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Handwerkliches => Workshop => Thema gestartet von: LinaFranken am 14. März 2016, 18:19:31

Titel: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: LinaFranken am 14. März 2016, 18:19:31
Wann unser eigenes Ende naht, können wir uns kaum aussuchen, aber unsere Protas bringen wir gerne mal um, oft ohne sie vorher zu fragen, ob sie gern noch weitergelebt hätten.  :pfanne:
Ich fand zwar einen Thread zum Thema Unsterblichkeit (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,5485.msg198840.html#msg198840 (ftp://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,5485.msg198840.html#msg198840)), aber irgendwie nichts zu den Motiven.  :hmmm:

Ich habe derzeit einen Prota der unsterblich ist und sterben möchte und einen Anta der sterblich ist und unsterblich sein möchte. Nur bei der Motivation hängt es noch etwas.
Ich persönlich würde nicht unsterblich sein wollen, weil ich mir denke, je länger ich lebe, desto mehr Elend sehe ich, nach paarhundert Jahren, würde ich vermutlich so verbittert sein, das ich selbst die Welt vernichten wollte  :darth: Mein Prota möchte sterben, weil er der einzige seiner Art ist und es satt hat, dass ihm die Liebsten immer wegsterben. Und warum mein Anta unbedingt unsterblich sein will, das weiß er vermutlich selbst nicht  :hmhm?:

Wie ist das bei euch? Warum möchten eure Protas/Antas unsterblich sein - oder auch nicht?


Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Guddy am 14. März 2016, 18:35:47
Da gibt es so viele Möglichkeiten! Diese Meinungen teile ich übrigens auch nicht alle. ;)

Möglicherweise ist ein Typ, der seine Unsterblichkeit genießt, auch nicht interessiert an festen Bindungen - oder stumpft irgendwann ab und akzeptiert, dass seine (platonischen) Beziehungen (in Relation) nie von Dauer sind bzw. er alle überleben wird.

Mein Prota weiß noch nicht, dass er unsterblich ist, aber wenn er es herausfinden sollte und nicht vorher stirbt, würde er ähnlich denken wie dein Prota.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Fianna am 14. März 2016, 18:40:46
Was für ein Ziel hat Dein Antagonist denn? Da würde ich ansetzen: er möchte die Unsterblichkeit, da er nur so genug Macht anhäufen kann (oder was auch immer sein Ziel ist), nur so die Früchte seiner Arbeit genießen kann oder sich selbst als einzigen Garant sieht, dass sein Reich / Weltordnung / was auch immer Bestand haben wird.

Unsterblichkeit als einziges Ziel fände ich unglaubwürdig. Als Mittel zum Zweck, um mittels dessen sein Hauptziel zu erreichen, das nehme ich einem Roman schon eher ab.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Maubel am 14. März 2016, 19:02:14
Also, wenn die Rasse unsterblich ist, dann sind die Leute bei mir meistens ausgeglichen. Besonders alte sind vielleicht müde von der Last der Jahrhunderte, aber generell sind sie nicht menschlich genug um das selbe zu fühlen oder sich diese Frage zu stellen.

Nun zum interessanten Teil ;)
Ich habe einen Charakter, der ist zur Hälfte Mensch und momentan 300 Jahre alt und mittlerweile hat er sich damit abgefunden, hat aber auf dem Weg viel von seiner Menschlichkeit verloren. Die ersten hundert Jahre waren dabei die schwersten, weil er seine Freunde und Familie hat älter werden sehen und schließlich sterben. Dadurch ist er abgestumpft. Weil er aber auch nicht in den Tag leben kann, wie die unsterblichen Rassen in der Geschichte, hat er sich eine Aufgabe gesucht. Er hat alles gelernt, was er lernen konnte und geplottet und geackert. Ein Leben würde er das aber nicht nennen und ich glaube, wenn er sterben würde, wäre ihm das vielleicht ganz recht, zumindest, wenn er seine Aufgabe erfüllt hat.
Mein anderer Prota steht noch am Anfang und hat die Jahre nicht hinter sich. Er ist von den Dämonen aufgezogen worden und hat deren Mindset übernommen und ist da etwas relaxter. Ihm ist aber auch noch nicht bewusst, was genau das älter werden bedeutet, zumal er nun sich auch noch verliebt hat und ihm der ganze Herzschmerz noch bevor steht.

Ich überlege gerade ob ich einen sterblichen Char habe, der unsterblich werden will... nicht so recht. Die wollen immer gleich mehr, so wie... Götter werden ;) Und da ist natürlich Macht der große Motivator.

Ich persönlich stelle mir die Unsterblichkeit auf der einen Seite sehr langweilig vor, weil es kein Ende gibt, auf der anderen Seite aber auch voller Potential. Was man da alles lernen und erleben kann. Die hundert Geschichten zum Schreiben... Man muss allerdings mit der Zeit gehen und das fällt vielen ja jetzt schon schwer.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: foxgirl am 14. März 2016, 19:24:06
Ich habe bis jetzt noch keine, im eigentlichen Sinne, unsterblichen Charaktere kreiert, allerdings Charaktere mit einer, für Menschen, unnatürlich langen Lebensspanne.
Einige Motivationen für Unsterblichkeit wurden hier ja schon genannt. Wenn meine Prota- oder Antagonisten unsterblich sein wollen, hat das meist etwas mit einer unerledigten Aufgabe zu tun, für die ein Leben nicht reicht, oder mit dem Bestreben unendliche und ewige Macht zu besitzen. Da ist die Unsterblichkeit zumindest hilfreich.
Ich kann mir aber genauso vorstellen, dass einer Person die Unsterblichkeit nicht nur öde, sondern wirklich zum Fluch wird. Der Reiz der Endlichkeit ist ja gerade, dass er dem Leben etwas Besonderes und Einzigartiges verleiht. Hat man alle Zeit der Welt zur Verfügung dann wiederholen sich die meisten Momente zwangsläufig. Natürlich kann man versuchen dem Leben einen besonderen Sinn zu verleihen, aber ich stelle mir das deutlich schwieriger vor. Wenn dazu kommt, dass die Menschen oder andere Wesen um die Person herum nicht über diese "Gabe" verfügen, kommt zudem eine Reihe an Verlusten hinzu, wie ja auch die Anderen bereits erwähnt haben.
Eine meiner Protagonisten kann zum Beispiel Wesen von der Schwelle des Todes zurück holen, ist aber selbst sehr zufrieden damit, dass sie eines Tages sterben muss.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Siara am 14. März 2016, 20:04:04
Ein wichtiger Punkt für die Unsterblichkeit ist meiner Meinung nach die Angst, was nach dem Tod passiert. Egal ob der betreffende Charakter nun gläubig ist und die Hölle erwartet oder schlicht das Nichtsein fürchtet, ist die Urangst des Menschen vor dem Ende seines Lebens sicherlich ein starker Antrieb für die Unsterblichkeit. Insofern halte ich die Unsterblichkeit als Selbstzweck schon für glaubwürdig.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Fianna am 14. März 2016, 20:12:41
Oh, ich hatte es nur von der anderen Seite angedacht - was man erreichen will. Nicht, was man vermeiden will.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Asterya am 15. März 2016, 09:33:36
Den Selbsterhaltungstrieb halte ich auch für einen starken Motivator, gerade wenn die Figur um ihr Leben fürchten muss oder schon bereits in einer lebensgefährlichen Situation war oder eine schwere Krankheit hat. Dafür wäre noch gut zu wissen, um was für eine Form von Unsterblichkeit es geht. Einfach nur eine wahnsinnig gute Altersresistenz? Ist man bei bester Gesundheit, oder bekommt man die Auswirkung von Krankheiten noch mit, leidet heftig daran, stirbt jedoch nicht? Wie sieht es mit tödlichen Verletzungen aus? Je nachdem passen halt manche Motivatoren besser oder schlechter.

