Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Mrs.Finster am 05. Juni 2010, 11:05:18

Titel: Das Schreibtempo
Beitrag von: Mrs.Finster am 05. Juni 2010, 11:05:18
Eine Diskussion im Teilerfolg-Feier-Thread hat mich auf die Idee gebracht, euch mal zu fragen.

Seit einigen Monaten schreibe ich konstant an einer Story und halte (neben Arbeit und Freizeit) immer einen Durchschnittswert von 5 Normseiten. Am WE oder an freien Tagen 10 Normseiten. Aber: Ich komme nie darüber hinaus.

Da kam mir die Frage: Ist das eigentlich viel oder wenig?

Wie viel schreibt ihr? Hängt das von der Szene ab oder von der Tagessituation? Oder doch an der Planung?

Ich bin gespannt  ;)
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Judith am 05. Juni 2010, 11:14:28
Hm, schwierig. Ich zähle nicht in Normseiten, sondern in Wörtern. Ein Pensum, das ich gut über einen längeren Zeitraum halten kann (neben Doktorarbeit, Uni, Theater und Diensten), sind etwa 500 Wörter. Das ist nicht sehr viel, summiert sich mit der Zeit aber auch. Durch den T12 versuche ich zurzeit, eher an die 1000 Wörter pro Tag zu schreiben, was mich auf Dauer ein wenig ermüdet.
Im Normalfall komme ich selten über 1000 oder vielleicht 1500 Wörter hinaus. Und eigentlich finde ich, dass das eh ganz schön viel ist.
Aber dann gibt es ja noch den NaNo. Da liegt das Tagespensum bei über 1600 Wörtern, und ich hab den NaNo immerhin schon zweimal geschafft. Es ist mir nie gelungen, jeden Tag genau dieses Pensum zu schaffen, daher musste ich da schon auch mal Aufholjagden mit 2000-3000 Wörtern an einem Tag hinlegen. Das seltsame ist: Im NaNo klappt das, sonst aber praktisch nie. Gut, ab und zu hab ich mal so einen Schreibflash, aber das ist wirklich die Ausnahme.

Daher: Mein Durchschnitt sind 500-1000 Wörter pro Tag. Dafür brauche ich meistens eine Stunde, und das ist in etwa die Zeit, die ich mir täglich fürs Schreiben nehmen kann.
Ich glaube, auf eine Normseite passen um die 250 Wörter. Mit 5-10 Normseiten hast du also meiner Meinung nach ein ganz ordentliches Tempo drauf.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Sookie am 05. Juni 2010, 11:19:42
Ich schaffe, wenn ich nicht allzu sehr im Stress bin, 2000 Wörter am Tag. Das dauert bei mir 1-2 Stunden. Manchmal schreibe ich aber auch einen Tag wenig bis gar nicht und dann am nächsten vier- bis fünftausend. Aber das ist auch nur beim NaNo und jetzt beim T12 so, wenn ich mich gegen Konkurrenz behaupten muss! ;)
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Sprotte am 05. Juni 2010, 11:21:09
Bin ich jetzt schuld?  :schuldig:

Ich schreibe nicht jeden Tag gleich viel. Manchmal quäle ich mich durch eine halbe Normseite, machmal sind es fünf, zehn oder noch mehr.
Vor der Entdeckung des TiNo war ich noch ungleichmäßiger. Manchmal habe ich dann durchaus eine ganze Woche nicht geschrieben. Mir hilf der fiese kleine rote Balken in der Signatur sehr.

Ich bin vollzeitbeschäftigt und habe meine Tiere. Ich bin eine Nachteule und schaffe das meiste irgendwann ab zehn oder elf Uhr abends. Das Haus ist still, das Telefon ebenso.

Und was ist viel oder wenig? Ich bin überzeugt, daß jeder Autor seinen eigenen Rhythmus hat, seine eigene Schreib- und Denkgeschwindigkeit. Manche gucken vielleicht zwischendurch aus dem Fenster, begrübeln eine Formulierung länger. Andere schreiben "kladde" und schuften dafür länger an der Überarbeitung.
Hinzu kommt: Wie gut kennt man seine Charaktere? Ich bin am 12. Band mit Maynard! Ja, er kann mich immer noch überraschen, aber im Großen und Ganzen weiß ich, wie er tickt, wie er spricht, was er sagt und warum. Das erleichtert viel.
Und was ich schon im Teilerfolg-Feier-Thread schrieb: Wie kompliziert ist die Welt? Bei Urban Fantasy/Mystery kann ich auf fertige Landkarten aus dem Buchhandel zurückgreifen. Ich kann mir über Googleearth eine Landschaft ansehen, im INet nach Fotos und Straßenplänen gucken. Das kann niemand, der in einer phantastischen Welt arbeitet.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Runaway am 05. Juni 2010, 11:23:18
Davon abgesehen, daß ich immer noch rauskriegen muß, wie man eigentlich eine Normseite formatiert (irgendwo stand das hier, wenn ich mich recht erinnere), hab ich auch so einen Durchschnittswert.
Als ich früher noch in normaler Textverarbeitung geschrieben habe (AppleWorks, da paßt mehr auf eine Seite als in Word), war mein Durchschnitt am Tag 5-6 Seiten. Es konnten auch mal 8 werden und in Ausnahmefällen bin ich geplatzt ;D und hab noch viel mehr geschrieben, manchmal waren es aber auch nur 3 oder 4.
Das hab ich dann umgerechnet für StoryMill und dabei kam raus, daß das an die 4000 Wörter sind. Wenn das stimmt, was StoryMill da unten als Normseitenzahl ausgibt, müßten das um die 15 sein.
Es kommt aber ganz klar darauf an, wie gut ich geplottet habe und ob das nur eine Spaßgeschichte ist oder nicht.

Inzwischen schaffe ich das aber nicht mehr immer. Ich mag es gar nicht, unterbrochen zu werden, und da Schreiben am besten funktioniert, wenn es die erste Amtshandlung am Tag ist, klappt das auch nicht immer... Es ist also Tagessituation-abhängig und manchmal verzettle ich mich auch in der Planung und auch die Szene spielt eine Rolle. Wenn die Szene in meinem Kopf schon komplett fertig ist, schreib ich die einfach auf, aber manche Szenen ziehen sich wie ein alter Kaugummi...
Es unterscheidet sich total. Ich bin ja so ein Freak, der gern jeden Tag schreibt, und sei es nur ein bißchen. Manchmal ist es auch nur ein bißchen.
Ich brauch auch immer Druck dahinter - wenn ich einen freien Tag habe, fang ich manchmal ewig nicht an, dabei ist ab einem bestimmten Punkt später auch einfach Schluß und ich brauche auch regelmäßige Pausen.

