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Sammelthread für gelungene Textstellen

Begonnen von Warlock, 29. Juni 2007, 15:08:38

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Sunflower

Zitat von: Churke am 04. Juli 2014, 12:36:38
Ja, Sunflower und der Dolch...  ;D

Ich merke grade, der entwickelt sich zu einem Leitmotiv. Na toll  :wart:

Deine Julia gefällt mir aber auch  ;D
"Stories are, in one way or another, mirrors. We use them to explain to ourselves how the world works or how it doesn't work. Like mirrors, stories prepare us for the day to come. They distract us from the things in darkness."
- Neil Gaiman, Smoke and Mirrors

Sprotte

#1126
Nein, ich bin kein Pyromane! Ehrlich nicht! Aber die Tochter eines Feuerwehrmannes ...

ZitatUmlodert von Flammen, das Deck ein Feuermeer, das nun auch gierig das Segel fraß, wies das Langschiff genug Fahrt auf, um genau zwischen zwei Nebelschiffen für ein Überspringen des Brandes zu sorgen.
  Geschrei wurde auf den weiß umwallten Schiffen laut, als genau das geschah, was der Alptraum eines jeden Seemanns war. Rotorange züngelten die Flammen hinauf, nutzten den Mast des brennenden Langschiffs als Kletterhilfe wie Efeu einen Baum umschließt und erwürgt, griffen gierig nach den Tauen und dem Holz, fassten Fuß und schossen prasselnd wie eine ganz eigene Armee hinauf, griffen um sich und gerieten nach nur drei Herzschlägen außer Kontrolle.

Drachenfeder

oh, oh, oh, aus welchem Skript ist das? Hört sich ja toll an. Kann man mehr lesen Sprotte?



Sprotte

#1128
Danke!  :wolke:

Das ist aus dem aktuellen Finale. Wenn mein gestriges Tempo anhält, bin ich bald fertig. Hoffe ich! Ich sitze nämlich mit Herzklopfen vor der Tastatur  :rofl:

Drachenfeder

Finde ich auf deiner Website mehr Informationen. Irgendwie bin ich jetzt sehr sehr neugierig



Sprotte

#1130
Ein bißchen. http://tanja-rast.livejournal.com
Ich freu mich!  :vibes:

Siara

Oh, die Stelle gefällt mir, Sprotte! Da läuft gerade ein ziemlich eindrucksvoller Film vor meinem inneren Auge. :D
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Sprotte

 :wolke: Danke!

Solcherart ermutigt stürze ich mich doch gleich wieder auf mein Finale, in dem ich noch ein paar Schiffe mehr abfackele!  :snicker:

Lucien

 :jau: Wirklich toll, Sprotte! Mir gefällt der Vergleich mit dem Efeu. Sehr hübsch!

Norrive

Dann beteilige ich mich hier auch mal. Eine der wenigen Szenen, in der mir eine düstere und hoffentlich auch ein bisschen spannende Atmosphäre gelungen ist.

ZitatWir hetzten los.
Da, das Knacken von Ästen. Etwas brach ungestüm durch das Unterholz.
Ich rannte schneller, verließ mich nur auf die Trittsicherheit meines Gefährten
vor mir. Angst raste durch meinen Körper und trieb mich immer weiter.
Vorwärts, ihm hinterher, bloß weg von dieser Lichtung. Wieder und wieder
riss ich mir an Ästen oder Baumrinde die Haut an Armen und Beinen auf,
spürte das heiße Brennen der Verletzungen. Aber ich würde um jeden Preis
weiterrennen.
Dann Stille. Nur das Keuchen meines Atems hallte noch durch denWald,
als Zera reglos verharrte. Ich blieb hinter ihm stehen und scannte die
Umgebung, soweit mir das in dem Dämmerlicht möglich war. Ein Rascheln.
Mein Kopf zuckte nach links, die Hand verkrampfte sich um das Messer.
Dann wieder Stille. Unnatürlich. Kein Vogel, keine Insekten. Mir brach der
Schweiß aus und setzte sich kalt und feucht auf meine Haut.


:vibes:

Klecks

Wow, da gerät man richtig mit in Panik.  :o

Norrive


Sprotte

#1137
Ich mag Haie!


ZitatHaie brachten das Meer zum Kochen, schnappten nach allem, was darin trieb. Ein grauer Schemen hob sich aus den Fluten und verbiss sich in einem treibenden Mastenbruchstück. Wie ein eigenes Lebewesen schob sich das grauenhafte Gebiss vorwärts, hieben die Zahnreihen in das Holz. Der Hai schüttelte sich, und Sägespäne flogen.

Norrive

Ich sehe das gerade wirklich vor mir. Sehr cool!  :pompom:

Valaé

#1139
Ich darf nicht. Ich darf eigentlich gerade überhaupt nicht. Aber weil ich heute Nachmittag tatsächlich so von dem Wunsch, zu schreiben übermannt wurde und so traurig war, dass ich es so lange schon aus Zeiitgründen nicht konnte und mri selbst verboten habe, dass es fast körperlich weh getan hat  ... habe ich nachgegeben.

Und aus dem Resultat mag ich jetzt tatsächlich etwas posten, weil ich es wirklich mag.

In der Szene aus "Der magische Plot" (eigentlich eine Satire, aber mit starken melancholischen Passagen und eine Art Parabel auf das Erzählen von Geschichten und den Kampf eines Autors mit sich selbst trifft die Autorin auf einen versteinerten Wald, der sich bald als eine Art Mausoleum ihrer früheren Geschichten entpuppt.

Zitat
,,Shh...", mache ich. ,,Sei leiser ..."
,,Wieso?"
Ich werfe ihm einen wütenden Blich zu ,,Ich weiß nicht. Man ist eben einfach nicht laut auf einem ... in einem ... hier eben."
,,So?" Das klingt skeptisch. Ich seufze. ,,Sind wir denn auf einem Friedhof?" Tvixx' Frage schneidet durch die Luft.
Ich schlucke. Ein Friedhof? Ja ... vielleicht. Alles hier wirkt tot und gleichzeitig so beunruhigend erfüllt von etwas, das entfernt an Leben erinnert. So müssen sich die letzten Atemzüge vor dem Tod anfühlen, wenn es keine Hoffnung mehr gibt. Wie Worte auf einem Grabstein hängen die in der Rinde gebundenen Silben in der Luft, erzählen von einem längst vergangenen Leben. Man spürt noch einen Hauch dessen, was einmal war, vermischt mit einer Trauer, so groß und tief dass jeder Laut verklingt, ehe er den Grund erreicht. Das beste Wort für Trauer ist Schweigen. Ich schlucke.
,,Warum sagst du nichts?"
Ich schüttle den Kopf. Keine Frage, nicht jetzt. Keine Antworten, nicht hier. Schon zu viele Sätze hängen in dieser Luft, haben sich eingebrannt in die Wälder, versteinert von dem seltsamen Nebel, der salzig schmeckt. Ich senke den Kopf, dann lasse ich mich auf die Knie fallen. Der Nebel ist erdrückend und gleichzeitig angenehm. Ich atme ihn ein, tiefer und immer tiefer, bis er mich erdrückt, bis ich mich zusammenrolle unter den steinernen Monumenten meiner früheren Werke, den Kopf in die Knie gebettet liegen bleibe und die Augen schließe, weil ein schlafender Mensch nichts sagen muss.