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Pseudonyme und Künstlernamen

Begonnen von Ary, 13. Februar 2007, 13:50:57

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Aphelion

Barbara Fuchs klingt flott und knackig. Ich kann mir darunter auch durchaus Fantasy vorstellen - warum nicht? :)

Generell finde ich es nicht schlimm, wenn ein Name nach Pseudonym aussieht. Erstaunlich viele bürgerliche Namen sehen nach Pseudonym aus - mein eigener übrigens eingeschlossen, ich wurde schon öfters darauf angesprochen. ;)

"Dy" hat mich als Vorsilbe irrtiert, aber wenn der Name auf einem Cover stünde, würde ich sie vermutlich nicht großartig hinterfragen.

Soly

Und wenn dir Babara Fuchs zu "normal" klingt, könnte man auch irgendeine schöne Übersetzung für Fuchs finden. Barbara Lisjak klingt auch nicht schlecht, finde ich (Slowenisch). Oder Barbara Volpe (Italienisch).

Ich habe da auch schon lange ein Pseudonym im Hinterkopf, weil ich meinen Nachnamen nicht mag. Stauch klingt weniger nach Fantasy als eher nach einer Onomatopoesie aus einem schlechten Comic. Außerdem werde ich sowieso überall mit Strauch angesprochen.
Den Vornamen Erik würde ich lassen (höchstens in Eric umwandeln) und als Nachname schwebte mir Lindálon vor; das elbische Wort lindale (für Musik) ein bisschen verhunzt. Ich vermute aber, dass das auch viel zu sehr schreit, ein Pseudonym zu sein...  :(
Veränderungen stehen vor der Tür. Lassen Sie sie zu.

Dämmerungshexe

@Solmorn - Eric Lindal oder Lindahl fände ich sehr schön. Hat etwas nordisches und ist vom Klang her nicht allzuweit entfernt.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Nuya

Barbara Fuchs finde ich super, das klingt einfach echt.

Und für Eric wäre doch Lind auch schön - gleichlang und es hat Klang.

Zit

Barbara klingt für mich als Vornamen zu altbacken, da würde ich eher was anderes suchen. Gerade in Verbindung mit Fuchs-Varianten aus anderen Sprachen. Das wirkt in Kombination auf mich sehr sperrig.

Ansonsten stimme ich Hexe zu: Erik Landahl (wenn nordisch, dann auch mit k ;D) gefällt mir auch vom Klang her sehr. Erwarte ich gleich Thriller/ Krimi/ Horror. Schnelle Recherche hat ergeben, dass ein berühmter schwedischer Ökonom teilweise so hieß.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Yasrena

Zitat von: Maja am 20. September 2017, 02:38:21
Hehe, ich bin hier die Obernachtschwärmerin. ;D Das halbe Forenleben geht an mir vorbei, weil ich tagsüber schlafe und nachts wach bin. Freue mich immer, wenn ich dann nicht die einzige unterwegs bin!
Ohja, DAS kenn ich. Im Urlaub liegt meine aktive Zeit meist so zwischen 6 und 6 ... und damit meine ich von 6 Uhr machmittags bis 6 Uhr morgens und nicht etwa umgekehrt  ;D


Es wäre vermutlich echt mal interessant die bekannteren Autorennamen in der Hinsicht zu hinterfragen - aber das habt ihr hier sicher schon mal gemacht, oder?

Dass Barbara Fuchs so gut ankommt überrascht mich nu aber wirklich. Ich werds mir merken :)

In Verbindung mit Lisjak fände ich Annie glaube ich ganz schön.

Ich sollte mir eine Liste machen, sonst vergesse ich die ganzen Anregungen bis ich sie brauche wieder. Danke euch!


Wenn man die Sache mit den Sprachen bei Strauch anwendet, kommen auch ganz interessante Sachen raus. Z.B. das ungarische 'cserje', da ließe sich Eric Ceserje draus machen.
Eric Lind finde ich persönlich sehr eingänglich. Klingt gut und kann man sich hervorragend merken.



Maja

Zitat von: Zitkalasa am 20. September 2017, 13:09:53
Barbara klingt für mich als Vornamen zu altbacken, da würde ich eher was anderes suchen.
Was heißt altbacken? Es geht nicht um den Namen für ein Baby. Nur weil der Name heute für Neugeborene unüblich ist, darf eine Autorin ohne weiteres so klingen, als wäre sie über dreißig Jahre alt. Da ist nichts Ehrenrühriges dran. Ich hatte mehrere Barbaras in der Schule. Sie sind heute erwachsen. Sie dürfen Bücher schreiben, und es können gute Bücher sein. Ich denke nicht, dass man als Autorin unbedingt klingen muss, als wäre man ein Teenager. Und die Barbaras, Andreas, Nicoles von damals müssen sich ihrer Namen nicht schämen.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Romy

Barbara Fuchs klingt super! Wie ein echter Mensch und trotzdem gut zu merken und zu schreiben.  :jau: Lisjak und Volpe haben aber auch einen guten Klang, wobei Volpe mir noch eine Spur besser gefällt, aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.

Zit

Beruhig dich, Maja. Ich kann Namen immer noch empfinden wie ich möchte. Wenn du daraus  ein abfälliges Statement über alle Menschen machst, ist das nicht mein Problem sondern sagt mehr über dich aus. Außerdem finde ich es unhöflich von dir, mir eine solche weitreichende Ansicht aus der Aussage zu unterstellen. Lies nicht mehr raus als dort steht.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Maja

#954
Ich persönlich, als Über-Vierzigjährige, empfand es durchaus als beleidigend für mich und meine Generation, wenn es als etwas Nachteiliges angesehen wird, wird ein Mensch meiner Altersgruppe zu heißen. Wenn es nicht beleidigend gemeint war, um so besser, aber "altbacken" ist wirklich kein positives Wort und unterstellt eine Muffigkeit, etwas Angeömmeltes, das man nicht haben möchte. Es enthält, zumindest unterschwellig, die Gleichung alt = will man nicht.

@Yasrena, um deren Pseudnoym es hier geht, ist, wie ich gerade nachschauenderweise ihrer Vorstellung entnommen habe, um die 50. Mit 50 darf man heißen wie eine Fünfzigjährige. Im Gehenteil, ich fände Namen wie Lea, Melina, Merle unpassend, so hipp sie auch sein mögen. Wir wollen nicht die Namen unserer Eltern oder Großelterngeneation haben - Gerda, Renate, Mechthild & Co. Aber wir wollen auch nicht zu Namen genötigt werden, die unsere eigenen Töchter sein könnten.

Ich bin, was das angeht, ja eine untypische Vertreterin der Generation '75 - ich habe einen Namen, der damals ganz und gar ungebräuchlich war, aber heute (oder zumindest vor ein paar Jahren) stark in Mode und auf den Vornamens-Hitlisten ganz oben. Aber es ist nicht in meinem Sinne, dass die Leser dann denken "Na, älter als 20 wird die wohl nicht sein" - im besten Fall hat der Name etwas Zeitloses, im schlechtesten Fall kann ihn eh kein Mensch richtig schreiben. Da muss ich mit leben. Aber es ist mein Name, und ich hänge einfach zu sehr an ihm, als unter Pseudonym veröffentlichen zu wollen, wenn ich nicht dazu gezwungen bin.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

canis lupus niger

Liebe, @Maja, ganz sicher wollte @Zitkalasa nicht den Namen Barbara an sich als "altbacken" verunglimpfen, und schon gar nicht die realen Menschen, die diesen Namen tragen.
Hier geht es ja nur um die Wahl eines Pseudonyms, das die Zielgruppe möglichst positiv ansprechen soll, das Erwartungen wecken soll, ebenso wie das durch einen Buchtitel und ein Cover gewollt ist. Und da ist es natürlich möglich, dass ein Name für diese Wirkung zu "altbacken" auf die anzusprechende Lesergruppe wirkt, die durchaus aus Teenagern bestehen kann.  :knuddel:

chaosqueen

Nur kurz zum "altbacken": Die Babies heutzutage heißen entweder nach irgendwelchen Fantasyfiguren (ich habe schon einen Legolas getroffen ...) oder nach ihren (Ur-)Großeltern. In meinem Umfeld gibt es Fritz, Otto, Hermann, bei den Mädchen haben sich die klassischen Namen mehr durch alle Generationen gehalten, da waren auch vor hundert Jahren Anna, Sara(h), Katharina und Julia schon modern.
Sollte ich irgendwie doch noch ein Kind bekommen, hieße sie nach meiner Oma (Lissy). Bei einem Jungen wären auch die eher klassischen Namen hoch im Kurs. ;)

Ich kenne interessanterweise Barbaras in der Altersspanne von weit über 70 bis runter zu unter 30. Mein eigener Vorname scheint Mitte der 80er ausgestorben zu sein (Susanne), ich empfinde ihn selber als etwas altertümlich, mag ihn aber.

So kann man altbacken halt auch verstehen: Ein Name, der zur Zeit nicht gebräuchlich ist. Wie Maja sehe ich es aber auch so, dass der Name in einem Pseudonym total gut aufgehoben ist - für eine Protagonistin, die jetzt in ihren Teenagerjahren ist, würde ich ihn nur verwenden, wenn der Name auch thematisiert wird (entweder steht sie stolz dazu, den Namen ihrer Tante / Oma / Patentante zu tragen, oder sie muss sich permanent dafür rechtfertigen etc.).

Romane von Barbara Fuchs würde ich definitiv in die Hand nehmen. Es klingt interessant, nicht nach Pseudonym und nach genug Lebenserfahrung, um durchdachte Romane zu schreiben (womit ich nicht pauschal allen jungen Menschen absprechen will, gut zu schreiben!).

Immortal

Ich finde es wahnsinnig interessant, dass manche ein Pseudonym dem echten Namen vorziehen, weil es den Leser besser anspricht. Mir mangelt es da garantiert an Professionalität, aber ich glaube, dass ich wollte, dass mein Name auf den Büchern steht, die veröffentlicht werden. Erotikromane jetzt einmal außen vor, aber so etwas schreibe ich sowieso nicht.

Ich könnte mir aber bei meinem Vornamen (Anna) durchaus vorstellen, dass er untergeht und nicht wirklich hängen bleibt. Wie chaosqueen schon schrieb gehört er zu den Namen, die seit 100 Jahren immer wieder vorkommen und ist übrigens auch der beliebteste der letzten 100 Jahre. Deshalb hat er eventuell keinen großen Wiedererkennungswert, würde aber zu High Fantasy und Urban Fantasy passen, oder zumindest nicht komisch wirken. Schwieriger dagegen würde es mit meinem vollen Namen (Anna-Lena), den kaum jemand gebraucht und den nur der engere Bekanntenkreis kennt, werden. Er war der beliebteste Vorname 2002 also gut zehn Jahre nach meiner Geburt und ich finde, dass der höchstens zu irgendwelchen Teenager-Liebes-Romanen passen würde. Er ist nun einmal nicht so zeitlos, auch wenn es ihn zu Beginn der 90er gar nicht gab (ich habe kein einziges Kind in meinem Alter damals kennen gelernt und heute gibt es pro Kindergartengruppe drei Anna-Lenas), aber diese Doppelnamen sind für mich irgendwie typisch für Ende 90er/Anfang 00er, weshalb sie irgendwie unseriös wirken, zumindest bei den kurzen Zweisilbern. Und das ist genau der Punkt, weshalb ich ein Buch von einer Merle oder Lea wahrscheinlich auch erst einmal mit leichtem Misstrauen begegnen würde.

Barbara heißt meine Mama und Fuchs ist mein allerliebster Nachname. So habe ich meine Sims immer getauft.  :vibes: Ich finde gar nicht, dass Barbara altbacken wirkt, sondern eher seriös und intelligent und ist mein Favorit. Bei den anderen tut man sich doch schon beim Schreiben schwer.  ;D
Zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde fliegen.

canis lupus niger

#958
Zitat von: Immortal am 22. September 2017, 08:59:04
Ich finde es wahnsinnig interessant, dass manche ein Pseudonym dem echten Namen vorziehen, weil es den Leser besser anspricht. Mir mangelt es da garantiert an Professionalität, aber ich glaube, dass ich wollte, dass mein Name auf den Büchern steht, die veröffentlicht werden.
Das geht mir ganz genau so.  ;D Dabei bin ich mir sicher, dass ein männliches Pseudonym meine Bücher besser verkaufen würde.  ::)

Aus meiner Sicht würde Barbara Fuchs tadellos für historische Fantasy-Romance passen (vergleichbar Ini Lorenz), aber gar nicht z.B. für Urban-Fantasy-Romance mit der Zielgruppe weiblicher Teenager.   

July

Zitat von: Immortal am 22. September 2017, 08:59:04
Ich finde es wahnsinnig interessant, dass manche ein Pseudonym dem echten Namen vorziehen, weil es den Leser besser anspricht. Mir mangelt es da garantiert an Professionalität, aber ich glaube, dass ich wollte, dass mein Name auf den Büchern steht, die veröffentlicht werden. Erotikromane jetzt einmal außen vor, aber so etwas schreibe ich sowieso nicht.

Ich liebe meinen Namen und ich liebe meine Geschichten. Trotzdem würde ich nicht jede von ihnen unter meinem Klarnamen veröffentlichen. Und nein, ich schreibe keine Erotik.

Der Grund ist einfach der, dass ich eine ganz bestimmte Vorstellung davon habe, welche Art Roman mit meinem Namen verknüpft werden soll. Das sind in erster Linie Geschichten aus meiner Gaslichtfantasy-Welt, die sich definitiv an ein erwachsenes Publikum richten. Nicht, weil ich ganz viel über Sex und Gewalt schreibe, sondern weil meine Protagonisten alt sind, oftmals zu alt für einen Jugend- oder All-Age-Roman, und weil sie Beziehungen führen, die ich direkt benennen und explizit darstellen möchte, ohne Rücksicht auf junge Leser.

Nun habe ich aber auch einen sehr harmlosen All Ager auf der Festplatte. Natürlich ist das Gerne auch hier wieder Fantasy, allerdings spielt er in unserer Welt zur heutigen Zeit und meine Protagonisten sind Jugendliche, die trotz aller Magie um sie herum ein jugendliches Leben führen, inklusive Schulstress, erste Beziehungen, nervige Eltern usw. usf. Wenn ich diese Geschichte veröffentlichen würde, dann definitiv unter Pseudonym. Das hat dann aber nichts damit zu tun, dass ich meinen echten Namen von diesem Buch fernhalten möchte, sondern eher andersrum damit, dass ich will, dass mein echter Name bei meinen Lesern einzig und allein mit meinem Gaslichtuniversum und den zugehörigen Geschichten assoziiert wird und bleibt.

Na ja, und wenn mein Urban-Fantasy-Roman für Jugendliche schon ein Pseudonym abbekommen muss, dann kann ich dieses Pseudonym auch gleich der Zielgruppe anpassen. Das ist dann aber eher ein netter Nebeneffekt und weniger der Hauptgrund für die Entscheidung "Pseudonym - Ja oder Nein?"