Zusätzlich fällt mir gerade noch folgendes als Grund ein:
- Eine Prophezeiung, die besagt, dass in (setze beliebigen Zeitspanne ein, die die Lebenserwartung der Figur übersteigt) irgendetwas Wichtiges/Tolles passiert. Nun möchte die Figur das miterleben und muss nach einem Weg suchen, dann noch am Leben zu sein.
- Eifersucht, dass andere unsterblich sind, man selbst, der man doch aber sooo toll und wichtig ist, jedoch nicht.
- Ein/e unsterbliche/r Geliebte/r, mit dem man auf ewig zusammen sein will.
- Die Figur hat in seinen Augen eine Sünde begangen, für die er nach dem Tod bestraft werden würde (Hölle oder was auch immer dem Glauben der Figur entspricht). Nun will die Figur dieser sicheren Strafe entgehen und kann das nur, indem sie eben niemals stirbt.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Mailor am 15. März 2016, 15:02:01
In meiner Welt gibt es Lebewesen mit ganz unterschiedlichen Zeitspannen.

Wir haben welche mit einer nur sehr kurzen Lebensdauer 30-40 Jahre, Elfen, Bäume und Drachen die mehrere hundert bis zu mehreren Tausendjahren alt werden können und die Götter, die unsterblich sind.

Gerade höhere geistige Wesen in meiner Welt sind sich des Zykluses, des Lebens uns Sterbens bewusst. Diese haben teilweise noch Erinnerungen an ihre früheren Leben und wissen, dass da nach dem Tod noch was kommt und ist. Ich habe auch manche Rassen deren Seelen der Verstorbenen, direkt mit den Lebenden kommunizieren können.
Diese Rassen und Wesen haben dementsprechend keine Angst vor dem Tod und würden niemals die Unsterblichkeit erreichen wollen, weil sie wissen, dass a) manche von ihnen wiedergeboren werden und b) nach dem Tod etwas ganz neues Interessantes auf sie wartet, was nichts Schlimmes ist.

Dann habe ich noch die Götter die nicht magischen Lebewesen (Menschen zum Beispiel) magische Fähigkeiten und damit eine, um einiges längere, Lebensspanne geben können. Dies dient vorallem machttechnischen Zwecken, die Ausbildung eines Wesens mit Magie dauert sehr lang und da würde es keinen Sinn machen, wenn sie schon vor Beendigung ihrer Ausbildung abkratzen zu lassen und die Älteren braucht man dann für die Ausbildung der Jüngeren. Da geht es meist um weltpolitische Dinge.

Da gibt es teilweise sehr korrupte Figuren, die um die Gunst der Götter werben um ihre Macht und ihre Lebensdauer zu verlängern. Nach dem Tod sind alle Wesen gleich, keiner kann seine Macht und seiner Magie aus dieser Welt mit in das Lebens nach dem Tod nehmen. Also warum sollte ein machtbesessenes Wesen mit einem riesen Ego, sich auf die Position mit einem nichtmagischen Wurm begeben sollen? Da geht es meist um den Wunsch, etwas Besonderes zu sein und um den Kontrollverlust in der Welt nach dem Tod, vielleicht auch dem machtlos ausgeliefert zu sein, was da kommt. Außerdem sind in dem Reich dann meistens Seelen, die man selbst dorthingeschickt hat. Ich glaube angenehm ist das nicht, denen dann plötzlich auf Augenhöhe zu begegnen.

Gerade die Elfen und Drachen in meiner Welt wissen, wann ihre Zeit gekommen ist, ihr Lebens "ausgelebt" ist. Wann es Zeit ist den Jüngeren das Spielfeld der Welt zu überlassen und sie nicht mehr gebraucht werden, ihre Lebensaufgabe erfüllt ist. Viele der Elfen Leben vor ihrem Tod im Exil um ihr Lebenswerk aufzuschreiben und der Nachwelt oder ihren Kindern zu hinterlassen, so fließt ihre Lebensenergie in dieses Werk und sie sterben dann in Frieden.

Ich selbst bin einer großer Fan davon Figuren in meine Buch sterben zu lassen. Ich mag die Thematik einfach sehr und wie es die Lebenswirklichkeit meiner Hauptfigur verändert. Ein friedlicher Tod eines geliebten Wesens kann traurig aber zu gleich sehr heilsam sein, wo grausame Tode eines Geliebten einem echt das Leben versauen können. Ich mag es da die Gradwanderungen auszuschöpfen. Während die Götter das größtenteils alles nicht juckt, für sie sind die Wesen in dieser Welt austauschbar, die beschäftigen sich eher aus Langerweile mit denen und im ihren Zickereien in den eigenen Reihen aus zutragen, mit irgendwas muss man ja schließlich das unsterbliche Dasein füllen. Es gibt nur sehr wenige Götter die tatsächlich Anteil am Lebens in dieser Welt nehmen.

Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Waldhex am 15. März 2016, 15:36:06
Ich finde den Ansatz von Asterya sehr gut, denn unsterblich ist halt nicht gleich unsterblich. Heißt unsterblich einfach nur keines natürlichen Todes sterben oder heißt es, dass man auch tödliche Verletzungen überlebt? Kann man so ein Wesen trotzdem töten, indem man ganz klassisch den Kopf abhackt, oder wächst auch der wieder nach (schmerzvoll oder einfach so)?.
Wenn diese Grundfrage geklärt ist, würde ich auch nach einem Motiv für diesen Wunsch suchen. Der könnte ganz banal dahin gehen, dass der Prota ein sehr gefährliches Leben führt und in dem Wissen "unkaputtbar" zu sein, andere Risiken eingehen kann. Die Last, die eventl. auch aus der Unsterblichkeit erwächst, wird er dann angesichts der Möglichkeit erst einmal gar nicht wahrnehmen. Andere Motiven wurden ja schon genannt.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Big Kahuna am 15. März 2016, 16:39:46
ZitatIch habe derzeit einen Prota der unsterblich ist und sterben möchte und einen Anta der sterblich ist und unsterblich sein möchte. Nur bei der Motivation hängt es noch etwas.

