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Unterschiedliche Zielgruppen innerhalb der Fantasy?

Begonnen von Lord Bane, 05. Januar 2008, 15:30:21

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Linda

#15
Also wirklich, es ist mal wieder soweit, dass ich mich trotz drängender Termine noch mal zu Wort melden muss

@Lord Bane... dass Frauen nicht gern über Männer lesen ist, gelinde gesagt, Unfug. Andersherum wird ein Schuh daraus: so ist es im Jugendbuch-Bereich allgemein bekannt, das Mädchen alles mögliche lesen, auch typische "Jungenbücher", man aber Jungens so gut wie gar nicht zum Lesen von Büchern mit weiblichen Hauptfiguren bekommt.
Ausnahmen bestätigen da vielleicht die Regel.

Frauen beziehungsweise Mädchen mussten sogar lange Zeit in bestimmten Genres mit rein männlicher Besetzung vorlieb nehmen. In SF und Fantasy der 70er und 80er Jahren konnte man vernünftige Frauenfiguren mit der Lupe suchen. Klassische Abenteuerromane oder Thriller, sind heute noch ziemlich männerdominiert.  Und jetzt bitte nicht mit Lara Croft anfangen, Männerfantasien gab es als Heldinnen natürlich immer schon.
Ich bezweifle allerdings auch nicht, dass es Bücher gibt, die sich primär eher an ein Geschlecht (als Zielgruppe) wenden. Aber ich als Leserin entscheide in der Regel noch selbst, was mich interessiert und leiste mir den Luxus eines eigenen Geschmack unabhängig von Marketingsgesichtspunkten.

Und was Moorcock und seine Frauengestalten angeht, so gebe ich Felis Recht.
100 Prozent Zustimmung.
Nebel von Avalon hingegen fand ich ebenfalls eher langweilig.

Gruß,

Linda (die unter Garantie mehr Jungen- als Mädchenbücher im Kinderzimmer stehen hatte.  ;) )

Ary

Zitat@Lord Bane... dass Frauen nicht gern über Männer lesen ist, gelinde gesagt, Unfug. Andersherum wird ein Schuh daraus: so ist es im Jugendbuch-Bereich allgemein bekannt, das Mädchen alles mögliche lesen, auch typische "Jungenbücher", man aber Jungens so gut wie gar nicht zum Lesen von Büchern mit weiblichen Hauptfiguren bekommt.
Ausnahmen bestätigen da vielleicht die Regel.

Dem kann ich nur zustimmen - ich lese lieber Geschichten mit männlichen Hauptcharakteren, und ich schreie auch lieber männliche als weibliche Charaktere.
Als Jugendliche habe ich alles gelesen, was mir in die Finger kam, ganz egal ob "Jungenbuch" oder "Mädchenbuch" (wobei ich mit den "klassischen Mädchenbüchern" bis auf einige Ausnahmen nicht so viel anfangen konnte). ich lese immer noch, was mich interessiert, da ist mir das Genre ziemlich wurscht und auch, ob der Autor männlich oder weiblich ist - hauptsache, er/sie schreibt in meinen Augen gut und mir liegt der Stil.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Linda

#17
@LordBane

Stichwort Rocker und Moorcock:

als kleine Abschweifungen zu Beginn, auch ich kenne keinen weiblichen Moorcock-Fan, dafür aber viele Leserinnen und Autorinnen die mit seinem Werk nichts anfangen können.

Ansonsten sehe ich die Musik als verbindendes Element zwischen den Rockern und Moorcock.
Moorcock selbst ist, soweit ich weiß, Musiker und hat in einer entsprechenden "Heavy"-Band (Nachtrag: Hawkwind) musiziert. Seine Geschichten und Figuren haben verschiedene Metal-Bands inspiriert. Musik spielt zudem in der Rockerszene eine große Rolle, da kann man Eins und Eins zusammenzuzählen denke ich.

