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Pseudonyme und Künstlernamen

Begonnen von Ary, 13. Februar 2007, 13:50:57

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Zit

#690
Die Pseudonymsache wird dann eben interessant, wenn es um Entlohung geht bzw. die Dauer des Urheberrechts. Bei geschlossenen Pseudonymen bzw. wenn der Autor unbekannt ist, gilt der Schutz 70 Jahre nach Erscheinen des Buchs. Dabei kann der Autor noch leben, aber wenn er nicht öffentlich bekannt ist -- und dazu gehört nicht der Klarname im Verlagsvertrag -- woher will man dann auch wissen, dass der Autor tot ist ... Also gibt es diese ominöse Rolle, wo man dann einfach nachgucken können soll. *Schultern zuckt* Ich frage meine Lehrerin tatsächlich wirklich nochmal.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Umizu

Zitat von: Nika am 22. März 2015, 00:49:23
Bei Pseudonym gegen tatsächlichem Namen müsste der tatsächliche Namen im Recht sein. Wie gesagt, du kannst niemandem verbieten, seinen richtigen Namen zu benutzen. Ein Pseudonym kann aber Verkehrsgeltung erlangen, als Schriftsteller eben dadurch, dass man unter dem Pseudonym veröffentlicht. Dann kann es mit einem tatsächlichen Namen gleichrangig werden.
Wie sieht es mit dem eigenen Namen aus, den man teilweise in eine andere Sprache umgewandelt hat? Als Beispiel: mein realer Name lautet Julia Rosa [Nachname] und falls ich einmal ein Buch veröffentliche, würde ich gerne die Möglichkeit haben, unter dem Namen "Julia Rose" zu veröffentlichen. Falls es den Autorenname bereits gibt - wovon ich ziemlich überzeugt bin - hätte ich da die Möglichkeit, bei einem Rechtsstreit zu gewinnen oder sollte man solche Sachen lieber lassen?

Nika

Zitat von: Zitkalasa am 22. März 2015, 01:12:14
Die Pseudonymsache wird dann eben interessant, wenn es um Entlohung geht bzw. die Dauer des Urheberrechts. Bei geschlossenen Pseudonymen bzw. wenn der Autor unbekannt ist, gilt der Schutz 70 Jahre nach Erscheinen des Buchs. Dabei kann der Autor noch leben, aber wenn er nicht öffentlich bekannt ist -- und dazu gehört nicht der Klarname im Verlagsvertrag -- woher will man dann auch wissen, dass der Autor tot ist ... Also gibt es diese ominöse Rolle, wo man dann einfach nachgucken können soll. *Schultern zuckt* Ich frage meine Lehrerin tatsächlich wirklich nochmal.
Soweit ich weiß, ist ein Pseudonym aber doch nur für Vertragsunterschriften geeignet, wenn es als Künstlername auf dem Perso vermerkt ist, in welchem Fall man eben doch auf die tatsächliche Person zurückschließen kann und zumindest der Verlag auch wissen würde, wenn der Autor verstorben wäre. Gut, es gibt Ausnahmen wie B. Travern, aber die dürften wohl nicht so häufig vorkommen.


Zitat von: Umizu am 22. März 2015, 10:57:44
Wie sieht es mit dem eigenen Namen aus, den man teilweise in eine andere Sprache umgewandelt hat? Als Beispiel: mein realer Name lautet Julia Rosa [Nachname] und falls ich einmal ein Buch veröffentliche, würde ich gerne die Möglichkeit haben, unter dem Namen "Julia Rose" zu veröffentlichen. Falls es den Autorenname bereits gibt - wovon ich ziemlich überzeugt bin - hätte ich da die Möglichkeit, bei einem Rechtsstreit zu gewinnen oder sollte man solche Sachen lieber lassen?

Da bin ich leider überfragt. Ich kann ja auch hier keine rechtsverbindliche Beratung abgeben. Das sind lediglich die Dinge, die ich mir selbst anhand von Gesetzestexten und Gerichtsurteilen zusammengelesen habe. Um eine wirklich stichfeste Beratung zu haben, müsste man wohl einen Anwalt für gewerblichen Rechtsschutz oder Medienrecht zu Rate ziehen.

Lothen

Hallo ihr Lieben,

auch wenn im Moment eigentlich noch eine Spielerei ist, überlege ich schon eine Weile Richtung Pseudonym. Da ich im öffentlichen Dienst bin und auch wissenschaftlich publiziere, brauche ich spätestens für eine Romanveröffentlichung definitiv ein Pseudonym und denke im Moment darüber nach, auch KGs künftig unter diesem Namen zu schreiben, damit meine Geschichten nicht unter so vielen Namen kursieren.

