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Wieviel "Phantastisches" braucht Fantasy?

Begonnen von Antigone, 23. März 2007, 09:36:53

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gbwolf

ZitatTechnikwelt + Magie/magische Kreaturen = Science Fantasy
Das hatte ich vor einiger Zeit mal mit meinem Freund diskutiert. Entscheidend ist für mich, ob die Geschichte aufgrund des SF-Elements funktioniert (Technik) oder ob die Geschichte als Fantasy funktionieren würde, wenn man die SF-Elemente umschreibt. Meine letzte Kurzgeschichte ist eindeutig Fantasy, obwohl sie in einer dystopischen Zukunft spielt. In meiner Definition ist es die Zukunft in einer Fantasywelt (Wo Mittelalter und Magier sind, muss es irgendwann auch eine technische Entwicklung geben).

SF definiert sich für mein Verständis als technische, soziale oder andere Weiterentwicklung unserer Zivilisation (wenn die wissenschaftlichen methoden sich streng nachprüfen lassen, ist es sogar Hard-SF). SF, die so weit in der Zukunft spielt, dass die Erde eigentlich irrelevant ist (Star Wars, Star Trek, Perry Rhodan) läuft dann unter Space Opera und ist eigentlich keine reine SF mehr.
Ich persönlich wüde ja den von Pandorah eingeworfenen Begriff "Science-Fantasy" verwenden.

Fantasy definiert sich für mich durch Ereignisse, die sich logisch erklären lassen. Phantastik lässt sich nicht immer erklären, sondern ist etwas, dass in unserer Welt passiert und nicht immer logisch sein muss.
Ein Kobold in unserer Welt ist ein Lebewesen und tut dies und das. -> für mich eindeutig Fantasy
Ein Mensch, der sich in einen Affen verwandelt ohne dass es einen Grund gibt. -> für mich Phantastik

THDuana

@ gbwolf
Zitat von: gbwolf am 01. April 2007, 10:54:17
Fantasy definiert sich für mich durch Ereignisse, die sich logisch erklären lassen. Phantastik lässt sich nicht immer erklären, sondern ist etwas, dass in unserer Welt passiert und nicht immer logisch sein muss.
Ist Magie auch logisch erklärbar? Ist es logisch genug, wenn man sagt: Das kann man erlernen? Oder man hat es "im Blut"?


Duana

gbwolf

Ich finde Magie sehr logisch. Es steckt normalerweise ein system dahinter, was Magie ist. Also Erdkraft, göttliche Kraft, etc. Um sie zu beschwören oder wie sie wirkt, überlegt man sich als Autoresetze wie in der Physik. Selsbt Magie, die beliebig wirkt, hat in der Regel einen Ursprung und kann dieses und jenes bewirken.

THDuana

Nagut, aber ich habe noch nicht davon gehört, dass sich ein Mensch einfach so in einen Affe verwandelt.

Deiner Definition stimme ich aber zu - so kenne ich das auch.
(Hard-SF und Space Opera kannte ich noch nicht. Schon wieder etwas gelernt :))


Duana

gbwolf

ZitatNagut, aber ich habe noch nicht davon gehört, dass sich ein Mensch einfach so in einen Affe verwandelt.
Deswegen definiere ich das als "Phantastik" und nicht als "Fantasy", weil es ein Einbruch in die Wirklichkeit ist, der auf den Effekt in der Story abzielt, aber eigentlich keiner Logik folgt. Es geht nur darum, etwas ungewöhnliches zu erzählen oder eie Pointe vorzubereiten (Ich hatte da gerade ein paar schauerlich langweilige Beispile gelesen ... kann auch daran liegen, dass ich das genre nicht mag).

Ary

Hi!

Mir geht's da wie Pandorah - Fantasy gehört für mich untrennbar mit einer eher altertümlichen Welt zusammen. Technik passt da für mich nicht. Ich bin auch nicht so ein Fan dieser Geschichten, die in der realen Welt beginnen und dann in eine Fantasywelt hineingezogen werden. Ausnahme: Die Silbermantel-Trilogie von Guy Gavriel Kay. Gott, ich liebe diese Bücher!
Magie kann, muss aber nicht vorkommen.
Da ich selbet ein Fan nichtmenschlicher Charaktere bin, baue ich sowas auch gern in meine Geschichten ein. Teilweise sind sie elben/elfen-ähnlkich, bekommen aber andere Namen und einige Eigenheiten, die man Elfen/Elben so nicht unbedingt zusprechen würde.
Ansonsten ist Fantasy für mich "erlaubt ist, was gefällt". Darum ist es ja Fantasy. :)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Kalderon

Wie wäre es hiermit: ->Lesen!

Weiter unten sind Sub-Genres aufgelistet.


Liebe Grüße: Kalderon

THDuana

Ich denke, bei Parallelwelten-Geschichten mischt sich Phantastik und Fantasy und wenn Leser nur eines von beidem mögen, sind Parallelwelt-Geschichten auch nicht so ganz überzeugend für sie.

Aryana, dein Spruch gefällt mir, den muss ich mir merken!
Vielleicht wird er auch zu einer Art Leitspruch ;)


Duana

Pandorah

Nach Wiki schreibe ich High Fantasy, meist ohne den epischen Anteil und Science Fantasy.

Fantasy im 2. Weltkrieg wäre vielleicht "Pans Labyrinth". Wobei ich dazu sagen muss: Ich habe den Film nicht gesehen, nur den Trailer.

Grey

Es ist wahrscheinlich auch eine echte Geschmacksfrage. In Amerika, habe ich gelernt, ist Fantasy ja schon alles, was irgendwie unrealistisch/magisch beeinflusst ist. Wenn Tim Allen sich als Familienvater in einen Hund verwandelt beispielsweise, ist das schon Fantasy nach amerikanischer Auffassung. Mir persönlich reicht das auch nicht, um eine Geschichte als 'Fantasy' zu bezeichnen. Obwohl ich mich auch immer eher zurückhalte was neue Völker und Magie angeht. Das wird mir zu schnell zu unübersichtlich, auch als Leser, und oft auch zu kitschig. Vor allem wenn dann unkonsequenterweise nur ein neues Volk entwickelt wird, das irgendwie strange aussieht, aber immer noch sehr humanoid und sich vor allem auch so verhält. Also, um es biologisch korrekt zu halten, eine Menschen'rasse'. Sowas wie Pferd und Esel, meine ich. Und wenn mans kreuzt kommen Halbelfen, bzw. Maultiere raus, die dann im allgemeinen unfruchtbar sind. Dann kann man ja auch gleich bei normalen Menschen bleiben, oder?Sicher ist ein Pferd kein Esel, aber man kommt auch ganz gut mit einem von beidem aus, finde ich. Je nachdem wie das Setting ist. Und Magie ist immer so eine 'Erklärung für alles', und man kann es sich sehr sehr einfach machen damit, was ich schade finde. Damit will ich nicht sagen, dass man Magie ganz rausnehmen sollte. Aber ich persönlich bevorzuge den sparsamen einsatz.
Orks und Elfen und Zwerge etc. zu verwenden find ich allerdings wirklich eher ungut. Weil: Zwar Fantasy, aber mittlerweile wirklich unoriginell, da schon so oft gehabt, dass sie stereotyp geworden sind. Und wenn man dann ein Elfenvolk hat, dass sich nicht wie ein Elfenvolk verhält, sondern nur so aussieht, warum nennt man sie dann überhaupt noch Elfen? Dann kann man sich wirklich gleich ne ganz neue Rasse ausdenken, oder...?

Pandorah

Und wenn man dann ein Elfenvolk hat, dass sich nicht wie ein Elfenvolk verhält, sondern nur so aussieht, warum nennt man sie dann überhaupt noch Elfen? Dann kann man sich wirklich gleich ne ganz neue Rasse ausdenken, oder...?
Wer legt denn fest, wie sich ein Elf zu verhalten hat? Gibt es das offiziell anerkannte "Elfen-Kommitee"? Das ist nun mal eine Fantasy-Rasse. Und wenn sie sich in Buch A so verhalten und in Buch B ganz anders, hat beides seine Berechtigung. Oder anders herum: Chinesische Drachen sehen auch anders aus als europäische, Drachen sind es beide.

Immortal

Ich muss Pandorah zustimmen.

Ich habe einen Nomandenstamm 'entwickelt' der sich zwar Wüstenelfen nennt, da sie die Nachfahren von Wüstenelfen sind, aber eigentlich sie sie fast wie Menschen, nur vom Lebensstil anders. Sie wollen sich aber diesen Titel beibehalten. Und einem ganzen Volk widerspricht man nicht  ;)

Zwerge gibt's auch keine. Nur okrähnliche Wesen, die sich widerrum nicht Orks nennen und Gobblins.

Ich hab versucht das Klassische irgendwo ein wenig beizubehalten und dann mein eigenes Dind draus zu machen.
Zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde fliegen.

Grey

Zitat von: Grey am 05. April 2007, 13:05:15
Weil: Zwar Fantasy, aber mittlerweile wirklich unoriginell, da schon so oft gehabt, dass sie stereotyp geworden sind.

Darum. ^^ Wenn jemand ELF sagt, dann stellt man sich halt etwas bestimmtes darunter vor. Oder nicht? Und was spricht dagegen, ein bisschen konsequent zu sein und den Elfenbegriff einfach wegzulassen. Denn: Meiner Meinung nach macht ein nichtelfisches Elfenvolk keinen Sinn. Also es dann noch Elfen zu nennen. Wie ich schon sagte. Aber das kann ja jeder halten wie er will...

Manja_Bindig

Schon mal jemand versucht, Fantasy in der Postmoderne anzusiedeln?
:)

Pandorah

#29
Gut. Jetzt sagen wir mal, ich habe ein Faible für spitze Ohren. Toll. Nenne ich mein spitzohriges Volk - ein Waldvolk übrigens - also ... Tanrier. Rate mal, was passiert? "Määääääääääh, warum nennst du die nicht gleich Elfen?"

Weil: Zwar Fantasy, aber mittlerweile wirklich unoriginell, da schon so oft gehabt, dass sie stereotyp geworden sind.
Wenn du so argumentierst, kannst du wirklich davon ausgehen, dass ALLES schon mal geschrieben wurde. Niemand darf mehr Liebesgeschichten schreiben, egal ob mit oder ohne Happy End, weil: Liebesgeschichten in allen Varianten sind auf jeden Fall schon mal geschrieben worden; Elfen sind tabu, Orks sind tabu, Magie ist wohl mal völlig out. Andere Welten? Auch schon dagewesen.
Es kommt doch immer darauf an, was man damit macht. Ob die Figuren - auch die Elfen  ;) - leben oder nur hölzern durch ihre Rahmenhandlung staksen. Ob man mit ihnen mitfühlen kann.