• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Agenturen für Fantasy

Begonnen von Schelmin, 01. Januar 1970, 01:00:00

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Schelmin

Hi!

Sorry wenn ich hier doppelt poste, ich weiß, daß  es mal einen Beitrag dazu gab, aber irgendwie finde ich ihn nciht mehr.

Was muß ich denn im Zweifelsfall erwarten, wenn ich ohne Agenten bei einem Verlag auftauche?

Kann da vielleicht jemand von euch ein bißchen aus dem Nähkästchen plaudern?

Schelmin :-/

Arielen

Na ja, bei normalen Agenturen habe ich mitbekommen, das man das weitestgehend vergessen kann, und die wenigen Agenturen, die sich mit Fantasy beschäftigen legen den Schwerpunkt auf Bilder und ausländische Lizenzen und sind schon voll.

Es sieht sehr schlecht aus, die meisten der heutigen Fantasy-Autoren werden wohl auch erst von Agenturen akzeptiert, wenn sie schon Bestseller abgeliefert haben!
Alles liegt im Auge des Betrachters

Manja_Bindig

Falls du einen solchen Knebelvertrag hast, ist es egal, ob du einen Agenten hast oder nicht - du hast genauso das Recht, diverse Punkte zu verhandeln, wie ein Agent, immerhin geht es um dich und deine arbeit. Ein Agent mag sich zwar im Rechtlichen Bereich besser auskennen, als ein Otto-Normal-Bürger/autor, aber man kann dir nicht verbieten, Punkte auszufechten, die dir auf den Magen schlagen, Agent hin oder her.

Linda

Hi,

ich würde mir keine Sorgen machen. Agent ist gut und schön, doch die wenigsten Neueinsteiger haben einen Agenten.

Sich einen Vertrag durchlesen kannst du auch. wenn es fragliche Punkte gibt, halte einfach Rücksprache mit dem Verlag. Ansonsten kannst du auch einen Medienrecht etc spezialisierten Anwalt aufsuchen. Das Geld würdest du bei einem üblen Knebelvertrag schnell wieder rausbekommen.
Außerdem kannst du einen sittenwidrigen Vertrag (Rechteübertragungen ohne Gegenleistung z.B.) meines Wissens sogar unterschreiben und später noch anfechten, notfalls eben mit anwaltlicher Hilfe.

Aber mal ganz realistisch. Je größer und seriöser der Verlag, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass man dich richtig über den Tisch ziehen will. Die Verlage wollen nämlich gerne gute Autoren aufbauen und behalten. Und Geschäftspartner betrügt man eben nicht.

Linda

#4
Hallo Schelmin,

Agenten (echte und nicht nur selbst ernannte) haben gute Kontakte und Erfahrung. Sie erleichtern es deinem Werk enorm, auf dem richtigen Tisch zu landen.
Sie nehmen dir Arbeit und Mühe ab und können mehr Honorar und evtl Rechte herausschlagen. Sie sparen Zeit.

Dafür sind sie da. Das Schreiben erledigen sie nicht für dich, aber den "Schreibkram" drumherum. Nicht mehr und nicht weniger.

Linda

Moni

Hi Schelmin,

du hast prkatisch die gleiche Frage hier:
http://www.tintenzirkel.de/forum/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?board=news;action=display;num=1121619385
schon mal gestellt.
Es wäre nett, wenn ihr euch die Mühe machen könntet, auch auf den 2. oder 3. Seiten der Unterforen nachzuschauen...
Danke!!
Lg
Moni
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Linda

#6
Hi Schelmin,

ist wie bei den Expose´s - es gibt ein halbes Dutzend Antworten und alle sind irgendwie richtig. Wie man es macht, kommt auf den Einzelfall an.

So auch bei Romanen.
Manche nervt es, Leseproben und Bewerbungen ein- und Absagen auszutüten. Die leiden seelisch bei jeder Absage und brauchen 3 Monate, ehe sie einen neuen Anfang wagen.

Für die wäre ein Agent toll, der das erledigt.

Andere haben Angst, dass ein Verlag abspringt, wenn sie falsch bei den Vertragsverhandlungen auftreten.

Für die wäre ein Agent toll, der das mit Feingefühl erledigt.

Manche bekommen Schweißausbrüche, wenn sie bei einem (fremden) Lektor anrufen und sich nach dem Verbleib des Manuskriptes erkundigen wollen ...