Also warum man unsterblich sein möchte, kann viele Gründe haben, die in meinen Augen alle nachvollziehbar sind.

Aber ebenso gibt es Gründe, warum man sterben möchte

Ich persönlich könnte nicht beantworten, ob ich lieber sterblich oder unsterblich sein möchte ... Ich hätte definitiv nichts dagegen, ein paar tausend Jahre alt zu werden, aber ob ich ewig leben möchte, weiß ich nicht^^
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Araluen am 15. März 2016, 18:06:53
Es ist die ewige Angst vor dem Ende, die Menschen antreibt unsterblich zu sein. Wobei es meist weniger um Unsterblichkeit geht - 3000 Jahre als schwerhöriger und blinder Tattergreis sind nun auch nicht erstrebenswert - sondern um ewige Jugend. Ewige Jugend und Macht und der Wunsch nicht vergessen zu werden. Deshalb bauen Menschen Monumente oder schaffen sich anderweitig Denkmäler, solange es mit der ewigen Jugend und Unsterblichkeit nicht klappt. Die Erkenntnis, dass es vielleicht suboptimal ist, alles um sich herum sterben zu sehen, während man selbst übrig bleibt, kommt dann wohl erst mit der Zeit.

Und wie schon erwähnt, bleibt dann auch die Frage, wie die Unsterblichkeit umgesetzt wird. Altert man einfach nicht? Ist man unverwundbar? Regeneriert man unglaublich schnell und kann deshalb so viel überleben?
Ewige Jugend ist Status pur und wird vor allem aus Eitelkeit geboren. Unverwundbarkeit ist die ultimative Macht. Schnelle Regeneration irgendwas dazwischen.
Neben Eitelkeit und Macht kann es auch andere Motivationen geben. Er könnte eine Aufgabe haben, ob selbst gestellt oder von jemand anderem, die ihn "zwingt" mehr Zeit haben zu müssen, als ein Menschenleben zulässt. In der Mistborn-Saga war das der Fall.
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Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Mithras am 16. März 2016, 23:24:29
Unsterblichkeit, eines meiner liebsten Themen seit Detektiv Conan und einer der Gründe, weshalb ich Bio studiere! ;D

Das Streben nach Unsterblichkeit ist auch bei mir ein wiederkehrendes Motiv, wobei es bei mir nicht den einen Grund gibt, sie anzustreben. Es gibt mehrere Parteien, die dieses Ziel verfolgen, aber auch grundlegend andere Vorstellungen davon haben, was Unsterblichkeit eigentlich ist. Bezieht sie sich nur auf den Körper, auf die Seele oder die Gesamtheit der Existenz?

Im Wesentlichen gibt es drei Sichtweisen und die damit verbundenen Motive:
- Unsterblichkeit wird im biologischen Sinne aufgefasst, bezieht sich also auf die körperliche Existenz. Hier spielt meine eigene biologische Sichtweise mit hinein - es geht weniger darum, unsterblich zu werden, sondern darum, wie sie auf biologischer Ebene überhaupt funktioniert. das wichtigste ziel der Forschung ist es, den Alterungsprozess aufzuhalten und für immer jung und gesund zu bleiben. Weitere Projekte kreisen um Heilung/Regeneration, Optimierung der Krankheits- und Giftresistenz usw.
- Motiv Nr. 2 ist ein übersteigertes Ego in Verbindung mit Allmachtsphantasien. Wenn man schon lange genug gelebt Generationen von Menschen kommen und gehen gesehen hat, kann man schon mal die Bodenhaftung verlieren, vor allem dann, wenn man eine von nur einer Handvoll Personen ist, die das von sich behaupten können, kann man sich auch mal für einen Gott halten. Man stelle sich vor, wie einer solchen Person bewusst wird, dass sie zwar alterslos ist, aber durchaus sterben kann! Ergo: Versuchen, auf einer anderen Ebene weiter zu eistieren, nie wirklich ganz zu sterben und immer präsent bleiben, im metaphysischen Sinne.
- Zu guter Letzt noch eine Kombination aus dem Wunsch, ein verlorenes leben nachholen zu wollen, und der Neugier, wie sich die Welt entwickeln wird. Einer meiner Strippenzieher im Hintergrund hat Jahrtausende lang in einem Zustand zwischen Leben und Tod vor sich hin gedämmert, ist wahnsinnig geworden, handelt häufig völlig irrational und genießt sein neu gewonnenes Leben in vollen Zügen. Er will nachholen, was er verpasst hat, und denkt nicht daran, sich sein wiedergewonnenes Leben nehmen zu lassen. Hier geht es allerdings eher um die Wiedererlangung von Unsterblichkeit und damit um die Wiederherstellung eines Zustandes, der als normal empfunden wird.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Trippelschritt am 18. März 2016, 13:09:11
Ich habe ein paar Unsterbliche Wesen, aber die sind eher Teil eines Weltenbaus als unabhängige Figuren.

Und was den Wunsch nach Unsterblichkeit angeht. Nach meiner Erfahrung ist der eng an Lebensfreude, Ziele und das eigene gefühlte Alter geknüpft. Wenn es einen Alterungsprozess gibt, an dessen Ende nichts lohnenswertes mehr zu finden ist, dann ist der Tod eine Erlösung, nehme ich mal an. Wo es noch Pläne und Ziele gibt, ist der Tod ein Ärgernis.
Überlegungen zum Tod oder der Unsterblichkeit machen für mich nur Sinn, wenn man sich über den Status Quo im Klaren ist. Wer möchte schon ständig siebzehn sein (Mein grausamstes Jahr in meinem leben). Wie herrlich ist es, so um die Fünfzig  (für andere vielleicht vierzig) zu sein. Wie ist es als Frau mit dieser gewaltigen Hormonverschiebung und der Frage der Mutterschaft.
Bedeutet Unsterblichkeit ein Einfrieren des Alterungsprozesses und wenn ja, was hat das für konsequenzen. Und wie kann jemand noch lernen, was ja eine Verhaltensänderung ist, wenn alles eingefroren ist. Auch die Prioritäten, die Werte und was damit verbunden ist, ändert sich mit dem Alter. Das ist biologisch so vorgesehen auf der Erde.
Wenn ich Unsterblichkeit haben will, muss ich wissen, wie das Wesen altert, das nie stirbt.

Frohes Schaffen
Trippelschritt
(und das, was ihm grade so durch den Kopf geht.)
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Akirai am 18. März 2016, 15:15:37
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Also beim Thema Unsterblichkeit fällt mir natürlich immer der Herr der Ringe ein.
Die Motive, die dort mit dem Thema Unsterblichkeit verknüpft sind (sofern man über die Nazgul was gesichertes sagen kann), sind, glaube ich:
- Neid (wieso dürfen die Elben so lange leben und wir nicht?)
- Gier (nach Macht)
- Hybris (Menschen halten sich für Götter und wollen dann gefälligst auch so, d.h., unsterblich leben)
Hinzunehmen würde ich jetzt noch das Thema "Angst vor dem Tod".
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Culham am 23. März 2016, 16:20:51
Ich glaube der Wunsch nach Unsterblichkeit ist oftmals eher eine Angst vor dem Sterben und tritt in der Regel bei einem nicht-erfüllt gelebtem Leben auf. Man hat noch keine Erfüllung gefunden und mit dem Leben kann noch nicht friedlich abgeschlossen werden, weil es noch unvollendet ist. In diesem Zustand kann auch möglicherweise kaum antizipiert werden, dass es jemals anders sein könnte, so dass Unsterblichkeit angestrebt werden könnte.
Auch krankhafter Narzissmus (wie er bei einem wirklich erfüllten Leben eher nicht auftritt) kann mit solchen Wünschen einhergehen. Die eigene Besonderheit darf doch nicht verloren gehen!
Natürlich ist es für viele Menschen ein erschreckender und trauriger Gedanke irgendwann nicht mehr da zu sein. Aber die Alternative eines unsterblichen Lebens in der immer gleichen, nicht vergessenden Hülle ist wohl für die meisten das größere Übel.
In dem Zusammenhang finde ich die Frage wichtig, wie echte Unsterblichkeit ertragen werden kann. Hundert Jahre leben? Toll! Tausend? Ganz vielleicht auch noch. Aber eine Millionen? Ich denke, das ist vollkommen unvorstellbar. Die Situationen werden einander gleichen, man wird so viel klüger als alle anderen und sich einsam und allein fühlen. Und verglichen mit der echten Ewigkeit sind eine Millionen Jahre nur ein Wimpernschlag.
Worauf ich hinaus will: alles andere als extreme Langlebigkeit halte ich für Menschen nicht aushaltbar. Spätestens nach ein paar tausend Jahren würden wir austasten und in Abhängigkeit von unserer Macht, uns und alles um uns herum vernichten.
Dies betrifft auch die Frage nach dem Leben nach dem Tod. Ein solches halte ich nur mit Vergessen (Reinkarnation?) oder reduziertem Bewusstsein/Verstand für aushaltbar und realistisch. Wie gesagt, es geht nicht um lange Zeiträume sondern um die Ewigkeit...
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Denamio am 23. März 2016, 17:11:07
Gerade den Aspekt fand ich bei Perry Rhodan sehr spannend. Da beginnt die Geschichte auch mit einer Reihe ganz "gewöhnlicher" Helden.

Spoiler für eins der Hauptthemen von Perry Rhodan.
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Aber weg von Perry Rhodan und zum nächsten Beispiel. Das Videospiel Lost Odyssey hat unsterbliche Charaktere.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.


Ich finde Unsterblichkeit als Konzept faszinierend. Echte und "nur" langlebige. Bisher habe ich nur in einer Geschichte Unsterbliche und dort entsteht sie aus dem Moment heraus. Mit dem Tode konfrontiert, kommt die Unsterblichkeit unter den richtigen Bedingungen wie ein Rettungsring.
In dem Moment ist es also schlichter Überlebenswille und die Frage bleibt Ja - oder Feierabend. Im Laufe der Jahre ändert sich die Ansicht dazu mitunter. Wieder in der gleichen Geschichte werden die meisten Unsterblichen schnell sonderlich und eigenbrötlerich. Sie ziehen sich von der Welt zurück, stürzen sich komplett auf einzelne Aspekte und halten sich aus den Geschicken der Welt heraus. Und ganz am Ende, viel später, verlieren sich die meisten Unsterblichen selbst, irren ohne Identität herum und zerfallen schließlich zu einem formlosen Schatten in einer Zwischenwelt, der jedes bisschen Individualität neidet.

Also, warum unsterblich? Überlebenswille. Der Charakter sagt: Ich will jetzt, in diesem Moment noch nicht sterben. Die meisten würden wohl anders entscheiden, wenn sie einige Jahre Zeit hätten darüber nachzudenken. Nach einigen hundert Jahren ändert sich die Euphorie wohl, spätestens wenn Freunde und Verwandte sterben. Unsterbliche werden sich wohl vor allem mit ihrer eigenen Psyche auseinandersetzen müssen, wenn ich bedenk wieviel Verwundungen wir in einem Menschenleben erhalten und wieviel schlimmer das über tausend Jahre oder noch mehr sein muss.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Churke am 23. März 2016, 17:40:40
Auch im Film sind die Menschen, die nach Unsterblichkeit streben, so wie der erste chinesische Kaiser: Sie haben alles erreicht im Leben und wollen das behalten, im Zweifel für immer.

Aber noch mal ein etwas weniger egoistischer Aspekt: Machiavelli schreibt, dass die Lebenszeit eines einzelnen Menschen zu kurz ist, um einen korrupten Staat zu reformieren. Ein tüchtiger Herrscher mag zwar durchgreifen, aber nach seinem Tod fällt alles wieder in die alten Gewohnheiten zurück. Für einen unsterblichen Herrscher besteht diese Einschränkung nicht.
Oder eine andere Frage: Wäre Rom untergangen, wenn sagen wir Augustus unsterblich gewesen wäre?
Was ist, wenn ein Herrscher ewig leben "muss", weil er für Millionen verantwortlich ist und das Reich seinen Tod nicht überstehen würde?

Überdies: Wenn man Unsterblichkeit als "frei von Alter und Krankheit" definiert, bleiben noch eine Menge nicht-natürliche Todesursachen übrig. Wer ewig lebt, lebt statistisch gesehen nicht ungefährlich. Ein unsterblicher Herrscher hätte auch massiv mit Verschwörungen und Ermordungsversuchen zu tun.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Kare am 23. März 2016, 23:15:33
Ich denke auch, dass die Art der Unsterblichkeit die Motive sicher sehr prägen wird und ganz besonders die Art, wie mit dem Leben umgegangen wird:


Fall 1: Man bleibt genbdingt (z.B. Elben) lange lange jung und fit, solange man nicht getötet wird --> vermutlich keine Änderung, weil Normalzustand. Für uns ist es ja auch normal, länger zu leben als ein Hund.

Fall 2: Man verlängert auf irgendeine Weise seine Lebensspanne, bleibt lange jung und fit, solange man nicht getötet wird - vermutlich gefühlter Wertzuwachs, weil hier das Gefühl entsteht, sich von anderen abzuheben. Ich denke, dass man das eigene Leben als kostbarer als zuvor empfindet und vermutlich auch viel tut, um es zu erhalten.

Fall 3: Man ist unsterblich und unverwundbar - irgendwas Gottgleiches. Für einen Chara fände ich das recht langweilig. Langfristig glaube ich, dass das merkwürdige Dinge mit der Psyche machen wird. Größenwahn. Extremes Risikoverhalten - einem kann ja nichts passieren.

Fall 4: Man ist verwundbar/zu töten, stirbt aber nie richtig, sondern heilt/kehrt zurück - das finde ich persönlich recht grausam. Man stelle sich so einen Chara vor, der gefoltert wird. Und außerdem nie die Möglichkeit hat, sich selbst das Leben zu nehmen. Ich denke, so ein Chara in so einer Situation wäre sehr gerne sterblich.


Die Möglichkeit, sein eigenes Leben zu beenden, wenn man es will, hat ja auch etwas mit Selbstbestimmung zu tun.

Interessant finde ich außerdem, auf welche Weise im übertragenden Sinn Menschen nach Unsterblichkeit streben - über Kinder, über die Schaffung eines Lebenswerkes, über Einwirken auf eine Welt, Revolutionen, und dann diese Kontraste.

So habe ich einen unsterblichen Chara mit Fall 4, der definitiv seine nicht selbst gewählte Unsterblichkeit als Verlust der Selbstkontrolle ansieht, als gerne biologisch sterblich wäre, gleichzeitig jedoch durch sein Tun und Handeln recht größenwahnsinnig versucht, der Welt und Menschheit auf ewig im Gedächtnis zu bleiben, also "Unsterblichkeit" zu erlangen.

Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Cailyn am 24. März 2016, 07:38:22
Ich habe nur in einem meiner Bücher ein Volk erfunden, die ewig leben können, wenn sie wollten. Die Unendlichkeit ist es im Grunde auch, die ihnen überhaupt die Weisheit gibt, besser über diese Welt Bescheid zu wissen als die Menschen. Das habe ich so gemacht, weil ich überzeugt bin, dass dies auch der einzige Grund sein kann, ein Volk gegenüber einem anderen überhaupt überlegener zu machen. Wer all die Phasen der Zeit miterlebt, lernt aus Fehlern. Wenn in einem Volk nach 60  - 80 Jahren jeder stirbt, macht man immer wieder die gleichen Fehler. Ich weiss, das hat jetzt auch nichts damit zu tun, ob jemand sterblich oder unsterblich sein will. Aber wenn jemand unsterblich ist, sollte er - in meinen Augen - auch ein Stück weiser sein. Das gilt für Elben genauso wie für Vampire.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Koboldkind am 04. April 2016, 16:43:11
Wie steht es mit dem guten alten Zufall? Ähnlich der Frage "Unsterblichkeit ja oder nein", wenn man die Pistole auf der Brust hat? Bei mir ist das meist der Fall, und die Art der Unsterblichkeit eher eine Konservierung der eigenen Lebenszeit bis zum gewaltsamen Ende. Aber nur die psychisch Starken oder die mit einem Ziel leben dann auch weit über ihre Freunde hinweg, ein unsterblich gewordener Mensch könnte also quasi nach 100/150 Jahren die "Krankheit" Unsterblichkeit überwunden haben. Hat sich ein Ziel geschaffen, hat entsprechende Lebenserfahrung gesammelt, sein Leben zu schützen oder Mordsintrigen gegeneinander auszuspielen.

Neben einer Hand voll Menschen, die durch Zufall oder durch fremde Versuche Unsterblich wurden, gibt es eben noch Fabelwesen, aber die leben mehr im elbischen "In den Tag hinein". Richtig interessant wirds dann, wenn die im Alltag aufeinander treffen und Wünsche in dem Gegenüber auslösen. Etwa die "Menschenkrankheit", der Wunsch nach Altern und Sterben. So Fabelwesen können dann schnell zu Außenseitern in ihrer Gemeinschaft werden ;)

Zumal ich mir die Dynamik in einer Gruppe lose miteinander bekannter Unsterblicher interessant vorstelle. Wie ein Pantheon, nur lebensnäher, jeder mit seinen Zielen und Minions und Verbändelungen untereinander ... vielleicht kommt in einer Gruppe von Unsterblichen die Motivation der Einzelnen besser/schneller zum Vorschein als bei Unikaten.

Noch ein Grund gegen die Unsterblichkeit: Das Szenario, in die Hände von Wissenschaftler geraten zu sein und dabei Wehrlos. Oder, wenn es die Konservierende Unsterblichkeit ist, im Körper eines Kindes gefangen zu sein und nicht wenigstens zu reifen. Wie in Harz, als Larve im Bernstein gefangen zu sein und nie ein Käfer zu werden.

Wobei das Szenario der konservierten Unsterblichkeit ja vorherrscht. In einer Sci-Fi gab es auch einn Verein von Unsterblichen, die aber alle 40 Jahre ihr Bewusstsein in einen für sie hergestellten Körper transferiert haben. Sehr technisch und aufwändig, sicher sind sie auch nicht vor Alter und Krankheit gefeit, aber wenn man erstmal dazu die Mittel hat steht sicher auch dem aufwändigen Personenschutz nichts im Weg. Und durch die körperliche Wiederholung des Reifungsprozesses sowie durch Krankheit ist die Gefahr des Abgehobenheit sicher etwas gemindert (bzw. die Perspektive und Handhabung der alten Erinnerungen anders).
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Voitei am 16. April 2016, 19:49:40
Eine weiter Art der Unsterblichkeit (die glaube ich noch nicht erwähnt wurde) ist die, wie ich sie nenne, "Alter- Knacker- Metamorphose". Man wird praktisch immer älter, wie ein normaler Mensch, jedoch stirbt man nicht bis man letzen Endes so vergreist, dass man sich nur noch den seligen Tod wünscht. Wohl eher ein Fluch als ein Geschenk.

Zudem erinnert mich das ganze Thema an den Film "Highlander", der mit der klassischen "Unsterbliche können sich gegenseitig töten und tun dies auch, um als letzter ihrer Art wirklich "unsterblich" zu sein"- Idee aufkam. Schon der Anfang des Films stellt seine ganze Handlung ziemlich gut in den Raum:

,,Aus der Dämmerung der Zeit kamen wir, bewegten uns lautlos durch die Jahrhunderte, lebten viele geheime Leben, fochten, um die Zeit der Versammlung zu erreichen, wenn die wenigen, die übrig bleiben, bis zuletzt kämpfen werden. Niemand hat jemals gewusst, dass wir unter euch waren – bis heute."
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Coehoorn am 19. Mai 2016, 23:30:06
Am einfachsten ist es sicher sich bereits existierende Fälle in Literatur und Film anzusehen.

