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Liebeschaos - zu viele Pärchen?

Begonnen von Moa-Bella, 17. August 2010, 19:46:15

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Moa-Bella

Ich habe kein ähnliches Thema gefunden und hoffe, dass ich keine übersehen habe.

Die meisten Fantasyromane, auf jeden Fall aber mindestens 90% der Projekte, die ich plane und schreibe beinhalten mindestens ein Liebespaar. Manchmal wird der Liebesgeschichte mehr, manchmal weniger Platz eingeräumt, oft ist sie aber ein wichtiger Bestandteil der Handlung und vor allem der charakterlichen Entwicklung meiner Protagonisten. Von denen habe ich aber auch häufig mehr als einen bzw. mehr als einen Perspektivträger. Und auch mehr als ein Pärchen.

Oft richtet sich die Aufmerksamkeit des Lesers gerade auf die Liebesgeschichte des Romans, zwar auch auf alles andere, aber Liebesgeschichten können den Leser emotional berühren wie sonst nur wenig (man denke an Twilight).

Kann man sich als Leser überhaupt auf mehr als eine Liebesgeschichte im selben Roman oder eher in der selben Triologie konzentrieren und mitfiebern, mitfühlen  ??? Sollte man sich auf eine Liebesgeschichte beschränken, sich die Beziehungen nicht unbedingt gleichzeitig entwickeln lassen, was sollte man eurer Meinung nach tun und lassen?

Runaway

Hm, also ich hab mir da nie sonderlich große Gedanken gemacht... bei mir ist auch IMMER eine Lovestory vorhanden, manchmal auch mehr als die eine (dann sieht das nicht so sehr nach gewollt und fokussiert aus). Aber die zweite ist dann wirklich nur ein Nebenschauplatz.
Ich weiß nicht, ob das nun vielleicht eine frauentypische Sache ist, aber mir persönlich würde einfach der Biß fehlen, wenn es anders wäre. Das ist nämlich eine starke Motivation für Charaktere. Man nehme jetzt z.B. Eragon - da ist ja nix los. Er betet Arya an und die will nicht und das wird auch nur manchmal irgendwie erzählt... ist mir jetzt zu wenig. Mag vielleicht auch ein Grund gewesen sein, daß ich seinen Cousin viel cooler fand, denn der tut ja alles für seine Katrina - und schon hatte ich wieder was zum Mitfiebern.

Vielleicht mag mal ein männlicher Tintenzirkler was dazu sagen, denn mir fällt das beim Lesen immer wieder auf - Frauen haben in ihren Romanen eigentlich immer Liebesgeschichten und die sind auch immer durchdacht und plausibel. Bei männlichen Autoren ist das anders. Ich wette, ein Mann würde jetzt auch bestimmt sagen, man könnte drauf verzichten.
Also, ich jetzt echt nicht ;)
Als einziges anderes Beispiel würde mir jetzt noch Dan Brown einfallen - allein seine Frauenfiguren sind ja die totalen Abziehbildchen.   :hmhm?:

Aber du sagst es selbst: Liebesgeschichten sind nicht nur ein wichtiger Handlungsbestandteil, sondern treiben auch die Charakterentwicklung der Protas voran. Seeehr wichtig. Sich nicht entwickelnde Protas kann man vergessen.
Twilight ist jetzt natürlich ein anderes Extrembeispiel. Sowas z.B. interessiert mich jetzt wieder nicht. Das muß man dann halt wollen. Twilight möchte aber ja auch eine Liebesgeschichte gewürzt mit Vampiren sein, so wie ich Unkundiger das verstanden hab.

Ich kann jetzt nur aus eigener Erfahrung und für eigenen Geschmack sprechen - üblicherweise führe ich die Protas ein, lasse sich die Handlung entwickeln, dann merkt Prota A, daß er Prota B anbetet, es gibt Verwicklungen, man kommt zusammen (nicht zu spät, sowas nervt nämlich irgendwann auch) und stellt sich zusammen der noch größeren Schwierigkeit.
War bisher immer so.
Also gut ist es auf jeden Fall, die aufkeimenden Gefühle nicht gleich im 2. Kapitel einzuwerfen und vielleicht auch mal untypische Beziehungen zu etablieren. In meinem Unsterblichen-Epos hatte ich die größte Liebesgeschichte zwischen zwei Beschützern meiner eigentlichen Heldin. Davor in der Kristall-Trilogie hatte ich nämlich den Klassiker: Held und einzige Frau in der Gruppe. Natüüüürlich hat sie sich den Helden geangelt. Klar. Aber halt auch wenig interessant.
Und die anderen Protas hatten eigentlich auch immer irgendwas laufen. Das gehört eigentlich dazu.

Hilft das schonmal? Hab das Gefühl, ich schwafel grad rum... mag am Klausurüberdruß liegen ;D (morgen die letzte!!!!!!)

Alia

Liebesbeziehungen bringen immer jede Menge Spannungen in einen Roman. Sie helfen auch bestimmtes Handeln von Protas zu erklären. Er will sie beeindrucken, sie ihn eifersüchtig machen, sie ihm helfen, er sie beschützen. Da muss nicht lange erklärt werden, warum etwas gemacht wird, weil es jeder Leser sofort versteht. Mir fällt derzeit kein Lieblingsbuch ein, in dem nicht zumindest am Rande eine Lovestory erzählt wird.

Ich mag es aber nicht, wenn am Ende des Buches wirklich jeder Topf seinen Deckel gefunden hat. Das ist mir dann etwas zu viel. Auch wenn es zu kompliziert wird und man nicht mehr durchblickt wer gerade mit wem was am laufen hat, mag ich es nicht so. So Verwirrspiele wie bei Mitsommernachtstraum oder Viel Lärm um nichts finde ich aber klasse. Auch wenn mal etwas unvorhergesehens passiert. Meine Prota wird sich später (Buch 2) mal in einen Magier verlieben. Der erzählt ihr immer das er für sie zu alt ist. Sie hält ihn für etwa 8-9 Jahre älter und redet immer dagegen. Der Gute ist allerdings ein formgewandelter Drache und wirklich etwas sehr viel älter als sie..  ::) Aber woher soll die Arme das auch wissen.  :d'oh:

Steffi

#3
@Runaway: ich bin definitiv eine Frau und habe äußerst, äußerst selten Liebesgeschichte in meinen Handlungen. Meist werden die bei mir auch nur am Rande abgefrühstückt. Ich hole mir meine Motivation der Charaktere woanders her.

Dementsprechend bin ich auch kein besonders großer Fan von Liebesgeschichten in Romanen. Liebesgeschichten im generellen Plot sind noch okay (wobei ich dann meistens mit den Figuren mitfiebere, die nichts mit der Liebesgeschichte zu tun haben), aber ich würde mir vermutlich nur unter Folter einen Liebesroman kaufen. Aber wenn schon, dann finde ich sollte man sich auf eine Liebesgeschichte konzentrieren, oder mehrere episodenhaft erzählen, aber nicht zwei oder drei in epischer Breite.
Sic parvis magna

Dealein

Also ich kann nicht sagen ob das bei mir immer so ist, denn ich habe ja bist jetzt nur das eine Buch in Arbeit. Aber ich bin eine Person, die ihre Charaktere gerne quält. Und das funktioniert so wunderbar bei Verliebten. Nehmen wir mal ein Beispiel an welchem ich zur Zeit arbeite: A und B lieben sich, A verlässt auf einmal (hat einen sehr guten Grund, will ich nur noch nicht verraten) B und verprügelt davor C, um ihn schon einmal für die Schmerzen zu bestrafen, die er B antun wird, denn C ist ein großes A********. B verliebt sich tatsächlich in C. Nach Jahren vergisst sie langsam A. Bei einer Schlacht ist sie kurz davor zu sterben, da taucht A auf und verteidigt sie. Doch A hat keine Gefühle mehr für B. A und B sind nun wie Bruder und Schwester, B ist mit C zusammen. Bei der nächsten Schlacht stirbt A. B ist total fertig. Dann kommt aber D ins Spiel und bringt ihr A sozusagen wieder zurück.

Ohje ob da noch jemand durchblickt? Ich liebe Liebesgeschichten in Büchern, die lassen mich leiden, schmunzeln, den Atem anhalten.

Romy

Ich habe eigentlich in allen meinen Romanen im Nebenstrang noch eine Liebesgeschichte laufen, manchmal auch mehrere. Das kann für die Charakterentwicklung wirklich sehr wichtig sein. Aber ich habe noch nie einen reinen Liebesroman geschrieben, für gewöhnlich gibt es noch eine Haupthandlung, die den größten Raum einnimmt.
Sowas lese ich am liebsten. Reine Liebesromane lese ich seeeeeeehr selten (auch wenn ich nicht sagen kann, dass ich noch nie einen gelesen hätte und auch nicht ausschließen will, dass es wieder geschieht ;D), aber lieber habe ich es, wenn es noch eine Haupthandlung mit anderen Themen gibt.

