Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Kati am 04. Januar 2013, 19:16:06

Titel: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Kati am 04. Januar 2013, 19:16:06
So, das hier ist ein Thema, das mich schon lange beschäftigt und interessiert. Ich habe hier im Forum bis jetzt keinen direkten Thread zu der Sache gefunden, bloß einen zu zwei speziellen Fällen, deshalb dachte ich, eröffne ich mal eine Diskussion dazu. Falls es das doch schon gibt oder das Thema dem unten verlinkten Thread doch zu sehr ähnelt, entschuldigt bitte.  :)

Ich denke mal, viele von uns erinnern sich an die Fälle Christopher Pike und John Asht, die auch hier (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,6206.0.html) besprochen wurden. Leider sind das nicht die einzigen Fälle, in denen Autoren ihre Leser und Rezensenten verbal angreifen und bedrohen. Besonders in den USA scheint es häufig vorzukommen, dass Autoren Rezensenten, die ihr Buch nicht gern gelesen haben, völlig auseinandernehmen. Und das ganz besonders auf deren Blogs. Oft sogar unter richtigem Namen. Das reicht von Widerspruch und Argumenten, weshalb das Buch eigentlich großartig ist, bis hin zu Beleidigungen oder böswilligen Drohungen und schadet dem Ruf des Autors meist mehr, als es ihm gut tut. Trotzdem reißt es nicht ab und immer mehr AutorInnen scheinen der Meinung zu sein, ihre Bücher im Internet verteidigen zu müssen.

Dazu muss man sagen, dass Rezensenten vielleicht öfter vergessen, dass hinter dem Buch eine Person steckt, die sich durch allzu flapsige Kritik am Roman verletzt fühlen könnte. Und natürlich darf man als Rezensent den Autor nicht persönlich angreifen, beleidigen oder zweifelhafte Verdächtigungen über sein Privatleben aufstellen. Aber wenn etwas an einem Buch mich ärgert, ist es dann nicht in Ordnung, das auch zu schreiben? Es gab einen Fall, in dem eine Bloggerin ein Buch abbrach, weil im Text einige sehr homophobe Äußerungen vorkamen. Sie hatte Zeilenbelege und hat in ihrer Rezension sehr deutlich ihren Ärger über diese Textstellen ausgesprochen. Die Autorin wiederrum fühlte sich schrecklich angegriffen, nannte die Rezi hasserfüllt und unreif und brachte natürlich das alte Argument an, dass die Bloggerin das Buch bloß nicht verstanden hätte.

Autorin Meggie Stiefvater, die für ihre Werwolfromane relativ bekannt ist, hat in einem Blogpost dazu aufgerufen, dass Blogger ihre Rezensionen objektiv halten und von allzu harschen Worten absehen sollten. Und generell hat sie da Recht. Auf der anderen Seite verstehe ich aber auch die Blogger: Wenn mich beim Lesen etwas so immens stört und ärgert, wieso soll ich dann nicht in meiner Rezension ganz klar darauf hinweisen, dass mich das so immens gestört und geärgert hat?  Schließlich hat der Autor diese Sachen in seinem Buch auch einfach darlegen dürfen. Allerdings ist es manchmal auch umgekehrt: Mag der Blogger das Buch und lobt es über den grünen Klee hinaus, ist er der beste Freund des Autoren und kriegt manchmal lange Dankesreden als Kommentar.

Eine ganz andere Sache sind natürlich die Gruppe "Stop the Goodreads Bullies", die auf einer eigenen Internetseite persönliche Informationen von Verfassern schlechter Kritiken verbreiteten: Realname, Wohnort und Details zum Tagesablauf. Angeblich stecken dahinter tatsächlich auch gekränkte Autoren, aber ganz klar ist es nicht und meiner Meinung nach auf jeden Fall völlig falsch.

Jetzt frage ich mich: Was haltet ihr davon? Ist es jemals okay von einem Autor, einen Leser, der seine Meinung sagt, anzugehen? Ist es okay vom Leser deutlich zu sagen, was ihn am Buch gestört oder gar verärgert hat? Wie würdet ihr selbst auf solche Rezensionen reagieren? Und wie sieht es mit großer Dankbarkeit von Seiten des Autors aus? Ist das in Ordnung? Das Verhältnis zwischen Blogger und Autor besteht ja nun noch nicht so lange. Ohne das Internet hatten die meisten Leser ja nicht die Möglichkeit dem Autor deutlich zu sagen, was sie von dem Buch halten. Aber in letzter Zeit tauchen immer mehr Fälle auf, in denen auch erfolgreiche Autoren Verfasser schlechter Rezensionen heftig angehen.

Ich finde dieses Thema unglaublich interessant und ich möchte auch wissen, welche Autoren auf welche Art von Rezension wie reagieren. Denn das sind Autoren deren Bücher ich nicht mehr lesen möchte, egal wie gut sie sind. Wie seht ihr das? Würdet ihr die Bücher trotzdem lesen?
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Sprotte am 04. Januar 2013, 19:40:15
Ich habe bislang einen Verriß für eine KG kassiert. Der Rezensent stellte davor, daß er kein Fantasy mag. Ich kriege es nicht mehr ganz zusammen, aber ich war damals wirklich betroffen: "Hedwig Courths-Mahler meets Dark Fantasy" und der für mich persönliche Tiefschlag: "Schmonzettenschreibe". Ich habe damals nicht darauf reagiert und mit dem zusätzlichen Nachsatz, daß er Fantasy wirklich nicht mag, relativierte der Rezensent seine Kritik. Autsch war es trotzdem.
Sonst: Ich verlinke Rezensionen auf meinem Blog und schreibe gerne "Dankeschön!" dazu, wenn ich mich über die Rezension wirklich gefreut habe. Auf jeden Fall im Großen und Ganzen neutral nach dem Motto: "Guckt mal, eine Rezension für meine Geschichte."

Ansonsten sage ich: Artikel 5 Grundgesetz. Der gilt für mich ebenso wie für einen Rezensenten.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Naudiz am 04. Januar 2013, 19:45:53
Da ich schon selbst das ein oder andere Buch auf NarreteyundKetzerey und in diversen Foren rezensiert habe, wenn auch, ohne ein Exemplar vom Verlag gestellt bekommen zu haben wie die meisten Buchblogger, kann ich nur von meiner Warte aus berichten.

In meinen Rezensionen achte ich immer darauf, so sachlich wie möglich zu urteilen. Ich möchte niemanden verletzen, auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass jemals einer der betroffenen Autoren meine Beurteilung lesen wird. Denn im Bereich des Möglichen liegt es trotzdem, und ich selbst würde auch nicht gern auf eine unreife Art und Weise zerpflückt werden wollen, die einzig und allein auf der Subjektivität des Rezensenten fußt.

Mit Kritik spare ich trotzdem nicht. Was mir nicht gefällt, wird angesprochen - aber eben nicht gnadenlos in den Boden gestampft, wie es manche Leute für nötig zu erachten scheinen.
Ich bemühe mich außerdem darum, auch die guten Seiten zu sehen, denn in meinen Augen ist kein Buch vollkommen schlecht, und jeder Autor hat es verdient, dass man auch das hervorhebt, was er gut gemacht hat, und ihn nicht nur gnadenlos zerpflückt.

Rezensenten öffentlich anfahren, weil sie einen zerpflückt haben, geht in meinen Augen überhaupt nicht. Selbst wenn die Kritik vollkommen aus der Luft gegriffen ist, kann man das doch im Privaten regeln und nicht in einer öffentlichen Schlammschlacht. So etwas ist unreif und sollte gerade von Bestsellerautoren wie dem Herrn Pike nicht einmal in Erwägung gezogen, geschweige denn wirklich angezettelt werden. Und sich hinter einem Pseudonym zu verstecken, macht es auch nicht besser.

Wenn die Kritik jedoch gerechtfertigt und begründet ist, sollte man sich trotzdem dafür bedanken - das zeugt für mich von Größe und davon, dass der Autor a) Kritik abkann, b) sich kritisch mit seinem Werk auseinandersetzt, c) gewillt ist, für das nächste Mal zu lernen und dass ihm d) die Meinung seiner Fans nicht völlig am Allerwertesten vorbeigeht. Gerade Letzteres ist sehr, sehr wichtig, denn wer, wenn nicht die Fans, die die Bücher kaufen, bringen dem Berufsschriftsteller seinen Lebensunterhalt ein? Man sieht ja, was es dem Herrn Hohlbein einbringt, dass er seinen Fans gegenüber ständig gereizt reagiert - das ist in der virtuellen Welt nicht anders, und man fällt nicht gerade positiv auf, wenn man seine Fans - die Rezensenten ja nicht selten sind - anfährt, weil sie mal negative Kritik anbringen.

Worauf ich hinauswill - im Rezensionskosmos gilt die Regel Nehmen und Geben genauso wie im RL. Man könnte auch sagen: Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch wieder hinaus. Ein Autor kann nicht erwarten, dass er weiterhin unzählige Bücher verkauft, wenn er sich seinen Rezensenten gegenüber aufführt wie die Axt im Walde. Klar, bei ein oder zwei Fällen mag das angehen, aber wenn sich die negativen Schlagzeilen häufen, dann werden irgendwann die Verkaufszahlen einbrechen. Nicht immer ist schlechte Publicity besser als gar keine Publicity. Auch wenn man zerpflückt wurde, kann man zivilisiert und vernünftig darauf reagieren. Und ein DANKE an den Rezensenten, der einen auseinandergenommen hat wie sonstwas, wirkt viel, viel besser als ein endloser Flamewar, weil es wie gesagt zeigt, dass man gewillt ist, sich mit seinen Fans und ihrer Meinung auseinanderzusetzen.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Fianna am 04. Januar 2013, 19:55:03
Zitat von: Kati am 04. Januar 2013, 19:16:06
Autorin Meggie Stiefvater, die für ihre Werwolfromane relativ bekannt ist, hat in einem Blogpost dazu aufgerufen, dass Blogger ihre Rezensionen objektiv halten und von allzu harschen Worten absehen sollten. Und generell hat sie da Recht. Auf der anderen Seite verstehe ich aber auch die Blogger: Wenn mich beim Lesen etwas so immens stört und ärgert, wieso soll ich dann nicht in meiner Rezension ganz klar darauf hinweisen, dass mich das so immens gestört und geärgert hat?
Ich finde, es kommt sehr darauf an, wie man es macht.
Ein Rezensent sollte immer möglichst neutral formulieren; auch wenn farbige Beschreibungen, Vergleiche oder die spontanen Gedankenassoziationen für manche Leute amüsant zu lesen sind - oder der Blogger so etwas gar seine Fanbase verdankt - sollte man sich damit doch zurückhalten.
Sätze wie "Der Spannungsbogen konnte in der Mitte nicht aufrecht erhalten werden" oder Ähnliches sind doch vollkommen ausreichend. Ich selbst schwäche das in manchen Fällen auch ab mit "Für mich..." oder Ähnlichem, denn manche Dinge sind ja subjektiv, jeder formuliert guten Stil anders. Lediglich wenn ich finde, dass mein Kritikpunkt absolut eine Schwäche eines Buches ist, formuliere ich es einfach so.

Von so einer "neutralen" Rezension sollte man sich als Autor nicht unterkriegen lassen - vielleicht kann man ja etwas daraus mitnehmen (und wenn schon nichts Handwerkliches, dann eben, dass bestimmte Interessengruppen aus der Zielgruppe rausfallen).


Mir selbst wurde das Rezensionen schreiben ganz schön vergällt, als ich von der Fanbase eines/r Autor/in heftig angegangen wurde. Dabei war das "nur" auf Amazon und nicht auf meinem Blog. (Angeblich sollen es Verwandte des/r Autor/in sein, aber das kann ja auch nur üble Nachrede sein. Man weiss es nicht. Eben einige engagierte Leute.)
In Reaktion auf sehr viele geschmacklose "Ich möchte die Lebenszeit zurück, die der 'Roman' mir gestohlen hat"-Rezensionen habe ich eine sehr straighte und begründete Rezension geschrieben. Unter anderem ging es um ein vollkommen mangelhaftes Weltenkonzept - jetzt mal unter uns in einem Satz zusammen gefasst.
Meine Absicht war dabei, einfach mal ne anständige Ein-Sterne-Rezi zu schreiben, ausserdem hilft es den Lesern vielleicht, die Rezensionen zu verorten, nach dem Motto: die anderen geben zwar keine Begründung sondern nur Polemik, aber vielleicht waren es da ja auch diese oder einige Kritikpunkte, das sind Sachen, auf die ich nie achte, also ignoriere ich diese Rezensionen alle Mal bei der Kaufentscheidung.

Ich persönlich bekam auch schon öfters als Feedback, dass meine schlechte Rezi (damals 2,5 von 5 Sternen) "leider" Lust auf dieses Buch gemacht hat. Nichts leider, damit war doch mein Ziel erreicht: ich will doch mit einer schlechten Rezension niemandem vom Kauf abhalten. Ich will einen Eindruck vom Buch geben, der in diesem Fall natürlich beinhaltet, warum ich es nicht noch einmal lesen werde. Wenn ich jemand anderen mit anderen Interessen durch meine schlechte Rezi zum Kauf verleite - dann ist das doch nur ein Zeichen, dass ich meinen Job gut gemacht habe!


Irritierenderweise sind diese "Ich möchte die verlorene Lebenszeit entschädigt haben"-Rezensionen vollkommen in Ruhe gelassen worden, nur bei mir gab es auf einmal immer wieder Kommentarbenachrichtigungen. Diese habe ich jedoch einfach ignoriert. Ob mich jetzt die Freunde/Fans der Autorin beschimpfen oder aber irgendwelche Ein-Stern-Rezi-Hetzer beglückwünschen - das regt mich nur uff.


~~~~~~~~~

Allgemein finde ich, dass der unmittelbare Kontakt Leser-Autor-Leser via Internet es ziemlich schwer macht, da es die Autoren zu vorschnellen Reaktionen verleitet.

Da gab es auch mal eine Diskussion in meinen Facebook-Kontakten, ob man vorsichtshalber nur auf positive Rezensionen reagieren soll. Das halte ich für falsch; zumindest eine kurze Reaktion ("Vielen Dank für das Feedback, schade dass es nicht gefallen hat, ich wünsche noch einen schönen Tag, Frau Autor") kann doch gegeben werden. Autoren, die sich ausführlich bei den guten Rezensenten bedanken und die schlechten links liegen lassen, finde ich seltsam.
Wenigstens so eine höflich formulierte "Kenntnisnahme" kann man doch machen. Es kann ja sehr heikel sein, darauf zu antworten, sich zu rechtfertigen oder sonstwas... aber vollkommen ignorieren, das halte ich nur für richtig, wenn man es konsequent bei allen Rezensenten macht, auch denjenigen, die positiv bewerten.


--> das sind jetzt nur die Meinungen aus Leser-/Rezensentensicht, ich habe bisher nur Anthologieveröffentlichungen und habe selbst noch nie auf Kritik bei Veröffentlichungen reagieren müssem.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Coppelia am 04. Januar 2013, 20:02:17
Mit Rezensionen durfte ich ja schon Erfahrungen sammeln ... mit guten, schlechten, objektiven und völlig unqualifizierten. Rezensionen lesen ist furchtbar stressig, finde ich.
Nie habe ich zu einer Rezension öffentlich etwas geschrieben, auch wenn es mich natürlich manchmal in den Fingern gejuckt hat - vor allem, wenn einem Rezensenten eindeutig ein Fehler unterlaufen war - und bin damit sehr zufrieden.
Öffentlich möchte ich mich überhaupt nicht zu irgendwelchen Rezensionen äußern. Es ist meine Privatsache, ob ich mich über sie freue oder ärgere, und es ändert ja auch nichts am fertigen Buch.

Unter bestimmten Umständen könnte ich mir aber vorstellen, mit einem Rezensenten privat Kontakt aufzunehmen.

Was du schreibst, Naudiz, finde ich irgendwie seltsam: Wieso sollte sich der Autor für sinnvolle negative Rezensionen bedanken? Das hilft ihm doch auch nicht mehr dabei, das schon veröffentlichte Buch zu verbessern. ;) Und ein öffentliches "Ja, ich sehe ein, ich habe Fehler gemacht und werde es nächstes Mal besser machen" lässt einen Autor ja auch nicht gerade professionell aussehen.
Hier würde ich höchstens eine private Nachricht schicken - und mir die Tipps, wenn sie denn wirklich sinnvoll sind, beim nächsten Buch zu Herzen nehmen.

Auf Rückmeldungen und Rezensionen, die mir privat gemailt wurden, habe ich natürlich immer privat geantwortet. :)

Und, nein, natürlich geht es gar nicht, Lesern aggressiv zu begegnen. Als Autor ist man da in einer etwas unglücklichen Position: Man wird ganz gern mal deftig beschimpft, sollte sich aber nicht öffentlich wehren, um Professionalität zu demonstrieren. Am besten nimmt man sich die unqualifizierten Kritiken nicht so zu Herzen. Das ist eine ziemlich harte Schule (ob ich inzwischen besser darin bin?).

Als Leser darf man natürlich schreiben, was man will - und wenn man den Autor beleidigen will, bitteschön. In diesem Fall hoffe ich darauf, dass sich der Rezensent selbst disqualifiziert - aber wahrscheinlich glauben viele Menschen einer mit Überzeugung vorgetragenen negativen Rezension. ;) Ob es dem Buch schadet, ist aber unklar. Ignoriert zu werden, schadet dem Buch sicher am meisten.

Ich habe die Sache aus Rezensentensicht noch nie betrachtet - also ist es offenbar so, dass sich viele Rezensenten eine Rückmeldung des Autors auf ihre Rezension wünschen würden? ???
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Fianna am 04. Januar 2013, 20:08:37
Ich persönlich antworte direkt mal: ich freue mich natürlich, wenn ich eine Reaktion des Autors bekomme, aber ich erwarte es nicht.
Viel lieber wären mir Kommentare von den Lesern - wie sie das Buch fanden, ob sie es sich a) kaufen oder b) nicht kaufen (auch eine positive Rezension kann ja abschreckend wirken, wie eine negative Rezension kauffördernd).

Da ich mich gar nicht an solchen typischen Blogger-Aktionen beteilige, weil mir da schlicht die Zeit fehlt, habe ich auch eher unkommentierende Blog-Leser. Tja. Selbst schuld.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Zanoni am 04. Januar 2013, 20:09:43
Das Schlimmste, was man als Autor/in machen kann, ist, Rezensionen persönlich zu nehmen!

Natürlich ist das die selbstverständlichste Reaktion - ist doch logisch! Da hat man wer weiß wie lange an einem Roman gearbeitet, reichlich Blut, Schweiß und Tränen sind geflossen, bis endlich ein Ende unter das Manuskript gesetzt wurde, und dann kommt irgendwer daher und macht das Ergebnis nieder. Wie soll man das dann nicht persönlich nehmen?! Natürlich tut so etwas weh! Wäre doch auch sehr seltsam, wenn es anders wäre ...

Trotzdem: Den meisten Rezensenten geht es einfach nur um ihr eigenes Lesevergnügen ... bzw. dessen Ausbleiben.

Und wie bei allem im Leben gibt es solche und solche Geschmäcker. Da ist es gänzlich versehbar, dass es immer Leser geben wird, die vom Ergebnis begeistert sein werden, weil es deren Geschmack trifft, und Leser, denen das Ergebnis überhaupt nicht gefallen wird. Und zwar völlig unabhängig davon, wie gut oder schlecht der Roman tatsächlich ist!

Außerdem habe ich festgestellt, dass es nichts schlimmeres gibt, als enttäuschte Erwartungen. Wenn das passiert, kann ein Titel leicht sehr schlechte Kritiken erhalten. Egal, ob das nach "objektiven" Kriterien gerechtfertigt ist oder nicht. Blöd ist halt nur, dass viele Erwartungshaltungen ursächlich im Leser selbst entstehen, weil im Vorfeld etwas in einen Roman hineinpretiert wird, was nie "versprochen" wurde.

Daher finde es immer sehr interessant, warum jemand etwas gut oder schlecht findet.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Naudiz am 04. Januar 2013, 20:11:12
Zitat von: Coppelia am 04. Januar 2013, 20:02:17
Was du schreibst, Naudiz, finde ich irgendwie seltsam: Wieso sollte sich der Autor für sinnvolle negative Rezensionen bedanken? Das hilft ihm doch auch nicht mehr dabei, das schon veröffentlichte Buch zu verbessern. ;) Und ein öffentliches "Ja, ich sehe ein, ich habe Fehler gemacht und werde es nächstes Mal besser machen" lässt einen Autor ja auch nicht gerade professionell aussehen.
Hier würde ich höchstens eine private Nachricht schicken - und mir die Tipps, wenn sie denn wirklich sinnvoll sind, beim nächsten Buch zu Herzen nehmen.

Mit dem letzten Nebensatz beantwortest du dir deine Frage selbst - man kann Tipps mitnehmen, und sich für die zu bedanken, fände ich vom Autor gar nicht so schlecht. Fehler öffentlich einzugestehen, würde ich hingegen von keinem Autoren verlangen, weil das wie du schon gesagt hast nicht wirklich seriös und professionell aussähe.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Zanoni am 04. Januar 2013, 20:18:49
Ach, übrigens ... zum Thema 1-bis-3-Sterne-Rezis: Die Wirkung, die eine schlechtere Kritik entfalten kann, sollte man nicht unterschätzen! Denn, wenn es sich dabei nicht gerade um ein Buch handelt, das intensiv beworben und/oder sehr gut im Buchhandel platziert ist, dann können schon wenige 3-Sterne-Kritiken das Ende eines Romans bedeuten. Na ja, zumindest das Ende der Verkaufsfähigkeit. Das war es dann ... finis!

Klar, normalerweise ist es sinnvoll mit der vollen Breite - 1 bis 5 Sterne - zu rezensieren. Nur so kommen echte Differenzierungen zustande, die auch Details berücksichtigen. Aber in der Praxis schauen sich viele Käufer 3-Sterne-Romane schon gar nicht mehr genauer an. Und dadurch kann aus einer eigentlich (noch) gut gemeinten 3-Sterne-Kritik leicht ein "Todesurteil" werden.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Kati am 04. Januar 2013, 20:21:57
Mal zum Rezensieren selbst:

Ich gebe zu, ich kann bei Rezensionen schon mal ziemlich zynisch werden. Genauso wie ich beim Lesen den Kopf auf die Tischplatte schlage, drücke ich dann auch aus, wenn mich etwas genervt oder geärgert hat und ob das dann immer so neutral bleibt, kann ich leider nicht sagen. Ich glaube, eher nicht. Was mir allerdings nie einfallen würde, ist den Autoren persönlich anzugreifen oder ihm gar Unterstellungen zu machen, die nicht auf dem Buch basieren. Wenn mich der Hauptcharacter aber ständig mit irgendwelchen Dingen nervt, die dafür sorgen, dass ich das Buch aus dem Fenster werfen will... dann erwähne ich das schon. Ich denke, wenn ich veröffentlichen würde und Leser das mit meinen Büchern machen würden, würde es mich schon treffen, aber ich würde es als Anreiz nehmen, es beim nächsten Mal besser zu machen und nicht als persönlichen Angriff sehen. Niemand muss mögen, was ich da mache, nur weil es Kunst ist.

