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Allgemeines => Buch- und Verlagswesen => Thema gestartet von: Cailin am 25. Juli 2007, 22:02:16

Titel: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Cailin am 25. Juli 2007, 22:02:16
Hallo Leute,

nachdem wir hier schon die Verlagsbewerbung als Grafiker hatten, komm ich jetzt mal mit der Bewerbung als Übersetzer um die Ecke.

Wie macht man das? Wo bewirbt man sich für sowas im Verlag? Welche Unterlagen wollen die Verlage bei so etwas sehen? Und wie verkauft man es den Verlagen, dass man übersetzen kann, wenn man ein Anglistikstudium zu gunsten eines anderen Faches abgebrochen hat und bisher nur im privaten Bereich oder bei einem Volontariat übersetzt hat? ??? ???

Kann mir jemand weiterhelfen?
Wäre klasse!

Liebe Grüße
Cailin
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Lomax am 26. Juli 2007, 01:38:50
Zitat von: Cailin am 25. Juli 2007, 22:02:16Wie macht man das? Wo bewirbt man sich für sowas im Verlag? Welche Unterlagen wollen die Verlage bei so etwas sehen? Und wie verkauft man es den Verlagen, dass man übersetzen kann, wenn man ein Anglistikstudium zu gunsten eines anderen Faches abgebrochen hat und bisher nur im privaten Bereich oder bei einem Volontariat übersetzt hat? ??? ???
Das abgebrochene Anglistikstudium sollte kein Problem sein. Denn natürlich muss man die Sprache verstehen und analysieren können, aus der man übersetzt - aber in erster Linie muss ein Literaturübersetzer die Sprache beherrschen, in die er übersetzt. Immerhin schreibt er de facto das literarische Werk für deutsche Leser neu. Inhalt, Aufbau, Figuren und auch die verwendeten Sprachebenen und Variationen gibt der Autor dabei vor - aber wie die Umsetzung stilistisch dann im Deutschen aussieht, hängt nur von den Deutschkenntnissen des Übersetzers ab.
  Literaturübersetzer ist dementsprechend ein klassischer "Brotberuf" für Autoren, nicht für Anglisten o.ä.

Aber über eine wichtige Sache sollte man sich im klaren sein: Literaturübersetzer ist eine freiberufliche künstlerische Tätigkeit. Man bewirbt sich nicht. Es gibt keine Unterlagen und kein formales, übliches Vorgehen. Als Übersetzer ist man Unternehmer, und man muss sich Kunden suchen - und wie man das macht, hängt von den Gelegenheiten und vom persönlichen Geschick ab. Wenn du dich also an Verlage wendest, liegt es nur an dir, wie du dich präsentierst und wie du deine Ansprechpartner davon überzeugen kannst, dir einen Auftrag zu geben.
  Üblicherweise wendet man sich dazu an die Lektorate und fragt einfach mal an, ob sie Übersetzer suchen. Schriftlich, per Mail oder per Telefon, wie man es sich am besten zutraut. Wenn man überzeugend genug wirkt, bekommt man einen Probeauftrag. Wenn der auch überzeugend ausfällt, hoffentlich Folgeaufträge. Wenn man sonst in der Branche keine Kontakte hat, läuft es auf das übliche "Klinkenputzen" hinaus - ganz ähnlich wie bei den "Bewerbungen" als Autor.

Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Und dann muss man den Lektor persönlich überzeugen können. Zeugnisse, Studienabschlüsse, Volontariat oder private Übersetzungen können dabei hilfreich sein, aber am Ende hat wohl jeder Lektor etwas andere Vorstellungen, wie er sich den idealen Übersetzer vorstellt. Und du musst damit rechnen, dass das, was bei dem einen Lektor eine tolle Werbung ist, den anderen abschreckt ("Anglisten? Die denken doch nur an den englischen Text und kümmern sich gar nicht um die deutschen Leser"; "Private Übersetzungen? Immer diese Hobby-Übersetzer"). Es ist schwer, einen konkreten Rat für die Bewerbung zu geben, weil alles, was an der einen Stelle passt, bei einem anderen Ansprechpartner total daneben liegen kann.
  Dabei musst du dich auf dein Gefühl verlassen, und ich würde empfehlen: Gestalte deine Bewerbung so, dass sie dich selbst überzeugen würde. Wenn man sich zu viele Gedanken macht, was das Gegenüber hören will, wirkt man nur unsicher.

Wie überall im Geschäftsleben hilft es ganz ungeheuer, wenn man Kontakte in der Branche hat. Wenn man Lektoren kennt und weiß, was der spezielle Lektor sich vorstellt. Wenn man in die Verlage reinblicken kann und weiß, wann gerade Übersetzer gesucht werden und sich zur rechten Zeit bewerben kann. Dafür mag es nützlich sein, wenn man schon auf irgendeine andere Weise bei einem oder für einen Verlag (oder mehrere Verlage) arbeitet. Ich habe schon fünf Jahre als freier Lektor für Lübbe gearbeitet, bevor ich mir meine erste Probeübersetzung habe geben lassen.
  Aber wenn man eigentlich nur als Übersetzer arbeiten will, ist dieser Umweg durch die Hintertür in den Verlag sicher nicht nötig; denn genug Übersetzer haben es auch einfach auf dem geraden Weg geschaft: Lektorate angeschrieben, sich kurz vorgestellt und unverbindlich nach einer Probeübersetzung gefragt. Wenn der Verlag kein Interesse an einer Zusammenarbeit hat - anderswo versuchen. Sich zwischendurch überlegen, was nette Qualifikationen und Erfahrungen für diese Arbeit wären; die erwerben, und damit irgendwann erneut anfragen. Wenn man nur beharrlich ist, wird man irgendwann einen Probeauftrag kriegen - sei es auch nur einzelne Seiten oder eine Kurzgeschichte.
  Wenn man einen Probeauftrag gekriegt hat und damit nicht überzeugen konnte - das könnte dann ein größeres Problem sein.

Es gibt auch zwei größere Übersetzerverbände (VdÜ oder BDÜ). Zumindest der VdÜ (www.literaturuebersetzer.de) hat auch Links auf seiner Seite, auch zu Foren und Groups aus dem Bereich. Vielleicht magst du da auch Mitglied werden, um Kontakte zu knüpfen, weitere Hinweise zum Übersetzergewerbe zu bekommen etc. Eine vernünftige Auftragsvermittlung habe ich bisher allerdings noch nicht gefunden - du wirst dort also auch nur möglicherweise "Anstöße" gewinnen können, wohin du dann deine weitere Initiative richten kannst.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Linda am 26. Juli 2007, 15:39:27
Hallo Caillin,

ich kann Lomax hier nur beipflichten. Viele Wege führen nach Rom, aber eine verbindliche Wegbeschreibung gibt es nicht.