Das extremste, was ich mal hingelegt habe, war zweieinhalbfaches Pensum -  10000 Wörter an einem Tag. Da hab ich vor der Uni angefangen, bin in die Uni, hab weitergemacht, mußte nochmal weg und hab dann geschrieben bis um elf Uhr abends und bin dann nur noch ins Bett gegangen. Das war aber eine der spannendsten Szenen überhaupt, da konnte ich einfach nicht aufhören. Und jetzt hat die Szene das seltsame Phänomen, daß die nur wirkt, wenn man die am Stück liest. Wenn man da mittendrin einsteigt, funktioniert die nicht. Die hätte gar nicht anders geschrieben werden dürfen.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Sprotte am 05. Juni 2010, 11:28:04
Ich hab das jetzt mal ausgerechnet:
1. Februar habe ich mit Band 12 begonnen, der hat jetzt 140.995 Wörter, macht summasumarum einen Tagesschnitt von 1128 Wörtern. Wenn ich Sophie und Elena sehe, die mal im eben im Brunchbattle innerhalb zwei Stunden über 4.000 (!) Wörter reinkloppen, bin ich gar nicht fies schnell.
Für den NaNoWriMo auf jeden Fall zu langsam.  :rofl:
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Grey am 05. Juni 2010, 11:30:50
Bei mir ist das ganz stark davon abhängig, an welchem Punkt ich mich mit meinem Buch befinde - so ähnlich hat Sprotte das ja schon gesagt, aber ich habe es gerade heute wieder stark gemerkt. Am Anfang, wenn ich die Charaktere erst noch kennen lernen muss, wenn sich die Geschichte noch sehr stark entwickelt und ich vor allem herausfinden muss, in welchem Tonfall ich die Geschichte erzählen will, brauche ich unendlich lange zum Schreiben und lösche mehr, als stehen bleibt.
Ab Seite 50 ungefähr geht es dann immer schneller, bis zum "Midbook-Blues" (der Ausdruck ist von Juliane, aber ich finde ihn so treffend, dass mir nichts anderes einfällt ;) ), wo ich wieder langsamer werde. Zum Ende hin steigert es sich dann wieder ganz rasant - dann, wenn ich vor lauter Geschichte ganz weltfremd werde und gar nichts anderes mehr machen mag. Dann schreibe ich am allerliebsten.
Am schnellsten kann ich aber Szenen schreiben, die ich später einfüge, beim Überarbeiten, wenn ich mit dem Buch und den Charakteren und dem Plot schon sehr vertraut bin. Dann schreibe ich auch oft über 4.000 Wörter am Tag.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Waffelkuchen am 05. Juni 2010, 11:43:05
Puh, darauf kann ich keine konkrete Antwort geben. Außerdem zähle ich auch in Worten, nicht in Seiten- das scheint das Nanintenfieber zu sein. ;D
Wenn ich wirklich viel Zeit habe wie im Moment (Ferien) und es mit der Geschichte läuft, dann sind 2k pro Tag im Prinzip kein Problem. Das ist an sich für mich auch keine unangenehme Schreibmenge, laugt also noch aus. (Im Gegensatz zu den 10k, die ich mal an einem Tag geschrieben hab. Das war absolut nicht mehr lustig.)
Ich kann das nicht genau beschreiben, aber bei mir ist es auch oft so, dass ich nach der 1,5k Marke das Schreiben deutlich leichter fällt. Ich bin dann "drin" und wenn ich weiß, was ich schreiben will, läuft es dann hin und wieder wie von selbst.

Im Alltag pendle ich mich dann eher auf 1-1,5k ein (ca. 1 Stunde), weil ich die Zeit meistens vom Abend abkapsel und es dann darauf ankommt, wie schnell ich müde werde. Aber da lege ich dann auch viele Nullrunden hin, vor allem, wenn es in der Geschichte nicht läuft. Ich bin nämlich so ein Zwischendrin-Plotter und schreibe Anfänge meist nach dem Versuch und Irrtum-Prinzip - in den letzten zwei Monaten hab ich mich in einen Irrtum reingeschrieben und war demzufolge langsam wie eine Weinbergschnecke.
Jetzt weiß ich genau, wie ich's anpassen muss und schon kommt wieder Tempo in die Sache.

Also, ich von meiner Seite kann nicht von "meinem Schreibtempo" sprechen. Ich kann mal am Wochenende 4k raushauen und dann unter der Woche vier Tage lang konsequent nichts schreiben... Der TiNo hilft schon, da einigermaßen Konstanz reinzubringen, aber bei mir irgendwie auch nicht so gut.
Um eine grobe Übersicht zu machen: Ich hab seit Feruar 60k (~240 Normseiten) geschrieben. Das ist nicht besonders viel (Ich kenne ja das NaNo-Gefühl...), aber wie gesagt, meine Anfänge laufen immer sehr, sehr zäh.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Derexor am 05. Juni 2010, 11:55:20
Also bei mir ist das Schreibtempo extrem schwankend. Mal schreib ich gar nichts und dann gibt es auch Zeiten in denen ich mehr als 10 Normseiten am Tag schreib. Nur mal als Beispiel: Markus Heitz minimalesTagespensum ist 3 Din A4 Seiten/Tag.
Es ist immer abhängig von der Gesamtsituation und meiner Motivation.
Ich setzte mir im Moment noch keine Pensen, aber wenn ich mit Disziplin dabei bleiben will, dann kommt das noch. :)
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Moa-Bella am 05. Juni 2010, 12:11:07
Im Idealfall peile ich 1500 Seiten am Tag an. Manchmal schaffe ich nur 1000, mein Spitzenwert bisher war aber 4000 Wörter am Tag. Bei schwierigen Szenen kann es aber auch ganz schnell weniger werden. Ich versuche aber auf jeden Fall nicht weniger sls 1000 Wörter zu schreiben, das klappt auch meistens. Manche Stellen gehen eben schnell von der Hand, bei anderen muss ich mit jedem Satz kämpfen.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Grummel am 05. Juni 2010, 12:21:39
ZitatIm Idealfall peile ich 1500 Seiten am Tag an.
:jau:

So, Scherz beiseite in der Regel peile ich auch so ca. 1000 Wörter am Tag an. Aber eigentlich soll sich das demnächst erheblich steigern. So auf 3-4 k möchte ich schon gerne kommen und wenn ich sehe was hier so an Battles im Angebot ist seh ich da auch echt Chancen.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Moa-Bella am 05. Juni 2010, 12:28:36
ZitatIm Idealfall peile ich 1500 Seiten am Tag an.