Was ich aber schon mache ist, im selben Atemzug auch die guten Sachen zu nennen, wie Naudiz sagte. Kein Buch ist nur schlecht. Wenn mich der Hauptcharakter nervt, ich den Antagonisten aber ganz toll finde, schreibe ich das auch so. Ich habe früher keine schlechten Rezensionen geschrieben, weil ich gut weiß, dass ich mich in Rage schreibe. Aber ich denke, ich darf meine Meinung sagen, wie sie wirklich ist. Und ich habe auch nichts gegen "Ich will die drei Tage zurück, die ich verschwendet habe"-Rezis, wenn darauf noch eine begründete Argumentation folgt, wieso. Dass man damit den Autor am Ende vielleicht regelrecht herausfordert, etwas dazu zu sagen, kann gut sein, aber von meiner Warte aus, muss man auch mit solchen Äußerungen umgehen können. Ich muss, wenn ich das Buch lese, schließlich auch damit umgehen können, wenn da etwas steht, dass mich sauer macht. Und ich habe dafür sogar Geld bezahlt.

Was ich auch wichtig finde, ist das "Ich finde", das Fianna auch angesprochen hat. Ich versuche immer darauf zu achten, dass durchkommt, dass das nur meine Meinung ist und ich nicht glaube, dass meine Meinung in Stein gemeißelt steht und die einzig richtige ist. Und ich denke, wenn man nicht völlig grundlos auf den Autor losgeht, ihm böse Dinge unterstellt und am Ende aber gar nicht begründet, was nun nicht gefallen hat, muss der Autor damit leben können, ohne einen im Namen der Kunst anzugreifen. Ich weiß natürlich, wie viel Mühe in einem Buch steckt. Aber, wenn es jemandem nicht gefällt, muss ich das akzeptieren. Schließlich biete ich es an und er soll Geld dafür ausgeben. Und da Geschmäcker verschieden sind, kommt im besten Fall auf eine schlechte Rezi oft auch eine gute, durch die man sich wieder bestätigt sehen kann.  ;)

So, was ich damit jetzt sagen wollte: Man sollte halt nicht unter die Gürtellinie schlagen und versuchen, alles zu begründen, was man anspricht. "Fand ich voll blöd" reicht halt nicht, wenn da kein "weil" mehr kommt. Und ich finde, wenn ich ein Buch "dumm" finde, darf ich das genauso sagen, wie, wenn ich ein Buch "total genial" finde. Aber eben alles in Maßen und ohne über die Strenge zu schlagen. Ich glaube aber auch, dass zynische, teils bitterböse Rezensionen in den USA viel lieber gesehen werden, als hier. Wir hier mögen anscheinend lieber neutrale, "höfliche" Rezensionen, während man dort schon genau sagen kann, was man denkt. Mir ist es persönlich egal, welche Art von Rezi vorliegt, solang sie, wie bereits erwähnt, gut begründet, weshalb der Rezensent etwas so und so sieht.

Zanoni: Würde ich so gar nicht sagen. Ich lese eigentlich nie positive Rezensionen, sondern meist die 1-3-Sterne-Rezis und zwar mit dem Gedanken "Sehe ich das auch so?" Bei Ja wird das Buch nicht gekauft, bei "Nein" oder "Das ist ja völlig aus der Luft gegriffen" wird es gekauft. Und ein Roman, der zwei bis drei Drei-Sterne-Kritiken hat, deren Begründungen mich aber nicht stören, kaufe ich sehr gern mal. So habe ich eines meiner Lieblingsbücher gefunden.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Fianna am 04. Januar 2013, 20:22:29
Zitat von: Zanoni am 04. Januar 2013, 20:18:49
Ach, übrigens ... zum Thema 1-bis-3-Sterne-Rezis: Die Wirkung, die eine schlechtere Kritik entfalten kann, sollte man nicht unterschätzen! Denn, wenn es sich dabei nicht gerade um ein Buch handelt, das intensiv beworben und/oder sehr gut im Buchhandel platziert ist, dann können schon wenige 3-Sterne-Kritiken das Ende eines Romans bedeuten. Na ja, zumindest das Ende der Verkaufsfähigkeit. Das war es dann ... finis!

Klar, normalerweise ist es sinnvoll mit der vollen Breite - 1 bis 5 Sterne - zu rezensieren. Nur so kommen echte Differenzierungen zustande, die auch Details berücksichtigen. Aber in der Praxis schauen sich viele Käufer 3-Sterne-Romane schon gar nicht mehr genauer an. Und dadurch kann aus einer eigentlich (noch) gut gemeinten 3-Sterne-Kritik leicht ein "Todesurteil" werden.

Aus genau diesem Grund habe ich unrezensierte Bücher bei Amazon nur rezensiert, wenn ich ab 4 Sterne aufwärts vergeben habe.

Ich habe mal das unmöglichste, schlechteste, dämlichste "Sachbuch" der Welt gelesen - und aufgrund der bisherigen Rezensionslosigkeit habe ich meine vernichtende Meinung für mich behalten.

Ich bin so ein mieser Rezensent  :D
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Grey am 04. Januar 2013, 20:30:45
@Coppi
Beiträge können nur noch von Moderatoren gelöscht werden, seit mal einer aus einem Thread über eine Agentur sämtliche seiner Beiträge entfernt und die Diskussion damit völlig unverständlich gemacht hat. Ich hab das jetzt mal für dich gemacht, das war hoffentlich okay. :)

Was Rezensenten betrifft, habe ich bisher zum Glück noch keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht. Klar gab es immer welche, die meine Bücher nicht so mochten, aber die haben das eigentlich immer sachlich und nett begründet. Toi, toi, toi.

Allgemein finde ich es interessant zu beobachten, was das Internet so aus dem Autor-Leser/Rezensenten-Verhältnis macht. Früher war ein direkter, persönlicher Kontakt mit dem Autor eines Buches ja so gut wie unmöglich - aber umgekehrt eben auch. Autoren bekommen ja jetzt viel mehr Rückmeldung zu ihrem Werk, auch von "normalen" Lesern, die eben nicht für Zeitschriften etc. rezensieren, und diese Lesermeinungen sind eben meist sehr persönlich und haben oft gar keinen Anspruch auf Professionalität. Deswegen denke ich immer, dass man diese Rezis auch genau so nehmen sollte: als eine persönliche Einzelmeinung. Aber allein die Möglichkeit, sich direkt "verteidigen" zu können, wenn man will, macht es nunmal auch viel schwieriger, da würdevoll drüberzustehen. ;) Das ist ja was ganz anders, als wenn man sich zähneknirschend über einen allgemein als professionell angesehenen Verriss in einer Zeitung ärgern muss, ohne etwas erwidern zu können - wenn man denn überhaupt besprochen wird, was aber vielleicht noch ärgerlicher wäre. Da ist die vereinfachte Kommunikation zwischen Autor und Leser schon ein zweischneidiges Schwert ...
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Coppelia am 04. Januar 2013, 20:35:12
Klar war das ok. Danke fürs Löschen. :)

Ich muss sagen, ich wundere mich eher darüber, wie positiv die meisten Rezensionen ausfallen - wenn ich rezensieren würde, wäre ich kritischer als die meisten Rückmeldungen, die ich so im Internet lese. Aber offenbar sind die Leser entweder nicht so kritisch wie ich, oder sie nehmen bereits Rücksicht auf den Autor. ;) Und so geht es mir ja auch: Ich rezensiere aus Rücksicht nicht, denn ich weiß ja selbst, wie entmutigend schlechte Rezensionen sind. Außerdem, wer im Glashaus sitzt und so weiter ...
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: canis lupus niger am 04. Januar 2013, 20:54:48
Rezensionen habe ich erst lieben lernen müssen. Anfangs hat mich negative Kritik verletzt, heute lese ich sie möglichst emotionslos und ziehe mir das heraus, was mir nützt. Einige meiner ersten Rezensenten sind inzwischen meine wertvollsten Betaleser, die ich auch schonmal im Voraus frage, ob eine Formulierung oder eine Szene so wie von mir geplant aus ihrer Sicht funktioniert.

Wenn ein Rezensent nur das schreibt, was dem Autoren Freude macht, dann ist er kein Rezensent sondern ein Werbe-Assistent. Ein Rezensent soll mir (bitte) sagen, was an meinem Geschreibe gut oder schlecht ist; nicht, was mir hilft, das Buch zu verkaufen, sondern was mir helfen kann, besser zu werden. Eine schmeichelhafte Rezension tut der Seele natürlich gut, aber eine kritische verbessert meine Arbeit, die mir am Herzen liegt. Was ist mir also mehr wert?

Wenn eine Rezension sehr gut ausfällt, will ich auch ehrlich stolz darauf sein dürfen.

Kürzlich las ich die Rezension eines wirklich sehr erfahrenen Kritikers, und sein einziger Negativpunkt war, dass die Charaktere für seinen Geschmack zu lebendig geschildert sind, so dass er die von ihm selber geschätzte Distanz zu ihnen nicht aufrecht erhalten konnte. Da wird die Kritik doch zum Lob, wenn man bedenkt, was alles nicht kritisiert wurde.

Wenn eine Rezension schlecht ausfällt, und ich dem Rezensenten Recht geben muss, dann habe ich auch den Schneid, mich dafür zu schämen.