Noch ein Tipp: je nachdem, welches Fach du anstelle der Anglistik studiert hast, könntest du auch versuchen, als Fachübersetzer für diesen Bereich ins Geschäft zu rutschen. Viele Leute im Wissenschaftsbetrieb kennen sich wirklich toll mit ihrem Fach aus, aber wenn sie in ihrer Muttersprache was darüber schreiben sollen, wird es, sagen wir mal, suboptimal. Dadurch, dass z.B. in den Naturwissenschaften fast nur noch in Englisch gelehrt und konferiert wird, verbessert sich die Lage nicht unbedingt.
Andererseits ist es für einen nicht fachlich gebildeten Übersetzer durch die Fachsprache und Fachbegriffe auch nicht so einfach, alles korrekt wiederzugeben.

Wenn du von der "Sprachecke" kommst und trotzdem das wissenschaftliche Rüstzeug hast, könntest du so quasi als Vermittler zwischen beiden Extremen dienen. So wird aus einem vermeindlichen "Bruch" im Lebenslauf eine besondere Qualifikation.  :)
Oder du guckst bei einem Hobby etc, nach Möglichkeiten, Artikel usw zu übersetzen.

Referenzen aus dem einen Feld sind auch für andere Bereiche oft nützlich. Es ist eben ganz wichtig, zu zeigen, dass man professionell arbeiten kann, Termine einhält und Aufträge zuende bringt.

Gruß,

Linda
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: fuxli am 27. Juli 2007, 09:51:07
Ein Bekannter von mir hat sich einen bisher unübersetzten Klassiker gesucht und seine Übersetzung dann angeboten. Das klappt aber nur bei Büchern, bei denen die Autorenrecht schon abgelaufen sind. Ansonsten müßte dich der Autor schon selber als Übersetzer wollen. Das ist vielleicht ein bißchen illusorisch.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Lavendel am 27. Juli 2007, 10:17:07
Ich habe mal gehört, dass die Hohorare eines/r Übersetzers/in ziemlich bescheiden sind. Irgendwas zwischen zwölf und sechzehn Euro pro Normseite (und ich glaube nicht, dass man die in weniger als einer Stunde übersetzen kann, wenn es sich nicht grade um einen Schundroman handelt).
Ich war letztens auf einer Lesung von der Dame (Christa Schuenke), die John Banville übersetzt. Sie hat diverse Preise für ihre Übersetzungen gewonnen, aber sie hat auch erzählt, dass sie ohne Stipendien gar nicht arbeiten könnte, weil dann das Geld zum Leben fehlt.
Also, ich persönlich würde mir diesen Beruf nicht aussuchen. Entweder jede Menge Schund durchbringen und einigermaßen Kohle verdienen oder eben jede Menge Arbeit in für verdammt wenig Geld... keine guten Alternativen, denke ich.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Lomax am 27. Juli 2007, 11:28:02
Zitat von: Lavendel am 27. Juli 2007, 10:17:07Ich habe mal gehört, dass die Hohorare eines/r Übersetzers/in ziemlich bescheiden sind. Irgendwas zwischen zwölf und sechzehn Euro pro Normseite
Die Honorare fangen bei ca. 10 Euro pro Seite an, für einfache Unterhaltungsliteratur ohne großen Rechercheaufwand. Und man sollte bei einfachen Texten auch mindestens 2 Manuskriptseiten pro Stunde schaffen, inklusive mehrfacher Überarbeitung, um konkurrenzfähig zu sein und davon leben zu können. Also: Wenn man schon bei normaler Elfen/Zwerge/Orks-Fantasy nur eine Seite pro Stunde schafft, ist man eindeutig noch nicht gut genug für den Job (oder, vielleicht besser gesagt: Noch nicht routiniert genug, um das Übersetzen zum Beruf zu machen).
  Bei literarischen und rechercheaufwändigen Texten steigt das Honorar, aber der Aufwand auch - und zwar überproportional. Ich habe schon viele englische Bücher gelesen, bei denen ich mir gesagt habe, die möchte ich nicht übersetzen - oder aber nur bei zumindest dreifachem Honorar. Tatsächlich kriegt man für solche Bücher, die den drei- bis n-fachen Aufwand bedeuten, höchstens einen Zuschlag von vielleicht 40, 50 Prozent.
  Am besten verdient man also tatsächlich bei den einfachsten Romanen. Allerdings wird das dann auch schnell unbefriedigend, und wenn ein Text so simpel ist, dass die Überarbeitung der Übersetzung zur Qual wird, weil man das Ding dann noch mal lesen muss :(, dann sehnt man sich auch mal nach schlechter bezahlten Herausforderungen ;)

Am besten fährt man dann mit einer Mischkalkulation, wo dann und wann auch mal etwas sprachlich Spannenderes dabei ist. Aber ab einem gewissen Aufwand würde ich dann eine Grenze ziehen, weil man davon ausgehen muss, dass einem dafür niemand mehr das Entsprechende zahlt :-\
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Linda am 27. Juli 2007, 12:30:08
Zitat von: Lavendel am 27. Juli 2007, 10:17:07
Also, ich persönlich würde mir diesen Beruf nicht aussuchen. Entweder jede Menge Schund durchbringen und einigermaßen Kohle verdienen oder eben jede Menge Arbeit in für verdammt wenig Geld... keine guten Alternativen, denke ich.

das sei dir unbenommen. Über einen beruflichen Weg als Autor sollte man meiner Ansicht nach mit dieser Einstellung jedoch gründlicher nachdenken.
Oder um einen Prof von mir zu zitieren, als jemand nach dem Stundenlohn bei einer Grabung fragte: "Wollen Sie reich werden, oder wollen Sie Archäologe* werden?"

Gruß,

Linda

(*ersetze durch Autor, Übersetzer oder einen anderen künstlerischen Beruf, der auch etwas Idealismus erfordert)
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Lavendel am 27. Juli 2007, 12:50:00
Du hast schon Recht Linda, aber also Autorin kann ich mir (solange ich keine Auftragsschreiberei betreibe) wenigstes aussuchen, woran ich arbeite^^.
Übersetzten wäre (zumindest Hauptberuflich) sicher nix für mich! Aber das muss ja jeder selber wissen.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Linda am 27. Juli 2007, 14:02:05
@Lavendel

beim Übersetzen kannst du dir auch aussuchen, was du bearbeiten willst, einer der Vorteile des freien Schaffens.
Ich habe zumindest immer die Wahl, darf also jeden zur Disposition stehenden Titel anlesen und brauche erst dann zu entscheiden, ob er was für mich ist (bei Lektoraten gilt übrigens das gleiche). Ein Text, der einem gar nicht gefällt oder ein Stil, der einem überhaupt nicht liegt, sind gewichtige Hindernisse auf dem Weg zu einer guten Übersetzung, die man elegant umschiffen kann.
Wobei ich auch schon Texte übersetzt habe, die andere wohl nicht wollten. Die armen Geschichten lagen wie ungeliebte Stiefkinder ganz unten in der Schublade, als alle anderen Beiträge der Anthologie bereits verteilt waren ...
Aber das führt jetzt insgesamt zu weit vom Thema ab.

Viele Grüße,  ;)

Linda
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Cailin am 27. Juli 2007, 16:58:45
Vielen Dank für die Infos!