Was ich fürs Schreiben nicht so sehr mag ist, wenn zwei Perspektiventräger was miteinander anfangen. Gerne sind meine Perspektiventräger hingegen Freunde, Geschwister oder Antagonisten. Wenn ich ein (potentielles) Pärchen habe, wird die Liebesgeschichte nur von einer Seite gezeigt. Das hilft auch, das rätselhafte und die Spannung aufrecht zu erhalten, weil die Liebenden im Roman ja selten schnell ein Paar werden dürfen und der Leser dann viel besser mit dem Perspektiventräger mitfiebern kann, wenn er nicht alle Aspekte des Problems kennt. ;D Außerdem finde ich, dass es sonst leicht zu viel wird, wenn eine Liebesgeschichte, die eigentlich nur Nebenhandlung sein soll, von zwei Seiten gezeigt wird. 
Ausnahmen bestätigen die Regel: Bei meinem Ewigen Krieg habe ich 6 Protas/Perspektiventräger und aus vieren davon werden 2 Pärchen, bzw. bei dem einen Pärchen klappt es am Ende nicht und dann gibt es zwischen zweien noch einen ONS *hüstel*. ;)
Hingegen z.B. bei meinen Wasserspringern achte ich dann bei beiden Teilen wieder sorgfältig darauf, dass bei den jeweiligen Paaren immer nur einer die Perspektive hat.

Dealein

Also die Liebesgeschichte ist bei mir schon wichtig, aber es ist nicht der Hauptplot. 

Romilly, du machst mich auf etwas aufmerksam: Ich wollte eigentlich die Liebesgeschichte von beiden Seiten aufzeigen, denn es geht um die zwei Protas. Aber jetzt wo du es sagst, frage ich mich ob es tatsächlich nicht etwas zu langweilig wäre, wenn man beide Seiten kennt . . .hm.

Lexa

Ich schließe mich Steffi an: Frau die keine Liebesgeschichten schreibt ;D

Ich kann zwar nur von Plots und nicht von fertiggestellten Büchern reden (man weiß ja nie was sich während dem Schreiben alles noch entwickelt ...), aber bei mir tauchen in sämtlichen Plots genau zwei Liebesgeschichten auf, eine davon wird nur ganz am Rande erscheinen, die andere ist wichtig für den Plot (Mordmotiv).

Aber ganz so unromantisch veranlagt bin ich dann doch nicht. Als Leserin stören mich Liebesgeschichten nicht, manchmal gehören sie einfach zur Handlung, und das nicht nur in Liebesromanen.
Als Leserin würden mich wohl auch mehrere Pärchen nicht stören, außer es artet aus in das von Alia erwähnte Topf-und-Deckel-Phänomen. Da könnte ich jedesmal  :wums: wenn am Ende des Filmes natürlich auch noch der Postbote mit dem Hund, der Bruder mit der Erzfeindin und die Oma mit dem besten Freund des Protas verkuppelt wird ;) Das grenzt manchmal beinahe ans Absurde.
Zum Glück ist mir das in einem Buch noch nie so extrem untergekommen. Obwohl - vielleicht lese ich einfach die falschen Bücher :buch: ;D

Zit

#8
Ich plane Liebesgeschichten nicht bewusst beim Großteil meiner Geschichten. *Kopf kratz* Allein bei Maria&Tod hatte ich das angedacht, aber dann wiederum auch nur ganz leicht, weil es nicht tragender Teil des Plots sein soll, nur ein Aspekt von Marias Entwicklung. Sonst taucht Liebe früher oder später auf (oder nicht), weil sie sich aus den Charakteren und deren Entwicklung, bzw. dem Plot, so ergibt (oder eben nicht ergibt). Einen besonderen Platz bekommt sie dann aber auch nicht.

Ansonsten schließe ich mich Churke an. Wenn ich einen Fantasy-Roman kaufe, dann erwarte ich epische Geschichten, bei denen Liebe mehr oder minder ein Thema ist, weil sie in unserem tägl. Leben ein Thema ist - und nicht so'n Schnulz wie bei Twilight. Na bhä. Da les ich dann doch lieber Das Superweib von Hera Lind, also richtig Chick-Lit, ist zumindest auch noch lustig - und nicht so ein getarnter Liebesroman mit phantastischen Elementen, der die für mich interessante Abenteuer-Fantasy aus den Regalen verdrängt. (Aber zum Glück hat zumindest der Hugendubel in Dresden auf die "Liebesromane mit Biss" reagiert und ihnen ein eigenes Regal und einen eigenenen Grabbeltisch zugewiesen. Da muss ich mich dann nicht mehr durchwühlen. *g*)

