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Entwicklung eines neuen Volkes

Begonnen von newdevilraider, 23. April 2007, 16:48:01

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Spinnenkind

Ich würde sagen, dass ich mische...also bereits alt bewährte Völker und neu erfundene verwende.

Meine beiden Protas sind ja eh eine Klasse für sich ;D
Abgesehen davon sind noch ein paar Wüstenvölker neu.

Mich haben die High-Fantasy Klischees bezüglich Elfen etc. aber genervt - vor Allem das Klischee, dass die Elfen einfach die verkörperte Perfektion sind: schön, schlau, natürlich friedliebend...
Das schön und schlau durften sie behalten, allerdings sind sie bei mir heillos untereinander verkracht und in verschiedene Kleinvölker aufgesplittet ;D Das auslösende Ereignis fehlt noch, das wäre vielleicht ein Fall fürs Brainstorming.
Es wird aber nichts Schmeichelhaftes sein, das sag ich ihnen jetzt schon... :darth:




Luna

Elben, Zwerge und Co. gibt es bei mir auch nicht, ebensowenig völlig neue Rassen. Unsere Welt ist imho so vielfältig und meine Völker sind alle angelehnt an real existierende, wobei ich mir aber gewisse künstlerische Freiheiten herausgenommen habe. Japan habe ich verwurschtelt (das Reich der tausend Inseln) aber es gibt auch ein an arabische Wüstenvölker angelehntes Land (Hallassar mit einen strategisch bedeutenden Hafen) oder Steppenbewohner (die Wilden Stämme des Südens).
Und die Namen meiner Figuren sind auch so eine Sache, ein wüster Mischmasch zwischen real existierenden und auf meinem Mist gewachsenen.

Rakso

Szervusz,

Generell finde ich, kann man, solange man sich wirklich gut Gedanken über seine Völker, Kulturen, Spezies und so weiter gemacht hat, kann man (fast) alles Verwirklichen.

Mir geht's da so ähnlich wie Luna, ich greife gerne auf reale Völker zurück und kombiniere sie mit typischen Fantasyvölkern. Je unerwarteter oder ideenreicher diese Kombos sind, desto besser gefallen sie mir (hatte ich glaub' ich schon erwähnt)

Zum Beispiel:
Wenn ich Orks in meine Geschichte einbaue, dann haben die meist einen indianischen oder skandinavischen Anklang. Meine Zwerge sind eher Maltesisch/Gotisch/Spanisch angehaucht. Und bei den Menschen ist es je nach Welt, Volk und Gegend unterschiedlich. Da kommt dann schonmal so was wie ein Volk heraus, das eine Kreuzung aus Maori-, Inuit-, aztekischer, indianischer und samischer Kultur darstellt.

Und Auch mal zu den Klischees. Die finde ich auch ziemlich nervig. Das ein bestimmtes Volk immer gut oder immer böse sein muss, dass bringt doch nur unnötige Steifheit in das Fantasy-Genre. Wer's mag, kann's ja machen, aber man sollte als Autor auch mal neue Wege beschreiten. Und wenn man mal ganz abseits der typischen Fantasy-Völker fischt, muss das nicht immer schlecht sein (hatte ich auch schon erwähnt, sorry ::))

Gruß,
Esteve

Valaé

Also ich bin da seeeehr vielfältig, manchmal sogar etwas zu sehr *hust*. Ich habe sehr viele Völker und noch mehr Nationen/Untervölker.
So gibt es bei mir kein einziges Volk, was in sich nicht noch einmal gesplittert und fast immer in diesen Splitterungen verkracht ist. Allen voran meine Elben, die würden sich echt am liebsten gegenseitig ausrotten hab ich das Gefühl manchmal.
Ich benutze die klassischen Fantasyvölker, es gibt Zwerge, Elben und... ähm ja Mist da hört es dann auch schon auf. Orks, Zentauren, Drachen, hab ich rausgeschnitten, sie lagen mir nicht. Menschen natürlich, aber das ist kein klassisches Fantasyvolk ;-).
Dann hab ich ein paar Völker, angelehnt aber nicht unbedingt abgekupfert: Die Avéntris, ein feenähnliches Volk, die Javén, einmal an die Nymphen angelehnt die sich aber schon ziemlich davon weg entwickelt haben, die Hatar, an Dämonen angelehnt, die Tarovén, die von Untoten herstammen und eigentlich auch noch genau das sind wenn wir ehrlich sein wollen, die Surim, einst angelehnt an Meermenschen, die aber auch schon sehr eigene Züge angenommen haben, die Synalin, angelehnt an Engel und... ähm ja das war's.
Dann gibt es noch die ganz eigenen Völker von mir: Die Delai, ein Wüstenvolk, die Furien, die man nur bedingt als eigenes Volk zählen kann, die Luandor, ziemlich unheimliche Schattenwesen, die Luanis, die deren Gegenteil sind *nachdenk* ich glaub  jetzt hab ich sie. Abgesehen von dem neuen Volk, das schon in meinem Kopf rumspukt...