Zitat von: Lomax am 26. Juli 2007, 01:38:50
Das abgebrochene Anglistikstudium sollte kein Problem sein. Denn natürlich muss man die Sprache verstehen und analysieren können, aus der man übersetzt - aber in erster Linie muss ein Literaturübersetzer die Sprache beherrschen, in die er übersetzt. Immerhin schreibt er de facto das literarische Werk für deutsche Leser neu. Inhalt, Aufbau, Figuren und auch die verwendeten Sprachebenen und Variationen gibt der Autor dabei vor - aber wie die Umsetzung stilistisch dann im Deutschen aussieht, hängt nur von den Deutschkenntnissen des Übersetzers ab. 

Heißt das, es ist zwar sinnvoll, das abgebrochene Anglistik Studium zu erwähnen, aber es ist noch sinnvoller auf bereits erfolgte (oder noch zu erfolgende) Veröffentlichungen hinzuweisen? Ist es dann 'egal', bei welchem Verlag man veröffentlicht hat, oder ist es auch hier nützlicher, wenn es ein 'renomierter' Verlag ist, bzw. die bisherigen Veröffentlichungen zu den Übersetzungen passen würden, um die man sich bewirbt?
Wie ist es mit bisherigen journalistischen Tätigkeiten in dem entsprechenden Bereich (hier natürlich Fantasy)? Sollte man die auch erwähnen, oder ist das eher ungeschickt? Jemand hat mir nämlich mal gesagt, dass Journalisten anders schreiben als Autoren.

Muss ich an potentielle 'Kunden' direkt mit einer Preisliste in den Unterlagen herantreten, oder ist es sinnvoller zwar die üblichen Preise zu kennen, aber das dann eher für potentielle Honorarverhandlungen einzusetzen?

Zitat von: Lomax am 26. Juli 2007, 01:38:50
Literaturübersetzer ist dementsprechend ein klassischer "Brotberuf" für Autoren, nicht für Anglisten o.ä.
Genau das ist der Plan! - Das Übersetzen als Brotberuf, um das Schreiben zu finanzieren.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Lomax am 27. Juli 2007, 17:54:26
Zitat von: Cailin am 27. Juli 2007, 16:58:45Heißt das, es ist zwar sinnvoll, das abgebrochene Anglistik Studium zu erwähnen, aber es ist noch sinnvoller auf bereits erfolgte (oder noch zu erfolgende) Veröffentlichungen hinzuweisen?
"Sinnvoller" würde ich nicht sagen. Es kommt immer auch auf den an, der es liest - und auch wenn es traditionell üblich ist, dass Literaturübersetzer sich aus Autorenkreisen rekrutieren, macht es psychologisch nie einen guten Eindruck, wenn man den Eindruck erweckt, man suche nur einen "Notnagel". Da ist Fingerspitzengefühl gefragt.
  Da für Literaturübersetzungen die Zielsprache im Vordergrund steht, dürfte das Abbrechen des Anglistikstudiums nicht allzu negativ zu Buche schlagen - das Studium an sich bleibt jedoch sicher eine gute Referenz, weil es eine Verbindung zur Fremdsprache aufzeigt.
Zitat von: Cailin am 27. Juli 2007, 16:58:45Ist es dann 'egal', bei welchem Verlag man veröffentlicht hat, oder ist es auch hier nützlicher, wenn es ein 'renomierter' Verlag ist, bzw. die bisherigen Veröffentlichungen zu den Übersetzungen passen würden, um die man sich bewirbt?
Wie ist es mit bisherigen journalistischen Tätigkeiten in dem entsprechenden Bereich (hier natürlich Fantasy)? Sollte man die auch erwähnen, oder ist das eher ungeschickt? Jemand hat mir nämlich mal gesagt, dass Journalisten anders schreiben als Autoren.
Journalistische Schreibe ist anders als literarische - aber das, was sie anders macht, spielt bei Übersetzungen oft keine Rolle. Dafür beherrschen Journalisten ein sprachliches Handwerkszeug, das ihnen auch bei Übersetzungen zugute kommen kann. Journalistisches Arbeiten ist also eine mindestens ebenso gute Referenz wie literarische Arbeiten.
  Und, was wichtiger ist: Von einem Journalisten erwartet man, dass er Texte pünktlich und nach Vorgabe abliefern kann, während man als "Literat" eher dem Vorurteil des "eitlen und lustgetriebenen Künstlers" ausgesetzt ist. Insofern dürfte ein journalistischer Hintergrund sogar eine noch bessere und unverfänglichere Referenz darstellen als Belletristik-Veröffentlichungen.
  Aber: Als Referenzen zählen stets nur professionelle Veröffentlichungen - also solche, die in einem Medium mit gewerblich organisierter redaktioneller- oder Lektoratsbetreuung erschienen sind. Im weitesten Sinne also tatsächlich nur Arbeiten für "renommierte" Verlage oder Printmedien. Dass die Dinge, die du vorweisen kannst, thematisch zu den Übersetzungswünschen passen, ist hingegen nicht so wichtig: Der Lektor will damit in erster Linie nur sehen, dass du professionell schreiben kannst - und wenn andere Profis deine Arbeit akzeptiert und dafür bezahlt haben, wird das als deutlicher Hinweis gesehen, dass zumindest die formale Seite deiner Arbeit stimmt.
  Journalistische Tätigkeiten für nichtkommerzielle Internetplattformen, Hobbyverlage, Selbstverlag u.ä. zählen hingegen nicht als Referenz. Sie dokumentieren zwar, dass man sich mit dem "Schreiben" beschäftigt hat und mit Leidenschaft dabei ist, was immer einen Pluspunkt darstellt, aber es fehlt eben die professionelle "Peer Review". Solche Dinge solltest du also nach Möglichkeit angeben, aber eher auf die Art, wie man ja auch bei einer normalen Bewerbung Hobbys und persönliche Interessen nennen sollte, die einen für einen Arbeitgeber als geeignete Persönlichkeit erscheinen lassen.
  Zwischen den professionellen Veröffentlichungsplattformen und reinen Hobby-Aktivitäten gibt es jeweils eine breite Grauzone an "Kleinstverlagen" und "Edelprojekten". Die genießen in der Szene ein gewisses Renommee und sind zumindest als zweitrangige Referenz geeignet, auch wenn sie nicht von "Fachleuten" betrieben werden. Da spielt es dann tatsächlich eine Rolle, dass sie zu den Übersetzungen "passen" - denn dann kannst du davon ausgehen, dass ein Lektor, der in demselben Bereich tätig ist, schon mal davon gehört hat. Und in dem Fall kannst du sie auch hervorgehoben als Erfahrungen nennen.
Zitat von: Cailin am 27. Juli 2007, 16:58:45Muss ich an potentielle 'Kunden' direkt mit einer Preisliste in den Unterlagen herantreten, oder ist es sinnvoller zwar die üblichen Preise zu kennen, aber das dann eher für potentielle Honorarverhandlungen einzusetzen?
Die meisten Auftraggeber, die für kommerzielle Literaturübersetzungen in Frage kommen, haben selbst sehr genaue Vorstellungen, was sie bezahlen wollen. Das kann man annehmen, oder es bleiben lassen :-X Ein wenig Nachverhandeln ist drin, aber wohl kaum bei der ersten "Bewerbung", und wenn, dann eher im Rahmen kleinerer Anpassungen. Übersetzen ist in gewisser Hinsicht schon "Akkordarbeit", und du kannst deinen Stundenlohn leichter durch präzises und zielstrebiges Arbeiten justieren als durch Honorarverhandlungen.
Zitat von: Cailin am 27. Juli 2007, 16:58:45Genau das ist der Plan! - Das Übersetzen als Brotberuf, um das Schreiben zu finanzieren.
Wenn man im Geschäft ist, kann man davon leben. Das hängt, wie so viele freie Tätigkeiten, nicht zuletzt von den Kontakten und dem Namen in der Branche ab. Du solltest also auf jeden Fall davon ausgehen, dass es mehrere Jahre dauert, bis es so weit ist.
Und, wie Lavendel schon festgestellt hat: Es ist nicht die bestbezahlte Tätigkeit. Wenn man nur einen guten Stundenlohn will, ist das in konventionellen Jobs leichter zu erzielen. Es hat seine Vor- und seine Nachteile, und nicht zuletzt hängt es wohl von den eigenen Vorlieben und auch Bedürfnissen ab. Aber wenn du diesen Weg einschlägst, solltest du eines wissen: Es ist zwar ein klassischer "Brotberuf" für Autoren. Aber es ist nicht einfachste Möglichkeit, neben dem Schreiben "schnell" Geld zu verdienen. Es ist der Weg für fanatische Schreiber, die einfach keine Lust auf irgendwelche Kompromisse haben und keine Lust, nur für Geld irgendwas "Fachfremdes" zu machen.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Cailin am 02. August 2007, 09:03:45
Suuuuper vielen Dank für eure Hilfe und die Tipps, Leute :jau:
Ich werd mein Glück dann mal versuchen! Bin nur noch nicht sicher, wo zuerst ...

Auf jeden Fall nochmal DANKE!!!!!

LG
Cailin
Titel: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Lapislazuli am 06. November 2007, 13:24:26
Ich hätte auch einmal ein paar Fragen zum Thema Übersetzen: Ich habe während meines Auslandssemesters einen schwedischen Roman "entdeckt", der mich total fasziniert hat. Der wurde noch nicht ins deutsche und so weit ich weiß auch noch in keine andere Sprache übersetzt - ebensowenig wie andere Werke des Autors. Buch 2005 erschienen, junger Autor usw.
Da kam mir der Gedanke, ich könnte es doch versuchen.
Ich habe Skandinavistik (u. schwedisch) zwar nur als Wahlfachmodul studiert, aber das Thema des Romans hat stark mit meinem Hauptstudium zu tun (es geht um Filmwissenschaft) und noch dazu mit themen, mit denen ich mich im Zuge dessen immer wieder beschäftigt habe (Erzähltheorie) und auch die Kurse, die ich während meines Auslandssemesters (auf schwedisch) belegt habe, hatten ebenfalls viel damit zu tun. Die Sache ist eben die, dass ich weder eine Übersetzerausbildung noch irgendwie praktische Erfahrung vorzuweisen habe.

Habe natürlich schon ein wenig im Internet recherchiert und auf der Homepage des Übersetzerverbands gelesen, dass man vor allem mit kleinen Sprachen, vor allem den skandinavischen Sprachen, Chancen hätte ... Eine befreundete Übersetzerin hat mich auch ermutigt, sie neigt ein wenig zum Überschwang, aber trotzdem ...
Also von dem her hab ich mir dann doch zumindest eine ganz schwache Hoffnung ausgerechnet, dass das gehen könnte. Und ich denk mir es wäre zumindest einen Versuch wert,  selbst wenn es nichts wird, denn wenn ich es nicht versuche, dann bereu ich das sicher ewig.

Meine Frage an die Übersetzer unter euch: Wie gehe ich bei sowas vor? Ich habe schon ein Probekapitel übersetzt, das ich dann anbieten könnte. Ein Exposé ist auch ein heißer Tipp. Aber bevor es soweit ist, dass ich irgendwas anbieten kann muss ich vermutlich  herausfinden, ob irgendein Verlag vielleicht schon die Rechte für Übersetzungen hat. Also wäre es mein erster Schritt den schwedischen Verlag, bzw. den Autor zu kontaktieren. Wen von beiden am ehesten? Der Verlag würde das bei Interesse so und so an den Autor weiterleiten ... oder fragt man sowas besser direkt den Autor? (falls ich irgendwie eine Kontaktmöglichkeit finden kann)
Also das alles wäre jetzt einmal mein erster Schritt, oder liege ich damit vollkommen falsch?
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Linda am 06. November 2007, 22:28:44
Zitat von: Lapislazuli am 06. November 2007, 13:24:26
Meine Frage an die Übersetzer unter euch: Wie gehe ich bei sowas vor? Ich habe schon ein Probekapitel übersetzt, das ich dann anbieten könnte. Ein Exposé ist auch ein heißer Tipp. Aber bevor es soweit ist, dass ich irgendwas anbieten kann muss ich vermutlich  herausfinden, ob irgendein Verlag vielleicht schon die Rechte für Übersetzungen hat. Also wäre es mein erster Schritt den schwedischen Verlag, bzw. den Autor zu kontaktieren. Wen von beiden am ehesten? Der Verlag würde das bei Interesse so und so an den Autor weiterleiten ... oder fragt man sowas besser direkt den Autor? (falls ich irgendwie eine Kontaktmöglichkeit finden kann)
Also das alles wäre jetzt einmal mein erster Schritt, oder liege ich damit vollkommen falsch?

Hallo Lapislazuli,

Der Verlag ist der erste Ansprechparter für dich, denn im Zweifel hat der Autor seine Rechte / Nebenrechte im Vertrag schon abgegeben. Genau für Management dieser Art sind Verlage ja schließlich da.
Eigentlich ist es auch eher unüblich, dass man auf diese Weise ein Buch übersetzt - schließlich braucht es einen deutschen Verlag, der interessiert ist, sonst hat man das gleiche Veröffentlichungsproblem wie bei einem eigenen Manuskript, mit der zusätzlichen Problematik, dass es nicht das eigene ist.
Normalerweise kümmert sich die Rechteabteilung um den Ein- bzw Ankauf von Manuskripten und Rechten ausländischer Literatur. Die für den Prgrammbereich zuständigen Lektoren leiten dann die diversen Arbeitsschritte (oft an feste Freie) weiter.

Du musst da selbst überlegen, wo du mehr Chancen siehst - einen deutschen Verlag für das Buch zu finden (der nicht seine eigenen Übersetzer dransetzen will) oder den schwedischen Verlag anzuhauen, ob er nicht einen deutschen Verlag suchen möchte.

Vermutlich wäre es vielversprechender, sich als Übersetzer bei einem deutschen Verlag zu melden (unter Vorbehalt auch mit dem Beispielkapitel - da aber auf jeden Fall die Rechtslage abklären). Bei dem Boom skandinavischer Krimis sollte das eine reele Chance sein. Übersetzerausbildung braucht es nicht zwangsläufig - praktische Erfahrungen kann man sammeln. Bei einer eher ungewöhnlichen, aber trotzdem gut 'laufenden' Sprache wie Schwedisch ist es sicher leichter als mit Englisch oder Französisch.
Und bist du erst mal drin im Geschäft, kannst du ja u.U. deinen Lieblingsroman erwähnen.

Versuch macht klug, würde ich sagen.

Gruß,

Linda
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Lila am 16. Juli 2010, 20:11:19
Zitat von: Lomax am 26. Juli 2007, 01:38:50Aber über eine wichtige Sache sollte man sich im klaren sein: Literaturübersetzer ist eine freiberufliche künstlerische Tätigkeit. Man bewirbt sich nicht. Es gibt keine Unterlagen und kein formales, übliches Vorgehen. Als Übersetzer ist man Unternehmer, und man muss sich Kunden suchen - und wie man das macht, hängt von den Gelegenheiten und vom persönlichen Geschick ab.

Um die Diskussion aus dem "Traumberuf Autor"-Thread mal nach hier zu verlegen: wie sinnvoll oder auch nicht ist es für einen nicht hauptberuflichen Übersetzer sich ein Profil bei Xing anzulegen? Mit "nicht hauptberuflich" meine ich konkret jemanden, der das Ganze als Nebenverdienst ausübt, jemand, der kein fertig studierter Übersetzer ist und in diesem Bereich keine abgeschlossene Ausbildung oder kein abgeschlossenes Studium hat? Viele preisen die Plattform ja bereits als neue Wunderwaffe auf dem Karrieremarkt. Macht es mehr Sinn sich dort ein Profil anzulegen, als jeden Verlag einzeln abzuklappern oder ist Letzteres eher erfolgversprechend?
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Rika am 16. Juli 2010, 20:48:58
Lomax & Linda, vielen Dank für's Teilen eurer Erfahrungen und Einsichten, das ist wirklich informativ. :)
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Steffi am 15. August 2010, 22:49:57
Zitat von: Rika am 16. Juli 2010, 20:48:58
Lomax & Linda, vielen Dank für's Teilen eurer Erfahrungen und Einsichten, das ist wirklich informativ. :)

Ja, find ich auch :)

Vitamin B scheint in diesem Gewerbe das A und O zu sein. Aber woher nehmen wenn nicht stehlen?
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: gbwolf am 15. August 2010, 23:01:08
Zitat von: Steffi am 15. August 2010, 22:49:57
Vitamin B scheint in diesem Gewerbe das A und O zu sein. Aber woher nehmen wenn nicht stehlen?
Ich verweise auf Wie habt ihr es geschafft, dass euer Buch verlegt wurde? (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,3571.msg91608.html#msg91608)
Ist nicht ganz das selbe, aber ähnlich. Man geht auf die Insiderveranstaltungen, auf denen auch Agenturen und Verlage angemeldet sind, kommt mit den Leuten zwanglos ins Gespräch, man lässt sich einen Termin für die Buchmesse geben oder sammelt auf der Buchmesse Visitenkarten mit Namen ein. Man bietet sich und seine Dienstleistungen mit den richtigen Schlagwörtern auf Xing an (Tritt dort entsprechenden Gruppen bei), sammelt Probeübersetzungen in seinem Profil (Viele seriöse Fanzines freuen sich z.B. über kostenlose, professionelle Übersetzungshilfen, weil sei oft über Ländergrenzen hinweg Geschichten tauschen), man ruft beim Verlag an und fragt, ob man eine Bewerbung als Übersetzer einreichen kann, man liest ja selbst gerne XYZ ...

Stehlen muss man sicherlich nicht, aber eine Menge Zeit und Arbeit bei Freiberuflern fließt nunmal in die Kontaktpflege.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Steffi am 15. August 2010, 23:08:36
Zitat von: Die Wölfin am 15. August 2010, 23:01:08

Stehlen muss man sicherlich nicht, aber eine Menge Zeit und Arbeit bei Freiberuflern fließt nunmal in die Kontaktpflege.

Ja, das denke ich auch. Ich find's nur schwer einen Punkt zum Anfangen zu finden, aber das wird hoffentlich schon. Danke auch für den Link!
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: gbwolf am 15. August 2010, 23:15:54
Bist du auf Xing? Dann fang dort an. Schau dir die Profile von Übersetzer an (auch deren private Homepage). Spar auf die BuCon/Buchmesse. Dort kommt man ganz gut ins Gespräch und erfährt Neuigkeiten.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Kerimaya am 15. August 2010, 23:20:52
Am besten nach kleinen Messen schauen! Auf den großen Buchmessen sind die Leute meist schwer unter Stress. Ich hab gerade beispielsweise ein Probekapitel zum Übersetzen von einem größeren Verlag hier und der Kontakt dazu kam auf der Booklover Conference zustande (nicht, dass ich den Job hätte, aber wenn sie mich nicht nehmen, lag es "nur" an meinen mangelnden Fähigkeiten und nicht am eingekniffenen Schwanz meinerseits ;))
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Steffi am 15. August 2010, 23:22:22
Noch nicht, aber ich werde mich dort in nächster Zeit anmelden. Meine Bekannte (ihres Zeichens Grafikdesgnerin) will mir zudem auch eine professionelle Homepage basteln.

Diesen Oktober wird's terminlich nichts mit der Buchmesse, aber ich hab Leipzig ins Auge gefasst.

@Keri: was für kleinere Messen? Oh weh, ich muss dann echt noch erst lernen, mich selber zu verkaufen. Vielleicht sollte ich euch begleiten und mal zuschauen, wie ihr das macht :D

Romane zu übersetzen wäre natürlich ein Traum, ansonsten versuche ich Fortbildungen für andere Felder zu finden.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Kerimaya am 16. August 2010, 00:44:06
@Steffi Es gibt immer wieder kleinere, meist genrespezifische Messen. Beispielsweise die Booklover Conference (Schwerpunkt Liebesroman/romantische fantasy etc.), dort findet man u.a. auch Lyx oder die BuCon (Sci/fi und Fantasy) auf der immer wieder Heyne und andere Verlagsleute gesehen werden. Auf den Seiten der Verlage gibt es Hinweise oder im Programmpunkt der jeweiligen Messen, wer jeweils da sein wird.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Steffi am 16. August 2010, 22:04:35
@Keri: danke für den Tipp!
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Steffi am 20. Januar 2011, 17:33:07
Hallo,

dann möchte ich das Thema doch wieder etwas nach oben bringen.

Seit Januar habe ich meinen Brotberuf auf 26 Stunden reduziert, um nebenbei noch freiberuflich arbeiten zu können. Mein Bürojob bringt mir zwar regelmäßig Geld, aber das ist es dann auch schon. Da ich nicht glaube, dass es mit mir und dem Schreiben in nächster Zeit etwas gibt erwäge ich ernsthaft, es mit Übersetzungen zu versuchen. Als erstes würde ich mich natürlich gerne an Romane wagen, und wenn das nicht klappt (was ja wahrscheinlich ist) mit technischen Übersetzungen etc. probieren.

