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Namen zum An-/Abgewöhnen: wie wichtig sind euch Charakternamen?

Begonnen von Lila, 25. März 2010, 15:57:03

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Kati

ZitatKatniss war für mich irgendwie klischeehaft. "Starke" Frauen heißen irgendwie oft irgendwas mit Kat/Cat.

Kennt einer hier Katsa aus "Graceling"? Das fand ich ja noch viel schlimmer. :) Das klingt ja nun wirklich mal sehr stark nach Katze.  ;)

Ich bin gerade mal wieder mit "The Replacement" von Brenna Yovanoff zugange...und ich singe in meinem Kopf schon wieder die ganze Zeit "Und der Mackie...hat ein Messer...", wenn der Name des Protas fällt. Wer kürzt den Malcolm mit Mackie ab?  :-\

Churke

Zitat von: Kati am 11. Mai 2011, 16:14:32
"Und der Mackie...hat ein Messer...", wenn der Name des Protas fällt. Wer kürzt den Malcolm mit Mackie ab?  :-\

B. Brecht? 

Kati

Aber der von Brecht heißt doch eigentlich Macheath.  :D Oder bin ich jetzt auf dem falschen Dampfer?

Kraehe

Zitat von: Fizz am 11. Mai 2011, 16:10:29
Stimmt, aber obwohl ich selbst Kendo gemacht habe/mache, musste ich, wie Krähe schon sagte, eher an das Andere denken (und das sogar ziemlich penetrant)

*Fähnchen schwenk*
Juhu!

Ähm, abgesehen davon denke ich, dass Kvothe in seiner Welt kaum einen Kontextbogen zu japanischen Kenodhandschuhen aus unserer Welt schlagen würde. Und ob Rothfuss das wusste, ist auch noch fraglich.

@Wollmütze: Oh ja. Der Aspekt kommt noch dazu. Aber hey, der ist ein talentierter Alleskönner, Kreativität inklusive ;)
Und die Dorfleute sind ja sowieso nicht die Allerhellsten ::)

Erdbeere

@ Schommes: Ich habe die Ironie dahinter sehr wohl verstanden, nur war ich mir nach einigem Überlegen nicht mehr sicher, ob das auch so gemeint war von dir. Jetzt weiss ich es. Und ich bin immer noch der Meinung, dass man es mit den Namensbedeutungen in Bezug auf den Charakter nicht übertreiben sollte. Es tun mMn einfach zu viele Autoren.

Shae

Hm, also ich fand "Kvothe" als Namen vom Klang her von der ersten Seite an total genial. Weniger seinen Decknamen Kote, der erinnerte dann doch irgendwie eher an Kot oder Kutte. Nett find ich auch, dass der Autor am Anfang erklärt, wie's ausgesprochen wird. Das mag zwar nicht jedem so gehen, aber ich bin dafür immer dankbar.
Von daher find ich's gerade auch sehr spannend die Serie zu "A Game of Thrones" zu sehen und zu hören, wie die ganzen Namen "in echt" ausgesprochen werden. Dabei sind da nicht mal so viele seltsame Namen dabei.

Prinzipiell find ich Namen, die irgendwie ähnlich klingen wie "normale" Namen, am eingängisten in Geschichten. Z.B. Vanyel, Jon, Eddard, Stevron, ...


Rosentinte

Hm, hier noch mal ein Beispiel dazu, wie es ist, wenn Namen nicht passen. In einem Buch (Tochter des Windes, Elizabeth Haydon) hatten alle drei Protas Namen aus versch. Kulturen: Es  gab einmal Achmed (orientalisch, passte überhaupt nicht zum mittelalterlichen, europäischen Setting), Grunthor (würde ich in Richtung skandinavisch einschätzen) und Rhapsody (modern). Rhapsody hieß früher Emily und adoptierte im Verlauf eine Jo (Josephine).
Also das war mir dann irgendwie zu viel. Es gab auch heute noch genutzte Namen, europäische, mittelalterliche... etc. etc. Ich weiß nicht, was das bewirken sollte, aber dieses Mischmasch hat mich verwirrt. Da ist es doch besser, wenn man sich zu viele Gedanken macht.
LG, Rosentinte
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Jade

Zitat von: Rosentinte am 13. Mai 2011, 17:11:08
Hm, hier noch mal ein Beispiel dazu, wie es ist, wenn Namen nicht passen. In einem Buch (Tochter des Windes, Elizabeth Haydon) hatten alle drei Protas Namen aus versch. Kulturen: Es  gab einmal Achmed (orientalisch, passte überhaupt nicht zum mittelalterlichen, europäischen Setting), Grunthor (würde ich in Richtung skandinavisch einschätzen) und Rhapsody (modern). Rhapsody hieß früher Emily und adoptierte im Verlauf eine Jo (Josephine).
Also das war mir dann irgendwie zu viel. Es gab auch heute noch genutzte Namen, europäische, mittelalterliche... etc. etc. Ich weiß nicht, was das bewirken sollte, aber dieses Mischmasch hat mich verwirrt. Da ist es doch besser, wenn man sich zu viele Gedanken macht.
LG, Rosentinte

Rhapsody passt für die weibliche Prota aber ganz gut! Sie ist ja eine Benennerin und wirkt dadurch ihre Magie mit Musik. Daher finde ich den Namen passend. Rhapsody ist ja auch ein Begriff aus der Natur.
Zu den anderen beiden kann man sagen, dass sie beide keine Menschen sind. Der Name für Grunthor passt auch, der ist ja eine Mischung aus Bolg und irgendwas anderem.
Womit ich dir recht gebe ist, wie Achmed da rein passt. Der Rest des Settings ist ja, wie du schon gesagt hast, europäisch mittelalterlich angehaucht, da passt er weniger rein. Aber er ist trotzdem einer meiner Lieblingscharaktere.
Die restlichen Namen passen auch eher zur Zeit. Gwydion, Johanna, ....
Die Autorin scheint generell gerne Dinge zu vermischen. Gibt es da nicht im dritten Teil sogar einen Gladiator??? (Konstantin oder so??)

LG Jade


Shin

Achje, Namen, das ewige Thema!

Ausgefallene Namen stören mich nur bedingt. Nur, wenn ich sie nicht aussprechen kann, bekomme ich da schon manchmal meine Frustration.
Allerdings musste ich z.B bei 'Corny' (aus Elfentochter) immer an den Müsliriegel denken! Manche Namen wecken nun mal bei jeder Person ganz eigene Assoziationen.
Was ich allerdings nicht wirklich mag, sind übermäißge Spitznamen! Nun gut, Spitznamen sind ein Ausdruck von Zuneigung und Vertrautheit und bei den Protas geb ich ja auch ganz gerne Spitznamen, aber zu viele Verrenkungen des Namens bei allen möglichen auftretenden Figuren finde ich einfach nur noch absurd! Viktoria wird zu Vinni, Friederike zur Fritzi, Manuel wird zu Mo, Joel wird Shady, Samuel wird Bogey und so weiter. Bei einem Mischmasch aus richtigen (von z.B. Lehrern und Eltern) und falschen Namen (von z.B. Geschwistern und Freunden) kann man bei zu viel Namensakrobatik schon einmal den Überblick verlieren...
Normale Abkürzungen wie Kuro von Kurochi oder Yoshi von Yoshiro verwende ich selbst allerdings gerne mal.

Jedoch hab ich selbst immer die Sorge, dass die Namen meiner eigenen Personen nicht gut ankommen.  :-\
Im Idealfall heißen die nämlich nicht nur so, sondern sind auch so. Soll bedeuten: Ich mag Namen mit Bedeutung und am liebsten soll diese natürlich passen. So ist Kurochi (schwarzes Blut) ein stiller, depressiver Eisdämon, der früher von seiner Mutter kurzzeitig umgebracht und im Krankenhaus wiederbelebt wurde. Miakoda (Kraft des Mondes) ist ein kleiner Incuuben-Mix, der bei Vollmond seine volle Stärke hat und seinen wölfischen Blutsteil herauslässt.
Nur ist die Frage, wie weit mich diese Bedeutungssucht noch einmal in den Wahnsinn treiben wird!  :wums: Natürlich nehme auch ich manchmal Namen, 'weil sie mir einfach nur gefallen'. Doch die Frage ist wie tolerant andere auf Namen wie Chumani, Ayano und Myoshi reagieren. *lach*
"Sometimes all I'm ever doing is trying to convince myself I'm alive."
- Daisy The Great
"It's OK, I wouldn't remember me either."         
- Crywank           

Rosentinte

Hallo,
na ja, Rhapsody passt natürlich zu ihr, aber nicht so richtig ins Buch, meiner Meinung nach. Mich stört nur diese Mischung mittelalterlich (Gwydion), ich sage mal, "normalen" Namen (Emily, Josephine). Und eben dieser Achmed. 
Ich kenne leider nur den ersten Band, aber aufgrund dieser Diskussion ist mir das schnell aufgefallen.
LG, Rosentinte
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Zit

Na na, Josefine ist die weibliche Form zu Josef und somit nicht unbedingt jünger und auch Hebräisch. ;D Dass dir der Name aber so "normal" vorkommt, kann auch daran liegen, dass er erst in den letzten zwanzig Jahren wieder vermehrt vergeben wurde: *Klickst du mich*. Leider gehen die Statistiken nicht später als 1890.

Ist Gwydion überhaupt ein existierender Name? Mich erinnert der zu sehr an Gwendolin oder Gwenhwyfar (Guinivere). Da würde es mich eher stören, dass abgewandelte Realnamen bzw. Fantasienamen mit Realnamen gemischt werden. Das ist inkonsequent. Entweder alles Realnamen oder alles Fantasienamen, kein Gemische. (Wenn wir nicht gerade Protas haben, die zwischen realer und Fantasywelt hin und her springen.)

Ach, ich sitz ja immer noch am Namen meiner Werwolfdame. Mittlerweile habe ich mich zwar für blonde Haar und grüne Augen entschieden, aber so ein Name mag mir nicht einfallen. Ich dachte ja zuerst an Michelle, aber das klingt wohl zu sanft. Dann wollte ich ihr einen russischen Namen mit K geben, aber dann musst eich hier an die Diskussion denken und mit einer "Katniss" *grusel* soll sie dann doch nicht in den Topf geworfen werden. Wenn ich nur wüsste, wo in all dem Umzugschaos mein Namensbuch hingekommen ist ... :wums:
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Schommes

Zitat von: Shinya am 13. Mai 2011, 20:22:44
Allerdings musste ich z.B bei 'Corny' (aus Elfentochter) immer an den Müsliriegel denken!
Es gibt wirklich eine Romanfigur namens Corny? Auf Englisch heißt das "abgedroschen". Ob das Absicht war?

Shin

Zitat von: Schommes am 14. Mai 2011, 13:40:30
Es gibt wirklich eine Romanfigur namens Corny? Auf Englisch heißt das "abgedroschen". Ob das Absicht war?

Sein Originalnahme ist Cornelius Stone, genannt Corny.
Die Bedeutung des Englischen scheint mir aber sehr stimmig. Er ist schwul, masochistisch, Otaku und Nerd.
"Sometimes all I'm ever doing is trying to convince myself I'm alive."
- Daisy The Great
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- Crywank           

Jade

@ zitkalasa: ja, den namen gibts wirklich. So weit ich weiß ist der walisisch oder keltisch?
Achmed passt wirklich nicht dazu ;)