Ganz so schnell bin ich dann leider doch nicht. Ich sollte meine Beiträge vor den Abschicken besser lesen. Schön wärs aber, dann könnte ich manchmal sogar drei Bücher am Tag schreiben  ;D
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: et cetera am 05. Juni 2010, 12:32:42
Ich schreibe derzeit so um die 500 - 600 Wörter am Tag. Aufgrund eines Wettstreits halte ich das derzeit auch sehr konstant. Normalerweise aber schreibe ich sehr unregelmäßig, da kann es auch sein, dass ich an einem Tag 10 - 15 Normseiten schreibe und dann wieder zwei Wochen lang nichts.

Was davon besser ist, kann ich nicht beurteilen, bisher funktioniert das konstante Schreiben aber ausgesprochen gut.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Sprotte am 05. Juni 2010, 12:42:38
et cetera: So geht es mir auch. Ich bin mehr in der Geschichte drin und muß nicht nach tagelanger Pause die letzten 50 Seiten (oder mehr) noch einmal lesen, um wieder hineinzufinden.
Regelmäßigkeit - egal wie viele Wörter sie beschert - ist wohl tatsächlich das Beste. Nicht nur, um einen hohen Wordcount hinzulegen (wir wollen hier doch keinen Schwanzvergleich machen  ;D) sondern vor allem für die Geschichte und ihre Schlüssigkeit und somit das eigene Wohlbefinden.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Linda am 05. Juni 2010, 12:58:05
Hallo,

da ich beim Schreiben eindeutig Qualität über Quantität stelle (auch im 1. Draft), habe ich ein eher geringes Tempo (jedoch idR eine hohe Motivation). Aber dafür folgt danach wie schon häufiger erwähnt halt nur noch sprachliche Bearbeitung, Spannungsbogen ist rund, Ende plausibel, es fliegen keine kompletten Szenen oder Abschnitte raus usw. Was steht, das steht und ist auch (unbescheiden gesagt) recht gut.

Ich muss beim Schreiben niemandem etwas beweisen. Wie andere hier schon sagten: Ich habe mein Tempo und meine Methode und komme damit gut klar. Es ist meist sogar eher ein festes Zeitfenster, in dem ich schreibkreativ bin, und danach ist der Speicher leer. Selbst wenn ich mehr Zeit hätte, und länger dransäße, käme nichts rechtes mehr rum.
An ganz außergewöhnlichen Tagen setze ich mich nach einer Pause auch nochmal hin und hänge noch eine Seite oder zwei dran.

Gruß,
Linda
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: et cetera am 05. Juni 2010, 13:04:40
@Sprotte: Vor allem bewahrt einen das konstante Schreiben davor, ungeliebte Szenen ewig vor sich her zu schieben  ;)
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Judith am 05. Juni 2010, 13:36:43
Zitat von: Linda am 05. Juni 2010, 12:58:05
da ich beim Schreiben eindeutig Qualität über Quantität stelle (auch im 1. Draft), habe ich ein eher geringes Tempo (jedoch idR eine hohe Motivation).
Ich wünschte, ich würde bei mir einen Zusammenhang zwischen Schreibtempo und Qualität erkennen. Aber traurige Tatsache ist: Ob ich nun für 500 Wörter 3 Stunden brauche oder 30 Minuten - ich finde sie oft in jedem Fall grottenschlecht. Umgekehrt kommt es (leider selten) auch vor, dass ich 1500 Wörter in der Stunde schreibe und die Szene danach sehr gelungen finde.
Insgesamt kann ich nicht behaupten, dass langsames Schreiben die Qualität bei mir steigert.  :seufz: Der mMn beste meiner Romane ist sogar "Polarnacht", den ich in meinem ersten NaNo im Schnelltempo geschrieben habe.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Thaliope am 05. Juni 2010, 13:37:50
Ich habe im T12 gemerkt, dass ich viel schneller schreiben kann, als ich dachte. Aber jetzt merke ich auch wieder, dass es mich viel glücklicher macht, wenn ich langsam schreibe und auch gleich an den Formulierungen arbeiten kann. 600 Wörter am Tag kriege ich mit Freude und Spaß zusammen, danach wird es oft zäh - obwohl es sich manchmal auch lohnt, diese Durststrecke zu überwinden.
Ich bin jedenfalls zu dem Schluss gekommen, dass ich mir lieber Zeit lasse beim Schreiben, um es dann auch genießen zu können. Viel wichtiger ist, dass ich meinen Hintern regelmäßig an den Schreibtisch kriege ;)

LG
Thali
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Telas am 05. Juni 2010, 13:39:17
Grundsätzlich sollte man das Schreibtempo meiner Meinung nach nicht von einer Tagesleistung abhängig machen, sondern eher von einem längeren Zeitraum ausgehen, beispielsweise einem Monat. Auf diese Weise gleichen sich Ausreißer, nach oben wie auch nach unten, in der Statistik wieder mehr oder weniger aus.
Außerdem ist das Schreibtempo, vielleicht mit Ausnahme des Nano eher sekundär zu betrachten, wird die Qualität doch mit hoher Wahrscheinlichkeit leiden, wenn man das Tempo auf Gedeih und Verderb erhöhen will.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Schreinhüter am 05. Juni 2010, 13:50:05
Unabhängig von der Tagesform, ausser ich bin krank/Arbeit/Prüfung, peile ich einen Bereich zwischen 1500~2000 Worten pro Tag Minimum an, zwinge mich regelrecht dazu. Ich habe aber auch hier, verglichen mit meinem normalen Uni-Alltag in Deutschland, bedeutend mehr Zeit, was also schlecht voraussagen wird, wie ich nach meiner Heimkehr arbeiten werde. Ich hoffe natürlich das Beste :D
Während der Planungsphasen bekomme ich nicht viel Schlaf, da ich alles im Kopf hundert Mal durchgehe, bis es sitzt. Beim Schreiben selbst ist dieser Plan dann schon vorhanden. Würde ich diese Zeit auf das Schreiben draufrechnen,...ich wills garnicht wissen *lach*
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Hanna am 05. Juni 2010, 14:00:12
Ich schreibe derzeit um die 1000 Wörter am Tag. Ich bräuchte allerdings viel mehr, um endlich mal wieder grün zu sehen. Ich könnte auch locker mehr schreiben, denn für die 1000 brauche ich bloß eine Stunde, aber nach den 1000 verliere ich in letzter Zeit oft die Lust. Ich hoffe, dass sich das wieder ändert.

