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Zweckentfremdung von Begriffen aus der realen Welt für fantastische Welten

Begonnen von Yamuri, 07. Dezember 2020, 07:34:14

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Yamuri

Guten Morgen,

ich bin mir nicht sicher, ob meine Frage hier am Besten passt oder bei Sprachliches besser aufgehoben wäre. Falls es unter Sprachliches besser reinpasst, bitte verschieben. :)

Wenn man Begriffe aus der realen Welt für Strukturen in seiner fiktiven Welt verwendet, diese aber nicht dasselbe bedeuten, wie bei uns, würdet ihr sagen, dass man diese explizit im Fließtext erklären muss (Erklärbäralarm) und in einem Vorwort beschreiben, oder genügt es, wenn durch das Verhalten der Charaktere klar wird, dass diese Begriffe eine andere Bedeutung haben?

Ich bringe hier mal ein Beispiel aus einem meiner Projekte, bei dem folgendes Problem auftrat:
Mein Vater kam nach dem Lesen mit dem Feedback zu mir, er fände es irritierend, dass ich nicht explizit im Text oder einem Vorwort erkläre, dass die Fraktion der Militärpolizei in meiner Welt andere Befugnisse hat, als dies in unserer realen Welt der Fall ist. Aus dem Text selbst geht eigentlich hervor, dass die Militärpolizisten eben nicht innerhalb des Militärs ermitteln, sondern für die gesamte innere und äußere Sicherheit des Reiches zuständig sind. Meine Militärpolizei ist ein wenig angelehnt an die bewaffnete Volkspolizei Chinas.

Wie würdet ihr das sehen, wenn ich sozusagen neue Strukturen oder veränderte Strukturen habe, aber Begriffe aus unserer realen Welt dafür verwende, muss ich da im Fließtext den Erklärbär raushängen lassen, oder genügt es, wenn durch das Verhalten der Charaktere klar wird, wie die Befugnislage liegt und ich in einem Vorwort für Interessierte kurz etwas dazu schreibe, so dass Leser_innen selbst entscheiden können, ob es sie interessiert?

Mir kam dazu auch noch der Gedanke, dass es vielleicht sinnvoll sein könnte einfach von Militär-Polizei zu sprechen, um eine Differenzierung zu haben. Einen komplett neuen Begriff würde ich nicht wollen, da meine Charanamen schon ungewöhnlich genug sind. Bei den Diensträngen orientiere ich mich am Militär. Meine Schwester schlug vor einfach nur von Sicherheitsdienst zu sprechen, aber darunter stelle ich mir keine militärische Struktur vor, sondern eher Sicherheitskräfte im Sinne von Sicherheitspersonal in einer Firma.
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

phoe

Ich muss zugeben, dass es mich auch schnell verwirren kann, wenn vertraute Begriffe plötzlich einen abgewandelten Sinn ergeben sollen.
In meinem aktuellen Projekt hatte/habe ich ähnliche Probleme. Weil meine "Polizei" strukturiert und staatlich sein soll aber doch noch andere Kompetenzen hat, die über das uns bekannte (legale) Maß hinausgehen.

Bei dem Sicherheitsdienst bin ich bei dir, das ist für mich - wenn auch im Kampf ausgebildet - so doch keiner militärischen oder ähnlichen Struktur folgend.
Eine Erklärung wäre sicher hilfreich. Ich habe es versucht, ob es gelungen ist weiß ich nicht.

