Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Workshop => Thema gestartet von: Alana am 11. August 2009, 21:29:37

Titel: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Alana am 11. August 2009, 21:29:37
Hallo zusammen :)

ich plotte schon seit fast einem Jahr an meinem Roman.
Aber der Plot entgleitet mir immer wie ein nasser Fisch.
Immer wieder hab ich eine neue Idee und dann geht auch was vorwärts, aber trotzdem, es bleibt alles so glitschig.

Außerdem kann ich mich einfach nicht entscheiden, welche Plotvariante ich nehmen soll.
Da beide noch so nebulös sind, fällt mir das echt schwer.

Kennt ihr das auch?
Was macht ihr dagegen?

Einfach mal drauf los schreiben?
Ich möchte so gern endlich mal was zu Papier bringen, aber es ist einfach alles so schwammig, das blokiert mich total.

Ich wäre sehr dankbar für Tipps :)

Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Churke am 11. August 2009, 23:02:43
Beim Plotten arbeitet man auf einer viel abstrakteren Ebene als beim Schreiben.

Das ist so wie der Unterschied zwischen Planen und Basteln. Beides gehört irgendwie zusammen. Und was man am Zeichentisch nicht planen kann, das muss man eben durch Improvisation beim Basteln lösen.... Und andes herum.

Wenn mir gar nichts einfällt, ist das natürlich schlecht, aber wenn mir ein bisschen einfällt, dann schreibe ich und löse das Problem durch Basteln. Beim Basteln kommen die Ideen, und wenn man das Werkstück fertig gebastelt vor sich liegen hat, dann kann sicherlich noch mal zum Zeichenbrett zurück und eine Umkonstruktion mit gewissen Verbesserungen vornehmen.
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Joscha am 11. August 2009, 23:07:23
In einem solchen Fall, wenn ich merke, ich bin schon zu lange am Plotten, suche ich mir einfach eines der wenigen Dinge heraus, die ich schon sicher weiß und fange einfach an, dort drauf los zu schreiben. Das hilft meistens, da hat man schon mal einen festen Anhaltspunkt.
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Romy am 12. August 2009, 00:16:02
Zitat von: AlanaPlot - wie kriegt man ihn zu fassen?

Tja, wenn ich das mal wüsste!  ::)

Meistens uns im Idealfall mache ich das Plotten sehr intuitiv. Da habe ich eine Menge Ideen und beginne die dann irgendwann aufzuschreiben und dabei in die richtige, chronologische Reihenfolge zu bringen und oft kommen mir dabei dann noch weitere Ideen, wodurch eventuelle Löcher gestopft werden. So entsteht im Idealfall der Plot.  :D

Wenn es nicht so läuft, dann führt das häufig dazu, dass ich das Projekt verwerfe. Und leider sieht es bei Teil 3 meiner Trilogie momentan, schon seit längerem, überhaupt gar nicht gut aus  :P
Nun gut, ich bin ja immer noch am Überarbeiten von Teil 1 und Teil 2 ist fertig geplottet und angefangen und muss auch erst Mal fertig geschrieben werden - aber bei Teil 3 hänge ich beim plotten an einer sehr kniffligen Stelle. Das Ende weiß ich (mehr oder weniger) und eigentlich ist mir auch klar, wie es weitergehen müsste, aber ich scheue mich etwas davor, diese Sache einem gewissen Prota wirklich anzutun  :'( Und da er ein Teamplayer ist, würde er es nicht tun, wenn nicht alle seine Freunde einverstanden sind. Und das sind sie nicht. Das Letzte, was ich wirklich sicher weiß ist, dass es einen riesigen Streit geben wird und wie es danach konkret weitergehen soll ... kein Schimmer, dabei fehlen mir bis dahin noch gut zwei Drittel des Romans ...  :seufz:
Schauen wir mal, ich hoffe mal, dass mir da früher oder später noch die Erleuchtung kommt, wie ich meine Protas (und mich) zu dieser wirklich schwierigen Sache überreden kann ...

Was konkrete Systeme angeht: Ich hab zwar nicht wirklich eins, aber wir hatten im Zirkel doch schon mal verschiedene Methoden besprochen, wie zum Beispiel die Schneeflockenmethode.
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Abakus am 12. August 2009, 09:05:27
Das beliebte Thema Plot.

Der Kursleiter fürs kreative Schreiben bei der VHS hat mir im letzten Semester einige Muster zum Aufbau eines Plots gegeben. Damit komme ich bislang sehr gut zurecht.

Er unterteilte den Plot in drei Akte, so wie man es vom Theater kennt, wobei jeder der drei Akte eine bestimmte Aufgabe erfüllt. Da ich gerne einen Rätsel-Plot erarbeite, beschreibe ich mal seinen Aufbau:

Akt 1: In diesem Abschnitt der Geschichte wird einmal der Protagonist, der Antagonist und das Rätsel vorgestellt. Diverse Hinweise werden verstreut und müssen vom Protagonisten gesammelt werden.

