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Das Schreibtempo

Begonnen von Mrs.Finster, 05. Juni 2010, 11:05:18

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Mrs.Finster

Eine Diskussion im Teilerfolg-Feier-Thread hat mich auf die Idee gebracht, euch mal zu fragen.

Seit einigen Monaten schreibe ich konstant an einer Story und halte (neben Arbeit und Freizeit) immer einen Durchschnittswert von 5 Normseiten. Am WE oder an freien Tagen 10 Normseiten. Aber: Ich komme nie darüber hinaus.

Da kam mir die Frage: Ist das eigentlich viel oder wenig?

Wie viel schreibt ihr? Hängt das von der Szene ab oder von der Tagessituation? Oder doch an der Planung?

Ich bin gespannt  ;)
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Judith

Hm, schwierig. Ich zähle nicht in Normseiten, sondern in Wörtern. Ein Pensum, das ich gut über einen längeren Zeitraum halten kann (neben Doktorarbeit, Uni, Theater und Diensten), sind etwa 500 Wörter. Das ist nicht sehr viel, summiert sich mit der Zeit aber auch. Durch den T12 versuche ich zurzeit, eher an die 1000 Wörter pro Tag zu schreiben, was mich auf Dauer ein wenig ermüdet.
Im Normalfall komme ich selten über 1000 oder vielleicht 1500 Wörter hinaus. Und eigentlich finde ich, dass das eh ganz schön viel ist.
Aber dann gibt es ja noch den NaNo. Da liegt das Tagespensum bei über 1600 Wörtern, und ich hab den NaNo immerhin schon zweimal geschafft. Es ist mir nie gelungen, jeden Tag genau dieses Pensum zu schaffen, daher musste ich da schon auch mal Aufholjagden mit 2000-3000 Wörtern an einem Tag hinlegen. Das seltsame ist: Im NaNo klappt das, sonst aber praktisch nie. Gut, ab und zu hab ich mal so einen Schreibflash, aber das ist wirklich die Ausnahme.

Daher: Mein Durchschnitt sind 500-1000 Wörter pro Tag. Dafür brauche ich meistens eine Stunde, und das ist in etwa die Zeit, die ich mir täglich fürs Schreiben nehmen kann.
Ich glaube, auf eine Normseite passen um die 250 Wörter. Mit 5-10 Normseiten hast du also meiner Meinung nach ein ganz ordentliches Tempo drauf.

Sookie

Ich schaffe, wenn ich nicht allzu sehr im Stress bin, 2000 Wörter am Tag. Das dauert bei mir 1-2 Stunden. Manchmal schreibe ich aber auch einen Tag wenig bis gar nicht und dann am nächsten vier- bis fünftausend. Aber das ist auch nur beim NaNo und jetzt beim T12 so, wenn ich mich gegen Konkurrenz behaupten muss! ;)

Sprotte

Bin ich jetzt schuld?  :schuldig:

Ich schreibe nicht jeden Tag gleich viel. Manchmal quäle ich mich durch eine halbe Normseite, machmal sind es fünf, zehn oder noch mehr.
Vor der Entdeckung des TiNo war ich noch ungleichmäßiger. Manchmal habe ich dann durchaus eine ganze Woche nicht geschrieben. Mir hilf der fiese kleine rote Balken in der Signatur sehr.

Ich bin vollzeitbeschäftigt und habe meine Tiere. Ich bin eine Nachteule und schaffe das meiste irgendwann ab zehn oder elf Uhr abends. Das Haus ist still, das Telefon ebenso.

Und was ist viel oder wenig? Ich bin überzeugt, daß jeder Autor seinen eigenen Rhythmus hat, seine eigene Schreib- und Denkgeschwindigkeit. Manche gucken vielleicht zwischendurch aus dem Fenster, begrübeln eine Formulierung länger. Andere schreiben "kladde" und schuften dafür länger an der Überarbeitung.
Hinzu kommt: Wie gut kennt man seine Charaktere? Ich bin am 12. Band mit Maynard! Ja, er kann mich immer noch überraschen, aber im Großen und Ganzen weiß ich, wie er tickt, wie er spricht, was er sagt und warum. Das erleichtert viel.
Und was ich schon im Teilerfolg-Feier-Thread schrieb: Wie kompliziert ist die Welt? Bei Urban Fantasy/Mystery kann ich auf fertige Landkarten aus dem Buchhandel zurückgreifen. Ich kann mir über Googleearth eine Landschaft ansehen, im INet nach Fotos und Straßenplänen gucken. Das kann niemand, der in einer phantastischen Welt arbeitet.

Runaway

Davon abgesehen, daß ich immer noch rauskriegen muß, wie man eigentlich eine Normseite formatiert (irgendwo stand das hier, wenn ich mich recht erinnere), hab ich auch so einen Durchschnittswert.
Als ich früher noch in normaler Textverarbeitung geschrieben habe (AppleWorks, da paßt mehr auf eine Seite als in Word), war mein Durchschnitt am Tag 5-6 Seiten. Es konnten auch mal 8 werden und in Ausnahmefällen bin ich geplatzt ;D und hab noch viel mehr geschrieben, manchmal waren es aber auch nur 3 oder 4.
Das hab ich dann umgerechnet für StoryMill und dabei kam raus, daß das an die 4000 Wörter sind. Wenn das stimmt, was StoryMill da unten als Normseitenzahl ausgibt, müßten das um die 15 sein.
Es kommt aber ganz klar darauf an, wie gut ich geplottet habe und ob das nur eine Spaßgeschichte ist oder nicht.

Inzwischen schaffe ich das aber nicht mehr immer. Ich mag es gar nicht, unterbrochen zu werden, und da Schreiben am besten funktioniert, wenn es die erste Amtshandlung am Tag ist, klappt das auch nicht immer... Es ist also Tagessituation-abhängig und manchmal verzettle ich mich auch in der Planung und auch die Szene spielt eine Rolle. Wenn die Szene in meinem Kopf schon komplett fertig ist, schreib ich die einfach auf, aber manche Szenen ziehen sich wie ein alter Kaugummi...
Es unterscheidet sich total. Ich bin ja so ein Freak, der gern jeden Tag schreibt, und sei es nur ein bißchen. Manchmal ist es auch nur ein bißchen.
Ich brauch auch immer Druck dahinter - wenn ich einen freien Tag habe, fang ich manchmal ewig nicht an, dabei ist ab einem bestimmten Punkt später auch einfach Schluß und ich brauche auch regelmäßige Pausen.

Das extremste, was ich mal hingelegt habe, war zweieinhalbfaches Pensum -  10000 Wörter an einem Tag. Da hab ich vor der Uni angefangen, bin in die Uni, hab weitergemacht, mußte nochmal weg und hab dann geschrieben bis um elf Uhr abends und bin dann nur noch ins Bett gegangen. Das war aber eine der spannendsten Szenen überhaupt, da konnte ich einfach nicht aufhören. Und jetzt hat die Szene das seltsame Phänomen, daß die nur wirkt, wenn man die am Stück liest. Wenn man da mittendrin einsteigt, funktioniert die nicht. Die hätte gar nicht anders geschrieben werden dürfen.

Sprotte

Ich hab das jetzt mal ausgerechnet:
1. Februar habe ich mit Band 12 begonnen, der hat jetzt 140.995 Wörter, macht summasumarum einen Tagesschnitt von 1128 Wörtern. Wenn ich Sophie und Elena sehe, die mal im eben im Brunchbattle innerhalb zwei Stunden über 4.000 (!) Wörter reinkloppen, bin ich gar nicht fies schnell.
Für den NaNoWriMo auf jeden Fall zu langsam.  :rofl:

Grey

Bei mir ist das ganz stark davon abhängig, an welchem Punkt ich mich mit meinem Buch befinde - so ähnlich hat Sprotte das ja schon gesagt, aber ich habe es gerade heute wieder stark gemerkt. Am Anfang, wenn ich die Charaktere erst noch kennen lernen muss, wenn sich die Geschichte noch sehr stark entwickelt und ich vor allem herausfinden muss, in welchem Tonfall ich die Geschichte erzählen will, brauche ich unendlich lange zum Schreiben und lösche mehr, als stehen bleibt.
Ab Seite 50 ungefähr geht es dann immer schneller, bis zum "Midbook-Blues" (der Ausdruck ist von Juliane, aber ich finde ihn so treffend, dass mir nichts anderes einfällt ;) ), wo ich wieder langsamer werde. Zum Ende hin steigert es sich dann wieder ganz rasant - dann, wenn ich vor lauter Geschichte ganz weltfremd werde und gar nichts anderes mehr machen mag. Dann schreibe ich am allerliebsten.
Am schnellsten kann ich aber Szenen schreiben, die ich später einfüge, beim Überarbeiten, wenn ich mit dem Buch und den Charakteren und dem Plot schon sehr vertraut bin. Dann schreibe ich auch oft über 4.000 Wörter am Tag.

Waffelkuchen

Puh, darauf kann ich keine konkrete Antwort geben. Außerdem zähle ich auch in Worten, nicht in Seiten- das scheint das Nanintenfieber zu sein. ;D
Wenn ich wirklich viel Zeit habe wie im Moment (Ferien) und es mit der Geschichte läuft, dann sind 2k pro Tag im Prinzip kein Problem. Das ist an sich für mich auch keine unangenehme Schreibmenge, laugt also noch aus. (Im Gegensatz zu den 10k, die ich mal an einem Tag geschrieben hab. Das war absolut nicht mehr lustig.)
Ich kann das nicht genau beschreiben, aber bei mir ist es auch oft so, dass ich nach der 1,5k Marke das Schreiben deutlich leichter fällt. Ich bin dann "drin" und wenn ich weiß, was ich schreiben will, läuft es dann hin und wieder wie von selbst.

Im Alltag pendle ich mich dann eher auf 1-1,5k ein (ca. 1 Stunde), weil ich die Zeit meistens vom Abend abkapsel und es dann darauf ankommt, wie schnell ich müde werde. Aber da lege ich dann auch viele Nullrunden hin, vor allem, wenn es in der Geschichte nicht läuft. Ich bin nämlich so ein Zwischendrin-Plotter und schreibe Anfänge meist nach dem Versuch und Irrtum-Prinzip - in den letzten zwei Monaten hab ich mich in einen Irrtum reingeschrieben und war demzufolge langsam wie eine Weinbergschnecke.
Jetzt weiß ich genau, wie ich's anpassen muss und schon kommt wieder Tempo in die Sache.

Also, ich von meiner Seite kann nicht von "meinem Schreibtempo" sprechen. Ich kann mal am Wochenende 4k raushauen und dann unter der Woche vier Tage lang konsequent nichts schreiben... Der TiNo hilft schon, da einigermaßen Konstanz reinzubringen, aber bei mir irgendwie auch nicht so gut.
Um eine grobe Übersicht zu machen: Ich hab seit Feruar 60k (~240 Normseiten) geschrieben. Das ist nicht besonders viel (Ich kenne ja das NaNo-Gefühl...), aber wie gesagt, meine Anfänge laufen immer sehr, sehr zäh.
Ich heb mein Glas und salutier dir, Universum / Dir ist ganz egal, ob und wer ich bin
Du bist ungerecht und deshalb voller Hoffnung / Ich setze alles, warte auf den Wind
Fremde - Max Herre, Sophie Hunger

Derexor

Also bei mir ist das Schreibtempo extrem schwankend. Mal schreib ich gar nichts und dann gibt es auch Zeiten in denen ich mehr als 10 Normseiten am Tag schreib. Nur mal als Beispiel: Markus Heitz minimalesTagespensum ist 3 Din A4 Seiten/Tag.
Es ist immer abhängig von der Gesamtsituation und meiner Motivation.
Ich setzte mir im Moment noch keine Pensen, aber wenn ich mit Disziplin dabei bleiben will, dann kommt das noch. :)

Moa-Bella

Im Idealfall peile ich 1500 Seiten am Tag an. Manchmal schaffe ich nur 1000, mein Spitzenwert bisher war aber 4000 Wörter am Tag. Bei schwierigen Szenen kann es aber auch ganz schnell weniger werden. Ich versuche aber auf jeden Fall nicht weniger sls 1000 Wörter zu schreiben, das klappt auch meistens. Manche Stellen gehen eben schnell von der Hand, bei anderen muss ich mit jedem Satz kämpfen.

Grummel

ZitatIm Idealfall peile ich 1500 Seiten am Tag an.
:jau:

So, Scherz beiseite in der Regel peile ich auch so ca. 1000 Wörter am Tag an. Aber eigentlich soll sich das demnächst erheblich steigern. So auf 3-4 k möchte ich schon gerne kommen und wenn ich sehe was hier so an Battles im Angebot ist seh ich da auch echt Chancen.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Moa-Bella

ZitatIm Idealfall peile ich 1500 Seiten am Tag an.

Ganz so schnell bin ich dann leider doch nicht. Ich sollte meine Beiträge vor den Abschicken besser lesen. Schön wärs aber, dann könnte ich manchmal sogar drei Bücher am Tag schreiben  ;D

et cetera

Ich schreibe derzeit so um die 500 - 600 Wörter am Tag. Aufgrund eines Wettstreits halte ich das derzeit auch sehr konstant. Normalerweise aber schreibe ich sehr unregelmäßig, da kann es auch sein, dass ich an einem Tag 10 - 15 Normseiten schreibe und dann wieder zwei Wochen lang nichts.

Was davon besser ist, kann ich nicht beurteilen, bisher funktioniert das konstante Schreiben aber ausgesprochen gut.

Sprotte

et cetera: So geht es mir auch. Ich bin mehr in der Geschichte drin und muß nicht nach tagelanger Pause die letzten 50 Seiten (oder mehr) noch einmal lesen, um wieder hineinzufinden.
Regelmäßigkeit - egal wie viele Wörter sie beschert - ist wohl tatsächlich das Beste. Nicht nur, um einen hohen Wordcount hinzulegen (wir wollen hier doch keinen Schwanzvergleich machen  ;D) sondern vor allem für die Geschichte und ihre Schlüssigkeit und somit das eigene Wohlbefinden.

Linda

Hallo,

da ich beim Schreiben eindeutig Qualität über Quantität stelle (auch im 1. Draft), habe ich ein eher geringes Tempo (jedoch idR eine hohe Motivation). Aber dafür folgt danach wie schon häufiger erwähnt halt nur noch sprachliche Bearbeitung, Spannungsbogen ist rund, Ende plausibel, es fliegen keine kompletten Szenen oder Abschnitte raus usw. Was steht, das steht und ist auch (unbescheiden gesagt) recht gut.

Ich muss beim Schreiben niemandem etwas beweisen. Wie andere hier schon sagten: Ich habe mein Tempo und meine Methode und komme damit gut klar. Es ist meist sogar eher ein festes Zeitfenster, in dem ich schreibkreativ bin, und danach ist der Speicher leer. Selbst wenn ich mehr Zeit hätte, und länger dransäße, käme nichts rechtes mehr rum.
An ganz außergewöhnlichen Tagen setze ich mich nach einer Pause auch nochmal hin und hänge noch eine Seite oder zwei dran.

Gruß,
Linda