Gruß,

Linda

Feuertraum

@ Linda: Dem kann ich zustimmen. Als Kind las ich lieber 5 Freunde als Hanni und Nanni, auch wenn es von derselben Autorin, Enid Blyton, stammt.

Ansonsten bin auch ich davon überzeugt, dass es unterschiedliche Zielgruppen gibt, wobei ich vorsichtig bin zu sagen, dass ich für eine spezielle Zielgruppe schreibe, auch wenn ich mal davon ausgehe, dass ich beim Einreichen eines Manuskriptes schon angeben sollte, welche Zielgruppe man mit dem Roman erreichen will.

LG

Feuertraum
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Lord Bane

#19
@ Linda

Ah, die Dame kennt sich ganz gut aus  :jau:

Moorcock war zeitweise Gitarrist und Songschreiber für die britische Rockband Hawkwind. Hawkwind haben sogar ein Konzeptalbum über die Elric-Romane gemacht. Außerdem hat Moorcock noch Texte unter anderem für Blue Öyster Cult geschrieben, darunter Veteran Of The Psychic Wars. (Verlinken klappt irgendwie nicht mehr >:(, bitte selbst googeln)

Wie du merkst, kenne ich die Musikverbindung natürlich auch. Bin ja selbst so eine komische Rockertype ;) Ich frage mich aber, ob die Leute Moorcock wirklich nur wegen der Musik lesen oder ob doch etwas in der Thematik bestimmter Autoren auf bestimmte Personengruppen anziehend wirkt, was mich natürlich wieder zu meiner Grundfrage zurückbringt.

Nämlich, warum sich bestimmte Personengruppen von bestimmten Thematiken angesprochen fühlen und andere wiederum eher abgestoßen. Das wäre, glaube ich, für einen Autor wirklich interessant zu wissen.

Linda

@Lord Bane

ich habe vor (o Gott  :o) mehr als 15 Jahren einen Artikel zum Thema Fantasywerke und ihr Niederschlag in der Musik verfasst. Und da bleibt doch einiges hängen

Allgemein gehe davon aus, dass viele Heavys Moorcock kennen, weil das noch zum allgemeinen "Kanon" dieser Szene gehört. Für andere Fantasy gilt das nicht zwangsläufig. So könnte ich mir vorstellen, dass etwa China Mieville oder Tamora Pierce oder Jennifer Robersons Werke dort eher unbekannt sind. Sprich, viele Rocker kennen vermutlich mehr Fantasy-Titel als Herr und Frau Dutzend von der Straße. Aber wahrscheinlich aus dem Gebiet der heroischen Schwertschwinger und epischen Schlachtengemälde.

Als ergänzendes Beispiel möchte ich mal die Filk-Musiker-Szene bringen. Ich bin mir relativ sicher, dass die meisten mit dem Namen Mercedes Lackey etwas anfangen können, oder CJ Cherry gelesen haben oder Jennifer Roberson und Zimmer-Bradley.
Denn von den besagten Autorinnen wurde dort relativ viel Stoff vertont und ist daher in der Szene als Vorlage natürlich breiter bekannt.

Was die allgemeine Grundsatzfrage betrifft, so wird man wohl nie herausfinden können, wie der Geschmack letztlich unterscheidet und was Leser genau wünschen. Ein recht gutes Erkennungsmerkmal scheint mir jedoch der eigene Geschmack zu sein. Ich schreibe zum Beispiel Bücher die ich selbst gerne lesen würde und denke, damit spreche ich auch Leser an, die sich für ähnliche Autoren begeistern können wie ich.
Und ehe man sich zu viele Gedanken um eine genau ausdifferenzierte Zielgruppe macht, sollte man lieber erstmal die Energie darauf verwenden ein Werk fertig zu stellen und als solches zu optimieren. Das Etikett klebt dann schon der Verlag drauf wenn man ein gefunden hat ;-)