Andere warten eben 12 - 16 Monate, bis die Absage eintrudelt.

Du siehst, worauf es hinausläuft.


Man braucht keinen Agenten, aber je nachdem erleichtert er einem das Leben.

Aber es ist unheimlich schwer, als unveröffentlichter Anfänger von einer Agentur angenommen zu werden. Bei Fantasy tendiert die Chance auf einen Agenturvertrag so ganz ohne Kontakte gegen Null. Sag ich einfach mal in meinem jugendlichen Übermut.  - Etwas höher, wenn man Agenten findet, die bereit sind, Werksverträge zu machen, also erst mal quasi einen Versuchsballon zu starten.

Deswegen würde ich die Energie lieber in das Schreiben eines überzeugenden Romans und tollen Exposees investieren und es erst mal auf die harte Tour versuchen.

Wenn man einen Fuß in der Türe hat, aber immer noch ein schüchterner Mensch ist, den es vor Verhandlungen graust, dann wird es vielleicht Zeit, sich ernsthaft nach einem Agenten umzuschauen.
Mit einem Erfolg in der Hand wird man gleich viel ernster genommen.

Gruß,

Linda

Moni

#7
Zitat@ Shadowdaughter
Ähm...ich habe doch gesagt, daß ich den Beitrag nicht mehr gefunden habe. Warum kann ich dir leider nciht sagen, weder beim Durchzappen ging es, noch über die Begriffe (Literatur-)Agentur(en) in der Suchfunktion. Die funktioniert bei mir recht häufig nicht und zeigt 0 Treffer an, obwohl ich mir sehr sicher bin, daß es Treffer geben muß. Liegt vielleicht bei mir oder meinem Browser, aber ging eben nicht.  Es wäre also nett gewesen, wenn du mir dahingehend geholfen hättest, diesen Hinweis zu geben, als dieser Beitrag frisch eingestellt war. Dann hätten wir alle dort weiterdiskutieren können.
Da ich einige Tage gar nicht im Forum war, bzw. keine Zeit für ausführliches Suchen nach irgendwelchen Beiträgen hatte, konnte ich den Hinweis jetzt erst geben. Die Suchfunktion ist leider nicht sehr gut, man muß eben in den sauren Apfel beißen, alle Threads in den jeweiligen Boards durchzugehen, hab ich auch gemacht! In dem Fall steckte dein altes Posting auf der Mitte der 2.Seite des allgemeinen Tintenzirkelforums.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Taske

Hallo,

also, versuche ich mal mit meinem Beitrag, diesen in Ehren ergrauten Thread (wie an anderer Stelle vorgeschlagen) wieder zu beleben.;-)

Ok. Ich finde mit "Agenturen" ist das so eine Sache. Ähnlich wie Verlage denken auch da die allermeisten strikt wirtschaftlich. Gut, dagegen ist natürlich erstmal schlecht etwas zu sagen, da unsere gesamte Gesellschaft auf wirtschaftlichem Denken fußt.

Daher denke ich auch nicht, dass die Ablehnung durch eine Agentur zwingend ein Qualitätsurteil sein muss. So geben gerade Schmidt & Abrahams auf ihrer Website an, gerne so etwas wie "Eragon" entdecken zu wollen. Nun, ich möchte niemandem zu Nahe treten, aber unter streng literarischen Gesichtspunkten betrachtet ist Eragon nicht unbedingt eine Offenbarung. Sprachlich einfachst und ohne eigenständige Ideen. "Trash" wenn man so hart sein möchte. Kommerziell ungemein erfolgreicher "Trash".

Für jemanden der daher ein Skript abseits des Elben-Drachen-Zwergen-Mainstream unter die Leute bringen möchte, ist es daher vermutlich sinnvoller sich an einen engagierten Kleinverlag zu wenden.

Grüße

Taske

Cailin

Guten Morgen Leute,

ihr habt mich neugierig gemacht und ich hab mir die Homepage von Schmidt &Abrahams jetzt auch mal angesehen.

Zitat von: Taske am 21. Mai 2007, 06:11:04
So geben gerade Schmidt & Abrahams auf ihrer Website an, gerne so etwas wie "Eragon" entdecken zu wollen.
Wo hast du diese Bemerkung denn gesehen? Ich konnte sie nirgends finden. Und literarische Qualität von Eragon hin oder her. Es hat sich verkauft / verkauft sich noch und es gibt vermutlich genug Leute die das Buch unglaublich gut finden. Wenn der Preis dafür, dass dein Buch sich verkauft und du vom Schreiben leben kannst, wäre, dass du etwas wie Eragon schreibst - und sei es nur, um dir einen Namen zu machen und dann später an diesen Erfolg (vielleicht sogar mit 'besseren' Texten) anknüpfen zu können - dann würden ihn viele vermutlich zahlen. (Wobei ich nicht unterstellen möchte, dass das C. Paolinis ursprüngliche Intention war. Das kann ich nicht beurteilen.)


Zitat von: Taske am 21. Mai 2007, 06:11:04
Für jemanden der daher ein Skript abseits des Elben-Drachen-Zwergen-Mainstream unter die Leute bringen möchte, ist es daher vermutlich sinnvoller sich an einen engagierten Kleinverlag zu wenden.

Also einerseits sollte man vielleicht bedenken, dass Agenturen ja von dem Leben, was ihre Autoren verkaufen, da ja alles (zumindest bei den Seriösen) über Honorarbeteiligung läuft. D.h. sie müssen gezielt nach Mainstream-Texten suchen, um überleben zu können. Und im Geschäft zu bleiben. Tritt eine Agentur mit einem Text an einen Verlag heran, der sich nach seiner Veröffentlichung als riesen Flopp erweist, könnte ich mir vorstellen, dass der Verlag beim nächsten Mal vielleicht zwei Mal darüber nachdenkt , ob er etwas von dieser Agentur nimmt. (Wenn sowas mehrfach passiert, ist die Agentur vielleicht sogar für diesen Verlag 'raus'. - Korrigiert mich, wenn ich falsch liege) Ich denke, dass die Agenturen (zumindest die kleineren - ob Schmidt & Abrahams dazu gehören, kann ich nicht beurteilen) ähnlich davon abhängig sind, Autoren zu vertreten, die Bücher schreiben, die sich gut verkaufen könnten und demenstsprechend auch von den Verlagen genommen werden, wie Autoren. Auch wenn sie den Vorteil haben, dass sie i.d.R. bei den Verlagen keine unbekannten Namen sind, wie du oder ich und man ihren Vorschlägen allein aus diesem Grund ein paar Minuten mehr gönnt.

Und wenn man sich die Homepage von Schmidt & Abraham ansiehst, entdeckt man, dass sie Manus durchaus nicht nur an die großen Verlage vermitteln. - Auch wenn es sich vermutlich jeder Autor wünscht, dass bei seinem Roman der Name eines der großen / bekannten Verlage steht.

Und natürlich ist eine Ablehnung von einer Agentur nicht zwingend ein Qualitätsurteil. Es soll ja auch schon vorgekommen sein, dass Lektoren mit jahrelanger Berufserfahrung aus großen Verlagen Skripte abgelehnt haben, die sich später als unglaubliche Bestseller entpuppten. Prominentestes Beispiel: J.K. Rowling (Und ich glaube auch Paolini)

Ohne dir zu Nahe treten zu wollen, Taske, aber du klingst, als hättest du entweder von einer Agentur (vielleicht sogar Schmidt & Abrahams?) eine ziemlich harsche Ablehnung bekommen, oder wärst irgendwie anders mal mit einer Agentur 'aneinander geraten'. Darf ich fragen, was dir passiert ist?

Liebe Grüße
Cailin


Termoniaelfe

#10
Nun Taske,

eine Ablehnung ist natürlich nicht zwingend ein Qualitäturteil. Doch auch hier denke ich hängt es von der Agentur ab. Bei großen Agenturen wie Schlück, Meller, AVA (vertreten inzwischen alle Fantasy, oder allgemeiner gesagt: Fantastik) wäre eine Ablehnung für mich schon ein Qualitäturteil meiner Arbeit.





LG
Termi

Sorry wenn der erste Satz sich hier wiederholt aber meine Vorrednerin war schneller. ;D

Feuertraum

Zitat von: Termi am 21. Mai 2007, 09:10:43
Nun Taske,

eine Ablehnung ist natürlich nicht zwingend ein Qualitäturteil. Doch auch hier denke ich hängt es von der Agentur ab. Bei großen Agenturen wie Schlück, Meller, AVA (vertreten inzwischen alle Fantasy, oder allgemeiner gesagt: Fantastik) wäre eine Ablehnung für mich schon ein Qualitäturteil meiner Arbeit.

LG
Termi

Äh...sorry Termi, aber ich werde aus Ihrem Statement nicht schlau: einerseits sagen Sie, dass die Ablehnung kein Qualitätsurteil bildet, gleichzeitig aber sagen Sie: wenn aber die erwähnten Agenturen eine Absage erteilen, dann wäre das schon eine.  ???

Ich denke, es kommen noch viele andere Urteile mit hinzu außer eben ist das Manu gut oder ist es schlecht. Fragen wie: In welches Verlagsprogramm paßt es überhaupt? Ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ? Und eines der wichtigsten Argumente überhaupt: Kann ein Verlag eine bestimmte Menge an potentiellen Käufern erreichen ?

Ein Manuskript kann noch so gut sei, der Schreibstil geschliffen wie ein Diamant, Logikfehler ausgemerzt, eine fantastische Geschichte. All das nützt herzlich wenig, wenn man im Vorfeld zu wissen glaubt, dass es kaum Käufer dafür gibt.

Und das ist das Ansinnen eines Verlages: Bücher zu verkaufen.

LG

Feuertraum
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Taske

Hallo,

Zitat von: Cailin am 21. Mai 2007, 09:05:10
ihr habt mich neugierig gemacht und ich hab mir die Homepage von Schmidt &Abrahams jetzt auch mal angesehen.
Wo hast du diese Bemerkung denn gesehen? (gemeint ist die über Paolini)Ich konnte sie nirgends finden.

In einem Interview auf der HP. Ich habe sinngemäß zitiert. Eine der beiden Damen sprach davon bislang leider noch keinen neuen Paolini entdeckt zu haben.

Zitat von: Cailin am 21. Mai 2007, 09:05:10
Ohne dir zu Nahe treten zu wollen, Taske, aber du klingst, als hättest du entweder von einer Agentur (vielleicht sogar Schmidt & Abrahams?) eine ziemlich harsche Ablehnung bekommen, oder wärst irgendwie anders mal mit einer Agentur 'aneinander geraten'. Darf ich fragen, was dir passiert ist?

Bedaure. Mich verbinden keine traumatischen Erlebnisse mit "Schmidt & Abrahams"

Zitat von: Feuertraum am 21. Mai 2007, 11:08:22

Ein Manuskript kann noch so gut sei, der Schreibstil geschliffen wie ein Diamant, Logikfehler ausgemerzt, eine fantastische Geschichte. All das nützt herzlich wenig, wenn man im Vorfeld zu wissen glaubt, dass es kaum Käufer dafür gibt.

Und das ist das Ansinnen eines Verlages: Bücher zu verkaufen.

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Grüße

Taske

Solatar

Ich finde die Agenturidee ganz gut.

Stimmt die Qualität und der Inhalt eines Buches, sind oft nur noch die entscheidenden Kontakte erforderlich, um es zu platzieren. Agenturen haben häufig den Vorteil, dass sie meist freiberufliche Lektoren beschäftigen, die für den ein oder anderen (auch größeren) Verlag arbeiten und gute (sprich eben genau die richtigen) Kontakte haben oder auf ein größeres Netzwerk zurückgreifen können.
Sie wissen meist auch, was genau gerade wo gesucht wird und in welches Verlagsprogramm passt.
Natürlich wählen auch Agenturen kritisch aus, was sie weiterempfehlen, denn letztlich haben sie auch einen Ruf zu verlieren.

MarkOh

Da hätte ich doch aber glatt mal noch ne Zusatzfrage...  ;-)
Haltet Ihr es für sinnvoll, sich mit der Suche nach einer Agentur auseinanderzusetzen, ohne das Buch schon beendet zu haben? Klingt jetzt vielleicht blöd, aber ich gehe schon mal davon aus, dass die bei Interesse doch schon gerne ein fertiges Manuskript haben wollen würden. Oder?

Woher die Frage? Ganz einfach,...weil sich ein befreundeter Autor jetzt ganz intensiv um eine Agentur bemühen möchte, aber das Buch selbst erst zu 60 oder 70% fertig ist. Also ich würde zumindest warten, bis die Rohfassung steht. Liege ich da falsch?

LG MarkOh