Ist eine Rezension allerdings schlecht ausgefallen ist und die Argumentation des Rezensenten dazu ist sachlich falsch (gibt z.B. den rezensierten Text inhaltlich falsch wieder), dann nehme ich mir auch das Recht, den Rezensenten (nach reiflichen Nachdenken und Drüber-Schlafen) höflich und freundlich auf seinen sachlichen Irrtum hinzuweisen, nicht jedoch, ohne mich in jedem Fall für die engagierte Rezension zu bedanken. Fragen des persönlichen Geschmacks sind davon aus meiner Sicht aber in jedem Fall ausgeschlossen, ebenso wie Resümees (insgesamt gut, unterhaltsam, verbesserungsbedürftig, o.ä.).

Viel, viel schlimmer, als eine schlechte Rezension zu bekommen, finde ich es, ignoriert zu werden. Und eine engagierte Rezension ist in der Regel eine ehrliche. Ich kann mich also weitgehend darauf verlassen, dass der Rezensent meint, was er schreibt.

Aber natürlich fällt es leichter, engagierte, kritische Rezensionen mit offenem Herzen zu lesen, wenn sie höflich verfasst sind. Ich habe mal ein großartiges Zitat gelesen: Höflichkeit ist wie ein Luftkissen. Sie scheint zwar nichts zu enthalten, aber sie polstert die Stöße des Lebens ab. Ich habe keine Ahnung, von wem das stammt. Gelesen habe ich es vor ca. dreißig Jahren in einem Perry Rhodan Heft.  ;D
Wenn ein Rezensent emotional und unsachlich herumpöbelt, disqualifiziert er sich in meinen Augen in erster Linie selber. Kritische Leser von Rezensionen sind vermutlich in der Lage, das zu werten. Ich frage mich dann zwar immer, was jemanden dazu bewegt, sich auf diese Weise zu profilieren, aber je unsachlicher ein Kommentar ist, desto weniger fühle ich mich mittlerweile davon betroffen.

Einen Streit mit einem Rezensenten zu beginnen, kann niemals vorteilhaft sein. Gerade im Internet bleibt den Lesern dieser Diskussion nur im Kopf, dass man sich gegenseitig mit Dreck beworfen hat. Für eine Rezension bedankt man sich und gut ist´s.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Maja am 04. Januar 2013, 20:55:06
Ich denke, die Forderung nach "professionellen, objektiven Rezensionen" kann man getrost vergessen. Rezensionen sie nie objektiv, sie spiegeln immer die persönliche Meinung des Rezensenten wider, ob das nun ein Blogger, ein Leser auf Amazon oder ein Literaturkritiker ist. Wären Rezensionen objektiv, würde es nicht ständig Krawall geben, wenn zwei Kritiker unterschieldicher Meinung aufeinandertreffen - ich erinnere da nur an das unrühmliche Ende des "Literarischen Quartetts", und das waren allesamt Profis. Die Frage ist nur, wie schafft es jemand, seine Meinung zu präsentieren und zu begründen. Wenn ich ein Buch verreiße - und das ist bei meinen Rezis wahrscheinlicher als ein Fünf-Sterne-Lob - dann schreibe ich, was mir nicht gefallen hat, und warum. Gerade weil ich dann genüsslich auf den Dingen, die mich geärgert haben, rumkauen kann und noch mal den Finger in die Wunde legen.

Natürlich steckt viel Zeit und Leidenschaft im Schreiben eines Romans - aber auch Leser sind leidenschaftlich, und im Idealfall verbringen die Leser auf der Welt kummuliert mehr Stunden mit der Lektüre eines Buches, als der Autor zum Schreiben gebraucht hat. Die meisten Leser treten an ein Buch heran in der Erwartung, dass es ihnen gefallen soll, wenn es das nicht tut, sind sie enttäuscht, und ich habe mir schon öfters Zeit zurückgewünscht, die ich an ein schlechtes Buch vergeudet habe. Aus Fairness rezensiere ich nur Bücher, die ich bis zum Ende gelesen habe, was bedeutet, dass es vieles bei mir nie bis zur Kritik schafft, weil ich mir die Lektüre einfach nicht weiter antun will. Habe ich für so ein Buch dann auch noch Geld ausgegeben, zwinge ich mich manchmal, doch bis zum Schluss durchzuhalten, um hinterher vom Leder ziehen zu können, als Entschädigung.

Natürlich, wenn im Sommer mein Buch draußen ist, sprechen wir uns nochmal, und vielleicht bin ich dann so klein mit Hut. Aber ich billige jedem Leser zu, das, was ich schreibe, nicht zu mögen. Ich bin darauf gefasst, dass man mir endloses Geschwafel vorwirft und noch endlosere Sätze; dass Leserinnen enttäuscht sind, weil Florence eben nicht den knackigen Kerl bekommt, sondern jemanden, den wohl die wenigsten auf dem Schirm haben, aber ich habe schon so viel Kritik bekommen aus den Verlagsablehnungen, die ich im Laufe der Jahre gesammelt habe, dass ich mich im Fall eines veröffentlichten Romans zumindest darauf berufen kann, dass er ja wenigstens dem Verlag gefallen hat. Aber wer austeilen will, muss auch einstecken können, und so bereite ich mich ganz gelassen auf meinen ersten richtigen Verriss vor.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Ryadne am 04. Januar 2013, 21:14:30
Ich habe die letzten acht Jahre mal mehr, mal weniger regelmäßig für zwei Online Magazine rezensiert. In dieser Zeit habe ich ab und zu Reaktionen von Autoren erhalten; die meisten haben sich bedankt, eine hat etwas klargestellt. Von Anfeindungen oder Anschuldigungen waren sie alle weit entfernt. Nur ein einziges Mal habe ich eine eher negative Reaktion erfahren, das aber vonseiten einer Verlagsmitarbeiterin, die mir versehentlich eine verlagsinterne Mail zugeschickt hatte, in der sich über die schmarotzenden Blogger beschwert wurde. Ah, war unterhaltsam, als ich zurückgeschrieben habe und dann die tausendfachen Entschuldigungen zurückkamen.  ;D

Auch mir ist es schon das ein oder andere Mal passiert, dass eine Rezension etwas emotional, z.B. zynisch oder euphorisch geraten ist. In Maßen ist das meiner Meinung nach okay. Wenn ein Buch Emotionen auslöst, negative wie positive, dann darf sich das ruhig auch etwas widerspiegeln; Objektivität ist eh ein unerreichbares Ideal. Aber man muss sich der Gratwanderung bewusst sein, die man damit macht und mit ihr umgehen können. Denn es ist ganz und gar nicht okay, beleidigend zu werden, und ich halte auch nichts von plakativen Vergleichen, wie sie auch in den Kritiken professioneller Magazine häufig vorkommen. Manchmal lese ich Rezensionen, bei denen ich mir denke, dass ich als Autor durchaus ganz schön getroffen wäre.
Deshalb finde ich Online Magazine und Portale für Rezensionen auch etwas besser. Da wird ja in der Regel nochmal von anderen Leuten über die Texte drüber gelesen, die einen dann drauf aufmerksam machen können, wenn der Text mal zu harsch formuliert sein sollte. Einem selbst ist das unter Umständen gar nicht so bewusst.

Aus Autorensicht habe ich etwas Angst vor Rezensten. ;) Bisher habe ich aber nur eine explizit negative Kritik für eine Kurzgeschichte erhalten. Klar hat die mich sehr gewurmt,  aber vom Inhalt her war das völlig in Ordnung. Also, wenn ich auch dem Rezensenten nicht zustimme, so kann ich doch nachvollziehen, warum er die Geschichte nicht mochte. Da habe ich keinen Grund gesehen, etwas gegen den Rezensenten zu haben...

Insgesamt habe ich übrigens weiterhin das Gefühl, dass Autoren und Rezensenten sich eigentlich ganz gut verstehen. Negative Ausnahmefälle fallen natürlich arg auf, aber angegriffene Rezensenten erfahren ja auch oft Unterstützung von anderen Autoren, zudem gibt es einige Autoren wie etwa Kai Meyer, die über Facebook und Co. zu Rezensionen aufrufen.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Feuertraum am 04. Januar 2013, 21:16:55
In einem Punkt müssen wir realistisch sein: Eine Rezension ist grundsätzlich subjektiv gefärbt. Sie spiegelt die Meinung des Rezeszenten wider und sollte meiner unbescheidenen Meinung nach nur bedingt ernst genommen werde. Nur weil sich 5 Leute hinstellen, dass sie den Roman bescheiden finden, bedeutet das nicht, dass alle ihn in der Luft zerreißen. Und eben auch umgekehrt. "Rage against the Nähmaschine" wurde von einigen Rezeszenten hochgelobt, ich fand es nur noch schlecht.
Man muss davon ausgehen, dass Menschen eben aufgrund ihrer Vorlieben be- (und irgendwo auch ver)urteilen.
Darum bin ich bei Rezis dahingehend vorsichtig, dass ich mich nicht von ihnen beeinflussen lasse.
Auch die Ratschläge von Lesern an die Autorenschaft sollte man mit Vorsicht genießen. Ich will zwar niemanden abprechen, dass der Ratgebende etwas von der Materie versteht, aber man hat als Autor immer noch seinen eigenen Stil und seine eigenen Ideen bzw. setzt Ideen auf andere Weise um als der Leser sich das wünschte/erhoffte.
Nur: Ist es die Aufgabe eines Autoren, ALLE Geschmäcker positiv zu befriedigen?
Nein, ist es nicht!
Er soll eine Geschichte schreiben, und zwar nach allen Regeln der Handwerkskunst und nach seinem eigenen Stil.

Und was das Verhalten von Autoren angeht:
Ich weiß, wird ein kleiner Äpfel mit Birnen Vergleich, aber: Im Internet wurde für ein Browserspiel geworben. Neugierig wie ich bin wollte ich es mir anschauen, wurde aber darauf hingewiesen, dass ich den "falschen" Browser benutze und ich doch auf einen anderen gehen soll, um das Spiel zu spielen.
Als ich diesen Umstand ein wenig in einem Forum bedauerte, kam das Arguemnt des Programmieres: "Wir wollten ein Spiel kreieren, dass sehr gut ust und kein bescheidenes, dass in allen Browsern läuft."
Und diese Aussage hat mich sehr geärgert, weil es - zumindest in meinen Augen - von Ignoranz zeugt.
