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Gibt es diese Wörter eigentlich überall?

Begonnen von Grey, 24. November 2007, 17:21:32

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Ratzefatz

Österreich: "tapern" kenne ich nicht.
Und meine spontanste Assoziation wäre "tapezieren". :-)

LG
Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Aphelion

Danke nochmal - hat sich aber inzwischen erledigt bzw. ich hab mich entschieden, das Wort drin zu lassen, weil es ja zumindest einige, gut verteilt, kennen.

Tapezieren ist total verkehrt, aber interessante Assoziation .  ;D (Wurde ja schon mehrfach geschrieben, was es bedeutet. :))

Ratzefatz

#242
Zitat;D (Wurde ja schon mehrfach geschrieben, was es bedeutet. :))

Ja, aber der Leser hätte dann ja auch keinen Zugriff aufs Forum. :-) Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ein paar der genannten Synonyme - insbesondere "tapsen" - bei uns auch verwendet werden, ich aber "tapern" nicht damit assoziieren würde.

Wobei aus dem Kontext ja doch hervorgehen sollte, was gemeint ist. Wenn da steht: "Tapern wir in die Kneipe und trinken wir ein Bier", würde ich nicht annehmen, dass vorher die Kneipe tapeziert werden soll. :-)

LG
Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Aphelion

@ Ratzefatz:

Es ging mir auch nicht darum, dass ein potentieller Leser irgendwo im Internet nach dem Wort suchen soll. ;) Aber wenn die Bekanntheit des Wortes regional breit genug gestreut ist, kann man davon ausgehen, dass das Nicht-Kennen des Wortes nicht darauf zurückzuführen ist, dass es das Wort nur in einer Region gibt und in allen anderen nicht. Es wird immer Wörter geben, die nicht jeder kennt - deshalb sollte man den Wortschatz aber nicht gleich einschränken. :) (Ja, ich weiß, dass ist auch eine Grundsatzfrage... ;))

Szazira

'tapern' kenne ich und im Duden steht es auch. :buch:

Ich finde es wichtig, dass man die Bedeutung eines solchen Wortes aus dem Kontext erschließen kann. Dafür dürfen natürlich nicht so viele lokal begrenzte Worte an einer Stelle vorkommen. Es kann ja auch durchaus zu einem Charakter gehören, dass er eben eine andere Wortwahl hat und/oder Dialekt spricht.

Maja

#245
Ich baue auch rücksichtslos Wörter aus meiner eigenen regionalen Prägung ein. Schließlich hätte ich nie gelernt, was Marillen und Paradeiser sind, wenn Christine Nöstlinger sich bemüht hätte, ihre Bücher auf Hochdeutsch zu schreiben und alle Austrizismen ausgebügelt hätte. Das meiste versteht man aus dem Zusammenhang, problematisch wird es für mich dann, wenn ein Begriff in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Bedeutungen hat - wenn z.B. die einen Unter "Tapern" das gleiche verstehen wie "Latschen", während für andere damit "Schwanken" gemeint ist.

Aber wenn bei mir die Küchenmagd Erbsen döppen muss, kann sich jeder etwas drunter vorstellen, denke ich. Ich wüsste auch nicht, wie man Erbsen döppen sonst nennen sollte. Ich achte allerdings drauf, was für einen Hintergrund der Charakter hat und würde eher einen einfachen Menschen solche Regionalia benutzen lassen denn eine Höhere Tochter.

Dieser Teil des Forums ist übrigens öffentlich einsahbar, im Zweifelsfall können unsere Leser hier also die nötige Erklärung finden.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Pestillenzia

Zitat von: Maja am 15. November 2012, 22:04:45
Aber wenn bei mir die Küchenmagd Erbsen döppen muss, kann sich jeder etwas drunter vorstellen, denke ich.

Ähm, also ich nicht...  :versteck:

DEckel

Zitat
Ähm, also ich nicht... 

Ich auch nicht, aber ich würde mal vermuten dass sie die Erbsen aus der Schale löst - Das kenne ich als "Erbsen pulen" :)

Sprotte


Ary

Doch, ich kenne "Erbsen döppen" - aber das ist wirklich ziemlich "regional", dieses Wort. "Pulen" allerdings auch, oder?
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Thaliope

"Pulen" kenn ich sowohl aus dem Norden und aus dem Süden.
"Döppen" hingegen hab ich erst im Münsterland kennengelernt: da hieß das jemanden unter Wasser tauchen, was im Süden "Tunken" hieß :)
Beim "Erbsen döppen" sehe ich folglich jemanden vor mir, der in einer Schüssel mit Wasser und ganz vielen Erbsen jede einzelne Erbse mit dem Zeigefinger unter Wasser drückt. Sisyphos, sozusagen.

DEckel

Ich habe Pulen auch sowohl im Nord-Westen als auch im Süden gehört.

Und jemanden unterzutauchen kenne ich auch nur als tunken, wobei ich das nicht mit Erbsen machen würde ;)

Pestillenzia

Pulen kenne ich (Süden) auch. Mit "döppen" habe ich - warum auch immer - "zerdrücken" assoziiert. Ich dachte mir zwar, dass die Küchenmagd die Erbsen vermutlich nicht zerdrücken wird, aber es hätte ja auch sein können, dass sie Erbsenpüree zubereiten muss. Naheliegender fand ich auch pulen - oder verlesen. Frei nach dem Motto: die Guten ins Töpfchen...

Linda

Zitat von: Maja am 15. November 2012, 22:04:45
Aber wenn bei mir die Küchenmagd Erbsen döppen muss, kann sich jeder etwas drunter vorstellen, denke ich. Ich wüsste auch nicht, wie man Erbsen döppen sonst nennen sollte.

ich kenne das als 'Erbsen...

pälen'  = ausschoten, enthülsen s. pellen

Und das wird wohl rheinisch regional sein. Erbsen döppen würde bei mir die komplett falschen Assoziationen hervorrufen, nämlich die des spielerischen Untertauchens.

Ratzefatz

#254
Zitat@ Ratzefatz:

[...] Es wird immer Wörter geben, die nicht jeder kennt - deshalb sollte man den Wortschatz aber nicht gleich einschränken. :)

Das habe ich auch nie behauptet. Im Gegenteil, ich habe gerade ein Projekt mit österreichischem Lokalkolorit vor mir liegen und überlege, wie viele Mundart-Begriffe es verträgt, damit es auch für deutsche Leser verständlich bleibt.

Dann gehe ich jetzt mal ein Stamperl Zirbenen trinken und danach Erdäpfeln klauben. :-)

LG
Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"