• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Namen zum An-/Abgewöhnen: wie wichtig sind euch Charakternamen?

Begonnen von Lila, 25. März 2010, 15:57:03

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Drachenfeder

Also dieses Umnennen der Charaktere, weil in einem anderen Buch so ein ähnlicher vorkommt (oder gar der Gleiche) finde ich total nervig und auch sinnlos. Du hast deinem Chara den Namen gegeben. Er gehört einfach zu ihm. Gibst du ihm einen Anderen, verändert sich der ganze Charakter (meine Meinung). Dann nennst du ihn um, liest ein anderes Buch und zack... der neue Name ist ebenfalls ähnlich einem Anderen. Das ist unumgänglich.

Ich werde meinem Irrlicht auch keinen anderen Namen geben, nur weil Peinkofer diesen ebenfalls für ein kleines magisches Wesen verwendet hat. Mein Flynn bleibt Flynn! Hey der würd mir aufs Dach steigen, wenn ich ihm nach 5 Jahren umbenennen würde.

Meine Druiden: Semjon & Ivanoss (die ich mir selbst ausgedacht habe) gibts bestimmt auch schon in irgendeiner Weise



Ary

Ohje, ich seh schon... ich sollte "Viondalar" umbenennen oder ihn einfach nur schlicht "Vion" nennen, ohne dass das eine Abkürzung ist. *seufz* Dabei habe ich mich schon SO an den Namen gewöhnt.Würde "Vionthalar" weniger grusel-Ayla-Assoziationen wecken als "Viondalar"? Ich meine, ehrlich... Meeresträume wird ein erotischer Roman... aber mit den erotischen Szenen aus Ayla möchte ich nicht assoziiert werden. Die sind so... *hust*... schlääääääääääächt.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Thaliope

Ich finde es toll, wenn Namen gut übersetzt oder in die Zielsprache übertagen werden.
Ich kann es gar nicht leiden, wenn ich einen Fantasy-Roman lese, der aus dem Amerikanischen kommt und dann nicht weiß, wie ich die Namen auszusprechen habe, weil nicht klar ist, ob sie transkribiert wurden oder nicht ...
Am besten gelungen finde ich eine Übersetzung, wenn sie so stimmig ist, dass man gar nicht hinterfragt, wie der Name wohl im Original geheißen haben mag. Ich liebe zum Beispiel die deutschen Namen bei Terry Pratchett. Moosig Rasen, das ist so herrlich schräg :-)

LG
Thali


Kati

Mir ist noch ein schönes Beispiel zu den Übersetzungen eingefallen, über das ich mich immer wieder aufregen könnte: Hanni und Nanni.

Die Zwillinge Patricia und Isabel O´Sullivan wurden zu Hanna und Marianne (Hanni und Nanni :graus:) Sullivan. Die Schule St. Clares wurde zu Lindenhof. Das Ganze spielt eigentlich in England (Cornwall), wurde aber für die deutsche Version nach Deutschland geholt. Teile der sechs Originalbände wurden umgeschrieben um das Ganze anzupassen und im Deutschen gibt es noch einige Bände mehr. Ist das noch eine Übersetzung?  :-\

Ich nehme mal an, dass das gemacht wurde, damit die deutschen Kinder die Reihe besser verstehen konnten, aber ich finde es trotzdem irgendwie alles andere als gut. Da wurde eigentlich Enid Blytons komplettes Werk einfach mal abgeändert, umgeschrieben und angepasst. Eigentlich wurden so gut wie alle Originalnamen geändert.
Finde ich irgendwie schlimm.

LG,

Kati

Maja

Ja, bei Hanni und Nanni fand ich die Namensänderung immer seltsam, war aber sehr gut fürs Marketing. Das ist ja der Grund, warum es in Deutschland viel mehr von den Büchern gibt als in England. Da fand ich den Nachnamen Sullivan seltsamer, so heißt ja in Deutschland niemand.

Noch ein Beispiel aus der Richtung: Die Drei Fragezeichen. Hätten sich in Deutschland niemals so gut verkauft, wenn der erste Detektiv noch Jupiter Jones hieße. Bob Andrews ist der einzige, der seinen Namen behalten hat, aber das geniale bei der Lokalisierung waren die Fragezeichen, da wurde eine Marke mit Wiedererkennungswert geschaffen, die es im amerikanischen Original gar nicht gab.

Aber was die Pratchett-Namen angeht, die finde ich auf Deutsch nur zum Wegrennen. Da will der Übersetzer witziger sein als das Original und macht aus Lord Downey Lord Witwenmacher, und aus Eulalie Butts wird Eulalie Anstand... Da finde ich die Harry-Potter-Übersetzungen schon fast.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Darkstar

Bei Übersetzungen aus dem Englischen stört es mich vor allem, wenn innerhalb eines Werkes die Namen teils Englisch gelassen und teils eingedeutscht werden. Ganz doof!

gefion

Hanni und Nanni heißen Patricia und Isabel??  ??? Oh weeia, nun bin ich irgendwie enttäuscht. Ich bin doch mit Hanni und Nanni aufgewachsen und auch wenn ich das mit der Übersetzungsproblematik irgendwann begriffen hatte  ;) und mir längst klar ist, dass in den alten Romanen früher englische Namen übersetzt wurden - es hieß ja auch Frau Sullivan - so finde ich Hanni und Nanni einfach passender!

Ansonsten plädiere ich dafür, dass man seinen Protas die Namen lässt. Was kann man schließlich dafür, wenn es einen berühmteren Namensträger gibt? Ich habe das ja in der Realität - Gefion war eine nordische Göttin ::) , aber das beeinträchtigt mein Sein eigentlich nicht.
Und so habe ich auch stur meinen marinehistorischen Helden aus Verrat vor Helgoland Aubrey getauft, obwohl ich natürlich den berühmten Jack Aubrey kenne, der sogar schon über die Filmleinwand segeln durfte.

Aber es hat sich nie ein Leser beklagt, allenfalls wurde ich gefragt, ob das als Hommage gemeint sei - und dann konnte ich erklären, dass mein Aubrey seinen Vornamen trägt, weil er einfach ideal zu ihm und seiner Biografie passt.

Also mein Plädoyer: Seid mutig und verteidigt eure Protas.

LG
Gefion

Drachenfeder




nina b.

Ich bin auch ein wenig schockiert, dass Hanni und Nanni nicht nur in ihren Namen, sondern sogar beim Handlungsort so abgeändert wurden!
Das wusste ich nicht und damit hätte ich auch nicht gerechnet. Für mich waren Hanni und Nanni sogar irgendwie immer deutsch, weil es halt alles so deutsch klang... Aaaah, nicht nur wir, sondern auch unsere Kinder werden später genatzt!!!  :rofl:

Ary

Für mich auch, Nina!
Möff... was mach ich denn nun mit meinem Viondalar? Behalten, ändern, behalten, ändern... *grrrrr* Ohne eine Entscheidung komm ich mit meinem Roman nicht weiter!
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Hanna

Zitat von: Aryana am 30. März 2010, 21:03:45
Möff... was mach ich denn nun mit meinem Viondalar? Behalten, ändern, behalten, ändern... *grrrrr* Ohne eine Entscheidung komm ich mit meinem Roman nicht weiter!

*Zeigefinger heb* Du kommst doch eh nicht weiter - das ist nur eine Ausrede. Lass dem Guten seinen Namen. Er wird ja sowieso nur Vion genannt. Wenn vorher einmal erwähnt wird, dass er anders heißt, ist das doch nicht so dramatisch.

Zu Hanni und Nanni: Jedes Mal, wenn ich das höre, bekomme ich Lust, die Bücher im Original zu lesen. Mittlerweile ist Enid Blyton ja eine Marke - ein Massenpseudonym, das immer noch Bücher schreibt und veröffentlicht. Das ist das eigentlich Entsetzliche daran: dass man Original und Fäschung mittlerweile kaum noch trennen kann. Übrigens passen die nachträglich geschriebenen Bücher überhaupt nicht zu den ursprünglichen Bänden. *mecker*
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

nina b.

Ich habe auch schon gehört, dass es Verlage gibt, die ein Hauspseudonym haben und jeder darf darunter veröffentlichen. DAs zu der noch immer schreibenden Enid Blyton...
Dasselbe GErücht habe ich auch von Hohlbein gehört, wobei ich da bis heute noch nciht weiß, was daran ist... Aber diese These schockiert mich auch enorm und immer wieder... Ich denke, dass man jedem seinen NAmen lassen sollte und auch das Pseudonym, so wie das auch unseren Romanfiguren zusteht...

gefion

Es gibt immer noch neue Enid Blytons?  :laken: Wow! Aber auch die alten Drei Fragezeichen ??? vom vermeintlichen Alfred Hitchcock (US-Autoren) werden ja fleißig von deutschen Autorenkollegen vermehrt. Ich bin wirklich froh, aus dem Alter raus zu sein, wo ich sowas lese, denn so kann man mich auch nicht verschaukeln.
Oder????

Der Stil dieser Verlagspseudonymautoren muss ja extrem auf Einheitlich geschliffen worden sein.

Was Vion betrifft: Ich plädiere dafür, den Namen NICHT zu ändern!

LG
Ge ...Vion

Lisande

Zitat von: Gothanna am 30. März 2010, 22:55:59
*Zeigefinger heb* Du kommst doch eh nicht weiter - das ist nur eine Ausrede. Lass dem Guten seinen Namen. Er wird ja sowieso nur Vion genannt. Wenn vorher einmal erwähnt wird, dass er anders heißt, ist das doch nicht so dramatisch.


Darf ich das unterschreiben???
Aryana, ich MAG den Namen Viondalar, und glaub mir: wenn Du ihn umbenennst, wird ein anderes Negativ-Beispiel mit Namensähnlichkeit auftauchen. Erreicht hast Du dann nix, außer mit einem Charakter zu leben, dessen Namen Du nicht wirklich magst. Lass dem armen Vion seinen Namen, Du hast ihm schon so viel genommen! ;)

Ary

Hint verstanden, ich geh ja schon schreiben... spätestens morgen, ehrlich. *renn*
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.