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Pseudonyme und Künstlernamen

Begonnen von Ary, 13. Februar 2007, 13:50:57

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Zit

ZitatBisher habe ich zu fast jedem Autor im Buch eine Vita gefunden, wo drin stand, wie er lebt, wo er lebt und was er alles für Berufsabschlüsse hat...

Bei Vitas sollte man vorsichtig sein wie bei Namen, auch die können nur angepasst oder ganz erfunden sein. Muss ja hinten und vorne stimmen mit dem Autoren-Image, ne. :) Aber das sind marketingtechnische Gründe und darüber entscheidet eben der Verlag.
Sonst schreibst du so eine Kurzvita ja selbst bevor du überhaupt irgendetwas irgendwo hinschickst.
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getting a headache."
Unbekannt

Rigalad

Zitat von: Darielle am 01. November 2011, 21:25:31
Ich nenne nur als Beispiel Maja. Ein paar Beiträge weiter vorn kannst du das lesen. ;) Soll auch nicht allgemeingültig oder gar anklagend klingen, sondern einfach darstellen, dass meine Gründe eben in meinen Augen sehr spezielle sind, da ich noch nie von einem Autoren gehört habe, der unter einem Namen schreibt, das ein Kunstwort ist, wenn du so willst. Bisher habe ich zu fast jedem Autor im Buch eine Vita gefunden, wo drin stand, wie er lebt, wo er lebt und was er alles für Berufsabschlüsse hat...

Maja ist aber in 18 Seiten nicht wirklich repräsentativ, wie dir selbst schon aufgefallen ist. ;)
Die Vita eines Autoren ist aber nicht immer unbedingt korrekt. Bei einigen Pseudonymen, wo ich wusste, welcher "echte" Autor sich dahinter verbirgt, ist mir schon aufgefallen, dass sich die Vita nicht mit der "echten" deckt. Inwieweit das Praxis ist, weiß ich aber nicht.

Jedenfalls mal zu meinen Resultaten von heute:
Den Künstlernamen im Perso kann man nur eintragen lassen, wenn man einen Bescheid vom "Deutschen Patent- und Markenamt" vorliegen hat. Hier ist die Homepage dazu.
Ohne den entsprechenden Bescheid trägt das Einwohnermeldeamt keinen Künstlernamen ein. Die Sachbearbeiterin, mit der ich gesprochen habe, meinte, sie hätte solch einen Fall noch nie gehabt, weil das wohl sehr teuer sei. Künstlernamen an sich nutzen auch eher Bands etc. als Autoren.

Darielle

Hei,

ZitatDie Vita eines Autoren ist aber nicht immer unbedingt korrekt. Bei einigen Pseudonymen, wo ich wusste, welcher "echte" Autor sich dahinter verbirgt, ist mir schon aufgefallen, dass sich die Vita nicht mit der "echten" deckt. Inwieweit das Praxis ist, weiß ich aber nicht.
Ok, also das ist mir neu. Das beruhigt mich aber auch gewissermaßen, weil ich denke, dass man sowas dann ja mit dem jeweiligen Verlag besprechen kann, die wissen ja garantiert, wie man werbetechnisch da am besten agieren kann.

Ansonsten wegen der Eintragung danke ich dir, schön, dass wir jetzt quasi Gewissheit haben. Die Homepage werde ich mir mal anschauen und mal sehen was da noch draus wird. ;) Auf jeden Fall hast du glaube ich nicht nur mir sehr geholfen.  :jau:

Kerimaya

@Darielle In den meisten Faellen ist es dem Verlag relativ schnuppe, was du fuer eine Vita fuer dein Pseudonym benutzt. Es geht den Verlagen in erster Linie darum, einen Namen zu haben. Meine Pseudonyme haben alle einen Punkt gemeinsam, der sich mit meiner richtigen Vita deckt, aber ich haette auch schreiben koennen, dass ich aus Kolumbien komme und dort bisher Kokain angebaut habe, ehe ich zum Schreiben gekommen bin ;)

