Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: der Rabe am 08. November 2010, 15:59:10

Titel: schreibsüchtig?
Beitrag von: der Rabe am 08. November 2010, 15:59:10
Hallo zusammen,

heute morgen habe ich mich so süchtig nach dem Schreiben gefühlt, und mal eben einen Eintrag für den Pschyrembel geschrieben, natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.  8)
Fühlt sich jemand angesprochen?


Schreibsucht

Symptome:

Langanhaltendes Tippen oder Schreiben in Extremfällen 24h am Tag und 7 Tag in der Woche (Schriftsteller genannt), Unfähigkeit sich in verständlichen, angemessenen, oder modernen Worten auszudrücken. Häufig einhergehend mit einer auffälligen Unzufriedenheit gekoppelt mit der Unfähigkeit Unzulänglichkeiten oder unlogische Verläufe in Geschichten zu akzeptieren. Halluzinationen (spricht mit nicht vorhandenen Personen, den sogenannten Protas oder Charas, s. dort) Die Betroffenen schaffen es nicht mehr, ohne ihr Schreibwerkzeug mit der Welt zu kommunizieren, Stimmungsschwankungen, gelegentlich unmotiviertes heftiges Lachen

Sekundäre Symptome:
Faseln, Sehnenscheidenentzündungen an beiden Armen, kalte Hände, verkrampfte Schultermuskulatur, Weltfremdheit, soziale Isolation durch Unverständlichkeit, häufig Mangelernährung, in Extremfällen Tendenz zum sog. Messisyndrom

Ursachen:
liegen meist in der frühen Kindheit, bspw. durch das exzessive Vorlesen, teilweise auch durch Vernachlässigung der Eltern in der späteren Kindheit oder Jugend und daher unbeaufsichtigter Konsum von Büchern.

Test:
Es ist einfach festzustellen, ob eine Person an Schreibsucht leidet: Man lege ihr eine Geschichte mit unzusammenhängendem Verlauf vor. Im Gegensatz zum Kritiker (s. dort), beschränkt sich der Schriftsteller nicht auf verbale Kritik sondern wird versuchen , die Geschichte umzuschreiben.
Hinweis liefert auch der Sprachgebrauch, der bei allen Schreibsüchtigen sehr reduziert erscheint. Häufig vorkommende Vokabeln sind u.a. Plott, plotten oder Plottloch, Prota (=Protagonist), Chara (=Charakter). Hinzukommen heftige Verzweiflungsanfälle, wenn Protas (s.o.) sich anders verhalten als gewünscht oder sich plötzlich Ungereimtheiten in der Geschichte ergeben.

Therapie:
Einzige bisher wirksame Therapie war das Entfernen sämtlicher Schreibwerkzeuge aus der Lebensumgebung der Süchtigen. Gelegentlich zeigen auch harte körperliche Arbeit oder die Gabe von Medikamenten Wirkung, jedoch ist der Erfolg dieser Therapien zweifelhaft und bisher umstritten.

Auswirkungen:
Ähnlich dem Alkoholismus kommt es zu Entzugserscheinungen, wird dem Schriftsteller sein Schreibwerkzeug entzogen. Meist kommt es zunächst zu Entlastungshandlungen wie Schreiben in der Luft oder Tippen auf Tischplatten. Manche Süchtige beginnen auch laut mit ihren Protas zu streiten oder fremden Menschen auf der Straße ihre Geschichten zu erzählen. Es kommt vor, dass Süchtige handtätlich werden, nur um an Stifte zu bekommen. Es ist wichtig in dieser Phase, nicht nachzugeben, da sonst der Therapieerfolg gefährdet ist.
Wie die Alkoholiker sind trockene Schreibsüchtige jederzeit rückfallgefährdet. Das kleinste Stück Papier oder ein Bleistift können die Schreibsucht sofort wieder aufleben lassen. Es ist daher zu empfehlen, die Patienten auf einsamen Inseln fern von jeglicher Bürokratie, von Büchern, Fernsehern und jeder sonst wie gearteten Geschichte fernzuhalten.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Sanjani am 08. November 2010, 22:36:35
Hallo Rabe,

:lol: das ist nett. Aber du hast m. E. noch einen wichtigen Punkt vergessen: Die Süchtigen bekommen bei längerem Entzug einen Suchtdruck, der sich in starker Angespanntheit und Unfähigkeit eine andere Tätigkeit als das Werkeln an der eigenen Geschichte zu verrichten. Nach dem Schreiben tritt für eine Weile eine Fase der Entspannung ein, in welcher auch andere Dinge erledigt werden können. Dieser Zustand mündet jedoch immer rascher wieder in eine Fase der Angespanntheit, gekoppelt mit dem Drang an der Geschichte weiterzuschreiben.

Geht mir jedenfalls so. Leider manchmal sogar, wenn ich gerade eine Hausarbeit schreiben oder für eine Prüfung lernen muss. Manchmal bin ich morgens aufgestanden und habe erst einmal an meiner Geschichte geschrieben und erst als sich mein Spannungszustand etwas runtergeregelt hatte, konnte ich was lernen oder was anderes schreiben.
Oh Gott, das klingt echt krank! :D

Außerdem habe ich auch oft Schlafstörungen, da meine Gedanken sich ununterbrochen mit meinen Protas und meinem Plot beschäftigen. Manchmal wache ich auch mitten in der Nacht auf und beschäftige mich damit. Oder ich schreibe nachts durch von abends um zehn bis morgens um fünf, aber das hast du ja schon drin ;-)

LG Sanjani, die eher der Gelegenheitssüchtige, nicht der Pegelschreiber ist ;-)
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: der Rabe am 08. November 2010, 23:11:13
*laut lach*

ich hab ja gesagt, dass es nicht vollständig ist, aber ich habs auch während des Frühstücks geschrieben, weil ich das Gefühl hatte, gleich mal was schreiben zu müssen. (Merkt man, dass ich am Nano teilnehme?  :laugh:)

Aber du hast da noch einen wichtigen Punkt:

Unterarten:

Der Pegelschreiber ist - wie der Pegeltrinker - bestrebt, seine Schreibsucht im Tagesverlauf (auch nachts) möglichst gleichbleibend zu halten; deshalb der Begriff Pegel- oder Spiegelschreiber (konstante Wortzahl pro Tag). Dabei kann es sich um vergleichbar geringe Konzentrationen handeln, z.B. 1667 Wörter, diese steigen jedoch im Verlauf der fortschreitenden Krankheit und der damit sich erhöhenden Wortschreibtoleranz meist an. Der Süchtige bleibt lange sozial unauffällig.

Der Quartalsschreiber erlebt in unregelmäßigen Intervallen Phasen exzessiver Schreibwut mit Kontrollverlust, die Tage oder Wochen dauern können. Dazwischen kann er monatelang abstinent bleiben.

Der Gelegenheitsschreiber schreibt bei besonderen Anlässen (z.B. Nanowrimo) große Mengen, bleibt aber sozial und psychisch unauffällig. Negative gesundheitliche Folgen entstehen durch häufige Schreibwut. Sie sind noch nicht abhängig aber gefährdet.

Der Erleichterungsschreiber schreibt, um innere Spannungen und Konflikte (etwa Verzweiflung) zu beseitigen (Tagebuch, Blog). Die Menge hängt ab von der jeweiligen Stress-Situation. Hier besteht vor allem die Gefahr psychischer Abhängigkeit. Auch der Erleichterungsschreiber ist gefährdet.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Malinche am 08. November 2010, 23:24:28
Weitverbreitet unter den Schreibsüchtigen ist auch die Notizbuchitis. Symptome sind glänzende Augen und zitternde Hände, wenn der Betroffene mit einem leeren Notizbuch in Kontakt kommt. Die übergroße Begeisterung für diese Objekte äußerst sich häufig in starkem Konsumdrang und -zwang. Es ist daher nicht ratsam, mit einem Schreibsüchtigen ein Schreibwarengeschäft aufzusuchen. Auch Buchläden sind der Überwindung der Sucht sehr abträglich.

In fortgeschrittenem Stadium ist mitunter auch Trockentippen ohne Tastatur direkt auf der Tischplatte zu beobachten.

Ansonsten kann ich deinen Post nur unterschreiben.  :rofl:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Sanjani am 08. November 2010, 23:31:10
Also, dann bin ich doch eher der quartalsschreiber :hmmm:
Ich erlebe definitiv einen Kontrollverlust :lol:

Allerdings - monatelang abstinent bleiben - puh, na doch das geht ;-)
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: der Rabe am 08. November 2010, 23:40:44
Zitat von: der Rabe am 08. November 2010, 15:59:10
Meist kommt es zunächst zu Entlastungshandlungen wie Schreiben in der Luft oder Tippen auf Tischplatten.

Hallo Malinche, das Tippen hattich, aber die Notizbucheritis muss unbedingt aufgenommen werden! Eigentlich auch der Zwang, stundenlang in Buchhandlungen in Büchern zu blättern, weswegen ich mir schon eine Buchhandlungs- und Notizbuchkaufabstinenz auferlegt hatte, weil ich in der einen zu viel Zeit verplempert hab und mit den zweiten zu viel Geld. ::)

Obwohl... steht wahrscheinlich unter "Zwangsstörungen, sonstige".  ;D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Valaé am 08. November 2010, 23:42:12
Zitat von: Malinche am 08. November 2010, 23:24:28
In fortgeschrittenem Stadium ist mitunter auch Trockentippen ohne Tastatur direkt auf der Tischplatte zu beobachten.

Wahlweise auch in der Luft zu beobachten. Zudem neigen manche Betroffene der Schreibsucht dazu, ihren gesamten Tagesverlauf danach zu planen, wann sie endlich schreiben können.
Teilweise können Schlafstörungen auftreten, sollte der Betroffene direkt vor dem Schlafen nicht zu einem befriedigenden Ergebnis in der Geschichte gekommen sein.
Weitergehend ist zu beobachten, dass bei Schreibsüchtigen sehr lebendige Träume nicht unüblich sind, gefolgt von einem morgendlichen Sturz an den PC oder ein Notizblock!

Experten fürchten, dass diese Krankheit leider nicht permanent heilbar ist. Es soll Fälle gegeben haben, die selbst nach jahrelanger, anscheinender Überwindung der Sucht wieder durch einmaliges in Kontakt treten mit einem Schreibwerkzeug sofort einen Rückfall erlitten.

Die meisten Scheibwütigen leiden ebenfalls am Lesefieber.

Schreibwütige sind DRINGENDST von Autorenforen fernzuhalten, da  sonst eine unkontrollierbare Ausbreitung der Sucht fast nicht mehr zu verhindern ist.

Tolle Sache  :rofl:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Malinche am 08. November 2010, 23:43:39
ZitatSchreibwütige sind DRINGENDST von Autorenforen fernzuhalten, da  sonst eine unkontrollierbare Ausbreitung der Sucht fast nicht mehr zu verhindern ist.
:rofl: :rofl: :rofl:


:ätsch:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Judith am 08. November 2010, 23:44:17
Ich stelle fest, dass ich wohl definitiv nicht schreibsüchtig bin.  :no:
Aber zumindest leide ich an der Notizbucheritis.  ;D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: zDatze am 09. November 2010, 10:35:52
Was noch fehlt: Ständige Rückenschmerzen und erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Bandscheibenvorfalls. :P
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Thaumaturgon am 09. November 2010, 11:16:28
Pegelschreiber mit Notitzbucheritis.

Als zusätzliches Symptom würde ich chronisch plattgesessenes Sitzfleisch mit aufnehmen.

Für den Eintrag in den Pschyrembel fehlt noch: wie viele der genannten Symptome müssen über welchen Zeitraum hin auftreten, ehe man eine Schreibsucht diagnositzieren kann (im Gegensatz zu einer scribberitischen Episode)?

