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Plotten mit Karteikarten

Begonnen von Silvia, 23. August 2006, 22:34:18

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Silvia

Schon oft hab ich gelesen, daß es praktisch sei, sich seinen Handlungsverlauf in den wichtigstens Szenen auf Karteikarten zu schreiben, damit man das gut sortieren und gegebenenfalls leicht umbauen kann, bevor man losschreibt. Damit man schon vorher ein Gerüst hat, an dem man sich langhangeln kann.

Macht ihr das auch? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Hilft es oder ist es eher umständlich?

Ich hätte nie gedacht, daß ich es mal tue, aber ich bin gerade dabei, es auszuprobieren, und bin mal neugierig.  :)
Hm, ich glaube, ich schreibe definitiv zu viele Kärtchen *lol*

Aneirin

Statt Karteikarten nehme ich StoryLines, das sind virtuelle Kärtchen und es passt so viel drauf wie man will, sie lassen sich auf einem oder mehreren Handlungsfäden prima anordnen. Mir gefällt das gut.

Wenn ich zwischendurch was ändere, lässt sich alles ganz leicht anpassen. Wenn ich meinen Text ein halbes Jahr oder so liegen lasse, muss ich nur meine Datei wieder anschauen und es kann weitergehen, als wäre es gestern gewesen  :)

Grüße
Aneirin

MarkOh

Ich gebe ehrlich zu, auch gern mal so drauflos zu schreiben, wenn ich eine Themenidee habe. Bloß mal so, um einen Anfang zu setzen.
Zwischendurch dann wird ein grober Handlungsstrang stichpunktartig zusammengeschrieben, an dem ich mich ein wenig orientieren kann. Die meisten Ideen allerdings kommen während dem schreiben, und werden sozusagen gleich mit untergerührt. Zumindest sofern es zum gerade vorliegenden Teil der Geschichte passt. Wenn nicht, wird die Idee zu einem weiteren Stichpunkt irgendwo zwischen den anderen...

Rei

Ich mach immer nur sowas wie eine Inhaltsangabe der Geschichte und fasse alles auf ein oder zwei DinA4-Seiten zusammen. Daran hangele ich mich dann entlang. Ändert sich etwas im Verlauf der Geschichte, schreibe ich eben eine neue Zusammenfassung oder mache mir entsprechende Notizen, was sich geändert hat.

Karteikarten habe ich zwar zur Genüge daheim herumfliegen, aber benutzen tu ich sie nicht... Wär vielleicht mal ne Möglichkeit...

Geli

Ich schreibe nur am Pc.
Bei mir ist jedes Kapitel grundsätzlich eine extra Datei, die auch nicht mit den Folgekapiteln zusammengeführt wird.
Das erleichtert z.B. auch das Ändern. Man schleppt nicht soviel Kb mit.

ich mache mir seit Neuestem schon weit voraus Dateien für die kapitel, die ich noch schreiben will. Da kommen dann Kurzinhaltsangaben hinein.
Nach dem Motto: Ereignis X2 MUSS in Kapitel Y4 passieren, damit Ereignis X1 in Kapitel Y1 aufgelöst, erklärt, abgeschlossen wird
Bei Bedarf parke ich Details, die mir gerade einfallen in solchen Rohkapiteln.

Zusätzlich gibt es noch eine Art Mailingliste; Mails von "Informanten", Mails mit Recherchen von mir selbst, Mails, die ich mir selbst sende, wenn mir unter Tag etwas einfällt, das ich nicht vergessen möchte.


Schelmin

So ähnlich. ich benutze nur keine Karten, sondern einfach Word und Copy&Paste. Ich plotte immer in untereinander gesetzten Stichpunken. Da kann man immer noch was dazwischenschreiben, rausstreichen, umstellen, etc.

Manja_Bindig

Wah, das kann ich gar nicht... ich lass in meinem Plotheft einfach Zeilen zwischen den Stichpunkten frei. Und ich schreibe die Plots mit diesem Wegradierbare Kulis. ^^

Silvia

Hm  :D Ich glaub zwar, ich hab ganz schön viele Kärtchen, aber es macht sogar Spaß. Man kann das Zeug überall hin mitnehmen und heut hab ich sogar in der Mittagspause einfach weitergeplottet - paar A4-Blätter zerschnipselt und los gings. So kann man sogar auf Arbeit richtig kreativ sein.

Arielen

Öh, das erinnert mich an die Baukastensysteme gewisser amerikanischer Autoren - vermutlich ist das da auch eine der Vorgehensweisen um einen Auftragsroman zu schreiben, die in den Schreibschulen gelehrt wird. Aber es kommt halt darauf an, was auf den Karten steht. DAs ist der Unterschied. Nicht nur "Orkbande überfällt das Dorf des Helden", "Heilerpriesterin ist auf der Suche nach ihrer  Göttin" oder "Böser Zauberer quält die Liebste/das Liebste des Helden". * hüstel*
Alles liegt im Auge des Betrachters

Riesar

Ich habe mir vor einiger Zeit einen Inhaltsleitfaden inform eines Buches angelegt. In dieses schreibe ich Nebeninformationen, klebe Chara-Bilder oder Karten ein und verfolge natürlich meinen Handlungsstrang. Somit sind alle nötigen Infos zusammengehalten und geordnet. Und außerdem ist es auch hübsch anzusehen; auch wenn das eher nebensächlich ist.  ;D

Manja_Bindig

Ich glaub, ich werd für den Flügelzyklus wieder mit meinem Plotstrahl arbeiten.
Und den schön an die Zimmertür pappen.

*basteln geht*

Schelmin

Ich habe so ein witziges Spiel, das heißt Moondance. Da muß man sich die Geschichte aus Kärtchen zusammenziehen, und die Begriffe/Figuren/Transportmittel, die darauf stehen, stehen benutzen.

Sowas sollte ich mir mal für reine Fantasy neu basteln (damit  keine Traktoren darin vorkommen). Vielleicht hilft es ja, wenn man in Plot-Not kommt. ;)

Möchtegernautorin

 Wegradierbare Kulis? <schräg schau> Ok, ich mach's mir einfach: Ich nehme für meine Planung grundsätzlich Bleistifte ;)

Ansonsten schreibe ich einfach kurz in Stichpunkten auf, was in welchem Kapitel passieren solle. Wenn sich was ändert wird es halt einfach ausradiert und mit neuen Stichpunkten ersetzt.
Ist es etwas größeres, dann werden halt noch ein paar Blätter dazwischen geheftet – oder geklebt, wenn ich das ganze in eine Kladdel geschrieben habe. Sieht zwar nicht t0oll aus, aber außer mir muss da ja keiner durchblicken <g>
An Karteikarten habe ich mich noch nicht versucht, auch wenn ich auch noch ziemlich viele herumliegen habe. Ich erinnere mich nur, dass mein alter Rollenspielmeister seine Plots so geordnet hatte. Dürfte wahrscheinlich etwas das selbe Prinzip sein, was er gemacht hat auch wenn es um's Erzählen und nicht ums Schreiben ging. 




Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"

Moni

So ein interessantes Thema und ich seh es erst jetzt?   :d'oh:

Also, ich habe ein Worddokument, in dem ich meine Plotlinie Kaptiel für Kapitel notiert habe. Bei jeder Änderung speichere ich die Datei als Kopie neu mit dem aktualisierten Datum, so daß ich genau nachvollziehen kann, von wann welche Version ist.
Das ist für mich sinnvoller, als einzelne Karteikarten, da wäre der Papierverbrauch ja noch höher, als er bei mir eh schon ist... ^^

Allerdings mußte ich letzte Woche feststellen, daß ich die Plotdatei erheblich vernachlässigt hatte, einige sehr wichtige Änderungen waren nicht drin. Da mein Plot aber immer komplexer wird, kann es fatale Folgen haben, wenn so eine Änderung nicht auftaucht, dann bringe ich nämlich die verschiedenen Plotversionen schon mal durcheinander, wie letzthin bei mir geschehen...   :wums:
Da mußte ich einiges umstellen und neu schreiben, keine tolle Sache.

Je komplizierter und umfangreicher ein Plot wird, desto wichtiger ist es natürlich, ihn irgendwo festzuhalten, sei es eine Datei, ein Schmierzettel oder Karteikarten. Da muß man einfach antesten, was für einen selbst das Sinnvollste ist.

Lg
Moni

Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Lastalda

Ich hab mneistens Schmierzettel, die sich dann leider ziemlih sammeln und auch schon mal wegkommen. Unpraktisch. :(
Eine Kladde macht sich da schon besser. Für meinen neuesten Rollenspiel-Plot hab ich nen kleinen A5-Ordner, das geht richtig gut.