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Her mit den bösen Hindernissen!

Begonnen von Wollmütze, 18. Juni 2011, 16:09:17

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Wollmütze

Hola lieber TZ!   :winke:

Ich habe das Thema noch nicht gefunden, deshalb hab ich es hier aufgemacht. Ich hoffe, es passt hier rein. :innocent:

Ich habe eine allgemeine Frage an alle Hürdenbauer unter uns: Wie sehen eure Hindernisse eigentlich aus?
Welche Möglichkeiten gibt es, dem Helden seinen Weg zu erschweren? Welche sollte man auf gar keinen Fall wählen, weil sie zu ausgelutscht usw. sind?
Mir fallen spontan ein: Der Ober-Antagonist, der Innere Kampf mit der eigenen Persönlichkeit, die gute alte Liebe die einen dazu verleitet, die ein oder andere Dummheit zu begehen, Intrigen und Fallen, Verletzungen, eigene Kinder, Angriffe, Krieg.

Das hier ist kein Problem von mir, ich möchte nur einfach mal gerne wissen, was ihr euren Helden so zumutet, bevor sie den Pokal aus dem Labyrinth holen(oder eben endgültig scheitern  :darth:).

Liebste Grüße,
Die Wolli

Sanne

Hallo Wolli,

mir persönlich gefallen die Hindernisse am besten, wo zwischen zwei Varianten entschieden werden muss, die dem Protagonisten aber ungefähr gleich wichtig sind. Also er muss sich bewusst für eine Variante entscheiden und damit zwangsläufig auf etwas anderes verzichten. Was genau dabei zu Grunde liegt, ist (fast) nebensächlich, es sei denn er entscheidet sich (klassisch) für das Wohl der Allgemeinheit und gegen persönlichen Vorteil.

Eher finde ich zwei persönliche Gründe interessanter, weil es mehr eine Charakterentscheidung ist.

Und findige Lösungen, die am Ende die Erfüllung (was vorher unmöglich erscheint) doch noch möglich macht ...  ;D


Churke

Also meine Figuren haben oft einfach nur Pech.

Schommes

Mir fällt noch aus dem Jung'schen bzw. Campbell'schen Kosmos ein: der Gatekeeper, also eine Figur, deren einzige Aufgabe darin besteht, den Helden vom Weg, den er zum Erringen des Pokals beschreiten muss, abzuhalten. Ein Beispiel aus Harry Potter: der liebe Fluffy. Und der vielleicht berühmteste Gatekeeper der Filmgeschichte (oder jedenfalls mein liebster): "Snakes! Why'd it have to be Snakes?!" Der Gatekeeper kann auch der Antagonist sein, oder der Sidekick oder Shapeshifter, oder Love Interest oder Naturgewalt oder wie Du schon selber sagst innere Gründe.

zDatze

Das erste böse Hindernis siedle ich oft in der Vergangenheit meiner Protas an. Irgendetwas, das ihnen auf der Seele lastet und mit dem sie im Laufe der Geschichte konfrontiert werden. Allzeit beliebt sind da Familienkonflikte und falsche Entscheidungen, deren Konsequenzen sie nun tragen müssen. Auch wenn das wohl eines der beliebtesten Hindernisse ist, ich glaube, mit so einem Grundkonflikt fährt man immer ganz gut.

Anderer Hindernisse ... hm, schwierig. Das hängt immer ganz stark davon ab, welche Möglichkeiten mir meine Geschichte bietet. Pauschal kann ich es nicht beantworten. Aber meistens gibt es ein Hindernis, das von "außen" kommt. Ein Druckmittel, das meine Protas zum Handeln zwingt. (Wieder ein paar  typische Beispiele, die ich schon verwendet habe: Schergen, Kopfgeldjäger und einmal waren es auch alte Freunde. ;D )

Berjosa

Selbst wenn sie nicht gerade die bewaffnete Revolution vorbereiten, tun Protagonisten ja oft Dinge, die nicht so richtig legal sind. Und da greift der schöne Spruch von Brendan Behan: "There is no human situation so miserable that it cannot be made worse by the presence of a policeman."

Yora

Hallo,
also ich finde die Möglichkeit interessant, dass einer von zwei oder drei Hauptfiguren böse ist. Vielleicht nicht richtig böse, aber dass er entweder ein persönliches Ziel verfolgt und dadurch böse Dinge tut, oder dass er schlecht beeinflusst wurde durch einen Menschen (oder sonst ein Wesen), das zu der bösen SEite gehört und er jetzt das Gefühl hat, er tut das richtige.
Die andere(n) Hauptfiguren müssen abererst noch herausfinden, dass der zweite bzw. dritte nicht das selbe Ziel verfolgt wie sie selbst....
Ein bisschen kompliziert, aber so mag ichs eben  :vibes:

Rosentinte

Eine Alternative ist auch, dass der Prota ins kalte Wasser geschmissen wird und von seinem Schicksal/Erbe keine Ahnung hat und sich deswegen erstmal voll in die Nesseln setzt. Das kann ihm auch noch länger nachgetragen werden.
Ich persönlich ziehe aber die Alternative vor, dass die Protas was in ihrer Vergangenheit gemacht haben - denn niemand ist unfehlbar.
LG, Rosentinte
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Telas

Ich denke jede Hürde kann erfrischend sein, wenn man sie entsprechend aufmacht. Kriege sind bei mir immer ganz weit vorne. Auch die Götter haben gerne die Finger im Spiel, um meinen Helden das Leben so richtig schwer zu machen. Was ich auch ab und an einsetze sind Naturkatastrophen. Bisher waren das meist verheerende Dürren und Blizzards, die Pfade in unzugänglichen Regionen zu geschneit haben. Aber ich muss sagen, die Naturkatastrophen sind am wenigsten originell.