• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Reduziert euch!

Begonnen von Schreinhüter, 23. Dezember 2012, 12:51:29

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Schreinhüter

Ist dieses Thema wirklich notwendig? Eine Frage, die man sich häufiger stellen sollte, diesen Thread inbegriffen. Seit meiner Ankunft in diesem Forum ist nicht nur die Userzahl explodiert, sondern hat sich auch das Gewicht der Beiträge enorm verschoben. Klar, Quasselthreads haben ihre Berechtigung, auch wenn sie ausufern. Sie binden dieses Forum in eine Gemeinschaft, das Einbringen von Neuen wird leichter. Aber eine neue Kultur ist daraus entstanden. Mit Bedauern sehe ich, dass weniger und weniger im Handwerklichen gepostet wird. Wo sind die Ergebnisse aus den Beta-Leser-Tests? Was wurde erreicht? Man weiß es nicht. Oft wird argumentiert, dass man ja alles Wichtige schon suchen könnte, um Fragen über Handwerkliches zu beantworten. Und? Eine erneute, miterlebte Diskussion zu einem Thema ist ungleich ertragreicher, als das Ablesen eines Gespräches, das weit in der Vergangenheit liegt und einen selbst nicht involviert.
Aber wie sollte man sich involvieren? Oft kommen, allgemein in allen Threads, ob nun literarisch von Belang, oder nicht, Din A4 - Beiträge, oder kurze "finde ich auch/nicht" - Sprüche. Trägt dies zu etwas bei? "Das ist meine Art so zu schreiben.", argumentieren viele. Ich sage: Auf weniger Text das Gleiche ausdrücken ist eine Fähigkeit, die man üben kann und die wertvoll ist. Nicht nur für das Schreiben, auch für den Alltag und den Beruf. Komplexe Sachverhalte bündeln eben.
"Ich will aber viel über die Dinge reden, die ich mag, nicht hören will, die mein Herz berühren." Das prangere ich nicht an, niemand wird angeprangert um ehrlich zu sein. Doch ist diese Denkweise nicht vollkommen in Widerspruch zum höheren Ziel dieses Forums? Im Geheimen wird unter Freunden besprochen, was man schreibt, wie man es schreibt, aber in der Öffentlichkeit finden nur noch wenige Ergebnisse Platz. Statt konkrete Ideen zum Reifen zu bringen, wird mehr über Schauspieler, Sorgen und Nöte (muss man, man ist Mensch!) und über Lustiges gesprochen (eben noch menschlicher). Dennoch: Ist jeder Beitrag davon notwendig? Könnte man das nicht reduzieren, um wieder zu einem Punkt zu finden, der auf den Grundsteinen des Tintezirkels fußt? Wünschenswert. Wie sonst wollen wir die Menschen auffangen, die genau deswegen hierher kommen? Wie sehen die Neuen diese Masse? Ist es zu bewältigen? Ich für meinen Teil wühle mich täglich durch die ungelesenen Threads, auf der Suche nach wirklich "wichtigen" Dingen. Finde aber keine. Mein Roman, Handwerkliches, Autoren-Recherche leiden. Nicht, weil es nicht beantwortet wird - das passiert toll - sondern weil die Masse der alternativen Threads den Fokus davon ablenkt. Und das ist schade.

gbwolf

#1
Deinen Gedanken schließe ich mich vollständig an. Für mich sieht die Lösung so aus, dass ich bei möglichst vielen Threads, die ich selbst starte, versuche, die Fragestellung präzise zu formulieren - also genau zu sagen, ob ich über Handwerk, Meinungsbilder oder wasauchimmer reden möchte - und dann den Thread auch begleite und ab und zu in die Richtung stupse, die von vornerein angelegt war (Es sei denn, es entwickelt sich eine unheimlich spannende, neue Diskussion, die dennoch zum Thema passt.).
Ansonsten habe ich persönlich den Off Topic-Bereich bis auf die Buchempfehlungen geblockt. Das entspannt mich und ich kann mich besser auf andere Dinge konzentrieren. Einmal am Tag schaue ich dann in OT rein, ob etwas Interessantes aufgetaucht ist.

