Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Workshop => Thema gestartet von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00

Titel: "Weltenbau"
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Wie der Betreff schon verrät, fände ich eine Rubrik zum Thema Weltenbau ganz passend.
Wir hatten ja schon in der Mailingliste verschiedentlich mal etwas Austausch dazu, aber hier würde sich das vielleicht noch mehr anbieten.
Um das ganze aber für jeden interessant zu gestalten, wüßte ich gerne ein paar Grundsätzlich Dinge.
Soll nur allgemein ein Thema mit dem Titel laufen, sollen Sprachen, Kulturen und Völker oder auch der Bereich Karten separat abgehandelt werden?
Ist von eurer Seite überhaupt Interesse da?
Ich werd auf jedenfall noch was in der Mailingliste dazu posten, damit keiner sagen kann, er hätte nichts mitbekommen!!

Auch wichtig, soll das ganze nur für Tintenzirkler, oder alle zugänglich sein? (Maja, mit der ich auch schon mal drüber gesprochen habe, meinte, zugänglich für alle wäre wichtig, um auch Nicht-Zirkler ansprechen zu können. Gutes Argument!!)

Postet bitte eure Meinungen dazu hier, nicht in der Mailingliste, sonst muß ich mir alles zusammensuchen (*faulbin*)
LG

Moni

Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Maja am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich bin sehr dafür, daß die Rubrik "Weltenbau" hier im Forum ein eigenes Brett bekommt, wo man über Flora, Fauna und Sprache referieren und diskutieren kann.
Ich hatte mich auch schon als Admin eingeloggt, das passende Brett zu erstellen und diesen Thread dorthin zu verschieben, als ich stutzig wurde: Wo soll ich es denn hintun, das Brett "Weltenbau"?

Möglichkeit Eins, mein persönlicher Favorit: In das allgemeine Brett. Ich finde, derartige Workshops sind etwas, mit dem jeder etwas anfangen kann, woraus jeder etwas lernen kann, und dann spielt sich auch nicht mehr alle Zirkelaktivität im Geheimforum ab, so daß unsere Leser eher zum Mitmachen (und vielleicht auch zum Beitreten) ermuntert werden.
Auch interessiert es vielleicht Nicht-Autoren, wie Fantasyautoren im Falle von Weltenbau vorgehen - es gibt Leute, die können sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie das gehen soll, sind aber neugierig.

Möglichkeit Zwei: In das Geheimforum. Argumentation hierfür wäre, daß nicht jeder gleich sein ganzes Werkzeug offenlegen will, daß Weltenbau eine sehr persönliche Sache ist, daß auch vielleicht nicht jeder seine eigenen Schwachstellen vor dem außenstehenden Publikum breittreten will ...
Mir fallen hierzu nicht so viele Argumente ein, also überlasse ich die lieber euch anderen.

Frage ist - und damit nähern wir uns einer Kernfrage, die über das Schicksal und zukünftige Aussehen dieses Forums entscheiden kann - wie wollen wir uns in diesem Forum präsentieren, und wem? Für wen machen wir die Website, für die Öffentlichkeit, oder für uns (und damit meine ich nicht, laßt uns die Statikstiken auswerten und schauen, wer effektiv kommt, sondern welchen Gruppen wir uns wünschen, daß sie regelmäßig vorbeischauen sollten).

Macht euch da mal Gedanken. Das könnte interessant werden.
Und sagt mir, wo ihr das Forum haben wollt.
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Kaeptn am 01. Januar 1970, 01:00:00
Dafür, aber am besten in zwei formen, ein Teil verdeckt, ein Teil öffentlich.

Gleich noch eine Frage zu dem Thema: Zu welcher Fraktion gehört ihr, mehr die "neue Welt, bekannte Völker (Elfen, ORks, Zwerge usw)" oder lieber "erdähnlich und bekannteVölker" oder "alles neu".

Ich hab eine neue Welt, die z.B. drei Monde hat. Nun spielt ein Kapitel meines Romans auf einem Schiff und ich frage mich: Was müsste rein physikalisch passieren wenn alle Monde in reihe stehen... Gibt's dann eine Springflut, oder wie?

Bislang nutze ich noch hauptsächlich Standardvölker. Einerseits stört mich das, andererseits wäre die Beschreibung vieler neuer Völker sehr aufwendig, und ich möchte mich doch lieber auf meine eigentliche Geschichte konzentrieren...

    
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich finde es am interessantesten, alten Völkern eun neues Gesicht zu geben, also meine ganz egenen Elben in meine Welt vorkommen zu lassen.

Allerdings hab ich mich mit Völkern und Klischees schon ein paar Mal übel verhaspelt, weswegen ich im Moment bei Menschen bleibe.

Lastalda
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Welche Völker in einer Geschichte vorkommen, hängt bei mir eben von der Geschichte ab  ;D
In der "Schattengilde" gibt es keine anderen Völker, lediglich Menschen. Naja, sozusagen... sie sind auch nicht 100% wie wir, sondern haben zum Teil sehr spezielle, angeborene Fähigkeiten, aber nicht im Sinne von Magie sondern eher ähnliche einer Mutation (hat aber nix mit den handelsüblichen Mutanten aus x-Men zu tun).
Es kommen auch noch Elementarwesen vor, aber die sind auch nicht wie die Standardelementare.

In anderen Geschichten, die eher klassisch sein sollen, gibt es Elben, Elfen, Zwerge, Drachen etc.

Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Shaevairc am 01. Januar 1970, 01:00:00
Also ich hab bisher nur einmal angefangen, eine eigene Welt zu entwerfen, nur irgendwann hatte ich keine Lust mehr. Ich hatte einige Völker beisammen, allesamt irgendwie menschlich, eine eigene Sprache entworfen, und sogar einen Plot (ok, den Anfang eines Plots).
Es war eine ziemlich erdähnliche Welt, mit verschiedenen menschlichen Völkern, aber auch anderen Rassen (ich glaube es waren auch irgendwelche Baumwesen dabei und Elementarviecher) einem verfluchten Volk und Vampir-Zirkeln. Naja, ich mag die Geschichte nicht mehr so.

Ich fänds allgemein ganz gut, wenn man das alles ein bisschen zweigeteilt macht wie es ja bisher ist. Weil es ist ja schon irgendwie doof, wenn man so ne tolle Community hat aber keiner wirklich was drüber erfährt, es sei denn er wird Mitglied.
Andererseits finde ich eine kleine Sektion (wie es bisher ist) die im geheimen Teil des Forums insofern auch gut, als dass man eben auch einige Theme diskutieren kann, die nicht für jedes Ohr gedacht sind (Ideenklau etc.).
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Lomax am 01. Januar 1970, 01:00:00
Bisher kann ich mir wenig vorstellen unter der Rubrik "Weltenbau". Was soll denn da rein? Eher Sekundäres - also Gespräche darüber, wie so ein Weltenbau vonstattengeht? Oder tatsächliches Material. Dann aber fürchte ich, wird's entweder fragmentarisch oder überbordend.

Bei mir ist es inzwischen über 20 Jahre her, dass die ersten Geschichten zu "meiner" Hauptwelt entstanden, zunächst als kindliche, mündliche Geschichten. Und auch wenn dazu in der Zwischenzeit ein paar Kurzgeschichten geschrieben und auch schon mal in einem Fanzine zusammengefasst wurden, so ist das Hintergrundmaterial zu der Welt weitaus ausufernder als die Umsetzung in Prosa. Zu der Welt zählen zahlreiche Kulturen und Völker und auch voneinander gänzlich getrennte Kulturkreise, und das nicht nur in räumlicher Hinsicht, sondern auch während mehrerer Epochen. Im Laufe der Jahre kommt einiges zusammen, aber die Romane, die ich dazu schreiben wollte, stehen nicht sehr weit oben auf meiner To-Do-Liste.

Die Frage ist also: Was ist Hintergrund ohne Geschichten? Und wie behandelt man das in einer entsprechenden Rubrik?
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich habe mir das mit dem "Weltenbau" in einer Art Workshop vorgestellt:
Es könnte einzelne Threads zu solchen Themen geben:
- Weltenentwurf: Vorgehensweise anhand einzelner Beispiele. Antworten zu Fragen von denjenigen, die sich schon mal intensiv damit aueinandergesetzt haben
- Völker: s.o., außerdem Namensgebung, Entwicklung o.ä.
- Kulturen: gehört zum vorhergehenden Punkt, sollte m.A. aber einzeln abgehandelt werden, da recht umfangreich
- Sprachen: vom ersten Wort bis zur weit entwickelten Sprache. Antworten zu Fragen etc.
- Karten: ein ganz eigenes Gebiet, vom simplen Entwurf bis zur ausgefeilten Landkarte.

