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Und alles ohne Liebe?

Begonnen von Coppelia, 17. August 2006, 12:47:28

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traumfängerin

Mit zehn war ich definitiv schon in irgendwelche Jungs verliebt, wobei das meist nicht nur einer war, sondern mehrere, der Typ im Bus, den ich angeschwärmt habe, der coole Typ aus der Klasse, der nette Typ aus der Klasse usw. Und meine Schwester hat mit zwölf einen Jungen auf dem Spielplatz geküsst, das kommt also durchaus vor.

Wobei Mondfräulein recht hat, und es eben alles noch ein wenig kindlicher ist. Nicht die eine große Liebe, sondern mehrere potentielle Kandidaten, verstohlenes Händchenhalten, und auch das spielerische Ich-nehme-dir-dein-Mäppchen-weg-und-du-verfolgst-mich-bis-du-es-wiederbekommen-hast. Die Freundinnen, die einen damit aufziehen, das schamhafte Leugnen irgendwelcher Gefühle, ... aber ja, Liebe ist auch in diesem Alter schon ein Thema - und ein weit wichtigeres, als die meisten Eltern glauben wollen!

moonjunkie

Vielen Dank an Euch, das hilft mir doch schon weiter!  :vibes:
Ja, ich erinnere mich auf jeden Fall daran, dass ich mit 11 schon verknallt war (genau, in mehrere Jungs). Mit 10 bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich habe auch schon mitbekommen, dass sich sechsjährige Mädchen schon ein bisschen verlieben. Das sieht natürlich ganz anders aus als das Verlieben mit 13 oder älter. Gut, ich glaube dann ist es so, wie ich es vor habe, ganz okay.
Wichtig ist das Thema mit sechs auch schon, mit zehn auf jeden Fall, das ist klar. Ich wusste nur nicht genau, wie weit ich das reinbringen kann. Vor allem, da mir eine Betaleserin gesagt hat, dass es für die Altersgruppe etwas weniger sein sollte.

Moni

Also, wenn ich mich an meine Zeit als Zehnjährige zurückerinnere (und das ist ja schon einige Jährchen her :innocent:), dann kann ich nur sagen, mich haben Jungs damals nur aus einem Grund interessiert: man konnte sich mit ihnen besser prügeln, als mit Mädchen. Ansonsten war mein Verhältnis zu Jungs eher desinteressiert. Ich glaube, das erste Mal verknallt war ich mit dreizehn oder vierzehn und bis zum ersten Kuss sollten dann nochmal weitere zehn Jahre vergehen.  Aber wie gesagt, es ist bei mir schon einiges her und ich war auch eher ein Spätzünder. Wenn ich mich aber richtig erinnere, kamen die ersten Gespräche über Verknalltsein und Jungs, als ich in der 7. oder 8. Klasse war.

Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
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Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
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canis lupus niger

#138
Solche Gefühle zwischen Noch-Kindern, wie Traumfängerin und Mondfräulein sie beschreiben,  haben vermutlich mehr mit Liebe (Herzpumpern, Rotwerden, wenn man an denjenigen denkt, ihm/ihr eine Freude machen wollen, etc.) zu tun, als so manche heiße Sex-Aktion, die eher unter Spiel, Sport und Freizeit eingeordnet werden könnte.

Vic

#139
Ich wollte diesen Thread beinah selbst neu eröffnen, als ich gesehen habe, den gibt es hier ja schon.

Meine Frage ist folgende: Ich finde nun selbst - sowohl als Autor, wie auch als Leser - intime Beziehungen sehr, sehr wichtig. Aber ehrlich gesagt finde ich viele romantische Beziehunge oder klassische Liebesbeziehungen sehr langweilig, abgenudelt und irgendwie auch nicht immer so interessant. Natürlich hängt das auch von der Art ab wie man etwas schreibt und es gibt auch Ausnahmen, aber halt in der Regel.
Aber persönliche interessieren mich z.b. intime Freundschaften, persönliche Rivalitäten, komplizierte Geschwisterkisten, Familien, Teams, Partnerschaften etc. viel mehr als die klassische romantische Liebesgeschichte. (Oh ich wäre durchaus auch für ne schöne Poly-Romanze zu haben oder ne asexuelle Kiste, das findet man aber leider gar nicht.)
Ich lese gerade eine Urban Fantasy Reihe wo die Hauptbeziehung zwischen zwei Brüdern ist, was ich unglaublich toll und mal ne sehr angenehme Abwechlung fand. Einer von beiden hat sogar eine Freundin (die auch total super ist), der andere ab und zu random Sexkisten, aber am allerwichtigsten ist ihnen halt immer der jeweils andere. Sowas find ich toll und das gibt es leider viel zu selten ...

Bin ich da die einzige, der es so geht? Oder gibt es hier auch noch andere, die durchaus Interesse an intensiven, komplexen Beziehungen haben - aber halt nicht primär und ausschließlich an Liebespaaren? Nur mal so aus Neugierde.  :hmmm:

Churke

Wenn der POV aus irgendwelchen Gründen das Mädchen nicht kriegt, finde ich das eigentlich interessanter. Man hat auch mehr Möglichkeiten, die Beziehungen der Figuren zu gestalten. Zauberer Otto zum Beispiel gehört zu den Leuten, bei denen einfach nicht vorgesehen ist, dass sie das Glück finden. Dann hätten wir noch den überzeugten Grundsicherungsempfänger Jarod, der für Sex bezahlen muss, aber leider kein Geld hat. Oder den Ordensritter Baldered, der der schändlichen Teodenantha als Sklave dienen muss. Und schließlich Konteradmiral Tadeusz Asanovski, der Sex mit einer überirdisch schönen Invitro ablehnt, weil es seine Autorität untergraben würde.

Wir leben heute in einer egomanischen Gesellschaft, in der die Befriedigung von Wünschen und Begierden als der Sinn des Lebens angesehen/dargestellt wird. Es spricht aber für Willens- und Charakterstärke, sich solchen Dingen zu verschließen und im Interesse einer höheren Sache nein zu sagen. Das ist wie beim Padishah in "Dune", der eine verführerische Sklavin nicht anrührt, um dem Hofstaat seine Willensstärke zu beweisen.

Fynja

Da bist du mit Sicherheit nicht die Einzige, Vic! Mir geht es genau so wie dir, ich mag Zwischenmenschliches jeder Art, ab und zu sicher auch mal eine Liebesgeschichte, aber inzwischen hat man eigentlich schon so viele Liebesgeschichten gesehen, dass die anderen Beziehungen interessanter werden. Vielleicht hat das auch mit meiner persönlichen Entwicklung zu tun, vor 4-8 Jahren, mitten in meiner Teenie-Zeit, habe ich selbst die ersten Erfahrungen gemacht und alles, was Liebesbeziehungen anging, war neu und aufregend und spannend, ich wollte sowohl darüber lesen wie auch darüber schreiben, und jetzt ist das Ganze mehr zur "Nebensache" geworden (nicht falsch verstehen, mein Freund ist mir sehr, sehr wichtig, aber Liebesangelegenheiten beschäftigen mich eben viel weniger als noch vor einigen Jahren) und ich finde es auch erfrischend, mal Bücher zu lesen, in denen andere Relationen im Vordergrund stehen.

Bei meinen eigenen Werken ist Liebe zurzeit auch eher eine Randerscheinung, manche Protas haben Partner oder Love Interests, aber ich habe irgendwie keine Lust darauf, das weiter zu thematisieren. Ich hoffe, das rächt sich nicht bei zukünftigen Lesern, weil sie vielleicht erwarten, dass ich das, was ich andeute, weiter entwickle... Aber es nun mal nicht immer weiter geht.  :hmmm:

Vic

#142
@Churke: das ist nicht ganz das was ich meine. ;) Ich finde es schon in Ordnung, wenn mein Prota jemanden abkriegt - aber ich finde halt, das muss nicht immer die wichtigste, zentralste Beziehung seines Lebens sein. Ich finde es sehr schön, wenn die wichtigste, intensivste Beziehung, die sehr zentral im Plot ist vielleicht mal NICHT die romantische Beziehung sondern eben der Lieblingsrivale ist oder die kleine Schwester oder der Partner (also beruflicher Partner) oder die Kampfgefährtin oder der beste Freund.
Also durchaus in gewisser Weise eine Liebesgeschichte, aber halt eben eine platonische Art von Liebe.

Zitat von: Fynja am 27. August 2014, 22:13:28
Bei meinen eigenen Werken ist Liebe zurzeit auch eher eine Randerscheinung, manche Protas haben Partner oder Love Interests, aber ich habe irgendwie keine Lust darauf, das weiter zu thematisieren. Ich hoffe, das rächt sich nicht bei zukünftigen Lesern, weil sie vielleicht erwarten, dass ich das, was ich andeute, weiter entwickle... Aber es nun mal nicht immer weiter geht.  :hmmm:

Schön zu wissen, dass ich nicht die einzige bin.   :knuddel:
Mir gehts auch so wie dir. Ich finde es als Randerscheinung total in Ordnung wenn meine Protas Partner oder Love Interests haben, aber ich finde eben ganz oft andere Beziehungen meines Protas interessanter auszuleuchten.
Es gibt einfach so viele verschiedene Arten von zwischenmenschlichen Beziehungen im realen Leben und leider ist es in gefühlten 90% der Bücher oder Filme so, dass die zentrale, die wichtigste Beziehung eben eine romantische Liebesgeschichte ist....

Ich wünsche mir da einfach manchmal mehr Abwechslung.

Ryadne

Ich setze das Augenmerk auch lieber auf andere als klassische Liebesbeziehungen. Oft nehmen bei mir die Geschwisterbeziehungen eine prominente Rolle ein, weil sie für mich persönlicher auch viel wichtiger sind und ich deshalb das Gefühl habe, über sie besser schreiben zu können. Ich lese auch lieber über sie, obwohl solche Geschichten irgendwie meist sehr tragisch enden und ich dann immer sauer auf das betreffende Buch bin. ;) Pärchenliebesziehungen sind mir in den meisten Medien auch viel zu sexuell konnotiert. Klar gehört das für die meisten dazu, aber der Umgang damit trifft meistens nicht meinen Geschmack. Um ein Nicht-Fantasy-Beispiel zu nennen: Ich gucke gerne "How I met your mother", mag die Figuren und an für sich auch ihr Liebesgeplänkel (eigentlich besteht die Serie ja auch aus nichts anderem). Aber mich nervt es, wie da in jeder Folge der dauerwillige Mensch praktisch als gängige Normalperson hingestellt wird (auch außerhalb der absichtlich übertriebenen Figur von Barney ;)).

@Vic Wie heißt der Roman, von dem du schreibst? Klingt spannend.  ;D

Vic

Zitat von: Ryadne am 27. August 2014, 23:00:24
Ich setze das Augenmerk auch lieber auf andere als klassische Liebesbeziehungen. Oft nehmen bei mir die Geschwisterbeziehungen eine prominente Rolle ein, weil sie für mich persönlicher auch viel wichtiger sind und ich deshalb das Gefühl habe, über sie besser schreiben zu können. Ich lese auch lieber über sie, obwohl solche Geschichten irgendwie meist sehr tragisch enden und ich dann immer sauer auf das betreffende Buch bin. ;) Pärchenliebesziehungen sind mir in den meisten Medien auch viel zu sexuell konnotiert. Klar gehört das für die meisten dazu, aber der Umgang damit trifft meistens nicht meinen Geschmack. Um ein Nicht-Fantasy-Beispiel zu nennen: Ich gucke gerne "How I met your mother", mag die Figuren und an für sich auch ihr Liebesgeplänkel (eigentlich besteht die Serie ja auch aus nichts anderem). Aber mich nervt es, wie da in jeder Folge der dauerwillige Mensch praktisch als gängige Normalperson hingestellt wird (auch außerhalb der absichtlich übertriebenen Figur von Barney ;)).

@Vic Wie heißt der Roman, von dem du schreibst? Klingt spannend.  ;D

Hach Gott sei Dank bin ich offenbar nicht die einzige. XD
Mir geht die klassische boy meets girl oder boy meets boy Formel total auf den Kranz inzwischen und ich freu mich echt immer wenn mal andere Beziehungen im Vordergrund stehen. Oder auch mal andere Spielarten von romantischen Beziehungen. Man hat selten schon bestehende Beziehungen wo es nicht mehr großartig um das Zusammen kommen geht. Oder wie oben schon erwähnt sowas wie Poly oder asexuelle Beziehungen. Ey es gibt so viel mehr als die klassische Liebesgeschichte, aber irgendwie scheinen die meisten Autoren auch nicht ohne zu können.