In jedem Fall sollte der Name deutsch klingen, sonst hätte ich Sorge, dass die Namen meiner Figuren beim Lesen anglisiert werden. Überlegt hätte ich auch in Richtung eines geschlechts-neutralen Vornamens, sofern sich das bei deutschen Namen überhaupt realisieren lässt. Alternativ würde ich gerne nah an meinem Realnamen bleiben, damit sich der Klang vertrauter anfühlt (deswegen gefiele mir auch ein einsilbiger Nachname gut). ;)

Ich schmeiß mal ein paar Ergüsse in die Runde (meine derzeitigen Favoriten hab ich mal fett gedruckt).

Vornamen: Lian, Leah, Lena, Lia
Nachname: Frei/Frey, Wolff, Schwartz, Brandt, Bach, Coith, Klein, Cron, Rau, Sturm, Graf

Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen dazu? Oder ein paar Tipps, wie ich es nicht machen sollte?

SLis

#694
Grundsätzlich gefällt mir deine Auswahl schon recht gut, ebenso deine Kriterien kann ich nur unterschreiben. Ich habe es mit meinem Pseudonym ähnlich gehandhabt, und kurz wie einfach lässt sich auch schnell merken.

Einziges, was ich für mich ausgeschlossen habe, du in deiner Auswahl aber auch nicht drin hast, sind Umlaute.

Mir gefällt 'Frey' etwas besser, als 'Frei' - aber das ist reine Geschmackssache.
Du musst dich mit deinem Pseudonym wohlfühlen und wenn der Vorname nicht allzuweit entfernt von deinem Realnamen ist, reagierst du auch gut drauf, wenn dich jemand damit anspricht. :)

Nuya

Wenn du etwas Geschlechtsneutrales willst, warum dann nicht L. [Nachname]?
Ich hätte sonst noch »Lei« - gerade auf einer Seite im Internet gefunden, wenn es unbedingt was mit L sein soll. :) Oder die typischen Namen, wo Eltern einen Zweitnamen zur Verdeutlichung des Geschlechts wählen müssen, Kim zB.
Als Nachname gefällt mir Schwartz am besten.

caity

Wenn dir der deutsche Klang wichtig ist, würde ich von Lian weggehen, das klingt für mich nicht deutsch. Da würde ich Leah oder Lena bevorzugen. Für meinen Geschmack klingt ein Zweisilbiger Vorname mit Einsilbigen Nachnamen fast etwas kurz, aber wenn ich das ignoriere, würde ich auch Nuya zustimmen: Das "Schwartz" spricht mich am meisten an.
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Sascha

Ich denke, ehrlich gesagt, bei "Schwartz" ausgerechnet an Gesa Schwartz, deren Stil ich jetzt nicht so berauschend finde.
Vielleicht ist es nicht verkehrt, sich auch noch zu überlegen, an welche (bekannten!) Autoren das Pseudonym erinnert? Klar, es kann immer noch schiefgehen, wenn kurz drauf jemand anderes mit dem Namen bekannt wird, aber ich würde, wenn ich ein Pseudo in Betracht zöge, schon drüber nachdenken, in wessen Nähe ich mich rücke. Jetzt mal unabhängig davon, daß mir selbst die Gesa Schwartz stilistisch nicht gefällt, das ist ja nun ganz persönliche Geschmackssache. Deinen Stil (ich kenn ja nur die eine KG) sehe ich aber eben doch woanders als ihren.

Moni

Also, mein Favorit wäre Leah Wolff. Das empfinde ich als stimmig und ungekünstelt. :)
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Atra

Ich muss mich Sascha anschließen, bei Schwartz kommen für mich keine besonders guten Assoziationen hervor, noch dazu schreit mich das Wort "Rechtschreibfehler" an ... wenn man diesen Nachnamen hat, okay, ihn sich aber extra zulegen ... ich weiß nicht.
Mein Favorit unter den Nachnamen ist Sturm.

Von den Vornamen hat Lian für mich ebenfalls keinen deutschen Klag. Leah noch weniger. Lena ist für meinen Geschmack zu sehr Allerweltsname. Dann bleibt noch Lia, welchen ich wirklich schön finde.

Dazu passt Sturm allerdings nicht, weswegen ich zu Wolff tendiere (trotz Allerweltsname und Rechtschreibfehler ;)). Bleibe ich bei dem Ausschlusskriterium, und wenn ich mir die anderen Nachnamen so ansehe, komme ich zu Cron. Lia Cron, was mir persönlich zu sehr nach Krone klingt, da ich das C aber bevorzuge, würde ich mir einen anderen Nachnamen suchen.

Falls das zu aufwendig ist, bliebe es bei Lia Wolff, wo der der Sprung zu Leah Wolff nicht weit ist, Allerweltsname zwar, aber stimmig  ;D

Tipp: Durchforste doch mal deine Familie nach Vor- und Nachnamen.
"Man muss erst zum Leben aufstehen, bevor man sich niedersetzt zum Schreiben."
(Henry David Thoreau)

Rosentinte

Ähm, also ich muss sagen, dass ich die Assoziation mit dem Rechtschreibfehler bei Wolff viel mehr als bei Schwartz habe. Sturm schreit für mich persönlich zu sehr nach einem Pseudonym und bei Frey/Frei fallen mir schon so einige andere Autoren ein.
Bei den Vornamen habe ich bei Lian die Meinung wie die meisten hier. Lia hingegen gefällt mir als Alternative am besten, weil es noch nicht so stark genutzt ist und deinem Wunschnamen ja auch sehr ähnlich.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Aphelion

Zitat von: Lothen am 30. Juni 2015, 10:55:03

Vornamen: Lian, Leah, Lena, Lia
Nachname: Frei/Frey, Wolff, Schwartz, Brandt, Bach, Coith, Klein, Cron, Rau, Sturm, Graf

Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen dazu? Oder ein paar Tipps, wie ich es nicht machen sollte?
Rein subjektiv, natürlich:

Lian finde ich schön, es muss ja nicht "urdeutsch" sein, sondern soll in deutscher Aussprache gut klingen? Jedenfalls hatte ich dich so verstanden. :)

Die erste drei Namen würde ich alle nicht nehmen. Davon findet man an jeder Ecke 10, die gerne "Nachname McCoolio" raushängen lassen (als Pseudonym - etwas völlig anderes ist es natürlich, wenn jemand nunmal so heißt!) ;) Gleiches gilt auch für Sturm und Graf, einfach zu gewollt.

Bach mag ich spontan, v.a. in Kombination mit Lian. Zu den anderen habe ich persönlich keine Meinung, ich finde sie neutral.

Wie gesagt, nur meine Meinung.

Lothen

Verdammt, jetzt hatte ich gerade einen tollen Post verfasst und das Forum hat mich gekickt. Mist. Also, neuer Versuch.

Erstmal danke für eure Einschätzungen!  :pompom:

Zitat von: SLis am 30. Juni 2015, 11:08:26Du musst dich mit deinem Pseudonym wohlfühlen und wenn der Vorname nicht allzuweit entfernt von deinem Realnamen ist, reagierst du auch gut drauf, wenn dich jemand damit anspricht. :)
Danke, genau das war auch meine Intention. Ich hoffe, es klappt. ;)

Zitat von: Nuya am 30. Juni 2015, 13:02:07Wenn du etwas Geschlechtsneutrales willst, warum dann nicht L. [Nachname]?
Hm, das hatte ich noch gar nicht überlegt ... Aber irgendwie fände ich einen Vornamen schon schön. Das mit dem geschlechtsneutral war auch nur so eine Idee, ist aber auch kein Muss, denke ich. Über Lei bin ich gar nicht gestolpert, klingt auf mich aber ein bisschen "unfertig".

@Sascha : Hm, berechtigter Einwand. Zumal es ja auch noch Richard Schwartz gibt (u.a. "Geheimnis von Askir"), der auch noch in einem ähnlichen Genre schreibt. Da ist die Verwechlungsgefahr wahrscheinlich ziemlich hoch. Am Ende denkt man noch, wir wären verwandt (obwohl es bei Richard Schwartz auch nur ein Pseudonym ist ;) ). Obwohl, vielleicht käme mir das ja sogar entgegen ...  :hmmm:

@Atra und Rosentinte: Ich hab gerade noch mal nachgesehen, also sowohl Schwartz mit "tz" als auch Wolff mit "ff" sind durchaus häufige Nachnamen. Die "Fehler" hätte ich tatsächlich bewusst eingebaut, damit ein gewisser Wiedererkennungswert bleibt (der Name sollte sich ja auch irgendwie abheben). Falls das Blödsinn ist, sagt ruhig Bescheid. ;)

Lia gefällt mir auch sehr gut, wobei ich eher zu Lea(h) tendiere. Das klingt irgendwie authentischer (und dass es ein Allerweltsname ist stört mich tatsächlich wenig).

Zitat von: AphelionDie erste drei Namen würde ich alle nicht nehmen. Davon findet man an jeder Ecke 10, die gerne "Nachname McCoolio" raushängen lassen (als Pseudonym - etwas völlig anderes ist es natürlich, wenn jemand nunmal so heißt!)
Echt, findest du? ;D Ich muss sagen, mir kommen die so geläufig vor, dass ich da nicht mal drandenken würde, dass das ein Pseudonym sein könnte. Aber ich achte beim Buchkauf auch selten darauf, ob das jetzt ein Pseudonym ist oder nicht, muss ich zugeben.

Zit

Zitat(und dass es ein Allerweltsname ist stört mich tatsächlich wenig).

Könnte aber gerade auch in sozialen Netzwerken zu Schwierigkeiten führen, wenn es den Namen schon tausendmal gibt (Facebook*) oder er belegt ist (Twitter), sich da dann noch eine einheitliche Online-/Offlinepräsenz aufzubauen.

Leah Wolff gibt es bspw. schon zehnmal dort, eben auch mit dem "Fehler".
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getting a headache."
Unbekannt

Klecks

Leah Brandt, Lia Sturm, Lena Frei - das sind Kombis, die hübsch klingen, finde ich.  :D