Also ihr seht: Ich entnehme, ich lehne an, ich benutze alteingesessene Völker aber ich schaffe auch eigene. Ich beschäftige mich sogar sehr, sehr gerne mit eigenen Völkern, ihren Kulturen und ihrer Geschichte. Das macht meine Weltenbastelei so anstrengend, denn ich sehe nicht wirklich Land. Wenn man bedenkt das jedes Volk noch Splittergruppen hat, jede Splittergruppe einen eigenen Namen, ein eigenes Reich, eigene Sitten und Bräuche... ja. Anstrengend aber ich finde es sehr wichtig.
Als Autor ist mir wichtig, darzustellen, dass es, wenn es ein Volk gibt, es keinen Einheitsbrei in diesem Volk gibt, es eben keinem Klischee entspricht, sondern immer in Splittergruppen selbst irgendwie zerstritten oder uneinig ist. Ich liebe es, an Völkern verschiedene Facetten aufzuzeigen und zeige auch gerne, wie Lebensbedingungen ein Volk formen können. Deswegen habe ich eben auch so viele. Auch wenn es mir manchmal selbst zu viele werden. Bald muss Schluss sein.

Als Leser mag ich die typischen Klischees nicht, akzeptiere sie aber. Ich komme auch in einer Fantasywelt nur mit Menschen sehr gut zurecht, mag das sogar sehr, sehr gerne. Aber ich selbst erschaffe eben dennoch gerne eigene Völker und setze sie auch ein.

Ryadne

In der Regel benutze ich die Namen klassischer Fantasyvölker, versuche ihnen aber manchmal meine eigene Signatur zu verpassen - teilweise auch, indem ich es ähnlich wie Luna oder Szajkó mache und mich an indigenen Völkern orientiere und da so ein wenig herummixe.

Dennoch kommen auch mir immer mal wieder Eigenkreationen unter, die ich aber dann auch nicht so "bewusst" entwickle, in dem Sinne, dass ich mir denke "Hey, ich brauch ein neues Volk" und dann mach ich mich da dran. Meist entstehen die eher zufällig aus einem Mangel heraus, den die klassischen Völker nicht in meinem Sinne decken können und die Kultur entwickelt sich dann erst nach und nach. So sind etwa die Thargorae entstanden, die ich bisher in zwei Welten verwendet habe. Im Prinzip sind sie normale Menschen, deren Alterungsprozess aber durch verschiedene Umwelteinflüsse verändert wurde; welche genau ist nochmal weltenabhängig. Oder dann gibt es noch die Veairey, ein weißhaariges und -häutiges Volk, dem bei Mondschein Krallen wachsen. Sie sind aus dem Problem entstanden, dass ich einerseits Werwölfe nicht gerne verwende, andererseits aber sowas in der Art mal benötigt habe. Joa, das sind mal so zwei Beispiele.

Naudiz

Früher (ist noch gar nicht so lange her) habe ich so ziemlich alles in meine Geschichten gepackt, was die klassische Fantasy hergibt. Einiges habe ich abgewandelt, das meiste ist aber so geblieben, wie Herr Tolkien es vorgegeben hat.
Ich habe aber - auch dank einiger sehr harter Kritiker - bemerkt, dass meine Welt durch die vielen, vielen verschiedenen Völker und Rassen viel zu überladen war. Stur, wie ich bin, musste ich aber trotzdem daran festhalten - und habe die Geschichte im Endeffekt an die Wand gefahren.

Seitdem benutze ich bevorzugt die menschliche Rasse mit zahlreichen verschiedenen Kulturen. Das hat auch damit zu tun, dass ich meine Lesevorlieben seit der ersten Geschichte sehr verändert haben - wo ich vorher noch überzeugter Fan von High Fantasy im Stil von Tolkien und Hohlbein gewesen bin, lese ich jetzt lieber harte, realistische High- bis Low Fantasy, wie sie z.B. G.R.R. Martin oder Joe Abercrombie schreiben.

Das heißt jetzt aber nicht, dass ich den klassischen Völkern vollkommen abgeneigt bin. Ich bin nur der Meinung, dass a) man nicht zu viele davon in einer Geschichte benutzen sollte und b) die Völker zum Setting passen müssen. Für mein momentanes Flaggschiff, die Göttertöter, benutze ich die nordische Mythologie, und diese schreibt nun einmal allerlei humanoide Völker (Menschen, Alfen, Schwarzalfen, Vanen, Asen...) vor. Das kann man nicht einfach streichen, wenn man authentisch sein will. Allerdings habe ich die Schwarzalfen, die laut der Edda ja Zwerge sein sollen, so umgeändert, dass es jetzt mehr oder weniger Dunkelelfen sind. Ich modifiziere also gerne die klassischen Völkervorgaben, sodass sie auf mich als Autor passen.

Lemonie

ZitatSeitdem benutze ich bevorzugt die menschliche Rasse mit zahlreichen verschiedenen Kulturen. 

Ja, das mache ich eigentlich auch oft so. In einer meiner Projekte (das ich leider aus anderen Gründen an die Wand gefahren habe, aber irgendwann in naher Zukunft wiederbeleben möchte) gibt es dann eben Unterschiede zwischen verschiedenen Teilen der Welt, es gibt Nomaden (denen z.B. meine Prota entstammt), und so weiter.
Zu viele Völker hat bei mir auch noch nie funktioniert, weil ich mich da automatisch in Details oder Nebenhandlungen verliere oder dann das Gefühl habe, meine ach so toll ausgedachte Welt nicht genug in den Plot eingebaut zu haben...


ZitatIch modifiziere also gerne die klassischen Völkervorgaben, sodass sie auf mich als Autor passen.

Noch so etwas, was ich auch so mache. Klar gibt es verschiedene Stereotypen, die man mit verschiedenen Wesen verbindet. Aber ich weiche gerne davon ab, und bisher hat es für mich auch so funktioniert...


Fianna

#82
Zitat von: Bright eyed Raven am 24. April 2007, 06:49:34
Ich glaube, dass diese "Verwechslung" zwischen Elfen und Feen, was die Benennung der beiden Rassen angeht, aus der Geschichte der Märchen kommt. Denn früher waren in der Mythologie und den Märchen diese kleinen zarten, beflügelten Geisterwesen eben oft Elfen.
Aber in der Fantasy kenne ich sie ausschließlich auch als Elfen, die in der Gestalt den Elben von Tolkien gleichkommen.
Es war tatsächlich William Shakespeare, der den Begriff verschwimmen ließ, wenn ich mich recht entsinne. (Ich kann auf Wunsch gerne das passende Zitat aus einem Sachbuch heraussuchen).
Das einzige, was man dem Meister vorwerfen kann. Und das Wintermärchen natürlich. Wobei, das Stück ist so schlecht und lieblos gemacht, das ist sicher ein Plagiat was ihm nur zugeschrieben wurde  ;D

Zitat von: Artemis am 23. April 2007, 17:55:18
[...] aber man muss immer so denken, wie der Leser denkt.
Menschen sind Gewohnheitstiere. Sobald ein Fantasy-Fan im Klapptext den Begriff "Elfen" ließt, macht er sich sofort sein stereotypes Bild von dieser Rasse - groß, schön, tapfer, wie die Elben aus HdR, DIE Elben quasi. Das passiert unbewusst, ohne sein oder unser Zutun.
Wenn er dann das Buch aufklappt und ließt, dass die Elfen plötzlich hässlich und böse sind, ist er verwirrt, vielleicht sogar enttäuscht. Man hat ihm Hunger auf ne Elfenstory mit wahrscheinlich guten und hübschen Elfen gemacht, und dann kracht man total gegen seine Erwartungen...
Man könnte die Wesen ja umbenennen. Elizabeth Haydon nimmt z.B. "Lirin" für ihre Version von Elben.
Man kann es aber auch sein lassen. Bei Eoin Colfer leben die Elfen UNTER der Erde, sind super technologisiert, können nicht fliegen und haben Laserwaffen.
Und es ist sehr glaubwürdig und gut. Nur eben ziemlich craic aber er ist ja Ire ^^

Zitat von: Aryana am 24. April 2007, 18:43:02
Das schöne bei selbst ausgedachten Völkern ist: die Recherchiererei entfällt (ich bin stinkend faul, was das Recherchieren angeht), und wenn einem etwas Nues zum Volk einfällt, kann man es einbauen, wenn es passt. :)
Komisch, ich recherchiere immer sehr viel bei Fantasy. Bei einem geflügelten Volk z.B. habe ich elend viel über Vögel gelesen, und eine Formel gefunden, die das passende Verhältnis Flügel-Körpergröße berechnet  ;D Das Vieh soll ja auch getragen werden und nicht wie ein Stein herunter fallen.
Viele Menschen geben sich da vielleicht mit Schätzungen zufrieden, aber ich bin da etwas zwanghaft.
Außerdem bin ich schlecht im Schätzen  ;)

Zitat von: Grey am 24. April 2007, 01:16:26
Neue Völker und Rassen können voll super sein, wenn gut durchdacht. Aber, man mag mich für altmodisch halten, ich finde Menschen immer noch am interessantesten.
Nicht nur das. Es macht auch irre Spaß, sich menschliche Kulturen auszudenken.
Ich habe hauptsächlich Menschen auf meiner Welt, denn Protagonisten sind zumeist Menschen. Ich stelle es mir so vor, dass es bei mir viel mehr "Fantasywesen" gibt (also rein von der Häufigkeit als auch die eine oder andere Rasse mehr), die ihre Existenz vor der Menschheit jedoch verborgen halten.

Zitat von: Tasman am 24. April 2007, 11:07:29
Am wichtigsten (für die Handlung) ist die Kultur. Was für eine Art von Lebenraum haben sie, was für ein soziales und spirituelles miteinander, was für eine Art von Deckung der Grundbedürfnisse und Wirtschaftskreisläufe haben sich etabliert.
Wenn die Fragen stimmig beantwortet sind, kann man sich dran machen sie entweder humanoid (positiv besetzt), monsterartig (automatisch negativ besetzt) oder mit Kindchen Schema (Plüsch Flausch Knubbelnasen Glubschaugen) zu basteln. Oder irgendwo dazwischen.
Interessant, ich mache es genau umgekehrt. Ich weiß immer zuerst, ob ich die Geschichte eines menschlichen Volkes, einer Fantasy-Rasse oder von beiden erzählen möchte.
Allerdings arbeite ich immer nach dem Prinzip "Konflikt-Lösung" und baue dann meine Handlungsstränge drum herum; da sind die groben Rahmenbedingungen schon bei dieser Sache fest.


Ich hab bisher erst 3 Völker erfunden (geht man von Romanprojekten aus): zwei sind Eigen-Versionen von bekannten Völkern.
Wobei ich bei den bekannten Völkern stark auf die sagenhaften Vorstellungen gehe und basierend auf diesen Informationen meine Völker entwickele. Daraufhin - wenn das Gerüst steht - wird die Fantasy-Literatur konsultiert (oder Leute, die gerne über die betreffenden Völker lesen) und ich schaue, ob ich aus Versehen irgendwo zu ähnlich dran bin. Dann wird natürlich geändert.
Bei dem einen Volk habe ich bisher keine Eigenbezeichnung erfunden - ich diskutiere noch mit meinen Kritikern, ob es zu weit entfernt von der ursprünglichen Version ist.
Das zweite ist ABSOLUT anders - aber nicht einfach das Gegenteil. Hier bin ich schon selbst darauf gekommen, es anders zu nennen. Allerdings ist die Figur eine Art Kaspar Hauser und begegnet auch keinem Menschen - also gibt es weder eine menschliche Bezeichnung (=unsere) noch eine Eigenbezeichnung. Das passt sehr gut. Da der Protagonist isoliert von Mit-Volksgenossen leben wird, habe ich noch keine anderen Vertreter des Volkes kennen gelernt. So bleibt auch der Eigenname für mich verborgen.

Für das dritte Volk, das GANZ selbst erfundene, habe ich recht viel recherchiert, z.B. um ein glaubwürdiges Körpermaß hinzubekommen. Etwas schwierig war es, ein Wort als Bezeichnung zu erfinden. Ich hab etwas mit der Sprache überlegt - wie klingen Worte dort? - und bin dann auf ein Wort gekommen, dass ich als passend empfand.

Hm, eigentlich sind es 5 Völker wie mir auffällt.
Als Nebencharaktere in Kurzgeschichten treten eine Art Nymphe und eine Art böse Göttin/Dämonin auf (letzteres ist etwas unklar). Diese wurden komplett aus der Mythologie meines menschlichen Volkes entwickelt. Natürlich kann man da Ähnlichkeiten zu irdischen Religionen finden - speziell einen bösen Gegenspieler gibts ja eigentlich immer und meist auch ne ordentliche Geschichte, wie dieser entstand/böse wurde/die ewige Feindschaft entbrannte. Ich hab mir allerdings nicht irgendwelche irdische Religionen zum Vorbild genommen. Irgendwie kannte ich mein Volk und dessen Mythologie so gut dass es wie von selbst passierte  :wolke: in solchen Momenten weiß ich nicht, ob ich mich freuen soll oder mich gruselig finden soll. Für die meisten Menschen bin ich ja schon ein Freak weil ich an die 700 Bücher habe (empfinde ich übrigens als wenig. Natürlich gemessen an den Büchern, die ich noch alle haben will)


______

PS:
Ich weiß nicht ob es bei "Völkern" so gut reinpasst: ich bin eher bei Magie-Konzepte dabei. Ich habe 3 Magie-Konzepte - wobei mir ein Rollenspieler bei dem einen schon sagte "Ach, das ist ja wie..." - Namen habsch vergessen. Bei näherer Betrachtung stellte sich zum Glück heraus, dass es doch nur eine ganz oberflächliche Ähnlichkeit ist.

FeeamPC

Zuviel recherche lenkt vom Schreiben nur ab.
Ich erfinde meine Völker "on the fly". Das heißt, wenn in der Handlung etws passiert, das einen entsprechenden Hintergrund braucht, wird der vermerkt. Im Laufe der Zeit kommen so viele Informationen über ein Volk zusammen. Bei jeder neuen Information muss ich dann nur noch darauf achten, dass sie keiner vorhandenen Information in die Quere kommt.

Beispiel: Es ist finstere Nacht, mein Prota hat kein Licht, soll aber etwas sehen können, also braucht er eine wie auch immer geartete Nachtsicht, die ich dann seiner ganzen Gattung zuschreiben muss.

Zurvan

#84
Bei mir beginnt die Entstehung einer Rasse immer mit einem Strich auf dem Papier - aus dem sich ein Wesen formt.
Wenn mir gefällt was ich sehe, fange ich automatisch an mir Gedanken darüber zu machen. Oft bekommt das Wesen dann einen Namen. Und dann mache ich mir erst Gedanken was es überhaupt ist. Oft habe ich bereits im Namen des Charakters, der dann irgendwo in einer Story eingebaut wird einen Hinweis darauf versteckt, was ein Attribut der Rasse sein könnte. Wenn ich ihn dann auch noch in die Welt einbaue, weiß ich im Grunde dann auch schon alles über die entsprechende Rasse. Kulturell, intellektuell und strukturell. Da in meinen Texten oft sehr viele verschiedene Arten miteinander klar kommen müssen, ist die Eingliederung recht einfach. Man muss nur wissen, was die anderen von ihnen halten.
Ein "on the fly" kann ich mir so gar nicht vorstellen, wahrscheinlich würde ich die Hälfte aller Regeln vergessen.

Zwei Rassen haben sich auf diesem Wege bereits entwickelt.
Humanoide stumme Vögel, die erst nach der Entwicklung der Telepathie überhaupt als intelligent angesehen wurde; erst gewaltsame Durchsetzung hat diese Rasse schließlich außerhalb eines Serviertellers etabliert. Und die zweite ist eine drachsche blinde Rasse, die in Sümpfen krokodilähnlich auf Opfer wartet, über die kaum jemand etwas weiß und als ausgestorben gelten.

Jilia

#85
Zunächst einmal, um Verwirrung zu vermeiden, meine 'Rassen' heißen Völker und sind de facto verschiedene Spezies, weil ich das biologisch logischer finde (sie können auch keine Kinder untereinander haben)

Etwas neues entsteht bei mir meistens, wenn mir auffällt, dass in einem bestimmten Landstrich noch nichts lebt oder mir einfach so, inspiriert von irgendwas, etwas interessantes einfällt. Zum Beispiel Blick ins Tierreich - Warum sollte es da keine humanoiden... Raubtiere geben?
Dann geht es los:
Was zeichnet reale Raubtiere aus und was davon übernehme ich für meine Raubleute?
Welchen Einfluss hat diese Lebensweise auf die Kultur des Volkes?
Wie nehmen sie die Welt und ihren Platz darin wahr?
Wie sieht ihre Gesellschaft aus?
Wann in der Geschichte (relativ zu ihren Nachbarn) sind sie entstanden?
Welche wechselseitigen Einflussnahmen kann es da gegeben haben?
Wie heißen sie? (Orientierung an bezeichnendem Wort in ihrer eigenen Sprache, einer wichtigen anderen Sprache oder einfach dem Namen des Landes)
Dann ist grob schon alles da, was ich wirklich vor dem Schreiben vorbereite. Wenn sich noch Fragen ergeben, kann natürlich nachgebessert werden. Man wird ja immer mal wieder von den Charakteren überrascht, die man sich so ausdenkt  ;D

In schwierigen Fragen wie Fias Vogelprojekt würde ich auf jeden Fall recherchieren. Wenn ich als Leserin über grobe Logiklücken stolpere, mag ich das Buch meistens nicht mehr - wie soll ich da als Autorin Ungenauigkeiten zulassen? Es ist wahrscheinlich Geschmackssache :)

Menschliche Kulturen habe ich auch ausgearbeitet und mir alle Mühe gegeben, sie trotz Bezüge zu unserer Wirklichkeit eigenständig sein zu lassen.
Das grauenhafteste Beispiel für gescheiterte menschliche Kulturen in einem Fantasybuch (gescheitert im Sinne von vom Autor mies gemacht) wären für mich Peter v. Bretts Bücher. Seine 'arabische' Wüstenkultur ist einfach nur blutig, brutal und rücksichtslos, sprachliche Bezüge zum echten Arabisch schlecht recherchiert - mir kam es ständig so vor, als habe er seine amerikanischen Vorurteile in einem Mixer gepackt, ein bisschen Fantasyglitzer dazu getan und dann auf den Mixknopf gedrückt. Und dann sollen die guten, humanen, lieben Menschen aus dem Norden sie akzeptieren und tolerant sein und... Seitdem mag ich ihn nicht mehr. So etwas sollte man wirklich vermeiden!!!

Fianna

Das ist auch das größte Manko an der Sworddancer-Reihe. Die Wüstenvölker sind ziemlich eigenständig ausgearbeitet, aber die grobe Einteilung in Norden und Süden... Durch die Reihe ziehen sich Dualismen. Und sie sind sehr genial character-driven, das reisst es so grade raus.
Meistens.

Bei mir kommt meistens
- eine Idee
- ein Konflikt
- eine Figur
- ihre Position in dem Grob-Plot
- ihre Eigenschaften/Stärken/Schwächen
- das dazugehörige Volk (ist er/sie typisch, untypisch? Grobplan des Volkes, was hängt alles an dem Volk dran und ist wichtig für den Plot?)

Ab ungefähr da beeinflussen sich Geschichte & Hintergrund gegenseitig.


Ab einem gewissen Punkt MUSS ich gewisse grundlegende Dinge festlegen, sonst stehe ich auf Treibsand und kann nicht arbeiten. Einzelheiten werden danach erarbeitet, wenn ich sie brauche - oder einfach nur angetäuscht.  ;D Man muss keine ganze Religion erfinden, um den Protagonisten durch ein "Heiligenfest" durchreisen zu lassen und das Ganze als groß angelegtes Konstrukt erscheinen zu lassen.


Mit kleinen zusätzlichen Informationen, die dem Geschilderten nicht widersprechen und sich in den Gesamtplan des Autorsd einfügen - kann man schon eine ganze Kultur oder Aspekte davon simulieren.
Im übertragenen Sinne: man lenke den Blick des Lesers in eine Richtung, lasse ihn bis auf 1 Meter sehen - führe ihn weiter - und der Leser hat den Eindruck, dort geht es 100 Meter oder mehr weiter...
... versteht irgendjemand was ich meine?

Sin

Also mit der Entwicklung eines neuen Menschenvolkes kann ich gerade nicht dienen, aber gerade bin ich dabei eine neue Tierart entstehen zu lassen.

Angefangen hat alles mit einer kleinen Idee, dass ich ein Tier brauche, das es so noch nicht gegeben hat.
Nach den ersten Ideen, was das Tierchen können muss, kam das Aussehen.
Der Name der neuen Rasse macht mir noch zu schaffen... aber ich glaube, dass Nari sich auf einen Namen einigen kann, mit dem ihre ganze Rasse zufrieden sein wird.

LG
Sin

Mithras

#88
Zitat von: FeeamPC am 18. Juni 2012, 12:18:24
Zuviel recherche lenkt vom Schreiben nur ab.
Ich erfinde meine Völker "on the fly". Das heißt, wenn in der Handlung etws passiert, das einen entsprechenden Hintergrund braucht, wird der vermerkt. Im Laufe der Zeit kommen so viele Informationen über ein Volk zusammen. Bei jeder neuen Information muss ich dann nur noch darauf achten, dass sie keiner vorhandenen Information in die Quere kommt.
Das sehe ich ganz anders. Wenn man nicht gut und intensiv genug recherchiert, verstrickt man sich nur allzu leicht in Widersprüche und verliert den Überblick. Einer guten Geschichte geht in meinen Augen immer ein gut durchdachtes Hintergrundkonzept voraus, das den groben Rahmen bildet, in dem man agieren kann. meiner Meinung nach kann man viel detaillierter planen und viel komplexere Geschichten schreiben, wenn man weiß, was man einen mehr oder weniger genau festgelegten Plan hat. Natürlich darf sich eine Geschichte auch während des Schreibens weiterentwickeln, aber es sollte sich im Rahmen halten - nicht, dass man plötzlich an einen Punkt gelangt, an dem der Handlungsverlauf nichts mehr mit dem Beginn zu tun hat. Nahezu alle Projekte, die ich eingestellt habe, sind genau daran gescheitert. Deshalb plane ich mittlerweile sehr akribisch und sortiere eiskalt Ideen aus, die nicht mehr in das Konzept passen, auf das ich mich vor gut zwei Jahren festgelegt habe.

Das betrifft natürlich auch die Völker. Mir sind in den letzten Jahren viele Ideen gekommen, die ich aber nicht weitergesponnen habe, da es mit meinen Plänen unvereinbar wäre. Wenn ein Autor zu viele mittelmäßig ausgearbeitete Völker (im Sinne der klassischen Fantasyliteratur) ins Rennen schickt, wie es z. B. Erikson oder Heitz tun (wobei sich Heitz noch weniger Gedanken als Erikson macht), gewinne ich rasch den Eindruck, dass er seine Grenzen nicht kennt und mit Quantität statt mit Qualität punkten will. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass ein Dutzend kulturschaffender Arten auf einem einzigen Planeten nebeneinander existieren kann. Der Neanderthaler ist ja vermutlich deshalb ausgestorben, weil er vom Homo sapiens verdrängt wurde, der aus irgendeinem Grund einen Vorteil hatte. An mangelndem Verstand hat's sehr wahrscheinlich nicht gelegen.

Dann doch lieber wenige bis gar keine fremden Arten, sondern lieber eine detaillierte Ausarbeitung dessen, was "da ist". Ich finde es viel spannender, ganz und gar in das Denken und die Mentalität anderer Völker/Kulturen einzutauchen, die völlig anders ticken als wir. Richtig gut hat das in meinen Augen Bakker mit seinen Cûnuroi/"Nichtmenschen" gelöst, die zwar als Antwort auf Tolkiens Elben gedacht sind, dabei aber in ihrer Kultur und Denkweise etwas völlig Eigenes darstellen.

Da sich an meinen Ideen seit Jahren nicht viel verändert hat und ich Inspirationen zu neuen Völkern bislang erfolgreich abblocken konnte, kann ich ehrlich gesagt nicht sagen, wodurch ich mich inspirieren lasse. Vermutlich ist es einfach der Spaß am Basteln, der mich antreibt...
Ich persönlich finde die Frage spannend, was passiert, wenn hoch entwickelte Zivilisationen irgendwann - sei es plötzlich, sei es allmählich - in ihrer Entwicklung stehen bleiben. Es stellt in meinen Augen eine echte Herausforderung dar, das glaubhaft zu vermitteln, denn es gibt zu viele Faktoren, die Stillstand verhindern. Ich habe mir für die drei menschlichen Völker, die man nicht den Ethnien im klassischen Sinne (Europäer, Asiaten, Afrikaner, ...) zuordnen kann, drei verschiedene Antworten auf diese Frage überlegt. Der wichtigste Faktor ist wohl die geographisch isolierte Lage, aber auch das hohe Alter von mehreren Jahrhunderten, das zumindest die Angehörigen der (nach eigenem Verständnis gottgleichen) Oberschicht erreichen können, trägt dazu bei. Da sich die magische Begabung auf eben diese Oberschicht beschränkt ist, gibt es auch keine wirkliche Möglichkeit, die daraus resultierenden starren Gesellschaftsstrukturen zu überwinden. Die Völker selbst sind in sich dabei im Grunde sehr heterogen, da die einen Angehörigen ein vermeintlich göttliches Erbe vorweisen können, und die anderen eben nicht, und dennoch wirkt der Glaube an die gemeinsame, göttliche Abstammung bis zu einem gewissen Punkt verbindend.
Trotz dieser strukturellen Ähnlichkeiten unterscheiden sich die Völer in ihrer Kultur, ihrer Mentalität und ihren Gesellschaftsstrukturen stark voneinander und sind in dieser Hinsicht auch in sich sehr heterogen, da es natürlich auch regionale Besonderheiten gibt.

In meiner Geschichte existiert nur ein nicht-humanoides Volk, und selbst das nur auf theoretische Weise, da es ausgestorben ist. Da reptiloide Urvölker sehr beliebt zu sein scheinen (vermutlich, weil sie sehr urtümlich wirken), wollte ich mir etwas anderes überlegen, aber auch da sind die Möglichkeiten beschränkt, wenn man sich mögllichst nah an unserer Welt mit ihrer Fauna orientiert. Am Ende lief es daher auf etwas Vogelartiges hinaus, zumal Vögel ein überaus komplexes Gehirn besitzen (das in vielerlei Hinsicht effektiver Arbeitet als ein Säugerhirn), allerdings handelt es sich dabei um Nachfahren einer evolutionären Seitenlinie der modernen Vögel, die noch in der Kreidezeit existierte. Der Grund: Bei Vögeln sind die Fingerknochen bereits fusioniert, komplexe Hände existieren nicht mehr, und derartige Strukturen werden sich wohl auch kaum neu ausbilden. Meine "Vogelmenschen" brauchen ihre Hände jedoch als universelle Werkzeuge, wie wir es tun. Fliegen ist auf diese Weise kaum möglich, also habe ich mir überlegt, dass sie einen ähnlichen Weg in ihrer Entwicklung eingeschlagen haben könnten wie unsere Vorfahren und sich von Wald- zu Steppenbewohnern entwickelt haben. Ihre Anatomie ähnelt daher in der Tat der eines Affen, doch über die Größe eines Makaken sind sie nicht hinausgekommen.
Ein wichtiger Aspekt ist die Kommunikation. Bei uns Primaten ist das je leicht, da wir unsere Gesichtsmuskulatur besitzen und so eine Reihe von Gefühlen ausdrücken und auf hoch entwickelte Weise kommunizieren können. Vögeln fehlt eine derart ausgeprägte Gesichtsmuskulatur, und das aus ganz banalen Gründen: Sie müssen als Neugeborene keine Milch saugen. Die Rolle der Mimik übernimmt daher vor allem die Gestik, aber auch die verbale Kommunikation (aufgrund der andersartigen Stimmerzeugung bei Vögeln sind ganz andere, häufig vielschichtigere Laute möglich). Von zentraler Bedeutung ist aber auch die Befiederung, die durch Muskeln gezielt bewegt werden kann. Ob nun Brustflecken ver- und aufgedeckt werden, einzelne Federn abgestellt oder angelegt werden - alles hat eine Bedeutung. Es macht einfach irrsinnigen Spaß, sich darüber den Kopf zu zerbrechen! ;D

Adiga

#89
Ich schreibe vorwiegend über menschliches.  Weshalb ich eigentlich nur Menschen in meiner Geschichte und der dazugehörenden Welt angesiedelt habe.
Sie sollten aber möglichst weit weg sein und keinesfalls auf unserer Erde leben, weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft und ihre Zivilisationen sollten auch durch kein noch so wahnsinnig schnelles Raumschiff erreichbar sein, auch nicht mit viel Phantasie. Deshalb hab ich sie kurzerhand in einem Ort außerhalb unseres Universums angesiedelt.
Die Weltbedingungen dort außerhalb unseres Universums sind so anderes, es kam zwangsweise zu einer gänzlich anderen Entwicklung. Woraus sich die ganze Geschichte entwickelt hat.
Die Menschen sind eigentlich die gleichen wie hier. Aber wegen der anderen Bedingungen passieren dort mit den Menschen Dinge, die sich auf unserer Erde niemals ereignen könnten.

