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Währungen

Begonnen von Smaragd, 19. April 2009, 13:05:40

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Steffi

Das klingt doch mal nach einer coolen Idee ;)
Sic parvis magna

Churke

Zitat von: Lomax am 07. Juli 2009, 17:05:29
So in etwa müsste wohl ein Roman aussehen, für denn solche kleinen Details wirklich nötig sind.

Hm. Ich hatte mal die Situation, dass eine Figur eine wichtige Zahlungsfrist einhalten und spät durch Nacht und Wind reiten musste. Erst nachdem ich es ausgerechnet hatte, wusste ich, dass das Gold in eine Satteltasche passte. Sonst hätte ich ein ernsthaftes Plot-Problem gehabt.  ;D

Joscha

Ich habe bisher noch keine Währungen für meine Welt entworfen, habe das aber auf jeden Fall noch vor. Geld spielt zwar in meinen Romanen gar keine Rolle, aber ich liebe es einfach, mir Welten mit einer komplett eigenen Logik auszudenken, deswegen gehört so etwas auf jeden Fall dazu.

Angelus Noctis

Bei der Währung war ich in meiner Welt total unkreativ: Gold gibt es zwar, ist aber als Zahlungsmittel total uninteressant, weil die Völker einen regen Tauschhandel betreiben. Im Norden gibt es Erz und reichlich Steine, im Süden dafür besseres Holz und, und, und ... Das ist zwar nicht besonders einfallsreich, spielt aber auch kaum eine Rolle, da sich meine Welt zum Zeitpunkt der Geschichte sowieso im ausnahmezustand befindet.

Liebe Grüße!

Lucien

In meiner jüngsten Welt wird ganz unkreativ mit Goldtalern bezahlt. Über den Wert habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, da werde ich wohl etwas schwammig bleiben.

In meiner älteren Welt ist dieses Thema schon etwas ausgeprägter, da habe ich mir ein neues Material ausgedacht, welches eine Mischung aus Metall und Edelstein ist.

"...Sie waren quadratisch mit runden Ecken und hatten einen rubinroten, metallischen Glanz. Sie waren aus Metagemma, einem Material, welches sich wie ein Metall anfühlte und sich auch schmelzen ließ, aber im festen Zustand ließ es sich nur wie Edelgestein bearbeiten und war im natürlichen Zustand in kristallförmigen Formationen zu finden..."

Ich weiß schon, dass dieses Material sehr wertvoll ist, aber eine Preisliste habe ich noch nicht dazu erstellt, der genaue Gegenwert wird (hoffentlich) aus der Geschichte heraus entstehen.

Liebe Grüße

Jenny

Ary

Bei Feuersänger hab ich's mir einfach gemacht - meine Nithyara benutzen kein Geld, auch wenn sie es natürlich von anderen Völkern her kennen. Wenn sie handeln, wird fleißig getauscht, ziemlich archaisch, das Ganze. :) Da gehen dann Edelsteine für Stoffe, Möbel für Kleidungsstücke und Messer gegen Silberbroschen über den "Ladentisch".
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

zDatze

#21
Da ich mich gerade intensiv mit meiner "neuen Welt" beschäftige, bin ich um das Thema Geld nicht herum gekommen.

Nach langem überlegen habe ich mich für Münzen ("Groschen" genannt) und Papiergeld entschieden. Irgendwie ging bei mir Papiergeld und Fantasy Anfangs nicht so ganz zusammen, aber langsam gewöhne ich mich daran. Es geht auch nicht anders, da ich meine Welt an das 19. Jahrhundert anlehne und große Summen in Münzen eher schlecht transportierbar sind.
Während ich über dem Geldsystem gebrütet habe, musste ich einsehen, dass ich auch Banken brauche. Also Fantasy + Bankwesen = große Verwirrung bei mir. Wie macht man das mit einem Konto ohne eine Vernetzung um Daten abzugleichen? Noch mehr Verwirrung. Also habe ich mich für regionale Banken entschieden und bin zum nächsten Problem gestolpert: Wenn ich viel herum reise, wie komm ich dann an Geld? (Daran kaue ich noch herum. Noch schmeckt's.  ;D )

Mich hat total überrascht wie sehr mich so eine "Kleinigkeit" wie Geld beschäftigt hat und noch immer beschäftigt.

Smaragd

Ja, Währungen sind irgendwie schwierig.

@ zDatze: Hast du schon überlegt, dass die Bankiers sich untereinander kennen könnten und einigermaßen zantralistisch organisiert sind, sodass alle in der Hauptstadt sitzen und in anderen großen Städten Filialen haben? Wenn also Bankier A eine Filiale in Stadt X und und Bankier B eine Filiale in Stadt Y hat, dein Char von X nach Y will und ein Konto bei Bankier A hat, dann kriegt er von seinem Bankier ein Schreiben an Bankier B mit, dass der B ihm doch bitte eine bestimmte Summe auszahlen möge. Das Ganze funktioniert auch anders herum, also dass Bankier A jemandem auf Anweisung von Bankier B Geld auszahlt. Wenn es dann immer noch eine Differenz gibt, können die Bankiers sich in der Hauptstadt wöchentlich treffen und die Geldtransfers besprechen. Das ist in etwa das System, das ich verwende und ich finde es ganz praktisch. Die Helden können ja keine vier Kilo an klingender Münze mit sich herumschleppen! Ich hoffe, die Erklärung ist nicht allzu verwirrend.

Tokanda

Ich hab da irgendwas im Hinterkopf, dass bei den Templern das so funktionierte, dass man eine Art Schuldschein bekam, wenn man z.B. ins Heilige Land reiste. Man zahlte also einen Betrag in der "hiesigen Templerfiliale" ein, schnappte sich den Schuldschein oder wie auch immer das hieß, schipperte gen Süden und konnte diesen Schuldschein dort in klingende Münze umwandeln.
Funktioniert natürlich nur bei einer aureichenden Anzahl an "Filialen".  ;D

zDatze

Ein Schreiben oder Schuldschein ist tatsächlich die Lösung. Warum komm ich da nicht selber drauf? Jaja, das Naheliegendste ist doch ein bisschen weit weg bei mir. :gähn:
Danke ihr zwei!

Fälschunssicher müsste man das dann noch machen, aber dazu frag ich Tante Wiki.  :)

Kuddel

So als alte Bänkerin durften wir das Thema "Wechsel" 12 Wochen lang durchnehmen, obwohl es das eigentlich gar nicht mehr gab. Also schmeiß ich das Wort Wechsel noch in die Runde.
Ja, die Schuldscheine waren früher üblich. Das wurde mit einem einfachen Siegel "beglaubigt". Alternativ kannst du ja Notare noch einbinden, die das ganze beurkunden.
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

zDatze

Ein einfaches Siegel? :hmhm?:
OK, das macht es ... mehr als ... einfach. Dokumentenfälschung ... *hust* Ich glaube diesen Teil schlage ich mir besser ganz schnell wieder aus dem Kopf.  ;D

Ich bin gerade echt erleichtert. Es wird ein stinknormales System, ohne viel herum rechnen und x verschiedenen Bezeichnungen. Das hat mich in Büchern immer schon genervt, wenn einem vorgerechnet wurde wieviele Kupferlinge jetzt ein Silberstück ergeben und wieviel Silberstücke jetzt zu einer Golddublone fehlten.  ::)

Andrea

Ich finde, selbst wenn man eine Gesellschaft mit Geld als Zahlungsmittel hat, muss man nicht immer eine münzförmige Währung verwenden. Ich lasse meine Protas z.B. ganz gerne mit Schmuck handeln. In Form von Armreifen, Ringen und Ohrringen aus verschiedenen Metallen lässt sich ein Vermögen sicher ganz gut transportieren.

Was man bei einer Münzwährung auch immer bedenken sollte, ist, dass die Preise für alltägliche Dinge immer nur ein paar Münzen betragen sollten. Immerhin ist es so ganz ohne Papiergeld recht schwer, größere Mengen Geld mit sich rumzutragen. Wenn es da nicht möglich ist, einkaufen zu gehen, ohne gleich einen ganz Sack Metall mit sich herumzuschleppen, hat die komplette Gesellschaft finanztechnisch irgendwas falsch gemacht.

Churke

Zitat von: Andrea am 16. Juni 2010, 16:22:38
In Form von Armreifen, Ringen und Ohrringen aus verschiedenen Metallen lässt sich ein Vermögen sicher ganz gut transportieren.

Vor nem dreiviertel Jahr habe ich den Gerichtsvollzieher los geschickt, um den Schmuck in einem Schließfach zu pfänden. Heute (!) habe ich das Wertgutachten des Sachverständigen bekommen.
Als Zahlungsmittel ist Schmuck extrem umständlich.

Bei einer Kurantmünze hingegen habe ich einen staatlich garantierten Feinmetallgehalt und brauche sie nur noch zu wiegen, um den Wert anhand des tagesaktuellen Börsenkurses zu bestimmen.
Die Prägung ist ursprünglich die Garantie des Emittenten (Staat?) für den Feinmetallgehalt.

Andrea

In unserer heutigen Gesellschaft ist Schmuck sicher ziemlich umständlich als Zahlungsmittel. Schmuck als Zahlungsmittel funktioniert am besten in einer Gesellschaft, die den Tauschhandel noch nicht lange hinter sich hat, auf die Idee mit dem staatlich geprägten Münzen noch nicht gekommen ist (wenn es möglicherweise gar keinen größeren, stabilen Staat gibt) und die nicht die technischen Möglichkeiten hat, um sich über so Dinge wie Feinmetallgehalt Gedanken zu machen.