Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Autorenhard- und Software => Webdesign => Thema gestartet von: Söfchen am 23. Dezember 2012, 11:14:08

Titel: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Söfchen am 23. Dezember 2012, 11:14:08
Konnte dazu in der Suche nichts finden.

Ich überlege, ob ich mir einen eigenen Blog mit meinen Stories, Gedichten etc. erstellen soll, bin was das betrifft jedoch immer recht vorsichtig. Immerhin ist man im Netz dann nicht mehr anonym (obwohl man ja eh nicht wirklich anonym ist). Außerdem habe ich  mal gehört, dass Verlage das wohl nicht gerne sehen, wenn man seine Werke ins Netz stellt.

Welche Erfahrungen habt Ihr damit bisher gemacht?
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Sprotte am 23. Dezember 2012, 11:27:25
Ich habe einen Blog. Ob er so werbewirksam ist, bezweifle ich. Was ich nicht mache: Auszüge ins Netz stellen. Ich weiß, daß viele Verlage solche teilveröffentlichten Werke als verbrannt ansehen.
Hier (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,10060.msg371781.html#msg371781) hat treogen die Problematik im Zuge der Krieger-Ausschreibung verdeutlicht. Hinzu kommt, denke ich: Wozu noch Geld und Arbeit in etwas stecken, was ohnehin schon frei verfügbar ist/war?
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Feuertraum am 23. Dezember 2012, 11:44:41
Zitat von: Sprotte am 23. Dezember 2012, 11:27:25
Ich habe einen Blog. Ob er so werbewirksam ist, bezweifle ich. Was ich nicht mache: Auszüge ins Netz stellen. Ich weiß, daß viele Verlage solche teilveröffentlichten Werke als verbrannt ansehen.
Hier (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,10060.msg371781.html#msg371781) hat treogen die Problematik im Zuge der Krieger-Ausschreibung verdeutlicht. Hinzu kommt, denke ich: Wozu noch Geld und Arbeit in etwas stecken, was ohnehin schon frei verfügbar ist/war?
Weil man damit die Menschen/Verlage/Konsumenten möglicherweise anfixen kann.
Auf diese Weise kann man sich eventuell  eine Stammleserschaft aufbauen, die dann hin und wieder mal eine Geschichte zum Lesen bekommen (zum Beispiel, weil diese bei einem Wettbewerb nicht gewonnen hat, was man aber natürlich nicht dazuschreibt  ;D)
Wenn man nun einen Verleger relativ konkrete Zahlen bieten kann (Meine Webseite hat im Durchschnitt 1000 Zugriffe), so kann man ein Argument ins Felde führen, die genau das ansprechen, was einem Verlag wichtig ist: Absatz (die Zahl ist jetzt nur aus der Luft gegriffen).
Dann eine Leseprobe/Probekapitel auf die Seite mit dem dezenten Hinweis: Erscheint im Verlag so und so.

Prinzipiell ist es schon ratsam, sich einen Blog oder eine Webseite zu erstellen, wenn man versuchen will, mit der Schreiberei Geld zu verdienen.
Ob nun Blog oder Webseite, das ist m.E. eine Frage des eigenen Geschmacks.
Ich selber würde eher eine Webseite machen, was aber daran liegt, dass ich mit Blogs nichts anfangen kann. Nur: Entscheiden muss ein jeder selbst.
Blogs sind von der Handhabung einfacher zu bedienen, während eine Webseite einiges an Einarbeitung verlangt und (nicht hauen wenn ich falsch liege) auch etwas arbeitsintensiver ist.



Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Malinche am 23. Dezember 2012, 11:53:05
Es gibt auch Blogsysteme wie Wordpress, die mittlerweile eine gute Kombination von beidem - Blog und statischen Seiten - zulassen.

Auf meiner Seite/Blog habe ich eine Übersicht zu aktuellen Projekten und auch Veröffentlichungen, ohne Textauszüge, aber mit kurzen Inhaltsangaben und Hintergrundinfos. Was Textauszüge betrifft, bin ich auch sehr vorsichtig. Kurze Leseproben aus einem Roman stellen möglicherweise ein kleineres Problem dar als Kurzgeschichten, die man im Rahmen von Wettbewerben unterbringen könnte, die nach Veröffentlichung auf dem eigenen Blog aber als verbrannt gelten. Hier würde ich dann wirklich genau überlegen, was ich online stelle.

Zu guter Letzt braucht ein Blog wie auch eine Website dann natürlich Pflege und Zeit. Meine Seite ist 2010 online gegangen und hat mittlerweile (natürlich stark überschaubare) Zugriffszahlen, mit denen ich zufrieden bin, aber das passiert auch nicht von heute auf morgen und von ganz alleine. :)
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Maja am 23. Dezember 2012, 11:57:55
Zitat von: Sprotte am 23. Dezember 2012, 11:27:25
Ich habe einen Blog. Ob er so werbewirksam ist, bezweifle ich. Was ich nicht mache: Auszüge ins Netz stellen. Ich weiß, daß viele Verlage solche teilveröffentlichten Werke als verbrannt ansehen.
Ich habe den kompletten Text eines (bisher noch unvollständigen) Romanzyklus' online - viereinhalb Bände, ungefähr zweieinhalbtausend Normseiten. Über diese Webseite ist meine Agentur auf mich aufmerksam geworden und hat mich unter Vertrag genommen. Verschiedene (auch größere) Verlage haben danach den Zyklus geprüft, und in keinem Fall war das Ablehnungskriterium die vorherige Onlineveröffentlichung. Es war klar, dass ich im Veröffentlichungsfall den Text von der Seite nehme und nur noch Hintergrundinformationen anbiete, aber die Verlage wissen, dass niemand gerne einen langen Text auf einer Webseite lesen will, wenn er statt dessen auch ein richtiges Buch haben kann.

Durch die Bank sind meine Onlineaktivitäten bei den Verlagen gut angekommen, und in meinem Buchvertrag steht jetzt explizit, dass ich eine Webseite als Marketinginstrument unterhalten darf, auf der ich auch Leseproben (Umfang mit dem Verlag abzusprechen) einstellen darf. Ich kann zu einer Webseite oder einem Blog nur raten.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Sprotte am 23. Dezember 2012, 12:04:09
Ich merke gerade, daß mein "werbewirksam"-Satz viel zu knapp geraten ist.
Ich habe Leser. Leider hat LJ keine Counter, wie viele wirklich. Ich kann nur die eingeloggten LJ-User in der Statistik sehen. Deswegen meinte ich, daß ich nicht weiß, wie viele Leute ich tatsächlich erreiche. Allerding tröstete mich, daß sowohl Malinche als auch Nycra einen Anstieg auf ihren Blogs bemerkten, nachdem ich auf meinem etwas über sie geschrieben habe.

Eine Visitenkarte ist der Blog auf jeden Fall. Außerdem macht es mir sehr viel Spaß.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Cairiel am 23. Dezember 2012, 12:12:57
Was mich bisher davon abhält, mir einen Blog einzurichten, ist die Frage, was ich da schreiben soll.  :hmmm:  Als Leser finde ich Websites und vor allem Blogs meiner Lieblingsautoren sehr interessant (und durchaus werbewirksam), aber selbst kann ich mir nicht vorstellen, einen zu haben, weil ich bei so etwas große Schwierigkeiten habe, die richtigen Worte zu finden. Vielleicht versuche ich es mal, aber ich bezweifle, dass es mir sonderlich Spaß macht ...
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: pink_paulchen am 23. Dezember 2012, 12:20:57
Also ich glaube auch, dass Leser durchaus für Sachen bezahlen, die schon im Netz verfügbar sind. Beispiel:  http://steampunk-chroniken.de/ oder mein Liebli.ngshorrorautor Scott Sigler. Alle seine Bücher liest er als Podcast umsonst für seine Fans. Und wir kaufen trotzdem wie verrückt. Übrigens ist er auch so an den Markt gekommen.
Oder mein eigenes Sachbuch. Ich hatte die meisten Inhalte auf meiner Seite, aber der Mehrwert ist da das wetterfeste Papier und handliches Format. Sie können es kopieren, oder auf ihre Seite laden, aber sie kaufen trotzdem.
Was nicht heisst, dass ich mein komplettes Herzprojekt online stellen würde, wenn ich es einem Verlag zeigen mag. Aber wenn ich mich als Autor präsentiere, dann sicher auch über Texte.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Ryadne am 23. Dezember 2012, 12:26:29
[Gnaaah, beim Abschicken kam eine Fehlermeldung, jetzt ist der ganze Text weg. Also, auf ein Neues.]

Meine Verlegerin hat mir zu einem Blog geraten, den ich jetzt seit ca. 2 Monaten betreibe. Mir macht es Spaß, da immer mal ein paar Hintergrundinfos oder in Zusammenhang stehende Gedankengänge zu posten, weshalb ich den Blog auch gegenüber einer Website bevorzuge. Außerdem habe ich bei Blogger.com auch die Möglichkeit, Zusatzseiten anzulegen. Zuvor war ich kurz bei Myblog, da ging das sogar noch besser (neben der extrem einfachen Handhabung aber der einzige Vorteil dieses Anbieters).

Ich stelle keine Leseproben online, die nicht mit dem Verlag abgesprochen sind. Von noch nicht untergebrachten Projekten stelle ich ohnehin keine Auszüge online. Allerdings kann ich mir vorstellen, Kurzgeschichten online zu stellen, die ich nicht mehr plane, anderweitig unterzubringen. Außerdem habe ich bereits eine Kurzgeschichte verlinkt, mit der ich mal bei einem Wettbewerb gewonnen hatte und die sich auf der Website der Veranstalter kostenlos runterladen lässt; sowas ist natürlich sehr praktisch. ;)

Inwiefern so ein Blog als Marketingsinstrument taugt, kann ich noch nicht abschätzen, ich denke, das wird die Zukunft zeigen. Meine Zugriffszahlen sind höher, als ich für den Anfang erwartet hätte, aber ich weiß nicht so genau, wer und was alles unter diese Zugriffszahlen fällt.
Persönlich lese ich sehr gerne mal in den Blogs von Autoren, bei denen ich auch sonst das schätze, was sie so produzieren. Und ich finde es immer etwas schade, wenn ich von einem Autor weder Blog, noch Website finde.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Runaway am 23. Dezember 2012, 13:51:54
Zitat von: Cairiel am 23. Dezember 2012, 12:12:57
Was mich bisher davon abhält, mir einen Blog einzurichten, ist die Frage, was ich da schreiben soll.
Ich begleite in meinem Blog mein Schreiben. Die Entstehung der aktuellen Geschichte, dafür habe ich die Rubrik "Tageswerk" und versuche, an jedem Tag, den ich geschrieben habe, zu berichten, worum es ging und wie das war. Inklusive einem repräsentativen Auszug von wenigen Zeilen und dem Abschluß "Letzter Satz für heute". Diese Einträge haben eine Struktur.
Ansonsten blogge ich darüber, wenn ich gezeichnet hab, wenn ich recherchiere, über das Schreiben an sich, über irgendwas anderes, was mich beschäftigt ... gibt tatsächlich Leute, die das interessiert ;D

Ich hab mir nie die Frage gestellt, ob ein Verlag damit ein Problem haben könnte, daß ich eine Homepage habe, auf der Leseproben stehen. Ich finde das auch eher gut.
Ich hab also beides - eine Homepage und seit anderthalb oder zwei Jahren mein Blog. Da ist jetzt nirgends die Hölle los, aber man sieht auch, was ich schon so alles verbrochen hab und im Falle von Agenturbewerbungen find ich das auch gut. Ich als Agent würde da gucken gehen und schauen, was der sich bewerbende Autor so treibt. Denn es ist ja so, daß man sich eigentlich nur mit einem Projekt bewirbt und auf meiner Homepage kann man darüber hinaus sehen, daß ich absolut nicht faul bin ;)

Was die Anonymität betrifft: Jeder darf wissen, daß ich schreibe, ich steh da mit meinem vollen Namen und einer Vita drin. Was keinen was angeht, findet sich auf der Seite entsprechend nicht. Ganz einfache Kiste eigentlich.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Drachenfeder am 23. Dezember 2012, 15:02:11
Ich habe mich für einen Blog entschieden, da mir eine richtige Website zu viel Arbeit ist.
Gebloggt wird bei mir schon sehr lange, wobei ich erst Herbst 2010 meine Federspuren ins Leben gerufen habe (also nur über die Schreiberei berichte). Ab und an veröffentliche ich dort auch Texte. Jedoch beschränkt sich dies auf Gedichte, Aphorismen oder Auszüge aus Geschichten, für die ich keine VÖ bzw. das Mitmachen bei einer Ausschreibung geplant habe.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Grummel am 23. Dezember 2012, 15:11:44
Ich habe mich nach langem Hin und Her für eine profesionelle Website entschieden, die gerade von einem guten Freund im Geheimlabor entwickelt wird. Was ich dort veröffentlichen werde, wird ausschließlich meine Schreibtätigkeit behandeln und abgeschlossene Projekte bewerben, sowie neue Projekte aufzeigen. Mit kleinen Schnipseln und großen Aufhängern.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Alana am 23. Dezember 2012, 15:37:40
Ich halte eine Website heutzutage eigentlich für unentbehrlich, wenn man Autor ist. Ich erlebe im Freundes- und Bekanntenkreis immer häufiger, dass Leute mir begeistert davon erzählen, was für einen tollen Fanservice dieser oder jener Autor im Netz betreibt und wie sehr sie das schätzen.
Ich selbst möchte schon lange eine Website oder einen Blog. Auch gern mit Leseproben. Ich denke, dass das auf keinen Fall schaden kann, eher im Gegenteil, und Majas Erfahrungen bestätigen mich da nur.

Was mich bisher davon abhält ist, dass man tatsächlich seine private Adresse auf der Seite angeben muss. Ginge es nur um mich, dann wäre das kein Thema, aber ich habe Familie und ja, da bin ich paranoid. Außerdem finde ich es ein Unding, dass man als Betreiber einer Website dazu gezwungen ist, seine private Adresse öffentlich anzugeben. Da müssen Alternativen her. Direkte Erreichbarkeit ist wichtig, aber die könnte man auch anders bewerkstelligen, als seine Privatanschrift für jeden Hinz und Kunz öffentlich zu machen. Nur lässt das Gesetz das nicht zu. Wer also keine Agentur und keinen Verlag hat, hat keine Wahl. Aber gut, dazu gibt es einen Thread, ich will damit jetzt diese Diskussion hier nicht sprengen, sondern dies lediglich als Grund für mich erwähnen, warum ich immer noch keine Seite habe.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Winkekatze am 23. Dezember 2012, 15:47:54
Also, ich habe ja zurzeit nur so eine olle Jimdo-Seite, aber wirklich zufrieden bin ich damit nicht. Leider fehlt mir im Moment ein wenig die Zeit und Muße, um mir ein neues Konzept zu überlegen. Am liebsten hätte ich ja auch eine chice professionelle Internetseite (aber woher nehmen?). Dann denke ich wieder, ein Blog reicht auch. Ich bin was das angeht also noch sehr unentschlossen.  ;)

Als Werbemaßnahme ist ein Blog/ eine Homepage aber grundsätzlich sicher nicht verkehrt.

Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Runaway am 23. Dezember 2012, 16:06:55
Zitat von: Alana am 23. Dezember 2012, 15:37:40
Außerdem finde ich es ein Unding, dass man als Betreiber einer Website dazu gezwungen ist, seine private Adresse öffentlich anzugeben.
Ich finde das kein Unding und ich hab meine seit sechs oder sieben Jahren da stehen, ohne daß jemals auch nur irgendwas passiert wäre. Anfangs fand ich das auch nicht gut, aber ehrlich, was soll auch damit sein? Lästiger ist, daß im Impressum angegebene Mailadressen mit Spam vermüllt werden, wenn man nicht aufpaßt.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Söfchen am 23. Dezember 2012, 19:36:31
Zitat von: Alana am 23. Dezember 2012, 15:37:40
Ich halte eine Website heutzutage eigentlich für unentbehrlich, wenn man Autor ist. Ich erlebe im Freundes- und Bekanntenkreis immer häufiger, dass Leute mir begeistert davon erzählen, was für einen tollen Fanservice dieser oder jener Autor im Netz betreibt und wie sehr sie das schätzen.
Ich selbst möchte schon lange eine Website oder einen Blog. Auch gern mit Leseproben. Ich denke, dass das auf keinen Fall schaden kann, eher im Gegenteil, und Majas Erfahrungen bestätigen mich da nur.

Was mich bisher davon abhält ist, dass man tatsächlich seine private Adresse auf der Seite angeben muss. Ginge es nur um mich, dann wäre das kein Thema, aber ich habe Familie und ja, da bin ich paranoid. Außerdem finde ich es ein Unding, dass man als Betreiber einer Website dazu gezwungen ist, seine private Adresse öffentlich anzugeben. Da müssen Alternativen her. Direkte Erreichbarkeit ist wichtig, aber die könnte man auch anders bewerkstelligen, als seine Privatanschrift für jeden Hinz und Kunz öffentlich zu machen. Nur lässt das Gesetz das nicht zu. Wer also keine Agentur und keinen Verlag hat, hat keine Wahl. Aber gut, dazu gibt es einen Thread, ich will damit jetzt diese Diskussion hier nicht sprengen, sondern dies lediglich als Grund für mich erwähnen, warum ich immer noch keine Seite habe.

Genau das ist auch der Haupgrund, warum ich so unentschlossen bin. Ich bin da auch sehr paranoid...
Andererseits, wo ich das hier jetzt alles so lese, denke ich fast, dass es ein MUSS ist eine Seite zu haben. Jeder Arbeitgeber schaut ja heutzutage auch im Netz, was die neuen Bewerber so treiben. Warum sollte das bei Verlagen nicht anders ein? Es stimmt schon, dadurch bekommen die nochmal einen ganz anderen Eindruck.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Brigadoona am 23. Dezember 2012, 19:56:57
Ich mach mir momentan um genau diese Sache Gedanken.
Website - ja oder nein?

Nun ist mir gesagt worden, am besten nicht selbst machen. Wenn schon Website, dann aber nicht stümperhaft, sondern professionell. Nichts ist eine schlechtere Werbung als eine stümperhafte Website.
Also, nichts mit Selbermachen, dachte ich mir und so schiebe ich das Problem weiter vor mir her.
Außerdem stellt sich dann noch die Frage, ob ich mich bei Facebook anmelden soll oder nicht.
Bringt das werbungstechnisch etwas oder nicht?

Und mein allergrößtes Problem ist, dass ich um solche Dinge gern einen ganz großen Bogen mache und ich mich damit auch so ganz und gar nicht auskenne.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: pink_paulchen am 23. Dezember 2012, 20:22:00
Zitat von: Brigadoona am 23. Dezember 2012, 19:56:57
Außerdem stellt sich dann noch die Frage, ob ich mich bei Facebook anmelden soll oder nicht.
Bringt das werbungstechnisch etwas oder nicht?
Aus meiner Erfahrung mit derneuebuchpreis kann ich sagen: definitiv ja! Es kostet irre viel Zeit, aber definitiv macht es das, was man wohl "virales Marketing" nennt. Sprich: die Welt fängt an über dein Werk zu reden. Irgendwo gab es im TiZi einen Thread zum Thema "wie stell ich mich in der Öffentlichkeit dar" - den sollte man dabei nochmal mit beachten. Also eventuell eine Autorenseite, oder jedenfalls als private Person nicht alles sinnlos teilen (also - sowieso nicht, aber dann besonders nicht), wenn direkt danach das eigene Buch erscheint, kann das kontraproduktiv sein.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Ryadne am 23. Dezember 2012, 20:48:25
Zitat von: Alana am 23. Dezember 2012, 15:37:40
Was mich bisher davon abhält ist, dass man tatsächlich seine private Adresse auf der Seite angeben muss.

Das hat mich auch lange vom Bloggen abgehalten. Zum Glück läuft der Blog jetzt auf den Verlag, sonst hätte ich mich glaube ich auch nicht überwinden können, das wirklich zu machen. Klar, jeder, der im Telefonbuch gemeldet ist, gibt seine Adresse preis, aber trotzdem ist mir nicht wohl bei dem Gedanken, dass jemand so einfach an meine Adresse kommen könnte. Mein Name taucht natürlich dennoch auf, da habe ich auch manchmal Bammel wenn ich an die zukünftige Arbeitssuche denke. Aber ich habe mich eben dagegen entschieden, unter Pseudonym zu schreiben; wenn mich jemand googeln sollte, kann ich also eh schlecht verhindern, dass mein potenzieller Arbeitgeber auf meine schriftstellerischen Tätigkeiten aufmerksam wird. Und etwas anderes als diese behandle ich ohnehin nur in Ausnahmefällen auf dem Blog, sonst könnte ich ihn ja auch schlecht in die Verlagsobhut stellen.

Zitat von: Söfchen am 23. Dezember 2012, 19:36:31
Genau das ist auch der Haupgrund, warum ich so unentschlossen bin. Ich bin da auch sehr paranoid...
Andererseits, wo ich das hier jetzt alles so lese, denke ich fast, dass es ein MUSS ist eine Seite zu haben. Jeder Arbeitgeber schaut ja heutzutage auch im Netz, was die neuen Bewerber so treiben. Warum sollte das bei Verlagen nicht anders ein? Es stimmt schon, dadurch bekommen die nochmal einen ganz anderen Eindruck.

Hm, also so rum habe ich das noch gar nicht gesehen. Kann sein, dass ein Verlag sich da umschaut,  aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen schlechten Eindruck macht, wenn zu einem noch unveröffentlichten Autor keine Website zu finden ist.

EDIT:
Hier ist der auch von pink_paulchen genannte Thread zu finden, wo schon viel auf den Nutzen von Social Media und Co. für den Autor eingegangen wurde: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,10808.msg398814.html#msg398814
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Maja am 24. Dezember 2012, 16:21:43
Was ich persönlich als unprofessionell empfinde, sind veröffentlichte Autoren, die ein werbebepflastertes Kostenlosangebot nutzen und keine eigene Domain haben. Webspace kostet so wenig, und 50 Cent im Monat für eine Domain sollten dann schon noch drin sitzen. Aber wenn dann die offizielle Autorenseite eine Jimdo-Seite ist oder eine Weiterleitungsdomain wie de.vu oder dergleichen nutzt, heißt das für mich als Leser, dem Autor ist seine Webpräsenz egal und nichts wert und der Leser, der sich dort umsieht, genausowenig - wenn ich das Gefühl habe, hier hat der Autor fünf Minuten lang seine Daten in einen Baukasten eingegeben, und das wars, dann kann ich ihm jedenfalls offenbar nicht so sehr am Herzen liegen.

Und nichts gegen Livejournal, blog.de oder wordpress.com, aber bei Profis ziehe ich es vor, wenn sie ihre Blogs unter eigener Domain selbst hosten. Die Installation ist kinderleicht, es stehen für den Bastelunwilligen fertige Designs zur Wahl, aber das Ergebsnis strahlt einfach nicht dieses "Ich will alles umsonst haben, es geht ja nur um das Marketing für mein Buch" aus. Bei Hobbyautoren ist das etwas anderes, und wer ab und an eine Kurzgeschichte in einer Antho hat oder einen Roman in einem Kleinstverlag veröffentlicht, wo er nichts dran verdient, ist das auch legitim, aber ab dem Moment, wo man für seine Schreiberei eine Steuererklärung machen muss, kann man auch den Punkt "Werbungskosten" nutzen und die Kosten für den Webspace absetzen.

Darüber hinaus kann ich nur sagen, Webdesign ist eine Freude und auch die Möglichkeit, für einen kreativen Menschen mit Wurstfingern schöpferisch tätig zu werden - wo es zum Malen und Bildhauen nicht reicht, kann ich mit meiner Tastatur und einem bisschen Quellcode kleine Wunder verbringen. Und auf die von mir gestalteten Autorenseiten - nicht nur meine eigene - bin ich auch dementsprechend stolz.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Alia am 24. Dezember 2012, 16:28:36
@ Maja: Die Seiten sind auch wirklich schön geworden.

Ich bin eher gut in Programmieren, nicht im Layout. Ich verzweifle im Moment an einem Layout für meine Kanzlei. Irgendwie ist das nicht meins. Wenn die Einnahmen noch etwas steigen, werde ich deshalb das Layout aus der Hand geben. Das ist mir mein Beruf dann Wert - auch wenn ich erstmal eine dreistellige Summe in die Hand nehmen muss. (Ich will es gleich richtig. HP, Briefpapier, Visitenkaren und Stempel bitte alles zusammenpassend.) Andererseits habe ich dann auch nicht mehr vor das so schnell noch einmal zu ändern. Ich denke da lohnt es sich.

Eine Autoren-HP wird es von mir erst zur ersten richtigen Veröffentlichung geben. Aber dann werde ich mir von meinen ersten Tantienmen etwas richtig schönes leisten.

Webspace habe ich für 6 Euro im Monat. Da sind 3 Domains, jede Menge Speicherplatz und Datenbanken inklusive. Da passt auch noch die Autorenseite bei ;-)
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Janika am 24. Dezember 2012, 16:38:16
Ich habe bislang eine Jimdo-Gratis-Page, aber was Maja sagt, sehe ich eigentlich genauso. Wenn mein Buch raus ist bzw. jetzt irgendwann kurz davor, möchte ich mir ebenfalls eine eigene Domain zulegen. Mein Problem ist allerdings ebenfalls das Layout - ich hoffe, jemanden zu finden, der das für mich macht, da muss ich mich nochmal umhören! :psssst:
Auch, wenn ich bei einem Kleinverlag bin und so wirklich tolle Einnahmen nicht haben werde - mir ist es trotzdem wichtig, wenn ich veröffentlicht bin, nicht mehr mit einer Jimdo-Seite dazustehen.

Blogs finde ich auch sehr interessant, nur für mich selbst kommt es nicht infrage, weil ich so etwas einfach nicht mit Leben gefüllt kriege - ich freue mich aber immer, die Blogs von anderen leuten zu durchstöbern, so sie denn gut gemacht sind! ;)
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Maja am 24. Dezember 2012, 16:41:04
Zitat von: Janika am 24. Dezember 2012, 16:38:16
Mein Problem ist allerdings ebenfalls das Layout - ich hoffe, jemanden zu finden, der das für mich macht, da muss ich mich nochmal umhören! :psssst:
Da musst du im Zweifelsfall nicht lange suchen. Frag einfach nach meinem Schülerspezialtarif, der ist unschlagbar, es sei denn, du findest jemanden, der dich dafür bezahlt, deine Webseite aufzusetzen.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Janika am 24. Dezember 2012, 16:50:30
Ohh, das klingt gut! Sobald ich mich da reingefuchst hab, wo ich den Webspace am günstigsten kriege (da gibts ja auch noch Unterschiede, glaube ich, mit Speicher und Kosten und so?) und wo ich mir wie die Domain sichere, schreibe ich dich da gerne zu an! :knuddel:
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: pink_paulchen am 24. Dezember 2012, 17:10:39
Unabhängig davon für welche Variante man sich entscheidet ist noch ein wichtiger Punkt: man muss selbst Inhalte ergänzen können (ohne das Layout zu zersemmeln). Nichts finde ich hässlicher als veraltete Seiten. Wenn es nichts Aktuelles gibt, ok. Aber ich habe zum Beispiel eine Seite zu meinem Hundesport. Wenn ich auf einem Turnier gerichtet habe und am nächsten Tag kein Artikel mit den Plänen online ist, kommen die ersten Beschwerden - wie ich finde mit Recht.

Deshalb habe ich sie mit joomla gebaut. Das ist ein content management system, das ich hochgradig empfehlen kann. Das Layout kommt aus der Dose, wenn man will. Wer ein Bastelfuchs ist, darf natürlich das komplette Design und Template so gestalten, wie er es schon immer haben wollte. Mit einem Klick habe ich ein Weihnachtsoutfit auf meiner Seite oder Halloween oder Ostern. Man kann Spielereien integrieren (Kommentare zu Artikeln, Fotogalerien, Linklisten, rss-Feeds - beliebig erweiterbar). Ganz unabhängig davon sind die Texte über ein Interface pflegbar und passen sich dann in Schrift, Farben, Größen etc. fein an. Und ich kann meine Artikel vorher schreiben und ihnen sagen, dass sie in der Nacht des Turniers bitte selbständig online gehen. Für mich unbezahlbar! (Wer sich jetzt ein Joomla bauen möchte, es gibt inzwischen komplett fertig gehostete Joomlapakete. Ich bin über die Jahre ganz gut drin geworden und helfe euch gern.)

Genau so würde ich das bei einer Autorenhomepage sehen. Wenn ich weiß, dass jemand Neues schreibt und Veröffentlichungen hatte, dann will ich das natürlich auf der Seite wieder finden. Danis Seite finde ich diesbezüglich vorbildlich - sie ist direkt in meine Lesezeichen gehopst.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Janika am 24. Dezember 2012, 17:46:16
Das heißt, ich könnte damit baukastenartig meine Texte und Bilder einstellen, das Layout ist aber eigenständig gestaltbar, wie mn lustig ist? Ich hab noch irgendwo HTML-Zettel rumfliegen etc., wir haben in der Schule mal das Thema Programmieren gemacht, aber ich kann echt nur die simpelsten Dinge ...  ::)
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: pink_paulchen am 24. Dezember 2012, 17:52:42
Zitat von: Janika am 24. Dezember 2012, 17:46:16
Das heißt, ich könnte damit baukastenartig meine Texte und Bilder einstellen, das Layout ist aber eigenständig gestaltbar, wie mn lustig ist?
Ja, deine Texte und Bilder heissen dann Beiträge und sind in Kategorien. Das Layout ist ganz getrennt davon. Was du brauchst ist eine Struktur, also die Überlegung was rein soll und wie etwa das Menü dazu aussieht. Der Rest ergibt sich.
ZitatIch hab noch irgendwo HTML-Zettel rumfliegen etc., wir haben in der Schule mal das Thema Programmieren gemacht, aber ich kann echt nur die simpelsten Dinge ...  ::)
Html ist eigentlich genau nicht programmieren, aber wie auch immer: wenn du nicht willst, brauchst du für die Pflege einer joomla-Seite keine Kenntnisse darin.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Janika am 24. Dezember 2012, 18:00:16
Oh, CSS ist besser, oder? Irgendwas war da mal ... in der Schule haben wir Spiele und als Klausur-Thema eine Weihnachts-Homepage gemacht, also von daher ... nichts großes! :D
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Yukan am 25. Dezember 2012, 00:06:54
Ich denke, dass das jeder für sich entscheiden muss. Eine Website, die nie gepflegt wird, ist genauso wenig wert, wie eine Seite, die gar nicht existiert. Ich wollte/musste einen Blog anlegen. Ich habe den Blog, aber als Website gestaltet. Website erstelle ich schon lange aus Spaß, aber hierbei musste ich eben einen erstellen, da die Verlage es so wollten. Durch die vielen Leute, die meine Video-Rezensionen sehen, wurden eben auch Verlage und Autoren auf mich aufmerksam, aber die Verlage wollten ohne Website nicht mit mir zusammenarbeiten. Für mich war es nicht schlimm, da es sozusagen das "Zündlein an der Waage war" und mich motiviert hat endlich eine Website zu erstellen und jetzt liebe ich sie  :knuddel:

Diese Website hat mir auch schon viele Umstände bereitet, die ich so nie erlebt hätte. Ich konnte mit Autoren schreiben, vor allem mit meinen Lieblingsautoren, ich habe mich mit Autoren angefreundet und einer wurde mein bester Freund. Ich durfte ein Video von mir auf der Website des Aufbau Verlages veröffentlichen und es macht einfach riesigen Spaß.

Aber natürlich ist es auch Marketing. Ich habe schon Absagen von Agenturen bekommen, die meinten, dass sie meine Unterlagen nicht pürfen können, da ihre Kapazitäten erreicht sind, was ich auch glaube, da bei diesen die Absage nach einem Tag oder 3-4 Stunden kam, aber dennoch kam auch die Rückmeldung, das sie es gut finden, dass ich Zuschauer/Leser habe, die eben auch das Genre lesen, das ich schreibe und ein Vorteil ist.

Textauszüge von mir poste ich auf dieser Website nicht, habe ich aber früher getan, aber nur bei Texten, die ich auch niemals vor hatte einem Verlag oder einer Agentur anzubieten.

Zusammengefasst: Eine Website kann einem helfen, aber man muss es auch wollen.

Liebe Grüße
Andi
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Feuertraum am 25. Dezember 2012, 08:22:51
Sorry für das OFF-Topic:

@Janika: Ja, CSS ist besser. CSS (Cascading Style Sheet) ist die "Schminke" für die Homepage, als das Werkzeug, was dafür sorgt, wie die Seite aussieht. Allerdings ist das nicht der einzige Grund, warum man CSS nutzen soll. Durch das Trennen des HTML-Dokuments und des Layouts gestaltet man eine Seite barrierearm (was heutzutage eine Selbstverständlichkeit sein sollte). Auch Menschen mit (starker) Sehbehinderung nutzen das Internet, und durch die Trennung Semantik/Layout schließt man diese nicht aus.

Übrigens kann ich sagen: derjenige, der sich in die Materie HTML einarbeiten muss, kann ein wenig Panik bekommen, wenn er denn sieht, wie viele Tags (nicht Befehle! HTML ist keine Programmiersprache) es denn gibt. Aber: den größten Teil davon braucht man überhaupt nicht (grob überschlagen müsste man mit 8 - 10 auskommen)
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Maja am 25. Dezember 2012, 10:31:23
CSS ist nicht besser als HTML, die beiden machen völlig verschiedene Dinge. Ohne HTML hat eine Seite kein Gerüst, keinen Aufbau, und nichts, wo sie die Inhalte hintun kann. Ohne CSS hat sie kein Design. Dass man mit HTML kein Design machen kann, heißt nicht, dass CSS besser ist als HTML. Man braucht schlichtweg beides. Und wenn man es sich für die Zukunft erleichtern will, sollte man noch eine Scriptsprache wie PHP dazunehmen, die sich dann um das Einbinden der Inhalte kümmert, dann ist alles schön sauber aufgeteilt.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Janika am 25. Dezember 2012, 22:12:28
Okay, also: Noch mehr lernen! :gähn: ;D

Danke für die Aufklärung! :jau:
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Söfchen am 26. Dezember 2012, 18:09:09
Ich hätte schon Spaß an einer Website oder einen Blog. Design etc. macht mir wirklich Spaß. Früher habe ich das öfters gemacht. Problem ist halt einfach, dass man im Netz nicht anonym ist und das bereitet mir echt Sorgen. Deshalb ist Facebook absolut auch gar nicht meins.
Aber irgendwie geht es ohne dem heutzutage wohl nicht. *seufz* Müsste man nicht seine Adresse im Impressum angeben, würde ich echt nicht so lange überlegen.
Der Wille ist da, aber die Angst ist größer. *lach*
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Brigadoona am 27. Dezember 2012, 15:34:47
Zitat von: Söfchen am 26. Dezember 2012, 18:09:09
Früher habe ich das öfters gemacht. Problem ist halt einfach, dass man im Netz nicht anonym ist und das bereitet mir echt Sorgen. Deshalb ist Facebook absolut auch gar nicht meins.
Aber irgendwie geht es ohne dem heutzutage wohl nicht. *seufz* Müsste man nicht seine Adresse im Impressum angeben, würde ich echt nicht so lange überlegen.
Der Wille ist da, aber die Angst ist größer. *lach*

Die Angst, nicht mehr anonym zu sein, ist nicht einmal mein größtes Problem.
Worte wie "CSS" oder "HTML" sind für mich so etwas wie böhmische Dörfer.
Mir fehlt es einfach am Wissen, an der Umsetzung und dem Mut, es einfach zu versuchen.
Wenn es nämlich mit dem Versuch nicht klappen sollte (und da ist die Trefferquote ziemlich hoch) habe ich echt ein Problem.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Fianna am 27. Dezember 2012, 15:56:16
Ich denke, man muss ja nicht hochmotiviert eine Homepage bauen, wenn man nicht mal den Unterschied zwischen CSS und HTML kennt. Das tue ich auch nicht.

Man könnte
a) bei einem Anbieter für eine Seite bezahlen, da gibt es diverse, ich glaube ab 3 €/Monat (kommt drauf an, wieviel Inhalt man braucht, Bilder o.Ä.)
B) man nimmt einen normalen Blog und ändert die Domain (kostenpflichtig).


Ich würde da Angebote vergleichen, dann eine Auswahl von 1-3 besten jemandem zeigen, der Ahnung hat, sagen, was man machen will und der kann einem dann einen Rat geben.


Ich hab mir leider eine Page bauen lassen, da ist das Problem eben, dass ich nix selber kann (auser Seiteninhalte füllen/ändern). Würd ich heute nur noch vom Ehemann/Schwager/Nachbarn machen lassen, das ist doof, wenn man weniger Kontakt mit dem Seiten-Zaubererhgat.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: pink_paulchen am 27. Dezember 2012, 16:06:20
Zitat von: Brigadoona am 27. Dezember 2012, 15:34:47
Wenn es nämlich mit dem Versuch nicht klappen sollte (und da ist die Trefferquote ziemlich hoch) habe ich echt ein Problem.
Wegen der Anonymität, die verloren ist? Also grundsätzlich ist man als Privatperson erst Mal nicht impressumspflichtig. Lediglich wenn man Gewinne erzielt oder redaktionell veröffentlicht. Weil aber Anwälte schon Bannerwerbung im Centbereich als Gewinn betrachten und manche gut besuchten Blogs als redaktionell, hat sich die Meinung festgesetzt: keine Seite ohne Impressum. Wenn man danach sucht, haben auch fleißige Anwälte Unmengen von Seiten hochgeladen. In denen steht, dass das Abendland untergeht, wenn man nicht immer und überall als erstes ein Impressum drauf macht.
Aber faktisch ist es so, dass man als Privatperson zum Üben auch mal was ins Netz stellen darf, ohne seinen Namen und Adresse dran zu schreiben. Wenn sich jemand daran stößt gibt es eine Abmahnung. Aber normalerweise stößt sich jemand erst daran, wenn eine Seite überhaupt Publikumsverkehr hat. Im Normalfall nimmt man die Inhalte dann weg, gelobt Besserung und nichts passiert (auch wenn die Anbieter kostenpflichtiger oder werbefinanzierter Impressumtexte das gern anders darstellen).
Aber eine eigene Domain auf eigenen Namen geht dann natürlich nicht. Denn die mietet jemand, der hat eine Adresse und die kann ich ja einfach nachsehen. Da muss also irgendwer einspringen.
Und weil Fianna nochmal auf das Thema "ich kann hinterher nichts mehr dran ändern" einging und ich hier Joomla posaunt hatte: ich habe ein Angebot  (http://demo.joomla.org/free-trial-faq.html)entdeckt, bei dem man ganz zwanglos 30 Tage lang eine Joomla-Seite bauen und damit spielen kann. Nichts passiert, nichts kostet was. Und am Ende der 30 Tage kann man sie entweder in eine Datei sichern und woanders hochladen, bei dem Demo-Anbieter ein kostenpflichtiges Paket kaufen oder entscheidet, dass das ganze Gefummel einem doch keinen Spaß macht.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Söfchen am 27. Dezember 2012, 16:25:49
Zitat von: Brigadoona am 27. Dezember 2012, 15:34:47
Die Angst, nicht mehr anonym zu sein, ist nicht einmal mein größtes Problem.
Worte wie "CSS" oder "HTML" sind für mich so etwas wie böhmische Dörfer.
Mir fehlt es einfach am Wissen, an der Umsetzung und dem Mut, es einfach zu versuchen.
Wenn es nämlich mit dem Versuch nicht klappen sollte (und da ist die Trefferquote ziemlich hoch) habe ich echt ein Problem.

Am Anfang hatte ich da auch riesigen Respekt vor. Aber mir hat die Auseinandersetzung damit Spaß gemacht. Ich habe mich da viel reingelesen, ausprobiert (ging allerdings auch viel Zeit für drauf) und so schwer ist es gar nicht. Es macht mir ehrlich richtig Spaß. Ob ich momentan dafür die Zeit habe, ist nochmal ein anderes Problem.

Es ist schon toll wenn man das alles selbst kann. Mich nervt es immer, wenn ich etwas nicht kann/ weiß und ich dann immer andere fragen muss. Man ist dann so abhängig.
Aber CSS, HTML etc. ist halt auch nicht jedermanns Sache.

Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Runaway am 27. Dezember 2012, 20:35:16
Zitat von: pink_paulchen am 27. Dezember 2012, 16:06:20
Also grundsätzlich ist man als Privatperson erst Mal nicht impressumspflichtig. Lediglich wenn man Gewinne erzielt oder redaktionell veröffentlicht. Weil aber Anwälte schon Bannerwerbung im Centbereich als Gewinn betrachten und manche gut besuchten Blogs als redaktionell, hat sich die Meinung festgesetzt: keine Seite ohne Impressum.
Und so würde ich das auch immer handhaben, denn die Abmahnwut, die du angesprochen hast, kennt keine Grenzen. Weiterführend mal ein Verweis auf die Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Impressumspflicht#Keine_Impressumspflicht) und wenn ich mich nach dem richte, was da steht, würde ich sagen, sollte ein Autor eventuell doch ein Impressum auf seine Seite setzen ...

Zumal ich mich eins wirklich ganz ernsthaft frage: Was für Befürchtungen habt ihr alle denn, wenn ihr euren Namen und eure Adresse auf eine Homepage setzt?
Steht ihr im Telefonbuch?
Im Ernst, auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Mein Name und meine Adresse stehen seit 2005 auf meiner Homepage und es ist noch nie irgendetwas passiert. Wirklich nicht. Nix!
Was denn? Daß hier einer Klingelmännchen spielt? Mir Sachen schickt oder in den Briefkasten wirft?
Was soll ernsthaft passieren?
Vielleicht bin ich ja unkreativ, einfach weil noch nix passiert ist, aber ich sehe da wirklich kein Problem. Ich gebe zu, anfangs hatte ich auch meine Bedenken und wollte das nicht machen. Weil ... genau. Wieso?
Es wird einem immer eingehämmert, man soll seine Daten nicht im Internet preisgeben usw. Aber ich bin ein großer Freund von Information und dieses pauschale "Daten im Internet preisgeben ist böse" greift ein wenig zu kurz! Ich shoppe bei Amazon und bei ebay, die kennen meine Adresse, sogar meine Bankdaten.
Weil ich die für seriös halte. Und das ist doch der Punkt: Man sollte sich Gedanken drüber machen, was man mit seinen Daten anstellt. Aber sie pauschal wegzuschließen halte ich für Quatsch.
Übrigens: Ich steh nicht im Telefonbuch ;) Einfach weil jeder, der mich anrufen soll, meine Nummer weiß. Und ansonsten soll mich eben keiner anrufen und mir Staubsauger verkaufen.

Zitat von: Brigadoona am 27. Dezember 2012, 15:34:47
Worte wie "CSS" oder "HTML" sind für mich so etwas wie böhmische Dörfer.
Mir fehlt es einfach am Wissen, an der Umsetzung und dem Mut, es einfach zu versuchen.
Da hab ich eine schöne Geschichte auf Lager. Ich war 16, hatte kein Informatik in der Schule, wollte aber gern eine Homepage für meine HdR-Fanfiction haben.
Also bin ich in die Stadtbibliothek gefahren, habe mir "HTML für Dummies" ausgeliehen und die wichtigsten Tags, den Seitenaufbau etc. in mein Notizbuch geschrieben. Mit meinem jetzigen Mann hab ich mich dann drangesetzt und Schritt für Schritt die Startseite gebaut. Die sah schlimm aus, aber das Prinzip war klar.

Und ich war so begeistert, daß ich einen Beruf draus machen wollte. Hab ich auch. Ich bin jetzt Online-Redakteur ;)

Zugegeben, das war im Jahr 2001. Damals war CSS noch was für Exoten und HTML klebte noch auf Version 4 (was es ja ehrlich gesagt bis vor kurzem immer noch getan hat). Damals waren Inhalte noch öfter statisch als dynamisch. Aber vielleicht zeigt meine Geschichte, daß man tatsächlich ganz ohne Sinn und Plan einsteigen und letztlich sogar soviel Ahnung gewinnen kann, daß man dann doch noch Informatik studiert und mit HTML sogar seine Brötchen verdient!
Also keine faulen Ausreden hier ;)
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Alana am 27. Dezember 2012, 20:46:25
@Dani: Ich sagte ja, ich bin paranoid. Wahrscheinlich passiert nichts. Aber gerade als Autor von Fantasy kann ich mir so einiges vorstellen, was da passieren könnte. Wie gesagt, wenn es nur um mich ginge, dann hätte ich kein Problem, abgesehen davon, dass es für mich auch berufliche Gründe gibt, die dagegen sprechen.
Ich stehe nicht im Telefonbuch. Ich hätte nichts dagegen, meine Daten zwecks Verwaltung der direkten Erreichbarkeit an jemanden abzutreten, der dafür sorgt, dass sie nur die Leute in die Finger kriegen, die damit kein Unwesen treiben. Ich finde, dass private Inhaber von Internetseiten einfach viel zu wenig geschützt werden. Es müsste möglich sein, die direkte Erreichbarkeit so zu gestalten, dass man seine private Adresse nicht für jeden sichtbar einstellen muss. Zum Beispiel über eine kostenpflichtige Kartei bei irgendeiner offiziellen Stelle.
Was bringt denn auch meine Adresse auf der Seite? Schneller als email oder Handy ist das sicher nicht und um die Echtheit zu überprüfen würde es eine Kartei auch tun.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Runaway am 27. Dezember 2012, 21:01:12
Zitat von: Alana am 27. Dezember 2012, 20:46:25
@Dani: Ich sagte ja, ich bin paranoid. Wahrscheinlich passiert nichts. Aber gerade als Autor von Fantasy kann ich mir so einiges vorstellen, was da passieren könnte. Wie gesagt, wenn es nur um mich ginge, dann hätte ich kein Problem, abgesehen davon, dass es für mich auch berufliche Gründe gibt, die dagegen sprechen.
Und was stellst du dir vor? Echt, ich bin einfach nur neugierig!

Übrigens, berufliche Gründe: Daß ich online auf Draht bin, konnte ich mit meinem Bachelorzeugnis nachweisen. Daß ich mit Texten hantieren kann, hab ich über meine Homepage deutlich gemacht.
Ist kein Witz. Ich hab den Job auch gekriegt, weil ich "Hobbyautor" bin.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Maja am 27. Dezember 2012, 23:15:11
Ich habe meinen Namen und Adresse im Impressum von bestimmt einem Dutzend Webseiten, darunter auch die von Grey, weil ich sie erstellt habe. Passiert ist nie etwas, außer, dass meine Agentur mich für so seriös gehalten hat, dass sie angefragt haben, ob sie mich vertreten dürfen. ;)

Ich denke, wer anonym bleiben will, der sollte weder ein Blog, noch eine Webseite führen, noch einen Facebookaccount besitzen, noch Bücher veröffentlichen. Keiner von uns macht hier etwas, dessen er sich schämen müsste, wir können auf das, was wir tun, stolz sein, und müssen uns nicht verstecken. Als Benutzer einer Webseite habe ich aber ein Interesse, mit wem ich es da zu tun habe und von wem die Inhalte kommen - und wer seine eigenen Webseitenbesucher scheut, tut wirklich besser daran, auf eine derartige Präsenz zu verzichten. Grundsätzlich denke ich aber, mit der exhibitionistischen Natur eines Autors verstehen sich Webseiten sehr gut - erst recht, wenn sie ein Impressum haben.

BTW, wer eine eigene Domain hat, dessen Name und Adresse ist über die Denic schnell ermittelt. Dann lieber gleich ins Impressum damit. Das ist nämlich einfach seriöser.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Franziska am 27. Dezember 2012, 23:30:56
Naja, es kommt darauf an, was für Texte du schreibst und wie bekannt du bist, würde ich sagen.
Möchte man z.B., dass jeder sehen kann, dass man Erotik oder Fantasy schreibt? Auch ein potentieller Chef?
Wenn man auf seinem Blog politische Dinge anspricht ist das nochmal eine ganz andere Sache. Das würde ich mir dreimal überlegen, wenn jeder die Adresse sehen kann. Es gibt jede Menge verrückte Leute, z.B. denken viele, wenn man im Buch eine Katze umbringt, würde man das in echt auch tun (habe ich im Interview mit einer Autorin mal gelesen). Wenn nun jemand Katzenverrücktes das denkt und deine Adresse kennt, könnte er dich teorethisch mit Briefen terrorisieren ... oder gar die Reifen deines Autos aufschlitzen, Drohungen bekommen ... Das wäre jetzt so das Horrorszenario. Man kann sich viel vorstellen, da nützt es nichts, wenn man weiß, dass das vielleicht einem Menschen von zigtausend passiert.
Ich kenne Fälle, wo es passiert ist und immer ein ungutes Gefühl zu haben, ist ja auch nicht schön.
Oder der umgekehrte Fall: man wird plötzlich berühmt, wird mit Fanpost zugeschüttet und sie stehen vor der Tür. Klar, ist völlig hypothetisch für Autoren, aber losgelöst von Autoren, einem Schauspieler könnte das passieren.
Abgesehen davon, wofür hat man ein Pseudonym, wenn man es dann im Impressum preisgeben muss?

Ich muss Maja wiedersprechen. Die eigene Adresse nicht ins Internet stellen zu wollen hat für mich nichts damit zu tun, ob man die eigenen Leser fürchtet oder sich generell verstecken möchte. Wie gesagt, es hängt stark davon ab, was man im Netz macht und als normaler Autor denke ich auch nicht, dass man was zu befürchten hat. Aber ich lese immer wieder, dass Journalisten, die über heikle Themen schreiben Drohungen bekommen. Daher finde ich es nicht gut, dass man in deden Blog ein Impressum stellen muss, das für jeden sichtbar ist.
Aber das ist ein anderes Thema.

Für mich ist klar, dass ich nur unter Pseudonym veröffentlichen möchte, das hat verschiedene Gründe und nichts damit zu tun, dass ich das was ich mache generell verstecken möchte, dann würde ich ja nicht veröffentlichen wollen.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Fianna am 27. Dezember 2012, 23:33:24
Was bedeuter Denic?
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Alana am 27. Dezember 2012, 23:34:08
Vielleicht habt ihr Recht. Ich werde noch mal in mich gehen. Spätestens wenn ich irgendwann mal etwas veröffentliche, ist mir das Ganze sowieso aus der Hand genommen. Dann wird es auf jeden Fall eine Webseite geben.

@Dani: In meinem erlernten Beruf könnte es nicht so förderlich sein, wenn die Leute sehen, dass und was ich schreibe. Oder was würdest du über eine Tierärztin denken, die über ein Mädchen schreibt, das Ratten abschlachtet? ;D
Edit: Franziska nimmt mir die Worte aus dem Mund.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Söfchen am 27. Dezember 2012, 23:43:30
@Dani: Wie bist du denn an den Job Online-Redakteurin gekommen? Klingt spannend!

Sorry für off topic!

Das was Franziska schreibt sind genau meine Bedenken. Es gibt leider Gottes einige Leute die nicht so ein helles Köpfchen haben und auf seltsame Ideen kommen könnten. Und da ich auch Familie habe, bin ich da wohl einfach übervorsichtig.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: FeeamPC am 27. Dezember 2012, 23:56:54
Autorenwebseiten können auch über Verlage laufen. Wäre das keine Option? Ich biete sie meinen Autoren zumindest immer an, und der eine oder andere nutzt es.
Dann steht im Impressum nur der Künstlername und die Verlagsadresse, dem Gesetz ist Genüge getan, die Anonymität ist gewahrt, und alle sind glücklich.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Alana am 28. Dezember 2012, 00:14:03
@Fee: Das wäre für mich die perfekte Lösung.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Maja am 28. Dezember 2012, 00:22:59
Zitat von: Fianna am 27. Dezember 2012, 23:33:24
Was bedeuter Denic?
http://www.denic.de - das ist die Registrierungsstelle für .de-Domains. Man kann dort nicht nur nachsehen, ob eine bestimmte Domain schon registriert ist, sondern auch, wem sie gehört. Wenn ihr da bei "Whois" spaßeshalber mal "tintenzirkel" eintragt, seht ihr, welche Informationen über mich abrufbar sind.

Bei mir war es immer so - trotz einer Autrenwebseite mit Sex&Gewalt - dass ich das immer offen behandelt habe, getreu dem Motto, wer das ablehnt, der lehnt auch mich ab, und auf denjenigen kann ich verzichten, auch als Arbeitgeber. Wenn man mich kennt, kommt das früher oder später sowieso heraus, und wer damit ein Problem hat, spart sich und mir eine Menge Ärger, mich deswegen im Vorfeld auszusortieren.

Ich denke, ich würde es anders sehen, wenn es nicht nur um mich ginge, sondern um Kinder im schulfähigen Alter. Aber selbst wenn ich jetzt noch welche bekommen würde, spätestens mit meiner Veröffentlichung wäre das dann so öffentlich, dass es auf eine Webseite merh oder weniger auch nicht ankäme - aber das ist das Thema "unter eigenem Namen oder Pseudonym veröffentlichen" und hat nichts mehr mit den Webseiten zu tun.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Runaway am 28. Dezember 2012, 00:56:53
Zitat von: Franziska am 27. Dezember 2012, 23:30:56
Möchte man z.B., dass jeder sehen kann, dass man Erotik oder Fantasy schreibt? Auch ein potentieller Chef?
Ja, wieso nicht? Und um den Grund zu nennen, kann ich nur Maja zitieren, denn ich stimme da absolut zu:

Zitat von: Maja am 28. Dezember 2012, 00:22:59
Bei mir war es immer so - trotz einer Autrenwebseite mit Sex&Gewalt - dass ich das immer offen behandelt habe, getreu dem Motto, wer das ablehnt, der lehnt auch mich ab, und auf denjenigen kann ich verzichten, auch als Arbeitgeber. Wenn man mich kennt, kommt das früher oder später sowieso heraus, und wer damit ein Problem hat, spart sich und mir eine Menge Ärger, mich deswegen im Vorfeld auszusortieren.

Ich denke, ich würde es anders sehen, wenn es nicht nur um mich ginge, sondern um Kinder im schulfähigen Alter.
Dem ist nix hinzuzufügen, außer daß ich nicht weiß, wie ich drüber denken würde, wenn ich Kinder hab - noch hab ich keine ...

Zitat von: Alana am 27. Dezember 2012, 23:34:08
@Dani: In meinem erlernten Beruf könnte es nicht so förderlich sein, wenn die Leute sehen, dass und was ich schreibe. Oder was würdest du über eine Tierärztin denken, die über ein Mädchen schreibt, das Ratten abschlachtet? ;D
Daß das gar nicht mal so abwegig ist, schließlich weiß die Tiermedizinerin genau, wie man die Ratten am besten abmurkst.
Damit schockt man mich nicht. Wieviele Ärzte schreiben Medizinthriller und wieviele Juristen Gerichtsthriller?
In meinen Psychothrillern habe ich mir schon so ziemlich jede psychische Störung vorgeknöpft, die mir eingefallen ist, weil es sich einfach anbietet, nach einem Psychologiestudium mal gut recherchiert und informiert über diese Themen zu schreiben. Ich schreibe teilweise auch relativ krasses Zeug und wundere mich beim Lesen auch gelegentlich, wer der komische Mensch ist, der das verfaßt hat ... aber ich attestiere mir damit eine lebhafte Vorstellung und ziehe keinerlei Rückschlüsse auf mich. Genausowenig würde ich das bei jemand anderem tun.


@ Söfchen: Ich wollte Online-Redakteurin werden, seit ich wußte, daß es das gibt. An der FH Köln gibts einen extra Studiengang, der so heißt. Den hab ich knapp verfehlt - Wartelistenplatz Nr. 6 und keiner ist abgesprungen.
Mich hat die Aussicht begeistert, sowohl mit HTML im Internet zu arbeiten als auch vielleicht mit Photoshop rumzuspielen als auch an Texten zu arbeiten, bevor die im Netz veröffentlicht werden. Denn das alles mache ich gern und kann es gut.
Über tausend Umwege hab ich dann an der Uni Duisburg Angewandte Kognitions- und Medienwissenschaften studiert und nach meinem Abschluß die Jobangebote abgegrast. Mit einem unfaßbaren Glück hat mir gleich die dritte Bewerbung ein Vorstellungsgespräch und am nächsten Tag die Jobzusage beschert, gleich im Nachbarort.
Irgendwann hat mich zwar auch der Joballtag eingeholt, aber im Moment ist das ein ganz schöner Broterwerb. Immerhin Nr. 2 nach dem Berufswunsch Schriftsteller ;)
Ich verrate dir gern noch mehr, wenn du magst, dann schreib mir einfach eine PM, bevor ich hier den Thread übernehme ...
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Thaliope am 28. Dezember 2012, 13:58:37
Die Sache mit dem Impressum hat mich bisher auch erfolgreich vom Bloggen abgehalten. Wenn ich eine reine Büro-Adresse hätte, wäre das etwas anderes. Aber da komplett mit Privatadresse drinzustehen ... nee. Muss ich nicht haben. Da finde ich Fees Alternative mit der Verlagsadresse eine sehr, sehr gute Alternative.

Das hat gar nicht unbedingt etwas damit zu tun, sich verstecken zu wollen, sondern damit, sich die Entscheidung vorzubehalten, wer was über einen erfährt. Deshalb kann ich jeden hier voll und ganz verstehen, der da lieber anonym blieben möchte. Ansichten ändern sich mit der Zeit, Wertvorstellungen, das soziale Umfeld ...


ZitatMöchte man z.B., dass jeder sehen kann, dass man Erotik oder Fantasy schreibt? Auch ein potentieller Chef?

ZitatJa, wieso nicht?

Weil es ihn zum Beispiel einfach nichts angeht. Weil man zu unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Beziehungen hat, die auf unterschiedlichen Informationen basieren. In einem rein professionellen beruflichen Kontext hat das vielleicht einfach nichts verloren.
Damit will ich natürlich nicht sagen, dass man darüber nicht sprechen darf oder sollte. Aber ich kann einfach total gut verstehen, wenn man bestimmte Lebensbereiche voneinander getrennt halten will. Damit schließe ich mich Franziskas Worten voll und ganz an.

LG
Thali
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Alana am 28. Dezember 2012, 14:24:47
Zitataber ich attestiere mir damit eine lebhafte Vorstellung und ziehe keinerlei Rückschlüsse auf mich. Genausowenig würde ich das bei jemand anderem tun.

Das tue ich auch nicht, aber viele Leser / Kunden / Kollegen tun das. Frag mal die Schauspieler von Schurkenrollen, wie oft die Drohbriefe bekommen. Nicht von durchgeknallten Leuten, nein, von völlig normalen Durchschnittsmenschen.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Nachtblick am 28. Dezember 2012, 14:31:50
Ich würde immer gern bloggen. Aber wenn ich mir angucke, wie es sich mit Hatemail und Drohungen gegen einige meiner Lieblingsblogger_innen verhält, die meistens feministische und verwandte Blogs betreiben, lass ich es vielleicht doch.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Moni am 28. Dezember 2012, 14:55:33
Also, ich habe seit über 10 Jahren eine Webseite und schon vor der Impressumspflicht (die für alle öffentlichen Webseiten gilt, also alles, was nicht hinter einer Passwortwand steckt und die völlig unabhängig von Privatperson oder Gewerbe ist!)  und noch nie, wirklich nie, irgendwelche Probleme mit den Adressen in meinem Impressum gehabt. Selbst meine Telefonnummer steht drin und die Anzahl der perversen Anrufe hat sich beinahe enttäuschend gering bei 0 gehalten.  8)

Noch etwas zu CSS und HTML: ich habe vor Jahren genau hier in diesem Board in liebevoller Handarbeit genau zu diesem Thema zwei gepinnte Threads erstellt. Prinzipiell stimmt das, was da drin steht immer noch, auch wenn sich einige Standards natürlich mittlerweile geändert haben.


Edit: Meine Webseite hinkt übrigens dem aktuellen Stand gänzlich hinterher und mein Blog tut es momentan nicht, weil ich endlich mal meinen FTP Client für den neuen Webspace konfigurieren möchte und dann endlich Drupal (ähnlich wie Joomla ein sehr nette CMS) installieren will. Dann habe ich auch die redaktionelle Trennung zwischen Blog und Webseite nicht mehr, sondern kann alles in einem pflegen.

Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: pink_paulchen am 28. Dezember 2012, 15:29:27
Zitat von: Moni am 28. Dezember 2012, 14:55:33
Also, ich habe seit über 10 Jahren eine Webseite und schon vor der Impressumspflicht (die für alle öffentlichen Webseiten gilt, also alles, was nicht hinter einer Passwortwand steckt und die völlig unabhängig von Privatperson oder Gewerbe ist!)

Das ist definitiv nur die sicherere Variante, aber nicht was im Gesetz steht. Dort steht im Telemediengesetz
Zitat§ 5 Allgemeine Informationspflichten

(1) Diensteanbieter haben für geschäftsmäßige, in der Regel gegen Entgelt angebotene Telemedien folgende Informationen leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar zu halten:...
und im Staatsvertrag über Mediendienste (Mediendienstestaatsvertrag - MDStV)
Zitat§ 10
Informationspflichten

(1) Diensteanbieter haben für Mediendienste folgende Informationen leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar zu halten:
1. Namen und Anschrift sowie
2. bei juristischen Personen auch Namen und Anschrift des Vertretungsberechtigten.

Das ist das was im Denic als admin-c eingetragen ist.

Zitat(2) Diensteanbieter haben für geschäftsmäßige Mediendienste mindestens folgende Informationen leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar zu halten:
1. den Namen und die Anschrift, unter der sie niedergelassen sind, bei juristischen Personen zusätzlich den Vertretungsberechtigten,
2. Angaben, die eine schnelle elektronische Kontaktaufnahme und unmittelbare Kommunikation mit ihnen ermöglichen, einschließlich der Adresse der elektronischen Post,
3. soweit der Mediendienst im Rahmen einer Tätigkeit angeboten oder erbracht wird, die der behördlichen Zulassung bedarf, Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde;
4. das Handelsregister, Vereinsregister, Partnerschaftsregister oder Genossenschaftsregister, in das sie eingetragen sind, und die entsprechende Registernummer,
5. soweit der Mediendienst in Ausübung eines Berufs im Sinne von Artikel 1 Buchst. d der Richtlinie 89/48/EWG des Rates vom 21. Dezember 1988 über eine allgemeine Regelung zur Anerkennung der Hochschuldiplome, die eine mindestens dreijährige Berufsausbildung abschließen (ABl. EG Nr. L 19 S. 16), oder im Sinne von Artikel 1 Buchst. f der Richtlinie 92/51/EWG des Rates vom 18. Juni 1992 über eine zweite allgemeine Regelung zur Anerkennung beruflicher Befähigungsnachweise in Ergänzung zur Richtlinie 89/48/EWG (ABl. EG Nr. L 209 S. 25), die zuletzt durch die Richtlinie 97/38/EG der Kommission vom 20. Juni 1997 (ABl. EG Nr. L 184 S. 31) geändert worden ist, angeboten oder erbracht wird, Angaben über
a) die Kammer, welcher die Diensteanbieter angehören,
b) die gesetzliche Berufsbezeichnung und den Staat, in dem die Berufsbezeichnung verliehen worden ist,
c) die Bezeichnung der berufsrechtlichen Regelungen und dazu, wie diese zugänglich sind
6. in Fällen, in denen sie eine Umsatzsteueridentifikationsnummer nach § 27 a des Umsatzsteuergesetzes besitzen, die Angabe dieser Nummer.

Also - wie ich schon vorher schrieb: die private Webseite (meine Katze, mein Hund, mein werdender Roman) benötigt aus rechtlicher Sicht definitiv kein Impressum. Aber ich will gar nicht streiten, besser ist immer mit, aber ohne ist halt auch nicht automatisch illegal.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Söfchen am 28. Dezember 2012, 16:03:09
Zitat von: FeeamPC am 27. Dezember 2012, 23:56:54
Autorenwebseiten können auch über Verlage laufen. Wäre das keine Option? Ich biete sie meinen Autoren zumindest immer an, und der eine oder andere nutzt es.
Dann steht im Impressum nur der Künstlername und die Verlagsadresse, dem Gesetz ist Genüge getan, die Anonymität ist gewahrt, und alle sind glücklich.

Das wäre für mich wohl auch die beste Lösung!

@Dani: Oh ja, ich würde gerne mehr darüber erfahren! Momentan mache ich zwar eine Umschulung bzw. eine Zweitausbildung in eine ganz andere Richtung (Erzieherin), aber das reizt mich auch nach wie vor. Ich habe bloß mal gehört, dass die Jobangebote da nicht so gut sind. Man kann solche Weiterbildungen ja auch berufsbegleitend machen, z.B. als Fernstudium.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Maja am 28. Dezember 2012, 23:08:31
@pink_paulchen
Eine "private" Webseite ist nicht genau definiert, es gibt Auslegungen, nach denen sie sich dadurch auszeichnet, dass sie nicht öffentlich zugänglich ist, also nur für Freunde und Bekannte durch Passwort zugänglich ist. Und "in der Regel gegen Entgelt" heißt nicht, dass mit der Webseite Geld verdient werden muss, damit sie ein Impressum zwingend benötigt. Eine Autorenwebseite - und um die geht es in diesem Thread - ist jedenfalls das, was man unter "geschäftsmäßig" versteht, und braucht in jedem Fall ein Impressum. Ob darin die Adresse des Verlags, der Agentur oder des Webdesigners angegeben ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber Autorenwebseiten benötigen ein Impressum.

Daher bitte ich darum, in diesem Thread das juristische Erbsenzählen sein zu lassen. Ob eine Webseite ein Impressum hat oder nicht, an den Domainbesitzer kommt man immer heran, und die negativen Reaktionen, mit denen man sich als Blogger oder Seitenbetreiber durchaus öfters rumschlagen muss, kommen nicht auf dem Postweg oder klingeln an der Tür, sie schreiben beleidigende Mails oder nutzen die Kommentarfunktion der Blogs auf beleidigende Weise - und eine Kontaktmailadresse gibt es letztenendes auf jeder Webseite, denn ganz ohne Feedbackmöglichkeit möchte dann doch niemand sein, sonst gibt es auch keine Möglichkeit für Lob und Zuspruch.

@Nachtblick
Nur, weil es immer Leute gibt, die sich auf den Schwanz getreten fühlen, heißt das nicht, dass man deswegen darauf verzichten soll, unliebsame Wahrheiten auszusprechen oder zu veröffentlichen. Mir ist es immer noch lieber, sowas kommt per Mail, wo ich es löschen oder im Zweifelsfall (bei eindeutiger Betreffzeile) gar nicht erst zu lesen brauche, als dass ich in Realitas die halbe Jahrgangsstufe gegen mich habe, weil ich es gewagt habe, ein Referat mit feministischem Hintergrund zu halten. Auch wenn ich stolz sagen kann, dass gegen mich mal eine eigene Hetzschrift veröffentlicht wurde, ist das nichts, was ich unbedingt wiederholen muss. Bloggen halte ich da für deutlich sicherer.

Grob gesagt, es waren so viele Menschen bereit, ihren Glauben und ihren Kampf um Freiheit und Bürgerrechte mit dem Leben zu bezahlen (gerade Artikel über Victor Jara gelesen) - und wir haben Angst vor ein paar E-Mails? Wo ist die Courage hin?
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Nachtblick am 28. Dezember 2012, 23:53:51
Das ist natürlich wahr, aber ich verstehe voll und ganz, wenn diese energische und selbstbewusste Einstellung, wie du sie hast, nicht alle Menschen teilen. Ich bin unmotiviert und vorsichtig. Und ich verstehe den Ärger, wenn man sich darüber beschwert, wie wenig Privatleute geschützt werden. Aber Angst vor ein paar E-Mails halte ich für gelinde gesagt etwas sehr salopp dahergesagt. Mir sind auch in meinem Bekanntenfeld Fälle von Cybermobbing bekannt, die nichts mehr mit ein bisschen Gehetze gemein haben, und ich habe mehr als eine Freundin, die von einem Stalker bedroht wird. Nicht alle Menschen können nach der Devise ,,ignorier es doch einfach!" leben. Nicht alle Menschen stehen über so was drüber, auch nicht Menschen, die für soziale Gerechtigkeit kämpfen. Ob sie dass ,,sollten", ist eine andere Frage, aber da sieht die Realität – auch durch die Panikmache durch die Medien und durch Rape bzw. Opressive Culture – leider oft noch anders aus. Momentan habe ich für mich persönlich nicht das Bedürfnis, Dinge zu sagen, die ohnehin schon gesagt werden, und meine Adresse darunterzusetzen. Damit, demnächst eine Autorenhomepage zu machen, unter die meine Adresse kommt, kann ich eher leben. Aber das ist einfach auch Typsache. ;)
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Mogylein am 29. Dezember 2012, 00:32:13
Ich möchte in diesem Kontext anmerken, dass die Youtuberin Laci Green Hassmail und Morddrohungen mit angehefteten Fotos ihrer Wohnung zugeschickt bekommen hat, obwohl sie nicht ein Mal irgendwo ihre Adresse angegeben hatte. Selbstbewusste Einstellung in allen Ehren, Seriösität auch, aber ich würde es mir zwei Mal überlegen, ob ich wirklich den Ort, an dem ich wohne, für alle Menschen jederzeit abrufbar im Internet preisgebe. Meistens passiert nichts, will ich auch nicht behaupten, aber ich mag nicht wirklich das halbe Prozent sein, wo dann doch etwas passiert.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Söfchen am 29. Dezember 2012, 10:44:22
Das ist genau meine schlimmste Vorstellung.
In dem Fall müssen es ja Leute sein, die sie kennen und wissen, wo sie wohnen. Man guckt den Menschen halt nur vor dem Kopf...
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Sanne am 29. Dezember 2012, 11:33:10
Zitat von: FeeamPC am 27. Dezember 2012, 23:56:54
Autorenwebseiten können auch über Verlage laufen. Wäre das keine Option? Ich biete sie meinen Autoren zumindest immer an, und der eine oder andere nutzt es.
Dann steht im Impressum nur der Künstlername und die Verlagsadresse, dem Gesetz ist Genüge getan, die Anonymität ist gewahrt, und alle sind glücklich.

Auch für mich wäre dies die einzige Option. Ich wusste gar nicht, dass das geht.  :jau:
Ich will ganz einfach nicht, dass mein Chef über mich mehr weiß, als er auf der Arbeit von mir erfährt. Wozu sollte ich sonst auch unter Pseudonym veröffentlichen? Wenn er mir da einen Strick draus drehen wollte, könnte er das dann ganz schnell (ich habe solche Dinge als Betriebsrat oft genug gesehen, wenn man einen Grund finden will, findet man immer einen) - muss ich ihm den auf dem Silbertablett servieren?

Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Brigadoona am 29. Dezember 2012, 13:33:18
Zitat von: FeeamPC am 27. Dezember 2012, 23:56:54
Autorenwebseiten können auch über Verlage laufen. Wäre das keine Option? Ich biete sie meinen Autoren zumindest immer an, und der eine oder andere nutzt es.
Dann steht im Impressum nur der Künstlername und die Verlagsadresse, dem Gesetz ist Genüge getan, die Anonymität ist gewahrt, und alle sind glücklich.

Ich finde diese Möglichkeit auch genial.

Auf der einen Seite schafft man es, einen Teil seiner "Anonymität" zu wahren,

auf der anderen Seite kann man wahrscheinlich auch noch Hilfe zur Gestaltung der Website bekommen.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Kaius am 29. Dezember 2012, 18:51:13
Hi,

ich habe eine Homepage, die auf einem Blog basiert. War gar nicht schwer einzurichten. Wenn ich dort ausnahmsweise eine Geschichte veröffentliche, dann nur, wenn ich damit nichts anderes anzufangen weiß bzw. sie meinen Lesern schenken will. Dass der Text dann im verlagstechnischen Sinne "verbrannt" ist, weiß ich. Anonymität will ich nicht, ich möchte ja mit meinem Geschreibe bekannt werden.

Kaius
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Runaway am 30. Dezember 2012, 22:40:48
Ich hab mir, angeregt durch diese Diskussion hier, gerade mal eine Autorenseite bei Facebook erstellt und mit ersten Inhalten gefüttert. Mal schauen, wie das alles so funktioniert - grundsätzlich weiß ich das, weil ich sowas auch auf der Arbeit mache, aber ob das speziell für Autoren macht, schau ich jetzt mal. Ich halte euch gern auf dem Laufenden.
Titel: Re: Eigener Blog oder Website - ratsam?
Beitrag von: Kunstmut am 07. Mai 2018, 22:57:13
Diesen Thread fand ich beim Lesen gerade spannend. Der letzte Beitrag ist von 2012, jetzt ist 2018. Daher die Frage: Wie hat es sich entwickelt? Welche Blogs und Seiten gibt es noch? Wie wandeln sich die sozialen Netzwerke? Reddit hält sich mit seinen zahllosen Unterforen sehr gut, facebook scheint langsam uncool zu werden. Lebt google plus noch? Twitter ist dank des dümmsten amerikanischen Präsidenten seit mehr als hundert Jahren das heiße Teil im Moment. Welches Netzwerk kommt als nächstes? MySpace, schülervz, werkenntwen ist ja alles schon Historie. Und wenn jetzt Milliarden Menschen twitter nutzen, könnte es dann eine neue Hochphase für Foren geben, weil sonst das evolutionäre Prinzip der Grüppchenbildung zu stark gestresst wird? Es bleibt spannend.

Hier kurz meine Erfahrungen zum Web. Allen, die sich unsicher sind und damit bislang wenig am Hut hatten, sei versichert: Fast überall kann man als Lurker (Leser, der nicht aktiv mitschreibt) dabei sein. So kann man all die Netzwerke erstmal über Monate kennen lernen. Zum Beispiel wird man auf youtube gerne beleidigt, wenn die Rechtschreibung zu gut ist oder man formell grüßt wie bei E-Mail und Brief. In Chats gibt es gewisse Emoticons und Ironie-Sarkasmus Wendungen, die man lernen muss, damit man die Liebe im Haifischbecken verstehen kann. Hinzu kommt, dass Beef und Shitstorm (klassisches endlos streiten, meckern und motzen) von einigen Teilnehmern bewusst genutzt wird, um ihre Aufrufzahlen zu erhöhen. Auch schlechte Presse steigert den Bekanntheitsgrad. Gerade Moralapostel mit gelernter Netiquette tappen gerne in diese Fallen.

Im Prinzip unterstütze ich Majas Position. Man sollte zu sich selbst und den Fähigkeiten und Hobbys stehen. Zu sagen: Ich bin Autor ist ähnlich wie: ich bin schwul/lesbisch, ich bin Mitglied der schwarzen Szene oder ich bin in die Partei xyz eingetreten. Ist wie in einem Rollenspiel. Man erhält gewisse Boni und Vorteile und spezialisiert sich. Gleichzeitig schließen sich andere Türen. Man kann nicht aalglatt durchs Leben gehen und von allem profitieren. Es sei denn, man flüchtet sich in die innere Immigration und verneint sein eigenes Lebensmodell. Was dann wohl irgendwann zu Frust führt.

Wenn man schreibt, passiert es, dass andere Menschen einen übel beschimpfen oder wie beim klassischen Mobbing versuchen, einen vor dritten lächerlich zu machen. Das kann man aber schnell entkräften, indem man erstens sinnvolle Dinge schreibt, für die man sich nicht schämen muss und indem man zweitens potenziellen Mobbern sofort die Klauen zeigt und sich wiederum mit Gleichgesinnten umgibt. Dann hören diese Leute sofort auf, da sie plötzlich selbst drohen zur Zielscheibe zu werden (was die Feigheit nicht mag) und dann auch noch unglaublich viel Energie aufwenden müssten, um ein Patt zu erreichen. Und schon lassen diese Leute von einem ab. (Es empfiehlt sich wirklich zu lernen wie man logisch argumentiert, damit kann man viele Angriffe mit Leichtigkeit sezieren).

In den Beiträgen war ein bedenkliches Maß an Naivität enthalten. Klar, im tausender Bereich ist man noch nicht spannend. Und gerade Autoren sind nicht ständig in Filmen und Videos zu sehen. Von daher ist die Aufmerksamkeit geringer. (Das Lesepublikum dürfte zudem die gebildetste Klasse im Lande sein. Die wollen einen dann wahrscheinlich wirklich nur mal umarmen und keine Reifen aufschlitzen und Graffiti an Wände sprühen. Und wahrscheinlich kommen da auch eher schöne Briefe und Kuchenpakete anstelle von Brandanschlägen).

Sollte ein Autor weltbekannt werden, hat er vermutlich genug Geld für Anwalt und Polizei, und wohnt vermutlich an einem Ort, in den selbst ein Stalker nicht reinkommt. Wichtig sind immer die Adressaten. Eine aktuelle Boygroup wird wohl eher mit verrückten Fanscharen zu tun haben, als ein in die Jahre gekommener Krimi-oder Fantasyschriftsteller.

Was mich persönlich angeht, bin ich vorsichtig. Zu viele Folgen Detectiv Conan lassen grüßen. Aber wenn man drüber nachdenkt und Vorkehrungen trifft, kann man beruhigt schlafen gehen. Es reicht schon, wenn man nicht überall Fotos von sämtlichen Ein-und Ausgängen postet oder bis ins Detail erklärt, wo sich welche Wertgegenstände im Haus befinden. Es kann natürlich immer passieren, dass im Dorf oder der Stadt der Verrückte mit dem Messer auftaucht. Ebenso gut kann man bei einem Autounfall sterben oder beim Waldspaziergang unglücklich eine Böschung hinabstürzen. Daher kommt ja das yolo Motto. Menschen wollen gar nichf zwanghaft übervorsichtig leben, nur weil einer von Hunderttausend ein böser Mensch ist. Gerade im Feminismus geht das mittlerweile soweit, dass manche Frauen bewusst Sexarbeiterinnen werden, dann aber klar sagen: Es ist ein ehrenvoller Beruf und nein, nur weil ich online in expliziten Szenen zu sehen bin, heißt das nicht, dass mich draußen auf der Straße jeder Idiot begrapschen darf. (Die Thematik ist hochinteressant. Leider immer noch weitestgehend tabu, weil Sex mit Ekel und Scham und Moral des 19. Jahrhunderts betrachtet wird).

Ich mag Blogs und Webseiten gerne, weil man sich so - ohne einem anderen Menschen Löcher in den Bauch fragen zu müssen - über viele Themen informieren kann. Nicht, was Familie, Freunde und Stammtisch sagen, sondern was von Experten und Kennern kommt. Von Tipps und Tricks zum Rasieren, bis hin zu umfangreicher Aufklärung in Sachen Drogen oder Sexualität. Und ganz wichtig sind immer die Links und Querverweise. So habe ich die RusslandAnalysen gefunden oder amerika21 oder myanimelist. Oder eben den Tintenzirkel. (Dann muss man nicht immer alles in der stillen Studierstube mit sich selbst ausklamüsern).

Und wenn es um Texte online stellen geht, kann ich nur fanfiction Seiten wärmstens empfehlen, weil man dort mit Pseudonym und ohne Schamgefühle trainieren kann. Von: Was soll ich schreiben? Bis hin zu: Ich schreibe jetzt tausend Worte als konstruktive Rückmeldung und lade selber Geschichten mit mehreren zehntausend Worten hoch. Man bekommt keinen Rotstift, keine schlechten Noten, und niemand schaut betreten zur Seite, wenn man den Ansprüchen oder dem Geschmack der Schreibklasse/ gruppe in der Realität nicht entspricht.

Blogs haben übrigens einen Hammervorteil. Die Archivfunktion erlaubt es, mehrere Jahre alte Beiträge sichtbar zu machen. Bei social media ist bereits alles, was einen Monat her ist weg. So wie bei den Nachrichten.

P.S. Als Vielleser sind mir die technischen Dinge so egal. Ich messe aber auch nicht Buchseiten mit dem Geodreieck nach oder rege mich immer und ständig über doofe Schrifttypen und Einschübe auf, die das Schriftbild ruinieren. Ich verwende selber blogger. Drei Kriterien waren mir besonders wichtig. Erstens: Ein chronologisches Archiv nach Jahren und mit Monatsübersicht pro Jahr, wenn man draufklickt. Meiner Meinung nach gibt es kein übersichtlicheres System. Zweitens: Das Textfeld hab ich per Hand vergrößert. Als Vorlage hielt ich ein weißes Din-A4 Papier vor den Bildschirm als Schablone. Danach machte ich die Schrift schwarz wie meine Seele, nahm eine hübsche Schrift und vergrößerte etwas, damit Leser keine Lupe brauchen. Drittens: Zwei Features mussten sein. Zum einen ein Invert Page Color Tool. Tagsüber schwarze Schrift auf weißem Grund. Nachts weiße Schrift auf schwarzem Grund. Bin einfach ein Nachtmensch, der seine Augen schonen möchte. Die meisten Menschen können nicht lange am Bildschirm lesen, weil sie ihren Bildschirm auf Stadionflutlichtmodus gestellt haben. Man kann die Helligkeit durchaus runter drehen. Und das Layout so anpassen, dass man fast Buchformat hat. Wobei ich pragmatisch bin. Das beste Format ist pdf. E-Books könnte ich erschießen.

[Entschuldigt bitte Tippfehler. Mit dem Smartphone ist es nicht leicht, Millimeterschrift in fingerbreiten Textfeldern immer richtig zu sehen]