Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Schelmin am 26. Mai 2006, 18:59:33

Titel: Vergleiche
Beitrag von: Schelmin am 26. Mai 2006, 18:59:33
Hi!
Sagt  mal, geht euch das auch auf die Nerven? Fast auf jedem Fantasybuch findet man Hinweise dieser Art:

"Fans von Terry Pratchett und Douglas Adams werden dieses Buch lieben!"
"für alle Fans von Douglas Adams, Monty Python und Christopher Moore"
oder ganz abgedreht: "wenn es einer verdient hat, im Himmel neben Tolkien zu sitzen, dann (...)"
Also spätentens beim 20. Buch verliert die Sache an Glaubwürdigkeit. Inzwischen sind diese Vergleiche ja Standard, aber höchstens in der Hälfte aller Fälle gerechtfertigt. Das nervt. Manchmal wäre ein gut geschriebener Klappentext ausreichend, solche Vergleich sind einfach unnötig. Sie ehren auch keinen Autoren mehr, weil es einfach werbetechnisch so dahingesagt wird, und das viel zu oft. Kann man nicht einfach das Genre draufschreiben? Oder wenigstens die genannten Berühmtheiten mal ein bißchen abwechseln, so daß sie wirklich passen? Muß das eine codierte Sprache sein(Monty Python/Pratchett=komisch)? Ich weiß ja wirklich nicht.

Schelmin

Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Naira am 26. Mai 2006, 19:44:18
Geht mir genauso!
Erstmal nervt es schon, wenn auf dem Buchrücken nur wohlmeindende Zitate aus irgendwelchen Zeitungen oder anderen Rezensionen stehen, sowas wie "XY hat ein ebenso unterhaltsames wie tiefgründiges und bewegendes Buch geschaffen".
Dann weiß ich zwar, das irgendein Redakteur der Süddeutschen allgemeinen Zeitung der Meinung ist, das Buch sei absolut toll und lesenswert (was im Grunde uninteressant ist, weil niemand etwas schlechtes auf ein Buch drucken würde), aber nicht, worum es im Buch eigentlich geht.

Mit den ewigen Vergleichen ist es noch blöder. Eigentlich ist Vergleichbarkeit für ein Buch doch garkein Kompliement, weil jeder Autor etwas Eigenes, möglichst Einzigartiges schreiben will und nicht "so ähnlich wie Tolkien".
Wenn die Bücher dann wirklich gut sind, kann man sie auch nichtmehr vergleichen, weil sie dafür eben anders und nicht an ein älteres Buch angelehnt sein müssen.

Wenn man es natürlich schafft, selber als Maßstab auf einem anderen Buch zu stehen, hat man es zu den Klassikern geschafft und kann sich geehrt fühlen - je nachdem, was das für ein Buch ist  ;D ;)

Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Silvia am 26. Mai 2006, 21:39:50
Manchmal sind solche Vergleiche auch der Grund, warum ich einige Bücher gar nicht erst aufklappe. Wenn ich nämlich den ehrenwerten Autor, dem das Werk so ähneln soll, gar nicht leiden kann, dann würdige ich den Inhalt höchstwahrscheinlich keines Blickes und verpasse womöglich einen Lesegenuß, weil das Marketing mal wieder übertrieben hat oder am Ziel vorbeigeschossen ist. ;)
Zumindest bei Tolkien-Vergleichen werde ich immer skeptisch, weil ich seinen Stil viel zu trocken fand und die Bücher nie zu Ende gelesen habe.
Andererseits kenn ich das inzwischen ja auch als Marketingmasche und versuche, es zu ignorieren.

Ein ordentlicher Klappentext, der mir einen Einblick in den Inhalt des Buches gewährt und mich neugierig auf mehr macht, ist mir immer noch am liebsten.

Und ziemlich nervig finde ich es auch, wenn statt einer Inhaltsangabe 3-5 Zitate von irgendwelchen (bekannten) Leuten draufstehen, die einem damit suggerieren wollen, wie toll sie das Buch fanden und daß man es UNBEDINGT lesen muß. Nur wieso ich es unbedingt lesen muss, weiß ich dann immer noch nicht.
:nöö:
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Maja am 26. Mai 2006, 23:30:01
Eine Zeitlang in den Neunzigern hatte ich auch das Gefühl, daß Verlage den Slogan "Von Marion Zimmer Bradley empfohlen" im Dutzend einkauften. Und daß der dann größer als der Name des Autors auf dem Titel stand... Das hat mich auch genervt.
Andererseits habe ich meinen ersten Pratchett (1993) gelesen, weil er als der "Douglas Adams der Fantasy" bezeichnet wurde...
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Kalderon am 27. Mai 2006, 00:03:12
In der Tat: diese Zitate sind eigentlich völlig wertlos, dienen sie doch nur dazu dem Leser in den eigenen Mund zu propagieren.  :hatschi:
Besonders wertlos sind Vergleiche mit Tolkien, da diese bei Fantasie immer dann eingesetzt werden, wenn in dem Buch Elfen, Zwerge und Orks vorkommen.
Das einzige, das ein Buch eventuell hervorheben würde, wäre, wenn es von einem anderen großen Autor gelobt werden würde, beispielsweise:
"Noch nie hatte ich solche Angst" - Steven King
Oder Sprüche wie:
"Besser als Tolkien" (Betonung liegt auf besser!)
Allerdings animiert einen das auch nicht besonders zum Kauf des Buches, wenn der Spruch statt einer kurzen Beschreibung daherkommt und man keine Ahnung hat, worum es überhaupt geht.

Ich persönlich halte aber ab und zu etwas davon, wenn jemand den Literaturnobelpreis bekommen hat. Habe aber noch kein Buch von einem Preisträger gelesen - hat wohl dann auch nicht gefruchtet die Kaufstrategie.  :rofl:
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: AZI am 27. Mai 2006, 06:34:48
Moin Moin

Der Trend zu Zitat und Vergleich ist mir auch schon aufgefallen, Bücher die vom Cover und Titel her ansprechend waren, waren auf der Rückseite vielfach mit sowas verhunzt.

Ich kaufe kein Buch das keinen ordentlichen Klappentext mit ein wenig Inhaltsangabe hat. Solch ein Zitaten und Vergleichwahn ist für mich ein absolutes Negativ Kriterium.

Zu Vergleichen mit Tolkien:
Hab ich noch nie gesehen, aber das könnte auch daran liegen, das ich zu offensichtliche Fantasy bei denen Orks Zwerge und Elben schon im Titel oder Cover vorkommen allgemein nicht kaufe. Diese Bücher sind meist von der Aufmachung ziemlich kitchig und Bilderbuchhaft.
Da Lob ich mir den guten alten Tolkien, auf den Ring Büchern ist nur dezent eine Anspielung Schwarz auf günem Grund, nix verspieltes und selbst der kleine Hobbit der mehr für Kinder in Szene gesetzt wird, bleibt es bei einem dezenten Cover , zumindest in der Ausgabe die ich habe. (Das bringt mich auf den Gedanken, das ich ruhig ma wieder das Silmarillion lesen könnte ;) )

Bis denne
AZI
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Arielen am 27. Mai 2006, 10:16:02
Mich haben die Vergleiche auch nie gelockt sondern auch nur genervt, voi allem seit ich gelesen habe, wie die entstanden sind. Teilweise kennen die Autoren gar nicht die Bücher zu denen sie was sagen, bzw. die aussagen gehören eher zu anderen Büchern des Autoren. Nur selten kann man davon ausgehen, daß sie es so meinen - es ist ja auch werbung für die Kommentatoren, die entsprechend dafür belohnt werden, oder glaubt ihr, das Lobgehudel ist kostenlos?

Ich schaue mir das Buch auch genauer an und suche innen nach der Inhaltsangabe, und lasse die Sachen eher stehen, wenn die genau so dürftig ist.

Die Vergleiche schrecken mich teilweise auch eher ab, wenn ich schon was lese in denen die Worte Tolkien und Shannara drin stehen dann lasse ich die Finger davon, denn die x-te Nachahmung des HdR muss ich mir dann auch nicht antun, auch nicht mehr die x-te Variante des Artus-Mythos.
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Laus am 27. Mai 2006, 10:22:23
Ein gutes Buch braucht solche Dinge nicht. Bei mir macht sich da gleich der Hintergedanke breit:
Aha, dieses Buch benötigt Schützenhilfe, sonst wird es nicht gekauft. ODER Der Verlag hat sich übernommen oder verkalkuliert.
Das sind dann immer die Gedanken, die mir explosionsartig durch den Kopf schießen. Und ich muss zugeben, ich greife selten zu solch einem Buch. Mag sein, dass ich da einige gute Bücher dadurch nicht gelesen habe, aber bevor ich ein Buch kaufe, muss es mich 100%ig ansprechen, in allem.

LG
Laus
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Steffi am 27. Mai 2006, 10:37:14
Ich hasse nichts mehr, als wenn der Klappentext fehlt und man nur Zitate aus Zeitungen etc. hat. Obwohl man an den Quellen der Zitate schon ungefähr die Qualität des Buches erkennen kann - wenn nur was aus "Brigitte" oder wie diese Frauenzeitschriften heißen da steht bedeutet es wohl, dass die "wirklichen" Feuilletons nicht so begeistert waren ;)  Zum Glück gibt es dann ja wenigstens oft im Buch selber noch eine Inhaltsangabe. Und Reinlesen darf man in Bücherläden ja auch.

Vergleiche nerven mich auch. Was wissen die denn, warum ich Tolkien mag? Ich mag ihn vor allem, weil er so viel Sprachgeschichte eingebaut und so nett bei anderen Mythologien geklaut hat. Ich mag die Arbeit, die dahinter steckt. Die Vergleiche "Genau wie Tolkien" beziehen sich doch bloß (wie hier schon gesagt wurde) darauf, dass Halblinge, Orks und Elben drin vorkommen. Und deswegen lese ich Fantasy ja nicht ;)
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Zealot am 27. Mai 2006, 13:23:10
vor allem ist es bei vergleichen ja auch so, dass nur die guten zitiert werden.
Das sieht man ja auch besonders bei Kinofilmen.
Die Gesamtkritik kann total vernichtend gewesen sein, aber sobald in einem Nebensatz auch nur ein mini Lob auftaucht, wird das sofort aufgebauscht als wäre es die Kernaussage der gesamten Kritik gewesen.

Ich richte mich bei Büchern auch lieber nach dem Klappentext, speziell weil ih die meisten Werke der Autoren die da zum Vergleich herangezogen werden gar nicht kenne.
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Arielen am 28. Mai 2006, 09:37:45
Zitat von: Zealot am 27. Mai 2006, 13:23:10
Ich richte mich bei Büchern auch lieber nach dem Klappentext, speziell weil ih die meisten Werke der Autoren die da zum Vergleich herangezogen werden gar nicht kenne.

Das kommt noch dazu, bei dem Bruchteil an Romanen, die hier übersetzt werden. Das einzige, was meiner Meinung nach etwas an den "Vergleichen" erkennbar ist, ist die ungefähre Ziellgruppe. Die Tolkien-Vergleiche meinen wahrscheinlich eher: "Eh, hier sind Elfen, Zwerge und Orks drinn, und die Handlung ist schön episch wie in den FILMEN"  :pfanne:
Werden die Nebel von Avalon oder Diana L. Paxson erwähnt heißt das für mich "das ist ein verkappter historischer Liebesroman mit ein bißchen Esoterikblala". :d'oh:

Sprich ich sollte es lieber liegen lassen...  :hand:
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Moni am 30. Mai 2006, 20:02:57
Zitat von: Maja am 26. Mai 2006, 23:30:01
Eine Zeitlang in den Neunzigern hatte ich auch das Gefühl, daß Verlage den Slogan "Von Marion Zimmer Bradley empfohlen" im Dutzend einkauften. Und daß der dann größer als der Name des Autors auf dem Titel stand... Das hat mich auch genervt.