Akt 2: Im zweiten Akt werden die Hinweise entschlüsselt, die im ersten Akt gesammelt wurden.

Akt 3: Wie kann es anders sein: Der dritte Akt bietet die Lösung des Rätsels.

Beim Rätsel-Plot will der Leser natürlich mitraten und erwartet dabei eine faire Chance. Das bedeutet für den Autor, dass er die Platzierung der Hinweise mit besonderer Sorgfalt bedenken sollte. Natürlich können Hinweise im Plot den Leser auch auf eine falsche Fährte führen, doch was ich von meinen Betalesern gelernt habe ist, dass der Leser es als origineller betrachtet, wenn Hinweise sowohl richtig als auch falsch interpretiert werden können. Wenn der Leser nämlich am Ende des Buches zurückblickt und zu diesem Zeitpunkt die Lösung kennt, dann macht es plötzlich alles einen Sinn. Betaleser sind eine wahre Freude!  ;D

Ein klassische Beispiel dafür, wie man einen Hinweis am besten versteckt, hat Edgar Allan Poe in seiner Geschichte "Der entwendete Brief" geliefert: Ein Brief wird gesucht, aber die Polizei kann ihn nicht finden. Der Detektiv jedoch erkennt: Der gesuchte Brief liegt ganz offen herum und war damit für die Polizei von vornherein unverdächtig.
Interpretiert man dies auf einen Fantasyroman, dann ist das beste Versteck für ein Schwert die Waffenkammer und für ein Schwein nicht das Schlafzimmer des Königs, sondern der Schweinestall. ;)

Des Weiteren sind folgende Plotmuster möglich: Rivalität, der Unterlegene, das Opfer oder das stets aktuelle Thema: die Liebe.

Zum Thema Rivalität:

Der Unterlegene:

Das Opfer:

Die Liebe:

Vielleicht hilft dir das ein wenig. Wenn Ende des Monats das nächste Semester bei der VHS beginnt, werde ich den Kursleiter bezüglich Plot nochmals ausquetschen. Man lernt schließlich nie aus. :)
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Luciel am 12. August 2009, 11:54:04
Ich muss gestehen, dass ich kaum Plots schreibe. Wenn ich so in etwa weiß, wovon das nächste Kapitel handeln soll, dann ist das schon viel. Und nicht mal dann halten sich meine Protas dran  :pfanne:
Dann muss ich bei meiner Tochter eine Runde meckern gehen: "Die sollten eigentlich schon längst aufbrechen und weiterreiten, aber statt dessen sitzen sie immer noch am Feuer und labern und labern und finden kein Ende ..."
Genau dieses unplanmäßige Kapitel ist aber besonders gut geworden.

Was ich damit sagen will: Man muss ja nicht immer einen Plot schreiben bevor man mit seiner Geschichte loslegt. Bei einem Krimi ist das wahrscheinlich anders, aber im Fantasy kann man eine Story auch während des Schreibens entwickeln. Es macht mir auch Spaß kleine Szenen zu schreiben, von denen ich noch gar nicht weiß, wo sie später hinkommen werden. Das gibt mir eine besondere Freiheit beim schreiben, wenn ich nicht überlegen muss, ob die Szene denn auch ins Geschehen passt - das wird sie schon - irgendwo ...
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Lucien am 12. August 2009, 12:12:54
Ich plotte hin, ich plotte her,
Die Antwort fällt mir gar so schwer!  :wums:

Ich sorge dafür, dass die ersten Paar Szenen gut durchdacht sind, damit ich sozusagen eine "Startbahn" habe, auf der ich dann richtig in die Geschichte abheben kann. Und dann mal schauen, ob sich der Rest halbwegs in die gewünschte Richtung entwickelt. Dummerweise kommt dann irgendwann der Punkt, an dem es nicht mehr weiter geht, weil mir der Treibstoff ausgeht.
Also lege ich zwischendurch immer mal Plotpausen ein, auch wenn ich inzwischen kaum noch etwas davon niederschreibe, sondern lieber sofort in die Geschichte einbaue.