Aber nun ja, ich denke trotzdem, dass es möglich ist, mehrere Liebesgeschichten in einem Roman zu verbinden. Nur sollte man sich klar sein wie viel Platz Liebe allgemein im Roman einnimmt; je weniger sie nämlich eine Sonderstellung hat, umso weniger Raum ist da, in denen man die entsprechenden Szenen packen kann - und ob sich da dann auch eine Liebesgeschichte (oder mehrere) gerecht, auch nachvollziehbar, darstellen lässt?
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Romy

Zitat von: Zitkalasa am 18. August 2010, 00:52:39
Ansonsten schließe ich mich Churke an. Wenn ich einen Fantasy-Roman kaufe, dann erwarte ich epische Geschichten, bei denen Liebe mehr oder minder ein Thema ist, weil sie in unserem tägl. Leben ein Thema ist
Das fiel mir auch gerade noch ein. Die meisten meiner Romane ziehen ihre Handlung über mehrere Jahre, da wäre es geradezu unrealistisch, wenn der/die Prota sich nicht mal verlieben würde (mit was für Konsequenzen auch immer).

Runaway

Zitat von: Steffi am 17. August 2010, 22:58:27
@Runaway: ich bin definitiv eine Frau und habe äußerst, äußerst selten Liebesgeschichte in meinen Handlungen. Meist werden die bei mir auch nur am Rande abgefrühstückt. Ich hole mir meine Motivation der Charaktere woanders her.

Liebesgeschichten im generellen Plot sind noch okay (wobei ich dann meistens mit den Figuren mitfiebere, die nichts mit der Liebesgeschichte zu tun haben), aber ich würde mir vermutlich nur unter Folter einen Liebesroman kaufen.

Suuuuuper, das Klischee stirbt! Find ich gut!

Außerdem stimme ich zu: reine Liebesromane nur unter Folter.
Wobei - ist da der Liebesroman nicht die Folter?  ;D

Valaé

Ich bin vor kurzem erst über das Problem gestolpert, dass ich mich gefragt habe, ob ich manchmal nicht zu viel Kuppler gespielt habe, was auch daher kommt, dass ein Teil meiner Geschichte aus definitiv jüngeren Jahren und einer damals noch etwas verträumt-romantischeren Einstellung als heute stammt. Dennoch habe ich es damals irgendwie hinbekommen, dass ich keine meiner Liebesgeschichten, auch wenn die meisten nur am Rande vorkommen, einfach so wegstreichen kann, dann früher oder später haben sie alle eine wichtige Rolle zu spielen... die eine mehr, die andere weniger.
Nur bei einer bin ich mir nicht sicher, ob sie nicht zu streichen wäre...
Naja, auf jeden Fall gibt es bei einige, aber nicht übermäßig viele Liebesgeschichte. Es sind dabei manchmal Nebenfiguren, mal Protas und durchaus auch Antas, die sich verlieben dürfen (ich habe, wenn ich mich so entsinne, sogar keinen Anta ohne einen Partner... aber ob es immer Liebe ist...?) Gerade bei meiner Hauptperspektivträgerin wäre es seeeehr unrealistisch, wenn sie sich nicht einmal verlieben dürfte, sie lebt wahrlich lange genug. Dennoch hüte ich mich davor, ein Topf-Deckel- Problem zu bekommen. Es dürfen ruhig auch viele Personen Single bleiben und manche auch gar nichts von der Liebe halten dürfen!

Auf jeden Fall: Liebe ist ein großes, manchmal auch zentrales Motiv bei mir, aber es artet nicht in einen reinen Liebesroman aus, meistens schnulze ich eher weniger, sondern verlege mich auf Konflikte, Streits und Probleme. Meine Liebesbeziehungen sind selten unproblematisch und noch seltener das typische *miteinander-durch-alle-Probleme-gehen* oftmals wird eher die Beziehung zu einem Problem... Habe auch schon ein sich irgendwann bekämpfendes Liebespaar gehabt.
Also, bei mir und der Liebe wird, wenn sie zentrales Thema wird, weniger geschnulzt, da fliegen eher die Fetzen und es ist auch selten, dass die Probleme mit der Liebe ausschließlich von Außen kommen und die beiden sich doch eigentlich tooootaaaal lieben. Meistens liegen die Probleme in der Beziehung, also kommen sie von Innen und auch nicht jede Beziehung hält bis ans Ende aller Zeiten (respektive bis zum Ende des Buches).

Beim Lesen stören mich Liebesbeziehungen selten, es sei denn ich kann mich vor dem Geschnulze nicht mehr retten, bzw. es geht NUR noch um die Liebe. Auch nicht leiden kann ich das hier oft angesprochene Topf-Deckel-Prinzip.

Drachenfeder

#12
Hm, als ich bin auch definitiv eine Frau, doch Liebesgeschichten und Romantik mag ich gar nicht! Weder in Büchern noch in Filmen. Ok, meistens kommt mal was drin vor und ich habe auch schon Fantasybücher mit dem Hauptpunkt auf der Liebe gelesen, aber das sind Ausnahmen. So auch beim eigenen Schreiben:

Eigentlich alle meine Geschichten kommen gänzlich ohne Liebespärchen aus. Ich beziehe mich dann eher auf große Freundschafen. Oder eher die Kraft der Gemeinschaft.

Obwohl: In meiner Saga gibt es ein Liebespaar. Die Liebe zueinander ist der Grund warum ER ihr in eine wundersame Welt folgt. Doch SIE wiederum verlässt ihn aus Liebe auf Grund ihrer Lebensaufgabe. Innerhalb der Geschichte ist die Beziehung zwischen den beiden immer mal wieder erwähnt, aber kein Hauptaugenmerk und eher kleiner Beigeschmack.

So nun zu deiner eigentlichen Frage:

Ich denke nicht, dass es problematisch wird, mehrere Pärchen in eine Geschichte zu packen. Ich aber würde mich dann auf eines der Liebenden spezialisieren und die anderen auch "nebenbei" laufen lassen.

Als Beispiel: Nora Roberts hat in ihrer Ringtrilogie 3 Liebespärchen. Jedes einzelne Buch hat sich auf eines der Paare spezialisiert. Die anderen liefen parallel und im nächsten Buch war dann das nächste als Hauptpaar dran.

LG Drachenfeder



Zonka

Zum Thema Liebesbeziehungen im Fantasybereich gilt für mich der Grundsatz, dass es in der richtigen Dosierung dazugehört. Die Gewichtung bleibt doch jedem Autor selbst überlassen und da ist es eben die Frage, ob ich eine Liebesgeschichte mit Fantasyelementen schreibe, oder Hauptaugenmerk auf einem Fantasyepos mit Anklängen einer Liebesgeschichte, oder eines Liebesdramas entwickele.
Was wäre der Herr der Ringe ohne Arwen und Aragorn, die Ents auf der Suche nach den Entfrauen, etc.??
Mehr als eine "Liebesgeschichte" ist schon möglich, aber m.E. macht es die Gewichtung, ob ich eben der, oder den Liebesgeschichten seitenweise Platz einräume für die Darstellung, oder eben nur andeute und der Handlung den Vorzug geben. Für meinen persönlichen Geschmack ziehe ich Geschichten mit Andeutungen und vielfältigen Zwischentönen vor, die noch Raum lassen für Fantasie und eine spannende Handlung haben...aber die Geschmäcker sind verschieden.
Würde man diese Thematik komplett ausklammern fällt außer dem Streben nach Grundbedürfnissen (genügend Essen, Wärme, Schlaf), Sicherheit, sozialen Beziehungen und sozialer Anerkennung, sowie Macht und Geld doch ein essentieller Teil der Entwicklungs und Identifikationsmöglichkeiten in einem Roman weg.
Und ja, die Anschmachterei eines geliebten, überirdisch schönen Menschen, Vampirs, oder Orks auf vielen, vielen Seiten ersetzt keine Handlung! Da bleibt die Spannung völlig auf der Strecke, und das ist es doch, was die meisten Fantasy-Leser sich wünschen, oder erwarten.

LG
Zonka

zDatze

#14
ZitatZum Thema Liebesbeziehungen im Fantasybereich gilt für mich der Grundsatz, dass es in der richtigen Dosierung dazugehört.
Jep, der Meinung bin ich auch. Nur leider kann man mit dieser Aussage auch nicht viel anfangen, da Dosierung eben wieder ein schwammiger Begriff ist und (für mich) viel mit Bauchgefühl zu tun hat.
Ich versuche die Geschichte so zu schreiben, wie ich sie gerne lesen würde. Mit mehr oder mit weniger Liebesgeplänkel, kommt dann auch darauf an wie die Charas da mitspielen. Manchmal wollen sie auch nicht so, wie ich es geplant habe. ;D
Ganz darauf verzichten möchte ich nicht, da schneidet man sich selber ein mögliches Spannungselement aus der Geschichte heraus.

[EDIT] Bei drei Pärchen in einem Buch würde ich auf jeden Fall die Beziehungen unterschiedlich gestalten. Eine kann z.B. schön dezent im Hintergrund laufen, da beide Protas zur eher ruhigeren Sorte gehören.