Leider fehlen mir jegliche Referenzen - außer vielleicht meinem abgeschlossenem Studium in Anglistik und Germanistik. Immerhin handelte mein Magisterarbeitsthema von Gothic Motiven in moderner Popkultur, was ja eventuell für entsprechende Fantasyverlage interessant sein könnte, da die Arbeit zudem mit 1,3 bewertet wurde. Abgesehen davon kann ich leider mit nichts aufwarten.

Ich habe gelesen, dass man am Besten 3-4 Probeseiten mitschicken soll. Wie stell ich das am Besten an? Nehm ich einfach ein beliebiges (zum Verlag passendes) Buch aus meinem Regal? Was ist, wenn es davon schon eine Übersetzung gibt?

Ich knabbere immer noch daran, ob ich zur Buchmesse fahren soll. Ich glaube nicht, dass ich mich jetzt schon gut verkaufen könnte. Auf der anderen Seite ist Frankfurt groß und angsteinflößend.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Thaliope am 20. Januar 2011, 18:20:29
Da sitzen wir gerade im gleichen Boot ... Ich will in diesem Frühjahr auch noch ein paar andere Verlage ansprechen, der thematischen und stilistischen Abwechslung wegen ... Da hab ich auch noch ein bisschen Bammel ...

Wir schaffen das schon, tschaka :)
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Steffi am 20. Januar 2011, 19:33:57
Ah, aber du hast doch schon Referenzen. Das wird sicherlich was geben :D

Ich weiß überhaupt nicht, wie ich am besten anfangen soll...  :hmmm:
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: gbwolf am 20. Januar 2011, 19:57:56
Zitat von: Die Wölfin am 15. August 2010, 23:01:08sammelt Probeübersetzungen in seinem Profil (Viele seriöse Fanzines freuen sich z.B. über kostenlose, professionelle Übersetzungshilfen, weil sei oft über Ländergrenzen hinweg Geschichten tauschen),
Ich denke, das ist nach wie vor gültig. Zum Beispiel sucht das Online-Projekt Internova (http://nova-sf.de/internova/) immer mal Mithilfe. Frag doch mal an, ob sie eine Geschichte haben, die du ins Deutsche übertragen kannst. Iwoleit hat jahrelang für Heyne und andere Verlage übersetzt.
Und solche Projekte gibt es einige, bzw., du kannst auch selbst einen Kontakt herstellen: Ein nettes Fanzine ansprechen, ob es Übersetzungen bringen würde (Exodus?), ein englisches Fanzine ansprechen, ob sei eine Geschichte empfehlen könnten ... übersetzen die ganzen Filker selbst? Gibt es dort Magazine oder ähnliches?
Halt einfach mal anfangen.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Steffi am 23. Januar 2011, 19:31:07
So wie ich das verstehe sucht Internova in erster Linie Leute, die aus dem Deutschen ins Englische übersetzen. Damit scheidet das Magazin für mich aus, da man üblicherweise in seine Muttersprache übersetzt. Aber das mit den Fanzines ist eine Idee. Ich kenn mich leider auf dem Gebiet kaum aus, aber das macht nichts. Nächste Woche setze ich mich an die Recherche :)
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: gbwolf am 23. Januar 2011, 19:49:59
Zitat von: Steffi am 23. Januar 2011, 19:31:07So wie ich das verstehe sucht Internova in erster Linie Leute, die aus dem Deutschen ins Englische übersetzen.
Nachfrage, ob sie auch umgekehrt jemanden kennen, kostet nichts. Im schlimmsten Fall antworten sie nicht oder erst ein Jahr später. Bei Nova laufen manche Sachen etwas langsamer ...

Genauso kannst du mal schauen, wer PC-Spiele oder andere Sachen übersetzt.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Steffi am 23. Januar 2011, 19:54:05
Zitat von: Die Wölfin am 23. Januar 2011, 19:49:59
Genauso kannst du mal schauen, wer PC-Spiele oder andere Sachen übersetzt.

Das werd ich mal machen, danke! :)

So viel Recherchearbeit, man weiß ja gar nicht, wo man anfangen soll :) Aber das wird schon! Recherche ist schließlich mein Spezielgebiet. Auf der Arbeit werde ich auch immer auf alles angesetzt wenn es darum geht, etwas spezielles herauszufinden.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Steffi am 12. Februar 2012, 15:48:35
Und nun - ein Jahr später ...  ;D

Nachdem das mit der Initiativbewerbung bei einem der Verlage ja bisher ganz gut geklappt hat, habe ich beschlossen, einfach ins kalte Wasser zu springen und einfach die größeren Verlage abzuklappern. Meine Referenzen sind nicht deutlich besser geworden aber mehr als Ablehnen können sie ja schließlich nicht.  Und hey, vielleicht überzeugt sie ja mein sonniges selbst  ;D

Bisher hatte ich gezögert, da eine Agentin aus dem Hause Schlück mal zu mir meinte, dass Verlage sich die Namen der abgelehnten Autoren durchaus merken und ich Angst hatte, dass das bei Übersetzern ähnlich sein könnte. Bzw. habe ich befürchtet, dass mein Name im Falle einer Ablehnung als Übersetzerin immer noch dumpf unter "die haben wir iiiirgendwann mal wegen etwas abgelehnt" in den Hinterköpfen der Lektoren schwirren könnte, falls über eine Agentur ein eigenes Projekt von mir eingereicht werden und die Entscheidung entsprechend negativ ausfallen würde. Na ja, die Sache mit der Agentur hat sich wohl auf absehbare Zeit erledigt, also hab ich ja mit der Bewerbung als Übersetzerin nichts mehr zu verlieren.

Und jetzt zur eigentlichen Frage: würdet ihr euch im Anschreiben auf bestimmte Imprinte bewerben (z. B. bei Egmont bei INK oder LYX) oder das ganz allgemein halten? Egmont z.B. hat für alle Imprinte nur eine allgemeine Hausanschrift, so dass die Post ohnehin durch dieselben Hände läuft. Fantasy wäre natürlich klasse und würde ich am liebsten machen, aber wenn es im Endeffekt ein Krimi werden würde oder Love & Landscape oder was weiß ich, wäre das für mich ja auch völlig okay.

Wozu würdet ihr tendieren?

Danke für die Hilfe!  :knuddel:
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Debbie am 12. Februar 2012, 18:18:57
ZitatNachdem das mit der Initiativbewerbung bei einem der Verlage ja bisher ganz gut geklappt hat

Darf ich dich diesbezüglich mal ein wenig "ausquetschen"??  :versteck:

Mich würde brennend interessieren, wie deine Initiativbewerbung ausgesehen hat (schriftlich/Anruf/beides/private Kontakte, etc.) und wie deine Auftragslage seit Annahme durch den Verlag ist... Natürlich würde mich auch interessieren was für ein Verlag das ist, für den du jetzt arbeitest (Genre & Größe würden mir schon reichen, oder auch per PN, falls dir das lieber ist)...