Und dann läuft es wieder so, wie jetzt in diesem Post: wo kommt verdammt noch mal das Flugzeug her??
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Ary am 12. August 2009, 12:45:24
ZitatUnd dann läuft es wieder so, wie jetzt in diesem Post: wo kommt verdammt noch mal das Flugzeug her??
Jaja, der Deus ex machina.
Sowas ist mir gestern aufgefallen. ich lese gerade mal wieder die "Unendliche Geschichte", und da gibt es diese Szene, in der bastian auf demDachboden der Schule hockt und liest und es lngsam dunkel wird. Die Suche nach einem Lichtschalter bleibt erfolglos, aber es gibt einen ollen Kerzenluchter mit siebnen Kerzenstummeln auf dem Dachboden. Und wie es der Zufall will, hat Bastian Streichhölzer in der Hosentasche (weil, so der Autor in Klammern, Bastian gerne kokelt, was aber vorher nicht mit einer Silbe erwähnt wurde). Zum erstan Mal habe ich mich da gefragt: Hat Herr Ende geplant, dass Bastian die Kerzen benutzt, oder musste er da fix improvisieren, weil der arme Junge sonst nicht hätte weiterlesen können? :)

Mein allerneustes Projekt hat tatsächlich mal einen in weiten Strecken durchgeplanten Plot - heißt, ich habe Protagonisten, ich weiß, was passieren soll, warum es passiert udn wie sich das ganze auflösen wird. Aber wie ich das Ganze mit leben fülle, das weiß ich noch nicht, noch nicht mal, wie ich anfangen soll.  ??? Plöt. Ich versuche es erst mal mit Szenen schreiben - einfach drauflos, ergänzen und streichen kann man später immer noch. Dazu gibts betaleser.
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Coppelia am 12. August 2009, 13:19:09
Dazu kann ich wohl leider auch nichts Schlaues sagen außer dass ich das gut kenne. Ich habe auch oft das Problem, dass ich denke: Der Plot geht so und so. Und auf einmal wird mir klar, dass es nicht klappen wird, weil ich irgendwelche Details nicht bedacht hab. Die blähen sich dann auf und führen zu einem unlösbaren Problem, sodass mir nicht selten die ganze Geschichte in die Binsen geht. :-\
Ich frage mich wirklich, woher die Profis immer ihre Plots nehmen - die können doch auch keine übernatürlichen Wesen sein, und eigentlich bin ich ja nicht aufn Kopf gefallen ...
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: FeeamPC am 12. August 2009, 15:47:20
Mein Plot hoppelt. Hier ein bischen, dort ein bischen, und dazwischen große Lücken. Die darf ich dann mit viel Fantasie füllen. Und wenn dann der Plot (respektive die bereits vorhandenen Bruchstücke) nicht mehr paßt, wird er auf Biegen und Brechen abgeändert. Komischerweise kommt am Ende immer eine schöne, stimmige Geschichte raus.
Also: ich bin Bauchschreiber mit Überzeugung.
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Alaun am 12. August 2009, 16:01:21
Ich habe bei meinem jetzigen Projekt auch mal einen wunderbaren, sehr durchdachten, in sich stimmigen Plot gehabt *seufz*. Der dann just in dem Moment gesprengt wurde, als ich Seite 3 beendet hatte und meine Protagonistin der Meinung war, die Idee mit dem Zwillingsbruder sei blöd. Naja. Sie hatte eindeutig recht, aber das hat mich und meinen wunderbaren Plot komplett zerlegt.

Inzwischen bin ich ihr dankbar dafür, denn der jetzige Plot gefällt mir um einiges besser- aber das Zähneknirschen, als ich quasi wieder von vorn mit dem Denken anfing, war sicher bis Island zu hören...

Was ich damit sagen will: mein Plot tut so, als wäre er einer. Und ist offen für Änderungen. Anders geht es bei mir nicht, zumindest nicht bisher. Vielleicht wird es ja irgendwann mal anders, das soll man ja nie ausschließen  :engel:
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Luna am 12. August 2009, 16:31:38
Also, bei mir bildet sich der Plot größtenteils während des schreibens... Soll heißen: Die Charaktere bestimmen von Anfang an mit, wohin es am Ende geht, die Bösen allerdings auch...

Allerdings bleibt mir dann hinterher nichts anderes übrig, als diverse Details bei der Überarbeitung geradezurücken, da ich ursprünglich in eine andere Richtung oder halt noch gar nicht sehr weit gedacht hatte... aber irgendwie scheint es ganz gut zu funktionieren ;)
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Sprotte am 12. August 2009, 16:38:26
Auch ich bin Bauchschreiberin.
Früher extremer, so daß ich mich wirklich mit einer nebulösen Grundidee vor den PC setzte und loschrieb. Heute bin ich leicht geordneter.
Bevor ich ein Wort im PC schreibe, weiß ich inzwischen grob, was passieren wird.
Das sieht dann so aus:
Römisches Artefakt, den Ägyptern geklaut, heute bei Feen in Aufbewahrung, Schrein erbrochen, ein Fall für Maynard, 1595

Super detailliert, aber ich habe fast alle wichtigen Eckpunkte, der Rest kommt beim Schreiben
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Immortal am 12. August 2009, 18:55:44
Ich hab früher immer ganz, ganz gaaaanz ausgefeilte Plots haben wollen, bei denen die Folge war, dass ich danach einfach keine Lust mehr zum Schreiben hatte, weil mir einfach der Freiraum fehlte. Für mein derzeitiges Projekt habe ich einen Plot von letzten Sommer hervor geholt. Dort steht drin was wann passiert und auch in etwa wie. Doch für eine Szene reichen 1-3 Sätze. Ich wollte den Plot immer weiter ausfeilen, jetzt habe ich mir gesagt: Schreib doch einfach, dann hast du deinen Freiraum. Und sieh an, ich hab es jetzt im Urlaub kaum mehr ausgehalten weiter zu schreiben und dabei steht bisher nur sehr wenig, aber ich hab die ganze Zeit an meinen Roman denken müssen.

Also ich finde, dass sich sehr viel definitiv erst beim Schreiben entwickelt und vieles auch verändert. 
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Nachtblick am 12. August 2009, 19:32:18
Ich habe so ziemlich exakt das gleiche Problem wie du, Alana. Ich schreibe seit vier Jahren an einem Roman. An ein und demselben. Jetzt bin ich schon relativ weit, weiß, dass ich vier Bücher schreiben werde, und wie es ausgeht. Die Charaktere stehen, deren Geschichte auch. Trotzdem war der Plot, wie du so schön gesagt hast, wie ein nasser Fisch.
Ich bin im Plotten wie mein Protagonist im Fischefangen: mies. :wums:


Ich gehe so vor, um den Plot endlich zu fassen zu kriegen:

1. Ich fertige eine Liste mit allen Charakteren an und ordne sie in Kategorien, neben ihrer Wichtigkeit auch in die Gruppe, in der sie auftreten (Rebellen, irgendein Heer, eine Schauspielergruppe).

2. Ich fertige zu jedem wichtigeren Charakter eine Liste an mit Dingen, die ich über ihn noch erzählen will, und lege für jeden Charakter kurz umrissen an, was sein Ziel ist und wie er dort hinzugelangen plant, und wie er zum Hauptcharakter steht. Somit kann ich überblicken, inwiefern er in der Geschichte ein Rolle spielt, und darauf einen kurzen Handlungsstrang entwickeln.

3. Ich sehe nach, ob grundlegende Dinge geregelt sind – das waren bei mir Landkarte und Zeitstrahl. Wann war was, wer ist wann geboren und war wie alt bei wichtigen politischen oder für die Story relevanten Ereignissen?

4. Ich lege ganz grob einige Stichpunkte fest, so wie Sprotte. Und das wird Schritt für Schritt verfeinert. Dann muss ich versuchen, die Charaktergeschichten einzubinden und festzulegen, wann was passiert. Da hilft oft sogar, die Jahreszeiten noch mal für jedes Buch exakt festzulegen.

5. Ich lege mir eine Liste an, in der Banales, aber Wichtiges steht, wie: "F. ist am Anfang von Buch eins 16 Jahre alt, am Ende von Buch vier 17 Jahre" oder Ähnliches.

6. Zu allem, was nicht geklärt ist ("Wie kommt T. in den Wald?"), lege ich eine noch-zu-klären-Liste an, die ich mir ausdrucke und in meinen Schulordner hefte, damit ich mehrmals am Tag draufsehe und mich daran erinnere, dass ich noch Probleme zu lösen habe. Meist erledigt sich das mit der Zeit lang. Lösungen kommen mit ein bisschen Geduld fast von allein.

7. Ich setze mich hin und beginne ein kurzes Exposé zu "notieren". Ich lege anhand der Landkarte fest, von wo bis wo der Protagonist wandert, und sehe nach, wo was passieren soll, wo er auf andere Charaktere trifft und wie er sich dann entwickelt. Mit vielen Charakteren ist das natürlich mühsam, aber muss schon.

8. Ich lasse mir Zeit zwischen den einzelnen Schritten und vor allem mit den Ideen. Inspiration sammeln, wenn es nicht weiter geht, und sich auch mal der Schule widmen, *seufz*...

9. Ich schreibe eine Inhaltsangabe ohne lange Zögern einfach "runter", ohne dabei darauf zu achten, was wichtig und unwichtig ist. Das kann ich später bearbeiten. Ich fange mit der Inhaltsangabe bei einem Kapitel an und springe, sobald ich das Gefühl habe, es wird lahm, sofort zu einem anderen Punkt oder sogar anderem Buch. Später muss ich die ganzen Fetzen ja noch zusammenfügen, also lege ich vor jeder Inhaltsangabe eine kleine Notiz an:

Buch (Kapitel):
Zeitraum:
Beteiligte Charaktere:
Andere Charaktere sind derweil: (hier vergesse ich gern mal, wo meine Antagonistin gerade herumlungert, und notiere das ganz kurz, also auf welchem Stand ihre Ermittlungen sind und ob sie eine Ahnung hat, wo mein Protagonist ist, und für alle anderen relevanten Charaktere lohnt sich die kleine Ergänzung auch.)