Ich wünschte ich hätte einen Arbeitstitel, aber daran knabber ich noch. ;) Hilfe - tun sich alle mit Titeln so schwer wie ich?
Es ist zeitgenössische Fantasy, spielt also im hier und heute, aber es gibt Magie, bzw Menschen mit magischen Fähigkeiten. Die Magie ist aller sehr begrenzt durch vieles (körperliches, umweltbedingtes, etc.) weswegen sie bisher keine allzu große Gefahr dargestellt hat.
Meine Protagonisten sind zwei Stiefbrüder, die mehr oder weniger widerwillig (der eine williger, der andere weniger *g*) in ein Komplott verwickelt werden, wo es darum geht alle Grenzen aufzuheben - wodurch Magier dann relativ allmächtig sein würden.   
Der eine ist schwul,  der andere hetero und sie haben beide durchaus was am Laufen und es gibt potentielle Love Interests, aber die zentrale Beziehung ist tatsächlich ihre Beziehung zueinander.

Kati

#145
Ryadne, das kommt mir sehr bekannt vor. Dieses Herunterbrechen von Beziehungen auf Sex ist etwas, das mich auch immer wieder stört. Ich lese sehr gern auch klassische Liebesgeschichten zwischen zwei Menschen, aber dieses Validieren der Beziehungen durch Sex geht mir auf die Nerven. Ich würde gern mehr Romanzen lesen, die bloß auf romantischer oder platonischer Ebene funktionieren, nicht auf sexueller, denn Sex gehört nicht für alle Menschen zur Liebe dazu. Genauso würde ich sehr gern viel mehr über Geschwister-, oder an sich familiäre Beziehungen lesen oder Freundschaften oder auch Rivalitäten als Mittelpunkt einer Geschichte. Wie gesagt, ich mag Liebesgeschichten sehr und ich schreibe sie auch gern, aber für mich muss nicht in jedem Roman eine dabei sein.

Dazu kommt, dass Liebesgeschichten oft nach einer Art Patentrezept geschrieben werden, obwohl es zahlreiche Wege gibt, wie Romanzen verlaufen können und wie man sich ineinander verlieben kann. Besonders bei Jugendbüchern würde ich gern mal was anderes lesen, als die große Liebe auf den ersten Blick, die natürlich für immer hält und meist die erste Liebe der Hauptfigur ist. Figuren, die schon zehn Beziehungen hatten wären mal nett, oder einfach Schwärmereien, die am Ende vom Buch vielleicht auch wieder vorbei sind oder so. An sich fehlen mir realistische Beziehungen irgendwie. Märchenbeziehungen und ewige Liebe sind ja auch ganz nett, aber der Kontrast fehlt einfach total.

Vic

Zitat von: Kati am 27. August 2014, 23:26:50
Dazu kommt, dass Liebesgeschichten oft nach einer Art Patentrezept geschrieben werden, obwohl es zahlreiche Wege gibt, wie Romanzen verlaufen können und wie man sich ineinander verlieben kann. Besonders bei Jugendbüchern würde ich gern mal was anderes lesen, als die große Liebe auf den ersten Blick, die natürlich für immer hält und meist die erste Liebe der Hauptfigur ist. Figuren, die schon zehn Beziehungen hatten wären mal nett, oder einfach Schwärmereien, die am Ende vom Buch vielleicht auch wieder vorbei sind oder so. An sich fehlen mir realistische Beziehungen irgendwie. Märchenbeziehungen und ewige Liebe sind ja auch ganz nett, aber der Kontrast fehlt einfach total.

Mir geht das ganz genauso.
Liebe auf den ersten Blick finde ich sehr unglaubwürdig und auch sehr "billig" - ich finde es viel schöner wenn ich als Leser wirklich langsam erfahre was zwei Charaktere miteinander verbindet/zueinander hinzieht und ich hasse es wenn einfach nur geschrieben wird, es macht halt Peng und dann ist es Liebe. ;)
Und platonische Liebe wird mMn total unterschätzt in der Literatur ...

Churke

Zitat von: Vic am 27. August 2014, 22:19:39
@Churke: das ist nicht ganz das was ich meine. ;) Ich finde es schon in Ordnung, wenn mein Prota jemanden abkriegt - aber ich finde halt, das muss nicht immer die wichtigste, zentralste Beziehung seines Lebens sein.

Vielleicht habe ich mich ungeschickt ausgedrückt. Wenn von Anfang an feststeht, dass Figur A bei Figur B niemals landen kann, stellt das die Beziehung auf eine ganz andere Stufe. Man muss zum Beispiel die Frage klären, weshalb die beiden miteinander abhängen. Das Verhältnis kann auch unharmonisch oder gar feindselig sein.

Vic

Zitat von: Churke am 27. August 2014, 23:56:00
Vielleicht habe ich mich ungeschickt ausgedrückt. Wenn von Anfang an feststeht, dass Figur A bei Figur B niemals landen kann, stellt das die Beziehung auf eine ganz andere Stufe. Man muss zum Beispiel die Frage klären, weshalb die beiden miteinander abhängen. Das Verhältnis kann auch unharmonisch oder gar feindselig sein.

Das stimmt natürlich! :)
Das ist wirklich genau das was ich meine, ich habe das Gefühl, wenn eine Beziehung nicht romantisch ist, dann muss man sich viel mehr Gedanken um Dynamiken machen und sich überlegen, wieso hängen die beiden zusammen rum, haben  sie vielleicht einfach nur ein gemeinsames Ziel, haben sie eine gemeinsame Vergangenheit, können sie sich leiden aber vertrauen sich nicht, usw usw.
Und ja eindeutig. Es gibt auch sehr, sehr spannende, intensive Feindschaften oder Rivalitäten, die sehr persönlich sein können und auch sehr interessant.

Siara

Danke für's Aufwerfen der Frage, Vic! :)

Bisher habe ich darüber nicht einmal nachgedacht, weil sich Beziehungen bei mir in der Regel einfach entwickeln, ohne dass ich plane, Liebes- oder Freundschaftsbeziehung daraus zu machen. Aber jetzt, wo du's sagst, erkenne ich auch, dass ich mit der klassischen Liebesgeschichte nicht viel anfangen kann. Auch wenn es natürlich immer aufs Projekt ankommt.

Mein aktuelles Projekt beruht hauptsächlich auf 3 Zweierbeziehungen, die sich ein wenig beeinflussen.

Ein Falschspieler und eine Taschendiebin, die der "klassischen" Liebesgeschichte vermutlich am nächsten kommen. Allerdings sind die beiden unglaublich unromantisch, haben bis zum Ende kein Vertrauen zu einander und das auch zurecht. Von Liebe ist da jedenfalls nicht zu sprechen.

Außerdem ein junger Mönch und der Hohepriester, was in die Sparte zwischenmenschliche Beziehung anderer Art fällt. Die beiden schwanken mehr zwischen Vater-Sohn und Freundschaft.

Und meine beiden "Heiligen", eine Beziehung, die mich persönlich sehr fasziniert. Sie ähneln eineiigen Zwillingen, sind zusammen aufgewachsen, wenn auch nicht verwand. Sie haben sehr wohl ein Sexualleben, aber mit einer Paarbeziehung hat das Ganze dennoch wenig zu tun.

Das ganze Kennenlernen, Anhimmeln, Verlieben, Kuss, drüber Sprechen, Sex, Beziehung (so oder in ähnlicher Reihenfolge), finde ich reizlos, weil es selten etwas Überraschendes bringt. Meistens ist der LI im ersten Moment zu erkennen und es ist auch klar, dass die beiden sich am Ende kriegen - selbst wenn die Liebesgeschichte nur zweitrangig ist, spielt oft keine Rolle, wie die Haupthandlung verläuft. Das Liebespaar findet irgendwie zusammen. Natürlich gibt es da Ausnahmen, aber das ist, warum ich die klassische Liebesgeschichte nicht mehr gerne lesen mag.

Zitat von: Vic am 27. August 2014, 23:23:53
Hilfe - tun sich alle mit Titeln so schwer wie ich?
Wenn auch OT: Du bist nicht allein. ;D
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.