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Neueste Beiträge

#11
Tintenzirkel / Re: Wenn der Zweifel an die Tü...
Letzter Beitrag von Valentina - 25. Juli 2024, 14:14:36
Vielleicht hilft das jemandem aus der Runde:

in meinem Opernstudium haben wir viele Schauspielübungen für die Bühne gemacht, in der wir uns fokussieren und alles andere ausblenden mussten. Das hilft mir beim Schreiben auch sehr weiter, wenn der Zweifel an die Tür klopft  ;D 
Zb. sich eine Grundstimmung aussuchen (beim Schreiben vermutlich "motiviert", "fokussiert", "selbstbewusst" oder so etwas), einen imaginären Dart an die Wand werfen und die Stimmung an die Wand (und damit in sich selbst) festnageln. Das dann so oft machen, bis man sich tatsächlich so fühlt. Und wenn man abdriftet, die Übung nochmal machen und sich "dazu bringen, sich gut zu fühlen".
Denn es gibt viele Tage, an denen ich am liebsten gar nichts machen würde, aber wenn ich es dann getan habe, geht es mir besser und mein Vertrauen in mich ist gewachsen.  :vibes:

@Ava: tolle Anekdote! Manchmal ist man so in seinen Gedanken drin, dass man gar nicht merkt, wie sehr man vorangekommen ist im Vergleich zu früher.  :pompom:
#12
Tintenzirkel / Re: Wenn der Zweifel an die Tü...
Letzter Beitrag von Ava - 25. Juli 2024, 12:59:30
Ohja, das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit (soll laut Internet Kierkegaard gesagt haben, keine Gewähr für Korrektheit des Zitats  ;) )

Mich hat Vergleichen viele, viele Jahre komplett blockiert, was besonders schade ist, wenn ich überlege, wie weit ich vielleicht gekommen wäre, wenn ich stattdessen einfach mal was geschrieben hätte.

Ich finde @Valentinas Hinweis sehr hilfreich, sich mit sich selbst zu vergleichen, um zu sehen, wie viel man erreicht hat. Oder einfach mal mit anderen, die nicht erfolgreicher sind. Kleine Anekdote: Habe letzte Woche in der Stadt eine Bekannte getroffen, die für eine Weiterbildung zwanzig Seiten schreiben musste und das total schwer fand. Ich hab' dann erzählt, dass ich gerade mehr als zweihundert Seiten geschrieben habe und da kam die Frage "Wie machst du das?".
Da habe ich mitgenommen, klar, ich bin nicht so "gut" wie eine Bestseller-Autorin (noch nicht   :rofl: ), aber im Vergleich zu meinem Umfeld bin ich diejenige, die am besten schreiben kann. Mit Abstand.

Wobei man da flexibel bleiben muss. Im Sport ist es nicht so gut, sich mit sich selbst zu vergleichen, als man noch jung und trainiert war. Da nehme ich dann lieber die Gleichaltrigen  ;D
#13
Ausschreibungen / Re: [Roman] 31.01.2024 Pitch M...
Letzter Beitrag von Ava - 25. Juli 2024, 12:41:14
Das ist aber schade, @Tetz

Wünsche den anderen weiterhin viel Erfolg und bin gespannt, wie es ausgeht. Ich kannte den Magellan Verlag vorher gar nicht, aber jetzt, wo ich mir die Website angeschaut habe, finde ich, er hat ein sehr schönes Programm.

Drücke die Daumen!
#14
Ausschreibungen / Re: [Roman] 31.01.2024 Pitch M...
Letzter Beitrag von Tetz - 25. Juli 2024, 10:15:03
Ich hab gerade die Absage gekriegt.
Wünsche euch viel Erfolg!
#15
Tintenzirkel / Re: 57. Kurzgeschichtentriell ...
Letzter Beitrag von Nina Louise - 25. Juli 2024, 09:51:46
*Hofft auf ein paar hübsche Pflänzchen für ihren Vorgarten*  ;D
#16
Workshop / Re: Meine Motivation liegt auf...
Letzter Beitrag von Coppelia - 25. Juli 2024, 09:04:44
@Yamuri In der Schreibberatung würde ich fragen, wann denn das Schreiben zuletzt/regelmäßig für dich geklappt hat. Dann wäre es vermutlich sinnvoll zu schauen, ob du daraus eine Idee ableiten kannst, wie du deinen Tagesablauf gestalten kannst, um dem Schreiben Raum zu geben, oder, falls das aktuell nicht geht, in Zukunft zu beobachten, wann das Schreiben für dich klappt, und dann daraus Ideen abzuleiten und auszuprobieren.