Besonders peinlich wurde es, als ein Fantasyroman, der erst nach Marion Zimmer Bradleys Tod veröffentlicht wurde (in Englisch und ich glaub fast 2 Jahre zu spät...) , mit dem Slogan drauf rauskam... ich weiß leider nicht mehr, welcher Titel es war, aber das fand ich schon ziemlich abgeschmackt.
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Feuertraum am 31. Mai 2006, 10:09:14
Ehrlich gesagt stören mich die Vergleiche herzlich wenig, waren sie für mich doch noch nie ein Grund, ein Buch zu kaufen oder es abzulehnen.
Was ich persönlich jetzt aber ein wenig schade finde, ist, das sich manche Menschen aufgrund dieser Hinweise ein Vorurteil bilden.
Ein kleines bißchen erinnert mich das an die Argumentation: Das Buch ist gut, weil es von dem Autoren ist, und das Buch ist schlecht, weil es nicht von diesem Autoren ist. Und damit Ende der Debatte!!

Ich für meine Person wäre jedenfalls ziemlich frustriert, wenn eine Zeitung über ein Buch von mir schreibt: Vergleichbar mit...und daraufhin wird es von Leuten abgelehnt, nur weil sie sich ein Vorurteil erlauben.  :(

LG

Feuertraum
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Astrid am 31. Mai 2006, 10:10:00
Zitat von: Silvia am 26. Mai 2006, 21:39:50
Und ziemlich nervig finde ich es auch, wenn statt einer Inhaltsangabe 3-5 Zitate von irgendwelchen (bekannten) Leuten draufstehen, die einem damit suggerieren wollen, wie toll sie das Buch fanden und daß man es UNBEDINGT lesen muß. Nur wieso ich es unbedingt lesen muss, weiß ich dann immer noch nicht.
Das ist eine Werbestrategie, die sogar einen Fachbegriff hat (den habe ich vor 15 Jahren mal gelernt und sofort wieder vergessen. "VIP-Werbung"?). Die Werbefuzzis setzen halt alles gleich - wenn im Fernsehen irgendeine bekannte Nase ins Bild gehalten wird, verkauft sich das Produkt angeblich besser. Ich weiß ja nicht, ob Fernsehgucker auf so etwas heute noch hereinfallen, aber Bücherleser sollten schon etwas differenzierter auswählen. Tun sie aber wahrscheinlich nicht, und wir hier sind mal wieder die Ausnahme.

Wußtet ihr übrigens, daß nur 20 Prozent der Deutschen ÜBERHAUPT lesen? Ich bin am Boden zerstört.
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Geli am 31. Mai 2006, 10:52:49
 :)

wie sagte schon mein alter Buchhändler-Fachklassenlehrer:
"Der Trend zum Zweitbuch nimmt zu."

statistisch besaß vor 30 Jahren jeder Haushalt 1,2 Bücher.
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Kalderon am 31. Mai 2006, 15:00:19
Früher waren die Bücher auch noch teurer. Heute haben die Leute einfach keine Lust, ihre Grauen Zellen anzustrengen und sich etwas vorzustellen. Die Leute lassen sich lieber berieseln mit Fernsehen, Party und Onlinerollenspielen.
Das Land der Dichter und Denker sind wir schon lange nicht mehr.  :wums:
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Linda am 31. Mai 2006, 19:23:34
Zitat von: Feuertraum am 31. Mai 2006, 10:09:14
Ehrlich gesagt stören mich die Vergleiche herzlich wenig, waren sie für mich doch noch nie ein Grund, ein Buch zu kaufen oder es abzulehnen.
Was ich persönlich jetzt aber ein wenig schade finde, ist, das sich manche Menschen aufgrund dieser Hinweise ein Vorurteil bilden.
Ein kleines bißchen erinnert mich das an die Argumentation: Das Buch ist gut, weil es von dem Autoren ist, und das Buch ist schlecht, weil es nicht von diesem Autoren ist. Und damit Ende der Debatte!!

Ich für meine Person wäre jedenfalls ziemlich frustriert, wenn eine Zeitung über ein Buch von mir schreibt: Vergleichbar mit...und daraufhin wird es von Leuten abgelehnt, nur weil sie sich ein Vorurteil erlauben.  :(

LG

Feuertraum

Hallo Feuertraum,

da stimme ich zu.

Etwas anderes wäre es, wenn Autoren selbst solche Werbesprüche verzapfen würden, um sich hochzujubeln. Aber da man als Verfasser auf das Großverlags-Marketing herzlich wenig Einfluss hat,  schlägt man da den Sattel, wenn man den Esel meint.

Es gibt unglaublich dämliche Werbung. Vor allem für Kinderprodukte. Manche Leute boykottieren dann diese Produkte, was ich irgendwie verstehen kann.

Aber bei Büchern schädigt man nicht nur den Verlag, sondern vor allem auch den Autor, der überhaupt nichts für die unangemessene Werbung kann. Am meisten aber schädigt man sich selbst, denn man nimmt sich die Chance auf ein eigenes Urteil...

Gruß,
Linda
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Astrid am 31. Mai 2006, 22:11:46
Früher waren die Bücher teurer? Hallo? Ich hab mir meine ersten Taschenbücher noch für fünf Mark achtzig geholt! Heute kriegst du kein Taschenbuch mehr unter neun EURO!
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Maja am 31. Mai 2006, 22:57:58
Ja, für das, was früher ein neues Taschenbuch kostete, bekommt man heute nicht mal mehr eines aus der Wühlkiste! Meine ersten Fantasybücher haben mich im Woolworth zwei Mark gekostet. Ach, das waren noch Zeiten...
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Feuertraum am 31. Mai 2006, 22:59:06
Zitat von: Astrid am 31. Mai 2006, 22:11:46
Früher waren die Bücher teurer? Hallo? Ich hab mir meine ersten Taschenbücher noch für fünf Mark achtzig geholt! Heute kriegst du kein Taschenbuch mehr unter neun EURO!

Sorry, Astrid, aber dem muß ich vehement widersprechen. Selbst wenn man mal von den Groschenhefttaschenbuchromanen absieht (z.B. John Sinclair/Jerry Cotton), die noch unter 5 € liegen, gibt es nicht wenige TaBü, die an die 6 - 8 € kommen (und damit meine ich nicht mit Remittenden!!)

LG

Feuertraum
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Moni am 01. Juni 2006, 09:26:46
Zitat von: Astrid am 31. Mai 2006, 22:11:46
Früher waren die Bücher teurer? Hallo? Ich hab mir meine ersten Taschenbücher noch für fünf Mark achtzig geholt! Heute kriegst du kein Taschenbuch mehr unter neun EURO!

Ehm, könnte daran liegen, daß die gute alte D-Mark damals ja auch noch was wert war und man effektiv mehr für sein Geld bekam....  :hmhm?:
Aber es stimmt, ich  habe noch Taschenbücher im Regal stehen, die 3,80 DM gekostet haben, heute krieg ich für 3,80 € allenfalls einen Groschenroman.
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Isabel am 01. Juni 2006, 09:50:41
Zitat von: Astrid am 31. Mai 2006, 10:10:00
Wußtet ihr übrigens, daß nur 20 Prozent der Deutschen ÜBERHAUPT lesen? Ich bin am Boden zerstört.

Wusste ich bisher nicht, allerdings überrascht es mich auch nicht wirklich. Ich bin schon Leuten begegnet, die haben in ihrem ganzen Leben nicht mal ein einziges Buch gelesen. Sowas finde ich sehr traurig.