Übrigens habe ich für mich die Erfahrung gemacht, dass mehr zusammenkommt, wenn ich in mehreren Etappen schreibe. So schreibe ich meistens morgens in der Bahn 500-700 Wörter und abends auch noch mal. Wenn ich mich dazwischen erneut eine halbe Stunde hinsetze und vor dem Schlafengehen auch noch einmal, wäre ich ganz schnell wieder im grünen Bereich.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Mrs.Finster am 05. Juni 2010, 14:37:11
Zitat von: Sprotte am 05. Juni 2010, 11:21:09
Bin ich jetzt schuld?  :schuldig:

Ähmmm...ja.  ;D

Ich scheine ja ganz gut im Bilde zu liegen. Und ich dachte schon ich wäre eine Schnecke unter den Schreibenden   :d'oh:
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Jara am 05. Juni 2010, 14:50:16
Hallo :)
Wenn es schreibtechnische Schnecken gibt, dann bin ich mit Sicherheit eine davon.
Ich scheine sehr anfällig für Blockaden jeglicher Art zu sein und Stress führt bei mir auch immer zu längeren Unterbrechungen. Mein letzter Blues hat dazu geführt, dass ich die letzten drei Monate kein Wort zu Papier bringen konnte.

Wenn ich mal schreibe, ist das bei mir auch sehr davon abhängig, wo im Buch ich gerade bin. Der Anfang geht mir sehr gut von der Hand. Da kann ich an einem Abend gut und gerne fünfzig Normseiten schreiben. Die Charaktere und meine Welt kennenlernen ist für mich immer das Spannenste. Dannach tröpfelt es dann erst mal eine Weile. Das Ende ist dann allerdings wieder sehr schnell geschrieben. Da kann ich mich selbst wieder mitreißen.
Ich versuche mit viel Disziplin unabhängig von meiner Stimmung auf 500 Wörter am Tag zu kommen. Kleinvieh macht ja immerhin auch Mist ;)
Aber wenn ich mich hier so umschaue, bin ich da echt langsam.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Sprotte am 05. Juni 2010, 14:58:34
50 (!) Normseiten? Am Tag?
Wo ist mein Riechsalz?  :d'oh:
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Moa-Bella am 05. Juni 2010, 15:00:13
Kommt immer drauf an. Wenn ich einen Dialog schreibe und viele Absätze mache, könnte ich vielleicht auch 50 Normseiten am Tag hinbekommen. Ich mag dieses Format, das ist so motivierend bei der hohen Anzahl an Seiten.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Wollmütze am 05. Juni 2010, 15:01:50
Huhu,

Bei mir ist das, genau wie bei Jara, stark von der Stelle abhängig, an der ich momentan schreibe. Gefällt mir die Stelle, liebe ich den Charakter in der Szene oder nur die Umgebung, dann schreibe ich schon mal 3000 Wörter am Tag.
Nur...das ist kein Dauerzustand. Am nächsten Tag sind es dann wieder nur 400, 200 oder schlimmstenfalls 0. Im Moment geht mir auch oft die Lust und die Motivation flöten, was dazu führt, dass ich nur noch vor dem Text sitze, irgendwann Word ausmache und mich total ärgere, dass ich schon wieder im Internet rumsurfe.
Also, von Tag zu Tag anders  ;)
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Linda am 05. Juni 2010, 15:15:47
Zitat von: Judith am 05. Juni 2010, 13:36:43
Ich wünschte, ich würde bei mir einen Zusammenhang zwischen Schreibtempo und Qualität erkennen. ... Insgesamt kann ich nicht behaupten, dass langsames Schreiben die Qualität bei mir steigert.  :seufz: Der mMn beste meiner Romane ist sogar "Polarnacht", den ich in meinem ersten NaNo im Schnelltempo geschrieben habe.

vielleicht ist dein innerer Zensor direkt nach dem Aufschreiben einfach zu stark und du musst die Sachen gleich wegpacken und erst im nächsten Monat wieder bearbeiten?

Ansonsten ist Aufschreiben auch nur ein Arbeitsschritt unter vielen. Für die 1. Papier und Datei-Überarbeitung plane ich auch noch mal die gleiche Zeit ein, und manche Szenen sind grundsätzlich noch viel arbeitsintensiver als andere (z.B Kampf- und Actionszenen).
Deswegen gilt für mich: Ich habe am Tag genug geschrieben, wenn ich mich mit mit einem befriedigten Gefühl zurücklehnen und den Rechner ausschalten kann. Und die Qualität stimmt für diesen Draft, wenn meine Augen über den Text flippen können, ohne irgendwo an einem mangelhaften Ausdruck hängenzubleiben, sondern, im Gegenteil, bei gelungenen Formulierungen verweilen :-)

Ist nicht jeden Tag so, aber das gehört dazu.

Gruß,
Linda
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Fatua am 05. Juni 2010, 15:54:19
Zitat von: Jara am 05. Juni 2010, 14:50:16
Wenn es schreibtechnische Schnecken gibt, dann bin ich mit Sicherheit eine davon.
Schöne Formulierung! Dem Schreibschneckentum kann ich mich nur anschließen. Wobei das Schreibpensum sehr davon abhängt, ob ich kontinuierlich arbeite oder mich nur sporadisch mit dem Schreiben beschäftige. In letzter Zeit habe ich sehr wenig geschafft; in solchen Phasen schaffe ich an einem Abend (ca. 3 Stunden) 300 Wörter.
Besser geht es, wenn ich Zieldruck habe, keine sonstigen Verpflichtungen (also nur in Urlaubszeiten möglich) und durch tägliches Schreiben gut in der Geschichte drin bin. Höchstmarke sind 6000 Wörter, das war allerdings Schreiben "rund um die Uhr."
Die beste Lösung wäre wohl kontinuierliches Arbeiten, jeden Tag ein bißchen. Aber wie schafft man das? Im Arbeit-auf-später-verschieben bin ich leider ziemlich gut...
(Am Rande bemerkt: Ich halte mich schon wieder seit einer Stunde im Internet auf. Also, Schluss jetzt - auf zum Schreiben!)
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Lexa am 05. Juni 2010, 16:55:39
 :hmmm: Da ich mich ja noch nicht unbedingt seht lange mit dem Schreiben beschäftige, kann ich nicht in der Weise von "so mache ich das immer" oder ähnliches antworten.
Aber wie es sich in letzter Zeit gezeigt hat, schreibe ich selten ein immer gleichbleibendes Pensum. Eher ist es so, das ich vielleicht zwei oder drei Tage nicht schreibe, dafür die nächsten zwei je 2000.
Gleiches zeigt auch mein TiNo-Sheet vom Mai. Ein beständiges Auf und Ab, sozusagen ;D.

