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eBook - Der falsche Weg für die Verlage?

Begonnen von Kaeptn, 07. Oktober 2010, 08:30:51

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treogen

Zitat von: Sven am 26. April 2011, 14:12:12
19% für EBooks? Gab es eine Begründung beim Niederschlagen?

Elektronische Dienstleistungen (und dazu gehören auch E-Books) unterliegen dem vollen Umsatzsteuersatz, während gedruckte Bücher als Kulturgut unter die Ermäßigung fallen.

In Spanien wurde es bereits umgesetzt, aber die EU-weite Petition steckt schlicht und einfach fest (und derzeit wird unsere Regierung wohl kaum eine Steuersenkung hinnehmen).
www.verlag-torsten-low.de

Phantastik vom Feinsten

Fizz

#46
Zitat von: Sven am 26. April 2011, 14:12:12
Man darf auch nicht vergessen, dass ein Großteil der Buchkonsumenten ein Buch als Ausstellungsstück sieht. Wer im Wohnzimmer ein Bücherregal voller Bücher stehen hat, gilt im Allgemeinen als intelligent. Wer den Reader voller EBooks hat, ist bestenfalls ein Nerd  ;D

Daran hatte ich noch gar nicht so gedacht, aber es spielt sicher auch eine Rolle.

Irgendwie hat das ebook runterladen für mich den selben Stellenwert wie kostenfreie Software runterladen.
Da fehlt mir einfach etwas, dass mir vermittelt, dass ich einen Gewinn aus dem Kauf erziele. Das ebook ist da irgendwie zu nah am "Roh-Produkt" und hat irgendwie den Beigeschmack vom "günstigen Nebenprodukt".
Zudem habe ich das Gefühl, dass Daten die einmal weg sind unwiederruflich zerstört sind, auch wenn ich mir sie eigentlich wieder holen kann.

Hr. Kürbis

Vielen Dank für das tolle Thema hier, übernächste Woche halte ich darüber einen Prüfungsvortag an der Uni und werde dann hoffentlich für ein Studium zugelassen ...

Mein Thema wird dann lauten: E-Books und E-Reader: Chance für Autoren und Herausforderung für Verlage.
Da es sich um eine kulturwissenschaftliche Prüfung handelt, dreht sich das Gespräch eben um die Veränderung des Lesens, am Rande auch um marktwirtschaftliche Gegebenheiten.

Was ich sehr spannend finde, ist, wie ihr hier reagiert. Ein ablehnende Haltung lese ich hauptsächlich von den Leuten, die wohl selbst noch nie einen E-Reader in der Hand gehabt haben. Natürlich ist das lesen mit dem E-Reader ein haptisch völlig anderes Erlebnis als mit einem "analogen" Buch in der Hand, unterscheidet sich aber immens vom Leseerlebnis am PC-Bildschirm oder auf dem Smartphone. Es ist vergleichbar mit dem ablesen eines Taschenrechners, natürlich viel besser aufgelöst. ;)
Ich selbst besitze den Kindle und habe ihn mir sofort bestellt, als er auch für deutsche Verbraucher mit deutschem Markt verfügbar gemacht wurde. Was soll ich sagen? Ich mag ihn, werde mir, wenn möglich, zukünftig Bücher nur noch in elektronischer Form kaufen.
"Warum zur Hölle?" schreit jetzt bestimmt so mancher auf.

Ganz einfach:
- ich habe Zuhause insgesamt 33 Meter Stellfläche für Bücher, die voll belegt sind, wohin also mit noch mehr Büchern? An einen Umzug mag ich gar nicht denken, zumal der als zukünftiger Student auf mich zukommen könnte. Studentenbude? Platzt aus allen Nähten dann. :wums:
- es ist so bequem, abends im Bett zu lesen und nur mit einem Fingerklick umzublättern. Und gerade im Fantasy-Sektor sind 800+ Seiten keine Seltenheit und alles andere als leicht zu händeln. Und versucht mal, die komplette Das Lied von Eis und Feuer-Saga mitzunehmen. Auf dem E-Reader kein Problem.
- ich kann mir jederzeit und überall Bücher aus dem Amazon-Angebot herunterladen. Buch im Urlaub ausgelesen und kein neues zur Hand? Einfach schnell online shoppen gehen und ohne von der Liege aufzustehen frisches Lesefutter genießen.
- ich kann vorher die Leseprobe genießen (oder eben auch nicht). Im Buchhandel hat mich schon so manches Buch durch gute Aufmachung geblendet, hier lade ich mir einfach die ersten 10 Seiten (oder so) runter und kann gefahrlos probelesen. Beim analogen Buch habe ich das nie gemacht, beim digitalen bürgert sich das bei mir ein.
- mein Handy lässt sich mit dem Kindle synchronisieren. Hab ich den E-Reader nicht mit, muss aber z.Bsp. beim Arzt noch etwas warten, zücke ich mein Handy und lese an genau der Stelle weiter, an der ich gestern aufgehört habe ... und abends im Bett das selbe Spiel, mein Kindle blättert automatisch zu der Seite, die ich zuletzt auf dem Handy "aufgeschlagen" hatte. Praktisch!
 
Aber es gibt natürlich auch Nachteile:
- ich als Kunde werde durch die Bindung an Amazon noch transparenter. Ist mir aber egal, da man heutzutage überall durchleuchtet wird, mein Handy sicher meine Positionsdaten versendet, ich mit jeder Kundenkarte registriert werde und auf sozialen Netzwerken mein Privatleben verbreite ... drauf gesch*****! :wart:
- Die Haptik fehlt mir schon! Ein "frisches" Buch ist einfach genial, ein "alter Schinken" hat auch ein gewisses Aroma... Papier ist toll, um das Erlebnis werde ich natürlich jetzt gebracht. :buch: *schnüff*
-Buch verleihen oder wieder verkaufen? (Noch) unmöglich!
- was mich am meisten stört ist die Tatsache, das ich nicht mal eben vorblättern kann um zu sehen, wie lang das Kapitel eigentlich noch ist. Kein Finger zwischen den Seiten, durchblättern etc. Ist bei einem E-Reader mit Arbeit verbunden und es ist dann doch recht aufwändig, ein Lesezeichen zu setzen etc. nur um zu spicken. Zumal es keine Seitenzahlen mehr gibt sondern eine Prozentanzeige. Das Buch ist 50% gelesen? Seeehr schwammige Aussage!

Für ich überwiegen aber die Vorteile, es gibt aber noch weitere: skalierbare Schrift, gerade für Leser mit Sehschwäche durchaus eine tolle Sache! Ab 60 Büchern werden elektronische Bücher auch "umweltschonend", d.h. dann hat man den Reader und die theoretisch dafür gedruckten Bücher ausgeglichen und liest ressourcenschonend. Ist mir auch wichtig, aber kein Kaufgrund.
Die Haptik ist echt anders, aber die Entwicklung wird so wie bei der Musikindustrie verlaufen. Was haben Plattenfans über die CD gelästert? "Viel zu steril, zu perfekt im Klang!" Und wo ist die Schallplatte jetzt? Ein Liebhaberstück, eine Randnotiz des Musikmarktes. Und der CD geht es ebenfalls an den Kragen, wer hat denn bitte keinen MP3-Player? Musik ist bereits digital und Bücher werden es ebenfalls werden. Das wird auf Kosten der (großen) Verlage gehen, die sich dem verweigern oder nicht rechtzeitig auf den Zug aufspringen können, der längst an Fahrt gewonnen hat. Mir tut es dann echt leid für die (kleinen) Buchläden, von denen sicher einige auf der Strecke bleiben werden. Aber so ist es den Plattenläden auch gegangen...

Fizz

Ui, danke für den tollen Beitrag Stefan.
Ich selbst bekomme vll. zu Geburtag einen Kindle... mal sehen. Würde mich jedenfalls freuen! Denn obwohl ich auf das "echte Buch" aus Papier nie verzichten wollte, sehe ich gerade im Urlaub oder Unterwegs im Ebook+ Reader einen Vorteil.
Schade ist nur, dass zum Beispiel Schul- und Studienbücher oft noch nicht digitalisiert sind, bzw. nicht ausleihbar sind.  (Gerade weil ich es nicht einsehe, für ein paar Seiten zum lernen, ein ganzes Buch mitzuschleppen) Das wäre für mich wirklich die Kirsche obendrauf.

Judith

#49
Ich habe mittlerweile auch einen Reader, und zwar den Sony PRS-350. Ich bin davon ebenso überzeugt wie Stefan und habe auch ähnliche Erfahrungen damit gemacht, nur unterscheidet sich der Sony natürlich in einigen Punkten vom Kindle, weshalb ich zu ein paar von Stefans Plus- und Minuspunkten etwas hinzufügen möchte.

Zitat- ich kann mir jederzeit und überall Bücher aus dem Amazon-Angebot herunterladen. Buch im Urlaub ausgelesen und kein neues zur Hand? Einfach schnell online shoppen gehen und ohne von der Liege aufzustehen frisches Lesefutter genießen.
Das ist mit dem Sony nicht möglich, wegen fehlendem WiFi.
Mir selbst fehlt das nicht, weil ich ja auch im Vorfeld genug auf den Reader laden kann. Es mangelt ja auch nicht unbedingt an gratis verfügbaren Klassikern, weshalb man sich problemlos mehrere Bücher einfach mal so als "eiserne Reserve" draufladen kann.
Aber wem es wichtig ist, ein Buch wirklich sofort direkt vom Reader aus kaufen zu können, sollte natürlich unbedingt einen Reader mit WiFi kaufen.

Zitat- ich als Kunde werde durch die Bindung an Amazon noch transparenter. Ist mir aber egal, da man heutzutage überall durchleuchtet wird, mein Handy sicher meine Positionsdaten versendet, ich mit jeder Kundenkarte registriert werde und auf sozialen Netzwerken mein Privatleben verbreite
Der Sony ist ein Reader ohne Shop-Bindung, daher fällt dieses Problem für mich weg.

Zitat- was mich am meisten stört ist die Tatsache, das ich nicht mal eben vorblättern kann um zu sehen, wie lang das Kapitel eigentlich noch ist. Kein Finger zwischen den Seiten, durchblättern etc. Ist bei einem E-Reader mit Arbeit verbunden und es ist dann doch recht aufwändig, ein Lesezeichen zu setzen etc. nur um zu spicken. Zumal es keine Seitenzahlen mehr gibt sondern eine Prozentanzeige. Das Buch ist 50% gelesen? Seeehr schwammige Aussage!
Mit dem Sony kann man ohne weiteres flott "durchblättern". Ein rasch mal vorblättern um zu sehen, wie lang das Kapitel noch ist, ist also kein Problem.
Und es gibt auch keine Prozentanzeige, sondern Seitenzahlen.

Was ich damit jetzt ausdrücken wollte: Vieles hängt natürlich auch von dem Reader ab, den man besitzt. Deshalb halte ich es für sinnvoll, sich im Vorfeld genau zu informieren, was die Unterschiede sind und zu überlegen, was für einen selbst wichtig ist.

Ich werde übrigens jetzt kaum aufhören, "richtige" Bücher zu kaufen. Für mich sind eBooks und ein Reader eine Ergänzung. Gerade bei englischen Büchern ist das toll, da amerikanische Taschenbücher oft von einer katastrophalen Qualität sind. Mal ganz von dem Vorteil des integrierten Wörterbuchs abgesehen.
Aber manche Bücher möchte ich einfach gebunden im Regal stehen haben - und man bekommt ja auch nicht jedes Buch als eBook.
Daher ist das für mich keine entweder-oder-Frage.

Fizz

OT: Welche Formate können eure Reader eigentlich lesen?

Hr. Kürbis

Meiner "liest" bisher nur die Amazon Dateien, .azw also.
pdf. kann er natürlich auch und in Zukunft werden wohl auch e.pub laufen.

gbwolf

ePub-Dateien kann man schon seit Jahren auch ausleihen, statt sie sich zu kaufen. Unter www.onleihe.net kann man sehen, ob die eigene Bibliothek mitmacht. Die Leihfristen sind unterschiedlich. Man synchronisiert die Dateien über die Acrobat Digital Edition auf den REader. Mit Sony geht das auf jeden Fall. Ob es mit dem Kindle geht, weiß ich nicht.

Hr. Kürbis

Zitat von: Die Wölfin am 05. Juni 2011, 15:04:26
ePub-Dateien kann man schon seit Jahren auch ausleihen, statt sie sich zu kaufen. Ob es mit dem Kindle geht, weiß ich nicht.

Nö, noch nicht. Deswegen wird im Hintergrund wohl daran gewerkelt um eben Tür und Tor für eine Ausleihe zu ermöglichen. Das sollte man beachten, will man sich einen E-Reader anschaffen.

"normaler" E-Reader:
Offen auch für Ausleihe, allerdings muss man sich dann mit DRM (Kopierschutz) herumschlagen oder auf gemeinfreie Daten zurückgreifen.

Kindle:
Geschlossenes System, mit dem man sich (noch) an Amazon bindet oder ebenfalls auf gemeinfreie Daten zurückgreift.

Mir war das mit dem DRM zu umständlich und da wegen der Buchpreisbindung auch alle E-Books gleich kosten, habe ich zum Kindle gegriffen. Dank 3G kann ich da überall Bücher kaufen und bin nicht vom PC oder WiFi abhängig.

Kaeptn

Zitat von: Stefan am 05. Juni 2011, 12:57:11
- ich habe Zuhause insgesamt 33 Meter Stellfläche für Bücher, die voll belegt sind, wohin also mit noch mehr Büchern? An einen Umzug mag ich gar nicht denken, zumal der als zukünftiger Student auf mich zukommen könnte. Studentenbude? Platzt aus allen Nähten dann. :wums:

Das Argument zieht freilich bei vielen nicht, denn a) zwingt dich ja keiner die Bücher zu behalten und b) WOLLEN die meisten ja ihre Bücher im Regal stehen sehen und u.a. das würde ihnen bei einem eReader fehlen.

Das Hauptproblem der eBooks sehe ich aber in der Preispolitik der Verlage. Ich wäre ja bereit auf Haptik und Wiederverkaufsmöglichkeit zu verzichten, aber dann sollen mir die Verlage, die Druck-, Transport- und Lagerkosten zahlen bitte schön auch entgegenkommen.

Was deine Vergleiche mit anderen Medien angeht ein Gegenbeispiel: Seit Jahren gibt es mit Steam & Co die Möglichkeit, Spiele online zu kaufen. Auch das hat viele Vorteile, du kannst z.B. von jedem PC aus auf dein Steam-Konto zugreifen und spielen. Trotzdem kauft die Mehrheit immer noch im Laden eine DVD. Da haben sie was in der Hand, das können sie wiederverkaufen. Denn bei Steam sind die Spiele (von Aktionen mal abgesehen) meist sogar noch teurer.

Persönlich finde ich eBooks vielversprechend, wenn die Preispolitik der Verlage mal dahin geht, eBooks zum halben Druckpreis anzubieten, werde ich sicher mal hier und da was auf meinem Handy lesen.

Judith

#55
ZitatMir war das mit dem DRM zu umständlich und da wegen der Buchpreisbindung auch alle E-Books gleich kosten, habe ich zum Kindle gegriffen.
Inwiefern zu umständlich?  :hmmm: DRM macht ja keine Probleme (bzw. muss ich mit DRM-geschützten Büchern nichts besonderes anstellen), solange man nicht versucht es loszuwerden.
Davon abgesehen sind ja die meisten Bücher von Amazon auch DRM-geschützt. Ob nun epub mit DRM oder mobi/azw mit DRM, macht da in meinen Augen keinen großen Unterschied. In jedem Fall hat man das Problem, dass man das ebook nicht ohne weiteres in andere Formate konvertieren kann.

Das mit der Buchpreisbindung stimmt natürlich nur, solange man von deutschen eBooks spricht. Bei englischen kann es da schon von Shop zu Shop Unterschiede geben, und Amazon ist da nicht immer am billigsten. Aber das spielt natürlich keine Rolle, wenn man hauptsächlich deutsche eBooks lesen möchte.

Sorgen, dass man mit einem anderen Reader als Kindle auf weniger Bücher zugreifen kann, muss man sich auf alle Fälle nicht machen. Bei libri.de findet man im Wesentlichen auch alle jenen deutschen eBooks, die man eben für den Kindle auf Amazon findet.

Was die Formate betrifft: Der Sony PRS-350 liest epub, BBeB, pdf, txt, rtf, doc
und halt noch diverse Bildformate

Die Onleihe war für mich dann letztendlich ein wesentliches Argument für den Sony, zumal die virtuelle Bücherei in Wien (wo ich ja ohnehin eine Jahreskarte habe) ein sehr großes Angebot an Belletristik hat, wenn man da mal mit einigen anderen Onleihen im deutschsprachigen Raum vergleicht.
Und für englische Onleihe-Bücher kann man z.B. eine Fernmitgliedschaft für die Library of Philadelphia (kostet was) oder die National Library of Singapore (gratis) beantragen.

Hr. Kürbis

#56
Zitat von: Kaeptn am 05. Juni 2011, 21:02:27
Das Argument zieht freilich bei vielen nicht, denn a) zwingt dich ja keiner die Bücher zu behalten und b) WOLLEN die meisten ja ihre Bücher im Regal stehen sehen und u.a. das würde ihnen bei einem eReader fehlen.

Dann lies einfach weiter was da noch bei mir steht, denn vielleicht darf ich mich von 53,6qm auf 8-10qm verkleinern! ^^ Deswegen verkauf ich auch ziemlich viele Bücher, selbst die, die ich eigentlich behalten wollte ... denn sind wir mal ehrlich, so oft liest man Bücher dann doch nicht ein zweites Mal. Und Staubfänger hab ich schon genug und zum "angeben" brauche ich keine vollen Regal. So verstopfen sie mir im Moment nur mein Leben (wie die Filme, die Comics, Mangas, etc.)

Zitat von: Kaeptn am 05. Juni 2011, 21:02:27
Das Hauptproblem der eBooks sehe ich aber in der Preispolitik der Verlage. Ich wäre ja bereit auf Haptik und Wiederverkaufsmöglichkeit zu verzichten, aber dann sollen mir die Verlage, die Druck-, Transport- und Lagerkosten zahlen bitte schön auch entgegenkommen.

Kommen sie doch, E-Books sind in der Regel günstiger, guck einfach mal bei Amazon durch! Und die entsprechenden Kosten, die du erwähnst, machen wie a.a.O. erwähnt nicht den Großteil der Preiskalkulation aus. Aber als (etablierter) Autor sollte man sich eh überlegen, ob man seine "Bücher" nicht sowieso elektronisch und im Alleingang produziert. Da kann man bessere Preise anbieten und verdient trotzdem 70% vom Verkaufswert anstatt so um die 8% gegenüber der Veröffentlichung im Verlag.

Zitat von: Kaeptn am 05. Juni 2011, 21:02:27
Was deine Vergleiche mit anderen Medien angeht ein Gegenbeispiel: Seit Jahren gibt es mit Steam & Co die Möglichkeit, Spiele online zu kaufen. Auch das hat viele Vorteile, du kannst z.B. von jedem PC aus auf dein Steam-Konto zugreifen und spielen. Trotzdem kauft die Mehrheit immer noch im Laden eine DVD. Da haben sie was in der Hand, das können sie wiederverkaufen. Denn bei Steam sind die Spiele (von Aktionen mal abgesehen) meist sogar noch teurer.

Aha, sogar meist teurer! Da liegt für mich der Hase im Pfeffer! ;D Hier mal ein Link zum Thema "nichts in der Hand haben":http://www.e-book-news.de/von-elektronischen-bu%CC%88chern-trockenem-wasser-und-anderen-fabelwesen/


Zitat von: Kaeptn am 05. Juni 2011, 21:02:27
Persönlich finde ich eBooks vielversprechend, wenn die Preispolitik der Verlage mal dahin geht, eBooks zum halben Druckpreis anzubieten, werde ich sicher mal hier und da was auf meinem Handy lesen.
Du bezahlst doch am wenigsten für den Druck, sondern den Großteil für den Inhalt, oder? Das hoffe ich zumindest ... Und der ist identisch, also sind die Preise auch (fast) identisch. Und auf dem Handy lesen ist nun wirklich nur eine "Notlösung" (wie auch auf PC, IPod, IPad, Tablet etc.)

Hr. Kürbis

Zitat von: Judith am 06. Juni 2011, 00:29:49
Inwiefern zu umständlich?  :hmmm:

Der "Umweg" über Adobe und PC, dass meine ich mit umständlich. Das die E-Books von Amazon auch DRM haben ist klar, aber das macht mir keine zusätzliche Arbeit. Ich bin eben ein fauler Hund! :vibes:

Kaeptn

Zitat von: Stefan am 06. Juni 2011, 07:28:03
Du bezahlst doch am wenigsten für den Druck, sondern den Großteil für den Inhalt, oder? Das hoffe ich zumindest ... Und der ist identisch, also sind die Preise auch (fast) identisch. Und auf dem Handy lesen ist nun wirklich nur eine "Notlösung" (wie auch auf PC, IPod, IPad, Tablet etc.)

Nein, ich zahle auch für Haptik und für Wiederverkaufswert (ich behalte fast KEIN Buch, dementsprechend sind mir deine Regalprobleme auch gänzlich unbekannt). Und davon ab fallen für den Verlag auch noch andere Kosten weg, beispielsweise auch das Risiko eine Auflage drucken zu lassen, ohne zu wissen, ob er sie auch los wird.
Amazon bei mir sowieso keine Chance, nachdem sie letztes Jahr den Kunden einfach ein Buch von ihrem eBook gelöscht haben, dass sie nicht haben verkaufen dürfen. Allein das diese Möglichkeit besteht, ist mir schon suspekt.

Ich lese viel auf meinem Handy (i.d.R. Webseiten), das passt schon. Und die eBook-Apps sind auch ok. Die eine oder andere Leseprobe hab ich schon damit gelesen.

Aber letztlich bin ich als 90% Bibliotheks-Leser sowieso uninteressant als Kunde ;)

Hr. Kürbis

Zitat von: Kaeptn am 06. Juni 2011, 08:14:32
Nein, ich zahle auch für Haptik und für Wiederverkaufswert (ich behalte fast KEIN Buch, dementsprechend sind mir deine Regalprobleme auch gänzlich unbekannt).

Ich beneide dich, ehrlich! Meine Hütte ist voll bis unters Dach und ich hab keine Ahnung, wie ich das ganze Zeug loswerden soll!

Und das Buch, von dem du sprichst, war eine illegale Kopie, von daher ist das ganze zwar nicht unbedingt okay, aber verständlich. Die Kunden haben später dann trotzdem das Original bekommen, aus Kulanz. Aber das Thema ist echt abstrakt wenn es um Datenhandel geht. Hätte man ein Auto gekauft, dass gestohlen wurde, kann man sich auch nicht beschweren, wenn später die Polizei vorbei kommt und es konfisziert.