Der Narziss will unsterblich sein um seine Schöhnheit und alles was er erreicht hat zu behalten, bis er es alles schon nach relativ kurzer Zeit überdrüssig ist ("Das Bildniss des Dorian Grey")

Dann sind da die Charactere, die einfach Angst vor dem Tod haben und sich deswegen an ihr unsterbliches Leben klammern, auch wenn Sie es beenden könnten und das Leben für sie nur noch Langeweile und Schmerz bereit hält. (Interview mit einem Vampir)

Elben/Elfen leben generell ewig oder sehr lange und können sich so unbegrenzt den hohen Künsten widmen, werden dadurch jedoch arrogant und überheblich

Gegebenenfalls hat der Character auch eine Aufgabe die er erfüllen muss, ob er will oder nicht. ("Highlander")

Andere Leben einfach (Wolverine)

Dann die Fälle von Kare, auch da gibt es schöne Beispiele.
ZitatFall 2: Man verlängert auf irgendeine Weise seine Lebensspanne, bleibt lange jung und fit, solange man nicht getötet wird - vermutlich gefühlter Wertzuwachs, weil hier das Gefühl entsteht, sich von anderen abzuheben. Ich denke, dass man das eigene Leben als kostbarer als zuvor empfindet und vermutlich auch viel tut, um es zu erhalten.
Das passt sehr gut zu den Magiern aus der Hexer-Saga, die sich mit einem Elexier verjüngen können.

Zitat
Fall 4: Man ist verwundbar/zu töten, stirbt aber nie richtig, sondern heilt/kehrt zurück - das finde ich persönlich recht grausam. Man stelle sich so einen Chara vor, der gefoltert wird. Und außerdem nie die Möglichkeit hat, sich selbst das Leben zu nehmen. Ich denke, so ein Chara in so einer Situation wäre sehr gerne sterblich.
Ganz klar: Deadpool
Völlig wahnsinnig, keinen Blick mehr für Konsequenzen (es ist ja eh alles egal) und ein absolut selbstzerstörerisches Verhalten, das alle Schmerzen aber sonst keine Folgen beinhaltet.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Lukas am 20. Mai 2016, 00:09:26
Zitat von: Coehoorn am 19. Mai 2016, 23:30:06
Zitat
Fall 4: Man ist verwundbar/zu töten, stirbt aber nie richtig, sondern heilt/kehrt zurück - das finde ich persönlich recht grausam. Man stelle sich so einen Chara vor, der gefoltert wird. Und außerdem nie die Möglichkeit hat, sich selbst das Leben zu nehmen. Ich denke, so ein Chara in so einer Situation wäre sehr gerne sterblich.
Ganz klar: Deadpool
Völlig wahnsinnig, keinen Blick mehr für Konsequenzen (es ist ja eh alles egal) und ein absolut selbstzerstörerisches Verhalten, das alle Schmerzen aber sonst keine Folgen beinhaltet.

Oder, um bei prominenten Beispielen zu bleiben:  Prometheus, dessen Leber immer wieder von dem Adler gegessen wird, der aber ob seines Gottstatus nicht sterben kann. Oder Sysiphos, dem Zeus verbietet zu sterben.

Als weitere Motivation für Lebensverlängerung können auch unvollendete Projekte dienen, von denen sich der Charakter sich verspricht, sie mit entsprechend mehr Zeit verwirklichen zu können. Diese müssen ihm selbstversändlich wichtig sein. Ich möchte hier nicht von einer "Aufgabe" sprechen wie Coehoorn. Mehr von einem realen oder irrealen Ziel, welches es für den Charakter zu erreichen gilt und das er sich selbst gesteckt hat.

War nur ein Gedanke, der mir grade noch so kam.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Ulli am 20. Mai 2016, 10:25:33
Das Thema Unsterblichkeit beschäftigt mich auch immer wieder bei meinen Geschichten. Zum einen kann es ja Figuren geben denen dies quasi in die Wiege gelegt wurde. Andere, wie dein Anta, müssen darum kämpfen um sich ein paar Milliarden Jahre zu ihrer eigentlichen Lebenszeit dazu zu buchen. Eine mögliche Motivation die ich interessant finde ist, dass er ziemlich genau weiß, was ihn nach seinem Ableben erwartet. Eventuell wird er sich auf einer Sonnenliege mitten im Garten und umgeben von absoluter Idylle wiederfinden, womit er nun so gar nichts anfangen kann. Oder es heißt für ihn als eine Art Wächter für die Lebenden weiter zu existieren,  was seiner Rolle als Anta sicher ebenfalls nicht gerecht wird. Also bleibt nur die Unsterblichkeit.
Den Prota wiederum sieht es in den Tod nicht nur, weil sein Leben so schwer ist. Sondern weil ihm die Aussicht auf die Sonnenliege so gut gefällt.  (Das ist jetzt nur so ein Beispiel - da finden sich bestimmt noch bessere )
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Adalind am 05. Juni 2016, 05:52:24
Meine Charaktere möchten aus ganz unterschiedlichen Gründen unsterblich sein:

Fall 1: Der Charakter hat eine unheilbare neurologische Erkrankung, die dazu führen würde, dass sein Körper immer mehr verfällt und er irgendwann elendiglich zugrunde geht. Er kann und will das nicht akzeptieren, spürt einen Vampir auf und lässt sich beißen, was nicht nur seine Krankheit heilt, sondern ihn auch unsterblich macht.
Fall 2: Der Charakter will nicht alt und hässlich und auf die Hilfe anderer angewiesen sein und sucht darum nach einen Mittel, nicht zu altern. Alte Menschen widern ihn nämlich an.
Fall 3: Der Charakter ist unsterblich und findet es fürchterlich, weil ihn alle, die er liebt, wegsterben. Auch muss er regelmäßig seine Identität wechseln und kann nie mehr als 10 bis 15 Jahre an irgendeinem Ort bleiben, weil die Menschen um ihn herum sonst bemerken würden, dass er sich überhaupt nicht verändert.
Fall 4: Der Charakter ist ein absoluter Machtmensch. Er kann nicht akzeptieren, dass der Tod ihn irgendwann einholen will und dass den alles, was er angehäuft hat, vergeblich sein wird. Darum sucht er nach einem Weg, seine Macht und sein Leben zu erhalten.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Vic am 05. Juni 2016, 11:53:22
Ich denke der Reiz unsterblich zu sein ist schon nachvollziehbar.
Natürlich hast du Recht und nach einigen Hundert Jahren lässt die Faszination nach.
Aber z.B. wenn dein Prota eine tödliche Erkrankung hätte, fände ich den Wunsch nach Unsterblichkeit sehr nachvollziehbar - und wenn man sehr jung und sehr verzweifelt ist, macht man sich vielleicht nicht so die Gedanken über die Konsequenzen.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: AlpakaAlex am 21. Mai 2019, 14:09:10
Das ist ein interessantes Thema (und ja, ich wusele gerade ein wenig durch ältere Wortshop-Themen, da es auch hilft, sich bestimmter Dinge bewusst zu werden).

Ich habe es aktuell im späteren Verlauf einer Geschichte, dass die Protagonistin unsterblich wird. Oder eher: So unsterblich, wie es jemand, der keine Legende ist, sein kann. Sprich: Sie altert nicht, sie wird nicht länger krank und die meisten Verletzungen, die nicht direkt tödlich sind (sprich: Nicht Herz oder Gehirn schwer verletzen), kann sie ebenfalls überleben. Das Problem: Sie hat es sich nicht ausgesucht. Sie war verletzt und lag im Sterben. Ein Gott hat ihre Freunde ausgetrickst, ihr einen bestimmten Heiltrank zu besorgen. Nebenwirkung: Unsterblichkeit.

Die Sache für sie ist halt: Sie hat unsterbliche Menschen getroffen und sie hat gesehen, dass Unsterblichkeit dem menschlichen Geist nur selten gut bekommt. Das will sie nicht. Sie will mit ihren Freunden und geliebten Menschen alt werden und dann einfach sterben. Oder im Notfall sich für eine gute Sache opfern können. Nur wird das schwer.

Nun, und später wird noch das Ärgernis kommen, dass sie schwanger wird und das Kind die Unsterblichkeit erbt. Ups.

In der Geschichte ist allerdings neben den Göttern auch noch ein anderer Charakter unsterblich, ohne es zu wissen, da dieser Charakter ein magisch sehr potenter Nachfahre einer relativ bekannten Gottheit ist. Dieser Charakter nimmt dies allerdings weniger als störend wahr.

Allerdings habe ich tatsächlich keine Charaktere die Unsterblichkeit wirklich anstreben. Nicht einmal wirklich unter meinen Bösewichten. Den Tod ein wenig herauszögern? Sicher. Aber ganz verhindern? Nicht wirklich. In einem anderen Projekt gibt es eine sehr alte Vampira, die sich abgefunden hat mit ihrer Unsterblichkeit - allerdings bei ihr auch nur, da sie etwas sehr gutes damit anzufangen weiß.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Yamuri am 21. Mai 2019, 15:35:58
Meine allererste Geschichte war eine Sci Fi Geschichte in der ein Junge nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit suchte. Auf seiner Reise durch das Universum erlebte er sehr viel, gewann neue Freunde, bis er zuletzt ein Geistwesen traf, das ihm ermöglichte eine Reise in sein Innerstes zu machen. In seinem Herzen konnte er das Geheimnis der Unsterblichkeit erfahren, hinter jener Tür, die nur er selbst öffnen und hindurchtreten kann. Der Gedanke dabei war, dass es in jedem Mensch ein individuelles Geheimnis gibt, etwas was niemand außer diese Person kennt. In diesem Kern steckt auch das Geheimnis der Unsterblichkeit, weil es der Kern der Seele ist, die ewig weiter lebt und wandert. Und wie dieser Kern ein Unikat ist, so ist auch das Geheimnis der Unsterblichkeit ein Unikat. Es kann für jeden Mensch etwas anderes bedeuten.

Unsterblichkeit kommt in meinen Geschichten nur insofern vor, als dass ich ein Projekt habe in dem es um Seelenwanderung geht. Ich trenne das Thema Unsterblichkeit allerdings streng von der Alterslosigkeit und einem langen Leben, das aus unserer Sicht fast wie Unsterblichkeit wirken mag. Ein langes Leben in einem jungen Körper ist nicht gleichbedeutend mit nicht sterben können.

Ich habe eine ganze Welt geschaffen in der Charaktere nicht altern. Das ist allerdings per se nicht gleichbedeutend mit Unsterblichkeit. Die Charaktere können sterben und krank werden, aber ihre Zellalterung wurde gestoppt. Sie sehen jung aus, solange sie in der andren Welt bleiben, auf ewig Teenager scheinbar. Ihr Geist aber altert und ihre Hormone sind ausgeglichen. Sie können auch keine Kinder bekommen, da die Libido mit dem Zellwachstum abgestellt wurde. Sprich, sie empfinden keinerlei sexuelles Verlangen mehr. Liebe ist in dieser Welt also nicht an das Körperliche geknüpft, sondern an die Seele und den Geist.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Churke am 21. Mai 2019, 16:57:06
Es war einmal ein Knabe, der Magier werden wollte, aber von der Akademie zurückgewiesen wurde. Also brachte er sich alles selbst bei. Er wurde zum größten Magier aller Zeiten und entdeckte den Zauber der Unsterblichkeit.
Doch das Wissen selbst herzuleiten, das man ihn nicht hatte lehren wollen, hatte ihn sein gesamtes Leben gekostet, und so war er schon ein Greis, als er die Unsterblichkeit erlangte, verdammt, ewig mit der Last des Alters zu leben.
Das erfüllte ihn mit solcher Wut, dass er beschoss, alle Magier und ihre Akademien auszulöschen. Da die Magier mit den Herrschern in Bunde standen, musste er für seine Rache die Welt erobern. Er ließ sich als Gott anbeten, unterwarf alle Reiche unter der Sonne und richtete jeden Magier hin. Jahrhunderte später erreichten seine Heere das letzte Königreich.

Nach der Schlacht brachte man ihm den letzten Magier. Da entdeckte er, dass sein letzter Widersacher ebenfalls ein Untersterblicher war, der seine Unsterblichkeit aber versteckt und stets die Leben eines Menschen gelebt hatte. Wissbegierig fragte er ihn, warum er nicht auch ein Gott geworden sei.
Der Zauberer antwortete ihm: "Weil ich nicht so werden will wie du."

Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: canis lupus niger am 03. Oktober 2019, 13:16:25
Über Unsterbliche habe ich noch nicht geschrieben, aber über einen Antagonisten, der seine Lebenszeit auf magische Weise um einen langen, nicht genau genannten Zeitraum verlängert hat. Er hat auf Kosten seiner Umwelt gelebt, deren Lebenskraft aufgezehrt und so rings um sich eine Wüste geschaffen.

Warum?

Im Lauf der Zeit waren nicht nur seine magischen Fähigkeiten gewachsen, sondern auch seine Egozentrik. Er hielt sich für höherwertiger als seine Mitmenschen. Er konnte ja mehr, lebte länger, war weiser, unersetzlich, unvergleichlich, empfand sie schließlich wie Nutzvieh, nur dazu gut, ihm zu dienen. Er glaubte es zu verdienen, dass er nicht starb.

Absolute Unsterblichkeit finde ich nicht überzeugend und für uns Normalsterbliche auch in keinster Weise nachvollziehbar. Die befristete oder unbefristete Verlängerung der eigenen Lebenszeit dagegen ist eine Idee, die sicherlich jedes denkende, sterbliche Wesen schon einmal gekommen sein dürfte. Gründe dafür oder dagegen sind hier ja schon viele genannt worden. Der für mich legitimste Grund, die eigene Lebenszeit verlängern zu wollen, ist der, mit einer Aufgabe noch nicht fertig zu sein, das eigene Lebenswerk abschließen oder zumindest sichern zu wollen.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: FeeamPC am 03. Oktober 2019, 13:40:31
Irgendwo habe ich mal eine SF-Geschichte über die Unsterblichkeit gelesen. Jeder Mensch konnte mit ca. 20 Jahren ein Serum bekommen, das ihn unsterblich machte. Man hatte allerdings recht bald gemerkt, dass man damit die Kreativität abwürgte. Die Unsterblichen hatte ja so viel Zeit, dass sie sich nicht gedrängt fühlten, etwas Neues zu schaffen. Und am Ende taten sie es nie.
Damit die Gesellschaft nicht vollends stagnierte,  gab es für Künstler so eine Art Opt-Out von der Unsterblichkeit. Sie blieben sterblich, konnten dafür aber etwas erschaffen. Eine freuwillige Wahl. Obwohl, welcher Vollblut-Künstler würde seine Kreativität aufgeben, egal, wie verlockend die Ewigkeit zu sein scheint?
Es ist das Wissen um das sichere Ende, das die Kreativen erst recht anspornt.

Vermutlich ist es das auch, was immer wieder in den Geschichten mit unsterblichen Elfen auftaucht: Das Angewiesensein auf die Frische, die Kreativität der kurzlebigen Menschen.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Trippelschritt am 03. Oktober 2019, 14:11:17
Bringt mich nicht auf dumme Ideen. Ich stecke mitten in einem längeren Projekt. Aber ich gebe zu, das Konzept der Unsterblichkeit kitzelt mich schon. Ganz so neu ist es ja auch nicht. Es ist in der Natur reichlich vorhanden. Und schon fällt einem auf, dass es ganz unterschiedliche Arten der Unsterblichkeit gibt. NEIN! WEITERDENKEN VERBOTEN. Erst kommen die Drachen.

Trippelschritt
(aber wenn man ..., und dann, obwohl ... murmel, murmel ...               )
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Klecks am 04. Oktober 2019, 14:29:34
Ich hatte noch nie einen unsterblichen (oder Unsterblichkeit anstrebenden) Prota oder Antagonisten, weil meines Erachtens das Konzept der Unsterblichkeit etwas sehr Komplexes und für mich vollkommen Unattraktives ist. Ich kann auch als Leserin Figuren, die unsterblich sein wollen und nur (oder zumindest überwiegend) deshalb der Anta sind und Böse Dingetm tun, nicht ernst nehmen, teils aus dem oben genannten Grund, teils aus noch vielen anderen und teils, weil ich es zu klischeehaft finde. Alles andere außer der Unsterbliche wäre ja trotzdem sterblich/vergänglich. Beispiel: Figur A ist unsterblich und lebt hier auf der Erde. In ein paar Milliarden (oder schon Millionen? Ich bin mir gerade nicht mehr sicher) Jahren wird die Sonne sich aufblähen und durch die enorme Hitze alles Leben auf der Erde zerstören, und dann gibt es in unserem Sonnensystem vielleicht irgendwann gar keine Planeten mehr. Treibt der Unsterbliche dann für alle Zeit im Weltall herum?  :hmmm:  Für mich sind die Folgen zu weitreichend, als dass ich mir vorstellen kann, dass wirklich jemand Unsterblichkeit wollen könnte. Es ist schlicht und ergreifend nicht dauerhaft von Vorteil oder gar logisch, unsterblich zu sein.

Oder schauen wir uns mal Voldemort an: Er will unsterblich sein, über alle herrschen, nur seine Ideen/Vorstellungen ect. gelten lassen, und so weiter. Andere ebenfalls unsterblich zu machen, wäre zu riskant, schließlich könnte sich irgendwann ein Disput ergeben; er vertraut ja ohnehin niemandem, nicht einmal Sterblichen. Was macht er, wenn alle gestorben sind, über die er geherrscht hat? Wenn es niemanden mehr gibt, über den er herrschen kann? Selbst, wenn man an die Horkruxe denkt und dass er vielleicht auf diese Weise eine unsterbliche Nagini bei sich behalten kann - irgendwann wird es doch langweilig, wenn keine Untertanen mehr da sind.  ;D  Und über alle Unsterblichen den Imperius-Zauber zu verhängen, macht es auch nicht besser, schließlich wird es immer Leute wie Harry geben, die sich dagegen zur Wehr setzen können. Ich finde, man sieht also, dass Unsterblichkeit kein profitables Motiv ist, insbesondere nicht für einen Anta.

Eine Ausnahme wäre, dass man Unsterblichkeit anders definiert als tatsächliche, hundertprozentige Unsterblichkeit. Zum Beispiel wird Figur A nie durch die Folgen des Alterns sterben - man kann ihn aber töten, siehe die Vampire in Twilight ff, die nichts außer Feuer und Kopf-ab töten kann. Aber wenn es Wege gibt, Unsterblichkeit einzuschränken, ist man dann wirklich unsterblich oder einfach zu 99,99 % unverwundbar? Und wenn man als Anta oder auch nur deshalb, weil man unsterblich ist, immer Feinde haben wird, die einen töten könnten, macht es dann überhaupt sind, diese weitestgehende Unverwundbarkeit anzustreben?

Ich habe von diesem Thema schon immer die Finger gelassen, wegen den oben genannten Gründen und vielleicht auch ein bisschen deshalb, weil ich finde, dass es viele schlimmere Dinge gibt als den Tod, auch für einen Prota oder Anta.  :hmmm:

Edit: Falls meine Argumente schon genannt wurden, entschuldigt, ich habe nicht alle Beiträge gelesen.
Titel: Re: Warum unsterblich? Oder doch lieber nicht?
Beitrag von: Mari am 01. März 2021, 21:17:41
Ich muss gestehen, meine Antagonisten streben häufig nach Unsterblichkeit, "just because"  :hmmm: Ich tüftel sonst gerne an der Psychologie meiner Figuren, aber wenn es um Unsterblichkeit geht, hatte ich da wohl einen blinden Fleck ... bist jetzt  :jau:

Meine aktuelle Antagonistin ist ein bisschen der Typ Chef, der sich für unentbehrlich hält: macht nie Urlaub, weil dann die Firma den Bach runter gehen könnte, weil ja alle außer ihm im Grunde inkopetent sind und nur Unfug treiben, wenn man ihnen nicht auf die Finger schaut. Ich muss gestehen, ich habe so einen Gedanken auch schon mal gehabt. Bin dann natürlich trotzdem in den Urlaub gefahren und die Sintflut ist ausgeblieben. Und ich habe auch schon unter so einem Chef zu leiden gehabt. Es ist ja bekanntlich ein schmaler Grad.

Jedenfalls verstehe ich meine Antagonistin jetzt viel besser, danke dafür :)