Ryadne

Hallo,

ich mache mir im Moment auch ziemliche Gedanken um die Pseudonymfrage. Nicht, dass gerade eine Veröffentlichung anstehen würde, aber für den Fall, dass ;) Denn es ist so, dass ich meinen richtigen Namen schon für allerlei Fandom-Zeug verwendet habe und nun wohl auch noch weiter verwenden werde. Wenn man ihn bei Google eingibt, erscheinen massig Interviews und Berichte von mir mit und über andere Autoren, auch ein paar Rezensionen sind dabei. Mich ärgert es inzwischen, dass ich das unter meinem richtigen Namen gemacht habe, ich habe mir da von einem Dozenten reinquatschen lassen, der meinte, dass das 'ne gute Referenz im Lebenslauf wär... Naja, ist es vielleicht auch je nachdem (und je nachdem auch gar nicht....) und an sich bereue ich die Veröffentlichungen auch nicht, trotzdem frage ich mich -  Fandom und selber Autor sein, wie gut passt das zusammen? Klar, viele Autoren gerade in Kleinverlagen kennt man auch von zahlreichen Online-Magazinen, aber mir wäre es lieber, da wenigstens eine symbolische Trennlinie zu ziehen, indem ich etwa meinen Vornamen + den Mädchennamen meiner Mutter verwende. Würde auch schöner klingen, dann hätte ich einen sehr italienischen Namen :) Wobei ich auch meinen "richtigen" Namen gern mag, außergewöhnlich genug dürfte er auch sein.

Und andererseits würde ich ja eher ungerne ein Pseudonym verwenden. Geltungsdrang und so  :P

Was meint ihr - wäre hier ein Pseudonym ratsam?

Sorry, wenn das Thema schon hier irgendwo angesprochen wurde, ich habe die letzten Seiten im Thread nur noch überflogen...

Aphelion

Hallo Ryadne,

ich kann das gut nachempfinden. Bei mir ist es zum Glück nur ein Text, der unter meinem richtigen Namen veröffentlicht wurde, aber auch das ist einer zu viel. Nicht, weil ich mich dafür schäme, sondern weil ich die Trennlinie zwischen "Autor" und "eigentlichem (späteren) Beruf" gerne sehr klar gezogen  haben möchte.
Aber das Problem scheint sich bei dir gar nicht so sehr zu stellen, oder?

Ist es bei dir denn alles miteinander "vereinbar"? Oder anders gefragt: Reden wir hier ausschließlich von Fantasy-Geschichten, die du später veröffentlichen willst?
Meiner Meinung nach ist es bei Fantasy nicht so sehr das Problem. Da kommt es vielleicht sogar erfrischend ehrlich rüber, wenn ein Leser sieht, dass du nicht nur auf dich selbst fixiert bist und nur am "großen Durchbruch" arbeitest und nichts anderes haben willst. Jeder hat mal klein angefangen. Die wenigsten Autoren fallen vom Himmel.
Und umgekehrt tut es deinem Kleinvieh vielleicht auch gut, später möglicherweise ( ;) ) dadurch aufgewertet zu werden, wenn du eben auch eine etwas größere Publikation vorweisen kannst.

Wenn du bislang Fanatsy-Geschichten veröffentlicht hast und deine erste "große" Publikation etwas ganz anders sein soll, dann solltest du dir denke ich eher überlegen, ob du das so möchtest. Aber es ist eine Gefühlsfrage, finde ich.

Ansonsten: Lass es erst einmal auf dich zukommen. :) Google-Ergebnisse sollten nicht ausschlaggebend sein. ;)

Ryadne

Es handelt sich bei den Internetveröffentlichungen ja nicht um Geschichten, da findet sich glaube ich gar keine mehr unter meinem richtigen Namen. Sondern Interviews, die ich mit Autoren oder Verlagsleuten geführt habe, Reportagen zu Events und andere Berichte, fast alles zum Phantastikbereich. Denke, wenn ich einen Roman veröffentlicht bekäm, wäre das auch was Phantastisches. Naja, wahrscheinlich sollte ich mir mehr Gedanken drüber machen, dass das nicht potenzielle Arbeitgeber oder Verlage/Agenturen abschreckt, die ohnehin meinen Namen kennen werden. Ich frag mich nur, ob dieses Fandom-Zeug nicht den Eindruck erweckt, ich würde zu beeinflusst sein von anderen Autoren.

Ich schätze, ich muss einfach bekannt genug werden, dass das beim Googeln erst auf den hinteren Seiten auftaucht ;)

Zit

Fandom-Arbeit ist doch super! Das zeigt, dass du nicht einfach mal so einen Fantasy-Roman schreibst, sondern auch in der Materie verwurzelt bist und dass du nicht zu denen gehörst, die mit dem Schreiben reich werden wollen.
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Mogylein

Ich denke das erste Mal darüber nach, ob für mich ein Pseudonym nicht ebenfalls sinnvoll wäre. Bisher habe ich, muss ich gestehen, immer ein bisschen darauf hinabgesehen und dachte mir "Da will jemand wer anderes sein", aber dann habe ich mal etwas genauer darüber nachgedacht und es gibt zahlreiche Argumente, die dafür sprechen...
Ich für meinen Teil habe vor, irgendwann auch wissenschaftlich zu veröffentlichen. Ich glaube, es käme nicht so gut an, bei Amazon neben einer politischen Theorie eine Romantasy zu entdecken..

Glaubt ihr, es würde reichen, den Vornamen in einer anderen Form zu verwenden? "Rachel Fernandez" für die wissenschaftlichen Arbeiten und "Raquel Fernandez" für meine kreativen? Oder liegt das zu nah beieinander, um noch als Pseudonym zu gelten und seinen Zweck zu erfüllen?
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Valaé

Wenn du irgendwann mal wissenschaftlich arbeiten willst, würde ich dir auf jeden Fall ein Pseudonym empfehlen. Ein offenes, wenn du dich nicht verstecken willst. Dann stehst du zu dem, was du geschrieben hast, aber der Verlag kann den Autorennamen ausbauen wie er will, ohne dass sobald jemand, der nach deinen wissenschaftlichen Publikationen sucht, gleich deine Romane sieht. Das ist auch der Grund, warum ich mir ein Pseudonym zugelegt habe  ;).

In wie weit eine Abwandlung des Vornamens da schon hilft, kann ich dir aber nicht genau sagen. Ich denke schon, dass wenn man nach dem einen Namen sucht, auch der andere sofort angezeigt werden würde, weil der Unterschied nicht so groß ist ... Also mir persönlich wäre es zu wenig ein "eigener" Name, als dass ich so noch sehen könnte, wo der Sinn des Pseudonyms liegt, wenn ich ehrlich bin. Ich würde am besten den Nachnamen ändern, weil es ja meistens dieser Name ist, der hängen bleibt.

Mogylein

Nein, es ist kein eigener Name, da hast du wohl recht. Ich bin die ersten zehn, zwölf Jahre meines Lebens aufgewachsen mit dem Glauben, mein Name würde "Raquel" geschrieben. Vielleicht sollte ich dann auch einfach meinen alten Nachnamen dafür verwenden.
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Ryadne

#266
Hm, das wär für mich auch noch ein weiterer Grund, über ein Pseudonym nachzudenken. Wobei ich grundsätzlich nicht sagen würde, dass man zwischen wissenschaftlichem und fiktivem Schreiben unbedingt eine namentliche Trennung machen muss; einer meiner Philosophiedozenten veröffentlicht auch Romane unter seinem normalen Namen und ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm das Probleme verursacht.

Allerdings, politische Theorien vs. Romantasy ist schon ein recht extremer Fall. Wenn da jemand deinen Namen googelt und beide Bücher findet, würde er wahrscheinlich gar nicht davon ausgehen, dass sich ein und dieselbe Person verbirgt ;)

@Zitkalasa
Stimmt, so herum betrachtet erscheint das sogar eher als Vorteil  :) Ich hab nur immer auch ein wenig die Befürchtung, dass das eher belächelt wird, aber vielleicht, hoffentlich irr ich mich da auch. Habe hier ein wenig den Bezug zur Außenperspektive verloren...

Zit

Ach, belächeln. Das ist Engagement, Hingabe! ;) Da musst du dich nicht verstecken.
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Alessa

Als ich im vergangen Jahr 'wieder' angefangen habe zu schreiben, setzte sich unweigerlich irgendwann auch die Frage in meinen Kopf Pseudonym ja/nein. Die Frage war für mich schnell beantwortet. Da eine relativ bekannte deutsche Schauspielerin den gleichen realen Namen wie ich besitzt, habe ich beschlossen, unter einem Pseudonym zu veröffentlichen, wenn es denn irgendwann dazu kommen sollte.  :versteck: Ich möchte einfach nicht, das es da in der Hinsicht zu Verwechslungen kommt.

Außerdem finde ich meinen Namen ziemlich langweilig. Es ist zwar nicht unbedingt ein Allerweltsname, aber mir hat er noch nie so richtig gefallen.  ::)

Klar ist es auf der einen Seite sehr schön, irgendwann einmal seinen eigenen Namen auf einem Buch zu lesen und zu sagen, da seht, das bin ich,  :engel: aber irgendwie erschreckt mich der Gedanke auch.

Als ich wegen eines Pseudonyms nachgeforscht habe, habe ich auch irgendwo/irgendwann gelesen, das man ihn schützen kann. Dabei meine ich nicht, in den Ausweis eintragen ect. Ich glaube mich zu erinnern, das man ihn auf eine Inernetseite eines Schriftstellerverbandes eintragen kann, bin mir da aber sehr unsicher.  ??? Wisst ihr da etwas drüber?

chaosqueen

Zitat von: Darielle am 01. November 2011, 21:25:31
Soll auch nicht allgemeingültig oder gar anklagend klingen, sondern einfach darstellen, dass meine Gründe eben in meinen Augen sehr spezielle sind, da ich noch nie von einem Autoren gehört habe, der unter einem Namen schreibt, das ein Kunstwort ist, wenn du so willst.

Ich weiß nicht, in welcher Szene genau Du Dich herumtreibst, aber ich kann Dir versichern, dass zum Beispiel in der SM-Szene so gut wie kein Autor unter seinem echten Namen veröffentlicht. Und da wird dann nicht unbedingt nur aus einem Hans Müller ein Klaus Meyer, sondern da wird unter Namen wie "Cagliostro", "Andras" etc. veröffentlicht. Insofern ist es einfach nur eine Absprache mit Deinem Verlag, dass Du unter dem Namen veröffentlichen möchtest, unter dem Du in Deiner Szene, für die Du ja auch schreibst, bereits bekannt bist. Das ist letztendlich ja sogar dem Verlag zuträglich, weil dann manch einer, der mit Deinem Namen bereits etwas anfangen kann, eher zu dem Buch greift, als wenn da plötzlich "Lieschen Müller" als Autorin steht.

Was die Vitae angeht: Ein mir persönlich bekannter Autor hat nicht nur seinen Vornamen in zwei Teile gesplittet und einen Künstlernamen draus gemacht, sondern auch eine komplett erfundene, sehr schräge Vita im Buch stehen. Im echten Leben hockt er mehr oder weniger schon sein ganzes Leben im gleichen kleinen Kaff in Österreich und hat irgendwas bodenständiges gelernt. ;D