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Alltägliche Grammatikfehler, die wirklich nerven

Begonnen von Maja, 21. Juni 2014, 04:18:02

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Kati

Solche Sachen, die einfach zum Dialekt dazu gehören, finde ich völlig okay. Meine Mutter spricht schönstes Norddeutsch ("Und ich sach ihm noch..."), das sie von ihrer Großmutter übernommen hat, und das ist auch völlig in Ordnung. Ich sage zum Beispiel auch "Körche" zu Kirche, das ist einfach der Akzent, mit dem ich aufgewachsen bin und ich kenne viele, die mir das als schludriges Sprechen auslegen, aber hey, so sagt man das hier halt. Niemand spricht wirklich Hochdeutsch, oder? Aber manche halt mehr als andere.  :)

Angela

Mich nervt so leicht ja nichts in die Richtung, aber die falsche Benutzung von wo lässt mich dann doch jedesmal zusammenzucken:das wo alles begann zum Beispiel bei dem Bosse-Lied Schönste Zeit.

Churke

Zitat von: Kati am 19. August 2014, 14:11:45
Niemand spricht wirklich Hochdeutsch, oder?
Doch. Meine Invitros sprechen Bühnendeutsch nach Siebs. Das ist einer der Gründe, dass keiner sie leiden kann.  :engel:

Ayeelah

Mein derzeitiges uneingeschränktes Haaresträubwort ist:

Teambuildung

Einmal von der Bedeutung an sich, weil es geradezu inflationär benutzt wird in der Hoffnung, dass sich alle zwischenmenschlichen Probleme in Luft auflösen.
Zum Anderen ist das das grottigste Undeutsch, das ich grad kenne: entweder Teambuilding oder Teambildung, bitte schön. *weitergrusel*

Kati

Zitat von: AngelaMich nervt so leicht ja nichts in die Richtung, aber die falsche Benutzung von wo lässt mich dann doch jedesmal zusammenzucken:das wo alles begann zum Beispiel bei dem Bosse-Lied Schönste Zeit.

Jetzt musst du mir mal auf die Sprünge helfen, wieso das bei Bosse falsch ist? Es heißt ja "da, wo alles begann". Soweit ich weiß, ist das komplett richtig.  ???

Angela

Zitat von: Kati am 19. August 2014, 17:41:15
Jetzt musst du mir mal auf die Sprünge helfen, wieso das bei Bosse falsch ist? Es heißt ja "da, wo alles begann". Soweit ich weiß, ist das komplett richtig.  ???
Wenn du das da auf den Ort beziehst, stimmt es, hast du natürlich Recht, Kati, dort, wo alles anfing, ich verstehe es aber als Zeitpunkt, damals, als alles anfing.

Miezekatzemaus

@Angela: Wobei ich das bei Liedern nicht so eng sehen würde, bei solchen Dingen sage ich "Dichterische Freiheit". Wenn ein Satz wie von dir beschrieben allerdings in einem Fließtext vorkommt, dann ist es eindeutig falsch und unschön, da gebe ich dir Recht.

chaosqueen

#97
Zitat von: Maja am 22. Juni 2014, 19:34:15
Es gibt keinen Imbus, keine Imbi und keine Imbusse. Das Ding ist ein Inbus, was nicht aus dem Lateinischen kommt, sondern ein Acronym ist für ,,Innensechskantschraube Bauer und Schaurte".

D.A.N.K.E!!!!! Maja, Du glaubst gar nicht, mit wie vielen Heim- und Handwerkern ich schon darum gestritten habe, dass das Ding INbus und nicht IMbus heißt. :-*

Hier sind so viele meiner "Lieblings-Hassfehler" versammelt, dass ich schon ganz kruschtelige Fußnägel habe! ;D

Mein Ex hat mich oft seine geschäftlichen Mails noch mal durchlesen lassen, weil er einfach nicht so super sicher war in der deutschen Rechtschreibung und gerne fehlerfreie Texte versenden wollte. Meist ging das auch gut, bis wir zu der Mail an die Mitarbeiterin seiner Bank kamen:

"Sehr geehrte Frau XY,

aus ihrem Hause wurde mir folgendes Angebot gemacht ..."

Ich hab dann "Ihrem" daraus gemacht, weil er artig alle anderen Ansprachen groß geschrieben hatte (wie es sich in meinen Augen im Schriftdeutsch auch nach wie vor gehört!).
Daraufhin korrigierte er es wieder zu "ihrem". Als ich nachfragte, warum er das jetzt so inkonsequent machen will, sagte er, das sei keine Anrede, sondern eine Besitzanzeige, und da ihr die Bank nicht gehöre, müsse das klein geschrieben werden. Argumentative Totschlaghilfe: Ein Jurist hätte ihm das so beigebracht, und solange ich ihm nicht das Gegenteil beweisen könne, bliebe das so. :wums:

Auch schön war der Streit mit meinem Kollegen aus der Qualitätssicherung damals bei freenet. Ich kann mich leider nicht mehr an den Satz erinnern, aber wer Bastian Sick kennt, wird mit dem "gefühlten Komma" etwas anfangen können. Da wir ja Bausteinsätze hatten, die wir verwenden mussten, anstatt frei zu formulieren, habe ich freundlich auf das überflüssige (und falsche) Komma hingewiesen. Teamleiterin 1 schrieb mir zurück, dass sie es geändert habe und bedankte sich. Teamleiter 2 schrieb mir, dass die alte Version korrekt sei und machte es wieder falsch.
In der darauffolgenden Diskussion fragte er süffisant, ob ich denn etwa Germanistik studiert hätte. Mein schlichtes "Ja", brachte ihn tatsächlich kurzfristig aus dem Konzept, dann bat er mich um Beweise für das fehlerhafte Komma. Weder "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" noch der entsprechende Passus im Grammatik-Duden haben ihn überzeugt, denn - nun kommt es - man könne dort ja alternativ einen Gedankenstrich setzen, und wenn dort ein Gedankenstrich stehen darf, dann muss auch ein Komma richtig sein. :wums:

Da fiel mir dann (im stillen) nur noch ein, dass alle Elefanten grau sind und daher alle grauen Tiere Elefanten sein müssen.