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Sammelthread für gelungene Textstellen

Begonnen von Warlock, 29. Juni 2007, 15:08:38

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Kati

Den hier mag ich.  ;D :

"Verschwommen und unklar leuchteten die hellen Lichter in den Fenstern der Häuser zu mir herüber, das steingraue Meer wütete so stürmisch, dass ich beinahe Angst bekam, es könnte die Stadt an sich reißen und verschlingen. "

LG,

Kati

Leon

Zitat von: Kati am 23. April 2010, 19:17:45
"Verschwommen und unklar leuchteten die hellen Lichter in den Fenstern der Häuser zu mir herüber, das steingraue Meer wütete so stürmisch, dass ich beinahe Angst bekam, es könnte die Stadt an sich reißen und verschlingen. "

Gefällt mir auch. Es entstanden sofort urgewaltige Bilder in meinem Kopf.  :pompom:

Joscha

Die Stelle gefällt mir persönlich ganz gut. Zum Verständnis vielleicht notwendig: Rokos ist offiziell Anführer der Rebellen, eigentlich aber nur eine Marionette. Die Macht liegt de facto bei seinem Erzrivalen Darkec.

  Rokos spürte, wie die Verzweiflung in ihm wuchs, der unbändige Drang, nicht länger einfach dazustehen. Wie konnte er hierbei tatenlos zuschauen? Wie konnte er Darkec diese unnötige Hinrichtung in seinem Namen verüben lassen? Er holte Luft, um laut zu protestieren. Irgendwann würde Darkec auch ihn töten. Er sollte sich wehren gegen dessen Grausamkeiten, solange er noch in der Position dazu war, nicht danebenstehen und nichts tun!
  Er schwieg. Und Slavek starb.


Viele Grüße
Joscha

Lexa

Zitat von: Joscha am 25. April 2010, 15:06:04
  Rokos spürte, wie die Verzweiflung in ihm wuchs, der unbändige Drang, nicht länger einfach dazustehen. Wie konnte er hierbei tatenlos zuschauen? Wie konnte er Darkec diese unnötige Hinrichtung in seinem Namen verüben lassen? Er holte Luft, um laut zu protestieren. Irgendwann würde Darkec auch ihn töten. Er sollte sich wehren gegen dessen Grausamkeiten, solange er noch in der Position dazu war, nicht danebenstehen und nichts tun!
  Er schwieg. Und Slavek starb.


:pompom:
Stark! Vorallem die letzten beiden Sätze machen mit ihrer Kürze Eindruck.

Schreinhüter

#274
Ich bin mit ihnen in drei Tagen durch einen Dschungel, eine Wüste und nun das hier:

ZitatDer Himmel wurde teils von rauchenden Wolken, teils von steinernen Spitzen verdunkelt, die sich wie eine Klauenhand von den Bergwänden aus erstreckten. Die giftigsten Farben der Natur blubberten in Form von dampfenden Pötten und Tümpeln mit großen Blasen in die Luft. Verschiedenste Chemikalien, die sich gegenseitig in ihrer Manifestierung übertrafen, waren nichts Geringeres, als das perfekte Sammelsurium der gefährlichsten Substanzen in der erforschten Welt. Und zweifelsfrei würden sich in diesem Pfuhl aus schwelenden Gasen und schmatzenden Schlammlöchern dazu noch Ergänzungen finden lassen schätzte Joschua.

Man möchte meinen meine Protas kommen wirklich rum. Blöd nur, dass sie entführt wurden  :rofl:

Tokanda

Zitat
Auch wenn sein Äußeres auf einen kleinen Rebellen schließen ließ, die Chefetage hatte händeringend nach genau so einem Talent gesucht. Also bekam Daniel den Job und Myra Schmetterlinge im Bauch.

Floss mir gestern aus der Tastatur, fand ich heute beim Drüberlesen ganz nett.  ;)

Manja_Bindig

WEnn ich groß bin, möchte ich auch ein Haus wie Jana haben.

Die Seide raschelte leise, als sie dann aus dem Bad ging, durch die Küche und den Korridor, die Treppe – sehr eng gewunden, schmal und steil, hervorragend, um jemanden umzubringen – hinauf und in ihr Schlafzimmer.

Ich will so eine Treppe.

Wollmütze

Find ich klasse, Manja, lass uns einen Club gründen, ich will auch so eine Treppe  ;D
@Tokanda: Die Stelle find ich süß  :innocent:

Moa-Bella

Mag ich irgendwie...

