• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Namen zum An-/Abgewöhnen: wie wichtig sind euch Charakternamen?

Begonnen von Lila, 25. März 2010, 15:57:03

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Klecks

Ich finde, dass es andererseits unglaublich spannend ist, jemandem zu begegnen, der wie der eigene Prota, Anta oder auch Nebencharakter heißt. Ich kann von diesen Menschen gar nicht genug bekommen, weil ich automatisch, fast unbewusst, immer nach Parallelen zu meinen Romanpersonen suche. Und wenn ich sie dann finde, kann es sein, dass der betreffende Mensch eine Zeit lang einen neugierigen Klecks an der Backe hat. Aber da Kleckse friedliche Wesen sind, hat das bisher noch niemanden gestört.  ;D

Anders ist es, wenn ich jemanden treffe, der wie ein Anta heißt. Dann bin ich immer ganz verstört, wenn er sich als nett und freundlich und nicht gewalttätig entpuppt ... und traue ihm nie wirklich über den Weg.  :darth:

@Christopher: Du hast nicht zufällig blaue Augen?  :bittebittebitte:

Christopher

Be brave, dont tryhard.

Klecks

@Christopher: Ach du meine Güte!  :o

Und ... bist du blond?  :bittebittebitte:

Christopher

Be brave, dont tryhard.

Klecks

 :o :o :o

*in Ohnmacht fall*

*wieder aufwach*

Ch-ch-ch-chri-chri-christopher? *wimmer* Ch-Chris?

Ich will dich knuddeln.  :gähn:

Heero

Hm. Der Thread macht mich nervös ... die eigenwillige Namensgebung der Charaktere und Orte in unserer Fantasy-Welt wird schon mal öfter kritisiert. Beim Vorlesen stolpere ich selbst und fluche innerlich. Beim BuCon habe ich auch mal offen geflucht über die unaussprechlichen Namen.

Sie sind schwer zu ändern - wir arbeiten im Team, und viele der Namen sind schon uralt, weil sie in einer Briefspielwelt Ende der Achtziger entstanden sind und uns dann schlicht begleitet haben.

Also: Namen sind wirklich ein Thema, mit dem ich mich beschäftigen muss. Jedesmal neu.

pyon

Namen sind schon so eine Sache.

Ich finde, dass Namen auch oft den Charakter bilden und dementsprechend auch sehr wichtig sind. Nicht nur für den Leser, der mit dem Namen immer einen Charakter, eine Figur verbindet, sondern auch für den Autor selbst. Ich für meinen Teil verbringe oft viel Zeit mit der Namenssuche und überlege lange, welcher Name meinem Charakter gerecht wird.  ;D

Was ich, wie wohl die meisten hier, gar nicht mag sind diese unaussprechlichen Namen, die ich bereits beim ersten Lesen laut und einige Mal vor mich hin murmeln muss, bis er in meinem Gedächtnis angekommen ist. Manchmal passiert es auch, dass Charaktere für mich einfach "A-dings" oder "M-dings" werden, je nachdem welchen Anfangsbuchstaben ihr Name hat.  :P

Ich muss gesehen, dass ich derzeit überlege, ob ich den Namen einer Figur aus einem bereits abgeschlossenen Projekt nicht doch nachträglich ändere. Sowas schmerzt schon ein wenig. Canus, lautete der derzeige Name. Leider reist er eine ganze Weile mit einem Corvus zusammen durch die Gegend und irgendwie hat mich schon beim Schreiben irgendwie das Gefühl nicht losgelassen, dass die beiden Namen doch zu ähnlich klingen.  ??? Ganz zufrieden bin ich jedenfalls nicht, obwohl die Namen doch zu den Figuren selbst passen.

Namen entstehen meistens indem ich mit einen Anfangsbuchstaben für einen Charakter überlege. Irgendwie finde ich diese besonders wichtig.  ;D Der Rest wird entweder durch das Internet oder durch herumprobieren auf der Tastatur dazugesteckt.

Klecks

Ich würde an den Namen festhalten, wenn du das Gefühl hast, dass der jeweilige Name zu dem jeweiligen Träger passt. Trau dich dazu! Namen sind wichtig, und wenn ein Name erst einmal entdeckt ist, fusionieren Name und Figur auf gewisse Weise unzertrennlich. Rein emotional gesehen.   :wolke:

canis lupus niger

#338
Zitat von: Heero am 22. Dezember 2013, 13:30:40
Hm. Der Thread macht mich nervös ... die eigenwillige Namensgebung der Charaktere und Orte in unserer Fantasy-Welt wird schon mal öfter kritisiert. Beim Vorlesen stolpere ich selbst und fluche innerlich. Beim BuCon habe ich auch mal offen geflucht über die unaussprechlichen Namen.

Sie sind schwer zu ändern - wir arbeiten im Team, und viele der Namen sind schon uralt, weil sie in einer Briefspielwelt Ende der Achtziger entstanden sind und uns dann schlicht begleitet haben.

Manche von den Isrogant-Namen bereiten mir auch Probleme.  ;D Manche passen aber -  gerade wegen ihrer "Unaussprechlichkeit". Da denke ich zum Beispiel besonders an die Personen-Namen aus Droni. Alicia dei Xemotearzx (Schnell nochmal nachlesen, ob ich es richtig im Hinterkopf habe!) ist trotz der Unaussprechlichkeit ein gelunger Name, finde ich. Und in Diktatur thematisierst Du die Unaussprechlichkeit ja auch sehr nett. Lady Schemotarsch, oder wie war das? ;D). Wenn die Geschichte in Droni spielen würde, und die Charaktere alle solche Namen hätten, würde ich mich ziemlich überfordert fühlen. Da die Welt von Isrogant so vielfältig ist, mit so vielen verschiedenen, durch die Flut durcheinander gemischten Kulturen, ist es ja machbar, viele verschiedene Namen-Stile nebeneinander zu verwenden. Es darf eben nicht Überhand nehmen und muss in die Geschichte passen. Und man muss innerhalb einer Kultur grundsätzlich einen Stil beibehalten - wenn nicht Migration und Fremdeinflüsse eine Rolle spielen.

Ich verwende nur die traditionelle Isrogant-Namen, die von überregionaler Bedeutung sind. Für meinen Bereich bin ich so dreist, mir einfachere auszusuchen. In Drachstaad trägt die Mehrheit der Charaktere friesische Namen. Die sind einerseits schön bodenständig (ideal für ein traditionenverbundenes Hinterwäldler-Königreich), andererseits klingen sie trotzdem ein bisschen exotisch (Wiltger, Wierd, Gunder, Hark, Hanke, etc.), so dass der Leser, wie ich hoffe, sie einer Fantasy-Welt/Region zuordnen mag. Charaktere aus anderen Regionen und Kulturen bekommen Namen, die dort üblich sind, oder die ich mir neu ausdenke. Einen Namen wie Wolfgang würde ich allerdings nicht verwenden, so bodenständig er auch klingt. Er ist mir zu wenig "Fantasy".

Ich finde, wenn eine Geschichte einen so langen Zeitraum überspannt, wie die "Reisende"-Trilogie, dann darf man auch ein wenig veränderten Zeitgeschmack einarbeiten und die Namen neuer Charaktere anders, bzw. schlichter wählen.

Grundsätzlich finde ich Namen sehr wichtig. Sie charakterisieren die Personen und Orte in einer Geschichte schon ein wenig durch ihren Klang, ohne dass man dem Leser viel über den Namenträger erzählen muss (z.B. in Micheds Erzählstrang der Ober-Mobber namens Nessel). Bei manchen Geschichten ist das nicht so wichtig. Aber wenn ich nur wenig Raum zum charakterisieren habe, oder eine Hauptfigur mir sehr wichtig ist, und ich  den Leser unmerklich auf ein bestimmtes Bild hinsteuern möchte, dann suche ich mir den Namen sehr sorgfältig aus. Manchmal quäle ich mich richtig lange damit herum, in anderen Fällen sind die Namen einfach da.  :buch: Wenn ich nicht weiter weiß, werden dann Telefonbücher gewälzt (auch ausländische), oder über Leo Fremdsprachen durchprobiert. Für meinen Prota aus 'canis lupus niger' muss ich nun endlich den Spitznamen ('Schwarzer Wolf') in dessen Muttersprache festlegen. Ich habe es mit der russischen Übersetzung versucht (draur vulk - Lautschrift, da ich kein Kyrillisch lesen kann), aber so richtig glücklich bin ich damit noch nicht.   ::)

pyon

Zitat von: Klecks am 23. Dezember 2013, 07:02:38
Ich würde an den Namen festhalten, wenn du das Gefühl hast, dass der jeweilige Name zu dem jeweiligen Träger passt. Trau dich dazu! Namen sind wichtig, und wenn ein Name erst einmal entdeckt ist, fusionieren Name und Figur auf gewisse Weise unzertrennlich. Rein emotional gesehen.   :wolke:

Danke!  :knuddel:
Ja, du hast Recht. Ich hab inzwischen die Kapitel mit den beiden noch einmal genauer gelesen und ich werde die beiden Namen nun wirklich behalten. Sie passen einfach zu den Charakteren dahinter und jeder andere Name würde ihnen einfach nicht gerecht werden.

Klecks

@pyon: Gerne! Ich finde toll, dass du dich dafür entschieden hast, die Namen beizubehalten! :vibes:

canis lupus niger

Zitat von: Drachenkrieger am 10. Januar 2014, 02:36:24
Eines Tages kam ich auf die Idee, meinen Zweitnamen zu benutzen, der auch viel besser zu mir passt.
Aber leider haben die Personen aus unseren Büchern diese Möglichkeit nicht.
Stellt euch vor, einige von euren Charakteren hüpfen aus euren Büchern und stellen sich bei Tintenzirkel für eine neue Namensgebung an.

:rofl:
Ich stelle  mir das gerade bildlich vor! Eine lange Schlange, oder ihren jeweiligen Charakteren entsprechend, eher ein Pulk aufgeregter und empörter Typen, die etwas geändert haben wollen!
"Wie kann man sich nur so einen bescheuerten Namen ausdenken? Ich bestehe darauf, dass das geändert wird!"
"Ein Golf? Wieso fahre ich nur einen Golf und DER da hat einen Sportwagen?"
"Das lasse ich mir nicht gefallen! Das habe ich nicht nötig! Schließlich bin ich der Hauptcharakter hier in dieser Geschichte."
"Hee, nicht drängeln! Ich war vor Ihnen hier!"

Klecks

@canis lupus niger: Oh je, jetzt hab ich Bilder davon im Kopf, wie meine Protas genau das machen! :rofl:


Sternsaphir

Für mich sind Namen sehr wichtig.
Je nach Rolle (Haupt- oder Nebenrolle) achte ich sehr darauf, wie meine Chars heißen.

Ich habe dabei mehrere Punkte, die ich abarbeite:

1. Der Name muss halbwegs einfach zu lesen sein und einen Wiedererkennungseffekt haben, also keine komplizierte Buchstabenakrobatik, denn man will ja beim Lesen nicht ständig über den Namen des Protas stolpern. Der Name soll im Kopf des Lesers klingen und keinen Zungenknoten hervorrufen.

2. Die Namen der Protas und anderen Figuren müssen gut zu unterscheiden sein. Also z.B. nicht Lariana und Larinia, wenn man nicht grad über eineiige Zwillinge schreiben will ;).

3. Der Name sollte zur Figur passen. Ich würde z.B. ein zartes blondes Mädchen nicht Ursula nennen. Manchmal generiere ich auch Namen passend zur Kultur, sodass die Figuren aus einem Landstrich ähnlich klingende Namen haben.

4. Ich kontrolliere, ob es Bedeutungen für die ausgedachten Namen gibt oder Worte, die ähnlich klingen, um Wortverdrehungen oder falsche Bedeutungen zu vermeiden. Auch versuche ich darauf zu achten, dass ich keine Namen aus Filmen oder berühmten Büchern benutze (Ausnahme wären natürlich Alltagsnamen)

Polarfuchs

Ich persönlich finde es nicht wichtig, ob die Namen eine bestimmte Bedeutung haben. Zum Beispiel finde ich es furchtbar durchschaubar, wenn ein Mädchen, das in eine geheimnisvolle Geschichte hineingezogen wird "Mistery" heißt. Ihr versteht schon... So super eindeutige Namen, die quasi den Charakter bestimmen. So ist es im "realen Leben" ja auch nicht. Da wird einfach von den Eltern entschieden, wie der Spross heißt und das finde ich authentisch.
Mir ist es aber wichtig, dass die Namen einen schönen Klang haben und "aussprechbar" sind. Wenn ein Charakter zum Beispiel "Námayx'línsuh" heißt, schreckt mich das ab, da ich keine Ahnung habe, wie ich so etwas lesen, geschweigedenn aussprechen soll.

Ich selbst lasse mich bei meinen Charakter-/ Städte- /Flussnamen oft von alten Gottheiten oder Sternennamen inspirieren. Zusammen mit ein paar kreativen Eigenkreationen kommen da ganz passable Namen raus.