• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Sammelthread für gelungene Textstellen

Begonnen von Warlock, 29. Juni 2007, 15:08:38

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

DarkCicero

@ Artemis...ich kenne Gael noch nicht...aber ich mag ihn.

Tja...meiner Meinung nach bisher das beste...

In ein paar Jahren lache ich hoffentlich drüber...


"Als er erneut um halb sieben erwachte, wunderte er sich kaum noch. Er blieb liegen, bis der letzte Sonnenstrahl aus dem Wohnzimmer verschwunden war, und ging erst dann ins Bad, um sich für den Dienst vorzeigbar zu machen. Ein schwieriges Unterfangen. Den Spiegel würdigte er keines Blickes.

THDuana

@ Artemis
Schande, ich muss wieder lesen! :innocent: *Buch hervorkram und heute Lesetag einleg*

Maran

Vor zwei Tagen in einem RPG geschrieben (und etwas abgeändert, was die Namen betrifft):

Perrins Körper wird von einem Schauder geschüttelt. Schweiß tritt auf seine Stirn. Er hustet trocken, ringt nach Luft. Dennoch hört er die Worte des Gildenführers, will ihm antworten, will ihm erklären, daß er bei weitem nicht jeder Sache sein Schwert, seine Ehre, zur Verfügung stellt, daß es Dinge gibt, für die es sich zu sterben lohnt, daß er nichts ohne seine Ehre sei, weil er nichts sonst noch besitzt, was von irgendeinem Wert ...

Manja_Bindig

Mein altueller Liebling stammt aus meiner FF "Coming Home" - an einer Stelle, als die Hauptcharas(Brüder) unabhängig voneinander auf wichtige Erinnerungen in ihrem Leben zurückblicken.

Erinnerung von Edward:
Das erste Mal verliebt habe ich mich mit zwölf. Leider habe ich eine lange Leitung, deswegen hab ich das erst mit fünfzehn begriffen.


(eigentlich gibt es noch ne andere Stelle - aber das umfasst ein ganzes Kapitel. -___-)

Maja

Ich habe gerade einen von diesen Sätzen produziert, die entweder unheimlich gut sind oder unheimlich schlecht, und da ich mich dahingehend gerade noch nicht entscheiden kann, habe ich beschlossen, ihn zu lieben und will ihn hier mit euch allen teilen:

Und dann, als er nichts mehr zu verlieren hatte als das Bewußtsein, verlor er das Bewußtsein.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Kalderon

#65
Zitat von: Maja am 14. Januar 2008, 19:52:13
Und dann, als er nichts mehr zu verlieren hatte als das Bewußtsein, verlor er das Bewußtsein.

Ohje... nun, da ich deine Leistungen ein wenig kenne, bin ich hiervon nicht sonderlich angetan. :-\

Edit: Ach übrigens, "nichts" ohne "s".

Ary

@Maja: ich find den gut. Staubtrocken. Okay, Du kannst besser, aber das hier IST gut.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Lavendel

#67
Ich find ihn auch gut. Er passt sehr gut zu dir (alter Trick, aber ich fall jedes Mal drauf rein und erwarte was dramatisches^^)

Warlock

Meine derzeitige Lieblingstextstelle ist aus einer meiner Vampirkurzgeschichten und dient als Einleitung. Das Einzigste, was meiner Meinung nach noch verbessert werden müsste, wäre "Wolke" durch ein Synonym an einigen Stellen zu ersetzen:

Die Nacht war wolkenverhangen und Nebelfetzen ballten sich zu unheilvollen Wolkenfeldern. Der Mond, der wie ein kalter Segler der Nacht am Himmel thronte, durchpflückte die Wolkenfelder wie ein Schiff die Wellen in der stürmischen See. Ab und zu, wenn der Mond hinter Wolkensäulen hervorbrach, wie eine Blume durch die Schneedecke nach einem langem Winter, verirrten sich fahle Mondlichstrahlen ins Nadeldickicht. Die windgepeitschten Kiefern verhaarten dann regungslos in kaltes Licht getaucht in der elementaren Umarmung des säuselnden Windes. Nadeln, durch sanfte Böen in ewegung versetzt, zogen lautlos ihre Bahnen dem unebenen Waldboden entgegen. Die Luft war eisig und klar, durchzogen von leisen Rufen der Nachtschwärmer, die sich unter fast lautlosem Flügelrascheln in den Bäumen niederließen...

Lavendel

Auch Nacht, Mond, Nadeln und Wind könnten noch ein paar Synonyme vertragen, und der Vergleich mit der Blume hakt etwas, finde ich. Aber ansonsten ist es schon recht atmosphärisch ;).

FeeamPC

In meiner kleinen Storysammlung (noch in Arbeit) steht dieser Anfang meiner ganz persönlichen Version von "Dornröschen":

"100 Jahre sind eine verdammt lange Zeit", dachte der Königssohn, als er vor den armdicken Dornenstämmen stand. Zumindest hatten sie gereicht, das ganze Schloss in einem Rosendickicht verschwinden zu lassen. Falls tatsächlich in diesem grünen Klumpen noch ein Schloß steckte. Er war sich da nicht so sicher. Höhere Idiotie, das Ganze. Er bereute bereits, sich auf die Wette eingelassen zu haben.

Ary

Soeben produziert: Ein Kinderreim, der sich später als Prophezeiung entpuppen wird. Da ich bei Prophezeiungen fast immer total MIES bin, halte ich diese für recht gelungen:

Einer kommt aus der Dunkelheit,
aber er ist nicht der, der sie besiegen wird.
Einer kommt aus hellem Licht,
und er wird in die Schatten gehen.
Wenn der Schüler sich den Lehrer sucht,
wird das Tor geschlossen,
aus dem die Finsternis gekrochen.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Rabenlied

Ein Charakter der sich in einem Forum entwickelte, sowie die ganze Geschichte und momentan auf einer anderen Existenzebene weilt- Ein kleiner Auszug der mir gefällt:

Moment hielt er eine Nagelfeile in seinen feingliedrigen Händen und setzte seine fachmännische Arbeit an den Fingernägeln des Magus fort, bis es schließlich an der Tür klopfte.
Nun, klopfen ist in diesem Falle sehr relativ.
Normalerweise erzitterte der Tisch nicht so sehr und auch der kleine Tintenbehälter wäre sicher stehen geblieben, wenn es sich bei dem klopfen nur um ein klopfen gehandelt hätte. Sicher wäre wahrscheinlich auch die Türe ganz geblieben und nicht in die Stube gefallen und wahrscheinlich wäre auch nicht der Zeigefingernagel des Magus gebrochen wenn es sich dabei nur um ein ganz normales klopfen gehandelt hätte.
Aber genau das war passiert.
Vielleicht war es doch eher ein bersten.
Oder beben.
An eine Explosion reichte es nicht ganz heran...



Wobei, wenn ich jetzt drüber gucke sind zu viele Wortwiederholungen darinnen, aber mir gefällt es dennoch ganz gut.  Genau wie der Leitspruch des besagten manikürenden Magiers:

Man kann sein Schicksal auf drei Arten nehmen
Man nimmt es an
Man flieht davor
oder man schiebt es jemand anderem in die Schuhe
(Der Magier)


zDatze

@Aryana: Das ist ein netter kleiner Vers, gibt es da vllt auch noch eine Fortsetzung?

@Rabenlied: Keine Sorge wegen den Wortwiederholungen, manchmal ist es als Stilmittel eingesetzt und da ist es erlaubt ein wichtiges Wort (also das Wort, das die Bedeutung des Satzes trägt) besonders zu betonen.
Die Textstelle ist gut gelungen, finde ich.

Rabenlied

Indessen hatte Freyda, die mutige und stolze Xylphe des ,,Hau weg die Sch.."- Clans den Weinkeller des Ehrenbürger Siebricht von Stiebbornum betreten oder besser gesagt beflogen und hielt Ausschau nach den Drogen, die dringend bei(?eher von) den Verteidigern gebraucht wurden. Sie war in einem Spezialauftrag unterwegs, einem Auftrag der sie hinter die Linien des Feindes führte und der ihr Leben kosten konnte, wenn sie nur einen Augenblick unaufmerksam war.
Gelangweilt zündete sie sich eine Zigarette an und band ihr kariertes Halstuch neu, dass einen stetigen Duft von Rauch und durchzechten Nächten verströmte.


Naja, da lässt sich ja schon erschließen, dass die Geschichte einfach nur .. im besten Falle verwirrend ist, aber damals hat das Spaß gemacht. Alle Texte von mir dazu lassen sich übrigens  dorthttp://thogrim.th.funpic.de/NewHaven/thread.php?threadid=147&sid= nachlesen. Ein Gemeinschaftsforum von meinem Nachbarn und mir. Wie ich gerade sehe aber leider mit vielen, vielen Fehlern, die ich mal so bald wie möglich rauseditieren werde.

@ Aryana

Nicht ganz schlüssig ist mir bei dem (Vers- schreibt man das so?), warum sich die beiden letzten Sätze reimen und der Rest nicht.

auch wenn das vielleicht nur Zufall ist, wirkt es dadurch auf mich etwas unbeholfen, aber grundsätzlich finde ich es nicht schlecht, nur dieser Reim würde mich stören (bzw würde micht nicht stören, wenn alles gereimt wäre)- ist aber vielleicht einfach nur Ansichtssache und ich kann nicht behaupten, dass ich viel über solche Strukturen wüsste, nur das reimen an sich kann ich ganz gut  ;)