Weitere Punkte können natürlich hinzugefügt werden.
Ich finde, daß  Weltenbau durchaus ohne die jeweilige Hintergrundgeschichte auskommt, denn mir schwebt eher die Technik hinter der Geschichte dabei vor.
Es soll dem Austausch und auch der Hilfestellung bei aktuellen Problemen dienen, die aber nicht die Erste Hilfe für Autoren passen, da es eher um den Welthintegrund und nicht so sehr die Entwicklung der Geschichte gehen soll.

Auch hier gilt natürlich: Wer mitmacht, tut das ohne Zwang oder Verpflichtung. Wer also mit dem ganzen Weltenbaugedönse nix anfangen kann, läßt es eben sein.
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hm, also ich kann mir keinen rechten grund vorstellen, warum das nciht öffentlich passieren sollte. Ich meine, klar könnte jemand die Welt/Völker zu klauen versuchen, aber...
Vielleicht wäre es sinnvoll, den "Workshop" öffentlich und konkrete Beispiele dann Zirkelintern zu machen?

Lastalda
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Das ist keine schlechte Idee, Lastalda.
Ich denke auch, wir müssen erst mal testen, wie das mit dem Weltenbau an und für sich so laufen wird.
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Der Admin™ am 01. Januar 1970, 01:00:00
*dramatische Musik. Auftritt Admin*

Ich habe diesen vormals geheimen Thread nun in das neue Forum für Workshops verschoben. Viel Vergnügen beim Unterricht.

*fröhliches Pfeifen. Abgang Admin*
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Oliver Sonnack am 01. Januar 1970, 01:00:00
Also ich finde den Weltenbau auch ziemlich schwierig, habe bei meiner Welt in der übrigens alle meine Geschcihten spielen auch ne Menge zeit investieren müssen und mich mit zahlreichen Leuten ausgetauscht .

Das wichtigste ist erstmal ne Karte, finde ich.

Habt ihr hier eure Welten eigendlich mal vorgestellt, so mit karte, Listen und Beschreibungen und so.
Würd mich mal interessieren.
Davon ab, würde ich meine dann auch gerne vorstellen, einfach um mal zu erfahren wie sie so auf das breite Publikum wirkt.

Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: OgerBoy am 01. Januar 1970, 01:00:00
Sorry hatte mich vorher nicht angemeldet, hehe.

 ;D :-[
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Karten halte ich für eine gute Idee, sie sind sicher sehr hilfreich, nur leider kann ich sowas überhaupt nicht! Meine Welt wäre wahrscheinlich völlig unlogisch, und das muss ich dann auch nicht haben...

Lastalda
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
@Oliver: Bisher haben wir hier nur ein wenig diskutiert. Aber wenn du deine Weltvorstellen möchtest, kannst du das ab sofort im neuen Thema "Weltenvorstellung" tun.  8)


Ich habe, nachdem meine aktuelle Geschichte immer ausufernder wurde, quasi zwangsläufig begonnen, eine Karte zu zeichnen.
Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, das es große Disziplin erfodert, so eine Karte auch zu pflegen... zu Beginn war ich sehr enthusiastisch dabei, aber mittlerweile muß ich bei Änderungen oder Weiterentwicklungen immer auch daran denken, die Karte zu aktualisieren.
Ich finde es aber enorm hilfreich, nicht nur Landkarten oder kleinere Ausschnitte, sondern auch Stadtpläne oder Gebäudepläne anzulegen. Ein bißchen ist es wie die Vorbereitung einer großangelegten Rollenspielkampagne. Es erfordert enorm viel Zeit, aber später kann man immer darauf zurückgreifen und sich Dinge ins Gedächtnis rufen, die man ansonsten vielleicht vergessen hätte.

Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Linda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallo,

das beste, wenn man Karten nicht per Hand zeichnen möchte, ist wohl der Campain Cartographer, ein Kartenzeichen- und Generierungsprogramm. Inzwischen auch kein Geheimtipp mehr, sondern unter Hardcore Rollenspielern ziemlich verbreitet :-) Daher gibt es unzählige Add ons, Dungeons, Städte usw. Und inzwischen auch als 3D-Version (arbeitet mit Vektoren und Polygonen, äh, oder wie das heißt.)
Das Programm ist leider nicht billig, aber es lohnt sich ungemein.

Wenn Interesse besteht, kann ich gerne mal Links auf einfachste Beispielkarten auf meine Homepage setzen - oder die Karte zur Nebelburg in die Files laden...
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Mit dem Campaign Cartographer hab ich auch schon experimentiert. Ist ganz gut, aber in der Testversion halt nur eingeschränkt nutzbar, daher hab ich mit nicht weiter darauf gestürzt.
Aber für farbige Karten sicherlich empfehlenswert.

@Linda: die Links sind ne gute Idee!
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Linda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallo,

hier mal die Links:

Aus meiner Baronie (Baronienspiel von Aventurien/Schwarzes Auge):

Die Baronie: (per Hand zusammengepuzzelt)
http://www.wortwirkung.de/Bockshag/Die_Baronie/die_baronie.html

Und hier die Stadt (Zufallsgeneriert)
http://www.wortwirkung.de/Bockshag/Die_Stadt/die_stadt.html
++++++++++++++++++++++++++++++++

Hier Karten und Pläne zu einem selbstgeschriebenen Abenteuer:
http://www.wortwirkung.de/Menhir/magazin/index.htm

Auf den Menhir 10 klicken und dann bei den online lesbaren Artikeln auf "Die Räuber von Steilfels" klicken. Da gibts die Karten als ZIP


Wie gesagt, nur sehr simple Beispiele, da ist noch einiges mehr drin.
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Arielen am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich ziehe es im Prinzip immer noch vor, die Karten mit der Hand zu zeichnen, das ein oder andere kann man sich an den aufwenigeren Karten der Fantasy-Bücher durchaus abschauen. Bei den programmen habe cih immer das Gefühl, beengt zu sein.
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Astrid am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich bin mit der Hintergrundwelt zu Rabenzeit seit einigen Jahren Mitglied im Weltenbastler-Webring (http://www.weltenbastler.net), in dessen Forum zu allen denkbaren Weltenbauthemen ausführlichst diskutiert wird. Vielleicht lohnt es sich auch für euch, da mal reinzugucken.
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: OgerBoy am 01. Januar 1970, 01:00:00
Das stimmt schon. Vor allem kann einem so eine Karte auch viele nützliche Ideen für Reisen oder besondere Schauplätze liefern.
Auch Städtekarten und so, sind hilfreich, machen das ganze etwas logischer und überschaubarer.
Werde meine Welt demnächchst mal vorstellen. Muss nur noch ein wenig ordnen und zusammentragen, hihi.
Hab meine Karte mal eigescannt und dann weiter bearbeitet, da sie im Laufer der Zeit doch sehr gelitten hat.
Roll ein roll aus roll ein roll aus.
So dann mach ich mich mal an das zusammensuchen.
Bis dann

Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatDas Schöne an der Fantasy ist ja: man muß eigentlich gar nicht recherchieren, man muß nur begründen, warum etwas in DIESER Welt eben SO ist, und nicht wie bei uns.  
 
Ich habe mit meiner Welt klein angefangen. Im Grunde reicht erstmal ein Schauplatz, an dem die Personen agieren, und eine sehr grobe Vorstellung, wie die Welt sein soll (z.B. auf welchen Planeten sie liegt, sofern das wichtig ist, und wie Landschaft und Lebensweise aussehen). Später kann man das ausweiten. Da meine Geschichte in einer Stadt spielt, habe ich mir einen groben Stadtplan gezeichnet, in dem aber nur die einzelnen Viertel benannt sind und jede neue Straße, die irgendwann erwähnt wird, eingezeichnet werden kann. Es wäre blöd, wenn da etwas durcheinander gerät, manche Leute achten auf sowas. Ähnlich ist es bei der Landkarte. Da sind bislang nur ein paar Städte, Inseln, ein Gebirge  und ein Wald eingezeichnet, eben das, was ich für Geschichten bisher verwendet habe. Mehr ist eigentlich unnötig. Später denkt man bei einer Szene, daß sie z.B. in einem kargen Gebiet spielen müßte, also erfindet man eins dazu und zeichnet es ein, oder man benutzt eines, das schon da ist.  
 