Andererseits habe ich den subjektiven Eindruck, dass es mittlerweile mehr Schreiber als Leser gibt. So gut wie jeder in meinem Bekanntenkreis schreibt oder behauptet zumindest, gerne ein Buch schreiben zu wollen (okay, ob man solche Leute als Schreiber bezeichnen kann, sei dahingestellt). Sicher liegt das auch daran, dass ich im Buchhandel arbeite und daher die meisten Leute kenne, aber wie schon mal jemand so treffend meinte: Schreiben ist mittlerweile ein Hobby wie PC-Spielen.

Zurück zum Thema: Mir persönlich sagen solche Vergleiche auch überhaupt nichts, allerdings erlebe ich oft genug, dass mir ein Kunde ein Buch vor die Nase hält und mich fragt: "Das hat mir gefallen, kennen Sie etwas Ähnliches?". Viele potentielle Buchkäufer brauchen anscheinend solche Vergleiche.

Ich selbst tue mich mit Vergleichen recht schwer, denn ich sehe jedes Buch als einzigartig an. Es sei denn natürlich, es handelt sich tatsächlich nur um den weiteren Abklatsch eines gängigen Konzepts.
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Termoniaelfe am 01. Juni 2006, 10:54:14
Hallo Leute,

ich habe noch nie ein Buch gekauft, weil die tollsten Vergleiche und Empfehlungen hinten drauf standen. Nein ich gehen mit ganz genauen Vorstellungen in einen Buchladen. Ich mache mir immer gern selber ein Bild, bevor ich mich von Empfehlungen verleiten lasse und im Nachhinein vielleicht enttäuscht werde. Nicht alles, was andere gut finden, muss auch für mich gut sein.

LG
Termi
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Maja am 01. Juni 2006, 11:19:05
Ich tue mich sogar extrem schwer damit, ein Buch zu lesen, daß mir Bekannte empfohlen haben - da ist mir eine gekaufte anonyme Empfehlung schon fast lieber.
Wenn mir jemand ein Buch empfiehlt, habe ich Druck beim Lesen und denke, der Empfehler hat eine Erwartungshaltung, daß es mir gefallen muß, was ist, wenn es das nicht tut? Und dann endet es damit, daß ich es gar nicht lese. Gilt inzwischen auch für Bücher, die jemand aus meinem Bekanntenkreis vor mir gelesen hat - und leider auch die meisten Bücher, die von diesen Bekannten geschrieben wurden...

Die aufgedruckten Empfehlungen sind sinnvoll für Buchhändler, um einen Titel empfehlen zu können. "Oh, sie lesen gern David Eddings? Haben Sie schon einmal was von David Duncan ausprobiert?" - so in der Art. Spart dem Buchhändler das Lesen. Von mir aus müßten diese Empfehlungen aber nicht aufgedruckt sein.
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Schelmin am 01. Juni 2006, 11:57:50
ZitatAndererseits habe ich den subjektiven Eindruck, dass es mittlerweile mehr Schreiber als Leser gibt. So gut wie jeder in meinem Bekanntenkreis schreibt oder behauptet zumindest, gerne ein Buch schreiben zu wollen (okay, ob man solche Leute als Schreiber bezeichnen kann, sei dahingestellt).

Das finde ich interessant, dazu mache ich mal einen Extra-Fred auf.


Diese Vergleiche halten mich nicht davon ab, ein Buch zu kaufen, aber sie überzeugen mich auch nicht davon. Weil ich weiß, daß sie in der Regel 100% nichtssagend sind. Sie ärgern mich nur, vor allem dann, wenn die Informationen, die ich eigentlich über ein Buch haben möchte, nicht drauf stehen.

Schelmin
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Juni 2006, 12:13:19
Die Vergleiche animieren mich hin und wieder sogar - es ist die Neugier, ob das Buch hält, was die Vergleiche versprechen.
Es sei denn, man vergleicht mit Hohlbein.
Dann lohnt sich das nicht.
Entweder übertrifft es Hohlbein locker oder es ist genauso übel - und dass kann ich beim Durchblättern rausfinden. Da fehlt dann die Neugier.
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Geli am 01. Juni 2006, 12:59:52
ich melde mich auch mal.
Ich fröne der verbreiteten Unsitte unter Bibliothekarinnen:
ich lese ein Buch grundsätzlich zuerst, und überlege mir dann,
ob ich es kaufe. Meist lasse ich es dann.

Und wer, ich bitte Euch, glaubt den heute noch an Werbung?
Jeder über 5 weiß, dass das fauler Zauber ist.
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Juni 2006, 17:09:00
anchal enttäuscht es auf dem angesprochenen Gebiet und punktet dafür woanders... ;)
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Schelmin am 01. Juni 2006, 17:34:04
In der Webung gibt es auch schöne Vergleiche, siehe Renault, die Werbung mit Weißwurst, Sushi, Knäckebrot und Baguette  ;) Das ist wenigstens originell!

Heute habe einen neuen Vergleich auf einem Buch gelesen: Wer die Herr der Ringe - FILME möchte, wird dieses Buch mögen. Was ist das denn für eine Lockversuch? :)

Schelmin
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: AZI am 01. Juni 2006, 18:49:34
gar keiner, das ist nicht ma richtiges Deutsch
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Arielen am 01. Juni 2006, 19:08:48
Zitat von: Schelmin am 01. Juni 2006, 17:34:04
Heute habe einen neuen Vergleich auf einem Buch gelesen: Wer die Herr der Ringe - FILME möchte, wird dieses Buch mögen. Was ist das denn für eine Lockversuch? :)

Na ja, oberflächliche, geradlinige Unterhaltung in der man alles vorgekaut bekommt und nicht mehr denken muss?
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Schelmin am 01. Juni 2006, 19:10:27
 
Zitatgar keiner, das ist nicht ma richtiges Deutsch
Ich wußte den genauen Wortlaut nicht mehr. Aber es gibt das in etwa wieder. Wer die Filme mochte, mag dieses Buch.
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Silvia am 01. Juni 2006, 23:29:58
hey, die Filme fand ich gut *g* Was war es denn für ein Buch?
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: AZI am 02. Juni 2006, 08:59:43
Ich fand die Filme auch klasse, Die Landschaft genial, da man die Atmosphäre nur bedingt in einem Buch beschreiben kann (Da wären viele Landschaftsbeschreibungen nötig) seh ich den Vergleich aber nicht unbedingt als Empfehlung an...
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Schelmin am 02. Juni 2006, 19:04:25
 
Zitathey, die Filme fand ich gut *g* Was war es denn für ein Buch?
Ups, hab ich schon wieder vergessen. Es lag bei den Neuerscheinungen und aus irgendwelchen Gründen hatte ich es in der Hand. Auf jeden Fall war es kein mir bekannter Autor, sonst wüßte ich es noch.

EDiT: Es ist der "König der Riesen", von Robert Carter.
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Arielen am 04. Juni 2006, 23:59:58
Und dann werben sie mit den hdR-Filmen? Dabei ist das eher Gewäsch in Richtung Artus Mythos!
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Manja_Bindig am 05. Juni 2006, 10:37:49
Da sieht man es - die sollen nur was sagen, ohne das Buch gelesen zu haben. :wums: So was mag ich nicht.
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Rei am 05. Juni 2006, 23:35:23
Das nervt mich auch, daher kaufe ich solche Bücher schon gar nicht mehr. Lieber die mit ein bißchen mehr Klappentext. Da weiß ich wenigstens, woran ich bin.

Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Arielen am 06. Juni 2006, 07:47:24
Na, ja , wenn man es nicht so streng genommen nimmt, dann haben der Artus Mythos und HdR ja doch geisse Ähnlichkeiten...  ;D

Aber stimmt schon, manche Vergleiche sind echt bei den Haaren herbeigezogen...
Titel: Re: Vergleiche
Beitrag von: Feuertraum am 06. Juni 2006, 10:04:33
Ich habe auch einen schönen: Ich sehe aus wie Brad Pitt, der in seinem früheren Leben so aussah wie ich jetzt... :rofl:

LG

Feuertraum