ZitatIhre Nase war ein wenig schmal, ihre Lippen unregelmäßig, einige Narben zogen sich durch ihre Haut wie Risse in dem Bild, das er sich von ihr aufgebaut hatte, all die Jahre über. Fast glaubte er, ihr Gesicht müsse zerspringen wie Porzellan, wie die Mutter, die er sich immer vorgestellt hatte und die Erkenntnis, dass es sie wohl nie gegeben hatte, traf ihn wie ein Schlag, tötete sie noch einmal.

Grey

@Moa-Bella
Wow. Das gefällt mir richtig gut (trotz der elendig langen Sätze ;) )! Sehr ... berührend, irgendwie. Traurig.

Antonia Assmann

ZitatLiana sah besorgt auf das Mädchen, das dort im Sand vor ihr saß. Banditok hatte ihre Ratte aus der Falte ihres Kleides geholt und streichelte sie sanft. Dem kleinen Wesen schien die Behandlung zu gefallen, denn es verhielt sich still. Oder es ist schon tot, schoss es Liana durch den Kopf.

Ich liebe Liana, die ist immer so herrlich destruktiv!

Waffelkuchen

Antonia, ich mag deine Stelle. ;D

Meine Piraten hatten sich neulich wieder lieb. Jace konnte nicht schlafen und hat das Licht angemacht. Er ist schuld. Ich will das eigentlich gar nicht. :engel:

Zitat
"Wir können was spielen. 'Ich sehe was, was du nicht siehst.', zum Beispiel."
Sleven beugte sich nach vorne und fixierte ihn. "Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist rot."
Jace runzelte die Stirn. "Das Kissen da?"
"Deine Eingeweide, die ich dir rausschneiden werde, wenn du nicht auf der Stelle das Licht ausmachst!"
Ich heb mein Glas und salutier dir, Universum / Dir ist ganz egal, ob und wer ich bin
Du bist ungerecht und deshalb voller Hoffnung / Ich setze alles, warte auf den Wind
Fremde - Max Herre, Sophie Hunger

Lexa


:rofl:
Waffelkuchen, ich habe gerade deinen Post im Quasselthread gelesen und ich denke, ich verstehe jetzt, was du damit gemeint hast :D

Antonia Assmann

Oh Waffelkuchen! Ich mag Deine Stelle auch! Das könnte auch meine Schwester zu mir gesagt haben... :rofl:
Klingt jetzt blutrünstiger, als sie ist...Oder?  :hmmm:

Schreinhüter

@Moa-Bella, deine Stelle gefällt mir richtig, richtig gut. Ich würde mich freuen mehr davon zu lesen eines Tages.

Ich für meinen Teil bin, mit trauriger Lost-Soundtrack-Musik im Ohr, nun mit der Szene von Ubiquist fertig, die Leonhard und Elisabeth zusammenschweißen soll. Es ist die unglaubliche Liebe einer Frau, die dem Mann klar machen wird, dass er sich vielleicht doch irren könnte, was seine Meinung über seinen Fein angeht. Aber diese Szene ist nur der Einstieg in die Wandlung dessen.

Zitat,,Aber Elisabeth, sie zittern ja.", stellte Leonhard besorgt fest, verließ seinen Stuhl und hockte sich vor sie hin.
,,Ich...Sie haben kein Recht von diesen Menschen so zu reden.", überkam es sie und die Tränen lösten sich nun schwer fallend von ihren Augen. ,,Ich will nicht, dass Sie mich hassen."
,,Ich hasse Sie doch nicht Elisabeth, ich...", suchte er sie zu trösten, aber sie schluchzte immer heftiger.
,,Ich will nicht, dass sie die Alchemisten hassen. Ich will, dass Sie..."
Elisabeth stockte und ließ sich von ihren Gefühlen vollkommen übermannen.
Leonhard nahm sie innig in den Arm und versuchte ihren bebenden Körper mit seiner Ruhe und Wärme zu bändigen. Was war nur der Grund für ihre Reaktion auf seinen Standpunkt gewesen?
Irgendwo zwischen den Tränen, die sein Hemd benässten und seine Schulter kühlten, zwischen den Atemzügen, die einem gestandenen Mann das Herz zu brechen vermochten und ihren klammernden Fingern, die seinen Körper mit aller Macht bei ihr hielten, befreite sich ein verlangendes Wimmern.
Und dieses Wimmern wühlte sich Leonhard tief in die Brust.
,,Ich will nicht, dass Sie micht hassen...Weil ich Sie liebe Leonhard..."