Zitatwürdet ihr euch im Anschreiben auf bestimmte Imprinte bewerben (z. B. bei Egmont bei INK oder LYX) oder das ganz allgemein halten? Egmont z.B. hat für alle Imprinte nur eine allgemeine Hausanschrift, so dass die Post ohnehin durch dieselben Hände läuft. Fantasy wäre natürlich klasse und würde ich am liebsten machen, aber wenn es im Endeffekt ein Krimi werden würde oder Love & Landscape oder was weiß ich, wäre das für mich ja auch völlig okay.

Intuitiv hätte ich jetzt erst einmal bei den Verlagen angerufen und gefragt, ob sie Bedarf an Übersetzern im Bereich Fantasy/Love Story/Mystery haben. Inwieweit das eine gute Idee ist, weiß ich natürlich nicht  ???
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Lila am 16. Februar 2012, 16:48:23
Zitat von: Debbie am 12. Februar 2012, 18:18:57
Darf ich dich diesbezüglich mal ein wenig "ausquetschen"??  :versteck:

Mich würde brennend interessieren, wie deine Initiativbewerbung ausgesehen hat (schriftlich/Anruf/beides/private Kontakte, etc.) und wie deine Auftragslage seit Annahme durch den Verlag ist... Natürlich würde mich auch interessieren was für ein Verlag das ist, für den du jetzt arbeitest (Genre & Größe würden mir schon reichen, oder auch per PN, falls dir das lieber ist)...

Dito! :engel:
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Nycra am 16. Februar 2012, 16:56:45
Also ich würde mich nicht auf ein bestimmtes Imprint festlegen, weil du dadurch deine Chancen einengst. Das ist genau wie eine Stelle, auf die du dich bewirbst, aber im Vorhinein sagst, aber mit xx kenn ich mich nicht aus - und dann vergisst zu erwähnen, dass du ja alles lernen kannst. Wenn dir also das Genre ohnehin egal ist, würde ich davon absehen.

Die Idee mit dem Anruf finde ich nicht schlecht. Allerdings kenn ich das aus unserer Firma, da heißt es immer, "wir suchen niemanden" und dann macht man die Zeitung auf und liest eine Anzeige für genau den Job. Ich kann nicht für Verlage sprechen, aber Initiativbewerbungen haben ihren ganz eigenen Reiz für Arbeitgeber - finde ich.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Lila am 16. Februar 2012, 17:02:15
Zitat von: Nycra am 16. Februar 2012, 16:56:45Also ich würde mich nicht auf ein bestimmtes Imprint festlegen, weil du dadurch deine Chancen einengst. Das ist genau wie eine Stelle, auf die du dich bewirbst, aber im Vorhinein sagst, aber mit xx kenn ich mich nicht aus - und dann vergisst zu erwähnen, dass du ja alles lernen kannst. Wenn dir also das Genre ohnehin egal ist, würde ich davon absehen.

Die Idee mit dem Anruf finde ich nicht schlecht. Allerdings kenn ich das aus unserer Firma, da heißt es immer, "wir suchen niemanden" und dann macht man die Zeitung auf und liest eine Anzeige für genau den Job. Ich kann nicht für Verlage sprechen, aber Initiativbewerbungen haben ihren ganz eigenen Reiz für Arbeitgeber - finde ich.

Das würde ich genau so zu 100% unterschreiben, Nycra! *nick*
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Debbie am 09. April 2013, 15:17:34
Hallo ihr Lieben,

da es bei mir gerade sehr aktuell wird, hole ich diesen Thread mal wieder hoch ...

Derzeit bin ich auf der Suche nach Jobs als Freie Übersetzerin, und könnte ein paar Profi-Tipps gut gebrauchen. Deshalb stelle ich hier einfach mal ein paar konkrete Fragen, über deren zahlreiche Beantwortung ich mich riesig freuen würde.  :vibes:  Ihr könnt die Fragen hier öffentlich, oder auch gerne per PM, beantworten.

1) Wie seid ihr an eure Übersetzer-Jobs gekommen? Vitamin B? Initiativ-Bewerbung?
2) Wie habt ihr euch beworben? Habt ihr den Verlag zunächst telefonisch kontakiert? Eine schriftliche Bewerbung (mit oder ohne Leseprobe?) geschickt?
3) Nach welchen Kriterien habt ihr die Verlage/den Verlag, wo ihr euch beworben habt, ausgewählt?
4) Hattet ihr bereits deutsche Veröffentlichungen vorzuweisen? Andere Refferenzen?

Mich würde natürlich auch interessieren

- wieviel Zeit ihr für wieviel Seiten zur Verfügung habt
- wieviel Seiten ihr pro Stunde im Schnitt schafft
- in welchem Genre/welchem Verlag ihr arbeitet
- ob ihr zufällig einen Verlag wisst, der zur Zeit Übersetzer (Englisch -> Deutsch) sucht


Ich weiß, die Fragen sind z. T. sehr persönlich, deshalb wäre ich auch schon für die teilweise Beantwortung sehr dankbar! Wie gesagt, wären auch PN's absolut erwünscht.

Vielen Dank auch schon mal im Voraus!  :knuddel:
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Rika am 10. April 2013, 12:24:33
Prima, Debbie, das kann ich gerade auch alles gut gebrauchen bei meinen Überlegungen, ob ich noch dasselbe versuchen will. Danke für's fragen. :)

(Vielleicht hast du ja auch mal Lust, direkt Erfahrungen auszutauschen? Vllt. per Telefon/Skype/Chat? Dann PN mir doch einfach...)
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Robin am 10. April 2013, 12:41:30
Hallo Debbie,

Ich habe mich erst kürzlich bei Dreamspinner Press (http://www.dreamspinnerpress.com/store/index.php) beworben, die für den europäischen Raum immer Übersetzer suchen - vor allem bei den deutschen Übersetzern ist da recht wenig los bis jetzt. Ich kann nicht viel dazu sagen bis jetzt, außer dass die Aufnahme dabei wirklich sehr unkompliziert ist.

Beworben habe ich mich jetzt nicht mit großartigen Referenzen, ich habe erst einmal angefragt, und dabei mein Interesse daran bekundet. Die Antwort kam innerhalb von Stunden, in Form erst einmal einer Vorstellung von Verlagsseite, was das Übersetzungsprogramm umfasst, und welche drei Jobs es dabei gibt.

Wenn man sich als Translator bewirbt, muss man auch damit rechnen, dass man gleichzeitig auch für einen anderen Translator ein Proofreader ist, und in Zukunft möglicherweise dazugezogen wird, wenn ein Screener gebraucht wird.

Proofreader und Screener unterscheiden sich dahingehend, dass die Proofreader eventuelle Fehler wie Interpunktion und vielleicht seltsame Ausdrücke herausfiltern, während die Screener noch einmal bewerten, wie gut es nach gegebenen Verbesserungen ausfällt. Dabei ist ihnen vordergründig wichtig, dass die Übersetzung einen guten Lesefluss aufweist - Vergleiche mit dem originalen Manuskript werden dabei nicht gezogen (laut erster Antwortmail!).