Ich habe gemerkt, dass ich, wenn ich genau weiß was ich schreiben will und was als nächstes kommt, viel schneller bin, als wenn ich mich treiben lasse und die Charaktere machen lasse.
Ich nehme mir also lieber vorher mehr Zeit um zu Planen, als stundenlang vor dem Computer zu hocken und doch nichts hinzukriegen.

Von mir aus könnten es schon noch mehr Wörter werden pro Monat, aber das ergibt sich vielleicht mit der Zeit. (Wobei der TiNo eine große Hilfe ist :D )
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Maria am 05. Juni 2010, 19:19:24
Ich muss gestehen, ich bin sehr langsam. Vor allem geht es bei mir oft einen Schritt zurück und dann erst wieder zwei nach vorn.
Meist lese ich die Szene vom Vortag nochmals durch und fang gleich an zu ändern, zu löschen usw... erst dann kommt ein neues Stück dran.

So kommen am Tag meist nur zwei bis drei neue Seiten dazu.

Wenn ich einen Termin hätte oder ein Verlag/ Agent mir im Nacken säße ginge es wohl schneller.  So aber kann ich mich nicht genug antreiben.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Rika am 05. Juni 2010, 20:53:13
Bei mir varriiert es auch, obwohl ich mich generell eher unter die Schreibschnecken rechnen würde. Momentan versuche ich ca 500/Tag bzw eben 15K/Monat an Wörtern hinzubekommen. Das scheint soweit realistisch machbar zu sein und es mir zu erlauben für Nullrundentage vorzuarbeiten oder aufzuholen.
Wenn ich mal einen Monat hätte, in dem außer Arbeit sonst nichts "großes" passiert, dann würde ich auch mehr hinbekommen, aber dafür mache ich auch noch zuviele andere Dinge gern, als das ich das hinkriegnn würde.

Gemerkt habe ich auf jeden Fall, daß "farbige" Szenen, wo ich weiß, was passieren soll, mir tendenziell schneller von der Hand gehen. Und der Anfang meiner Geschichte ging auch ganz prima, flott, und flüssig von der Hand. Aber immer ist das auch nicht so, und wirklich vorhersehen kann ich es auch nicht wirklich.

Gemerkt habe ich auch, daß es 1. gar nicht einfach ist, wirklich jeden Tag zu schreiben, und ich 2. aber den Versuch, das zu tun, doch sehr hilfreich finde. Ich behandele mein Projekt immernoch wie ein NaNoprojekt, denn wenn ich zuviel über die Qualität nachdenken würde, dann würde ich sofort wieder ganz aufhören. Allein schon wegen "na, so doll ist die Geschichte/das Plot ja nun wirklich nicht".
Ich bin allerdings definitiv infiziert genug, daß ich wahnsinnig gern mal über einen längeren Zeitraum mit weniger Arbeit ausprobieren würde, wie es sich mit mehr Zeit schreibt. ;)
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Sookie am 05. Juni 2010, 20:59:45
Also ich finde die Einteilung in Schreibschnecken und Schnellschreiber ja irgendwie fies. Genausowenig finde ich, dass man Qualität auf das Tempo zurückführen kann.
Bei mir ist es so, dass mir die Qualität am Anfang einfach nicht wichtig ist. Ich habe es gerne, beim Schreiben ganz in die Geschichte eintauchen zu können und gar nicht zu merken, wie die Zeit vergeht. Wenn ich richtig mit den Charakteren mitfiebere und das Gefühl habe, alles wie in einem Film mitzuerleben. Das funktioniert bei mir eben am besten, wenn ich meine Gedanken möglichst schnell zu Papier bringe, weil mir sonst die Fäden entgleiten. Und da kann es passieren, dass sich einige Szenen schrecklich anhören, wenn ich sie später nochmal lese und wiederum andere sind richtig gut. Zufrieden bin ich aber, wenn die Geschichte so läuft, wie ich mir das vorstelle. Alles andere ist meiner Meinung nach dann eher Feinschliff. Denn mein Problem ist weniger der Schreibstil als das Fertigschreiben.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Sprotte am 05. Juni 2010, 21:27:28
Sophie: Sich wie ein Chronist fühlen? So schreibe ich nämlich auch. Ich schaue zu und versuche verzweifelt, mit meinen Charakteren Schritt zu halten und mit Tippen nachzukommen, bevor die irgend etwas außerhalb meiner Sichtweite anstellen.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Sookie am 05. Juni 2010, 21:35:11
@Sprotte: Genau! Das beschreibt es super! :jau:
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: caity am 05. Juni 2010, 22:36:43
Hallo,

bei mir variiert das auch total. Es gibt Tage, an denen komme ich überhaupt nicht zum Schreiben und Tage, da schreibe ich 20 Normseiten am Stück.
Manchmal erzählen mir meine Charaktere gar nichts, da sitze ich stunden vor einem leeren Blatt.
Manchmal erzählen sie mir so viel, dass ich mit dem Tippen nicht mehr hinterher komme XD
Wenn ich das immer könnte, wäre ich glücklich ^^"

Bye
caity
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Joscha am 05. Juni 2010, 22:37:07
Zitat von: Sophie am 05. Juni 2010, 20:59:45
Also ich finde die Einteilung in Schreibschnecken und Schnellschreiber ja irgendwie fies. Genausowenig finde ich, dass man Qualität auf das Tempo zurückführen kann.
Bei mir ist es so, dass mir die Qualität am Anfang einfach nicht wichtig ist. Ich habe es gerne, beim Schreiben ganz in die Geschichte eintauchen zu können und gar nicht zu merken, wie die Zeit vergeht. Wenn ich richtig mit den Charakteren mitfiebere und das Gefühl habe, alles wie in einem Film mitzuerleben. Das funktioniert bei mir eben am besten, wenn ich meine Gedanken möglichst schnell zu Papier bringe, weil mir sonst die Fäden entgleiten. Und da kann es passieren, dass sich einige Szenen schrecklich anhören, wenn ich sie später nochmal lese und wiederum andere sind richtig gut. Zufrieden bin ich aber, wenn die Geschichte so läuft, wie ich mir das vorstelle. Alles andere ist meiner Meinung nach dann eher Feinschliff. Denn mein Problem ist weniger der Schreibstil als das Fertigschreiben.

Genau so geht es mir auch. Allerdings muss ich zugeben, dass ich sehr unregelmäßig schreibe. Es gibt Phasen, da schaffe ich regelmäßig über 2000 Wörter am Tag und dann gibt es wieder Phasen, wo ich meine Geschichten kaum anrühre. Im Hinblick auf die Gesamtarbeitszeit an einem Roman gehöre ich deshalb eher zu den Langsameren, aber wenn man das direkte Schreibtempo als Messwert nimmt, bin ich in der Erstfassung ein ziemlicher Schnellschreiber.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Abakus am 05. Juni 2010, 22:57:15
Hi,

in meinen besten Zeiten habe ich 4000 - 6000 Wörter pro Tag geschrieben. Diese "besten Zeiten" sind schon verdammt lange her und ich blicke heute auch mit etwas Wehmut zurück, denn ich komme gerade in diesen Tagen gar nicht mehr zum schreiben. Leider. Aber ich hoffe, dass sich das bald wieder bessern wird.

Edit: Zu dem damaligen Zeitpunkt hatte ich bis zu 6 Stunden am Tag Zeit fürs Schreiben. Davon träume ich heute.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Mrs.Finster am 06. Juni 2010, 09:09:10
Wahnsinn, was hier manche für ein Tempo vorlegen.  :o

50 Seiten...Sauerstoff, bitte!

Ich wäre überhaupt nicht in der Lage mich so lange zu konzentrieren. Auch wenn manche von uns so spät abends schreiben- alle Achtung  :jau:

Ab 23 Uhr fallen mir meist die Augen zu und ich produziere (fast) nur noch Müll  :schuldig:
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Grummel am 06. Juni 2010, 09:19:52
ZitatAb 23 Uhr fallen mir meist die Augen zu und ich produziere (fast) nur noch Müll 

Das ist etwas, was ich an mir auch bemerkt habe. Vor ein paar Jahren noch habe ich mich erst spät am Abend hingesetzt und losgelegt. Heutzutage ist für mich die beste Zeit überall und jederzeit, nur nicht spät Abends. Ich habe das gestern Abend wieder mal versucht und um 22 Uhr war der Ofen aus...! Ideen habe ich Abends und Nachts die besten, aber aufschreiben kann ich sie immer erst am Morgen danach.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Tokanda am 06. Juni 2010, 11:54:44
Ich würde gerne der Erfinderin der "Arena" einen Oscar verleihen!   :pompom:
Mit anderen zusammen ein Monatsziel anzupeilen und den Wordcount gemeinsam voranzutreiben ist für mich wahnsinnig motivierend. Auch wenn ich am Tag meistens "nur" zwischen 500 und 1000 Wörtern hinbekomme. Das konstante Schreiben macht es  meiner Meinung nach aus. Sich jeden Tag hinsetzen und ein paar Wörter in die Tasten zu klopfen, egal wie gut oder schlecht es läuft. OK, klappt vielleicht nicht wirklich jeden Tag. Aber zumindest jeden zweiten oder dritten...  ;)


Gelegentlich habe ich auch einen Flow und dann kann ich ohne weiteres bis zu 4000 Wörter schaffen. Meistens sind das meine Candy-Bar-Szenen, die schreiben sich dann wie von selbst. Vielleicht sollte ich nur noch solche Szenen schreiben.  :hmmm:
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Kuddel am 06. Juni 2010, 14:02:44
Bei mir liegt der Schnitt in etwa bei 1000 Wörtern pro Tag am Monatsanfang und 1500 am Monatsende. Hängt damit zusammen, dass ich am Monatsende eine halbe Stunde eher von der Arbeit abhaue und diese am Bahnhof verbringe. Dort habe ich keine Ablenkung vom Schreiben und schaffe mehr.

Aber ich habe auch festgestellt, dass es mal Wochenenden gibt, wo man partout nicht dazu kommt zu schreiben, deshalb liege ich meistens bei 1.000 Wörtern. Es ist schon Wahnsinn, wie viel man schafft, wenn man andere hat, die mit einem fiebern und einen antreiben.

Liebe Grüße,
Kuddel
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Telas am 06. Juni 2010, 17:09:19
@ Kuddel, ja das stimmt auf jeden Fall. Man puscht sich gegenseitig richtig hoch, wenn man auf jeden Fall vor dem anderen bleiben will und eventuelle Speed Battles zum Aufholen von größeren Rückständen tun dann noch ihr übriges.
Bei mir ist aber noch ein ganz entscheidender Faktor das Wetter. Wenn es draußen strahlenden Sonnenschein und dreißig Grad hat, so wie gestern zum Beispiel, dann habe ich überhaupt keine Lust zu schreiben und bleibe dann eben bei 0. Wenn es aber regnet oder schneit und ich dann auch noch frei habe, dann können es leicht über 3000 Wörter werden.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Rika am 06. Juni 2010, 20:34:32
Zitat von: Tokanda am 06. Juni 2010, 11:54:44
Ich würde gerne der Erfinderin der "Arena" einen Oscar verleihen!   :pompom:
Mit anderen zusammen ein Monatsziel anzupeilen und den Wordcount gemeinsam voranzutreiben ist für mich wahnsinnig motivierend. Auch wenn ich am Tag meistens "nur" zwischen 500 und 1000 Wörtern hinbekomme. Das konstante Schreiben macht es  meiner Meinung nach aus. Sich jeden Tag hinsetzen und ein paar Wörter in die Tasten zu klopfen, egal wie gut oder schlecht es läuft. OK, klappt vielleicht nicht wirklich jeden Tag. Aber zumindest jeden zweiten oder dritten...  ;)
Ja, ja und ja! Geht mir auch so. :)
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: nina-a am 06. Juni 2010, 20:53:47
Ich verstehe die meisten von euch nicht!

Warum gebt ihr euch eine Wort- oder Seitenzahl vor, die ihr schaffen müsst? Warum überhaupt zählen, warum unter Druck arbeiten? Ist jemand beruflich davon abhängig, okay, da muss man andere Maßstäbe setzen. Aber die meisten schreiben zum Vergnügen, um ihr Herzstück irgendwann vielleicht auf den Markt zu sehen.

Vielleicht liegt es daran, dass ich jeder freien Sekunde nachlechze, endlich schreiben zu dürfen, egal welches Wetter da draußen ist. Die Menge ist mir nicht wichtig, sondern dass ich das Gefühl habe, in der Geschichte mitzuschwimmen, oder wie Sophie schon schrieb, die Fäden nicht zu verlieren. Manchmal mag ich abends nicht mehr aufhören, weil ich weiß, dass der Einstieg am nächsten Tag vielleicht bei Null beginnt, ich muss alles Geschriebene durchlesen und evtl. korrigieren. Aber zufrieden bin ich nur über das Gefühl, was ich geschafft habe, und nicht wie viele Seiten oder Wörter!

So habe ich erst Jahre später gemerkt, dass ich meine ersten 6 Bücher mit ca. 350 Seiten innerhalb eines Jahres geschafft habe. Viel? Wenig? Kommt doch auf die Qualität an, oder? Und was man noch nebenbei alles machen muss.

Tja, und allen, die eben doch ihre Wörter zählen müssen: Viel Fantasie bei euren Kämpfen mit euch selbst!

Veronika
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Sprotte am 07. Juni 2010, 00:06:49
Deswegen schrieb ich das oben schon, daß jeder sein persönliches Tempo hat, daß wir hier keinen "Schwanzvergleich" wollen, weil jeder von uns seine eigenen Methoden und Gedanken hat.
Ich schreibe sehr gerne. Es geht dabei um meine Geschichten, Ideen und Helden. Und es geht mir um einen Ausgleich zu meinem Arbeitsleben, in dem ich nicht immer glücklich bin. Ich entwische in eine andere Welt, in der ich meinen Charakteren zusehe und wie besengt tippe, damit sie mir nicht davonlaufen und außerhalb meiner Sichtweite etwas anstellen können.
Aber: TiNo-Ziele haben mich zu mehr Regelmäßigkeit gebracht. Sonst habe ich mal einen Tag, mehrere Tage oder gar Wochen überschlagen. Aus Faulheit, aus Frust über schreibfremde Dinge. Die Ziele und Battle haben mich dazu gebracht, mir wirklchen jeden Tag mindestens eine Stunde freizuschaufeln, in der ich schreibe, die ich verteidige vor anderen Anforderungen. Da zähle ich am Ende meiner Auszeit die Wörter, die ich geschafft habe, weil es mich stolz macht, wie viel ich geschrieben habe. Die geschriebenen Worte gehören zu meiner Geschichte. Es sind meine Worte, mein kleiner Sieg über den Alltag und die Trägheit.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: zDatze am 07. Juni 2010, 09:00:19
Bei mir dümpelt alles nur so dahin, wenn ich nichts habe auf das ich hin arbeiten kann. Steck ich mir ein Ziel, sieht es schon ganz anders aus. Finde ich dann noch einen Battlepartner, dann packt mich der Ehrgeiz.  ;D

Das Schreibtempo kann ich jetzt gar nicht angeben ... auf jeden Fall schwankend zwischen 400-800 Wörter pro Stunde. Mehr wenn es wirklich gut läuft. Bei mir sind es dann einfach mehr Stunden, die ich investiere um an mein Ziel zu kommen. Manchmal ärgert mich das, aber trotzdem kann ich mich nicht dazu zwingen schneller zu schreiben, als die Geschichte es erlaubt.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Kuddel am 07. Juni 2010, 10:02:33
Zitat von: nina am 06. Juni 2010, 20:53:47
Ich verstehe die meisten von euch nicht!

Warum gebt ihr euch eine Wort- oder Seitenzahl vor, die ihr schaffen müsst? Warum überhaupt zählen, warum unter Druck arbeiten? Ist jemand beruflich davon abhängig, okay, da muss man andere Maßstäbe setzen. Aber die meisten schreiben zum Vergnügen, um ihr Herzstück irgendwann vielleicht auf den Markt zu sehen.

Und was ist daran falsch, sich Ziele zu setzen, um es rechtzeitig zu schaffen? Wie viele Autoren schreiben zehn Jahre an 400 Seiten? Mir persönlich hilft der TiNo, regelmäßig zu schreiben, da ich das Problem habe, alles noch einmal lesen zu müssen, wenn ich eine Woche ausgesetzt habe. Dadurch, dass ich jetzt jeden Tag schreibe, bleibe ich im Geschehen, ich habe keine Unterbrechung drin, die man bei mir eindeutig erkennen kann. Der Schreibfluss ist unterbrochen und die Stimmung verschwindet, was ich am nächsten Tag leichter wiederherstellen kann, als eine Woche später.

Deswegen finde ich persönlich den TiNo hilfreich.

Liebe Grüße,
Kuddel

Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Mrs.Finster am 07. Juni 2010, 20:51:42
Meiner Meinung nach ist ein gesunder Druck gut um seinen inneren Schweinehund zu besiegen. Und spätestens wenn man veröffentlicht hat, muss man diesem Druck auch gerecht werden können, will man nicht als Alltagsfliege enden.

Dabei muss sich natürlich jeder ganz individuell über seine Ziele im Klaren sein.

Ich schreibe weil ich Spaß daran habe, aber auch weil ich veröffentlichen will.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Thaliope am 08. Juni 2010, 08:35:22
Zitat von: Mrs.Finster am 07. Juni 2010, 20:51:42
Und spätestens wenn man veröffentlicht hat, muss man diesem Druck auch gerecht werden können, will man nicht als Alltagsfliege enden.

Hihi, eine Alltagsfliege wär ich im Literaturbetrieb ja schon ganz gern ;)
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Grummel am 08. Juni 2010, 08:41:48
Ich denke auch, dass wir uns die Ziele nicht setzen weil wir es müssen, sondern "wollen"! Unabhängig davon, ob jemand das Ziel der Veröffentlichung oder einfach nur das Ziel der Vollendung eines Werkes hat, wird es nichts ohne das man wirklich schreibt. Der TiNo ist für mich nicht Wettkampf und "ich muss" es schaffen, sondern Anreiz dafür meine wenige Zeit sinnvoll zu verbringen.

Ich sehe auch nichts falsches darin. :knuddel:
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Kaeptn am 08. Juni 2010, 10:22:07
Habe den Thread auch mal zum Anlass genommen, bei meinem aktuellen Projekt in die OpenOffice-Statisitik zu schauen.
Vom 23.03. bis 06.06. =74 Tage kamen gerade mal 31.000 Wörter zusammen bei einer Bearbeitungszeit von 97 Stunden. Das unterstreicht meinen Eindruck, dass das momentan SEHR zäh läuft. Allerdings schreibe ich ja auch ohne Plot und muss daher öffter mal absetzen und erstmal überlegen "Was passiert denn jetzt als nächstes".

Beim Projekt davor (derzeit in Warteschleife) waren es 16.000 Wörter in nicht mal 16 Stunden (allerdings auch mehr als 30 Tage), auch da ohne Plot. Es geht also.

Allgemein habe ich momentan wieder viel mit dem Schweinehund zu kämpfen, was aber auch damit zu tun habe, dass ich ja auch nebenberuflich (journalistisch) schreibe, und mir dann oft die Lust fehlt, nach 4 Stunden am Laptop auch noch ne Stunde für das Romanprojekt dranzuhängen.

Generell sind NaNo, TiNo usw nichts für mich, ohne Plot kann bei mir bei einem derartigen Druck ja eigentlich keine vernünftige Handlung rauskommen, ich hätte ja zum Denken gar keine Zeit mehr und müsste dann nachher die Hälfte nochmal umschreiben. Zu wissen, dass vieles was ich da schreibe für die Tonne ist, würde mir den Spaß nehmen.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: nina-a am 08. Juni 2010, 11:35:22
Zitat von: Mrs.Finster am 07. Juni 2010, 20:51:42
Meiner Meinung nach ist ein gesunder Druck gut um seinen inneren Schweinehund zu besiegen. Und spätestens wenn man veröffentlicht hat, muss man diesem Druck auch gerecht werden können, will man nicht als Alltagsfliege enden.

Na ja, ich habe veröffentlicht und ich klemme mich noch mehr dahinter, als vorher! Trotzdem zähle ich nicht die Seiten oder die Wörter, gerade weil es jetzt auf Qualität ankommt (... doch, leider muss ich die Seiten von Band 2 wohl zählen, weil das Buch leider zu lang ist und ich kürzen muss!)

Vielleicht ist folgendes falsch rübergekommen: Ich verstehe euch Wörterzähler nicht, aber ich akzeptiere, dass ihr euch täglich ein Ziel setzt, um etwas zu schaffen. Ich weiß auch, dass man mit regelmäßigem Schreiben Routine bekommt und es qualitativ besser gelingt, als wenn man sich sporadisch an die Texte setzt.

Aber: Ich ticke anders. Für mich ist Schreiben das Hobby, das Spaß macht, und damit mache ich es ohnehin freiwillig und lechze nach jeder freien Minute. Ich brauche keinen Beweis, dass ich etwas geschafft habe, weder für mich noch für andere!

LG
Veronika
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Mrs.Finster am 08. Juni 2010, 12:53:23
Zitat von: Thaliope am 08. Juni 2010, 08:35:22
Hihi, eine Alltagsfliege wär ich im Literaturbetrieb ja schon ganz gern ;)

*räusper*

Eintagsfliege, sag ich doch  :rofl:
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Maria am 12. Juni 2010, 16:11:07
Zitat von: Kaeptn am 08. Juni 2010, 10:22:07
Allerdings schreibe ich ja auch ohne Plot und muss daher öffter mal absetzen und erstmal überlegen "Was passiert denn jetzt als nächstes".

Geht mir genauso. Nicht im groben, da weiß ich es, aber was die Details angeht, da bin ich oft eine Weile am grübeln.
"Wie kann DAS funktionieren, wenn meine Magiegesetze SO aussehen. Aber wenn es nicht funktioniert, wie soll sie denn JENES herausfinden, das sie braucht umd DIESES zu lösen?"

Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Alaun am 18. Juni 2010, 08:38:58
Habe eben erst den Thread gesehen- tja. Ich bin eindeutig zu langsam im Moment. Aber ich glaube, ich könnte schreiben, wie ich will, ich würde mich immer zu langsam finden  :hmmm:

Ich schätze mal, ich komme gerade auf eine Normseite pro Tag.  :gähn: Aber in der Ruhe liegt die Kraft, oder wie war das...? Und egal, wie lange es dauert: jedes Buch fängt mit einem Satz an. Und es hört genau mit einem Satz auf. Irgendwann wird er dastehen, dieser letzte Satz  ;D

Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Sookie am 18. Juni 2010, 09:27:28
Zitat von: Aquamarin am 18. Juni 2010, 08:38:58
Und egal, wie lange es dauert: jedes Buch fängt mit einem Satz an. Und es hört genau mit einem Satz auf. Irgendwann wird er dastehen, dieser letzte Satz  ;D

Das hast du jetzt echt schön gesagt! :jau:
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Telas am 18. Juni 2010, 16:40:34
ZitatUnd egal, wie lange es dauert: jedes Buch fängt mit einem Satz an. Und es hört genau mit einem Satz auf. Irgendwann wird er dastehen, dieser letzte Satz 

Ach ja, ich wünschte, ich hätte dieselbe Geduld wie du. Es ist mir jetzt schon insgesamt dreimal passiert, dass ich mich überstürzt und praktisch ohne jeden Plot in ein neues Projekt gewagt habe, die zwar am Anfang alle hervorragend liefen, bei denen mir aber gegen Ende die Ideen und die Lust ausgingen.
Die Konsequenz? Alle drei Manuskripte liegen heute im Papierkorb auf meinem Laptop und bei denen wird der letzte Satz wohl nie mehr geschrieben werden.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Joscha am 18. Juni 2010, 17:31:03
Ich habe mir in letzter Zeit wieder angewöhnt, langsamer zu schreiben. Nachdem der NaNo 09 eine sensationelle Erfahrung für mich war, weil ich so viel geschrieben habe, wie sonst ewig nicht mehr, habe ich gemerkt, dass ich nach und nach den Spaß am Schreiben an sich verloren habe, je mehr ich mir angewöhnt habe, auf Zeit zu schreiben. Ich habe zwar insgesamt mehr geschrieben, aber am Prozess des Schreibens hatte ich weniger Freude. Deswegen habe ich es mir in letzter Zeit wieder angewöhnt, ohne Zeitdruck zu schreiben. Seitdem freue ich mich wieder sehr viel mehr auf das Schreiben selbst und nicht nur auf den fertigen Roman.
Titel: Re: Das Schreibtempo
Beitrag von: Antonia Assmann am 18. Juni 2010, 17:42:41
 :pompom: Da stimme ich vollkommen zu, Joscha!

Ich werde ab Juli versuchen ganz bewusst langsam zu schreiben. Jeden Tag höchstens 500 Wörter. Das wird für mich hart, da ich doch gewohnt bin zwischen 3000 und 4000 zu schreiben. So eine Art Schreib - Diarrhö erwischt mich regelmässig.
Ich habe drei Nanos mitgemacht, jetzt das T12 und kann kaum noch langsam schreiben. Ich möchte aber im Juli ein Experiment wagen: Jeder Text soll bereits überarbeitet sein, wenn ich damit am Tag fertig bin. Mal sehen, ob das geht. Vielleicht vergeht mir dabei aber auch die Laune am Schreiben... Allerdings vergeht mir die Laune auch, wenn ich an all die Millionen Wörter denke, die auf der Festplatte vor sich hingammeln, und die nie jemand lesen wird...
Na, dann mal sehen....