Ignoranz ist etwas, was keinem Autoren gut steht.
Weder dem von Geschichten noch dem Softwareentwickler.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: canis lupus niger am 04. Januar 2013, 22:51:44
Zitat von: Feuertraum am 04. Januar 2013, 21:16:55
In einem Punkt müssen wir realistisch sein: Eine Rezension ist grundsätzlich subjektiv gefärbt. Sie spiegelt die Meinung des Rezeszenten wider (...)

Man muss davon ausgehen, dass Menschen eben aufgrund ihrer Vorlieben be- (und irgendwo auch ver)urteilen.
(...)
Nur: Ist es die Aufgabe eines Autoren, ALLE Geschmäcker positiv zu befriedigen?
Nein, ist es nicht!
Er soll eine Geschichte schreiben, und zwar nach allen Regeln der Handwerkskunst und nach seinem eigenen Stil.

Das ist ganz meine Meinung.

Rezensionen sollen sachlich sein und die handwerkliche Qualität des kritisierten Textes bewerten. Aber natürlich sind sie auch Meinung und spiegeln die Vorlieben und den Geschmack des Rezensenten wieder. Und das ist auch gut so, denn zumindest belletristische Texte sollen ja auch Emotionen auslösen.

Wenn eine Bewertung eines Textes sich so liest, als hätte ein Computer die Analyse vorgenommen, dann nützt sie mir nur für den technischen Aspekt. Aber wenn ein Mensch schreibt: "Herrlich! Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen bis ich das letzte Kapitel gelesen hatte." oder im Gegenteil: "Schrecklich! Ich habe den Protagonisten für seine Kaltherzigkeit vom ersten Augenblick gehasst.", dann weiß ich, dass ich etwas im Leser berührt habe. Und wenn mehrere Rezensenten ähnlich darüber urteilen, dann fasziniert es mich umso mehr, wenn jemand anders den Text ganz anders bewertet, und ich versuche herauszufinden, woran das liegt. Diese Emotionen gezielt hervorrufen zu können, ist doch die wirkliche Kunst beim Schreiben, und das zum Lernen erforderliche Feedback bekommt man eben nur über die Wiedergabe subjektiver Eindrücke beim Rezensenten.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Judith am 04. Januar 2013, 22:54:08
Ich halte das mit Rezensionen wie Maja - wenn ich ein Buch wirklich schlecht fand, dann nehm ich mir nicht unbedingt ein Blatt vor den Mund und bringe das auch klar zum Ausdruck.
Ich begründe dabei immer, weshalb mir das Buch nicht gefallen hat und greife bestimmt nicht den Autor persönlich an, aber von bemüht neutralen Rezensionen halte nicht nicht viel. Denn umgekehrt bringe ich auch meine Begeisterung klar zum Ausdruck, wenn mir ein Buch wirklich gefallen hat. Soll ich diese Begeisterung zugunsten neutraler Formulierungen aufgeben? Das würde ich nicht wollen und die Leser meines Blogs auch nicht, von denen die meisten, wie ich weiß, auf persönlich gefärbte Rezensionen Wert legen.

Als Leserin kann mich übrigens oftmals ein emotionaler Verriss neugieriger auf ein Buch machen als eine distanziert-sachlich formulierte "mittelprächtige" Bewertung.

Wie gut ich selbst dann aus Autorensicht mit Rezensionen umgehen könnte, weiß ich nicht. Bislang habe ich nur Erfahrung mit Testleser-Kritiken und da bin ich inzwischen einigermaßen hart im Nehmen. In jedem Fall aber ist mir eine ehrliche Meinung lieber als höfliche Zurückhaltung.
Und ich habe mir - für den Fall, dass jemals etwas von mir veröffentlicht werden sollte - vorgenommen, auf einen Verriss niemals mit öffentlichen Rechtfertigungen oder gar einem Angriff zu reagieren. Als Leserin und Rezensentin finde ich so etwas ziemlich daneben und unprofessionell, daher hoffe ich sehr, dass ich mich zu so einer Reaktion niemals hinreißen lasse, so weh eine negative Rezension auch tun mag.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Kaeptn am 04. Januar 2013, 23:24:50
Sachliche Rezensionen darf man allenfalls von Profis und solchen, die es sein wollen, erwarten. In unserem Spielemagazin achte ich sehr darauf das sowohl unsachliche Kritik als auch nach PR klingendes Lob nicht vorkommt.

Aber in meinem Bücherblog bin ich nicht Teilzeit-Journalist, da bin ich nur Leser. Da habe ich Zeit und Geld in ein Unterhaltungsprodukt investiert und wenn es schlecht war, dann ist es auch schlecht. Dann suche ich nicht zwanghaft nach irgendwas gutem, dann kann ich auch böse verreißen - wobei das nicht so oft vorkommt, da ich auch nur fertig gelesenes rezensiere.

Bei Amazon kann man Sachlichkeit dann gleich gar nicht mehr erwarten. Das gleicht ja ohnehin mehr einem Schlachtfeld aus Fans und Hassern, "gekauften" Rezensionen ... Zanoni schrieb ja, ein Buch mit 3-Sterne Kritiken sei nicht verkaufsfähig. Für mich sind Bücher unbekannter Autoren mit nur 2-3 5-Sterne Kritiken auch ein NoGo. Vor allem wenn dann viele Rezensenten komischerweise nur genau dieses Produkt rezensiert haben.  :wums:

Als Autor: Tja, ich weiß, dass mein erster Verriss mich ziemlich treffen wird - bislang ging dieser Kelch noch an mir vorbei, denn leider trifft mich als Kleinverlags-Veröffentlicher eher die Ignoranz-Keule. Aber ich werde ggf. mit Sicherheit nicht darauf reagieren und einfach damit leben müssen. Wer ein Produkt zum Verkauf anbietet, muss mit dieser Kritik einfach umgehen können. Nur weil es "Kunst" ist, ist es ja nicht sakrosankt und in anderen Berufsbereichen ist es ja auch nicht anders, da muss man ja oft auch einiges aushalten, das objektiv betrachtet ungerechtfertigt ist, wieso soll es uns da besser gehen?

Als Rezensent habe ich aber auch schon mal den Fehler gemacht, auf Kritik zu reagieren. Seinerzeit war in einem Fan-Forum zu einem Rollenspiel ein Shitstorm (das Wort gab's damals noch gar nicht ;) ) losgetreten worden und der erfahrene Redakteur, der schon 30-40 RPG-Tests auf dem Buckel hatte, übel angegangen worden ("keine Ahnung", "spielt wahrscheinlich sonst nur Moorhuhn" ...). Das wollte ich dann so nicht stehen lassen, blieb aber sachlich und freundlich - musste aber einsehen, dass mit solchen Fanboys nicht vernünftig zu diskutieren ist.
Und genauso ist es wohl mit Leuten, die ein Buch nicht mochten und sich den Frust von der Seele schreiben.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Franziska am 05. Januar 2013, 00:50:35
Meine Erfahrung auf Rezensionen beschränkt sich auf die Texte, die ich online gestellt habe und wo ich mich immer total freue, wenn ich ein Review bekomme. Meistens ist es ein Mitfiebern mit der Story, manchmal sachliche Kritik, manchmal verstehe ich nicht, was mir der Rezensent sagen will. Meistens reagiere ich darauf, aber nicht auf alles. Und ich finde es ebenfalls schön, wenn ein Autor auf mein Review reagiert. Wenn ich allerdings ein Buch veröffentlichen würde und eine Rezension bekomme, würde ich glaube  ich nicht darauf reagieren, egal ob positiv oder negativ. Vielleicht würde ich eine schöne Rezension auch auf meinem Blog verlinken.
Ich selbst schreibe keine Rezensionen. Es würde mir viel Spaß machen, welche zu schreiben, da ich gerne Bücher analysiere und mir eine Meinung bilde und auch gerne kritisiere. Ich möchte jetzt keine Rezensenten hier angreifen, aber ich persönlich würde mir etwas komisch vorkommen, andere Autoren zu kritisieren. Müsste ich es selbst dann nicht besser machen können? Und was würde ich machen, wenn ich den Autor treffen würde? Ich habe überhaupt kein Problem damit, jemandem persönlich Kritik zu geben, das habe ich ständig in meiner Autorengruppe gemacht. Aber ich glaube, ich selbst würde mir komisch vorkommen, wenn ich wüsste, dass ein Autor, den ich persönlich kenne und mag mein Buch verrissen hätte. Aber es ist wahrscheinlich auch egal, ob derjenige ein Autor ist oder nicht, das tut immer weh. :hmmm: Es gibt ja einige etablierte Literaturkritiker, die auch schreiben, und wie gesagt, ich habe da auch nichts gegen, aber ich persönlich schließe das aus. Deshalb auf den Rezensenten losgehen würde ich natürlich trotzdem nicht.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Judith am 05. Januar 2013, 10:46:43
Zitat von: Franziska am 05. Januar 2013, 00:50:35
Es würde mir viel Spaß machen, welche zu schreiben, da ich gerne Bücher analysiere und mir eine Meinung bilde und auch gerne kritisiere. Ich möchte jetzt keine Rezensenten hier angreifen, aber ich persönlich würde mir etwas komisch vorkommen, andere Autoren zu kritisieren. Müsste ich es selbst dann nicht besser machen können?
Also das ist eine Forderung, auf die ich ehrlich gesagt sehr allergisch reagiere. Man muss etwas nicht besser machen können, um Schwächen zu erkennen. Und man muss auch nicht etwas besser machen können, um sich eine Meinung bilden zu dürfen.
Oder muss man auch ein misslungenes Essen zwangsläufig loben, nur weil man selbst nicht gut kochen kann? Kein schlechtes Wort über einen miesen Film verlieren, weil man selbst keine Filme dreht? ;)
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Nika am 05. Januar 2013, 12:30:25
Zitat von: Franziska am 05. Januar 2013, 00:50:35
Ich möchte jetzt keine Rezensenten hier angreifen, aber ich persönlich würde mir etwas komisch vorkommen, andere Autoren zu kritisieren.

Ehrlich gesagt hat mich genau dieser Gedanke auch lange davon abgehalten, ein Buch zu rezensieren. Auf der anderen Seite merke ich aber, dass mir beim Lesen teilweise andere Dinge auffallen, als einigen "reinen" Lesern. Ich denke auch, solange du Kritik sachlich äußerst, ist daran nichts auszusetzen.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Kati am 05. Januar 2013, 13:05:36
ZitatIch möchte jetzt keine Rezensenten hier angreifen, aber ich persönlich würde mir etwas komisch vorkommen, andere Autoren zu kritisieren.

Deshalb habe ich lange nur Bücher rezensiert, die ich gut fand. Ich kam mir auch etwas komisch dabei vor, andere Texte zu kritisieren und ich dachte mir dabei auch: "Du kannst das doch auch nicht besser." Aber ich denke, man muss auch so realistisch sein und sehen, wie Maja sagte, dass man Zeit und Geld in dieses Buch investiert hat. Dann hat man meiner Meinung auch das Recht, es zu kritisieren, wenn es nicht gefallen hat, allerdings natürlich gut begründet und nicht einfach nur, dass es doof war. Es soll anderen Leuten, die vielleicht ähnliche Ansprüche an ein Buch stellen, ja auch bei der Entscheidung helfen. Oder eben Leuten mit anderer Meinung zeigen, dass es ihnen trotzdem gefallen könnte.

Und, was mir auffällt, ist, dass ich aus dem Rezensieren, besonders von Büchern, die mir nicht gefallen haben, auch etwas für mich mitnehme, weil ich mir immer mal wieder sage: "So machst du es dann nicht." Mir ist es auch schon beim Schreiben passiert, dass ich dachte: "Hat nicht XXX das so gemacht? Da fandest du es doch selbst so doof, also wieso machst du es jetzt auch so?"
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Yukan am 05. Januar 2013, 22:23:43
Zitat von: Kati am 05. Januar 2013, 13:05:36
Deshalb habe ich lange nur Bücher rezensiert, die ich gut fand.

Ich handhabe das auch noch immer so. Ich habe einmal eine Video-Rezension zu einem Buch gedreht, dass mir leider gar nicht gefiel, muss aber sagen, dass ich trotzdem noch 2 andere Bücher der Autorin gekauft habe und hoffe, dass mir diese mehr liegen, auch von der Thematik.

Nach dieser Rezension kamen so viele, richtig viele Beschimpfungen und das obwohl mir vielmehr Leute geschrieben haben, dass sie das Buch jetzt erst recht lesen wollen. Also hab ich dem Buch nicht geschadet, vor allem, da das Buch sowieso gut verkauft wurde.

Ansonsten habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Die Ansprechpartner der Verlage sind nett. Die Autoren sind freundlich und ohne meine Rezensionen hätte ich nie so viele Kontakte geknüpft, die sich nun auch zu Freundschaften entwickelt haben.

Obwohl man schon auch merkt, dass Autoren und Verlage nur darauf schauen, wie bekannt jemand ist. (Was auch klar ist, das muss auch so sein, weil es sonst unnötig ist) Wenn ich an meinen Anfang denke  :rofl: Abgesehen davon, dass ich mich gar nicht getraut habe, einen Verlag anzuschreiben, wollte, wenn ich es tat, auch niemand. Dann gab mir der Aufbau Verlag eine Chance und dann haben sich die anderen Verlage plötzlich doch nach und nach entschieden, dass ich "gut genug" bin.

Ich habe mich zwar gefreut, aber auch wenn es nachvollziehbar und verständlich ist, kommt man sich persönlich schon dumm vor. Zumindest war es bei mir so. Ich zumindest frage nur mehr sehr selten bei einem Verlag an, da ich, wenn ich frage, meistens keine Antwort bekomme und 3 Wochen später kommen 3 unverlangte Bücher. Ich schreibe dann meistens, dass es lange dauern kann, bis ich zum Lesen komme, da es mir nach einiger Zeit nicht mehr gefiel, ständig Bücher zu lesen, die ich nicht lesen will, nur weil ich den Druck habe "Ich muss es lesen, es ist ein Rezensionsexemplar"

Aber für mich gibt es 2 essentielle Dinge, die ich nicht mehr missen möchte. 1. Den Kontakt zu Autoren und 2. Das Feedback der Leser. Obwohl ich auch sagen muss, dass es mich auch persönlich weitergebracht hat.

Man darf dennoch nie vergessen, dass man etwas geschrieben hat, dass einem Autor schaden kann und das man da auch dahinter sein muss, nicht nur, wenn man Rezensionsexeplare bekommt. Die Random House Gruppe oder der Rowohlt Verlag (usw..) geben keine Exemplare her, damit man sie dann verstauben lässt. Es ist einfach so, dass man NICHT Ware gegen Geld tauscht, wie im Handel, sondern wie früher Ware gegen DIENSTLEISTUNG (Rezension) und das muss man beachten! Auch wenn kein direkter Vetrag zustande kommt, dass man es muss, aber das Vetrauen, das einem entgegen gebracht wird, sollte man respektieren.

Falls Fehler sind, tut es mir Leid. Bin im Hotel, da ich Zivikurs habe und nur mein Handy bei mir.  :(
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Judith am 05. Januar 2013, 23:41:22
Rezensionsexemplare fordere ich grundsätzlich nicht an, das setzt mich zu sehr unter Druck. Ich hab mal zwei oder drei Anfragen bekommen diesbezüglich und die ebenfalls abgelehnt.
Die einzige Ausnahme war Julys "Das Lied der Sonnenfänger", wo mir dann der Verlag auch den Folgeband (unangekündigt) geschickt hat. Obwohl ich mich über die Romane gefreut habe, hat mich das irgendwie ziemlich gestresst. Daher: Keine Rezensionsexemplare mehr.

Was ich mich jetzt bei deinem Beitrag gefragt habe, Yukan: Du schreibst, dass du nur Bücher rezensierst, die du gut findest. Bedeutet das dann auch, dass du Rezensionsexemplare nicht rezensierst, wenn sie dir nicht gefallen?
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Arielen am 06. Januar 2013, 09:10:07
Ich kenne ja auch beide Seiten, die der Autoren und die der Rezensenten und stimme dem allgemeinen Tenor hier zur - was die Rezensionen betrifft.

Auch für mich sind und waren Rezensionen niemals objektiv, so sehr der Verfasser es auch behaupten mag. Sicherlich gibt es ein paar formale Richtlinien, die man überprüfen kann, aber das ist nicht alles. Die Meinung ist immer von den eigenen Vorlieben und Interessen geprägt, da kann man wirklich machen, was man will.

Zudem prägt auch die Erfahrung - liest man als Rezensent viel und schaut sich dazu auch noch die Gebrauchtverkäufe bei BL und Amazon an und liest er Biographien der Autoren ganz genau, dann kann er das Werk schon auf eine gewisse Weise einordnen - z. B. bemerke ich persönlich bei Ami-Autoren, die Creative Writing studiert haben, schon ein gewisses Baukastendenken, sprich die Romane sind oft nach Schema F geschrieben.

Was ich damit sagen will - ich persönlich neige als Rezensentin dazu, ein Buch nicht zu verreißen, sondern wirklich gute und schlechte Seiten des Buches zu erwähnen und dann einzuschätzen, für wen es interessant sein könnte - ob nun für "romantisch veranlagte Leserinnen", "den Genre-Fan" oder den "Horror-Hardcore"-Leser.

Natürlich kann ich damit auch schon einmal falsch liegen, aber ich bin auch kein allwissender Kritiker, sondern nur jemand, der das Buch beurteilt so gut er persönlich kann und andere Leser darauf aufmerksam machen möchte.

Erfahrungen mit Autoren hatte ich auch schon so einige, die meisten waren aber sehr nett und haben sich sogar gefreut oder amüsiert, dass ich "sie durchschaut habe".
Nur einige sind - trotz sehr freundlicher und eigentlich positiver Rezi- fuchsteufelswild geworden, weil ich nicht den tieferen Sinn oder den literarischen Wert ihres Werkes erkannt habe und/oder dann verlangten, dass ich meine Rezi gefälligs umschreiben solle. Aber das waren wenige, und da haben wir auf den Plattformen uns angewöhnt, die Rezis zu löschen.

Trotzdem bin ich seit einiger Zeit dazu übergegangen, nicht mehr jedes Angebot anzunehmen, sondern mir erst mal Leseprobe und Selbstbild anzuschauen und - wenn mir das nicht gefällt - auch "Nein" zu sagen, weil ich spüre, dass es unnötig Ärger gebgen könnte.

* * *

Als Autor lese ich mir Rezensionen immer in Ruhe durch und lasse sie sacken. Durch die Fandom-Zeit habe ich mir angewöhnt, die Meinungen anderer erst mal auf mich einwirken zu lassen und dann zu beurteilen.

Denn ich finde, man merkt als Autor sehr genau, ob sein Rezensentengegenüber das Buch mit Interesse gelesen hat, und das, was er sagt Hand und Fuß hat, sprich nachvollziehbar ist. Diese Meinungen kann ich dann auch ohne Probleme nach dem ersten Gefühlssturm akzeptieren und manches habe ich mir tatsächlich für spätere Geschichten und Romane gemerkt - ein Lerneffekt ist durchaus da.
Ich kann mich in dem Fall sehr gut dafür bedanken, dass die andere Person sich so intensiv mit meinem Werk auseinandergesetzt hat.

Aber es gibt auch die Rezensenten, die sich hinter Plattitüden verstecken, von vorneherein Vorurteile gegen das Genre, den Schreibstil - aber auch mich als Autoren - haben.
Feinfühlig geworden bin ich Anfang der 90ger Jahre als  ein Rezensent mit einer Rufmordkampagne versuchte, mich mundtot zu machen. Ich erlitt zwar einiges an Schaden, aber da ich ruhig blieb und mich nicht aufregte, sprangen andere von sich aus für mich in die Bresche, die dann ihrerseits angemacht wurden. Ergebnis der ganzen Sache. Es kam zu einem Eklat, der dem Rezensenten das Genick in diesem Bereich des Fandoms brach.
Deshalb ärgere ich mich zwar im stillen Kämmerlein und habe eine Weile Frust, aber ich habe das niemals nach außen gezeigt, weil es mir einfach zu blöd war. Fragte man mich danach habe ich nur mit den Schultern gezuckt und gemeint: "Das ist eben seine/ihre Meinung, aber ich habe auch eine Ahnung, warum diese so negativ ausfällt".

Und ja, am schlimmsten für mich als Autoren ist es tatsächlich ignoriert zu werden. Denn keine Meinung ist schlimmer als irgendeine Reaktion. Denn ohne das fehlt die Aufmerksamkeit der Leser.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: FeeamPC am 06. Januar 2013, 09:52:11
Niemand ist perfekt, weder als Autor noch als Rezensent. Ich kenne beide Seiten, und ich finde es einfach nur wichtig, höflich zu bleiben, keine persönlichen Angriffe zu starten. Eine Reaktion des Autors auf eine Rezension würde ich durchaus in Ordnung finden. Ein Dankeschön hat noch niemandem geschadet.

Klar, als Autor enttäuscht es mich, wenn ich eine negative Rezension kriege. Aber, mal ehrlich, der eine oder andere Kritiker hat durchaus recht mit dem, was er bemäkelt. Man selbst wird ja ohnehin betriebsblind für die eigenen Texte, und zwar umso blinder, je länger man daran gefeilt hat.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Yukan am 06. Januar 2013, 13:42:00
Zitat von: Judith am 05. Januar 2013, 23:41:22


Was ich mich jetzt bei deinem Beitrag gefragt habe, Yukan: Du schreibst, dass du nur Bücher rezensierst, die du gut findest. Bedeutet das dann auch, dass du Rezensionsexemplare nicht rezensierst, wenn sie dir nicht gefallen?

Stimmt, tut mir Leid, da hätte ich noch drauf eingehen sollen. Rezensionsexemplare, die mir nicht gefallen, rezensiere ich schon, aber ich muss ehrlich sagen, dass mir bis jetzt jedes gefallen hat, das ich angefordert habe. Unaufgeforderte, bei denen ich weiß, sie werden mir nicht gefallen, schicke ich zurück und mit unaufgeforderten, die ich behalten habe, weil ich dachte, sie könnten mir doch gefallen, hatte ich auch Glück bis jetzt.

Wobei ich die Bücher, die ich unverlangt bekomme und zurücksende auf eigene Kosten zurücksende. Nicht das ihr denkt, ich mache dem Autor oder dem Verlag unnötige Kosten. Ich bin auch nicht undankbar, da ich mich jedesmal auch trotzdem bedanke und die meisten Verlage, sind dann auch so ehrlich und sagen, dass ihnen das auch lieber ist, als eine schlechte Rezension zu bekommen. Wenn ich ein verlangtes Rezensionsexemplar schlecht finden würde, weiß ich nicht, was ich tun würde, Vielleicht würde ich den Verlag vorab kontaktieren, wie ich das handhaben soll, da ich nach dem einen Vorfall schon ein wenig abgeneigt bin. Wenn man mir ´konstruktiv sagt, was ihnen nicht passt ok, aber wenn man dann Emails bekommt von wegen "Ich hacke deinen Blog" "Ich melde dich bei Youtube" und so weiter, dann ist das nicht sehr aufbauend.

Ich lüge aber auch nicht bei Rezensionen ich bin immer ehrlich und habe auch schon oft erwähnt in Einträgen oder Videos, dass ich meine Bücher anders bewerte als andere. Ich lasse mich gern auf Geschichten ein undlasse mich leicht überzeugen. Wohingegen ich in anderen Bereichen des Lebens sehr schwer zu beeindrucken bin, ist es bei Bücher anders. Ich halte mir stets vor Augen, dass es jemanden gab, der es geschrieben hat und es mag. Und so gehe ich dann auch drauf ein und wenn ich das Buch zuklappe und mir denke, es hat mich unterhalten. Dann war es gut. Natürlich ändert sich die Meinung nach ein paar Wochen oder Monaten, wenn ich nochmals drüber nachdenke, aber für mich zählt das Gefühl, das ich habe, wenn das Buch beendet ist und nicht ob es nach 3 Jahren noch immer ein 5 Sterne Gefühl in mir auslöst.

Sobald ich ein Buch beendere und denke "Das war schön, aber..." gibt es eben nur 4 Sterne mit Begründung. Wenn ich mir denke "Das war schön PUNKT" dann fünf. Natürlich hatte ich schon 5 Sterne Bücher, die grandios waren und 5 Sterne Bücher, die im Vergleich schlechter waren, wenn ich nach Wochen nochmal drüber nachdenke, aber das ist nicht mein primäres anliegen. Den Meisten ist es ebenfalls wichtig, dass sie ein Buch im Moment überzeugt. Zumindest soweit ich das mitbekommen habe vom Feedback der Leser/Zuschauer, die sich für meine Meinung interessieren.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Ryadne am 06. Januar 2013, 14:24:06
Zitat von: Yukan am 06. Januar 2013, 13:42:00
Wobei ich die Bücher, die ich unverlangt bekomme und zurücksende auf eigene Kosten zurücksende. Nicht das ihr denkt, ich mache dem Autor oder dem Verlag unnötige Kosten.

Hu, na da können die dir aber dankbar sein.  Wie du schon sagst, es gilt:

Zitat von: Yukan am 05. Januar 2013, 22:23:43
Ware gegen DIENSTLEISTUNG (Rezension)

Und wenn man dann als Rezensent für den Rückversand unverlangt erhaltener Exemplare zahlt, finde ich das schon sehr kulant vom Rezensenten.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das für die Verlage auszahlt mit den auf diese Art rumgeschickten, unverlangten Rezensionsexemplaren. Einige Leute rezensieren dann zwar auch die nicht verlangten, aber viele Exemplare sind dann ja auch sicher für nix im Umlauf; ich denke, dass die wenigsten die zurückschicken an den Verlag.

Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Judith am 06. Januar 2013, 21:27:30
Ich muss ehrlich sagen, dass ich Bücherblogs nur dann regelmäßig verfolge (und auch die Rezensionen lese), wenn die Bewertungen gut durchmischt sind und manche Bücher auch eher schlecht wegkommen. Nur dann habe ich das Gefühl, den Lesegeschmack dahinter und somit auch die Rezensionen einschätzen zu können. Erst, wenn ich weiß, was jemandem gefällt oder nicht, bringen mir persönlich Rezensionen etwas. Also jetzt aus reiner Lesersicht.

Selbst bin ich ja eine eher nörgelige Leserin und es kommt sehr selten vor, dass mir ein Buch wirklich uneingeschränkt gefällt. Aber auch negative Rezensionen können ja einige neugierig auf ein Buch machen (bei mir ist das öfter mal der Fall). Wie Arielen schon geschrieben hat:
ZitatUnd ja, am schlimmsten für mich als Autoren ist es tatsächlich ignoriert zu werden. Denn keine Meinung ist schlimmer als irgendeine Reaktion. Denn ohne das fehlt die Aufmerksamkeit der Leser.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Yukan am 07. Januar 2013, 19:19:20
Ich muss auch zugeben, dass ich selbst selten Rezensionen lese oder schaue. Manchmal wenn ich mich nicht entscheiden kann, welches Buch ich jetzt kaufe, dann Leser ich nach oder schaue nach, aber ansonsten hat mich mein Gefühl noch nie enttäuscht.

Natürlich, bin ich froh, dass meine Meinung einigen wichtig ist, aber seitdem ich es selbst mache, bin ich glaub ich, von Rezensionen übersättigt. Zuvor hab ich es viel mehr gelesen.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Naudiz am 07. Januar 2013, 20:39:22
Hm, jetzt, wo ihr es sagt, fällt mir auf, dass mein "Rezensions-Konsum" auch drastisch zurückgegangen ist, seit ich selbst welche schreibe. Was nicht heißt, dass ich gar keine mehr lese, nur vertraue ich jetzt anstelle auf das Internet mit seinen leider Gottes sehr vielen gekauften Rezensionen meist auf die Meinung meines besten Freundes, der mehr Bücher liest, als ich jemals könnte, und dessen Geschmack meinem relativ ähnlich ist. Der einzige Buchblog, den ich mehr oder weniger verfolge, ist Skys Buchrezensionen, und das eigentlich auch nur, weil ich mit dem Blogger befreundet bin.
Titel: Re: Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?
Beitrag von: Zit am 08. Januar 2013, 20:07:28
Ich habe Rezensionen bisher immer so aufgefasst, dass sie an andere Leser gerichtet sind und nicht an die Autoren der rezensierten Dinge. Entsprechend erwarte ich keine Reaktionen von Autoren.
Wenn sie es dann doch tun... kommt natürlich darauf an wie sie es tun. Flapsige Antworten bringen mich dazu, vom Autor und seinen Büchern Abstand zu halten. Nicht aus Protest oder Angst, bei einer Meinungsäußerung ebenso angegriffen zu werden, sondern weil ich das Gefühl habe, dass unsympathische Menschen auch unsympathische Bücher schreiben. Bekloppt, aber es ist nun mal so, dass meine "Beziehung" zum Autor Einfluss auf mein Wohlwollen gegenüber seinen Werken hat. (Und nein, ich schreibe keine Rezensionen, wenn ich irgendwie mehr oder minder persönlichen Kontakt mit dem Autor habe.) Höfliches Bedanken seitens der Autoren bei Rezensionen überlese ich. Andere Reaktionen von Autoren habe ich bisher nicht lesen können.