Man bekommt dann, wenn man noch einmal bestätigt, dass man wirklich bei Dreamspinner zumindest arbeiten versuchen will, einen etwa 2900 Worte langen Test-Text zugeschickt, den man innerhalb einer Woche übersetzen und einschicken soll. Für die Rückmeldung sind 7-10 Tage angegeben, ich habe die Rückmeldung außergewöhnlich schnell erhalten - weil ich wohl eine sehr gute Übersetzung geliefert habe. ;)

Alles in allem kann ich über Dreamspinner bis jetzt sagen, dass sie es unkompliziert machen. Wie es im Detail aussieht, kann ich mit mehr gesammelter Information und Erfahrung noch mal erläutern.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Kerimaya am 10. April 2013, 13:06:12
Darf ich ganz blöd fragen, was Dreamspinner denn pro Seite/Zeichen zahlt? Antwort gerne auch per PM :)
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Robin am 10. April 2013, 13:11:19
Dreamspinner zahlt anfänglich pro Wort, einen Dollar pro 100 Worte - so wie ich das gelesen und interpretiert habe, kriegt man durchaus eine bessere Bezahlung, wenn man denn Voraussetzungen dafür mitbringt. Ich könnte mich natürlich auch irren. Dreamspinner ist ein relativ kleiner Verlag, so gesehen, da sie auch recht spezialisiert sind.

Bezahlung, so wie ich es bis jetzt weiß, erfolgt folgendermaßen: Erst einmal bekommt man das Projekt vorgestellt, mit dem ganzen Umfang (inklusive Klappentext, Autorenvita, Rechtliches etc.) und der Bezahlung dafür. Man kann selbst eine Deadline setzen, bekommt 25% im Voraus, 50% nach Abschluss der Übersetzung, die restlichen 25% nach den letzten Prüfungen und quasi dem 'Seal of Approval' von den Proofreadern und Screenern.

Das ist was ich drüber weiß, es könnte noch anders laufen. Ich bin mir da noch nicht so sicher. Für den Anfang denke ich jedenfalls, dass es ziemlich gut ist. ;)

Außerdem stellen sie keine kleinen Projekte zur Übersetzung an, bis jetzt. Man kann schon mit Dreamspinners Romanen rechnen, den Bestsellern bis jetzt, die oftmals als untere Grenze 60k Worte aufweisen.


Ich weiß, ist noch alles sehr vage, aber ich werde mehr Informationen reinstellen, sobald ich mal reingekommen bin und mehr an Erfahrung gesammelt habe.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Debbie am 10. April 2013, 13:52:42
@Robin: Oh super, DANKE!  :knuddel: Werde weitere Infos direkt beäugen, bzw. mich vielleicht mal direkt dort melden ...  :hmmm:

@Rika:  :vibes: Schreib dir wahrschienlich erst heute abend, da ich heute mittag zur Englisch-Nachhilfe (Realschulprüfungsvorbereitung) muss.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Robin am 10. April 2013, 13:56:28
Nichts zu danken, Debbie. :knuddel:
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Kerimaya am 10. April 2013, 14:39:28
Von mir auch vielen Dank für die ausführlichen Informationen :D
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Rika am 11. April 2013, 11:45:08
Von mir auch ein herzliches Danke, Robin! :knuddel:

Debbie - kein Ding, ist angekommen, Antwort kommt demnächst.  :)
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Robin am 10. Mai 2013, 22:54:59
Upps, ganz vergessen. ;D Ich habe nämlich schon etwas zu berichten.

Ich bin seit Mitte April dabei, ein erstes Projekt zu übersetzen. Es hat einen Umfang von 53k Worten, also doch einiges, und ich muss bis jetzt sagen, dass es eigentlich ganz einfach von der Hand geht. Ich hab noch bis 17. Juni Zeit (und das ist grade bevor die wirklich wichtigen Prüfungen anfangen an der Uni, aber pssssst... ;) ), und ich muss sagen, dass man die Zeit wirklich so braucht.

Was ich auch noch sagen kann, ist dass die Antworten schnell und sehr freundlich kommen. Auch wenn man nicht wirklich professionell schon dabei ist, auch wenn man erst anfängt... Es ist eine tolle Atmosphäre bei Dreamspinner Press. :)

Ich habe die 25% Vorauszahlung sofort nachdem ich den Vertrag elektronisch unterzeichnet habe erhalten, also geht wirklich alles ziemlich schnell. Ich hab das Gefühl, dass sie auch wirklich mit ganzem Herzen bei der Sache sind. :vibes:
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: gbwolf am 21. August 2013, 09:40:09
Den Übersetzern geht der Nachwuchs aus: http://www.ksta.de/kultur/literatur-uebersetzer-der-nachwuchs-schwindet,15189520,24058766.html

Mögliche Gründe werden auch genannt, unter anderem das Gehalt, das ja knapp über Hobbyniveau liegt und einem keine Chance lässt, ein wenig fürs Alter vorzusorgen.
Titel: Re: Verlagsbewerbung als Übersetzer
Beitrag von: Tintenteufel am 17. April 2016, 16:58:09
*Staub weg pust*
Ein sehr interessantes Thema, das mir schon sehr viel geholfen hat. :) Danke daher nochmal an alle Beteiligten.

Um etwas aus dem Nähkästchen zu plaudern: Ich suche derzeit irgendwie eine Teilzeitbeschäftigung oder jedenfalls für die nächsten Jahre, um mal irgendwie, irgendwo einen Fuß in die Tür zu bekommen und bei meinem sich wahrscheinlich etwas ziehenden oder turbulenter werdenden Studium nicht hungern zu müssen.
Die Beiträge hier helfen mir schon ziemlich dabei, einfach mal eine Richtung ausfindig zu machen. :)

Etwas kommt mir aber doch noch schräg vor:
Man bewirbt sich ernsthaft als Laie - mehr oder weniger - initiativ? Auch bei kleineren Verlagen?

Ich hätte auch noch eine Frage bezüglich der Qualifikationen. Ich kann Englisch, Französisch, Italienisch - habe das aber nicht studiert, sondern deutsche Literatur und Philosophie. Im Zweifelsfall kann ich einige dieser CEFR Zertifikate vorweisen. Da würde mich dann interessieren, ob es irgendwelche handfesten Quoten gibt? Oder wirklich nur die Probearbeit zählt und man nicht-perfekte Qualifikationen lieber unter den Tisch fallen lässt?
In meinem Fall ist es nämlich so, dass ich da auf B2 Niveau bin. Das ist gut und selbstständig, aber halt nicht ehm...verhandlungssicher? Andererseits ist es auch schwer, verhandlungssicher bescheinigt zu bekommen und da beißt die Katze sich irgendwie in den Schwanz.

Nach diesem Thema hier bin ich auf jeden Fall aber schonmal motiviert, mich um zu tun. :)