Schelmin
  
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatHiho,
 
nun, ich würde dir raten als erstes mal eine "Hauptgeschichte (Notizartig, Inhaltsangabe)" oder zumindest gewisse Ereignisse die in einer zeitlichen Reihenfolge passieren zu entwickeln. Daran kannst du dich schonmal gut orientieren was die zeitabfolge angeht.  
 
Danach solltest du dich fragen :
Gibt es in meiner Geschichte einen Planeten, oder sind es vielleicht viele?  Diese Frage wird meist durch das festlegen der Hauptgeschichte oder der Ereignisse beantwortet da wenn deine Geschichte sich im Mittelalter orientiert es ganz sicher unsinnig wäre dutzende Planeten zu erschaffen die dann doch nicht bereist werden können.
 
Bei mehreren Planeten solltest du dich an deiner Hauptgeschichte oder den Ereignissen orientieren und die Planeten erschaffen. Dabei würde ich dir raten diese Planeten auf dem Papier mit Bleistift oder mit Paint, PhotoShop oder weiss der Geier was aufzuzeichen.  
 
Nach den Landschaften würde ich zu den Völkern (sofern es mehrere gibt) übergehen. Dabei würde ich dir raten eine Liste zu erstellen mit :
- Volkname
- Aussehen, Körperbau, etc.
- Namen
- Kleidung, Waffen
- Freunde, Feinde
- evtl. Einordnung in die Karten (od. Planeten)
 
Nach den Völkern würde ich mit dem Erfinden einzelner  Figuren (Helden, Bösewichter)
 
Jo, so würde ich erstmal anfangen, natürlich ist es klar das man je mehr man entwickelt sich auch die Hauptgeschichte verändert die man angefangen hat, aber das macht ja nichts.  
 
 
Viel Glück ....
 
MfG
Thrawn
 
  
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatJep, manche geographische/sonstige Begebenheit kann eine Welt schon verändern. Ich habe mal eine erfunden, in der es keine Sonne gibt und - größtenteils - niemand normales Feuer kennt ... und mußte mir dann ausdenken, wie das mit Licht/Dunkelheit, Regen, Zeitmessung, Kochen, Licht im Dunkeln machen etc. funktioniert. Es kamen ein paar nette Sachen dabei heraus    
Ganze Landkarten zu entwerfen hab ich immer sehr schwierig gefunden, aber nachdem ich nun auch anfange, eine Karte zu zeichnen, um meine Landstriche mal vor Augen zu haben, kann ich die Autoren verstehen, die das immer ganz vorn in ihren Fantasyromanen abgedruckt hatten ...
 
Ich würde Dir empfehlen, "Steckbriefe" für deine Völker und deine Charaktere anzulegen, wo alles Wissenswerte drinsteht. Denk mal an den Geographieunterricht, was man da immer über die einzelnen Länder gelehrt bekam (und was wir sonst noch gern wissen wollten, aber nicht gelehrt bekamen ^^). Macht zwar einige Arbeit, die Bögen auszufüllen, aber so lernt man seine Völker und ihre Eigenarten ganz gut kennen, denk ich.
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
@ all: die letzten drei "zitierten" Postings stammen aus dem Thread "Eigenes Universum erschaffen", den ich jetzt geschlossen habe. Inhaltlich ging es um exakt das gleiche wie hier, also...

Lg
Moni
Titel: Re: "Weltenbau"
Beitrag von: Termoniaelfe am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich hätte so gern auch eine Karte von Termonia. Leider kann ich nicht zeichnen.  :-/

LG
Renate
Titel: Weltenentwurf
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Von der ersten Idee bis zur ausgereiften Planung.
Worauf kommt es an, was ist bei der Schaffung einer in sich stimmigen Welt zu beachten.

Hier könnt ihr Fragen und Antworten zu allem loswerden, das mit dem Grundgerüst einer Welt zu tun hat.
Titel: Re: Weltenentwurf
Beitrag von: Arielen am 01. Januar 1970, 01:00:00
Was Weltenbau angeht, so habe ich mir bei allen meinen Welten anfangs sehr viel offen gehalten, und nicht besonders viel festgelegt. Zu Talastan etwa ist nach den ersten Geschichten nur eine Karte, ein grober Geschichtsüberblick und eine ganz grobe Beschreibung der Länder entstanden (die schon damals etwas zu viel war, wie ich heute feststelle).

Ich denke, es ist anfangs wichtig, sich eine grobe Karte zu zeichnen und sich zu überlegen, in welchen Klimazonen die Länder liegen und wie etwa die Landschaft ist, aber Gesellschaften und Reiche noch nicht ganz so extrem festzulegen, sondern erst im Fortgang des Romans oder der Geschichte weiter zu entwicken.

Je mehr man nämlich festlegt und vorab beschreibt, desto mehr wird man beim Schreiben eingeengt. Weniger ist anfangs mehr!
Titel: Re: Weltenentwurf
Beitrag von: Maja am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich habe Anno 2003 (also im letzten Oktober) mal die gleiche Frage in die Mailingliste gepostet, und da meine Antwort von damals nach wie vor gilt und auch nicht so geheim ist, kommt sie hier noch einmal, Bitte um Vergebung an alle, die den Text schon kennen:

Meine bevorzugte Methode war immer diese:
- Ich habe einen Namen, das ist das Land (oder die Länder, zum Beispiel Angor und Gondria
- ich lege eine Staatsform fest; das Land bekommt einen König
- ich überlege, welche Völker dort leben und welche Sprachen gesprochen werden, und wie die Völker zueinander stehen
- ich teile das Land in Verwaltungseinheiten auf, diese bekommen einen Namen
- ich erdenke eine Hauptstadt und lege sie entweder an die Küste oder an einen wichtigen Fluß
- ich überlege die Hauptwirtschaftszweige des Landes, Exportgüter, Bodenschätze, etc
- ich erfinde ein paar Nachbarländer und stelle sie in Relation
Dann denke ich mir die Geschichte des Landes aus, wie die Staatsgrenzen früher waren, was sich geändert hat, wer mit wem im Krieg lag, etc. Und verzeweifle daran, daß alles viel zu verschwommen ist und ich nicht einmal eine Karte zeichnen kann...

Für "Klagende Flamme" läuft das ganze plötzlich ganz anders ab. Geologisch, sozusagen. Ich habe die Welt von unten aufgebaut, Sedimentschicht für Sedimentschicht, und weiß genau, was wo wächst und wo nicht, und warum an
den meisten Stellen überhaupt nichts wächst (nämlich, weil der ganze Boden salzverseucht ist). Ich mußte mir überlegen, wie Leute leben, die so gut wie kein Holz zur Verfügung haben. Ich begann, Bücher über Völkerkunde zu lesen
und zum (geschlossenen) Völkerkundemuseum zu laufen).
Ich habe Götter, ich habe Völker, und eigentlich sollte alles in Ordnung sein ...
Das Land hat noch keinen Namen.

Nachsatz, 2004: Den hat es immer noch nicht.
Titel: Re: Weltenentwurf
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Wenn ich an einer Geschichte arbeite, entwickelt sich die Welt meistens aus dem Kontext heraus.
Bei der Schattenhüter-Trilogie habe ich zum Beispiel durch die Geschichte "entdeckt" wie die Geographie beschaffen sein muß. Ab einem bestimmten Punkt in der Geschichte wurde es für mich dann auch nötig, eine Karte zu zeichnen und Entfernungen festzulegen. Dann stellte ich fest, daß ich einzelne Gebiete mit unterschiedlichen Verwaltungsformen benötigte und machte mir auch darüber Gedanken, was mich dann darauf brachte, ein grobes Gerüst für die historische Entwicklung der Regionen (lediglich der Teil eines Kontinentes) zu erstellen. Das hatte wiederum Auswirkungen auf die weitere Konzeption der Geschichte.
Bei mir besteht immer Interaktion zwischen Storyentwicklung und Weltentwicklung, beide beinflussen sich gegenseitig.
Das hat natürlich zur Folge, daß die ganze Geschichte mittlerweile wesentlich komplexer, als Anfangs geplant wurde.  8)  Aber damit kann ich wohl leben.
Bisher habe ich mir auch noch keine Gedanken über die anderen Kontinente und die vermutlich dort lebenden Völker gemacht. Es gibt in dieser Welt keine Fabelwesen (darunter zähle ich jetz mal auch Elfen, Zwerge und Orks) sondern "lediglich" Menschen. Diese haben aber zum Teil durch den Gebrauch einer Art von Magie, die auf Vererbung beruht, körperliche Veränderungen durchgemacht, also Mutationen. (Nicht wie X-Men!!)
Neben der Geographie und der menschlichen Bevölkerung mußte ich mir auch Gedanken über die restliche Flora und Fauna der Welt machen. Dazu fand ich es sehr hilfreich, Bücher zu wälzen, die Pflanzen- und Tierenwicklung unter extremen Umweltbedingungen behandeln (Moose, Flechten, Fisch- und Reptilienarten, Kleinstsäugetiere etc.), bzw. Abbildungen bieten (z.b. National Geographic Hefte und Bücher!). Das liefert nämlich genau die Lebensformen, die man für eine Fantasywelt brauchen kann. Natürlich sind das dann nur Vorlagen, aber Denkanstöße, besonders durch Abbildungen, finde ich in solchen Fällen sehr hilfreich.
Nebenbei gibt es dann so "normale" Tiere wie Pferde, Hunde, Schafe, Kühe, Ziegen etc., also daß was man also Nutztiere bezeichnet. Ebenso ist es mit den Pflanzen.
Wichtig finde ich, daß auch erfundene Tier und Pflanzen im Einklang mit biologischen Möglichkeiten stehen. Also nichts zu abgedrehtes, sonst wird es unglaubwürdig.
Dann ist für mich auch immer wichtig, wie die klimatischen Bedingungen sind (nicht nur, weil ich immer Wetterbeschreibungen mit ein baue *g*). Schließlich hat dies imense Auswirkungen auf a) Flora und Fauna, b) Geographie (Wüste, Ödnis, Wälder aller Arten etc.) und natürlich die Reisen, die von den Charakteren unternommen werden.
Wenn der äußere Rahmen einigermaßen stimmt, widme ich mich dann solchen Dingen wie wirtschaftliche Gegebenheiten und politische. Diese entwickeln sich dann aber meistens direkt aus der Geschichte heraus.
Da ich mich auch mit den historischen Hintergründen meiner Welt beschäftige, werden zumindest grob, alte Kulturen und Sprachen skizziert.
Bei all dem ist es natürlich kein Wunder, daß ich jetzt seit 2 Jahren an der Geschichte arbeite  8)
Titel: Re: Weltenentwurf
Beitrag von: Feuertraum am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ein Bekannter hat es sich besonders einfach gemacht, zumindest, was die Geografie "seines" Landes angeht.
Er hat schlichtweg eines genommen, das von sehr vielen Rollenspielautoren übersehen worde: Australien!
Die vereinzelten Länder dort haben andere Namen.
Und ansonsten war alles Routine (immerhin ist er schon über 25 Jahre Rollenspieler).
Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht... ;D

Gruß

Feuertraum

Titel: Re: Weltenentwurf
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
@Feuertraum: Aber hier geht es ja nicht um den Entwurf von Rollenspielszenarien, sondern um Welten für Fantasyromane.
Bei RPG's kann man sowas gut machen, da stimme ich zu, aber bei einer Fantasywelt  für eine Geschichte fände ich das dann wieder etwas zu einfach.
Titel: Re: Weltenentwurf
Beitrag von: .Alice am 01. Januar 1970, 01:00:00
also bei mir fängt alles bei der Grundidee einer Geschichte an. Da gibts eine Szene, die mir das Blut in den Adern gefrieren lässt/mich zum Heulen bewegt/wo ich wegrennen will usw. (sucht Euch eins aus *g*). Ich schau mir diese Person an, die das erlebt: Wie schaut er/sie aus, welchen Charakter hat er/sie, wieso erlebt er/sie das.

Und dann überleg ich, wie er/sie zu der Person geworden ist, die er/sie dann ist. Ich reise quasi in der Zeit zurück. Da ein Charakter durch die Umwelt geformt wird "entsteht" die Welt quasi vor meinen staunenden Augen. Und ich brauch nur noch den Stift zu zücken und alles niederzuschreiben  ;D
Titel: Re: Weltenentwurf
Beitrag von: .Alice am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich bin grade auf die Beschreibung einer amerikanischen SF/F-Autorin (mehrfache Awards) gestoßen, wie sie selbst beim Geschichtenentwurf vorgeht. Ist allerdings auf Englisch.

Interessiert es Euch, dann poste ich  ;)
Titel: Re: Weltenentwurf
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ja, mach mal bitte.

Lastalda
Titel: Re: Weltenentwurf
Beitrag von: .Alice am 01. Januar 1970, 01:00:00
Dies ist eine Antwort von L.M.Bujold auf eine Frage in ihrer Mailingliste betreff Weltenentwurf. Diese Antwort wurde auf ihrer Homepage www.dendarii.com veröffentlicht.

And here goes:

"Worldbuilding, too. And the dratted name lists. Need more of those just now, sigh. Places, things and people are going around named such evocative things as "X" and "Y". I also have evocative names that aren't attached yet, almost as frustrating. I mean, who the hell is Fairbolt Crow, anyway? Must find out.

BF> How long does this In Development stage typically last?

About 40 or 50 pages of handwritten notes. Anywhere from 6 weeks to 6 months. With time out for various sorts of interruptions. Travel is a killer. It is a continous-flow process, y'know. Lather, rinse, repeat...

As a more particular ferex, the current wodge of penciled notes starts with a sentence fragment about convergent evolution of a certain desirable character type, goes on to deep background worldbuilding ideas, half of which will be rejected or refined later and another portion of which are questions not answers. Some attempts to work out social structures and mechanics of the major underlying struggle, a key question that won't get answered for many pages more but, once it is, will shape much. Misc. notes on geography, names, scope, and thematic concerns. First ideas about antagonists, later to be rejected. Fourth page of this ends halfway down with the cryptic note: "Gastronomy recapitulates phylogeny..." I bet that meant something at the time...

Actually, I mis-speak myself. There were 5 pages before that which got shifted to the back of the notebook with pre-pre ideas, characters in embryo mostly. Came up with them one afternoon this summer while brooding on my deck about being brain dead because the pay copy wasn't coming, and instead set my mind loose to think about any damn thing it pleased. Was relieved to find I wasn't brain dead after all, merely a victim of my own over-planning. Wrote notes to get the idea out of my system, set them aside as amusing but unwritable.

Several week later, chatting in the car with Pat on the way to dinner, saw how to make them writable after all. Eep. Spent next few weeks resisting, then gave in. Whee!

Next page is headed "Landscape" and has various notes and a crude sketch of a map.

Next page has four paragraphs. First on a potential plot development, second on characters' sex lives in relation to special abilities and the vagaries of their situation, third on cultural and demographic backgound to second, fourth on character bio stuff. Some white space.

And so on, and on, and on... 26 pages (52, counting both sides) before anything identifiable as a scene outline appears. The First Sentence appears, crawling from the primordial ooze like some blinking amphibian. My feet step from the board and I take to the air...

ETA landing, one year. Or less, or much more. It's a long way down from here."
Titel: Eigenes Universum erschaffen?
Beitrag von: Mercury am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hi,

tja wie ihr am Titel seht, habe ich mir einiges vorgenommen *g*
Vielleicht zu viel ? Mein Problem ist folgendes: Ich versuche seit Jahren eine eigene Welt zu erschaffen, also auf dem Papier, in der meine Charaktere leben, atmen, lieben, leiden und einfach existieren können.

Alle bisherigen Versuche sind bisher nach kurz oder lang gescheitert.
Habt ihr irgend einen Tipp o.ä. wie man anfängt? Wie erschafft man ein komplett neues Universum? Sprich wie fängt man an ?

Das einzigste, was ich beständig durch meine Universen schleife ist ein Chara (Ihr erinnert euch an die Katzenohren-Debatte? Genau die meine ich gg)
Was mache ich falsch? Ich weiß, dass hier gewisse Personen schon wahrlich Tolkienlike Werke erschaffen haben. Wie fängt man am besten an ? An Fantasie mangelts mir gewiß nicht, eher an der Technik bzw. meiner Vorgehensweise.

Halse ich mir zu viel auf einmal auf?
Setz ich mich selber zu sehr unter Druck?
Würde ein "Welten-Tagebuch" vielleicht helfen?

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Tja, Gott sein ist halt schwer, man siehts ja was aus "unserer" Welt hier geworden ist ;)

Mit erbittender Hilfe,

lg
Mercury
Titel: Re: Eigenes Universum erschaffen?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Mach dir erstmal grobe Notizen zu deiner welt: welche Länder, welche Völker, wer lebt wo?
Vielleicht auf die Physiologie, Erzvorkommen, etc.
Hilfreich sind dazu Karten... ach, wie viele hab ich gezeichnet... *grm*

Eigene Universen... ähm, richtig Star Wars mäßig? huhuhu... fleißig, fleißig... da müsstest du diese Vorgehensweise auf die Planeten ummünzen.

Sobald ein grobes Gundgerüst steht... lass deine charaktere ihre welt erkunden. Sie sind es durch die der LEser deine Schöpfung kennenlernt - also müssen sie sie auch erst einmal kennenlernen.
Titel: Re: Eigenes Universum erschaffen?
Beitrag von: Mercury am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hi,

danke für deinen Post. Tja, du hast schon recht, aber es gibt so einige Dinge, mit denen ich einfach nicht klarkomme.

Zum einen, was mache ich mit den Menschen? Ist so ne Sache mit ihnen *g* Lass ich sie ganz weg? Oder lös ich das Problemchen mit der "Erde" anders?

Tja, dann hab ich noch das Prob mit meinem männlichen Main Char *g* Irgendwie hab ich keinerlei richtige Idee für seinen Background. Tja hm... Eigentlich eher so der arme normalo, der in was reingerät und dann nach und nach erfährt, dass er doch besondere Fähigkeiten hat. (Eben das -Underdog- Klischee - so nennt man das doch ? )

TJa, ich hab ja ein paar Völker schon ausgearbeitet, aber irgendwie fehlt mir vielleicht Disziplin?
Wie stelle ich z.B. mein Katzenvölkchen am besten da ? Mittelaltermäßig wie in HdR oder eher fortschrittlich, wie in Starwars, o.ä.

Aber das mit den Charas erkunden das Universum ist ne gute Idee... Schließlich können die Leser ja nicht in meinen Kopf reingucken um zu wissen was ich weiß... (Glück für die lol)

Könnte es vielleicht ein Problem sein, dass ich immer versuche, die komplette Vergangenheit der beiden Hauptcharas aufzuschreiben? Vielleicht sollte ich sie einfach mal in irgend ne Wüste werfen, wo sie keine Erinnerungen an ihre Vergangenheit haben... hm...

mit grübelnden Grüßen
Merc
Titel: Re: Eigenes Universum erschaffen?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ja... die Hintergründe der charas... lege vielleicht ein ganz markantes Ereignis(verlust einer geliebten Person, etc.) fest, überlege dir, was für ein Charakter deine Figur am Anfang haben sollte... dann: "warum ist er so und so geworden? Wie hat ihn das Ereignis verändert? Wiue war er vorher?"
Glaub mir... mein Rinyl-chan wäre nicht rinyl-chan, wenn ich es nciht so gemacht hätte... *immer noch schwitz*
Titel: Re: Eigenes Universum erschaffen?
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Also, mit Weltenbau hab ich nur schlechte Erfahrungen gemacht - ich hab einfach zu wenig Ahnung von Geo, um das logisch zu gestalten, glaube ich... ::)

Aber was Charaktere angeht halte ich es im Gegenteil sogar für sehr wichtig, jeder Figur einen hintergrund zu geben. Das, was einen Menschen zu dem macht, was er ist, ist ja seine Vergangenheit. Sie formt uns, sie prägt uns. Man lernt aus jeder Erfahrung, aus guten wie aus schlechten. Und bei Buchcharakteren ist es am Ende ja nciht anders.
Wenn man diese Vergangenheit nicht kennt, kann man sich meiner Meinung nach auch nicht in einen Charakter hereinversetzen. Denn der Chara ist ja nicht einfach so wie er ist sondern ist durch irgendwas dazu geworden.

Ein Hintergrund muss nicht angefüllt mit Traumata sein (die sind auf Dauer auch langweilig), aber auch Leute, die ein "leichtes" Leben haben, haben eine Vergangenheit.

Ich glaube aber, Du nimmst Dir wirklich zu viel auf einmal vor. Fang doch einfach mal klein an.
Erst die Charas. Dann die Völker. Dann die Länder, wo die Völker leben.
Und wenn Du eine solche Welt fertig hast, dann gehst Du eben zur nächsten.

Was für ein Genre Du schreiben willst (also ob eher Star Wars-mäßig oder Mittelalter) musst Du aber schon selbst entscheiden - und das vielleicht bevor du anfängst, Dir über die Welt selber Gedanken zu machen. Sonst hat alles ja gar keinen Sinn. ;)

Natürlich kann man auch in einem SF-Universum mittelalterliche Planeten haben (wär ja auch sehr unlogisch, wenn sich alle Kulturen zum gleichen zeitpunkt gleichauf befinden würden)... ::)

Lastalda
Titel: Re: Eigenes Universum erschaffen?
Beitrag von: Astrid am 01. Januar 1970, 01:00:00
Du mußt schon unterscheiden, ob du nun die Charaktere in ihrer persönlichen Entwicklung beschreiben oder die Welt entwickeln willst. Da die Entwicklung durch Hintergrundfaktoren wie Erziehung, Glaube, Tradition, Landschaft oder Herkunft maßgeblich beeinflußt wird, würde ich mit der Welt anfangen, und zwar zunächst nur mit dem Ort, an dem deine Figuren leben.

Wenn du schon etwas geschrieben hast, grab doch mal durch und schau nach, wie viele Hintergrundinfos du quasi nebenbei schon entworfen hast. Welche Götter rufen die Helden in welcher Situation an? Was versprechen sie sich davon? Wie ist das Klima? Was tragen die Leute? Entwickelst du schon eine eigene Sprache?

Um "korrekte" physikalische Daten mußt du dich noch lange nicht kümmern. Es ist DEINE Welt. Wenn du aber eine blaue oder grüne oder gar keine Sonne oder drei Monde an den Himmel hängst, solltest du überlegen, wie sich das auf die Geschichte und die Entwicklung der Flora und Fauna auswirkt.

Falls du noch tiefer graben willst, empfehle ich dir den Weltenbastler-Webring (www.weltenbastler.net). Da gibt es ein sehr aktives Forum, in dem so ziemlich alle Fragen rund ums Weltenbasteln diskutiert werden. Und wenn du durch den Webring reist, findest du bestimmt auch die eine oder andere Anregung.
Titel: Re: Eigenes Universum erschaffen?
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Eine Bitte an alle: bevor ihr ein neues Thema aufmacht, erst mal in den alten zu stöbern, sonst haben wir irgendwann x-tausend angefangene Threads zum gleichen Thema....
Der Weltenbau war eigentlich der Aufhänger diesen Workshopbereich aufzumachen. Wir haben da auch schon einiges zusammengetragen, vielleicht beantwortet das einige der Fragen:

http://www.tintenzirkel.de/forum/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?board=workshop;action=display;num=1091708750

http://www.tintenzirkel.de/forum/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?board=workshop;action=display;num=1091709146

Danke im Voraus,

Moni

Titel: Re: Eigenes Universum erschaffen?
Beitrag von: Kodomo_no_Kaze am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich bau mir ein eigenes Universum aber zurzeit reicht mir ne Insel
@ Lastalda: Ich glaube nicht das ich in Geo besser bin es geht aber trotzdem
Titel: Re: Eigenes Universum erschaffen?
Beitrag von: Schelmin am 01. Januar 1970, 01:00:00
Das Schöne an der Fantasy ist ja: man muß eigentlich gar nicht recherchieren, man muß nur begründen, warum etwas in DIESER Welt eben SO ist, und nicht wie bei uns.

Ich habe mit meiner Welt klein angefangen. Im Grunde reicht erstmal ein Schauplatz, an dem die Personen agieren, und eine sehr grobe Vorstellung, wie die Welt sein soll (z.B. auf welchen Planeten sie liegt, sofern das wichtig ist, und wie Landschaft und Lebensweise aussehen). Später kann man das ausweiten. Da meine Geschichte in einer Stadt spielt, habe ich mir einen groben Stadtplan gezeichnet, in dem aber nur die einzelnen Viertel benannt sind und jede neue Straße, die irgendwann erwähnt wird, eingezeichnet werden kann. Es wäre blöd, wenn da etwas durcheinander gerät, manche Leute achten auf sowas. Ähnlich ist es bei der Landkarte. Da sind bislang nur ein paar Städte, Inseln, ein Gebirge  und ein Wald eingezeichnet, eben das, was ich für Geschichten bisher verwendet habe. Mehr ist eigentlich unnötig. Später denkt man bei einer Szene, daß sie z.B. in einem kargen Gebiet spielen müßte, also erfindet man eins dazu und zeichnet es ein, oder man benutzt eines, das schon da ist.

Schelmin

Titel: Re: Eigenes Universum erschaffen?
Beitrag von: Thrawn am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hiho,

nun, ich würde dir raten als erstes mal eine "Hauptgeschichte (Notizartig, Inhaltsangabe)" oder zumindest gewisse Ereignisse die in einer zeitlichen Reihenfolge passieren zu entwickeln. Daran kannst du dich schonmal gut orientieren was die zeitabfolge angeht.

Danach solltest du dich fragen :
Gibt es in meiner Geschichte einen Planeten, oder sind es vielleicht viele?  Diese Frage wird meist durch das festlegen der Hauptgeschichte oder der Ereignisse beantwortet da wenn deine Geschichte sich im Mittelalter orientiert es ganz sicher unsinnig wäre dutzende Planeten zu erschaffen die dann doch nicht bereist werden können.

Bei mehreren Planeten solltest du dich an deiner Hauptgeschichte oder den Ereignissen orientieren und die Planeten erschaffen. Dabei würde ich dir raten diese Planeten auf dem Papier mit Bleistift oder mit Paint, PhotoShop oder weiss der Geier was aufzuzeichen.

Nach den Landschaften würde ich zu den Völkern (sofern es mehrere gibt) übergehen. Dabei würde ich dir raten eine Liste zu erstellen mit :
- Volkname
- Aussehen, Körperbau, etc.
- Namen
- Kleidung, Waffen
- Freunde, Feinde
- evtl. Einordnung in die Karten (od. Planeten)

Nach den Völkern würde ich mit dem Erfinden einzelner  Figuren (Helden, Bösewichter)

Jo, so würde ich erstmal anfangen, natürlich ist es klar das man je mehr man entwickelt sich auch die Hauptgeschichte verändert die man angefangen hat, aber das macht ja nichts.


Viel Glück ....

MfG
Thrawn

Titel: Re: Eigenes Universum erschaffen?
Beitrag von: Silvia am 01. Januar 1970, 01:00:00
Jep, manche geographische/sonstige Begebenheit kann eine Welt schon verändern. Ich habe mal eine erfunden, in der es keine Sonne gibt und - größtenteils - niemand normales Feuer kennt ... und mußte mir dann ausdenken, wie das mit Licht/Dunkelheit, Regen, Zeitmessung, Kochen, Licht im Dunkeln machen etc. funktioniert. Es kamen ein paar nette Sachen dabei heraus  ;)
Ganze Landkarten zu entwerfen hab ich immer sehr schwierig gefunden, aber nachdem ich nun auch anfange, eine Karte zu zeichnen, um meine Landstriche mal vor Augen zu haben, kann ich die Autoren verstehen, die das immer ganz vorn in ihren Fantasyromanen abgedruckt hatten ...

Ich würde Dir empfehlen, "Steckbriefe" für deine Völker und deine Charaktere anzulegen, wo alles Wissenswerte drinsteht. Denk mal an den Geographieunterricht, was man da immer über die einzelnen Länder gelehrt bekam (und was wir sonst noch gern wissen wollten, aber nicht gelehrt bekamen ^^). Macht zwar einige Arbeit, die Bögen auszufüllen, aber so lernt man seine Völker und ihre Eigenarten ganz gut kennen, denk ich.
Titel: Re: Eigenes Universum erschaffen?
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatEine Bitte an alle: bevor ihr ein neues Thema aufmacht, erst mal in den alten zu stöbern, sonst haben wir irgendwann x-tausend angefangene Threads zum gleichen Thema....
Der Weltenbau war eigentlich der Aufhänger diesen Workshopbereich aufzumachen. Wir haben da auch schon einiges zusammengetragen, vielleicht beantwortet das einige der Fragen:

http://www.tintenzirkel.de/forum/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?board=workshop;action=display;num=1091708750

http://www.tintenzirkel.de/forum/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?board=workshop;action=display;num=1091709146

Danke im Voraus,

Moni

Ich möchte niemandem hier an den Karren fahren, aber bitte, könnt ihr alles, was in Richtung "Welt" etc. erschaffen angeht, im "Weltenbau" erörtern? Dafür war der Thread nämlich gedacht...  ;)

Ich mach den hier mal zu, den doppelt gemoppelt brauchts ja nicht sein...

Die letzten Postings habe ich in den Weltenbau kopiert.

Lg
Moni
Titel: Wo fange ich mit dem Erschaffen einer Welt an?
Beitrag von: Immortal am 02. September 2007, 00:03:38
Ich sitze nun schon seit einer Weile hier herum, suche schöne Soundtracks heraus zum anhören, lese ein bisschen im Atlas um vielleicht auf hübsche Namen zu kommen und blättere das Geschichtsbuch aus der Siebten Klasse durch (in dem leider nur alles von den Ägyptern bis zu den Römern dran kam), denn das aus der Achten habe ich natürlich im Schließfach (genau das, das ausschließlich vom Mittelalter handelt!). Aber worauf ich hinaus will: Ich fange nicht an. Klar schreibe ich gerade an einer Trilogie und bin Moderator in einem Rollenspiel, aber ich will nun eine Welt erschaffen, in der später meine Romanreihe handeln kann. Sobald ich natürlich meine Trilogie fertig habe.

Aber mit was fange ich an? Arbeite ich zuerst die Charaktere der einzelnen Königsfamilien heraus? Zeichne ich zuerst eine Karte? Oder fange ich doch lieber mit den Religionen an? Und in welcher Reihenfolge gehe ich vor?

Also es gibt, um es auf den Punkt zu bringen, drei Punkte, die ich wissen möchte:

1. Ich will eine Fantasywelt erschaffen (eine wirklich groß angelegte, Kleinere hab ich zuhauf schon erfunden), womit beginne ich? Wie schaffe ich mir den Anfang? Was ist mein allererster Schritt?

2. Was kommt nach dem ersten Schritt? Wie gehe ich am geschicktesten vor?

3. Wie verwalte ich das Ganze? Wie schaffe ich es, dass das Ganze nicht in einem einzigen Chaos aus verschiedenen Word Dokumenten versinkt?

Ich komm mir gerade so ratlos vor, als hätte ich noch nie etwas geschrieben  ???
Titel: Re: Wo fange ich mit dem Erschaffen einer Welt an?
Beitrag von: felis am 02. September 2007, 00:29:31
Hi,
um Dir Anregungen aller Arten zu holen, kann ich Dir das Weltenbastler - Forum wärmstens empfehlen. Stöber da mal!

Meine persönliche Erfahrung: so ne Welt braucht Zeit zum Wachsen. Meine eigene entstand in einer Fantasy Geschichte vor etwa 5 Jahren. Ganz am Anfang stand übrigends ein Traum!  ;) Zumächst gab es nur ein einziges Tal - das Khargad - Tal, das im Lauf der Geschichte in "Tal des Todes" umbenannt wird.
Empfehlung: Und dem zu Ehren heißt halt jetzt die ganze Welt Khargad. Und da mir Khargad immer noch Spaß macht sind alle meine Fantasy - Geschichten bislang dort angesiedelt. Nach 5 Jahren gibts inzwischen 4 ausgearbeitete Kulturen, 3 Religionen, eine sehr ausgefeilte Theorie der Magie, in groben Zügen eine 100 Jahre umfassende Geschichte und eine stetig wachsende Karte des Hauptkontinents. Meine letzte "Entdeckung" waren die Dracheninseln. ;D
Fang mit dem an, was Dir Spaß macht, uind bau das allmählich aus. eine Welt sollte organisch wachsen.
- aber Vorsicht: Weltenbasteln hat ein hohes Suchtpotential.  ;D

Was die Verwaltung angeht *ähm* Khargad ist ein Chaos aus word Dokumenten und Handskizzen (Landkarten....)  :-[

Profis basteln Websites für sowas aber dazu fehlt mir halt die Geduld und die Zeit.
Statt dessen ist eigentlich fast immer irgendeine Khargas - Story bei mir in Arbeit....

Titel: Re: Wo fange ich mit dem Erschaffen einer Welt an?
Beitrag von: Solatar am 02. September 2007, 00:45:55
Hallo Immortal,

auf Deine Frage gibt es keine richtige und keine falsche Antwort. Jeder fängt wahrscheinlich anders an.

Du solltest Dir aber ein Ziel setzen, sonst verlierst Du Dich schnell. Du brauchst also einen Hauptplot. Was soll in der Welt geschehen, das eine Geschichte wert wäre und wer soll darin vorkommen? Den äußeren Rahmen kannst Du dann immer noch bauen.

In meiner Welt war es zunächst nur ein unklares Bild mit einem groben Rahmen, wobei einige Bilder (v.a. visuell) schon sehr konkret waren. Dafür brauchte ich aber bestimmte Bedingungen und Eigenschaften der Völker. Ich wusste, dass es eine raue und düstere Welt sein musste und ich begann, mir den Höhepunkt des ersten Bandes zu überlegen, der zugleich das Ende des ersten Teils sein sollte.
Ich wollte keine der klassischen Fantasyvölker (Elfen, Zwerge, Menschen, Orks) und auch keine Könige oder Prinzen darin haben.  
Also wählte ich für das erste Buch zunächst einen kleineren Ausschnitt aus der Welt. Schließlich schrieb ich eine erste Szene mit einem der Hauptcharaktere, der sich dann wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte zieht und die Geschichte zusammenhält. Die anderen Charaktere kamen schnell hinzu. Danach entstanden detaillierte Handlungsorte und Stimmungsbilder.
Die Weltbeschreibung und die Karte entstand allerdings erst ganz zum Schluss.  
Titel: Re: Wo fange ich mit dem Erschaffen einer Welt an?
Beitrag von: Coppelia am 02. September 2007, 07:27:10
Weltenbasteln ist ja eine Arbeit zum Totschinden und wirklich fertig wird man niemals nie ... aber das klingt zu negativ, ich mache es gern.

Der erste Schritt könnte natürlich in mehreren Dingen bestehen. Für mich wäre es so etwas wie: "Was ist das Besondere an dieser Welt?" und "Was ist das Typische/Woran würde man sofort erkennen, dass man in dieser Welt ist?" Und ich habe in meinen Welten "Themenschwerpunkte" - ja wirklich. Also frage ich mich auch noch, welches der Themenschwerpunkt der Welt ist. Aber wie Solatar schon sagt: Es gibt keine richtige und falsche Methode, jeder arbeitet so, wie er es am besten kann.

Auf meiner HP ist links unten im Menü auf einem kleinen Bildchen der Link zu meiner Weltenseite - aber die Welt liegt gerade etwas brach, weil ich an einer anderen sitze. Die hat aber noch keine HP.
Ich habe dabei wirklich systematisch die Liste mit Informationen gefüllt, nachdem ich mir über ein paar Grundvoraussetzungen klar geworden war. Aber noch einmal würde ich das nicht tun, auch wenn ich denke, dass es ganz interessant geworden ist. Es ist nicht die Art, wie ich eigentlich Welten baue. Im Moment "erforsche" ich alle meine Welten lieber mittels Geschichten. Beim Schreiben reicht es mir, ein paar Details dann zu erfinden, wenn ich an dieser Stelle des Textes bin. Dazu muss ich mir natürlich über die meisten Voraussetzungen klar sein - zu erfinden, dass sein Volk Flügel hat, wenn die Hauptfigur in ein tiefes Loch fällt - das wäre nicht erlaubt. ;D

Meist stehen mir ja meine Figuren deutlich vor Augen, und ich kann schon durch sie viele Fragen beantworten.
Also, um einen Anfang zu machen in dem Riesenchaos, die Geschichte fängt irgendwo an. Und dann kann man ans Eingemachte gehen, z. B. mit solchen Fragen:
Wo ist dieser Ort (Norden, Süden, Dschungel, Steppe, gemäßigte Zone ...)? Wie ist die Landschaft da? Das Klima? Wovon leben die Menschen, welche Materialien verwenden sie im täglichen Leben? Welche Kleidung tragen sie? Wie technologisch fortgeschritten ist ihre Kultur? Wie funktioniert ihre Technologie, wenn sie eine haben? Wie sehen die Leute aus (mehr oder weniger an ihre Umwelt angepasst)? In welcher Gesellschaftsform leben sie? Was wird von diesen Menschen erwartet, z. B. welche "Tugenden" gelten in der Gesellschaft als angesehen? Wie sieht der normale Werdegang einer Person aus diesem Volk aus, z. B. wie werden Kinder erzogen, gibt es das, was es bei uns auch gibt, z. B. Ehe, Schule usw.? Welche Bedeutung hat Religion in ihrem Alltag? Wie sieht die Religion überhaupt aus? Welche Konsequenzen hat das für das Weltbild? Wie werden Verbrechen gestraft? Wer tut das? Wie sieht die Staatsform aus, mit der diese Menschen leben? Gibt es darüber etwas Bestimmes zu sagen, z. B. gab es Umstürze, ist die Regierung effizient, ist das Volk mit ihr zufrieden? Einem fallen noch viel mehr Fragen ein, und diese Gedanken mache ich mir halt, wenn ich über ein neu erfundenes Volk nachdenke. Aber meist fälllt mir das leicht, weil die Figur halt schon von sich aus "erzählt". Daher kann man auch nicht behaupten, dass ich einen Fragenkatalog abarbeite. Dabei werden dann auch meist Dinge erschlossen, die für die Geschichte relevant sind. Wo keine Geschichte spielt, weiß ich meist kaum, wie die Welt aussieht.
Bei meinen Menschenvölkern meiner neuen Welt ist es sehr interessant, welche Kulturen sich entwickeln, wie z. B. die exotischen Turmleute, die spießigen Kessler oder die Grasmeerleute, die mit ihren Schiffen die Steppe befahren. Aber damit die Details ein sinnvolles Bild ergeben, muss man sich schon etwas Mühe geben und Zeit auf diese Details verwenden. Was in meinen Augen nicht so viel Sinn ergibt, ist, sich eine perfekte Kultur zu erfinden, die so ist, wie man sie gern hätte. Denn die wirkt nicht so schnell authentisch - Fehler dagegen passieren überall. Und außerdem ist der Konfliktstoff gering.
Aber es ist so, dass bei mir die Geschichten und der kulturelle Hintergrund über eine längere Zeit hinweg wachsen und nicht so schnell zu einer endgültigen Form gelangen. Es ist schwierig, etwas aus dem Boden zu stampfen, vielleicht ist man hinterher nicht zufrieden damit. Ich muss meinen Ideen Zeit geben. Bei mir sind es manchmal nur ein paar Monate und keine Jahre, daher bin ich für einen Weltenbastler wohl ziemlich "hektisch" - aber was kann ich dafür, wenn ich schnell denke. ;D

Meiner Erfahrung nach lässt sich Chaos nicht vermeiden ... ich habe für meine Weltennotizen zwar jeweils einen übergeordneten Ordner und dann mehrere Ordner mit Unterverzeichnissen - aber Chaos kann ich nicht vermeiden.
Titel: Re: Wo fange ich mit dem Erschaffen einer Welt an?
Beitrag von: gbwolf am 02. September 2007, 08:26:08
Hallo Immortal!

Mönsch! Solatar hat mir mein Argument schon weggenommen  ;D
Mein Ansatz wäre auch der, zu überlegen, was Du erzählen möchtest und wenigstens den Hauptplot und die einzelnen Romane als Skizze festzuhalten. Das hat bei mir auch sehr gut funktioniert. Da ich immer nur ein oder zwei Geschichten in der Welt spielen lasse, reichen mir alelrdings Open Office-Dokumente, bei denen ich mir die einzelnen Teile rechts anzeigen und anklicken kann. Ich bin von Natur aus kein Weltenbastler.
Ich kann Dir auch sagen, warum ich persönlich ein Anhänger des Ansatzes "Erst die Geschichte und dann Welt" bin: Es gibt zu viele Autoren, die sich eine Welt basteln und sie dann im Roman/in der Romanreihe auch komplett vorstellen wollen. Dasführt zu diesen unsäglichen Reiseseptalogien, die einmal spannend sind, beim zweiten mal ok und bei der dritten Reihe fragt der Leser sich: "Passiert da eigentlich mal was oder will mir der Autor nur mit gebogenen Plots und Quests seine Welt verkaufen?". Es kommt dann so oft vor, dass etwas unlogisches passiert, damit der Autor noch diesen und jenen Winkel und auf jeden Fall die zehnte Rasse zeigen kann.

Über "Erst Welt oder erst Plot" habe ich allerdings schon ziemliche Streitgespräche geführt. Eine erste Weltskizze inspiriert natürlich immer zum Plot und ein Plot zur Welt und wie immer kommt es auf die persönlichen Talente an ...

Zur Verwaltung:
Wenn Du ein wenig mit einer Wiki umgehen kannst und weist, wie Du sie offline nutzen kannst, ist das eine gute Lösung für sehr komplexe Themen. Die Frage ist, ob Du Dir zutraust, mit einer Datenbank zu arbeiten oder lieber z.B. mit Karteikarten wie in CuCards. Ansonsten empfehle ich Dir Open Office wegen der oben genannten Eigenschaft: Du kannst Teile des Dokuments als Kapitelüberschriften oder Textmarken markieren und in einer Übersicht schnell hin- und herhüpfen.

Grüße
Wölfin
Titel: Re: Wo fange ich mit dem Erschaffen einer Welt an?
Beitrag von: Aneirin am 02. September 2007, 09:55:04
Hallo Immortal,

das sind ja Fragen, das muss ich schon sagen. Fang einfach an, wie es dir gefällt. Es gibt doch keine Regeln, wie man vorgehen muss, wenn man sich eine Welt erfindet. Genauso wenig gibt es Regeln, wie man die Sache ordnet.

Ich entwickle meine Welten, um darin Geschichten zu schreiben. Also fange ich mit einer Geschichte an und die Welt entwickelt sich drumherum. du kannst aber auch als erstes eine Karte zeichnen oder die Vergangenheit vom Urschleim bis zum heutigen Tag aufschreiben.

Grüße
Aneirin
Titel: Re: Wo fange ich mit dem Erschaffen einer Welt an?
Beitrag von: Termoniaelfe am 02. September 2007, 10:29:40
Hi Immortal,

wie schon meine Vorschreiberin sagt: Fang einfach an. Alles darf nichts muss. Als ich damals mit Termonia begann, da habe ich mir über dieses Land anfangs sehr wenig Gedanken gemacht. ich hatte meine Prota Kathy und ihre Mutter Susan. Ich schrieb also blind drauf los. Termonia wuchs quasi beim schreiben. In groben Zügen wusste ich schon, wie es in diesem Land ausschaut, jedoch die Kleinigkeiten fielen mir wirklich erst beim Schreiben ein. Immer wieder neue Dinge. Ein Karte habe ich nur grob zu Papier gebracht, einfach aus dem Grunde nicht selber durcheinander zu kommen, da meine Welt ja immer weiter wuchs. Die Weltenbaslter sind übrigens echt ein toller Verein. ich gehe dort auch gern schnüstern, um mich neu inspirieren zulassen. Ansonsten empfehle ich dir mal Astrid Vollenbruchs Seite Rabenzeit und die Fantasy Welt Araun hier der Link http://www.innenwelten-verlag.de/
Unsere Astrid ist m.E. nach eine, die es verteufelt gut versteht was es heißt eine eigene Welt zu erschaffen. Mein Termonia ist dagegen ein eher unspektakuläres Dörfchen.

LG
Termi
Titel: Re: Wo fange ich mit dem Erschaffen einer Welt an?
Beitrag von: Lavendel am 02. September 2007, 11:31:08
Also, ich würde ja behaupten, du hast zwei Möglichkeiten anzufangen:

Top-Down: Zeichne ein Karte und überleg dir, in welche Richtung deine Kultur gehen soll. Europ. Mittelalter? Orientalisch? Antike? Renaissance? Industrielle Revolution? Kolonialstaat? What ever. Dann arbeite das aus. Sekuläres Regierungssystem und spirituelle Führung, Handelsbeziehungen, politische Spannungen, innere Konflikte (z.B. ethnische Gruppen, Minderheiten, Klassensystem, religiöse Konflikte etc.). Überleg dir zwei oder drei wichtige Städte. Hauptstadt und mächtige Handelszentren oder eine bedeutende religiöse Metropole mit Pilgerstätten oder so beispielsweise. Gib ihnen kulturelle Errungenschaften usw. Anschließend kannst du schon ein paar mächtige Persönlichkeiten entwickeln. Politsche oder religiöse Führungspersönlichkeiten, mächtige Handelsmagnaten, Chefs von Untergrundorganisationen oder Prostestbewegungen, berühmte Küntler/innen all sowas eben. Und ganz am Schluss kannst du dir dann deine Charaktere überlegen ^^'.

Bottom-Up: Ein-zwei Charaktere entwickeln und dann um sie herum zuerst eine Familie, dann ein Dorf oder eine Stadt, dann ein Land mit mit mehr Städten, Regierungssystem und schließlich außenpolitischen Beziehungen zu anderen Ländern dazuerfinden. etc.

Der Vorteil der ersten Methode ist, dass du genau weißt, welches Umfeld deine Protas geprägt hat. Es ist einfacher ihnen konkrete Ängste und Wünsche zu geben. Wenn du erst die Charaktere entwickelst, bleiben sie lange vielleicht sehr schwammig und substanzlos. Oder sie passen hinterher nicht mehr in deine Welt. Oder du scheust davor zurück, bestimmte Dinge in deine Welt zu integrieren, weil sie nicht zu deinen Charas passen (das würde mir leicht passieren). Deshalb wäre ich eher für den ersten Ansatz. Aber Coppelia geht ja genau andersrum vor - und sicher hat das auch seine Berechtigung, wenn sie damit besser klarkommt.
Letztendlich musst du das selbst entscheiden.

(Jaja, wir sind eine große Hilfe, indem wir sagen 'Hilf dir selbst!', nicht wahr ^^')
Titel: Re: Wo fange ich mit dem Erschaffen einer Welt an?
Beitrag von: Immortal am 02. September 2007, 12:27:57
Hey,

Also erst einmal Danke für die vielen Hilfen  :) Und ihr konntet mir tatsächlich weiterhelfen  :D

Die Weltenbastler und auch Termis Link sind tatsächlich sehr inspirierend, ich werde sie mir mal merken und bei Ideenlosigkeit darauf zurückgreifen. Da in einer Woche die Schule wieder beginnt hab ich ja auch mein Geschichtsbuch bald wieder.

Ich werde mir glaube ich tatsächlich Stichpunkte machen, was in der Welt alles vorkommen muss. Das wären dann z.B. viele Ländern, einen Großkönig und keine Elfen oder so und noch in ganz groben Zügen, was passieren soll. Das ist eine Idee :)

Allerdings werde ich dann eher nach Lavendels Top-Down Methode weiterarbeiten, da ich persönlich auch sehrviel Spaß am Weltenbasteln habe und im ersten Moment der Roman gar nicht so im Vordergrund stehen muss  :)
Titel: Re: Wo fange ich mit dem Erschaffen einer Welt an?
Beitrag von: Hr. Kürbis am 02. September 2007, 15:40:21
Oh, Weltenbasteln! Das mache ich zwar nur sehr begrenzt, aber durchaus mit Freude! Bei mir allerdings werden die Welten auch nicht geplant, sie entstehen aus dem Text heraus, nicht umgekehrt. Ich versuche, meine Kurzgeschichten so ziemlich alle in einer Welt spielen zu lassen, die aber bis auf eine gemeinsame bekannte Währung durch ihre räumliche Distanz nicht viel miteinander gemein haben...

Ich denke, man sollte sich nicht allzu sklavisch an eine Weltenplanung machen, wenn man sich unsere Erde so anschaut, ist von Steinzeit bis Weltraumfahrt ja auch so ziemlich alles gleichzeitig möglich... Die Welt ist ein Spielplatz, also warum vorher die Regeln festlegen, wenn man sich "nur" austoben will? ;D Ich würde erst spielen gehen und dann schauen, ob ich es richtig gamcht habe...
Titel: Re: Wo fange ich mit dem Erschaffen einer Welt an?
Beitrag von: Warlock am 02. September 2007, 19:53:59
Als erstes sollte die Welt in deinem Kopf entstehen, mit allen Charakteren
und wichtigen Handlungsschauplätzen. Der Name steht erstmal im Hintergrund,
mir zum Beispiel ist er während des "Bastelns" eingefallen.

Fange am Besten mit der Ecke deiner Welt an, wo auch deine Charaktere
starten. Dann gehst du immer weiter (wie die Reise deiner Hauptpersonen).
Den Rest fügst du nach belieben ein, wie es dir am Besten passt.

Wie du das verwaltest? Mach dir eine Skizze (muss nichts besonderes sein)
und pinne sie dir über deinen Schreibtisch. So verlierst du nie den Überblick
und weißt immer genau, wohin deine "Statisten" entfliehen.