• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Verschiedene Welten - eigentlich "nur" verschiedene Kontinente?

Begonnen von Aidan, 03. August 2008, 13:50:00

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

FeeamPC

Eine Landmasse kann sehr wohl unter Wasser landen. Dann nämlich, wenn sie aus einem flachen Kontinentalschelf besteht, der z.B. bei einer Eiszeit (Niedrigwasser) trocken liegt, und in einer Warmzeit (Hochwasser) eben ein flaches Meer darstellt. Und könnte nicht in der fiktiven Welt eine Katastrophe für einen extrem schnellen Anstieg des Meeresspiegels gesorgt haben?

Tenryu

In einer fiktiven Welt kann alles geschehen - sogar Schweine können dort fliegen.  :rofl: Aber in einer Welt, die den Naturgesetzen unterworfen ist, geht das eher nicht. Denn um den Meeresspiegel rasch ansteigen zu lassen, müßte man das Wasser in kurzer Zeit stark erwärmen. Und dazu fehlt einfach die notwendige Energie. Man bedenke, daß auf der Erde trotz starken Treibhauseffektes der Meeresspiegel in hundert Jahren nur um wenige Zentimeter gestiegen ist. Auch die Eiszeiten haben sich nicht über Nacht gebildet.

Der Ostafrikanische Grabenbruch hat sich in einem Zeitraum von mehreren Mill. Jahren gebildet und es dürfte noch mal so lange dauern, bis dort der Ozean durchbricht. Es ist sehr fraglich, ob dereinst noch Menschen dort wohnen werden. Es ist üpbrigens kein richtiges Versinken (Subduktion) von kontinentaler Kruste, sondern ein Auseinanderbrechen der afrikanischen Kontinentalplatte.
Wir wollen hier kein geologisches Kolleg aufmachen, aber tatsache ist, daß solche Veränderungen sich immer in sehr großen erdgeschichtlichen Zeiträumen ereignen und nicht in historischen.

felis

#17
Zitat von: Churke am 03. August 2008, 15:31:02
1491 hat auch niemand was von Amerika geahnt.

Falsch!
Ganz Island wusste von seiner Existenz.  ;) Stichwort: Vinlandsaga.
Und die Chinesen wusstens (Die haben Amerika um 1421 entdeckt)  und natürlich die amerikanischen Ureinwohner...  ;D

Was die globalen Auswirkungen größerer Katastrophen angeht: Die Explosion des Krakatau HAT das Wetter auf der ganzen Welt massiv beeinflusst und das, obwohl es sich nur um einen einzigen Vulkan gehandelt hat, der im Vergleich zu einem ganzen Kontinent eine verschwindend geringe Grundfläche besitzt.

Und unterschätze die Persistenz von Überlieferungen nicht. (Stichwort Sintflut - Eine Naturkatastrophe, die sich vor rund 4000 Jahren in Kleinasien abgespielt hat, und die sich in unseren Überlieferungen immer noch erhalten hat.

Ansonsten kann Weltenbasteln auch süchtig machen. (Und weils Spaß macht, Khargad auszubauen, sind meine Fantasystories (bisher zumindest) immer auf der gleichen Welt angesiedelt, die natürlich mit jeder weiteren Geschichte an Detailreichtum gewinnt.  ;)



Tenryu

Es gibt sogar Leute, die behaupten, daß der Ausbruch des Krakatau letztlich den Ausbruch des zweiten Weltkrieges mitverursacht hat.

Shay

Vieles wurde schon gesagt. Letztendlich mußt du dir erst mal klar werden, wie realistisch deine Welt sein soll und ob die Naturgesetze dort die gleichen sind wie bei uns. Dann könnte man weiter diskutieren, aber da wären - wie Coppelia schon gesagt hat - die weltenbastler vielleicht der geeignetere Ort, weil da noch ein paar mehr Astronomie-Cracks rumschwirren.

Aidan

#20
Ich werde mal zusehen, was mir so einfällt. Letztlich wird wohl kaum jemand Klimaerklärungen und geomorphologische Abhandlungen erwarten.  ;D (Obwohl das sicher auch spannend wäre.) Eine gewisse Logik fände ich schon klasse, aber ob mir das gelingen wird?