Gruß,
Linda

Lomax

Zitat von: Lord Bane am 06. Januar 2008, 22:59:13Nämlich, warum sich bestimmte Personengruppen von bestimmten Thematiken angesprochen fühlen und andere wiederum eher abgestoßen. Das wäre, glaube ich, für einen Autor wirklich interessant zu wissen.
Hm, nein - warum? Eigentlich muss man nur wissen, was bestimmte Personengruppen anspricht - denn dann hat man ja alle Informationen, die man als Autor braucht, um diese Gruppen anzusprechen. Warum die Leser sich davon angesprochen fühlen ... das ist doch eine fast schon esoterische Frage. Ich weiß ja selbst oft nicht, warum mir genau das gefällt, was mir gefällt.
  Wie vermessen, das gleich für ganze Zielgruppen genauer durchschauen zu wollen ;)

Lavendel

Esoterisch oder neurobiologisch, was vom spekulativen Anteil her sich wahrscheinlich nicht viel nimmt ;D.

Warum Jungs keine Mädchenromane lesen kann ich mir schon vorstellen. Erstens geht es in (neueren) Romanen für Mädchen häufig um Mädchen, die sich gegen Jungs. Die Thematik ist für Jungs wahrscheinlich eher uninteressant. Außerdem lernen Jungs vielleicht auch seltener als Mädchen sich mit dem etwas angstaubten Konzept von Männlichkeit zu identifizieren. Ganz vereinfacht (entschuldigt meine plakative Ader) Mädchen, die auf Autos stehen oder sich in Männerberufe trauen, denen klopft man auf die Schulter. Die haben was geschafft, die haben sich durchgesetzt. Toll (in dem Kontext von einem 'Mannsweib' zu sprechen ist da ja schon verpönt und fällt außerdem wahrscheinlich unters 'Antidiskrimminierungsgesetz'). Ein Junge, der reitet oder Ballet tanzt, keine Ahnung von Bohrmaschinen hat und sich zum Arzthelfer ausbilden lässt, der gilt bei manchen Leuten als Weichei und wird ausgelacht.
Zum Glück gibt es auch ein paar Maßnahmen, die sich darum Bemühen, Jungs zu emazipieren. Das wird jetzt aber auch langsam zu OT ::).

Zweitens findet man bei Frauenromanen auch die klassische Liebesgeschichte. Ich erinnere mal an gewisse Vampirromane, die auf unglaubliche Begeisterung bei Leserinnen unter 25 (geschätzt) stoßen. Sowas zu lesen ist für einen Mann genauso verpönt, wie Liebesfilme zu gucken, es sei denn aus Solidarität mit der Lebensgefährtin /Ehefrau. Hat irgendjemand schon mal eine Gruppe Männerkumpels zum heulen in einem Liebesfilm  gesehen? Wäre ja lächerlich. Ich will jetzt nicht behaupten, dass alle Männer sich im stillen Kämmerlein ärgern, dass sie entsprechende Bücher nicht lesen 'dürfen', weil das von der Gesellschaft verpönt ist. Ich will auch nicht behaupten, dass es keiner tut. Viele haben wahrscheinlich einfach kein Interesse daran. Genauso wie viele Frauen.

Und natürlich ist das Thema eigentlich viel komplexer, als man es hier darstellen kann und viel weniger pauschal, als ich es jetzt ausgedrückt habe.

Aber ja, ich vermute stark, dass sich das in den Verkaufzahlen an m oder w niederschlägt. (HdR zählt nicht, dass ist ein Klassiker)

Cailin

Zitat von: Lavendel am 07. Januar 2008, 08:19:41
Aber ja, ich vermute stark, dass sich das in den Verkaufzahlen an m oder w niederschlägt. (HdR zählt nicht, dass ist ein Klassiker)

gibt es diese Verkaufszahlen - oder die entsprechenden Statistiken zu dieser Diskussion - irgendwo, dass unsereins sie auch einsehen kann? (Dass man das in den Verlagen kann, ist wohl keine Frage.) Wäre doch mal hoch interessant, da einen  :buch: drauf zu werfen.

Coppelia

Ich denke auch, dass es eine Rolle spielt. Aber ich bin wahrscheinlich auch sehr geprägt, denn mein Vater ist der festen Überzeugung, dass Frauen nicht schreiben können. Daher liest er nur Bücher von Männern. Netterweise betont er immer, dass ich eine Ausnahme bin. ;) So albern das ist, vielleicht trifft es noch auf mehr Personen zu.

Ich mache mir daher immer ein wenig Sorgen, dass männliche Leser sich nicht für meine Bücher interessieren könnten, weil ich eine Frau bin. Aber ich frage mich auch, ob sie sich vielleicht einfach nicht für meine Themen interessieren. Dabei sind meine Geschichten auf jeden Fall für Männer und Frauen gedacht.
Und ich fürchte auch, dass man mir als Frau z. B. weniger zutraut, Geschichten über Krieg u. ä. zu schreiben. Mit meinem Coautor bin ich meist für "Frauenszenen" zuständig und er für "Männerszenen". Irgendwie muss man sich die Arbeit ja teilen, aber ich hab manchmal schon das Gefühl, wir urteilen da, vielleicht beide, nach Geschlecht und nicht nach Eignung.

Nitewolf

Ich denke auch, es ist ziemlich offensichtlich, dass verschiedene Fantasy-Subgenres sich z.T. erheblich unterscheiden und somit z.T. auch sehr unterschiedliche Leserschaften ansprechen, wobei es da immer Graubereiche und Übergänge gibt, sowie Leute, die sich für ganz verschiedene Dinge interesieren.
(Nur so nebenbei, meine Freundin hat alle Eternal Champion Geschichten gelesen aber, soweit ich weiss noch nie einen einzigen romantic Fantasy Roman.  ;D )

Ob sich allerdings als verkaufsorientierter Autor der psychologische, soziologische und marktanalytische Aufwand lohnt, diese Zusamnmenhänge genau zu untersuchen,  um deinen Roman auf eine Lesergruppe zu optimieren, wage ich zu bezweifeln. Da bringt es wohl wesentlich mehr, ihn auf die Genrekonventionen des speziellen Subgenres hin zu optimieren, das man gerade schreibt. Dann kann man auch davon ausgehen, dass er die entsprechenden Leser ansprechen wird.
Und man sollte gucken, welches Subgenre sich gerade am besten verkauft. Mit klassischem Sword & Sorcery werde ich heutzutage wohl schwerlich einen Bestseller landen, egal wie gut er ist - obwohl, vielleicht wäre es ja einen Versuch wert.  ;)

Lavendel

Zitat von: Nitewolf am 07. Januar 2008, 10:01:17
Und man sollte gucken, welches Subgenre sich gerade am besten verkauft. Mit klassischem Sword & Sorcery werde ich heutzutage wohl schwerlich einen Bestseller landen, egal wie gut er ist - obwohl, vielleicht wäre es ja einen Versuch wert.  ;)


Ich denke, man sollte das schreiben, was man auch schreiben will. Ein Buch, das du schreibst, weil du meinst, dass es sich verkauft kann nie so gut sein, wie ein Buch, das dir persönlich wichtig ist. Das führt zwar vom Thema ab, aber das ist meine idealistische Meinung dazu.

Lord Bane

@ Nitewolf

Wahrscheinlich hast Du Recht. Man sollte wohl einfach das, was man tut so gut wie möglich tun.  Michael A. Stackpole hatte mit "The Dark Glory War" übrigens gleich eine Reihe von Bestsellern und das ist in meinen Augen klassische Sword & Sorcery.
Mal sehen, wenn 2010 der Elric-Film endlich kommt und gut wird, dann ist Sword & Sorcery der alten Schule der neue Trend  ;D

@ Lavendel

Habe ich schon mal erwähnt, dass ich die Bücher von Anne Rice mag. Die meintest du doch, oder? ;D


felis

Zitat von: Lavendel am 07. Januar 2008, 08:19:41
Esoterisch oder neurobiologisch, was vom spekulativen Anteil her sich wahrscheinlich Mädchen, die auf Autos stehen oder sich in Männerberufe trauen, denen klopft man auf die Schulter. Die haben was geschafft, die haben sich durchgesetzt. Toll (in dem Kontext von einem 'Mannsweib' zu sprechen ist da ja schon verpönt und fällt außerdem wahrscheinlich unters 'Antidiskrimminierungsgesetz').
@Lavendel, Tut mir leid, aber aus meiner Praxis heraus als Frau in einem typischen Männerberuf muss ich leider sagen, dein Optimismus ist nicht gerechtfertigt. Ich erlebe beinahe täglich das Gegenteil!
Ich glaube schon, dass heroic Fantasy eine "Männerfantasy" ist, auch dass insbesondere das Avalonzeugs von MZB "Frauenfantasy" ist.
Dass es natürlich immer Ausnahm,en gibt, die die Regel bestätigen, (s. mein "Männerberuf)  ;) bleibt unbenommen.


Lomax

Zitat von: Coppelia am 07. Januar 2008, 08:58:28... mein Vater ist der festen Überzeugung, dass Frauen nicht schreiben können. Daher liest er nur Bücher von Männern.
Ach ne, wie süß! Ich dachte, so was gäb es heute gar nicht mehr ... nach all den Autorinnen, die vor hundert Jahren deswegen unter männlichem Pseudonym geschrieben und gezeigt haben, dass das Geschlecht des Schreibers auf weiten Strecken austauschbar ist. ;D
Zitat von: Coppelia am 07. Januar 2008, 08:58:28Ich mache mir daher immer ein wenig Sorgen, dass männliche Leser sich nicht für meine Bücher interessieren könnten, weil ich eine Frau bin.
Genre- und themenabhängig spielt diese Frage allerdings durchaus noch eine Rolle, auch wenn ich nicht mehr geglaubt hätte, dass es so pauschal vorkommt. Nicht umsonst schreiben im Genre der einfach gestrickten Liebesromane auch viele Autoren unter weiblichem Pseudonym - weil viele Leserinnen da einfach Vorbehalte haben, wenn der Autor ein Mann ist. Bei besonders "geschlechtsgeprägten" Genres kann das also noch eine relevante Frage sein. Allerdings denke ich, dass von solchen Ausnahmen abgesehen das Geschlecht des Autors insgesamt doch eher unter "marginale Verzerrungen" fällt als unter "distinktives Merkmal bei der Zielgruppenansprache".
  Ich beispielsweise habe festgestellt, dass ich bei einem bekannt "männlichen" Thema häufiger Vorbehalte gegen gewisse Autoren entwickle - nämlich immer dann, wenn es um die Darstellung militärischer Strukturen und Szenarien geht. Lustigerweise sind es da selten Autorinnen, bei denen ich stolpere, nach dem Motto "Frauen haben von so was halt keine Ahnung", sondern eher Autoren, bei denen ich den Eindruck habe: "Oh Mann, da tropft der eigene Zivildienst ja aus jeder Zeile".
  Manche Autoren sollten also vermutlich wirklich nicht über gewisse Themen schreiben, weil sie dazu überhaupt keinen Draht haben. Und viele Leser werden gewisse Mängel des Autors stets mit gewissen persönlichen Eigenschaften zu begründen versuchen, die sie dem Autor zuschreiben - sei es das Geschlecht, sei es etwas anderes. Aber diese Zuschreibungen dürften genauso individuell sein, wie Spekulationen über die Beweggründe des Lesers, und ich glaube nicht, dass es sich lohnt, wenn der Autor sich zu viele Gedanken darüber macht, wie sich solche Dinge - also sein Geschlecht, aber auch seine sexuelle Ausrichtung, Krankheiten, biographische Details und was auch immer - auf seine Zielgruppenansprache auswirken.
  Ausgenommen natürlich jeweils einzelne Subgenres mit besonderer Affinität zu gerade einem Detail - da kann es dann durchaus zum Marketing gehören, die Darstellung des Autors zurechtzubiegen.