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Nur noch Elfen, Zwerge, Elben und Orks?

Begonnen von Sarina, 03. November 2007, 19:59:39

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Sarina

@zDatze
Verstehe dich sehr gut. Geht mir nämlich ähnlich....

Lennard

Auch in meiner Fantasy-Welt gibt es Elfen und Zwerge sowie ein paar andere Rassen. Dennoch stelle ich in diesem Zusammenhang mal eine ketzerische Frage in den Raum:

Gilt es für einen guten Fantasy-Roman heutzutage schon als Pflicht, mit andersartigen Rassen aufzuwarten, seien es nun die allseits bekannten Elfen, Zwerge, Orks etc. oder andere vom Autor selbst erschaffene Wesen?
Oder anders gefragt: Hebt sich ein Fantasy-Roman, in dem es im Wesentlichen nur um "Menschen" geht, nicht wohltuend von der Masse ab und ist nicht mindestens ebenso gut?

Also ich kann sagen, das die Fantasy-Romane, die ich gelesen habe und die ohne andere exotische Rassen auskommen, zu meinen Favoriten gehören.

Antigone

Zitat von: Lennard am 05. November 2007, 19:42:54

Gilt es für einen guten Fantasy-Roman heutzutage schon als Pflicht, mit andersartigen Rassen aufzuwarten, seien es nun die allseits bekannten Elfen, Zwerge, Orks etc. oder andere vom Autor selbst erschaffene Wesen?

Oh ihr Götter, ich hoffe ja doch nicht. Ich gebe mich gerade der Illusion hin, einen guten Fantasy-roman zu schreiben, aber - oh Schande - bei mir kommen absolut nur Menschen vor. Nix Ork, nix, Zwerg, nix Einhörner, nix Drachen....

ZitatOder anders gefragt: Hebt sich ein Fantasy-Roman, in dem es im Wesentlichen nur um "Menschen" geht, nicht wohltuend von der Masse ab und ist nicht mindestens ebenso gut?

Na, und das will ich doch hoffen. Denn genau das war die Überlegung hinter meinem Roman....

Lg, A.


Coppelia

Ich glaube, dass Elfen und Zwerge immer ihr Riesen-Fanpublikum haben werden, auch wenn ich persönlich den beiden Völkern gar nichts abgewinnen kann.
Sie stehen einfach dafür, was viele junge Leser gerne wären: wunderschön und toll und naturverbunden, oder stark und zäh und trinkfest ... daher wird das immer irgendwer lesen wollen. Vor allem Elfen haben ja immer ihre Fans. In meiner eigenen selbst erfundenen Welt hatte ich interessante Völker eingebaut, mit Hintergrund und so, und auch Halbelfen berücksichtigt. Was war? Fast jedes Mädchen wollte im Rollenspiel eine Halbelfe spielen. Es ist einfach so. Außerdem mögen viele halt gern über das lesen, was sie eh schon kennen, weil es immer mühsamer ist, sich in neuen Stoff einzuarbeiten. Und viele Leute lesen halt nur und ausschließlich zur Unterhaltung.

Mich interessiert es kein Stück, aber ich vermute, darauf kommt es nicht an. Ich bevorzuge Menschen und nur Menschen ... deswegen musste ich mich auch schon Klischeeverwenderin nennen lassen. Ja, immer Menschen - schon schlimm. ;D

Lavendel

#49
In meinem Roman geht es um Menschen und es gibt keine anderen Rassen, aber ich finde das jetzt nicht so furchtbar besonders. Ich kenne eine Menge Fantasybücher, bei denen das so ist.
Von Pflicht kann also keine Rede sein, zumindest meiner Meinung nach nicht.

Andersherum lese ich aber auch gerne etwas über gut ausgearbeitete nichtmenschliche Rassen. Ich habe auch ein Projekt, in dem sowas vorkommt. Uns so lange es nicht zu weit hergeholt ist sehe ich da kein Problem.

Auch Elfen und Zwerge haben ja durchaus einiges für sich. Nur: mit dem tausendsten grummeligen Zwerg mit der großen Axt, der eine Abneigung gegen Wasser und Pferde, dafür aber eine umso größere Affinität zu Gold und Edelsteinen hat und Alkohol kippt wie Wasser, will ich nichts mehr zu tun haben. Und auch nicht mit dem entrückten Blumenkind, das mit dem Bogen auf 1000 Meter eine Blattlaus treffen kann.
Nene. Wennschon, dann bitte ein bisschen origineller.

Chuck

Zitat von: Antigone am 05. November 2007, 19:57:16
Oh ihr Götter, ich hoffe ja doch nicht. Ich gebe mich gerade der Illusion hin, einen guten Fantasy-roman zu schreiben, aber - oh Schande - bei mir kommen absolut nur Menschen vor. Nix Ork, nix, Zwerg, nix Einhörner, nix Drachen....


Habe gerade im Eifer des Gefechts Eichhörner gelesen und mich gefragt, warum du nicht Eichhörnchen geschrieben hast.
Es ist aber auch schon spät.^^

Ich denke, dass es eigentlich alles wurscht ist. Mal anders gefragt: Muss denn jeder Fantasyroman Menschen enthalten? Ist ja durchaus selbstverständlich für viele.
Man sollte wohl nicht zu stark versuchen, das Genre Fantasy mit Grenzen zu versehen, denn dafür ist es schließlich da. Daher finde ich es gut/ok, wenn über Zwerge und Elfen geschrieben wird. Zumal diese ja auch durchaus unterschiedlich ausfallen, je nach Roman.
Und ich wage keine Prognose darüber zu stellen, ob wirklich der großteil der Fantasyliteratur mit Elfen und Zwergen vollgestopft ist. Dafür müsste man alles kennen. Aber wie gesagt: Ganz vorne stehen ja sowieso die Menschen, noch weit vor Spitzohren und Bärtigen.

Lennard

Zitat von: Lavendel am 05. November 2007, 20:01:59
...Und auch nicht mit dem entrückten Blumenkind, das mit dem Bogen auf 1000 Meter eine Blattlaus treffen kann...

Ich schmeiss mich grad weg vor Lachen  ;D

Aber Recht hast du.

Wenn ich in der Abteilung Fantasy nicht fündig werde, weiche ich hin und wieder auch auf "historische Romane" aus. Ich sehe die Fantasy zwar nicht zwingend nah beim Mittelalter, aber diese Epoche ist für mich doch sehr inspirierend  ;) (Aber das ist ein anderes Thema)

Antigone

Zitat von: Chuck am 05. November 2007, 20:04:37
Habe gerade im Eifer des Gefechts Eichhörner gelesen und mich gefragt, warum du nicht Eichhörnchen geschrieben hast.

Nein, nein, Eichhörnchen gibt es da schon, aber ich muss gestehen, sie spielen keine tragende Rolle.  ;D HÖchstens vielleicht mal knusprig am Spieß gebraten....

Lg, A.

Grey

Hmm ... ich habe gerade ein Deja-Vu ... ich habe diese Diskussion schon einmal geführt, ich weiß es genau ... oder mehrmals? Genau erinnern kann ich mich jedenfalls an "Wieviel Phantastisches braucht Fantasy". Das Thema scheint immer wieder aktuell zu werden.

Das Fazit vom letzten Mal war, wenn ich mich recht erinnere, folgendes:

Es ist prinzipiell IMMER möglich, eine gute und mitreißende Geschichte zu schreiben, egal welche Völker darin vorkommen, und egal wie sie genannt werden, so lange man immer nur fleißig bestrebt ist, sie auf seine ganz persönliche Art und Weise darzustellen und die CHARAKTERE nicht auf ihre Rasse zu reduzieren. Das gilt auch für Bücher, in denen Menschen die einzige Rasse sind.

Ich persönlich bin kein Freund davon, die "traditionellen" Rassen in meinen Büchern zu verwenden. Aber falls mir doch mal ein origineller Einfall zu dem Thema kommt - dann wird mich nichts davon abhalten, ihn zu Papier zu bringen, das könnt ihr mir mal glauben ...

Textehexe

Ich frage mich gerade, was ist die Henne und was das Ei?
Schreiben die Leute wirklich nur noch "Fantasy von der Stange"? Glaube ich nicht, man muss sich nur hier mal umhören, bzw. "umlesen", welche Projektideen hier verkauft werden.
Lesen die Leute wirklich nur noch "Fantasy von der Stange"? Das könnte sein, denn ich nehme an, seit den HdR-Filmen hat das Genre Zulauf von Lesern bekommen, die zuvor mit Fantasy nichts am Hut hatten. Und die sind noch nicht lange genug dabei, um die "Tolkien-Klone" schon satt zu haben. Insofern haben die Filme sicher zu einer Stärkung, aber auch zu einer Verflachung des Genres beigetragen.
Es scheint seitens der Verlage Vorbehalte zu geben gegen Fantasy, die vom Strickmuster abweicht. Zumindest ist das mein aktueller Eindruck. Ein kleiner, netter Fantasyroman, in dem keiner die Welt rettet, es ziemlich wenig "Special Effects" gibt und die Rate an schauerlichen Monstern auch eher niedrig ist, wird einem nicht gerade aus der Hand gerissen...
Ich befürchte, wir müssen erst einen Punkt erreichen, an dem sich die "Tolkien-Klone" nicht mehr verkaufen, ehe da Mut für Neues entsteht. Schade eigentlich...
Beste Grüße hext
die Hexe

Textehexe

Wie komme ich bitte auf "verkauft"?
Da hat der Verdauungstrakt meines Gehirns leider Mist ausgespuckt.
"diskutiert", oder "vorgestellt", muss an diese Stelle.
Ich bitte in förmlicher Form um Entschuldigung.  :seufz:

Grey

Macht nichts, dafür haben wir ja die großartige "editieren"-Funktion oben rechts im Beitrag ;)

Lennard

Zitat von: Grey am 06. November 2007, 00:15:07
Es ist prinzipiell IMMER möglich, eine gute und mitreißende Geschichte zu schreiben, egal welche Völker darin vorkommen, und egal wie sie genannt werden, so lange man immer nur fleißig bestrebt ist, sie auf seine ganz persönliche Art und Weise darzustellen und die CHARAKTERE nicht auf ihre Rasse zu reduzieren. Das gilt auch für Bücher, in denen Menschen die einzige Rasse sind.

Wohl gesprochen. Dem ist eigentlich nix mehr hinzuzufügen  :)

zitatus

Schön, dass Fantasy nichts anderes als Fantasie heißt und somit alles, ja wirklich alles, in dieser Literatur erlaubt ist.
Die Gedanken sind frei. Und so darf ich auch den sagenumwobenen "Pipistinkenden Richerling" oder die "Muffelette" erfinden. Sehr zur Freude von meiner Frau und meinen Kindern.
;)