10. Ich lese meine Liste mit dem will-ich-noch-erzählen-Dingen (das kann alles sein – wenn man erzählen will, dass der eine Charakter einmal ein Brot auf dem Markt gestohlen hat und das seither bitter bereut oder ob man noch unbedingt ein Erdbeben einbauen will oder Charakter A etwas Dramatisches zu Charakter B sagen lassen will... meine Liste umfasst weit über zweihundert solcher mehr oder minder wichtige und drastische Punkte).
Ich habe immer das Gefühl, dass sie die Geschichte bereichern, also sollen sie auch eingebaut werden. Das erfordert dann viel Arbeit und muss am besten regelmäßig abgeglichen werden.

11. Dann entwickle ich ganz allmählich entlang der roten Fäden die Geschichten, in denen die will-ich-noch-erzählen-Dinge eingebaut sind, sowie die Charaktergeschichten. Die genannten roten Fäden (Charakter verliert Vater – macht sich auf den Weg, um seine Kräfte beherrschen zu lernen – findet Gefährten – findet einen Meister – stellt sich seiner Vergangenheit – kämpft gegen seinen Feind – siegt) zu vernachlässigen wäre natürlich tödlich, aber an ihnen baue ich munter entlang und verknüpfe zum Schluss alles.


Uff.
Das ist mein Plan, und bislang funktioniert er. Ich denke mal, ich brauche noch bis Weihnachten, bis ich dann endlich fertig bin, aber so weit, so gut, denke ich, dass es funktioniert. Denn wenn ich diese Bücher nicht schreibe, werde ich wahnsinnig.

Jetzt schon. :darth:

Vielleicht hilft dir das ja ein bisschen! Viel Glück beim Plotten – kann jeder ein bisschen was von gebrauchen...

Nox,
Nachtblick
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Sprotte am 12. August 2009, 19:40:10
Ich glotze (wirklich) fassungslos

Ganz ehrlich: Da würde mir die Lust am Schreiben vergehen. Ja, natürlich, mit meinem minimalistischen Angang kann ich mich auch schnell einmal in eine Sackgasse manövrieren. Mein Vorteil ist, daß ich meine Protagonistenfamilie sehr gut kenne - inklusive Hintergrundgeschichten, Kindheit und Vergangenheit. Ich arbeite immerhin am elften Band mit dieser Personengruppe.
Als ich den ersten Roman schrieb, hatte ich überhaupt keinen Plot. Der entwickelte sich beim Schreiben mittels lebhafter Diskussionen meiner Betazuhörerin. Das Ende stand erst fest, als ich es schrieb.

Ich persönlich könnte so nicht schreiben. Ich würde mich wie in ein Korsett gequetscht vorkommen, als Sklave meiner Ideen und Erfindungen.
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Coppelia am 12. August 2009, 19:51:00
So schlecht find ich die Methode nicht ... obwohl ich das meiste eher im Kopf hab.

Ich hab auch das Problem, dass mir der Plot relativ egal ist, solange ich meine geliebten Figuren hab und es um Themen geht, die für diese Figuren relevant sind.
Das ist auch immer ein wichtiger Plotbestandteil von mir: dass ein wichtiges Thema am Beispiel einer Figur behandelt wird, z. B. Diskriminierung oder Hybris oder sowas. :) Meist allerdings ohne Antwort, die dem Leser irgendwelche Denkweisen vorschreibt. Die Figur verändert sich und dabei spielt das Thema eine Rolle.
Das ist für mich die "innere Handlung". Mit der komme ich klar. Aber die äußere Handlung ... aua. :gähn: Es reicht ja nicht, dass nur was passiert, das muss ja mit actionreichen Höhepunkten und so komponiert sein. Das ist das Problem bei mir. Ich weiß schon, was ungefähr passiert, aber das kann auch so aussehen, dass Leute wochenlang rumhängen und nichts tun, bis dann zufällig ein Ereignis eintritt, aber so kann das natürlich in keinen Roman. Und dann muss ich die Handlung ändern und komme in Probleme.
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Sprotte am 12. August 2009, 19:56:47
Wie sagte schon der Große Barde?
Überspringt die Zeiten, die nicht der Handlung dienen! (Chorus Heinrich V.)

Im ersten Maynard-Band habe ich die Zeit zwischen Ende Sommerferien bis Beginn Winterferien übersprungen, weil sie unnötig war.
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Nachtblick am 12. August 2009, 20:09:18
Das hört sich bestimmt nach einem Korsett an, aber ist definitiv – für mich – eine tolle Stütze. Ich weiß, was ich schreiben will und muss, arbeite trotzdem noch sehr frei und habe dabei die Möglichkeit, neue, nicht erwartete Charaktere mit einzubauen oder die Story eine ganz andere Richtung einschlagen zu lassen – die Freiheit brauche ich, aber das Konzept hilft mir, alles in grobe Grundzüge zu pferchen.

Das ist keineswegs der exakte Plan, Gott bewahre! :hmhm?: Ich habe am Ende nicht etwa einen supergenauen Plot in allen Details, sondern eine ordentliche Plotverknüpfung, damit ich mich im Schreiben nicht verzettele. Wenn ich gewichtige Änderungen vornehmen will, geht das über diesen Plan ganz schnell für mich chaotischen Menschen, weil ich alles andere problemlos nachlesen und Änderungen in der Inhaltsangabe einfügen kann. Tada – ich weiß, was ich im Manuskript ändern muss, und schon kann ich weitermachen. Anders führt das bei mir zum Desaster. ;D

Ich schreibe einen Romanzyklus von vier Bänden und fühle mich an Story und Charakteren oft überfordert, da ich nicht alles auf einen Blick erfassen kann. Da ist so ein Plan hilfreich, denn mit spontanem Drauflosschreiben komme ich nie weit, sondern trabe praktisch immer auf der Stelle.
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Sprotte am 12. August 2009, 21:27:10
Meine Fassungslosigkeit fasse bitte nicht als Kritik auf.
Jede(r) hat ihren/seinen eigenen Weg zum vollendeten Manuskript.
Mir kommen viele Ideen, Wendungen erst beim Schreiben, weil für mich persönlich da erst der wirkliche kreative Schaffensprozeß einsetzt. Erst dann werden meine Charaktere lebendig, und ich schaue durch den Monitor hinweg ihrem Treiben zu und beobachte, schubse sie wenn nötig, stelle ihnen Fallen und schreibe, schreibe.

Schreiben ist Arbeit, mal fällt sie leichter, mal schwerer. Und manchmal geht auch gar nichts mehr. Ich denke, daß ich persönlich eine schwere Blockade erleiden würde, wenn ich mir vor dem Schreiben so viel Arbeit machen müßte - die mir nicht unbedingt Spaß machen würde. Mich ekelt doch schon der Stammbaum von 1418  bis heute an  :d'oh:
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Luciel am 13. August 2009, 08:47:48
Zitat von: Coppelia am 12. August 2009, 19:51:00
Ich weiß schon, was ungefähr passiert, aber das kann auch so aussehen, dass Leute wochenlang rumhängen und nichts tun, bis dann zufällig ein Ereignis eintritt, aber so kann das natürlich in keinen Roman.

Das habe ich zu Anfang auch gedacht und meine Protas ständig in Ereignisse verwickelt... Bis mir ein Beta-Leser mal sagte: "Gute Güte, bei dir kommt man ja gar nicht zum Luftholen."
Das hat mich erst mal erstaunt, denn ich dachte ja, es müsse immer irgendwas passieren. Mittlerweile habe ich meine Meinung geändert (nicht wegen der Kritik, sondern weil es viel mehr zu meinem Schreibstil passt). Dialoge und Monologe haben bei mir ein mindestens genauso großes Gewicht wie Ereignisse. Ich denke als Leser möchte man auch die Zeit haben, sich in eine neue Situation hinein zu finden, sie auszuleuchten, bevor man schon wieder in die nächste gestürzt wird. Außerdem können auch ganz triviale Dinge (wie eine Mahlzeit oder ein Nickerchen) das Potenzial zu einer sehr interessanten Szene haben ...
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Falckensteyn am 13. August 2009, 12:18:36
Ja, wie kriegt man den Plot zu fassen, das ist wirklich eine sehr gute Frage. Nichts beschäftigt mich - seit Monaten mehr - wie der Plot zu meiner Geschichte.

Für mich selbst fand ich auch heraus, dass ich einen klaren, gut strukturierten Plot haben muss, um mich beim Schreiben nicht im Detail zu verlieren. Aber trotz allen klaren Abläufen ergeben sich bei mir immer wieder interessante Wendungen beim Schreiben, die ich vorher nicht berücksichtigt habe. Der Plot ist für wie eine Art Reiseplan für eine Reise, auf die ich mich wage. Und wenn ich während der Reise Orte entdecke, die ich unbedingt sehen will, dann passe ich den Plan wieder an. Gewisse elementare Bestandteile versuche ich aber nicht zu verändern.

Durch meinen genauen Plot (inklusive diverser Zusatzlisten und Personenbeschreibungen wie Nachtblick es tut) wird mir geholfen, meinen Plot zu "fassen". Ich bin sehr froh darum, aber es gibt auch bei mir immer wieder Fragezeigen und Stellen, die ich als unlogisch empfinde und die noch nicht stimmen.
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Junipera am 13. August 2009, 17:58:59
Hallo!

Ohne Plot geht bei mir nicht, ich würde mich in Kleinigkeiten verrennen und irgendwann in der Sackgasse enden = Schreibblockade.

Jede Geschichte besteht aus Anfang und Ende und dem was dazwischen geschieht. Jede Geschichte hat auch ein Thema (einige nennen das Prämisse).

Der Plot ist mein Rahmen, meine Eckpunkte und die Struktur des ganzen. Für neue Ideen bleibt noch genug Platz dabei und eingeengt fühle ich mich nicht.

Bin der Meinung, das man wissen muss was passieren soll und das, das was passiert auch die Geschichte vorantreibt.

Liebe Grüße Juni
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Alana am 13. August 2009, 20:15:38
Hallo ihr Lieben :)

erstmal danke für eure vielen Antworten.
Ich bin schon sehr froh, dass ich mit dem Problem nicht alleine bin, das ermutigt mich sehr.

@Markus: Danke dir für die ausführliche Aufstellung. Ich finde das sehr interessant und auch lehrreich, muss allerdings gestehen, dass ich mich nicht auf so ein Schema festlegen will.

@Nachtblick: Danke für die Fülle an Ideen, das it wirklich hilfreich für mich!
Ich glaube, du hast einen sehr ähnlichen Arbeitsstil wie ich.

@all:

Also ich bin niemand, der ein Buch von vorne bis hinten durchplottet und jeden Schritt des Protas im Vorraus plant.
Aber ich habe jetzt eine Weile lang versucht, einfach drauf los zu schreiben, obwohl wichtige Plotpunkte noch nicht entschieden sind und stelle fest, das führt zu nichts.

Ich brauche einfach dieses Skelett der Geschichte, an dem ich mich entlanghangeln kann.
Dann habe ich auch kein Problem, frei und von der Leber weg zu schreiben.
Die besten Ideen kommen mir während ich schreibe, das hab ich schon gemerkt.
Aber ich muss wissen, wo die Story hinführt und was ich am Ende erreichen will.

Durch eure Beiträge ist mir eines klar geworden, das ich einfach nicht wahr haben wollte.
Ich glaube, es liegt gar nicht so sehr am Plot selbst, dass ich nicht weiter komme.
Es liegt an meinen Charas, die mir zwar lebendig vor Augen stehen, aber mitnichten richtig bearbeitet sind.
Da ich ja charakterbasiert schreiben möchte, ist das doch eigentlich klar.
Aber ich dachte eben, hab ich erst den Plot, dann entwickeln sich die Charas von allein.
Jetzt denke ich, andersrum wird ein Schuh draus, oder vielleicht ist das einfach ein Wechselspiel?

JETZT ist jedenfalls erstmal Charakterdesign angesagt und dann gehts bestimmt auch mit dem Plot weiter.

Trotzdem interessieren mich natürlich weiterhin alle Ansätze zur Lösung dieses Problems. :buch:

Danke nochmal :)
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Cherubim am 16. August 2009, 15:29:37
Wenn ich das wüsste...

Ich kann nicht mit Plot aber auch nicht ohne. :-[

Die Idee von Nachtblick finde ich persönlich sehr gut. Mein Problem ist dabei immer, dass ich vor lauter Ideen und Möglichkeiten, die Geschichte nicht mehr sehen. Auf gut Deutsch ich kann mich immer nicht entscheiden, was genau ich machen soll.

Erfahrungsgemäß muss ich drauf aufpassen, dass ich keine zu komplizierte Handlung entwerfe bzw. zu Detailgenau werde, weil mir dann erstens das Schreiben keinen Spaß mehr macht und zweitens außer mir (manchmal nicht mal das) keiner mehr versteht würde.

Ich bewundere die Leute, die gleich drauf los schreiben können. Ich weiß ich müsste viel spontaner werden, wenn ich auch nie ganz ohne Grundplot auskommen werde.

Für mich persönlich ist es eine große Hilfe meine Charaktere durch und durch zu kennen. Oft ergibt sich aus deren Lebensgeschichte schon viel.

Im Endeffekt muss sich wohl jeder durch sein eigenes Plotchaos kämpfen bzw. eine passende Methode erarbeiten.

Ich wünsche EUCH alle viel Glück dabei ;)

Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Rika am 30. Januar 2010, 12:09:14
Na, da bin ich ja froh, daß ich nicht die einzige bin, die damit Schwiereigkeiten hat.

Ich habe sozusagen mit 2 großen (und auch nur groben) plot "Knochen" angefangen, sagen wir mal, ein Schulterblatt und einen Oberschenkelknochen vielleicht. Und meiner Protagonistin und einem zweiten Chara, der sozusagen Teil des zweiten Knochens ist.
Ausgehend vom ersten Knochen habe ich angefangen zu schreiben und hoffe, daß es mir gelingen wird auch weiterhin die wiederkehrend Frage "ok, und was nu, was passiret als nächstes, wie geht es weiter?" irgendwie zu beantworten. Das bringt mich natürlich schon oft in's Stocken, aber irgendwie schaffe ich es auch nicht, "voranzugreifen". Ideal ist es sicherlich nicht, mal schauen, was dabei herauskommt.
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Feather am 02. Februar 2010, 12:04:47
Ein Plot... und was mach ich mit dir?