Auf jeden Fall freue ich mich, dass eine interessante Diskussion dabei entstanden ist. Und den Gedanken, verschiedene Monde "einzustellen", die auf sehr eigene Weise kreisen, werde ich mit Sicherheit aufgreifen. Darüber hatte ich mir auch noch nicht so viele Gedanken gemacht.

Oh, man, ich habe viel zu recherchieren, glaube ich! Und die Weltenbastler werden mich sicher öfter zu Besuch haben! :)
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Melchior

Zu den Monden: Diese können sich in der Tat sehr unterschiedlich verhalten und auch immer nur auf einer Seite des Planeten zu sehen sein. Für die Erde hat diese geostationäre Bahn allerdings einen viel zu kleinen Durchmesser, aber sonst kann es auch in der Realität bei Systemen aus zwei Objekten deutlich unterschiedlicher Masse vorkommen.

Doch ich finde, du solltest dich nicht so sehr auf naturwissenschaftliche Fakten versteifen. Selbst wenn deine Welt in einer solchen Umgebung existiert, werden es wohl nur wenige seiner Bewohner begreifen und der Rest stattdessen zu anderen Erklärungsmodellen greifen. Als Beispiel sehe ich da das Silmarillion, wo die Sterne an den Himmel geheftet und Mond und Sonne in Schiffen auf ihre Bahn geschickt worden, in Anlehnung an germanische Sagen. Solange solche noch so abstrusen Modelle nur konsistent sind, stellen sie für deine Welt eben die Wirklichkeit dar.

ZitatWie macht ihr das beim Weltenbau? Immer eine neue? Oder schon vorhandene? Oder beschäftigt euch das nur soweit dringenst notwendig?
Mir ist schon einmal passiert, dass ich nach dem Zeichnen einer Karte feststellte, dass dieses Gebiet auf dem gleichen Plant wie eine frühere Welt liegt. Sonst bekommt aber in der Regel jede Geschichte, die zu den anderen in keiner inneren Verbindung steht, auch eine eigene Welt.

felis

Auf den Weltenbastlerlink wurdest du ja schon hingewiesen. Mein Rat stöber da mal. Hey -  alles ist erlaubt, solange es einer inneren Logik folgt.  ;)
Wieviel ISSO (=naturwissenschaftlich unegründbares) du Deiner Welt mitgibst, liegt in deiner Hand. Du kannst ja deine eigenen Naturgesetze erfinden. Das einzige, was mich als Leser wirklich stört, ist, wenn die INNERE Logik nicht stimmt. D. h. du aus deiner selbst ausgedachten Logik plötzlich rausfällst.

Dämmerungshexe

Gerade die Frage, ob eine Katastrophe die einen Kontinent zerstört nicht auch andere Teile der Welt beeinflussen würde, würde ich als eien Frage der Realition sehen: wie groß ist der Kontinent an den du da denkst im Vergleich zur ganzen Welt? Etwa das Verhältnis Australien/Erde? Ich könnt emir auch gut vorstellen dass der Planet die Größe Jupiters hat, da würde es kaum auffallen wenn ein Teil von der Größe Australiens plötzlich weg ist.

Aber ich denke ich mache mir es da etwas einfach, die meisten meiner Welten sind nur soweit ausgebaut wie ich es für die Geschichte brauche und oftmal sind sie ganz einfach keine Planeten sondern tatsächlich nur eine Scheibe oder ein Fragment eines Planeten.
Die Welt von "Cardigan" habe ich als Scheibe angelegt, die in von einer gewaltigen Gebirgskette umgeben ist, die in Wirklichkeit aus den Leibern von zwei gewaltigen Schlangen besteht, deren augerissene Mäuler die Tore zur Unterwelt sind. Die Sonne verschwindet im einen und erscheint wieder aus dem anderen. Die Landmasse ist in sieben Regionen aufgeteilt, wie ein Spielbrett und dank einer gewaltigen katastrophe ist das meiste davon nur noch Wüste. Und ich meine wirklich das allermeiste. Das bewohnte Land ist nur etwa ein Zwangsigstel eines der sieben Teile.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques