Was tut man, wenn man plötzlich über ein Buch stolpert, das das gleiche Stock-Image als Cover verwendet? Gibts da rechtliche Regelungen (wie beim Titel)? Oder ist das ein Fall von dumm gelaufen?
Beide Bücher sind bei nem Verlag erschienen, meines letzten Sommer, das andere dieses Frühjahr.
Damit ihr seht was ich meine:
Feuergabe (http://www.athenas-downfall.com/monaweb/wp-content/uploads/2016/02/feuergabe-200x300.jpg)
Sihon (http://www.aavaa.de/image/cache/data/Cover-2/Sihon-Sohn-des%20Feuers-cover-RAHMEN-500x500.jpg)
Ich werd mich so oder so nächste Woche damit an meinen Verleger wenden.
Das ist schlichtweg dumm gelaufen.
Solange du ein Bild nicht-exklusiv nutzt, kann das natürlich immer passieren - ist ärgerlich, aber leider nicht zu ändern :(. Wie bei NPD und FDP, die dieselbe Werbefamilie für ihr Plakat benutzt haben. Um das zu vermeiden müsste man vermutlich Exklusiv-Rechte einkaufen, und das dürfte verdammt teuer sein (oder sogar unmöglich bei Stock-Fotos).
Da kann man nachträglich nichts mehr machen, das passiert sehr oft, auch bei großen Verlagen.
Es gibt einen Blog, der unter anderem diese Covergleichheiten im Auge hat: Verlorene Werke (http://verlorene-werke.blogspot.de/search/label/Covergleichheit).
Bei manchen Stockfotos kann man wohl das exklusive Verwendungsrecht kaufen, das ist aber viel teurer und man muss das natürlich direkt beim Kauf machen.
EDIT: überschnitten mit Lothen, wie man sieht.
Ich muss wirklich mal fragen was für Rechte mein Verleger gekauft hat.
Stockfotos sind schon aus dem Prinzip "stock" nicht exklusiv. Vor allem, wenn jemand das Bild schon vor dir gekauft hat, wird man die exklusiven Rechte daran nicht mehr bekommen, davon abgesehen, dass das wirklich teuer ist. Kann mir nicht vorstellen, dass ein Verlag das macht - die meisten Agenturen, auch Design-Agenturen kaufen so billig es geht. Sorry.
Da kannst du nichts machen. Das ist mittlerweile normal.
@Verlorene Werke: Haha, das Mädchen das gleich ganz oben auf den Covern ist, ist auch auf allen meinen Seelenmagie-Covern. Die ist wahrscheinlich auf 10% der Buchcover hier in D drauf. Ist aber auch ein tolles Model. :vibes:
Wenn man Stockfotos verwendet (und nicht mal große Verlage kaufen die Exklusivrechte, das ist einfach viel zu teuer), dann muss man damit rechnen, dass man sie auf anderen Covern antrifft. Daher sollte man nie das Foto einfach so verwenden, sondern immer irgendwas damit basteln. Dann passiert es zumindest nicht, dass das komplette Cover ähnlich aussieht.
Die gebastelten Sachen gefallen mir sehr selten, wenn nicht grad ein Profi dran sitzt, und das wäre ja dann auch wieder teurer. War auch mit der Grund warum ich mich für dieses Cover entschieden habe, weil es eine einheitliche schöne Illustration ist.
Das verstehe ich, aber dann wirst du damit leben müssen, dass es Zwillinge gibt.
Ich weiß. Kann ich mit leben. (Ich bin Grafikerin, ich kenne die Stock-Problematik)
OT (zu Verlorene Werke): meine Güte, wieviele Highlander-Schinken gibt es?
Könnt auch Cover auf solchen Seiten kaufen:
http://www.selfpubbookcovers.com/ (http://www.selfpubbookcovers.com/)
Da sind die Cover aus mindestens zwei anderen Bildern zusammengesetzt, und die Künstler geben eine Garantie, dass dieses Motiv nur hier auftaucht und nur ein einziges Mal verkauft wird. Sind meist immer noch Stockphotos, aber eben in einmaligen Kombinationen.
Und damit bezahlbar.
Zitat von: FeeamPC am 25. Juni 2016, 00:01:42
Könnt auch Cover auf solchen Seiten kaufen:
http://www.selfpubbookcovers.com/ (http://www.selfpubbookcovers.com/)
Da sind die Cover aus mindestens zwei anderen Bildern zusammengesetzt, und die Künstler geben eine Garantie, dass dieses Motiv nur hier auftaucht und nur ein einziges Mal verkauft wird. Sind meist immer noch Stockphotos, aber eben in einmaligen Kombinationen.
Und damit bezahlbar.
Wie funktioniert das mit den Garantien? Ich meine, die bauen heute das Cover und ein anderer Künstler benutzt die gleichen Bilder 1-2 Jahre später, legt vielleicht ein bisschen anderen Filter drüber und schon hat man ein Cover mit weit über 90% Übereinstimmung. Der Künstler ist aber dann aber nicht bei dieser Seite unter Vertrag und schon hat man den gleichen Salat wieder, oder? Ist ja letztlich wie bei dem Beispiel. Da wurde 1x gespiegelt und schon ist es eben nicht mehr 100% gleich.
Nach deutschem Recht (und vermutlich auch nach dem Recht einiger anderer Staaten) kann zwar jeder beliebige Käufer die gleichen Stockphotos verwenden, auch kombinieren. Aber das Ergebnis einer jeden Kombination ist wiederum geschützt und darf nicht einfach nachproduziert werden. Ich darf mit den gleichen Bildern arbeiten, es kann etwas ähnliches herauskommen, aber bei sehr gleichen Ergebnissen wäre Feierabend.
Und mal ehrlich: Es sind bei jeder dieser Agenturen mehr als eine Million Bilder unter Vertrag. Da sind die Chancen schon ziemlich gut, dass man aus zweien dieser Bilder ein Unikat basteln kann. Abgesehen davon sind auch welche darunter, die komplett selbst erstellt und damit wirklich einmalig auf dem Markt sind. Die typischen Stockphotos sind für jeden, der sich öfters bei den Agenturen umsieht, als solche meist zu erkennen, (Klassiker: Liebespaar mit Hintergrundbild).
Wenn man natürlich ein Stockphoto fast unverändert übernimmt, muss man damit leben können, wenn es auch auf anderen Büchern auftaucht, davor gibt es keinen Schutz. Manchmal passen die fertigen Bilder einfach zu perfekt, um sich daran zu stören.
Huch :o
Blöd gelaufen.
Ich suche schon immer meine Coverstockimages (vor allem mein neues, mir kommt die Frau so bekannt vor :D), aber meine Grafiker haben fast alle selber gemalt, keine Chance. Aber ich find das echt halb so wild. Eher lustig :D Fällt sowieso kaum jemandem auf.
@Alana: JETZT weiß ich, wieso mir das Mädchen auf einem Buch in meinem Regal so bekannt vorkam! Schau mal (http://www.kendraleighton.com/wp-content/uploads/2014/02/GlimpseCover2D.jpg). Sehr stark bearbeitet, aber das ist sie auch, oder? Ich habe wirklich gerätselt, wieso mir das Bild so bekannt vorkam.
Da sieht man aber mal, was man aus demselben Stock Image alles machen kann. Ich finde das eher interessant, als blöd, wie viel geht, obwohl dasselbe Bild benutzt wird.
Jap. Und das kannte ich noch gar nicht. Ich sag ja, die ist auf jedem zweiten Buch. Man kann nur hoffen, dass sie Prozente kriegt und nicht nur eine Einmalzahlung. ;D
Ich muss sagen, dass mir das Schwert inzwischen sehr oft auf Covern begegnet ist - zum ersten Mal bei Bookshouse, kurz darauf beim Ulrich Burger Verlag. Es scheint wirklich oft Verwendung zu finden:
http://www.ulrichburgerverlag.de/wp-content/uploads/Frontcover-KF-mit-Text-Hrsg-klein.jpg
https://wasliestdu.de/nadine-kuehnemann/jenseits-des-windes
In dem Fall ist es einfach nur dumm gelaufen. Die Bilder sind nicht exkulsiv und können so oft verkauft werden, wie der Rechteinhaber will.
Wenn man im Titel "Wind" hat, dann hätte man sich wenigstens die Mühe machen können, den Hintergrund blau zu färben. Das ist zumindest meine Meinung. Natürlich kann es dann passieren, dass das Buch erst einmal als Reihe zu dem bereits bekannten wahrgenommen wird.
Ein wenig ärgerlich ist die Sache natürlich schon. So oder so.
Hach, das ist ja genau mein Thema als Covergestalter :rofl:
Ich achte, wenn Bilder verwendet werden (egal ob freies Material oder Gekauftes), IMMER darauf das einerseits möglichst mehr als eins verwendet werden und andererseits finde ich es hochgradig wichtig, dass man die Bilder dann auch bearbeitet. Einfach nur ein Bild nehmen und dann einen Text raufpappen kann zwar jeder, aber dann passieren solche Dinge wie oben auf dem Schwert eben. Das lässt sich mit der Art der Covergestaltung natürlich nicht vermeiden.
Grundsätzlich gibt es Dinge, die sieht man öfters. Gerade das rothaarige Mädchen kann man ja fast schon nicht mehr sehen weil, sie sehr oft verwendet wurde. Wenn man es aber geschickt macht und auch etwas Ahnung von dem hat, was man macht, ist das aber auch kein Drama. In einem guten(!) Gesamtkonzept fällt so was sogar unter Umständen gar nicht auf. Es braucht nur eben Ahnung und Können dahinter. Das fehlt vielen, die ihre Cover selber gestalten dann einfach mangels der Routine und Erfahrung. Ist natürlich am Ende sehr schade, wenn die Leute wegen dem immergleichen Bild die Augen rollen und letzten Endes weiterscrollen.
Alte Bekannte sieht man gelegentlich auch bei nicht-mehr-Kleinverlagen. Auch wenn vielleicht Millionen Bilder in der Datenbank sind, engt sich die Auswahl bei Genreliteratur ein. Wenn das Budget drückt, muss man damit leben.
Das von Koriko ausgegrabene Schwert hätte ich wahrscheinlich nicht genommen, weil es in die italienische Frührenaissance gehört. Aber welcher Leser weiß das schon? Darum werden Cover von der Marketingabteilung und nicht von mir gemacht. ;)
Ich hätte das Cover damals ja selbst gemacht/illustriert, wollte aber der Verleger nicht. Und seine Entwürfe haben mir alle nicht gefallen, deswegen sind wir bei dem Schwert rausgekommen.
Ist den Lesern eh egal, solange das Cover ansprechend ist und ihre Erwartungen trifft.