:buch:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Rhiannon am 09. November 2010, 11:59:42
Ihr habt ein Symptom vergessen: Chronischen Schlafmangel und Verlust eines Zeitgefühls.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Celtur am 10. November 2010, 14:56:24
Oh mein Gott ... ich bin süchtig  ;D ;D
Hey Rabe, echt coole Idee.
Auch und
ZitatWas noch fehlt: Ständige Rückenschmerzen und erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Bandscheibenvorfalls.
stimmt voll und ganz ... war deswegen (aber des ist warscheinlich nicht wegen dem Schreiben so) beim Arzt
lg
Celtur
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Menace am 12. November 2010, 09:13:31
Was noch fehlt ist das nachdenken im Bett über diverses und sich dann, statt dem Schlaf hinzugeben nochmal aufzuraffen, an den PC zu setzen und alles abtippen, was einem eingefallen ist <- eindeutig Suchtverhalten
Titel: Re:
Beitrag von: Kuddel am 12. November 2010, 09:53:14
Es ist offiziell. Ich bin irre und schreibsüchtig. Heute morgen hatte ich eine Idee, musste aber auch mal dringend auf die Toilette. Was macht das Kuddel? Laptop mitnehmen und auf Klo weiterschreiben. *mit dem Kopf gegen die wand schlag*
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: FeeamPC am 12. November 2010, 12:16:52
Extremform der Schreibsucht:
Der Schreibsüchtige baut sich einen Kokon aus Büchern und Manuskriptseiten und igelt sich darin ein.

Schreibsucht mit Burn-out:
Der Schreibsüchtige sitzt vor dem PC (oder wahlweise einem leeren Blatt Papier) und fühlt sich unfähig, auch nur das Alphabet auf die Reihe zu kriegen. Unterbrochen wird sein Starren nur von fahrigen Bewegungen und gemurmelten Worten: "Mist, alles Mist, mir fällt nichts mehr ein, mein Kopf ist wie leergefegt, ich bin ein Versager, niemand hätte mir je einen Stift in die Hand geben dürfen, warum habe ich nur jemals gedacht, daß ich schreiben könnte?" Dennoch kann der Schreibsüchtige nicht die Konsequenz ziehen und sich von dem PC bzw. dem Blatt Papier abwenden.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 12. November 2010, 14:54:39
 :rofl: :rofl: :rofl:
Ihr habt gerade meinen Tag gerettet! Ich bekenne mich süchtig - ich bin quartalsschreiber.

Was noch fehlt:
Der Beitritt zu einer Gruppe Anonymer Schreibsüchtiger ist unter allen Umständen zu vermeiden. Das Aufeinandertreffen von mehreren Schreibsüchtigen (auch als Write-Ins bekannt) führt in jedem Fall zum vollen Ausbruch der Schreibsucht, die meist erst nach mehreren Tagen/Wochen gedrosselt werden kann.

Häufig kann bei Schriebsüchtigen auch ein Hang zur Schizophrenie erkannt werden, der sich insbesondere in der Überzeugung zeigt, als ein bestimmter Chara/Prota (s.o.) zu handeln und zu interagieren. Besonders häufig geschieht dies in Autorenforen (s.o.) oder Write-Ins (s.o.).
Titel: Re:
Beitrag von: Thosuko am 12. November 2010, 16:11:27
Zitat von: Kuddel am 12. November 2010, 09:53:14
Es ist offiziell. Ich bin irre und schreibsüchtig. Heute morgen hatte ich eine Idee, musste aber auch mal dringend auf die Toilette. Was macht das Kuddel? Laptop mitnehmen und auf Klo weiterschreiben. *mit dem Kopf gegen die wand schlag*

Wenn du auf dem Klo sitzt und du bist schreibwütig, brauchste nur einen Stift. Auf so eine Rolle mit zweihundert Blatt, passt ne Menge drauf. Und wenn die Geschichte eh nur "hust" ist, weißt du ja ,was du damit machen kannst. ;D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Lucien am 13. November 2010, 13:57:59
 :rofl: Ich bin dann wohl auch Quartalsschreiber.

Auch ein eindeutiges Zeichen der Schreibsucht ist die besondere Bindung zum Schreibwerkzeug, welche sich während einer Denkpause an der Tastatur z.B. im zärtlichen Streicheln der Tasten äußert, ebenso wie in Schreikrämpfen, wenn der Geliebte Bleistift, Kulli etc. herunterfällt und durch den Bus rollt.
Ein weiteres Anzeichen der Sucht sind hysterische Freudenausbrüche, wenn der Süchtige unverhofft auf einen anderen Schreiberling trifft.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Sanjani am 13. November 2010, 15:56:49
Also bei mir wechseln sich Quartalssucht und Burnout ab. Ist das auch eine spezielle Sonderform, bei der die Person besonders großen seelischen Schaden nimmt? :)
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Feather am 13. November 2010, 16:26:26
 :rofl:

Ok endlich mal eine Sucht, mit der ich glaub ich leben kann. Ich glaube Quartalsschreiber trifft es ganz gut, mit gelegentlichen Burn-Out Syndromen.

Bei den allgemeinen Symptomen habe ich noch folgendes bemerkt:

Tagträume, ähnlich den Halluzinationen, wobei diese oft in Kombination mit glasigen bis tränenden Augen und geistesabwesenden Zuständen des Betroffenen auftreten. Dabei kann es zu einem kompletten oder teilweisen Realitätsverlust kommen, bei dem die übrige Umgebung völlig, oder teilweise ausgeblendet wird. (erhöhte Tendenz bei Langeweile zu beobachten, wobei aktuelle Situation in eine Geschichte eingebaut wird)
Häufig sind auch eine vermehrte Aggressivität zu beobachten, welche sich genervten Brummen, bis zu Kissen schmeißen steigern kann. Dies tritt vor allem auf, wenn sich der Betroffene, gerade in seiner eigenen kleinen Schreibwelt befindet, die für "Normale" Menschen nicht sichtbar ist.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Lucien am 13. November 2010, 17:59:47
 :jau: Stimmt! Mit den Tagträumen tritt aber auch plötzlicher Husten auf, für gewöhnlich um unangebrachtes Lachen zu unterdrücken.  ;D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: nina-a am 14. November 2010, 19:20:07
Oder um die Tränen zu verwischen. Schließlich lässt man seine Protagonisten oft ungeheuerlich leiden. Schnief.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Lucien am 15. November 2010, 17:11:36
Muahaha, das tut mir kein bisschen leid ... das ist übrigens noch ein Suchtsymptom: man berücksichtigt bei der Zusammenstellung des Uni-Stundenplans, welche Fächer für ein bestimmtes Schreib-Projekt von Nutzen sein könnte. *pfeif*
Daraus ergibt sich dann wieder, dass der betroffene panisch schreiend im Kreis rennt und "meine Seele hat sich in Tinte aufgelöst" faselt.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Rosentinte am 17. Februar 2011, 19:14:31
 :rofl:
Wunderbar... Ich hatte ja in meinem Vorstellungsthread schon etwas vom Schreibvirus (Synonym) geschrieben und konnte mich jetzt mit allen Symptomen identifizieren... Besonders mit dem sich selbst sprechen... Kommt öfters vor und wirkt auf Außenstehende äußerst befremdlich.
Von der Krankheit Befallene haben auch ein schlechtes Gewissen, wenn sie ihren imaginären "Freunden" etwas schlimmes zufügen müssen!
Nun ja, ich muss dringend zurück zu meinem Buch...  ;)
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Schattenspielerin am 11. April 2011, 09:34:02
Ich bekenne mich schuldig. Ich bin wohl auch süchtig. Wie sich dieses Wissen wohl nun auf mein weiteres Leben auswirken wird...

