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Ideen sammeln für Wettbewerbsbeiträge

Begonnen von Sanjani, 23. September 2010, 22:41:17

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Sanjani

Hallo zusammen,

ich würde gerne einmal wissen, ob ihr gezielt auch mal Beiträge für Wettbewerbe schreibt und wenn ja, wie ihr beim Brainstorming vorgeht bzw. ob ihr sofort dazu eine Idee habt. Meistens hat man ja zu den Themen nicht gleich etwas im petto oder es ist zu lang, ist im falschen Genre beheimatet usw.

Ich wollte es jetzt einmal mit Reizwörtern versuchen, also erst mal das Thema aufschreiben und dann alles, was mir dazu einfällt. So etwas habe ich aber noch nie gemacht, mal schauen, ob das klappt. Ich habe mich eigentlich nur selten bewusst auf Ideensuche gemacht, weil das meist nicht so wirklich gut geklappt hat. Aber an so einem Wettbewerb würde ich trotzdem gerne mal teilnehmen. :-)

Freue mich auf Antworten.

Sanjani
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Sprotte

Hi!

Das ist bei mir sehr unterschiedlich.

Es gibt Wettbewerbe, die mich dermaßen vom Gesamtbild reizen (mehr als ein Belegexemplar zum Beispiel oder Absage mit Bewertung in Aussicht gestellt), daß ich unbedingt etwas dazu beitragen möchte. Ich begrüble das Thema, und irgendwann habe ich im wahrsten Sinne des Wortes einen Geistesblitz.

Oder ich lese nur den Titel einer Ausschreibung, und sofort beginnen wilde Ideenfetzen sich zu bilden.

Fällt mir nach einigen Tagen wirklich nichts ein oder berührt der Titel der Ausschreibung mich nicht, laß ich es eben sein.

Romy

Ach ich will immer an Kurzgeschichtenwettbewerben teilnehmen und kriege es meistens nicht auf die Reihe. Bei Romanwettbewerben ist es weniger kompliziert, da kann man ja was nehmen, was man sowieso gerade in Arbeit hat. Geht mir zumindest so. ;D
Naja, wenn ich so zurückblicke, dann sind jedenfalls fast alle meine Kurzgeschichten - ob nun für Wettbewerbe, Aufgaben in der Schreibgruppe o.ä. - dadurch entstanden, dass ein Thema vorgegeben war. Oder zumindest irgendein Reizwort. Wenn ich Kurzgeschichten schreibe, dann brauche ich so was irgendwie. Wettbewerbe mit freiem Thema finde ich im ersten Moment immer toll, aber meist nur solange, bis mir auffällt, dass mir nichts einfällt. Zu viel Freiheit scheint da eher suboptimal zu sein  *seufz*
Beispielweise will ich als nächstes an zwei Kurzgeschichtenwettbewerben teilnehmen: Dem zum Thema Wasserwesen, vom Sperling-Verlag. Und dem vom Candela-Verlag, wo man auch freie Themenwahl hat.
Dreimal darfst Du raten, für welchen von beiden Wettbewerben ich schon eine recht konkrete Idee habe. ;) Der Ansatz dazu kam auch tatsächlich sehr schnell, nachdem ich das Thema gelesen hatte.
Ich habe mir überlegt, wenn mir für Candela nicht bald was einfällt, mir einfach selbst irgendein Stichwort auszudenken, bzw. vielleicht meine Schreibgruppe zu bitten, ob sie mir nicht ein Thema vorgeben können, wozu ich mir dann Gedanken machen kann. Vielleicht hilft es.

Ein gezieltes, schriftliches Brainstormig für ein vorgegebenes Thema habe ich bisher erst einmal gemacht, als mir damals von selbst so überhaupt gar nichts einfallen wollte und die Zeit knapp wurde. Das hat damals auch ganz gut geklappt, aber ich habe es bisher trotzdem nicht wiederholt.
Meistens, wenn ich ein vorgegebenes Thema habe, bleibt es einfach eine Weile - einige Tage oder Wochen, je nachdem, wieviel Zeit noch bleibt - in meinem Kopf, wo ich es hin und her drehe, mir selbst im Kopf ein paar Vorschläge mache und wenn ich Glück habe, bleiben meine Gedanken irgendwo hängen, spinnen die Grundidee wie von selbst weiter, oder die Inspiration fliegt mir ganz plötzlich zu, wenn ich am wenigsten damit rechne. Ich glaube die besten Kurzgeschichtenideen habe ich bisher beim Zähneputzen vor dem Schlafen gehen gehabt. Das ist mir in der Situation wirklich schon häufiger passiert, dass da in sekundenschnelle die komplette Geschichte vor mir aufgetaucht ist. ;D

Geli

Ich lese meist die Themenstellung eines Wettbewerbs ... und dann fällt mir absolut nichts dazu ein. Umgekehrt liegt (manchmal) eine Kurzgeschichte seit Jahren auf Festplatte, die dann zufällig gut passt.

Feather

An große Romanwettbewerbe, habe ich mich noch nicht heran getraut. Oder es kam nicht die passende Idee.
Bei Kurzgeschichten ist das anders. Oft lese ich eine Ausschreibung, die mir gefällt und dann bin ich versessen darauf genau dazu etwas zu schreiben. Dabei ist es mir auch schon oft passiert, dass die Frist abgelaufen war, aber die Geschichte habe ich bis zum ende durch gezogen.
Nein aber auf deine eigentliche Frage zurück zu kommen. Ich schreibe nur zu denen etwas, wo ich will. Wenn ich schon beim Durchlesen der Ausschreibung merke, es will sich absolut nicht der Gedanke einer Idee bemerkbar machen, dann lass ich das ganze. Ich finde es hat keinen Zweck etwas auf biegen und brechen erzwingen zu wollen.
Manchmal nehme ich auch teil, weil mich das Thema reizt, wie damals bei meinen Zombies. Keinen Plan und ein leeres Blatt vor mir, mit den Worten Zombie und schlurfen im Gepäck, startete ich meinen Versuch. Dann habe ich einige Anfänge aufgeschrieben, die mir zuflogen und alle samt später wieder verworfen. Dann habe ich mich im Internet über Zombies belesen, was andere über sie denken und so weiter,bis mir  meine Idee kam, die sich dann von selbst schrieb.
Bei KG habe ich meist nicht viel Plan, das Brainstorming, wenn überhaupt entsteht in meinem Kopf und meist während des Schreibens selber.

Zitat von: Sanjani am 23. September 2010, 22:41:17
Ich habe mich eigentlich nur selten bewusst auf Ideensuche gemacht, weil das meist nicht so wirklich gut geklappt hat. Aber an so einem Wettbewerb würde ich trotzdem gerne mal teilnehmen. :-)

Wenn du teilnehmen willst und ein Thema hast, dann versuch etwas dazu zu schreiben, es wird schon irgendwann die richtige Geschichte oder die richtige Ausschreibung kommen.
Außerdem geht es nicht nur um das Gewinnen, das ist eine Sache (gut eine schöne Sache), aber die Kommentare, die einige Jurymitglieder bieten und dir dann auf deine Geschichte geben sind m.E. auch Gold wert um einen weiter voran zu bringen.

Churke

Wenn mir was zu einem Thema einfällt, dann schreibe ich was und mache mir eine schöne Zeit dabei. Ansonsten habe ich es aufgegeben, mir eine stichwortbezogene Story zu erarbeiten. Das steht in keinem Verhältnis zu den Veröffentlichungschancen. 

Sanjani

Hallo zusammen,

danke für euere Erfahrungsberichte.

@Feather: Mir geht es auch nicht so sehr ums Gewinnen, sondern einfach ein Stückweit um Resonanz (sofern zu erwarten) und darum, mich auch mal ein bisschen mehr an Kurzgeschichten zu versuchen, denn das mache ich eigentlich nie wirklich spontan. Andererseits nerven mich die Begrenzungen bei Wettbewerben fast immer, weil ich ebenso oft mehr Platz brauche für die Handlung und die Charaktere ;-) Das ist wohl der Nachteil, wenn man nur längeres Zeug schreibt ^^

LG Sanjani
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

sirwen

Ich schaue mir zwischendurch Wettbewerbe an und überlege, ob ich nicht noch irgendeine angefangene oder im Idealfall sogar fertige Geschichte habe, die dazu passt. Meistens ist das nicht der Fall und dann lasse ich es mit den Wettbewerben sein. Erzwungen habe ich einen Plot noch nie, aber ich denke, das ist von Schreiberling zu Schreiberling unterschiedlich. Die Ideenanstösse für meine Geschichten kommen in der Regel aus dem Alltag oder beim Reisen.
Aber eigentlich wäre das Mal eine gute Übung ...

Luna

Meine schreiberliche Erfahrung ist leider noch nicht so weit fortgeschritten und da habe mich bislang noch nicht an Wettbewerbe rangewagt. Wollte dann doch vor n paar Monaten zum ersten Mal an einem im Bereich Fantasy teilnehmen. Da war kein Thema angegeben. Super dachte ich, keine Einschränkungen und viele Freiheiten. Habe dann aber die Erfahrung machen müssen, dass mich leider die Muse überhaupt nicht küsste und mir die nötige Inspiration fehlte. Ich denke nun, es wäre leichter gewesen, hätten sie ein Thema vorgegeben. Da hätte ich zumindest schonmal eine grobe Idee/Vorstellung gehabt, an der ich hätte weiter rumfeilen können.

Hoellenpfau

Also wenn ich bei soetwas mitmache, dann greife ich meistens eine Idee auf, die ich schonmal hatte. Es war bisher eigentlich fast jedesmal so, dass ich eine Idee hatt, aus der ich dann später eben etwas fabriziert habe, was zum Wettbewerbsthema passt.

Ich bin zum Beispiel mal bei einem Wettbewerb ziemlich weit vorn gelandet, als ich eine Idee zu einer Fabrik, die von Monstern geführt wird, die sich als Menschen ausgeben, umgewandelt habe, zu einem skrupellosen Lebensmittelunternehmen...

Versuche einfach mal mit etwas anzufangen, was dir vielleicht nur mal im Kopf herum geschwebt ist. Die Ideen kommen dan von ganz allein!

Alaun

#10
Bei mir ist es so, dass ich mich seit einigen Monaten regelmässig durch die Wettbewerbe auf der Uschtrin-Seite scrolle. Und manchmal, gaaaaaanz manchmal, fängt es dann bei einem bestimmten Thema in den Hirnwindungen und den Fingerspitzen an zu britzeln. Das sind dann Wettbewerbe, bei denen ich mitmache. Bisher warte ich noch auf die Resultate, ist alles noch im Umlauf.

Wenn Du mit der Themenvorgabe selbst noch nicht viel anfangen kannst, hilft es oft, ein Cluster zu erstellen. Thema in die Mitte und dann die Gedanken schweifen lassen und notieren. Danach hat man oft ganz erstaunliche Ideen auf dem Zettel zusammen und dann ist der Schritt zur Geschichte auch nicht mehr weit.

Liebe Grüße und ran an die Tasten  ;)
*Aquamarin

Chris

Hallo,
als Jägerin und Sammlerin arbeite ich mich systematisch durch die unterschiedlichsten Wettbewerbsseiten und sammle die Ausschreibungen, die mich ansprechen, weil das Thema passt oder ich sofort Ideen bekomme oder immer schon mal was dazu schreiben wollte oder aber der "Preis" mich reizt.
Meist fällt mir dann sofort etwas ein oder erst kurz vor Schluss (leider eher so) kommt eine Idee. Ich versuche es mit Wortassoziationen oder einem Mindmap, aber mein Muserich hat halt seinen eigenen Rhythmus.
Manchmal habe ich Geschichten auf der Festplatte, die zum Thema passen, und merke es erst in letzter Minute  ::), weil mein Hirn ab und zu Scheuklappen trägt. Daher schaue ich mir alte Geschichten noch einmal an, auch als Ideengeber.
Viel Glück
Chris

Nuya

Ich bin da oft spontan - wenn ich die Ausschreibung lese und direkt ein Bild oder Szenen vor Augen habe, dann setze ich das um.
Ich plotte das dann auch meistens direkt durch, weil ich die Geschichte dann nach und nach vor Augen habe, bzw es sich beim plotten entwickelt. Hänge ich fest, habe ich zwei Anlaufstellen - und die holen mich in kürzester Zeit raus und ich kann weiter machen. Im Verlauf des Schreibens ändert sich aber oft noch was...

Bisher habe ich erst eine Geschichte für eine zweite Ausschreibung überarbeitet und mein Glück erneut versucht. Aber ich nehme auch erst seit Anfang des Jahres an Ausschreibungen für Kurzgeschichten teil :) Deshalb ist bisher alles direkt für eine Ausschreibung geschrieben worden, gesammelte Werke auf der Festplatte die ich nach belieben überarbeite oder rausschicke gibt es nicht. :)

Wenn mich das Thema reizen würde, aber es kein Belegexemplar gibt, würde ich wohl trotzdem was schreiben. Allerdings sehe ich mir diese Ausschreibungen oft nicht genauer an, weil ich finde, dass man für seine Idee schon eine kleine Wertschätzung erhalten sollte, wenn sie denn angenommen wird.

gbwolf

Zitat von: Nuya am 09. Oktober 2010, 13:16:24Allerdings sehe ich mir diese Ausschreibungen oft nicht genauer an, weil ich finde, dass man für seine Idee schon eine kleine Wertschätzung erhalten sollte, wenn sie denn angenommen wird.
:jau: Dem kann ich nur absolut zustimmen.

Bei mir ist es ähnlich wie bei Aquamarin. Da ich seit Jahren Kurzgeschichten veröffentliche und gerade im Bereich SF ein paar Leute kenne, ist es mir schon passiert, dass ich gefragt werde, ob ich nicht zu einer geplanten Anthologie etwas einreichen möchte. Manchmal gibt es ein Thema, manchmal auch nicht. Themen machen es immer leichter, finde ich, grobe Themenvorgaben nicht unbedingt.
Bei Wettbewerben suche ich mir mittlerweile nur die heraus, bei denen ich mir Chancen ausrechne und bei denen ich die Herausgeber kenne, also weiß, dass es ein ordentliches Lektorat und ein sehr gutes Endprodukt gibt. Dann schaue ich, welche Themenvorgaben es gibt und lehne mich zurück.
Kann ich etwas von meinen vielen angefangenen Überlegungen damit verknüpfen?
Welche Geschichtenfetzen habe ich noch auf der Gedankenfestplatte?
Habe ich aktuell im Fernsehen, in einem Sachbuch oder in einer Zeitung etwas gelesen?

Ganz oft fügen sich dann die Teile zusammen. Irgendwo liegen noch Ideen herum, für die ich bislang ein Szenario hatte, aber keinen Plot. Vielleicht finde ich auch eine Notiz zu einem Zeitungsartikel und dazu einen halbangebissenen Protagonisten. Es ist schön und spannend, Teile zusammenzusetzen, die schon lange in mir reifen konnten und endlich die frischen, passenden Schweißränder zu finden.
Dann fange ich normalerweise mit dem Schreiben an, stelle nach zwei Seiten fest, dass meine Einleitung für die Zeichenbegrenzung zu lang ist, verbuche das unter "Charakterbeschreibung" und fange die Geschichte erst dort an, wo ich jetzt ungefähr bin  ;D. Meistens ist das nämlich der Punkt, an dem man mit einem "Bam!" in die Sache einsteigt. Während sich meine Figur entwickelt überlege ich, wohin mich diese Entwicklung führen wird und wie ich die Sache abschließen möchte (Das klappt meistens nicht so gut). Wenn es geht, schreibe ich mir einen Grobplot, an dem ich mich entlanghangeln und die Spannungspunkte bereits sehen kann. (Meistens bin ich dazu zu faul  :psssst:)

Es wird mit der Übung jedenfalls immer leichter. Schwerer wird der Druck, dass man eigentlich immer überall dabeisein möchte und einem  unter dem Druck das Schreiben irgendwie eingeklemmt wird.

Grüße,
Nadine

Sanjani

Hallo zusammen,

na, jetzt habe ich so viele Anregungen bekommen, da muss es auch mal wieder mit einer Kurzgeschichte klappen ;-) Wenn man sich bloß nicht so kurz fassen müsste *lach*

LG Sanjani
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)