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Entwicklung am deutschsprachigen Fantasymarkt

Begonnen von Franziska, 20. November 2014, 20:08:16

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Amber

#165
Die Übersetzerhonorare sind definitiv nicht hochgegangen. Aber es wird aufgrund der sich verändernden Marktstrukturen immer schwieriger von einzelnen Titeln ohne massive Werbung große Stückzahlen zu verkaufen. Deshalb lohnen sich Übersetzungen finanziell oft nicht mehr. Weil die Verlage für deutschsprachige AutorInnen tendenziell weniger bezahlen müssen als für ausländische Lizenzen + Übersetzungskosten.

Ilva

Das mit den Kosten und der Nachfrage nach Lizenzen klingt logisch.

Als kleiner Nebenfaktor: Gefühlt ist auch das Angebot englischer Bücher in Buchhandlungen einiges grösser geworden (z.B. eigene Regale mit englischer Fantasy). Vielleicht kaufen inzwischen mehr Leute lieber die Originalsprache als die Übersetzung.

Zitat von: Franziska am 30. Oktober 2019, 20:32:34
Hier ist auchnochmal mein Pinterest-Board. Das ist nur nicht nach Jahr sortiert.
https://www.pinterest.de/celiajansson/deutsche-fantasy-bücher/
Danke für die Lesetipps!  :vibes:

Trippelschritt

Zitat von: Franziska am 30. Oktober 2019, 20:32:34

Hier ist auchnochmal mein Pinterest-Board. Das ist nur nicht nach Jahr sortiert.
https://www.pinterest.de/celiajansson/deutsche-fantasy-bücher/

Sag bloß, die hast Du alle gelesen.

Trippelschritt

Franziska

@Amber wie genau hat sich denn der Markt verändert? Man sieht ja immer noch einige wenige Bestseller überall.

@Trippelschritt natürlich nicht. Das sind einfach alle Bücher deutscher Autoren, die mir auffallen.

Amber

#169
@Franziska: Komplexe Frage, die ich auch nicht komplett beantworten kann. Es hat soweit ich sehe damit zu tun, dass der Handel immer mehr von den großen Ketten bestimmt wird, wo wenige Zentraleinkäufer entscheiden, welche Titel z.B. in allen Thalia-Filialen stehen - oder ob sie überhaupt nicht bei einer großen Kette landen, womit ein großer Teil des Marktes schon verloren ist. Gleichzeitig werden immer mehr Titel auf den Markt geworfen (was im Onlinehandel dann dazu führt, dass das Buch zwar da ist, es aber halt keiner findet, wenn man nicht für Werbung zahlt), während die Zahl der Leser eher abnimmt. Die Neuerscheinungen haben nur noch ein, zwei Monate Zeit, um in Gang zu kommen, wenn sie dann nicht laufen, verschwinden sie mehr oder weniger in der Versenkung, und die Backlist verkauft sich auch nicht mehr richtig. Aber dazu können andere Leute (Buchhändlerinnen und Leute, die bei großen Verlagen veröffentlicht haben) sicher noch mehr schreiben.

Franziska

Okay, das ist dann dasselbe wie im Romance-Genre. Ich dachte dennoch bisher, dass es sich immer noch mehr lohnt erfolgreiche englische Titel einzukaufen, als neue Autoren aufzubauen. Aber da spielen sicher viele Dinge mit rein. Es wird ja auch beides gemacht. Für uns Autoren ist das natürlich gut, auch wenn es für den Einzelnen nicht einfacher wird, sich zu behaupten.

zDatze

Danke fürs Erweitern der (davor recht mickrigen) Liste, @Franziska . :)

Ist es eigentlich noch ein Ding, dass die Lizenz für einen Bestseller gebündelt mit anderen Lizenzen verkauft wird? Ich hab das mal wo aufgeschnappt, dass man sich eben mit dem Einkaufen eines englischsprachigen Bestsellers mehr als nur ein Buch ins Programm holt. Oder ist die Info schon völlig veraltet?

Amber

@zDatze: Ich hab nie mitbekommen, dass so etwas passiert wäre, als ich bei einem großen Verlag gearbeitet habe. Und auch Lektorinnen, die ich gefragt habe, meinten das käme wenn überhaupt nur sehr selten vor.

Franziska

Echt? Das wurde immer als Erklärung dafür gennant, warum im Englischen völlig unbekannte Titel übersetzt wurden, oder solche, die nur schlechte Rezensionen hatten. Da habe ich mich schon öfter gewundert.

Linda

@zDatze
@Franziska

Mir gegenüber hat ein Lektor (allerdings vor gut 20 Jahren) ausgeplaudert, dass ein Großverlag einen Haufen unbekannter Titel zusammen mit einer großen Lizenz (diverse Bücher zu Filmreihen) im Konvolut erworben hat. Also damals war das wohl zumindest nicht ganz ungewöhnlich.
  Und es hat sich für den Verlag nicht gelohnt und für einen ordentlichen Knick in der Bilanz gesorgt... (ob das allerdings an den Begleittiteln oder an den nicht den Erwartungen entsprechenden Lizenztiteln lag, vermag ich nicht zu sagen.)

Angela


https://www.boersenblatt.net/news/fischer-tor-wird-organisatorisch-verkleinert-164295?fbclid=IwAR07da0IH383KaJR1KTAVw6j_nMsEQgixRETe444dXBr0dpZdS-Jk4YQ_Y4

Das ist sicher keine gute Entwicklung.

Fischer Tor hat (zumindest teilweise, ich kenne die genauen Summen nicht) die Pan-Treffen mitgesponsert. PAN schlägt ihnen jeweils eine KG des Monats vor, die dann gegen Honorar veröffentllicht wird, führt auch über sie eine Ausschreibung durch. Bin gespannt, ob das nun so beibehalten wird.