Wie die Welt entstand...
Am Anfang als die Welt entstand, gab es dort bloß sieben namenlose Urkräfte, sie füllten die Welt zur Gänze aus, weil sie alles ausfüllten brauchten und sie sich auch nicht von der Stelle zu bewegen. Sie erforschten entwickelten sich weiter in dem sie untereinander in Interaktion traten. Zuerst mehr eine elementare Wechselwirkung und irgendwie wurde daraus so was wie Kommunikation.
Letztlich war es ihre Experimentierfreude, die sie veranlasste einen Teil ihrer Welt einer anderen Kreatur abzugeben. Nach langen hin und her und gegenseitigem Einverständnis erschufen sie das Geschöpf Idryll. Es sollte so mächtig sein wie ein Geschöpf nur sein konnte. Konstruktiv und einfallsreich, gut und voll des Datendrangs ihre Welt zu einer noch besseren zu machen. Die Sieben Urmächte rückten so gut, es ging etwas enger zusammen und gaben Idryll den schmalen Rand um sie herum.
Dann war Idryll da und damit dieses Geschöpf zeigen konnte, was es drauf hatte, brauchte es etwas Energie. Idryll bekam also von den Urmächten jene Energie geliehen, aus der die Sieben Urmächte bestanden. Es gab nur diese Energie, sonst existierte in jener Welt nichts. Zuerst gab sie nur wenig, weil sie nicht wussten, ob Idryll eine gelungene Schöpfung war.
Idryll erwies sich schließlich als noch besser, wie sie es für möglich gehalten hatte. Er erzeugte die wunderbarsten in allen nur erdenklichen Farben leuchtenden Energieansammlungen. Sie wanderten sogar umher. Wenn Idryll die Energie ausging gaben sie ihm immer noch ein bisschen mehr. Und wenn Idryll all den Platz mit seinen Schöpfungen verbraucht hatte, rückten sie wieder ein Stück zusammen.
Idrylls Schöpfungen bekamen immer mehr Platz und bald hatte er auch den wesentlichen Anteil der verfügbaren Energie, aber natürlich nur geliehen. In den sieben Urmächten entstand der Wunsch auch sie wären so einfallsreich wie Idryll. Und sie entschieden eine achte Urmacht zu erschaffen, die es verstehen sollte, aus der vorhandenen Energie noch viel unglaublichere Dinge zu erschaffen wie es bisher gab. Sie sollte die Fähigkeit haben, das Wesen der Energie zu erforschen, so dass es mit der Fortdauer alles Wissen darüber erlangte, was es geben konnte. Vielleicht fand es ja heraus, wie man selbst die Energie noch verbesserte.
So erschufen sie Ays und sie machten so gut, wie sie konnten einen Platz in ihrer Mitte frei und den gaben sie dann ihrem neuen Geschöpf. Ays bekam nur ein bisschen Energie, weil um das Wesen der Energie zu erforschen, genügte es ja, wenn die Sache viel kleiner blieb. Außerdem war da in der Mitte wenig Platz.
Ays machte sich auch prächtig, er dehnte und streckte die Energie und brachte der Energie bei sich so zu verhalten wie es seinen Wünschen entsprach. Wenn Ays wollte, sie sollte nach links fließen, dann floss sie nach links. Die Urmächte erkannten bald. Dass Ays die Energie nicht zu besitzen brauchte. Er konnte sie aus immer größerer Entfernung beherrschen. Bald bewegte Ays selbst die Energie  aus der die Urmächte bestanden. Die Urmächte fanden das lustig. Es war eine spannende Zeit, bis Ays herausgefunden hatte, wie die Urmächte beschaffen waren, wie sie miteinander über die Energie kommunizierten und wie diese sieben Mächte ihn erschaffen konnten.
Ays nahm ihnen die Energie schließlich weg, alles was sie noch besaßen und entmachtete sie. Dann erst entdeckte er Idryll und sah, dass es etwas noch viel Mächtigeres gab. Idryll hatte einen unvorstellbar großen Kosmos aus leuchtender Energie geschaffen und er hatte so etwas Komisches wie einen gedehnten Raum erzeugt.
Ays brütete darüber nach wie er sich Teile davon einverleiben konnte. Ays beobachte stellte neue Experimente an, versuchte Idrylls Schöpfungen zu imitieren. Aber er konnte die eigene Energie nicht zum Leuchten bringen so wie Idryll. Ays formte einen Tunnel und fing ein bisschen von dem leuchtenden Zeugs ein, um es zu erforschen. Durch den Schlauch kam es schließlich bis ins Zentrum wo Ays war. Er sah sich das Ding von nah an. Ays erkannte, er konnte das Wesen dieser leuchtenden Energie nicht beeinflussen, aber er erkannte dass es sich strukturell bewegte viel schneller als seine Energie, die wie die Dunkelheit selbst zu sein schien.
Also begann er die strukturelle Beschleunigung seiner eigenen Energie zu erforschen. Die Erkenntnisse die aus diesen Forschungen gewann, sollten die Welt für immer verändern.
Als Ays sich gewappnet fühlte begann er in Idrylls Kosmos einzudringen. Daraus entstand schließlich der große Konflikt und beide Mächte verbesserten auf Grund, weil Ays Angriffe machte und Idryll sich von Mal zu Mal geschickter verteidigen musste, ihre Fähigkeiten mit der Energie umzugehen. Idryll konnte seine Energie von Natur aus auf das unendliche verdichten und beschleunigen wenn es sein musste. Ays musste diese Dinge erst verstehen, und für alles Neue Gegenmaßnahmen herausfinden.
Letztlich erkannte Ays, dass er nie mächtiger sein würde als Idryll und dass er ihn besiegen könnte wenn er es List und Tücke machte.

Ays war es der im Zentrum schließlich aus weitgehend entschleunigter Energie feste Materie erzeugte und einen Platz schuf, wo sich sogar Leben entwickelte. Das machte immer nur um das Wesen der Dinge besser zu verstehen und um Wege und Mittel zu haben. Womit er irgendwann Idryll endgültig besiegen könnte.

Die Menschen in meiner Geschichte wissen nichts oder nur wenig von Ays und Idryll. Beide Mächte waren nicht mehr für das Geschehen von unmittelbarer Bedeutung, sie existierten nicht mehr als handelnde Geschöpfe. Aber der Konflikt zwischen beiden Kräften ging dennoch weiter und jede Kreatur in dieser Welt sogar Sterbliche Geschöpfe wie die Menschen konnte mit diesem Kampf, wo es um die Vorherrschaft in der Welt ging in Berührung kommen. Und davon handelt die Geschichte schließlich.


Und weil es für diese Welt einfach notwendig war, habe ich etliche "Geschöpfe der Macht" erfunden. Die entweder auf der Seite Idrylls stehen oder auf der Seite von Ays oder manchmal auch nur auf ihrer eigenen Seite.