Bei einigen Süchtigen ist zudem zu beobachten, dass sie sehr vergesslich sind. Sie unterhalten sich mit Freunden und auf einmal tritt dort dieser glasige Blick auf und dann das stürmische Gerede von wirrem Zeug und der Frage nach einem Stückchen Papier und einem Stift. Dabei faseln sie immerzu davon wie wichtig doch diese Idee sei und wie schnell sie doch aus dem Kopf wieder verschwunden sei. Bei diesem Symptom der Krankheit ist noch nicht sichergestellt ob es sich um Alsheimer handelt.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Farean am 11. April 2011, 09:57:28
[Im Stuhlkreis Platz nehm]

Hallo. Mein Name ist Farean, und ich bin schreibsüchtig.

Angefangen hat es bei mir mit Schulaufsätzen, bei denen mir die Aufgabenstellung zu dröge vorkam. Anstatt die Bildergeschichte im Buch einfach nachzuerzählen, habe ich einen Krimi mit Dialogen in wörtlicher Rede daraus gemacht. Dadurch bin ich zwar eine Note herabgestuft worden, war aber trotzdem viel zufriedener damit.

Als ich 14 war, verfaßte ich handschriftlich mit Bleistift und Papier meinen ersten kompletten Roman. Mit 17 stellte ich den ersten Roman fertig, der auch ein weiteres Publikum erreichte (ca. 10 Leute in meinem Freundeskreis). Ich glaube, da habe ich den endgültigen Kick bekommen. Das Gesicht des Adressaten, als er das fertige Buch in der Hand hielt (der Roman war ein Geburtstagsgeschenk und individuell für ihn geschrieben) gab mir einen Schub Glückshormone, von dem ich noch die ganze Woche wie auf Wolken schwebte.

Seitdem komme ich einfach nicht mehr davon los...
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 09. August 2012, 23:57:44
Ich grab das hier mal aus, weil ich einfach mal nachgedacht habe, was ich für eine Sorte von Schreibsuchti bin.
Eindeutig Pegelschreiber - mit gelegentlichen, sehr heftigen Quartalsausbrüchen.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: der Rabe am 10. August 2012, 11:21:13
Hehe, das hatte ich ja schon fast vergessen. Danke fürs ausgraben. *g*

Ich muss wohl den ersten Beitrag etwas aktualisieren. Mal sehen, ob ich das heute abend noch schaffe. ;)
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Alana am 10. August 2012, 12:41:10
Genial, ich lach mich schlapp. :rofl:

Ich hätte da auch noch was anzufügen:

In einem akuten Anfall ist der Schriftsteller nicht mehr in der Lage, sich mit dem realen Leben auseinander zu setzen. Man nennt dies "Echte Realitätsflucht". (Im Gegensatz zu -> Literarischer Realitätsflucht, die meist ungefährlich verläuft, aber ein erster Warnhinweis sein kann.)
Anzeichen: Geschirrstapel in der Küche (mehr als gewöhnlich!), Nicht-Erkennen von Lebensgefährten und aggressive Reaktionen auf Versuche, den Schriftsteller zum Runterfahren des Computers zu bewegen.

Warnung: In einem akuten Anfall von Schreibsucht sollten Lebensgefährten auf keinen Fall versuchen, den Süchtigen davon abzubringen. Dies kann unter Umständen zu kompletter, irreversibler Realitätsflucht führen und gefährlich für den Lebensgefährten enden. Es ist besser, alles zu tun, damit der Anfall schnell vorbei ist.

Behandlung: Nur palliativ. Eine kurzzeitige Verbesserung kann erreicht werden, sobald der Schriftsteller seinen aktuelles Projekt beendet hat.
Maßnahmen: Nicht ansprechen, Essen und Getränke bereitstellen, geduldig lauschen, wenn der Süchtige über Plot und Figuren redet.



Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Nurelie am 10. August 2012, 12:43:02
Zitat von: Alana am 10. August 2012, 12:41:10
Maßnahmen: Nicht ansprechen, Essen und Getränke bereitstellen, geduldig lauschen, wenn der Süchtige über Plot und Figuren redet.

:rofl:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 10. August 2012, 12:46:11
Ich habe so das Gefühl, dass wir alle noch tiefer in die Schreibsucht hinein gerutscht sind. ;D
Immerhin heißt es ja, dass sich viele Schreibsüchtige besser nicht auf einen Haufen werfen - weil es sonst zu sturzbachartigen literarischen Ergüssen kommt.

Zeichen eines bevorstehenden literarischen Ergusses sollte man auch einmal festlegen, damit ich mal die Warnung ausgeben kann. ;D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Alana am 10. August 2012, 12:46:41
Noch vergessen:

Komplikationen: Totalzusammenbruch nach Festplattencrash. Dies ist unbedingt zu vermeiden, daher werden Lebensgefährten dazu angehalten, regelmäßig, heimlich (Toilettenpausen nutzen!) die Daten des Süchtigen zu sichern.

@Robin:  :rofl:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 10. August 2012, 12:56:58
@Alana: Sehr wichtig in der Tat!

Oh, ich denke, so langsam kommen mir Ideen für die Warnzeichen. xD

Warnzeichen (je nach Schweregrad der Schreibsucht und des Größten Anzunehmenden Schreibanfall): Unkontrollierte, tastaturförmige Zuckungen der Finger, glasiger Blick in Kombination mit verzücktem Gesichtsausdruck, (halb)laute Streitigkeiten mit den Protagonisten, ein Hagel aus Verwünschungen über die viel zu kurz bemessene Zeit für ordentlich ausformulierte Gedankengänge, plötzliches Hamstern von Recherchematerialien.

Sicherheitshinweis: Es ist zu empfehlen, eine literaturresistente Flutschutztür zu einem gesonderten Raum einzubauen, hinter der Angehörige und Lebensgefährten des Schreibsüchtigen Zuflucht finden können, wollen sie nicht von den schieren Wortmassen erschlagen werden.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Lemonie am 10. August 2012, 14:21:12
Tolles Thema  :rofl: Dank Robin gerade eben gefunden...

Ich versuche ja immer, zum Pegelschreiber zu werden, aber leider scheine ich dazu zu sehr Quartalstyp zu sein. Egal, Disziplin.  ;)

Ein weiteres Warnzeichen aus meinem Alltag: Plötzliches Entfernen des Süchtigen aus der realen Welt z.B. während einem Gespräch, wenn ihm eine Idee gekommen ist oder einer der Gesprächsteilnehmer ihn an seinen "Prota" oder "Chara" erinnert. Äußert sich durch "Ins - Nichts - Starren" und plötzliches Einfrieren sämtlicher Körperbewegung (von einigen automatischen Grundbewegungen abgesehen).

Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: HauntingWitch am 10. August 2012, 16:59:19
Wie geil ist das denn?  ;D Und so wahr, irgendwie.

Zitat von: Robin White am 10. August 2012, 12:46:11
Zeichen eines bevorstehenden literarischen Ergusses sollte man auch einmal festlegen, damit ich mal die Warnung ausgeben kann. ;D

Also da wären zum Beispiel: Überdrehtheit, Unruhe, ständiges vor sich hin murmeln von für aussenstehende unverständlichen Gedankengängen, plötzliche Aufhellung der Gesichtszüge durch das Formen einer Idee, Neigung, alles Schreibfremde unwichtig oder langweilig zu finden und gelegentliches Jucken und Zuckungen in den Fingern.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Pestillenzia am 10. August 2012, 17:29:57
Zitat von: Lemonie am 10. August 2012, 14:21:12
Ein weiteres Warnzeichen aus meinem Alltag: Plötzliches Entfernen des Süchtigen aus der realen Welt z.B. während einem Gespräch, wenn ihm eine Idee gekommen ist oder einer der Gesprächsteilnehmer ihn an seinen "Prota" oder "Chara" erinnert. Äußert sich durch "Ins - Nichts - Starren" und plötzliches Einfrieren sämtlicher Körperbewegung (von einigen automatischen Grundbewegungen abgesehen).

:rofl:  Das ist, als würde ich in einen Spiegel schauen...

Zitat von: HauntingWitch am 10. August 2012, 16:59:19
ständiges vor sich hin murmeln von für aussenstehende unverständlichen Gedankengängen, plötzliche Aufhellung der Gesichtszüge durch das Formen einer Idee

Jahaaaa!!!  :rofl:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Erdbeere am 10. August 2012, 18:28:40
Ach du lieber Himmel, dieser Thread rettet mir den Tag. :rofl: Ich habe noch einige Dinge anzufügen.


Nebenwirkungen, die mit der Schreibsucht einhergehen können, sind erhöhter bis extremer Konsum von Aufputschmitteln wie Kaffee, Tee, Guaranashots, Energiedrinks und Zucker in jeglicher Form, jeweils exponentiell ansteigend, wenn sich der Süchtige in einem sog. "Plottloch" befindet. Ebenfalls zu den Nebenwirkungen zählt man heute stressbedingtes Haareraufen, Nägelkauen, chronisch entzündete Sehnen an den Unterarmen und Händen, eingeschlafene Hintern sowie sog. "Walgeräusche" und Gottesanrufe.

Unter keinen Umständen darf der Süchtige mit einem Zombie verwechselt werden, denn der Süchtige leidet generell unter Schlafmangel und dem sog. "Schafsblick", während ein Zombie, nun ja, tot ist.

Der Schreibsüchtige ist auch fähig zu Ausbrüchen hysterischer Glückseligkeit, die meist durch folgende Faktoren ausgelöst werden können: Ein ENDE unter dem Manuskript, 10k-Schritte, Annahme in einer Antologie, Agentur, Verlag. Das soziale Umfeld des Süchtigen reagiert meist irritiert über dessen Verhalten. Man rät den Betroffenen, die Süchtigen in Ruhe kreischen, tanzen und jubeln zu lassen und jegliche musikalische Hymnen-Beschallung genügsam zu ertragen.

Einen Schub aller Symptome und Nebenwirkungen erfährt jeder Süchtige im November sowie in den 4-5 Wochen davor. Allein das Wort "NaNoWriMo" oder dessen Abkürzung "Nano" kann zu Herzrasen, Schweissausbrüchen sowie dem sog. "Extreme-Plotting" führen.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 10. August 2012, 18:36:38
Zitat von: Erdbeere am 10. August 2012, 18:28:40Einen Schub aller Symptome und Nebenwirkungen erfährt jeder Süchtige im November sowie in den 4-5 Wochen davor. Allein das Wort "NaNoWriMo" oder dessen Abkürzung "Nano" kann zu Herzrasen, Schweissausbrüchen sowie dem sog. "Extreme-Plotting" führen.

:rofl:

Genau, genau! Von wegen Novemberdepression, da fahren die Schreibsuchties erst so richtig auf!
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: HauntingWitch am 11. August 2012, 13:33:40
Zitat von: Erdbeere am 10. August 2012, 18:28:40
Der Schreibsüchtige ist auch fähig zu Ausbrüchen hysterischer Glückseligkeit, die meist durch folgende Faktoren ausgelöst werden können: Ein ENDE unter dem Manuskript, 10k-Schritte, Annahme in einer Antologie, Agentur, Verlag. Das soziale Umfeld des Süchtigen reagiert meist irritiert über dessen Verhalten. Man rät den Betroffenen, die Süchtigen in Ruhe kreischen, tanzen und jubeln zu lassen und jegliche musikalische Hymnen-Beschallung genügsam zu ertragen.

... oder in Extremfällen auch bis auf Weiteres den Raum zu verlassen.  :rofl:

Das ist so wahr.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 11. August 2012, 18:40:06
ich könnte da noch etwas hinzufügen, was wohl schon im Anfangsstadium und/oder fortgeschrittenen Stadium einsetzt:

Kleinste Äußerungen gegenüber des Schreibsüchtigen, Berichte und Dokumentationen im Fernsehen/Radio/Internet/Zeitung, der Anblick eines ungewöhnlichen Ortes, Konsum eines Spieles und/oder Buches können dazu führen, dass dieser ansatzlos in komplette geistige Abwesenheit und Verzückung gerät.

Die Auswirkungen dieses Phänomens werden allgemein als "Plotbunnies" bezeichnet, die sich, bei hoher Konzentration, in das nächste Objekt im Fokus des Schreibsüchtigen verwandeln können. Einhergehend mit dem Phänomen der unkontrollierten Inspiritis kann es zu einem plötzlichen Schwall an Motivation und Erregtheit beim Schreibsüchtigen kommen.

Am Ende dieser Kettenreaktion steht, je nach Verarbeitung der ungefilterten Informationen und Inspirationen, eine originelle Geschichte oder schlimmstenfalls ein Knick in der Motivationslinie. Zeichen dieses Knickes sind das verbale und/oder schriftliche Lamentieren der Aussichtlosigkeit dieser verfahrenen Situation, das Stürzen auf andere Projekte zur Ablenkung oder, in den seltensten Fällen, plötzliche temporäre Abstinenz vom Schreiben.

Die Dauer eines Motivationsknicks schwankt extremst stark mit den inneren und äußeren Einflüssen auf den Schreibsüchtigen. Angehörige, Lebenspartner und Freunde sind dazu angehalten, zum Ende des Motivationsknicks beizutragen, kann das Lamentieren des Schreibsüchtigen doch äußerst nervenzehrend auf seine Umgebung einwirken.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Janika am 17. Februar 2013, 14:47:34
*hochzieh*

Ihr habt etwas ganz Wichtiges vergessen! Ein wichtiges Anzeichen eines explodierten Gedankens (auch "Literarischer Erguss" oder "Ideenflut") genannt) ist es, wenn der Schreibsüchtige mitten in einem Gespräch oder einer sonstogen Tätigkeit einen glasigen, gehetzten Blick bekommt und wie von Teufeln gejagt nach Notizbuch oder sonstigem Schreibmaterial greift, unglaublich hektisch durch alle Seiten blättert und das Ganze durch Ausrufe wie "Wo ist es, wo ist die Seite", "Komm schon, mach keinen Mist!" oder auch "Bleib da, bitte bleib da, gib mir noch ein paar Sekunden ..." untermalt.

:rofl:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 17. Februar 2013, 15:10:48
Janika! :rofl: Aber sehr wahr! Ich habe davon sehr schönes Kopfkino bekommen. ;D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Rhiannon am 17. Februar 2013, 15:31:13
Jahh!

Schlimm, wie süchtig wir doch alle sind!
Ich hab noch ein Symptom:

Neigt der Süchtige dazu, sein Umfeld, ebenso wie sein äußeres Erscheinungsbild zu vernachlässigen, ja sogar ein regelrechtes Messi-Syndrom zu entwickeln, sind seine Schreibutensilien jedoch meistens deutlich aufgeräumter, das kann sich bis zu einem regelrechten Ordnungsfanatismus steigern. Der Schreibsüchtige wird panisch versuchen, seine Notizbücher, lose-Blatt-Sammlungen und Dateien mit den unterschiedlichsten Inhalten in einem bestimmten System zu ordnen. Einwirkungen von Außenstehenden können zu Anfällen von Aggressivität und Menschenfeindlichkeit führen. Je näher die sogenannte Deadline rückt, egal ob der Termin tatsächlich existiert oder nur in der Einbildung des Schreibsüchtigen, desto heftiger werden die Reaktionen auf tatsächliche, oder eingebildete Eingriffe von außen.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 17. Februar 2013, 15:44:06
:rofl:

Jetzt ist mir so ein ganz blödes Bild im Kopf aufgetaucht.

Schreibsüchtige, die schon länger unter ihrer Sucht zu 'leiden' haben, entwickeln einen ungesunden blassen Hautton davon, dass sie sich in ihrem Zimmer vergraben und sich hingebungsvoll ihrer Sucht widmen. Dabei kann es zu verkrümmter Haltung, oben erwähntem Messi-Syndrom-ähnlichen Zustand, und zu aggressiven Stimmungseinschlägen kommen, die jedoch sofort wieder in Glückseligkeit umschlagen kann und damit das Umfeld verunsichert.



Also werden wir im Endeffekt alle Gollums, die ganz von "Mein Plooooot!" oder "Mein Charrraa..." oder gar "Mein Roman! Es hat ihn uns gestohlen!" vereinnahmt sind. ;D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Janika am 17. Februar 2013, 15:45:27
ROBIN! :rofl:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 17. Februar 2013, 15:48:59
Ja stimmt doch! ;D

Das Gollum-Syndrom kann allerdings durch Haustiere mit ihrem "Menschen sind ja so doof"-Blick erweicht oder durchbrochen werden. Ist dies nicht mehr möglich, liegt Gollum II vor - die nächste Stufe in dieser heftigen Kette. :rofl:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Nebeldiener am 17. Februar 2013, 23:11:08
Was ich noch beitragen kann:

"Betroffene leiden oftmals an Schlafmangel, da sie nicht anders können als die Ideen, welche meistens zu Schlafenszeiten kommen, aufzuschreiben"
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: der Rabe am 18. Februar 2013, 00:25:58
Oh, dieses Syndrom kenne ich seit einiger Zeit leider nur zu gut. das gipfelt darin, dass man mittem beim Schreiben einschläft und völlig unsinnige Sätze produziert ... *grübel* ... das heißt, noch unsinniger als sowieso schon. :zombie:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 18. Februar 2013, 13:41:12
Soll es auch als Symptom gezählt werden, wenn man sich über die Verspannungen, die nach einem sportlichen Tag auftreten, aufregt, weil man dadurch beim Schreiben abgebremst wird? :versteck:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Janika am 18. Februar 2013, 13:52:16
Klar, eindeutiges Fokussieren und in-den-Vordergrund-stellen des Schreibens!
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 18. Februar 2013, 13:58:00
Gut, ein weiterer Punkt, der bestätigt, dass ich schreibsüchtig bin! :D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Alana am 18. Februar 2013, 19:36:04
Bei mir läuft das immer so: Ach, du könntest doch mal wieder stricken/Playstation spielen/Malen/putzen/hier irgendwas einsetzen ... und dann denke ich immer: Ach nee, in der Zeit könnte ich ja auch schreiben. ;D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Merlinda am 18. Februar 2013, 19:44:51
 :rofl:
Alana, ich glaube du bist meine Seelenverwandte. Genau das Gleiche denke ich mir auch jeden Tag!
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 19. Februar 2013, 23:03:25
Ich möchte ein weiteres Symptom anfügen. Das neidische Horten von Horden von Plotbunnies. :D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Janika am 19. Februar 2013, 23:09:46
Ich fürchte, ich muss Robin da ergänzten, die gerade geschilderte Situation geht nämlich auf meine Kappe. Was sie meint ist, freundliches Abgeben eines kleinen, süßen Plotbunnys, nur um am nächsten Tag von einem scharfen, bissigen Plotbunny angefallen zu werden, es den Kolleginnen bis zum Sabberfadenziehen zu präsentieren - und dann mit dem bereits bekannten Schreiber-Gollum-Syndrom um die Ecke zu kommen! ;D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Malinche am 19. Februar 2013, 23:28:03
Ich hoffe, ihr bedenkt bei alldem die Richtlinien für die artgerechte Haltung von Plotbunnies (sind nun mal keine Einzelgänger, brauchen viel Liebe und Zuwendung ... und so ...).  :hmhm?:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 19. Februar 2013, 23:31:56
Ja ja, wir füttern die Plotbunnies. Und die karnickeln auch fleißig rum. ;D

Äh, das hab ich jetzt nicht geschrieben, nein nein. :innocent:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Janika am 19. Februar 2013, 23:33:17
Das, das ich ihr gab, dürfte mittlerweile vorsichtig in ihre Gruppe integriert worden sein, bei meinem musste ich ihr versprechen, es zu hegen und zu pflegen :hmmm:

Edit: ROBIN! :o Und da sag noch einmal, ICH solle still sein ... :zensur:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 04. April 2013, 15:11:53
Ganz ganz ganz schlimme Form der Schreibsucht... :innocent:

Jeden Tag hat man ein Ziel von 7500 Worten oder mehr. Und man schafft meistens auch das ideale 'mehr'. Ansonsten regt man sich auf, wenn man 'nur' die Hälfte schafft.

Kein Witz. :innocent:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Janika am 04. April 2013, 15:36:54
Robin.
Ich will deine Symptome haben.
Sofort! :brüll:

;D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Amberle am 06. April 2013, 10:53:25
Janika hat recht.
Ich will auch! :bittebittebitte:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 06. April 2013, 12:29:29
Das habe ich mir mit Kampfschreiben angewöhnt! :rofl: Also quasi die höchste Form der Alkoholsucht. ;) Wenn das Quartalstrinken zum ganzjährigen Phänomen wird. ;D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Lucien am 06. April 2013, 21:37:48
 :rofl:

Meine Schreibsucht ist in eine neue Form übergegangen: Seit ich mich letzten Monat von meinem uralten Handy getrennt und ein Smartphone bekommen habe, muss ich exzessiv die Memo-App nutzen, um Gedankenfetzen oder ausgereifte Idee festzuhalten. Nicht nur nachts im Bett ... das Handy habe ich immer mit ... überall kann ich jetzt meine Ideen festhalten!
Die Nebenwirkungen sind urplötzliches Stehenbleiben an jedem mehr oder weniger günstigen Ort und fieberhaftes Aufs-Smartphone-Einhämmern.
Ein Anzeichen für Schreibsucht kann auch das plötzliche Einstellen anderer Aktivitäten sein (schon seit einer Woche will ich staubwischen, aber mein Zimmer ist immer noch halb eingestaubt.  :d'oh: ) Da sind immer diese Stimmen in meinem Kopf, die mich dazu veranlassen, fluchtartig Putzlappen und Wassereimer zu verlassen und hektisch den PC einzuschalten, um zu schreiben.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 15. April 2013, 15:52:46
Noch ein deutliches Symptom... :d'oh:

Neben dem von dir erwähnten Gedankenfetzen-Aufschreib-Drang kommt bei mir dazu, dass ich mir ernsthaft Sorgen mache, ob ich meine Plotbunnies schon artgerecht halte - sie vermehren sich explosionsartig und karnickeln noch immer herum, dass ich mit dem Gehegebau kaum hinterher komme.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Amberle am 15. April 2013, 16:20:29
Eindeutig ein Fall für die Plotbunny-Schutzbehörde. ;)
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: K a t e am 15. April 2013, 16:22:42
Hm... kann man Plotbunnies kastrieren? :hmmm:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Amberle am 15. April 2013, 16:26:28
Mir würde es schon reichen, wenn sie zu bestimmten Zeiten ruhig sind. So während des Unterrichts zum Beispiel. :gähn:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: K a t e am 15. April 2013, 16:28:26
Oder während des Praktikums. Da kommen mir immer die besten Ideen und dann tippe ich wie verrückt drauflos (und mein Chef denkt, ich schreibe so fleißig an meinem Praktikumsbericht :versteck:) und dann komm ich nach Hause und Null-Nada-Nichts. Da kommt kein Plotbunnie mehr um die Ecke gehoppelt.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Amberle am 09. Mai 2013, 12:09:43
Ich glaube bei mir fängt es grade mit der Schreibsucht an. Am Mittwoch habe ich die Pausen durchgeschrieben und dann erst im Unterricht bemerkt, wie hungrig ich bin. Und in der nächsten Pause habe ich dann weiter geschrieben, statt mir etwas zu Essen zu besorgen... Ich fürchte Schreibsucht könnte gesundheitsschädigend sein.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Robin am 09. Mai 2013, 12:51:50
Eindeutig ein Zeichen, oh ja. *nickt bekräftigend*

Ich denke, es ist auch ein Zeichen, dass man nach einer etwas holprigen Phase wieder die Logorrhoe bekommt, sobald man vor dem Dokument sitzt. :versteck: Und sich dann einen Ast freut, dass man wieder was zustande bringt.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Rhiannon am 13. Mai 2013, 21:15:30
Nächstes Stadium der Sucht erreicht:
Ich klebe mir jetzt ernsthaft schon Post-its an den Kühlschrank, um beim Kochen Ideen notieren zu können.  ::) Und das Schlimme ist, da steht auch wirklich was darauf...
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Lemonie am 13. Mai 2013, 22:07:35
Kochen ist aber auch gefährlich... ich höre dabei immer Musik, da kommts schon öfter mal vor, dass mir gute Ideen kommen (böse ist es dann, wenn ich mit einem noch unbenutzten Topf in der Mitte der Küche stehen bleibe und ins Leere starre, weil sich Kopfkino abspielt... )
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Katido am 22. Mai 2018, 12:36:28
Grade während einer langweiligen Vorlesung hier drüber gestolpert und musste mich beim Lesen so zusammenreißen, nicht laut zu lachen  :rofl:
Deswegen habe ich das noch mal rausgekramt.

Nach einer ausreichenden Recherche würde ich vermuten, eine Quartalschreiberin zu sein! Auch wenn mich der Plot manchmal für einige Tage in den Wahnsinn treibt, schreibe ich seit Ende März exzessiv. Symptome wie Schreikrämpfe, stundenlanges Wandanstarren und unruhige Finger gehören eindeutig dazu.
Darüber hinaus leidet vor allem wohl mein Freund darunter, wenn er mich während des Schreibens anspricht und dann nur ein teilnahmsloses ,,hmm" kommt  ;D

Und die Uni ist momentan auch eher ein notwendiges Übel. Vorlesungen und Hausaufgaben erscheinen mir eher wie lästige Hindernisse. In Gedanken bin ich ohnehin nur bei meiner Story und meinen Protas  :wolke:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: FeeamPC am 22. Mai 2018, 14:56:29
Kochen ist in der Tat gefährlich. ich habe es mal fertig gebracht, den kompletten Inhalt einer Pfanne rabenschwarz auf dem Herd verkohlen zu lassen, nur weil ich vor der Tastatur saß.
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Trippelschritt am 22. Mai 2018, 15:09:28
Ich schreibe ja nicht so viel. Ich schreibe nur täglich. Und freue mich auf jeden neuen Tag, an dem ich weiterschreiben kann. Ob das eine Sucht ist? Andere Leute gehen gern zur Arbeit oder hantieren in ihrem Garten.
Allerdings in einem Punkt muss ich Euch recht geben. Kochen und Schreiben gehen nicht zusammen. Und wenn doch, gibt es merkwürdige Schritte - über die man später wieder schreiben kann. Hö,hö.

Trippelschritt
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Araluen am 22. Mai 2018, 15:28:20
Also Kochen und Schreiben geht bei mir gut. Allerdings lasse ich für fast alles auch einen Timer laufen und habe ein feines Gehör für kochendes Wasser und eine feine Nase (nein nicht für verbranntes in diesem Fall, sondern für den Kochfortschritt meiner Speisen ;)) Nur mein Mann kriegt bei sowas immer einen Herzkaspar. Er kann nicht verstehen, dass ich mich nicht voll und ganz auf die Küche konzentriere, wenn ich koche. Ichbind er Meinung, Essenkocht sich auch gut allein ;) Ansonsten würde ich mich leider nicht als schriebsüchtig bezeichnen. Cih schreibe gerne, aber viel zu selten und leide erst nach langer Abstinenz an Entzugserschienungen. dafür bin ich plotsüchtig. Ich liebe es zu plotten. Ohne das ständige Gedankenkarussell bin ich nicht lebensfähig  :rofl:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Katido am 22. Mai 2018, 16:26:15
ZitatOhne das ständige Gedankenkarussell bin ich nicht lebensfähig

So geh es mir im Moment auch, die Gedanken drehen sich hin und her. Vorhin hat mich im Bus jemand angesprochen und wollte wissen, ob der Bus an einer bestimmten Haltestelle anhalten würde. Habe ihn erst mal einige Sekunden vollkommen irritiert angestarrt, so versunken war ich  ;D

Was das Kochen angeht, bei uns zu Hause kocht zum Glück mein Freund. Ich bin mehr als froh, dass er diese Aufgabe übernommen hat, denn kochen und schreiben gehen bei mir gar nicht  :rofl:

Ansonsten grade wieder das Notebook ausgepackt und voller Freude eines der Kapitel aufgeschlagen, um fröhlich der Sucht zu frönen!
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Nachtfee am 22. Mai 2018, 21:17:46
Zitat von: Araluen am 22. Mai 2018, 15:28:20
Ohne das ständige Gedankenkarussell bin ich nicht lebensfähig  :rofl:

Das trifft es so gut!
Wenn da die Realität nicht immer stören würde  :psssst:
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Katido am 22. Mai 2018, 21:39:51
ZitatWenn da die Realität nicht immer stören würde  :psssst:

Da sagst du was. Realität ist wirklich sehr störend. Sie unterbricht permanent die Schreibsucht, fast so, als gäbe es außer dem Schreiben auch noch ein echtes Leben!  :d'oh:
Mal abgesehen davon, dass die Realität mich viel zu oft therapiert. So geht das nicht  ;D
Titel: Re: schreibsüchtig?
Beitrag von: Gizmo am 22. Mai 2018, 22:01:40
Das unterschreibe ich doch mal alles!

Ein gewisses Suchtproblem stelle ich bei mir fest, weil ich übellaunig und unruhig werde, wenn ich zu lange nicht schreiben kann. Dafür habe ich mit dem Kochen keine Probleme, weil ich das Essen meistens ganz vergesse. Irgendwann frage ich mich dann: "Was ist bloß los? Ich fühle mich auf einmal so schlapp und abgeschlagen, und ... oh, schon wieder Nachmittag..."  ;D