Araluen

Vertraute Begriffe anders zu verwenden ist schwierig, aber es kommt, denke ich auch darauf an, in welchem Maße sie anders verwendet werden.
Beispiel: Es passiert ein Unfall. Zeuge A zu Zeuge B: Bleib du hier. Ich hol die Assasinen.
Da würde ich als Leser mal ganz dezent verwirrt sein. Selbst wenn mir vorher erklärt wird von mir aus auch in einem Vorwort, dass in Fantasialand die Assasinen die Polizei stellen, würde ich wieder und wieder drüber stolpern. Manchmal gibt es Dinge, an die kann man sich nur schwer bis gar nicht gewöhnen.
Was das Beispiel mit der Militärpolizei angeht. Ich hab ja auch testgelesen und bin nicht drüber gestolpert. In diesem konkreten Fall ist das für mich eher eine Nuance und gab für mich ohne viele Worte einen tiefen Einblick ins Setting, da hier ein Apperat sehr viel Handlungsspielraum und Machtbefugnisse bekommt. Da ich zu den Leuten gehöre, die ein Vorwort in der Regel nicht lesen, wüsste ich auch nicht, was eine Erklärung dort besser machen könnte als gut einbaute Erklärhäppchen im Fließtext. Es muss ja nicht gleich ein steppender Erklärbär sein.

Trippelschritt

Geht nicht. Ganz klar.
Aber die Lösung für das Problem ist nicht schwer. Finde einen neuen Begriff oder einen der besser passt.
Ich habe in meinem Projekt Wehrhüter und Bürgerwehr. Da ich beide Gruppen bei der Arbeit zeige und die Begriffe relativ weich sind kann man sich alles darunter vorstellen. Die Bürgerwehr ist eigentlich eine militärische Polizei ohne starke Hierarchie. Die Wehrhüter sind beim elfenvolk angesiedelt und da kommt ohnehin keiner auf die Idee einen vergleich mit menschlichen Verhältnissen zu suchen.
Im ungünstigsten Fall nennst du deine Militärpolizei Osche = Ordnungskräfte für den Schutz der Einheit, oder irgendo etwas.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Yamuri

@Pety: Das Problem ergibt sich hier auch, dass meine militärische Polizei Befugnisse hat, die aus unserer Sicht zum Teil schon grenzwertig wären. Also es gibt dort keine solche Bürokratendiktatur wie bei uns. Die Polizei kann also schneller eingreifen und auch härter, weil nicht ganz so viel Papierkram notwendig ist, um zu handeln. Zum anderen ist meine Polizei militärisch strukturiert und untersteht dem Militär. Die Polizisten werden alle an einer Militärakademie ausgebildet.

@Araluen: Danke für deine Einschätzung dazu.:)

@Trippelschritt: Unter Wehrhüter oder Bürgerwehr stelle ich mir Strukturen vor, die innerhalb einer Gesellschaft nur wenig Machtbefugnisse haben. Mir kommt da sofort das Bild eines Bürgerselbstschutzes in den Sinn und das ist einfach etwas komplett anderes als meine Militärpolizei. Ich habe auch keine mittelalterliche Gesellschaft, sondern eine futuristische Gesellschaft. Es ist auch Science Fantasy bei mir und eben keine klassische Fantasy.

Meine "Militärpolizei" ist eine von drei Fraktionen, die die Macht im Reich inne haben. Das heißt diese Fraktion hat sehr viele Befugnisse, wesentlich mehr als unsere Polizei oder eine Bürgerwehr je haben würde. Sie ist wie gesagt vergleichbar mit der bewaffneten Volkspolizei Chinas, die der sog. zentralen Militärkommission untersteht. Im Kriegsfall hätte diese "Militärpolizei" auch die Befugnis über die Köpfe der anderen Fraktionen hinweg zu entscheiden. Sie sorgt für Recht und Ordnung, bekämpft aber auch autonome Zellen innerhalb des Reichs und die Rebellen, die meinen eine Art Bürgerkrieg gegen die Wirtschaftsmacht (einen Großkonzern) anzetteln zu können. Und sie stellen eben auch das Militär im Kriegsfall, sind also sowas wie eine Berufsarmee. Es werden auch nur an der Militärakademie ausgebildete Kräfte im Kriegsfall eingesetzt.

Mein Vater meint, ich kann den Begriff Militärpolizei schon verwenden, muss aber halt zu Beginn deutlich machen im Text, was darunter zu verstehen ist, zusätzlich zu dem, was man sieht. Mein Gedanke war daher auch einfach von Militär-Polizei zu sprechen. In einer chinesischen Serie, die ich zur Zeit schaue, wird allerdings der Machtapperat gar nicht erklärt, da haben die Ermittler zum Teil einfach nur militärische Ränge, ohne, dass von Polizei oder Militär gesprochen würde. Es wird eben durch die Handlung deutlich, welche Befugnisse sie haben. So ist das bisher bei mir auch, dass die Handlung zeigt, was für Befugnisse die Mitglieder der Fraktion haben.

Aber ich denke, ich werde es wohl doch irgendwo in den Fließtext einflechten. Ob ich den Begriff Militärpolizei ersetze, muss ich noch schaun. Falls ich von Gendarmerie spreche oder bewaffneter Polizei, würde ich im Fließtext auch erwähnen müssen, dass sie der Militärkommission des Reiches unterstehen, da die Dienstränge weiterhin militärische Ränge bleiben und auch die Ausbildung an der Militärakademie sich nicht davon ändern würde. Oder ich spreche von Einsatzkräfte der Militärkommission, die zu Beginn eben im zivilen Kontext ermitteln.  :hmmm:
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- Harriet Tubman

Churke

Offen gesagt sehe ich hier keine Zweckentfremdung. Rein technisch gesehen sind "Gendarmerien" (verwende ich hier als Oberbegriff für Polizeieinheiten, die den Streitkräften angehören) Militärpolizeien und auch in Europa keineswegs selten. Ganz zu schweigen von Ländern, in denen eine Junta das Sagen hat, und man der Militärpolizei besser nicht blöd kommt.

Fall der deutsche Leser das nicht weiß, kann man es ja herausarbeiten.



Mindi

Ich finde es prinzipiell auch nicht schlimm, wenn deine Militärpolizei andere Befugnisse hat als eine Polizei in unserer Zeit und in unserem Land. Ich fände es eher seltsam, wenn in einer zukünftigen Welt alles ist wie bei uns und sich Begriffe und Organisationen nicht wandeln würden.

Aber ... ich würde wirklich auch einen kurzen Einschub einflechten, was sie von unserem Bild einer Polizei unterscheidet. Das kann selbst nur eine Aussage einer Figur sein im Sinne von "Was bist du verrückt? Das kannst du nicht tun, das fällt in die Befugnisse der Militärpolizei (Die weit über dem liegen, was die bei uns dürften) und wenn die dich erwischen ..." Also keine Abhandlung über die Polizei, sondern etwas, was ihre höhere Stellung und Macht heraushebt, ohne dass es direkt ein Erklärbär wird. Es kann auch schon das ein odere andere herausgestellt werden, allein durch die Figureneinführung eines solchen Militärpolizisten. Hat er besondere Waffen oder Ausrüstung?
"When we are asleep in this world, we are awake in another." - Salvador Dalí

Yamuri

@Churke: Das freut mich. Denn solche bereits bekannte Strukturen hatte ich mir ja als Vorbild genommen. Daher war ich dann etwas verunsichert nach dem Feedback meines Vaters, der sich unter Militärpolizei nur die enggefasste Bedeutung vorstellte, dass Militärpolizisten nur innerhalb des Militärs ermitteln, was sie bei mir halt nicht tun. Da übernehmen sie auch die Befugnisse dessen, was wir als die normale Polizei kennen. Wahrscheinlich genügt tatsächlich so ein kleiner Nebensatz, für diejenigen, denen es nicht genügt, dass sie die Arbeit von einem Militärpolizisten eigentlich eh miterleben und damit direkt Einblicke erhalten.

@Mindi: Einer meiner zwei Protagonisten ist bei der Militärpolizei und gleich im ersten Kapitel erlebt man ihn bei der Arbeit. Das meinte ich weiter oben damit, dass durch die Handlung eigentlich rauskommt, welche Befugnisse die so haben und welche Struktur da dahinter steckt. :) Ich habe jetzt aber trotzdem ganz am Anfang einen Nebensatz eingefügt, der noch etwas expliziter darauf hinweist, dass die Militärpolizei für die innere und äußere Sicherheit zuständig ist. Dabei bleibt es dann auch, denn alles weitere sollte sich aus der Geschichte ergeben.
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Nikki

Also ich finde, es ist gang und gäbe, eigentlich automatisch, dass es zu Bedeutungsverschiebungen kommt, wenn ich einen Text schreibe und dieser rezipiert wird. Das fängt ja schon einmal damit an, wenn da nur Stuhl/Sessel steht - ich wage zu behaupten, dass kein Stuhl/Sessel ohne nähere Beschreibungen im Kopf der Leser*innen dem entspricht, den ich vor Augen hatte. Das ist ein ganz einfaches Beispiel und kann konkretisiert werden, wenn ich zum Beispiel einen historischen Roman schreibe und wieder dort das Wort Stuhl/Sessel verwende. Stühle/Sessel aus dem 18. Jahrhundert sind nicht solche, die wir aus dem 21. Jahrhundert kennen. Ihre genaueren Eigenschaften ergeben sich aus dem Kontext und ihrer Beschreibung.

Wenn dein Vater über eine solche Bezeichnung stolpert, dann entweder weil er sie zu wörtlich nimmt und losgelöst vom Kontext liest, in dem sie vorkommt, oder aber weil der Kontext zu schwach ausformuliert ist, um klarzumachen, was für eine Bedeutung diese Bezeichnung hat.

Im Übrigen kann man sich sicher sein, dass kein Text zu 100% so bei den Leser*innen ankommt, weil jedes Wort auf jede Person anders wirkt und selbst faktisch richtige Wörter falsch wirken können, wenn die Assoziationen damit in andere Richtungen führen.

Gizmo

Ich denke auch, dass du mit deinem Beispiel kein Problem haben solltest. Militärpolizei heißt zunächst einmal nur, dass die Polizisten auch Militärangehörige sind. Ihre Befugnisse kannst du im Kontext oder vielleicht in Dialogen verdeutlichen, ohne gleich den Erklärbär zu geben. Z.B. können sich Angehörige anderer Behörden aufregen, dass die Militärpolizei ständig bei ihnen mitmischen darf, dass es früher vielleicht nicht so war etc.
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

Mondfräulein

Wenn ich Begriffe zweckentfremde, dann muss ich mir vor allem bewusst machen, was sich die Leser darunter vorstellen werden. In deinem Beispiel erwarten die Leser also, dass die Militärpolizei bestimmte Befugnisse hat, also muss ich deutlich machen, wie das im Text tatsächlich ist. Auf der anderen Seite habe ich beim Begriff Militärpolizei schon bestimmte Vorstellungen, die ich als Autor nutzen kann, weil ich das was gleich bleibt dann nicht mehr erklären muss. Wenn du sie beispielsweise die Roten Masken nennen würdest, dann müsste ich erstmal deutlich machen, dass damit so etwas wie die Polizei gemeint ist.

In der Plotgruppe haben wir auch gerade über ein Beispiel aus meinem Projekt diskutiert. Ich benutze den Begriff Dämon, meine damit aber etwas anderes, als man klassischerweise erwarten würde. Dämonen sind nur eine Art Macht, die sich in Lebewesen einnistet und sowohl die eigenen Fähigkeiten als auch alle Emotionen verstärkt, was verborgene Motive zum Vorschein bringen kann. Sie selbst haben aber keinen Willen und keine Motivation. Der Begriff weckt beim Leser bestimmte Assoziationen, die nichts mit meinen Dämonen zu tun haben (böse Wesen aus der Hölle, die von jemandem Besitz ergreifen und der Person ihren Willen aufzwingen ist was mir spontan einfällt). Ich benutze den Begriff aber trotzdem, weil das Bild, das Leser von Dämonen haben werden, auch das Bild ist, das meine Figuren zu Beginn von Dämonen haben, denn all diese Mythen existieren in meiner Welt trotzdem. Nach und nach finden sie dann heraus, was es wirklich damit auf sich hat.

Es geht am Ende also vor allem darum, was Leser unter bestimmten Begriffen erwarten werden, sich dessen bewusst zu sein und dann entsprechend damit umzugehen.

Trippelschritt

Wenn es eine Militärregierung gibt, dann wird sie auch ihre Polizeit oder etwas entsprechendes haben. Und trotzdem stört mich der Begriff, weil er impliziert, dass es neben der Militärpolizei auch noch andere Gruppen gibt, die sich -polizei nennen dürfen. Gibt es aber nur die Militärpolizei täte es der einfeche Begriff Polizei.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Yamuri

@Nikki: Ich glaube er hat den Begriff entweder aus dem Kontext gezogen oder es war gar nicht er. Denn gestern kam auf einmal so ein Spruch, ich brauche mich nicht an dem Begriff aufhängen, es komme darauf an, die Geschichte sei gut. Daher vermute ich jetzt fast, dass dieses drüber Stolpern von jemand andrem aus meiner Familie aus ging. Er hat nämlich meiner Mutter, die Plätzchen gebacken hat vorgelesen. Und ich weiß, das meine Schwester auch mal drüben war. Kann also sein, dass sowohl meine Mutter, als auch meine Schwester mitgehört haben. Meine Mutter hat während des Backens daher vermutlich auch nicht den ganzen Kontext mitbekommen und außerdem kennt sie den Anfang nicht. Mein Vater hat irgendwo zwischen drin vorgelesen. Und meine Schwester ist sowieso etwas Eigen und hängt sich an Begriffen gerne mal auf. Meine Betaleser sind nämlich nicht drüber gestolpert, also schein ich im Kontext schon deutlich gemacht zu haben, was es mit dem Begriff auf sich hat. Dennoch habe ich es am Anfang nochmal im Fließtext erwähnt, dass diese Fraktion für die innere und äußere Sicherheit zuständig ist.

@Mondfräulein: Danke für deine tollen Ausführungen dazu. :) Ich habe es jetzt auch so gemacht, dass ich zusätzliche Informationen in den Fließtext zu Beginn einstreue, damit es von Anfang an für den Leser klar ist, dass die Militärpolizei für innere und äußere Sicherheit zuständig ist. Durch die Handlung selbst wird ja auch einiges deutlich. Mein Vater meinte gestern auch auf einmal, ach ich soll mich nicht an dem Begriff aufhängen, es komme doch letztlich darauf an, dass die Geschichte gut ist. Das Problem mit Dämonen/Vampiren hatte ich auch mal in einem Projekt und habe mich in diesem Zusammenhang aber bewusst für einen ganz andren Begriff aus der Mythologie entschieden, der dann auch entsprechend erklärt wird.

@Gizmo: Ja, genau, so kam ich auch zu der Entscheidung, diesen Begriff zu nehmen. Meine Polizisten sind eben sowohl Militärangehörige, als auch Polizisten. Innerhalb der Fraktion gibt es zwar auch Abteilungen, aber die Versetzung ist wesentlich leichter, als das bei uns der Fall wäre, eben weil sie alle dieselbe Ausbildung haben und überall eingesetzt werden können. Spezialisierungen entstehen als erst im Laufe der Zeit, wenn eine Person immer in best. Abteilungen Erfahrungen macht und dadurch auf diesem Gebiet zu einem Spezialist wird.

@Trippleschritt: Ich habe deshalb Militärpolizei benutzt, weil ich ihn treffender fand als Polizei, da er Militär und Polizei mit einschließt.
Wenn ich nur Polizei höre, dann erwarte ich erstmal nicht, dass die mehr Befugnisse haben und quasi dieselbe Struktur haben wie das Militär. Ich persönlich wäre irritiert, wenn da etwas Polizei genannt wird, aber die Polizisten haben dann militärische Dienstränge. Aber ich verstehe deine Herangehensweise. Wenn es nur eine Polizei gibt, die eben auch das Militär stellt und eine strenge Ausbildung an sogenannten Militärakademien hat, kann es für manche obsolet erscheinen, extra dazu zu schreiben, dass es eine militärische Polizei ist. Ich habe quasi mehre Befugnisbereiche, die bei uns von unterschiedlichen Gruppen bearbeitet werden, bei mir aber von derselben Organisation übernommen werden.
Die Gesetzgebung und Rechtsprechung macht aber der Huanglong Clan. Die Ermittlungen in Kriminalfällen oder auch bei Unfällen, Katastrophenschutz, Personenschutz,  Suche nach Vermissten, Grenzschutz und im Kriegsfall eben militärische Aktionen macht die Militärpolizei. Wissenschaft, Wirtschaft, Forschung, Produktion macht der Großkonzern.
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

Marius

Zitat von: Yamuri am 09. Dezember 2020, 08:57:29
Die Gesetzgebung und Rechtsprechung macht aber der Huanglong Clan. Die Ermittlungen in Kriminalfällen oder auch bei Unfällen, Katastrophenschutz, Personenschutz,  Suche nach Vermissten, Grenzschutz und im Kriegsfall eben militärische Aktionen macht die Militärpolizei. Wissenschaft, Wirtschaft, Forschung, Produktion macht der Großkonzern.

Blöde Frage, aber: Gibt es denn überhaupt noch eine Trennung zwischen der Militärpolizei und dem "eigentlichen Militär"? Also wenn die Militärpolizei sogar den eigentlichen Krieg führt, dann klingt das für mich nicht mehr nach Polizei, sondern schlicht und ergreifend nach dem Militär. Klar wird das intern spezialisiert sein, aber der Kommandant eines bestimmt nicht auslauffähigen U-Bootes in der Bundesmarine ist ja trotzdem auch einfach "Militär".

Allgemeiner geantwortet: Also mich z.B. stört es, dass Daenerys' Flugviecher in GoT Drachen genannt werden, obwohl ich sie als Wyvern identifizieren würde. Und diesem Forum brauche ich wahrscheinlich nicht näher erklären, dass das eine nicht zwingende Definition ist, um das mal vorsichtig auszudrücken.

Im Gegensatz zu den vielfältigen Definitionen von "Drache" ist Militärpolizei hingegen ja ein klar definierter Abgrenzungsbegriff (Polizei innerhalb des Militärs). Ich als Leser würde wahrscheinlich nicht verstehen, dass damit "die zivile Polizei ist in militärischer Hand" gemeint ist, außer man würde es mir z.B. im Rahmen von Kriegsrecht o.ä. erklären.

So wie ich deine Ausführungen dazu verstehe ist der einfache "Polizist" ein Soldat, der gerade einen Befehl polizeilicher Natur erhalten hat, aber im nächsten Moment auch Sandsäcke gegen eine Überflutung stapeln könnte und dann kein "Polizist" mehr wäre.

Wäre es da nicht einfacher, den Begriff von Polizei ganz fallen zu lassen?

Yamuri

@Marius:

Ja, das hast du richtig verstanden. Der einfache "Polizist" ist ein Soldat, der an der Militärakademie ausgebildet wurde und dessen Befugnisbereich sich aber weiter erstreckt, als das bei uns der Fall wäre. Er kann den Befehl erhalten Ermittlungen in zivilen Kriminalfällen zu übernehmen, oder bei Überflutungen helfen, usw. Eine spezielle Polizeibehörde, wie wir sie kennen, gibt es nicht.

Ich könnte tatsächlich den Begriff Polizei ganz weglassen und direkt von Militär sprechen. Aus dem Kontext, der Handlung und einem erklärenden Nebensatz bei der ersten Erwähnung, würde dann eh klar werden, okay das Militär hat hier auch andere Befugnisse. Das ist eine gute Idee.  :idee:
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- Harriet Tubman