Zugegeben ganz so schlimm ist es nicht. Doch mit einem Plot komme ich irgendwie nicht zu rande, zumindest nicht, wenn er vieles vorgiebt. Auf dem Papier oder Pc, von vorne bis hinten und am besten chronologisch, steht bei mir sowieso kaum etwas.
In meinem Kopf habe ich meist das Grundgerüst einer Geschichte, das sich aber auch erst nach und nach aufbaut. Wenn mir die Idee zu einer Story kommt, schreib ich einfach drauf los. Erst nach und nach eröffnet sich mir das was man einen Plot nennen könnte und ich versuche meine wirren Gedankengänge fest zu halten. Doch es ist nie fest, nur sehr grob, mit unzähligen Löchern, die mir eine Menge Freiraum lassen. Wenn dann doch mal ein Stück Plot angeflogen kommt, schreibe ich ihn auf. Daher setzt sich meiner aus Stückchen und fliegenden Notizen/ Zetteln zusammen, mal hier ein bisschen, dann dort für die Szene etwas ausführlicher und dann wieder nichts.
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Dämmerungshexe am 04. Februar 2010, 10:16:40
Jaja, plotten ... *grusel*

Bei "Der Feuerberg" hatte ich anfangs nur einen sehr dürftigen Plot, der sich während des Schreibens uach immer wieder ein wneig verändert hat. Aber alles in allem ist die geschichte dann doch ziemlich glatt rübergekommen (nachdem ich einige Sachen rausgekürzt hatte).
jetzt, da ich am Überarbeiten bin, und zudem einiges an Unterricht über Screenwriting und zahlreiche Bücher über Schreiben und Erzählstrukturen hinter mir habe, sehe ich an manchen Stellen "Hoppla, das hat du damals intuitiv richtig gelöst." oder auch an anderen: "Das geht so gar nicht."
Wenn ich jetzt versuche an Plots für meine Geschichten zu arbeiten, geschieht das meistens imme rnoch ziemlich intuitiv. Allerdings versuche ich micha uch immer öfters an die Erzählstrukturen zu halten, die ich gelernt habe. Davon gibt es wie Sand am Meer, von Aristoteles bis in die Moderne haben da zeimlich viele Leute ihren Senf dazu gegeben.

Ich habe inwischen (in meinem Kopf) zwei verschiedene Arten an den Plot heran zu gehen: Weben und Bauen.
Beim Weben versuche ich Handlungsstränge (meist an einzelnen protas fest gemacht) miteinander zu verbinden, um so ein möglichst sauberes Bild von der Geschichte zu bekommen.
Beim Bauen nehme ich die Szenen als Bausteine. Entweder ich baue sie als Pyramide von unten nach oben auf (also logisch-chronologisch), oder ich setze sie als Mosaik zusammen.
Es hilft wenn man sich die Fäden zum Weben und die Bauklötzchen in verschiedenen farben vorstellt. Ich habe bunte Notizzettel, auf die ich für die Überarbeitung von "Der Feuerberg" die einzelnen Szenen drauf geschrieben habe. Alle zusammengelegt sollten dann ein möglichst einheitliches Muster ergeben. (Ich hab Fotos davon, aber leider keine Möglichkeit sie irgendwo Online zu stellen und den Link hier zu posten).

Die Methode ist noch nciht ganz sauber und erfordert noch einiges an Gebastel, aber als Hilfmittel funktioniert es soweit. Irgendwann werde ich sie mal richtig ausbauen und das Modell dann teuer an alle anderen Autoren verkaufen  :dollars:
Titel: Re: Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?
Beitrag von: Aquila am 04. Februar 2010, 10:38:42
Es beruhigt mich doch sehr, dass ich nicht die Einzige bin, die einen glitschigen Plot hat.
Ja, ich kenne dieses Problem und ich habe leider keine hilfreiche Lösung parat.
Man kann sich nur hinsetzen und die Szenen und Abschnitte, die unwiderruflich feststehen, zu Papier bringen und versuchen, den Plot daran "tackern". An vielen Stellen hat mir diese Taktik schon geholfen aber leider nicht an allen und so plotte auch ich schon seit Jahren an einer bestimmten Geschichte. :wums:
Aber vielleicht hilft es dir ja, denn es macht den Plot etwas klarer und manchmal entdeckst du womöglich, dass manche Ideen überflüssig sind.
Das hätte die Vorteile, dass du eine bessere Übersicht bekommst und schon ein paar Ideen für den nächsten Roman hast, die in dein jetziges Projekt doch nicht rein passen. ;)