Zitat von: Schreinhüter am 23. Dezember 2012, 12:51:29Aber wie sollte man sich involvieren?
Dazu noch der freche Verweis auf Threads, die mir noch fehlen, dem Wunschkonzert für Handwerkliches!

Edit: Schaut man sich die Beitragsstatistik an, fällt auf, dass die Beiträge pro Monat in diesem Jahr sogar gesunken sind (Um 1.000-2.500 neue Beiträge pro Monat - ausgenommen Oktober und November.).

Franziska

Meinst du nicht genau dasselbe, wie wir hier besprochen haben? Ich verstehe deinen Punkt nicht ganz. Nadine hat recht, mir kommt es eher so vor, als ob es weniger Beiträge gibt als noch vor zwei Jahren aber auch so, dass mehr im OT passiert als in den Schreibthreads. Aber das habe ich im anderen Thread schon alles gesagt. Eine Lösung scheinen wir nicht gefunden zu haben.

Debbie

#3
Ehrlich gesagt, geht es mir meist genauso  :-[   Ich skippe die Off-Topic Threads meistens, und das ist auch nicht böse gemeint, gegenüber denen, die dort regelmäßig posten (das tu ich ja auch manchmal), aber deswegen bin ich im Grunde ja nicht hier ... Allerdings ist das Forum für viele wie eine Familie, insofern finde ich es schon wichtig, dass die Leute hier die Möglichkeit haben, sich auch privat auszutauschen, zu scherzen, etc..

Klar, ich fände es auch toll, wenn vermehrt schreibrelevante Themen behandelt würden, weniger Threads eröffnet und diese dafür allgemeiner gehalten werden würden - und ich glaube wir hatten so eine ähnliche Diskussion erst vor kurzem schon einmal - aber es ist (m. E.) auch nicht fair, wenn man jetzt anfängt den Leuten "den Mund zu verbieten" (das ist jetzt einfach mal salopp ausgedrückt  ;)).

Es steht ja jedem frei, neue handwerkliche Threads zu eröffnen bzw. sie aus den Tiefen des Forums wieder ans Licht der Öffentlichkeit zu holen. Theoretisch kann also eigentlich jeder, den der "derzeitige Wandel" (der ja jetzt schon länger andauert) stört, aktiv etwas dagegen unternehmen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass, würde man bezüglich der Off Topic Posts neue Regeln einführen, dann auch die Aktivitäten im Forum zurückgehen würden - denn wir sind zwar nicht jeden Tag mit schreibrelevanten Problemen und Themen beschäftigt, aber wahrscheinlich ständig mit privaten ...  :schuldig: :d'oh: :ithurtsandstings!: :hatschi:

Insofern fände ich es einen guten Mittelweg, wenn die Leute, die sich mehr themenbezogene Threads und Beiträge wünschen, die auch öfter selbst ins Leben rufen, hervorzerren, etc., und den Off Topic Bereich großzügig "umgehen", während ich allen anderen auch nicht böse wäre, wenn sie mal über das Verhältnis ihrer Posts (handwerklich:privat/nötig:unnötig) nachdenken würden.

Jeder von uns gehört wohl in eine dieser Gruppen, und kann einfach mal für sich selbst entscheiden, ob und wie er sein Beitragsverhalten in Zukunft ändern möchte.

Edit: Danke Franziska! Das war der Thread, den ich meinte :-)

Schreinhüter

Zitat von: Franziska am 23. Dezember 2012, 14:50:58
Eine Lösung scheinen wir nicht gefunden zu haben.

Und genau deswegen sollte man das Thema wieder und wieder nach oben zerren. In einem neuen Thread zum Beispiel, was ja meine Theorie bleibt. Ich denke vor allen Dingen, dass die neuen Mitglieder den von dir zitierten Thread schnell übersehen und abhaken.

Zitat von: Debbie am 23. Dezember 2012, 14:52:26
aber es ist (m. E.) auch nicht fair, wenn man jetzt anfängt den Leuten "den Mund zu verbieten" (das ist jetzt einfach mal salopp ausgedrückt  ;)).

Bitte so nah an meinem Eingangspost bleiben, wie möglich. Ich habe niemandem dem Mund verboten. Vielmehr habe ich auf eine regulierte Notwendigkeit des menschlichen Ausdrucks gepocht. Mit einem lieben Seitenhieb.

Zitat von: Debbie am 23. Dezember 2012, 14:52:26
Es steht ja jedem frei, neue handwerkliche Threads zu eröffnen bzw. sie aus den Tiefen des Forums wieder ans Licht der Öffentlichkeit zu holen.

Das habe ich nie bestritten. Den Punkt allerdings, dass die neuen Mitglieder diese wahrscheinlich nicht aktiv genug wahrnehmen, da die Masse sich über Belangloses kümmert, den übersiehst du. Man wird hier aufgenommen, weil man produktiv an solchen Dingen teilhaben soll. Sich einbringen und vermehren soll, was an Potential vorhanden ist. Die Wahl weg von diesen Punkten, rüber zu lediglich Alltäglichem und Spaß sehe ich nicht so eng. Dass man dort dann haften bleibt und sich nur sporadisch in den eigentlichen Sinn des Forums einbringt, das ist eher die Gefahr, die ich sehe.

Zitat von: Debbie am 23. Dezember 2012, 14:52:26
Jeder von uns gehört wohl in eine dieser Gruppen, und kann einfach mal für sich selbst entscheiden, ob und wie er sein Beitragsverhalten in Zukunft ändern möchte.

Sehr richtig. Auch wichtig finde ich deinen Punkt, dass man einmal seine Verhältnisse überdenken sollte. Schreibe ich vielleicht zehn Beiträge in BlaBla, aber nur einen in Handwerkliches? Was genau wollte ich noch einmal in diesem Forum? Ach ja ... ein guter Fantasy-Autor werden.

Grey

#5
Zitat von: Franziska am 23. Dezember 2012, 14:50:58
Meinst du nicht genau dasselbe, wie wir hier besprochen haben?

Hm, ich denke, der Kern liegt tatsächlich etwas anders. Wie gesagt ist die Beitragszahl - und auch das Geplapper - ganz deutlich zurückgegangen seither. Vor allem, wenn man bedenkt, wie viele Mitglieder der Tintenzirkel inzwischen hat, ist im Verhältnis dazu das Geplauder gar nicht (mehr) so übermäßig viel. Von daher hat die verlinkte Diskussion ja gefruchtet, wir haben seither auch das Patenprogramm am Start, mit dem wir auch schon Erfolge verbuchen konnten. Leider ist es aber auch so, dass deshalb nicht auch automatisch mehr fachbezogene Beiträge verfasst werden. Das ist schade, und vielleicht sollte man da ansetzen zu überlegen - also, jeder von uns - wie wieder mehr Schwung in die schreibrelevanten Diskussionen gebracht werden könnte.

Und wie sehen das denn die Neulinge selbst? Was wünscht ihr euch? Habt ihr wenig Fragen, oder mögt ihr sie nur nicht stellen? Seid ihr zufrieden mit dem, was ihr hier lernt?
Oder die "Alteingesessenen": Wie lang ist es her, dass ihr zuletzt einen schönen Thread beispielsweise im Workshop eröffnet habt? (Bei mir, ich gebe es zu, schon sehr lang ... :seufz:)

Ich wäre da durchaus gespannt auf konstruktive Reaktionen. :)

Alana

Ich schaue täglich in die fachbezogenen Bereiche rein, aber meist wurde da schon alles gesagt und ich habe mir abgewöhnt, den 50. Mir-geht-es-ähnlich-Post zu verfassen, was ich aber durchaus positiv sehe. Wenn ich mir um etwas Gedanken mache, finde ich meistens einen ausführlichen Thread dazu, der meine Fragen oft schon beantwortet, bevor ich sie im Kopf überhaupt richtig formuliert habe. Früher habe ich noch oft selbst Threads eröffnet, mittlerweile sehe ich aber meine Verwantwortung als Thread-Eröffner viel höher und überlege viel mehr, bevor ich einen fachbezogenen Thread eröffne. (Auch das sehe ich prinzipiell als eine positive Entwicklung). Das "Problem" ist also in meinem Fall wohl, dass der Tintenzirkel bereits so ein riesiges Archiv an fachbezogenen Threads hat.

Ideen, wie man Schwung in die Sache bringen könnte? Regelmäßig aktiv durch Schubsen des Threads nach Leuten suchen, die vielleicht Lust haben, einen der "gewünschten Threads" zu eröffnen? Neue Bereiche für einzelne Themengebiete schaffen, (evtl. durch vorhergehende Ideensammlung) in denen noch mehr Themenvielfalt zum Abgrasen vorhanden ist. (So wie "Erotik Süß-sauer".)
Den Workshopbereich nochmal untergliedern, so dass es einfacher ist, auch ohne die Suchfunktion sofort immer relevante Themen zu bestimmten Bereichen (Plot, Figurenplanung etc.) zu finden. Das wäre mal so mein ganz privates Brainstorming.
Alhambrana

Franziska

okay ja, aber warum fangt ihr dann nicht selbst an und eröffnet neue Threads? Wenn ich ein Thema weiß, dann eröffne ich auch einen Thread. Manchmal habe ich dann aber das Gefühl, dass eine Diskussion schnell wieder einschläft. Im Workshop-Bereich gibt es ja schon einige interessante neue Themen.
Was Schreinhüter meinte, dass man ruhig neue Threads zu Themen zulassen sollte, die es so ähnlich schon gab finde ich ja auch. Es ist einfach so, dass in der Forumform Gespräche ganz anders verlaufen, als in einem normalen Gespräch. In einem normalen Gespräch kann man immer wieder mit den gleichen oder anderen Leuten zu verschiedenen Zeitpunkten über dasselbe reden. Keiner wird sich genau daran erinnern, was du vor einem Jahr gesagt hast. In der schriftlichen Form ist das anders, weil alles gespeichert wird. Ich verstehe aber auch, wenn hier eine Ordnung und Übersichtlichkeit herrschen soll.
Und wir haben eben schon sehr viele Themen abgehakt.
In letzter Zeit, lag wohl auch am Nano habe ich aber auch das Gefühl, ich verfolge ein zwei Threads und die Tintenkleckse und gucke nur, ob es irgendeine ganz wichtige Neuigkeit gibt. Das liegt aber auch daran, dass mir jetzt kein Thema direkt auf der Seele brennt, was nicht schon besprochen würde.

Telas

Hmm, bei mir liegt das Workshopboard relativ weit oben in meiner Beitragsstatistik und ich muss zugeben, dass ich auch dort immer am liebsten meine Beiträge geschrieben habe. Gut ich bin jetzt auch schon 2,5 Jahre dabei und für diese Zeit sind keine 70 Beiträge in diesem Bereich nicht viel. Allerdings gehe ich vor allem davon aus, dass hier weniger manchmal eben mehr ist und deshalb gebe ich meinen Kommentar dann auch nur in den Themen ab, bei denen ich auch wirklich der Meinung bin, etwas positives beitragen zu können.
Bei den profanen Laberthreads klicke ich schon schneller auf den Antwortbutton und da ich sicher nicht der einzige bin, der dies tut, ist es auch nur logisch, dass es zu deiner Beobachtung gekommen ist, Schreinhüter.

Abhilfe kann sich jeder nur selbst schaffen. Entweder auf die einfache Art, in dem er nur die Threads liest, die ihn interessieren (das mache ich zum Beispiel) oder auf die von einigen anderen schon angesprochene zweite Art, nämlich selbst fachbezogene Themen zu eröffnen. Hierbei muss ich gestehen, habe ich schon lange nichts mehr verlauten lassen, da ich in der Regel mit sehr speziellen und schwer unverständlichen Problemen daherkomme, mit den man oft keine fruchtbare Diskussion beginnen kann.

Generell ist es sicherlich kein Fehler an die Mitglieder zu appellieren, wieder mehr in den fachbezogenen Boards zu schreiben, aber vor allem bei den Neulingen kann ich schon verstehen, dass es viele am Anfang nicht tun oder in nur geringem Maße. Der TZ ist eben ein sehr großes Forum und als ich neu war, wollte ich eben auch keine Fehler machen und von daher neigt man vermutlich am Anfang eher dazu, sich erst einmal in den Laberthreads bekannt zu machen. Man möchte wissen, wie der Hase im Forum läuft, bevor man sich an die wichtigen, fachbezogenen Threads heranwagt, das ist jedenfalls meine Meinung.

Tanrien

Den Offtopic-Bereich habe ich auch aus der Ansicht draußen; es lenkt einfach von den sinnvollen Posts zu sehr ab. Ich mag Alanas Idee mit mehr Unterboards, nicht nur ist es übersichtlicher, aber man könnte auch gezielter sagen, okay, das interessiert mich jetzt nicht.

Zitat von: Franziska am 23. Dezember 2012, 16:37:27
okay ja, aber warum fangt ihr dann nicht selbst an und eröffnet neue Threads? Wenn ich ein Thema weiß, dann eröffne ich auch einen Thread.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich zwar ein paar Ideen habe, zu denen ich gerne auf Deutsch und hinsichtlich deutscher Fantasyliteratur diskutieren würde, aber da diese immer in heikle Themenbereiche (Fanfiction, Social Justice) gehen, weiß ich immer noch nicht, ob ich sie hier posten will. Ich hatte... Rigalad oder jemand anderem versprochen, ein Thema zu P2P (Pull to Publish, Fanfiction offline nehmen und veröffentlichen, wie bei 50Shades) zu eröffnen und habe es immer noch nicht getan, schlicht, weil ich nach manchen Diskussionen hier der Auffassung bin, dass sich in so einer gemischten Gruppe wie im TZ manche Sachen sehr schlecht diskutieren lassen.

Nehmen wir das Beispiel P2P: Ich kriege keine anständige Diskussion zustande, wenn jeder zweite Post Fanfiction eh als illegal und vom Teufel höchstpersönlich geschickt darstellt. Da ich das Thema aber super spannend finde, bin ich seitdem am Überlegen, wie ich es eröffnen kann, sodass nur auf einer gemeinsamen Basis diskutiert werden kann. Genauso bei Social Justice-Themen: Wer natürlich meint, Frauen waren nie und dürften nie Krieger sein, ist vielleicht in einem Thema dazu, wie man sie als Krieger am besten darstellt, nicht gut aufgehoben, postet aber natürlich trotzdem.

Aber hier im TZ bin ich mir nie sicher, ob ich Leute auch so ausschließen kann, denn faktisch würde das ja vorkommen und gewollt sein. Meine Frage deswegen: Kann/Sollte man denn bei Themen dann so konkret sein?

pink_paulchen

Zitat von: Grey am 23. Dezember 2012, 16:05:35
Und wie sehen das denn die Neulinge selbst? Was wünscht ihr euch? Habt ihr wenig Fragen, oder mögt ihr sie nur nicht stellen? Seid ihr zufrieden mit dem, was ihr hier lernt?
Also so furchtbar lang bin ich ja noch nicht dabei. Ich finde es - und fand es am Anfang noch mehr - super, dass auch "unwichtiges" einen großen Anteil hat. Letztlich gibt es ja nicht jeden Tag ein wichtiges Schreibthema, zu dem man qualifiziert etwas sagen kann oder zu dem man eine Frage hat. Dadurch, dass relativ viel geschwatzt wird, ist aber trotzdem immer was los im Forum und wenn dann eine wichtigere Sache hoch kommt, dann muss man nicht lange warten, bis Antworten kommen. Die Hemmschwelle was zu schreiben ist bei den unwichtigeren Sachen auch deutlich niedriger.
Schreinhüter scheint am Meisten zu stören, dass der unwichtige Bereich den wichtigen überlagert. Eventuell würde es schon Abhilfe schaffen, irgendwo sehr deutlich zu sagen, wie man den off-topic-Bereich mit einem Klick ausblenden kann? Denn danach ist ja schon 90% Geplapper unsichtbar ;)
Also ich finde es genau wie es ist perfekt - vor allem, weil ja tatsächlich bei den wichtigen Themen nicht zu wenig passiert, sondern halt nur, wenn es was zu reden gibt.

Kaeptn

#11
Ich gebe dir zwar Recht, Schreinhüter, halte die Diskussion aber für wenig fruchtbar.

Wie hier schon gesagt wurde: Die einen suchen eine Community mit viel Persönlichem, die anderen ein eher fachbezogenes Forum, und je größer die erste Gruppe wird, desto weniger zufrieden sind die Mitglieder der zweiten. Aber ich denke das lässt sich schwerlich wieder umkehren. Es ist wie mit so vielen Projekten die wachsen und ab einer bestimmten Größe dann denen, die das "kleine übersichtliche" schätzen, nicht mehr so zusagt.

Würde man das persönliche einschränken, wären die anderen wieder unzufrieden.

Was ich mir wünschen würde, wären viel mehr Erfahrungsberichte, wie letztens der über CreateSpace. Wie klappte die Zusammenarbeit mit Verlag X, Agentur Y. Was hat man daraus gelernt? Natürlich muss da die Verschwiegenheit gewahrt sein, vielleicht trauen sich das viele nicht, weil es da mal Stress gab mit einem Verlag, der davon erfuhr.

Z.B. hat Schommes in "In hurts & stings" mal ganz nebenbei was über die Verkaufszahlen von Asylon und die Vorbestellung für Elysium und die daraus resultierenden Probleme bei Piper für einen 3. Roman verlauten lassen. SOLCHE Erfahrungsberichte finde ich unschätzbar und ein bisschen schade, wenn sie irgendwo in einem OffTopic-Thread versumpfen.

Feuertraum

Ich sehe das ganze ein wenig zwiegespalten, was neue Themen im Workshop angeht.
Im großen und ganzen "kann" ich schreiben, sprich ich weiß, wie man Charaktere entwickelt, wie man wann Rückblenden einsetzt, wie man Spannung erzeugt etc. pp.
Ich gebe zu, hin und wieder fällt mir eine Frage ein, die ich dann stelle, aber das ist halt - wie erwähnt - selten.
Und auch das Antworten auf Fragen erübrigt sich fast immer, da meistens schon 10 Beiträge dazu geschrieben sind, von denen etwa 6 dasselbe aussagen, was ich schreiben will. Warum also das gleiche in eines anderes Kleid verpacken?
Natürlich könnte ich zum Beispiel einen kleinen Exkurs (ich nenne es einfach einmal so) zum Thema "Humorvolles Schreiben" in den Workshop posten, doch stellt sich die Frage, in wie weit das sinnvoll wäre, ob es für die TZler überhaupt interessant ist.


Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

gbwolf

Zitat von: Tanrien am 23. Dezember 2012, 16:53:47Nehmen wir das Beispiel P2P: Ich kriege keine anständige Diskussion zustande, wenn jeder zweite Post Fanfiction eh als illegal und vom Teufel höchstpersönlich geschickt darstellt. Da ich das Thema aber super spannend finde, bin ich seitdem am Überlegen, wie ich es eröffnen kann, sodass nur auf einer gemeinsamen Basis diskutiert werden kann. Genauso bei Social Justice-Themen: Wer natürlich meint, Frauen waren nie und dürften nie Krieger sein, ist vielleicht in einem Thema dazu, wie man sie als Krieger am besten darstellt, nicht gut aufgehoben, postet aber natürlich trotzdem.
Ich sage ganz ehrlich: Derjenige, der ein Thema eröffnet, hat auch ein gewisses Recht dazu, die Dikussion nicht zerfasern zu lassen und ab einem gewissen Punkt zu sagen: Das gehört jetzt nicht zum Thema, bitte lagert diese Diskussion doch aus. Oft scheitert es aber bereits daran, dass ein Thema mit einer schwammigen Formulierung gestartet wurde und viel Spielraum lässt.
Jemanden zu bitten, einen Aspekt des Themas in einem neuen Thread zu diskutieren, hat für mich nichts mit ausschließen zu tun, sondern mit Übersichtlichkeit und einer gewissen Diskussionskultur.

Zitat von: Kaeptn am 23. Dezember 2012, 17:05:35Wie hier schon gesagt wurde: Die einen suchen eine Community mit viel Persönlichem, die anderen ein eher fachbezogenes Forum, und je größer die erste Gruppe wird, desto weniger zufrieden sind die Mitglieder der zweiten.
Sehr treffende Analyse.

Zitat von: Kaeptn am 23. Dezember 2012, 17:05:35Wie klappte die Zusammenarbeit mit Verlag X, Agentur Y.
Ich gebe ehrlich zu, dass ich zu diesen Themen lieber etwas sage, wenn ich mit ein paar Leuten an einem Tisch sitze. Und ich bin für solche Diskussionen in einem anderen Forum unterwegs. Es klingt jetzt irgendwie danach, als würde ich dem Tintenzirkel nichts zutrauen, aber in einem Kreis von Leuten, die das Thema alle betrifft und nicht nur 10% der Mitglieder, fällt es mir leichter, darüber zu sprechen, was eigentlich soundsoviele Seiten in der Verlagsvorschau bedeuten, welche Erfahrungen man mit bestimmten Lektoren gemacht hat, ob man die Fahrt zur Lesung von mit Mehwertsteuer stellen soll oder nicht, usw. Meistens traue ich mich dort als Veröffentlichungsanfänger aber auch nicht, Themen zu eröffnen, sondern trage "nur" bei, wo ich kann.


Ich weiß, ich zitiere mich ewig selbst und nerve ein wenig, aber ich finde noch immer die Idee gut, den Workshopbereich auch für konkrete Arbeiten zu nutzen: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,2806.msg325363/topicseen.html#msg325363
Leider habe ich Schreihals immer weniger und weniger Zeit und könnte mich selbst kaum um solche Arbeitsgruppen kümmern. Insofern bin ich da etwas inkonsequent, einerseits zu fordern und andererseits nicht zur Verfügung zu stehen.  :-[
Leseproben in der Skripschmiede schaue ich mir aber gerne an. Es trauen sich immer nur so wenige. ;)

Alia

Neue fachliche Themen sind immer so eine Sache. Der TZ ist schon sehr gut bestückt. Sooo viel neue Themen gibt es nicht. Und wenn mir dann tatsächlich eins über den Weg läuft, kann es bei mir schon mal dauern, bis ich es hier reinstelle. Einfach, weil die Messlatte doch ziemlich hoch ist und ich nichts zwischen Tür und Angel hin klecksen möchte. Und ich sehe halt auch Verantwortung für einen Thread. Mal eben was posten und sich dann dort nicht mehr blicken lasse ist m.E. nicht wirklich hilfreich.

Und da mir ebenfalls ein "Herr Lehrer, das wollte ich auch sagen" nicht gefällt, schreibe ich zu manchen Themen nichts, weil es einfach nur das was schon steht etwas anders ausgedrückt wäre.

Was das Geplauder angeht: Für mich ist der TZ mehr als eine berufliche Fortbildungseinrichtung. Ich fühle mich hier wohl, mag die Menschen hier und interessiere mich auch dafür, wie es ihnen geht, was sie umtreibt und wie sie über manche Themen denken.
Sicher ist es ein Schreibforum für Fantasyautoren. Aber es ist auch ein Ort, wo ich viele Freunde treffe. Manches ist besser in PMs aufgehoben. Anderes möchte ich gerne mit euch teilen.

Was die Länge der Beiträge angeht: Manchmal ist nur ein einziger Satz (nein, nicht "das wollte ich auch sagen...") treffender als eine DinA4 Seite. Andererseits sind gerade auch bei den langen Beiträgen welche dabei, wo die Leute gut recherchiert und sich wirklich Gedanken gemacht haben. Die würde ich ebenfalls nicht missen wollen. Ich denke wichtig ist einfach, ob der Verfasser sich wirklich Gedanken gemacht hat und sich Mühe gegeben hat.