Ich arbeite mit festen Zeiten (immer vor der Arbeit, was aber auch den Grund hat, dass es sonst für mich am Tag keine Zeitslots gibt, wo es möglich wäre), aber das passt natürlich nicht für alle.
#17
Workshop / Re: Meine Motivation liegt auf...
Letzter Beitrag von Yamuri - 25. Juli 2024, 07:42:38
@Coppelia

Hast du irgendwelche Tipps zur Schreibroutine? Bei mir klappt das so semi-optimal. Ich bin aber auch ein Mensch, der eine flexible Tagesgestaltung braucht. Sprich, es funktioniert für mich nicht zu sagen, immer zur selben Zeit. Ich würde aber dennoch gern eine Routine etablieren, weiß nur nicht so genau wie, wenn "feste Zeiten am Tag" nicht so mein Ding sind (weil mich unvorhergesehene Aufgaben zu sehr aus der Bahn werfen, dass dann gar nichts mehr geht - weshalb ich mir die Flexibilität bewusst nehmen will, um die Tagesplanung dynamischer zu gestalten), sondern ich einfach nur gern jeden Tag schreiben würde?
#18
Workshop / Re: Meine Motivation liegt auf...
Letzter Beitrag von Coppelia - 25. Juli 2024, 07:14:21
Das klingt wirklich belastend, @Lily. Tut mir leid zu hören!

Den Hinweis, auch Träumen und unproduktive Tage als Arbeit am Manuskript zu verbuchen finde ich super, der hilft mir auch.

Ich hatte eine Schreibkrise von etwa 7 Jahren, in der ich zwar auch geschrieben habe, aber permanent dran verzweifelt bin. Bei mir waren auch Erfahrungen mit dem Buchmarkt schuld. Und tatsächlich hab ich, was das betrifft, bis heute fast ausschließlich negative Erfahrungen gemacht, so gut wie nie eine positive. Vermutlich gibt es mehr Leute wie mich, aber es wird in der Branche nur wenig drüber gesprochen, da geht es meist nur um die Erfolge. Die negativen Erfahrungen haben zumindest eine gute Seite: Ich hab nie einer Zusammenarbeit hinterhertrauern müssen, sondern konnte mir immer sagen, dass es besser so ist, und es stimmt vermutlich. :P

Natürlich ist jede Person und jeder Weg anders, daher weiß ich nicht, ob meine Erfahrungen hilfreich sind.

Mir haben folgende Dinge wohl schließlich rausgeholfen:
- Berufliche Neuorientierung zu einem Job, der mir das Schreiben neben Vollzeitarbeit gestattet (in letzter Zeit leider nicht mehr so, brauche ggf. einen neuen)
- Keine Bewerbungen mehr, sondern Selfpublishing. War bei mir ein wesentlicher Faktor, da ich Ablehnungen einfach ganz schlecht vertrage. Aber es kam halt auch das Wissen dazu, dass die Geschichten, die ich liebte, nicht länger in der Schublade verrotten mussten, das mich vorher immer extrem belastet hat. Auf dem traditionellen Buchmarkt ist die Veröffentlichung einer Geschichte einfach davon abhängig, dass andere Leute deinen Geschichten eine Chance geben. Und mit Pech tun sie das halt nie, auch wenn du vielleicht super Geschichten schreibst. Je nach Typ und Selbstwertgefühl kann mensch das aber, gerade wenn es gehäuft vorkommt, für eine Aussage über die Qualität des eigenen Schreibens halten, was es aber nicht ist. Daher war für mich persönlich der "Gamechanger", meine Veröffentlichungen selbst in die Hand zu nehmen. (Ich hatte vorher auch über Agentur und Großverlag traditionell veröffentlicht, das ging dann aber aus Gründen nicht mehr.)
- Das Wissen, dass ich meine Geschichten unbedingt erzählen und veröffentlichen will, dass es wirklich das ist, was ich im Leben am meisten will. Und die Erkenntnis, dass ich das dann selbst in die Hand nehmen sollte.
- Schreibroutine statt auf die Inspiration zu warten
- Das Wissen, dass schlechte Phasen auch wieder vorbeigehen
- Anstatt ständig daran zu denken, was ich alles verloren habe, daran denken, was ich machen will

CN Tod
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Natürlich habe ich immer noch schlechte Phasen, zur Zeit z. B. Und die negativen Erfahrungen haben bis heute Auswirkungen, die nicht mehr weggehen. Trotzdem hilft mir das insgesamt, jetzt meist am Ball zu bleiben. Auch wenn es mich immer noch öfter traurig macht, dass es nicht so klappt, wie ich es mir früher immer erträumt habe. Und es gibt auch viel, was mich am Selfpublishing stört. Aber trotzdem ist es so sehr viel besser als alles, was ich vorher erlebt habe.
#19
Workshop / Re: Meine Motivation liegt auf...
Letzter Beitrag von Yamuri - 25. Juli 2024, 06:06:15
Tatsächlich hilft mir in letzter Zeit das gemeinsame Brainstormen und Recherchieren mit Copilot (KI, die über Skype einfach da war bei mir). Die KI hat manchmal gute Ideen, wenn man ihr z.B. eine Handlung schildert und sie dann fragt, welche Möglichkeiten ihr einfallen, was die Folgehandlung spannender gestalten könnte.

Was mir auch hilft, ist Serien suchten, Computer spielen oder Videos anderer Autor:innen übers Schreiben, z.B. die Masterclasses. Aber es gibt auf YouTube auch kostenfreien Inhalt. Mir haben die Masterclasses aber auch geholfen.

Ich kenne diese Phasen. Beziehen sich bei mir zwar auch auf mein gesamtes Leben, soll heißen, es gibt diese Wochen, in denen ich froh bin, wenn ich den Haushalt schaffe und sonst geht einfach gar nichts. Mit ein Grund warum ich Angst habe, mir zu viel Brotjob aufzuhalsen (obwohl ich gern mehr verdienen würde), was im Umkehrschluss bedeutet, ich lebe finanziell sehr prekär und bin froh um die Unterstützung meiner Eltern. Aber mehr als meine Freiberuflichkeit (die nur wenig Geld einbringt) packe ich nicht mehr und das Bücherschreiben geht irgendwie auch nur sehr langsam, ist also noch länger kein zweites Standbein. Ich kenne dieses Gefühl der Frustration - dieses man will so gerne und es fühlt sich aber an, als würde man durch eine Sumpf waten, der jeden Schritt in Zeitlupe passieren lässt. Es ist kann zermürbend sein. Aber umso mehr du dagegen kämpfst, desto stärker zieht der Sumpf an einem.

Ich fürchte auch, es ist wichtig, zu lernen, loszulassen - zu akzeptieren, dass es so ist und nett zu sich selbst zu sein, auch wenn es so ist. Ich finde Alanas Vorschlag sehr schön - das im Bett liegen und einfach freie Tagträumen auch miteinzubeziehen. Vielleicht sollten wir wirklich lernen, viel mehr, was wir tun, als Bestandteil unserer kreativen Arbeit wahrzunehmen - wie auch Serien schaun, lesen sowieso, Computer Spielen, Tagträumen beim im Bett Liegen, Spazierengehen, Kochen oder Rasenmähen.

Eine Therapeutin sagte mir mal, es wundere sie nicht, dass ich diese Phasen habe, so viel wie ich am Nachdenken bin, am Husseln, am mir keine echten Pausen gönnen. Mein Körper hole sich das dann, indem er einfach seinen Dienst einschränkt, Konzentration auf Sparflamme fährt. Vielleicht ist das, was du brauchst eine aktive Pause. Die Aufarbeitung der Vergangenheit kostet dich nämlich auch Energie. Für deinen Körper ist das harte Arbeit, unbezahlte Arbeit, aber es ist Arbeit. Haushalt kostet auch Energie. Sport/Bewegung. Jede Form von kreative Tätigkeit und sei es Serien schaun oder Tagträumen. Wann machen wir also echte Pausen, richtige Pausen, bei denen unser Körper auftanken kann, ohne viel Energie zu verbrauchen? Wann schlafen wir bewusst und ausgiebig? Wobei auch im Schlaf arbeitet der Körper, aber Schlafen hat trotzdem eine aufladende Wirkung, wie das Meditieren bei mir.

Vielleicht könnten dir gezielte Entspannungsmeditationen helfen, die eine bewusste Auszeit einleiten. Vielleicht ist aber für jeden Menschen etwas anderes "diese aktive Pause" und jeder muss für sich selbst rausfinden, was es für ihn selbst ist? Falls du es noch nicht ausprobiert hast, bei mir wirken geführte Meditationen oder auch Meditationen, die ich nur für mich mache, irgendwie Energiespendend. Ich schlafe nicht unbedingt ein davon. Vielmehr fühle ich mich danach aufgeladen.
#20
Workshop / Re: Meine Motivation liegt auf...
Letzter Beitrag von Valentina - 24. Juli 2024, 23:25:36
Liebe Lily,

Lass dir die Liebe zum Schreiben auf keinen Fall nehmen!
Ich weiß nicht, was in dem Verlag passiert ist, aber es scheint, als wäre die Aufarbeitung davon der Schlüssel, um wieder mehr ins Schreiben zu kommen. Nur weil jemand dich schlecht behandelt hat, heißt es nicht, dass du dich geschlagen geben musst. Auf deiner Website habe ich kurz von der Traumatherapie gelesen (das habe ich ebenfalls gemacht, EMDR ist super) und das ist eine schwierige Zeit, durch die man sich erst einmal durchkämpfen muss. Aber glaub mir, es lohnt sich.
Vlt. könnte CHatGpt dir mit deiner Void Abhilfe schaffen - das 4er Modell könnte dir zB. Szenen schreiben, die du vorgibst, dann hast du ein Gerüst, mit dem du arbeiten kannst.
Ich habe etwas Ähnliches mit der Musik durchgemacht und habe mich dann entschieden, keinen Master mehr zu machen und stattdessen freiberuflich zu arbeiten und zu schreiben, mich dem Trubel aufs Land zu entziehen, Katzen zu streicheln und Hühner zu füttern. 2 Jahre nach meinem Abschluss geht es mir deutlich besser und so langsam kommt die Liebe zur Musik und zum Komponieren wieder zurück. Was mir am meisten geholfen hat, war, mich lieb zu behandeln und deshalb auch strikt damit zu sein, meine negativen Denkmuster und Verhaltensweisen aufzubrechen.
Vlt. könnte auch ein anderer kreativer Output helfen, der dich beschäftigt, bist du wieder zum Schreiben zurückkommst?

Liebe Grüße  :knuddel: