das Studium, in allen Fächern außer Sport und Mathe... Das sieht immer aus, als ob man ganz fleißig mitschreibt. Böse.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Coppelia

Ich hab das auch seit der Mittelstufe gemacht und die meiste Unizeit über. Ok, meist hab ich sogar noch etwas von dem Stoff mitbekommen.
Daher ist das Examen auch ein Grund, warum ich weniger schreiben kann - ich hab einfach keine Kurse mehr!

Grey

Zitat von: Aryana am 11. Oktober 2007, 20:38:06
Wo ich auch oft geschrieben habe, daaaaamals: In der Uni. Da gab es die große Unihalle, von der aus alle Fakultäten-Trakte abgingen, und diese Halle hatte eine Galerie, auf der ganz viele kleine Zweimanntischchen aufgestellt waren. An diesen Tischchen habe ich gesessen und Chinakladden mit meinen ersten längeren Geschichten und Rollenspielchroniken vollgekritzelt, während um mich herum Leute ihre Nasen in wissenschaftliche Wälzer steckten, lauthals diskutierten oder Kaffee tranken. Lustig war, dass ich die meistens anch einer Viertelstunde schreiben gar nicht mehr wahrgenommen habe.

Ach ... wie gut ich mir das vorstellen kann ... ich führe deine Tradition weiter, Aryana, ich mach es ganz genau so! Allerdings ist es jetzt weniger zugeräuchert da oben ...

Tja ... der verrückteste Ort, an dem ich geschrieben habe ... ist vermutlich die Fliegenzucht, die Handschuhe noch an, um mich herum das *bsssssssss* der Fliegen und von Zeit zu Zeit ein *BRRRRRRRZZZZZZLZZ* vom elektrischen Fliegenvernichter über der Tür. Aber ich hatte so eine gute Idee, ich konnte nicht warten bis ich fertig war mit arbeiten ...

Lavendel und ich haben früher auch im Auto geschrieben, im Urlaub auf der Rückbank. Auch das teilweise wenn es schon dunkel draußen war. Nicht gut fürs Schriftbild, nein nein ;D

Manja_Bindig

Du, Cailin, das hab ichauch gemacht.
Ich hab in Deutsch geschrieben, ich hab in Englisch geschrieben(und da war ich immer gut ;D )
in Chemie hab ich geschrieben, in Physik, in Mathe(da wäre ich nciht mal gut gewesen, wenn ich nciht geschrieben hätte, also konnt ich auch schreiben  :P )
In Bio und in Latein und in Geschichte, in Musik, in Kunst(ab und an hätt ich DA vielleicht mal lieber aufpassen sollen) - es ist ehrlich ein Wnuder, dass ich ein gutes Abi geschafft hab(oder ich bin einfach ein kluges Köpfchen)

Ich schreib auch sehr viel in der Uni...

ber mir fällt doch etwas ungewöhnliches ein - im Sportunterricht. Ichhatte sogar dort meine Kladde mit und kaum hat ich zwei Sekündchen ohne diese Folter, saß ich da und kritzelte

Shigama

*nachdenk*  :hmmm: Der verrückteste Ort... Da fällt mir nur die Schule (Toillette  :rofl: ) und das Dach unseres Hauses ein.  ;D (Da lässt es sich fantastisch schreiben. ;) )



Liebe Grüße,


Mel :ätsch: