Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: DunkelSylphe am 01. August 2018, 23:03:48

Titel: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: DunkelSylphe am 01. August 2018, 23:03:48
[Mein erster Thread hier, waaah, hoffentlich mache ich alles richtig!]

Hallo ihr Lieben! Bin gerade frisch aus dem Kurzurlaub in Hallstatt zurückgekehrt, in den schönen Bergen kommt einem so manche Idee. Zum Beispiel: Ach, würde ich nur hier wohnen, dann hätte ich eeewig Zeit zu schreiben und müssste mir nicht Sorgen machen, ob das Buch wirklich noch dieses Jahr fertig wird :omn:

Haha, Natürlich ist das ein Wunschtraum, irgendwo ist es immer eng. Trotzdem kommen mir beim neuen Buch mal wieder Zweifel, ob alles zu schaffen ist – ganz gleich, wie gut ich schon immer alles geschafft habe. Gehört wohl zum Prozedere.  ;D

Grübelnd hab ich mich weiter gefragt: Geht es anderen vielleicht auch so?

Überrascht ihr euch selbst beim Schreiben? Schafft ihr unmöglich erscheinende Deadlines, schreibt ihr gegen den Schlafmangel, entdeckt ihr Szenen in euch, die ihr nie für möglich gehalten hättet?

Erzählt mal!  :pompom:

Bei mir ist es definitiv die Fähigkeit, bei näherrückenden Deadlines kaum bis ohne Schlaf durchzuarbeiten. Da mobilisiere ich regelrechte Superwoman-Schreibkräfte.
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Maubel am 01. August 2018, 23:39:06
Am meisten habe ich mich beim Schreiben von Ravenblood überrascht. Das sollte eine High Fantasy Geschichte werden und beginnt während des Falls einer Stadt. Tja und plötzlich wurde der Anfang düsterer und düsterer und da lag eine wahre Horrorbegegnung vor mir. Seitdem ist Ravenblood Dark Fantasy und es gefällt mir megagut. Ich hatte gar nicht gewusst, dass mir Horror liegt.  :hmmm:
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Trippelschritt am 02. August 2018, 08:49:58
Wow, was für ein geiler Thread.

Deadlines kenne ich nicht, deshalb gibt es da auch keine Überraschungen. Aber dafür woanders. Massenhaft. Das passiert vor allem, wenn während des Schreibprozesses die gesamte Geschichte anfängt zu reifen und Blasen zu schlagen. Und dann hat an ein Drittel geschrieben und eine dieser Blasen platzt. Und die gesamte Konzeption ändert sich. Und das Schlimme daran? Ich brauche erst gar nicht zu versuchen, dagegen anzuschreiben. Ich kann nur noch die Weiße Flagge hissen. Das aber mache ich gerne, weil es sich immer um Verbesserungen handelt.

Liebe Grüße
Trippelschritt
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: FeeamPC am 02. August 2018, 09:03:15
Die größte Überraschung bei mir war, als sich aus einem eigentlich als einteiliger Beitrag zu einem Wettbewerb gemeinten Manuskript eine bislang sechsteilige Serie entwickelte. Und sie ist immer noch nicht zu Ende.
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Sascha am 02. August 2018, 09:39:20
Ich bin gerade im Moment dabei, mich  zu überraschen. Am 10. Juli habe ich mit dem MS angefangen, gestern die Datei bei knapp 52.000 Worten geschlossen. Das ist zwar erst ungefähr die Hälfte des nötigen Umfangs, und ich weiß noch nicht, wie ich die rund 100k sinnvoll füllen soll, aber trotzdem: So schnell war ich noch nie.
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: canis lupus niger am 02. August 2018, 12:31:44
Das schrägste Erlebnis in dieser Hinsicht war mal, dass ich die letzten Endkorrekturen eines Romans in die Tastatur gehämmert habe, während meine Familie mit den Hufen scharrend hinter mir stand, weil wir schon vor zwei Stunden in den Urlaub aufgebrochen sein wollten. Aber da waren halt noch einige handschriftlich im Ausdruck vermerkte Korrekturen noch nicht ins Manuskript eingetragen. Ich hatte dem Verleger versprochen, ihm die Endfassung noch an diesem Tag zuzumailen. Ich hatte zuvor tagelang Koffer gepackt und andere Vorbereitungen erledigt und war extra früh aufgestanden, um die paar Änderungen noch schnell zu tippen. Sollte ja kein Problem sein ... Aber es dauerte doch "etwas" länger als erwartet.  ;D

Wir sind dann trotzdem noch rechtzeitig in Dänemark angekommen, um den Schlüssel für das Ferienhaus abzuholen.
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Ixys am 02. August 2018, 17:54:50
Also ich überrasche mich auch immer wieder selbst wenn es um Deadlines geht und was man so alles schaffen kann, wenn man eigentlich gar keine Zeit hat. Deshalb mag ich auch den Nano so gerne. Jedesmal vorher denke ich mir, dieses Jahr wirds bestimmt nichts, aber dabei sein ist alles, und dann klappt es letztendlich doch.
Freudig überrascht war ich auch demletzt, als ich mir Sachen durchgelesen habe, die ich vor 15 Jahren geschrieben habe (die zum Teil wirklich schlecht waren). Als ich dann wieder zu kürzlich geschriebenen Sachen zurückgekehrt bin, mit denen ich sehr unzufrieden war, habe ich mich gefreut, dass man insgesamt doch einen deutlichen Unterschied erkennen kann.
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Holger am 02. August 2018, 18:02:45
Ja, die liebe und knappe Zeit. Das Problem kenne ich auch zu gut. Daher drücke ich dir die Daumen, DunkelSylphe, dass es mit deinem Buch klappt. Ist es denn eine feste Deadline oder eher eine persönliche, die du dir selbst gesetzt hast?

Zu deiner Frage, ob ich mich auch beim Schreiben überrasche: regelmäßig.

Das fängt schon bei der täglichen Arbeit an, da ich in einer PR-Agentur tätig bin und häufig auf sehr knapp Deadlines dann Texte über Themen schreiben muss, von denen ich noch nie gehört habe und die extrem technisch sind. Meist stehe ich am Anfang dann davor und denke mir: "Oh Gott, wie soll ich das Thema nur anfangen und wo anpacken? Wie soll ich da einen Text draus machen? Das klappt nie!"

Dann bekämpfe ich die weiße Seite immer erst einmal, indem ich eine grobe Struktur schreibe, Bilder bearbeite und einfüge etc. Am Ende überrascht es mich bei manchen Themen echt, wie plötzlich innerhalb von manchmal nur einem Tag ein tatsächlicher Text daraus wird. Das ist häufig so skurril, dass ich den Text regelmäßig von oben nach unten staunend durchscrolle und mich wundere, wie der plötzlich in die Tastatur gefallen ist. Es ist vermutlich wie bei langen Wanderungen: Man muss einfach immer einen Schritt nach dem anderen setzen und das summiert sich auf Dauer - und plötzlich ist man dann da.

Privat beim Schreiben überrasche ich mich aber auch immer selbst, da ich sehr ungerne "richtig" plotte und plane. Meist habe ich nur eine grobe Idee, eine Richtung, eine Szene, einen Charakter oder etwas in der Richtung und dann schreibe ich darauf los. Das funktioniert bei Kurzgeschichten recht gut und ist wohl eine Arbeitsweise, die ich mir aus dem NaNoWriMo so angewöhnt habe und die überraschend gut und häufig funktioniert.

Am Anfang denke ich mir häufig: "Da ist kein vernünftiger Twist" oder "Ich habe keinen roten Faden" oder "Ich weiß noch nicht einmal, wo das Ende sein soll" oder "Das ist doch gar nicht spannend/interessant!" und dann ist plötzlich etwas da, das sich ganz natürlich aus dem Text und dem Schreiben ergeben hat. Natürlich funktioniert es leider auch mal nicht und ich schreibe mich in eine Sackgasse. Aber wenn es klappt - und das ist nicht selten -, überrascht es mich immer wieder neu.
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: DunkelSylphe am 02. August 2018, 18:32:00
Wow, so viele unterschiedliche und interessante Antworten!

@Maubel: Mann, ich muss Ravenblood echt lesen. Was hast du da eigentlich für Pläne? Wird das noch mal an die Verlage oder in SP gehen? Wenn du da mal jemanden zur Zusammenarbeit brauchst ...  ;D

So Genre-Überraschungen kommen echt öfter, als man denkt. Ich hatte so was auch, als ich einmal eine Kurzgeschichte für einen Wettbewerb geschrieben habe, Kategorie "Humor". Ich hätte nie gedacht, dass mir Humor liegt bzw. dass meiner viel zu schräg oder schwarz ist. Aber die Leserfeedbacks waren überwältigend und ich bin sofort auf den zweiten Platz gesprungen. So kann's gehen!

@Trippelschritt: Laufend Überraschungen bei der Geburt des Romans quasi? Kein Wunder, dass wir schreiben  ;)

@FeeamPC: Irre, das ist wirklich eine Überraschung! Kann ja auch niemand ahnen, dass aus einer einzigen Geschichte mal etwas so Großes wird.

@Sascha: Wie viel Zeichen in wie viel Tagen?! Ich beneide dich! So eine Überraschung soll mir auch mal passieren, bitte  :jau:

@canis lupus niger: Ach du je, die Überraschung war dann wohl, wie schnell man mit der Familie im Rücken schreiben kann? *lach*

@Ixys: Oh ja, der NaNo ist immer für Überraschungen gut. Und genau wegen dem, was du beschreibst, hebe ich meine alten Texte allesamt auf. Auch wenn sie nirgends mehr brauchbar sein sollten, können sie einen daran erinnern, wie weit man schon gekommen ist. Das vergisst man sehr schnell.

@Holger: Danke für die Glückwünsche! Ist eine persönlich gesetzte Deadline, weil Selbstveröffentlichung. Da möchte ich aber eisern dranbleiben, hab da so einige LeserInnen, die mit den Hufen scharren. Und die Story muss einfach aus mir raus  8)

Also das Arbeiten in einer PR-Agentur stelle ich mir dauerhaft chaotisch vor, aber das ist vielleicht auch nur ein Klischee. Bilder einfügen? Unterstützt du deinen Schreibprozess mit Stockphotos? Die Metapher mit den Schritten stimmt wirklich, stelle ich immer wieder fest. Man darf gar nicht erst denken: "Oh Gott, ich habe noch 200 Seiten vor mir!", sondern: "In fünf Zeilen hab ich schon die nächste Zeile geschafft!"


Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Lucia am 02. August 2018, 20:07:21
Zitat von: Holger am 02. August 2018, 18:02:45

Privat beim Schreiben überrasche ich mich aber auch immer selbst, da ich sehr ungerne "richtig" plotte und plane. Meist habe ich nur eine grobe Idee, eine Richtung, eine Szene, einen Charakter oder etwas in der Richtung und dann schreibe ich darauf los. Das funktioniert bei Kurzgeschichten recht gut und ist wohl eine Arbeitsweise, die ich mir aus dem NaNoWriMo so angewöhnt habe und die überraschend gut und häufig funktioniert.


Ich bin genau das Gegenteil - ich plotte ziemlich genau, im Vorhinein, weil ich irgendwie einen Plan brauche und mich sonst völlig verliere und wenn es dann storymäßig auf einmal nimmer zusammenpasst und ich müsste was ändern/überarbeiten, hab ich die Befürchtung, dass ich aufgeben würde. Drum ist der Plot/Plan für mich so wichtig und es führt kein Weg dran vorbei  :hand:

Dann aber bin ich wieder völlig überrascht, wenn der Plot fertig ist und ich schreibe und schreibe und auf einmal passiert doch etwas völlig anderes als in meinem Plan, auf einmal schleicht sich eine neue Figur in meine Geschichte oder es passiert etwas für mich völlig Unvorhergesehenes und ich denke immer - aber ich hab das doch ganz anders geplant - und schüttel ungläubig den Kopf.

Ist aber auch irgendwie schön so überrascht zu werden! Da sieht man irgendwie dass es am Ende dann doch Kunst ist, dass ein unbenennbares Element notwendig ist um ein "richtiges" Ganzes zu erhalten.

@DunkelSylphe - drück Dir die Daumen für die Deadline!!  :jau:


Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Holger am 02. August 2018, 20:32:37
@DunkelSylphe: Eine persönlich gesetzte Deadline finde ich immer Fluch und Segen zugleich. Segen, weil man sie nicht so richtig verpassen kann - nur sich selbst enttäuschen. Fluch, weil ich meine persönlichen Deadlines viel häufiger verpasse als fixe Deadlines von außen - Ausschreibungen, NaNoWriMo etc. Aber um so besser, dass du Leser hast, die da mit den Füßen bereits scharren, denn dadurch wird die persönliche Deadline ein wenig brisanter, weil man schließlich seine Leser nicht enttäuschen will. Sowas finde ich immer gut als "externen Antrieb" im Hintergrund.

Zum Schreiben in der PR-Agentur - ja, es ist manchmal ein wenig chaotisch, aber als Schreiber muss man da schon extrem strukturiert vorgehen, vor allen Dingen, weil man sich sonst mit den Deadlines wahnsinnig macht. Da heißt es wirklich: ein Schritt nach dem anderen - und lieber gar nicht weiter an den Horizont schauen. ;) Mit den Bildern ist es so, dass wir die Pressemitteilung als redaktionelle Beiträge für Fachzeitschriften erstellen und daher entweder von unseren Kunden die Fotos bekommen oder uns halt aus Datenbanken bedienen. Ist also im Prinzip "nur" das Bildmaterial für den Text, aber da dafür auch immer wieder Bildunterschriften erstellt werden müssen, ist das häufig ein angenehmes kleines Schrittchen, um in den Lesefluss zu kommen.

@Lucia: Vor zu ausgefeilten Plänen scheue ich mich in erster Linie, weil ich das Gefühl habe, dass das Schreiben für mich dann uninteressanter werden könnte. Das ist mir jedenfalls schon ein paar Mal aufgefallen, dass ich mir dann denke: "Ich weiß ja, wie es weitergeht. Muss nur noch geschrieben werden. Das mache ich dann später." Wenn ich selbst noch ein wenig darauf neugierig bin, wie es denn genau weitergeht, dann bleibe ich da mehr am Ball - da versuche ich also meine persönliche Überraschung als eigene Motivation zu nutzen.

Wobei es auch nicht so ist, dass ich gar nichts plane. Gebe ich meinen Kapiteln häufig Überschriften mit Stichworten - manchmal sogar mehreren. In den meisten Fällen habe ich aber höchstens eine ungefähre Vorahnung, was darin vorkommen soll. Meist ergibt es sich oder dient später nur als Inspiration und dann geht das Kapitel doch in eine ganz andere Richtung. Aber da ist natürlich jeder Schreiber verschieden und das ist ja auch das Schöne daran. Ich beneide jedenfalls immer ein wenig die Leute, die alles durchplanen. Bei mir ist das immer ziemliches Kreativchaos, das vermutlich deswegen auch häufiger mal schiefgeht.
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Lucia am 02. August 2018, 20:47:13
@Holger Ich beneide "Kreativköpfe"! Jeder will irgendwie immer ein Stück von dem, was er nicht hat  :hmmm:

Ich hab immer das Gefühl, dass ich ein bisschen verkopft bin und es mir vielleicht mal gut täte einfach so loszulassen. Vielleicht bin ich auch deshalb so froh über die "Überraschungen" die immer wieder auftreten, wenn dann doch nicht alles nach Plan verläuft!

Ich finde es immer wieder total interessant wie andere Menschen plotten, Du zB mit Überschriften und Stichworten, ich mit Excel-Listen in denen ungefähre Abläufe, aus welcher Perspektive erzählt wird und welche Tageszeit es gerade ist, vermerkt werden...

Vielfalt ist schon was Cooles  :vibes:
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Maubel am 02. August 2018, 22:28:06
@DunkelSylphe Kennst du den Thread (https://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=18639.0) zu Ravenblood schon? Ich will erst mal Band 4 fertigschreiben und dann die gesamte Reihe überarbeiten. Danach geht es auf Agentursuche (vielleicht habe ich dann ja auch schon eine für die englischen Arbeiten)  :)
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Vaporea am 02. August 2018, 23:09:03
@Lucia

Deinen ersten Beitrag kann ich voll und ganz unterschreiben. Ich bin auch ein ausführlicher Planer, was bei mir aber auch daran liegt, dass ich ungern chronologisch schreibe und deshalb einen festen vorgefertigten Rahmen brauche, um mich nicht vollständig im Szenenchaos zu verlieren.

Deine Erfahrungen kann ich im Übrigen auch teilen. Es passiert trotz ausgefeiltem Plot und detaillierter Planung immer mal wieder etwas Unvorhersehbares, das die Geschichte in eine neue Richtung lenkt. Oder es drängelt sich ein eigentlich unwichtiger Nebencharakter in den Vordergrund und spielt plötzlich eine tragende Rolle für den Fortlauf der Handlung. Sowas finde ich eigentlich ganz schön, so lange es nicht gleich den ganzen Plot über den Haufen wirft.

Zuletzt hat mich eine Szene zwischen zwei dauerflirtenden Charakteren überrascht. Die beiden waren schon von Beginn an als Paar geplant, haben im Laufe der Geschichte auch durchaus Interesse aneinander gezeigt und dann bin ich so gnädig und setzte die beiden gemeinsam auf ein Bett, wo sie alle Zeit der Welt haben, um sich ausgiebig zu beschnuppern. Und was ist? Die beiden reden lieber über ihre ungleichen Vorlieben bezüglich Heißgetränke. Nicht mal einen zarten, unschuldigen Kuss wollten die beiden. :pfanne:
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Nachtfee am 02. August 2018, 23:28:30
Ich habe mich bisher nicht überrascht, zumindest fällt mir da gerade nichts ein.
Meine Protas allerdings crashen in unregelmäßiger Regelmäßigkeit meine Stundenlage Charakterplanung, und entwickeln ein (meist viel passenderes) Eigenleben, bei dem ich nur dabeisitzen und zusehen kann wie sie ihr Leben leben... :wart:
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Fledermaus am 03. August 2018, 01:49:17
Cooles Thema, @DunkelSylphe!

Zitat von: Nachtfee am 02. August 2018, 23:28:30
Meine Protas allerdings crashen in unregelmäßiger Regelmäßigkeit meine Stundenlage Charakterplanung, und entwickeln ein (meist viel passenderes) Eigenleben, bei dem ich nur dabeisitzen und zusehen kann wie sie ihr Leben leben... :wart:
;D Das kommt mir gerade sowas von bekannt vor ...

Aber zur Frage, wann ich mich selbst überrascht habe - hm ... Ich schreibe normalerweise ein- bis zweimal die Woche. Manchmal auch seltener. Aber wenn ich dann mal richtig drin bin, schreibe ich durchaus mal 20-30 Seiten in einer Nacht runter. Da frage ich mich hinterher schon manchmal, wie das eigentlich geklappt hat :o

Aber zum Thema Überraschungen - kennt ihr das, wenn man alte Texte von sich selbst liest, und dann plötzlich überrascht über die eigenen Plot-Twists ist, weil man das alles schon längst wieder vergessen hatte? :rofl:
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Leann am 03. August 2018, 07:14:29
@Fledermaus: Oh ja, das kenne ich und finde es klasse. Dann macht das Überarbeiten viel mehr Spaß.

Die Figuren, die sich ganz anders als geplant entwickeln, kenne ich auch. Die größte Überraschung war für mich eine Figur aus einem meiner Fantasyromane. Zunächst als Nebenfigur geplant war sie unerwartet so interessant und liebenswert und ganz anders, als ich vorher gedacht hatte, dass sie zu einer der Hauptfiguren avanciert ist und sogar zum Love Interest wurde. Diese Figur ist immer noch mein Liebling aus all meinen Romanen und hat mich während des Schreibens immer wieder mit ihrer Klugheit, ihrem Humor und überhaupt ihrer ganzen Art überrascht und fasziniert.
Nur schade, dass ich sie töten musste.
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Antigone am 03. August 2018, 12:34:06
Ich war sehr (angenehm) überrascht, als ich feststellte, dass sich mein scheinbar völlig abgeschlossener Roman ganz wunderbar für eine Fortsetzung eignete.
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Drachenfeder am 03. August 2018, 12:48:50
Meine letzte Kurzgeschichte hat mich sehr überrascht  ;D Nach der langen Pause und dem Entfernen von "Meiner Welt", dachte ich nicht, dass ich noch mal etwas hinbekomme und wollte echt schon aufgeben. Seite löschen, Werbeaufkleber auf den Autos abkratzen usw. und dann hats funktioniert. 20 Seiten KG für eine Ausschreibung, die den Betas auch noch sehr gut gefallen hat.  Und dann das, was untypisch für mich ist: Abgabe erst kurz vor der Deadline  :omn: Überraschung  :vibes:
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: zDatze am 05. August 2018, 23:37:38
Das letzte Mal hat mich mein NaNo-Roman aus 2016 überrascht. Ich war der festen Meinung, dass der absoluter Schrott ist und daher habe ich das abgebrochene Manuskript wirklich lange liegen lassen und schon fast vergessen. Als ich mich dann doch mal aufraffen konnte und reingelesen habe, war ich überrascht, dass es gar nicht so schlimm war, wie ich es mir schon seit Monaten ausgemalt hatte. Die erste Hälfte war überraschend gut, die zweite allerdings tatsächlich Schrott. :P

Ein anderes Mal hat mich der Tod einer meiner Figuren eiskalt erwischt. Ich wusste die ganze Zeit über, dass einer meiner Gegenspieler ins Gras beißen würde. Ich wusste es sogar, als ich die Szene angefange hatte, die sein letzter Auftritt war - und dann habe ich die Worte runtergetippt, hab ihn sterben lassen, und wie gebannt auf den Absatz gestarrt bis mir die Tränen über die Wangen gekullert sind. Bis zu seinem Tod war mir gar nicht bewusst gewesen, wie gern ich diesen Gegenspieler eigentlich gehabt hatte.

Ansonsten passiert es mir auch öfter, dass ich völlig vergessen, was ich so an Details in meine Geschichten packe und bin dann öfter mal positiv überrascht, was mir da alles eingefallen ist. Je länger ein Projekt liegt, desto mehr passiert mir das. Ich habe beim Schreiben manchmal ein Hirn wie ein Nudelsieb, aber irgendwie finde ich es dann doch wieder lustig, dass ich mich später beim Lesen selbst überraschen kann. :rofl:
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Turiken am 06. August 2018, 09:06:32
Oh ja, das ist ein toller Fred!

Richtig überrascht hat mich bei meinem Debütroman, wie sehr ich mit einem der Antagonisten mitgelitten habe. Ein fieser, bösartiger Mistkerl, der ohne Zögern über Leichen geht, junge Frauen misshandelt, sich selbst der Nächste ist, Eide bricht ... und am Ende doch nur ein großer Junge ist, der das Unrecht, das ihm selbst widerfahren ist, auch anderen angedeihen lassen wollte. Selten hat mich eine selbst geschriebene Figur innerlich so zerrissen wie der Mann ohne Gesicht.
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Ilva am 06. August 2018, 19:41:51
Was für eine wunderbare Idee für einen Thread und was für tolle Geschichten!

Ich hab als Langsam- und Bauchschreiber einmal den NaNo geschafft (50'000 Wörter in einem Monat). Vermutlich bleibt es auch bei dem einen Mal.  ;D  Aber es war ein tolles Gefühl. Am meisten Freude hatte ich, als ich eine göttliche Eingebung hatte, die sämtliche meiner Plotstränge auflöste. Ich sag nur, bau ein paar Monster ein und alles klärt sich von alleine.  :wolke:

Zitat von: zDatze am 05. August 2018, 23:37:38
Ansonsten passiert es mir auch öfter, dass ich völlig vergessen, was ich so an Details in meine Geschichten packe und bin dann öfter mal positiv überrascht, was mir da alles eingefallen ist. Je länger ein Projekt liegt, desto mehr passiert mir das. Ich habe beim Schreiben manchmal ein Hirn wie ein Nudelsieb, aber irgendwie finde ich es dann doch wieder lustig, dass ich mich später beim Lesen selbst überraschen kann. :rofl:
Haha, das passiert mir manchmal auch. Ich vergesse die Namen von der Hälfte des Romanpersonals, deren Haarfarbe sowieso, und was ich alles an Andeutungen in den Entwurf gepackt habe. Man könnte sie ja irgendwann verwenden. Nur müsste man dann noch wissen, dass man etwas angedeutet hat.  :d'oh:

Zitat von: Leann am 03. August 2018, 07:14:29
Nur schade, dass ich sie töten musste.
Ein Satz, den - hoffentlich - nur ein Autor so sagt.  ;D
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: DunkelSylphe am 06. August 2018, 22:42:03
Ich schreib jetzt auch mal was nach gefühlten Ewigkeiten aus dem Sommerloch  ;D

@Maubel: Nein, den Ravenblood-Thread kannte ich noch nicht. Der bringt mich leider noch nicht weiter. Ich vermute mal, das ist einer der privateren Teile des Forums, die mir (noch?) nicht zugänglich sind  ;)

@Fledermaus:

[/quote] Aber zum Thema Überraschungen - kennt ihr das, wenn man alte Texte von sich selbst liest, und dann plötzlich überrascht über die eigenen Plot-Twists ist, weil man das alles schon längst wieder vergessen hatte? :rofl:
[/quote]

OMG, das kenne ich sooo gut! Ich dachte immer, ich bin die Einzige, die ihren eigenen Twists, Character Backstorys etc. vergisst. Ist manchmal eine richtig angenehme Überraschung, das alte Zeug aufzunehmen, sodass einem der Mund aufklappt: "Das hab ICH geschrieben?!"  :o

Du hast das ja anscheinend auch mit dem Vergessen @zDatze. Total lustig.

Weil auch ein paar über sterbende Charaktere geschrieben haben und wie nah ihnen deren Tode gegangen sind – ich hab mich da mal mit dem Gegenteil überrascht. Bei einer Figur, die in der ersten Fassung sterben sollte, habe ich festgestellt, dass ihr Tod nicht richtig ist, sie überleben MUSS. Ich hab Monate gebraucht, um darauf zu kommen, und war die ganze Zeit völlig blockiert bei dem weiteren Manuskript. Erst als mir klar wurde, dass der Charakter überleben muss, konnte ich rasend schnell zu Ende schreiben.

Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Maubel am 06. August 2018, 23:13:07
@DunkelSylphe Ah bestimmt. Aber das ist das nächste, zu dem du Zugang hast. Also noch etwas Geduld  ;D
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Lana am 25. Oktober 2018, 09:43:45
Hallo Ihr Lieben,

ich bin sehr überrascht darüber, dass ich tatsächlich nach zwei harten Monaten Schreibmarathon (für mich) 80.000 Wörter neben Arbeit, Kindern, Haus, Hund und Familie, Terminen und und und geschafft habe.
Weiterhin bin ich von mir selber absolut überrascht, dass es mir dadurch mittlerweile fehlt mich täglich an meinen Laptop zu setzen und zu tippen, wenigstens die vorher ausgerechneten Sollwörter.
Es ist fast wie eine Sucht geworden und das gefällt mir sehr gut. ich habe das Schreiben in meinen Alltag eingebaut und mich lassen die Kinder auch mal in Ruhe, wenn sie sehen, dass ich am Laptop bin.
Ich bin überrascht darüber, dass ich jedem erzähle, dass ich ein Buch schreibe und das ich im Whats app meinen aktuellen Wortcount, Schnipsel und andere - für mich - wichtige Dinge in den Status setze. Die Leute sprechen mich darauf an und ich fühle mich gut dabei.
Die Blicke anderer interessiert mich nicht mehr, ich nehme nur noch die Leute war, die sich aufrichtig interessieren und sich mit mir freuen.

Ich wachse über mich hinaus und das überrascht mich.

LG Lana
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Marta am 25. Oktober 2018, 19:07:30
@Lana: Das klingt großartig. Weiter so!  :jau: :jau: :jau: Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es eigentlich ganz leicht ist, wenn man es nur macht. Also eigentlich. Ich hatte Anfang des Monats noch eine Mini-Schreibkrise, weil ich zu lange pausiert habe.  ;D

Bei meinem aktuellen Projekt gab es gerade eine Überraschung. Eine Nebenfigur erzählte plötzlich, dass jemand versucht hätte, einen Mönch mit einer Schaufel zu verprügeln (Zu ihrer Verteidigung: Es war kein sehr netter Mönch). Und ich dachte gleich "Witzig, das klingt nach der Schwester von xy. Aber die ist doch ganz woanders." Ein paar Seiten später fing wieder jemand damit an. Was soll ich sagen: Sie war's. Und es passte perfekt in die Geschichte.
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Lana am 25. Oktober 2018, 21:08:41
Marta. solche Dinge kenne ich.
Ich habe meiner letzten Protagonisten einfach so und ohne darüber nach zudenken, den Nachnamen "Löwen" gegeben.
Und da steht sie auf der Alm, nach dem sie panische Angst gehabt hat und ein Mann ihr das Leben vor der Gras kauenden Kuh gerettet hat. Da fragt er sie, wie sie heißt. Sie sagt Löwen und er ruft Wo?... Den Witz versteht man wahrscheinlich nur im Zusammen hang, wenn man weiß, dass er sich als ganz tollen Witzbold sieht und sie damit zur Weißglut bringt. Aber es hat super gepasst zu dem Zeitpunkt und ist einfach so entstanden.

Natürlich ist es im Grunde ganz einfach. Wenn man es will, schafft man es. Punkt. Aber die eigene Courage und die Konsequenz macht einem manchmal ziemlich Angst.

LG Lana
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Cat am 29. Oktober 2018, 08:31:46
Im Grunde sehe ich beim Schreiben einen ständigen Prozess des "über sich hinauswachsens" - zumindest geht das mir persönlich so. Hätte man mir vor vier Jahren gesagt, dass ich mal schreiben und sogar veröffentlichen würde, hätte ich denjenigen wohl ausgelacht :')
Die größte Überraschung war für mich die Erfahrung, ein Teil des Kurzgeschichtenromans "Saint Falls - Märchen aus der Stadt des Verbrechens" zu sein. Nie hätte ich gedacht, dass ich mich mitsamt meiner Charaktere in einer dreckigen, von Kriminalität dominierten Stadt wiederfinden würde. Ich habe zwei Geschichten für dieses Buch geschrieben und vor allem in der zweiten habe ich Grenzen überschritten, die ich nie für möglich gehalten hätte.

Mittlerweile bedeutet meine Autorentätigkeit, dass ich mich ständig aufs neue selbst überrasche. Ich werde für Projekte angefragt, wo ich zunächst denke: "Shit! Das kriegst du nie hin!" und dann setze ich mich hin und beiße mich durch. Das macht dann auch ein bisschen stolz :)
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Lana am 30. Oktober 2018, 07:00:47
Cat: ich weiß was du meinst.

Durch mein eigenes für mich erstelltes Projekt merke ich mit jedem Tag, dass ich über mich hinaus wachse. Was ich im ersten Buch noch falsch gemacht habe, versuche ich im zweiten besser zu machen. Meine Schreibstimme entwickelt sich und das beobachte ich total gerne...

LG Lana
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: DunkelSylphe am 31. Oktober 2018, 00:15:59
Hab mich in letzter Zeit rar gemacht im Forum wegen Bachelor-Arbeit und neuem Buch – danke fürs Wiederbeleben, @Lana! Total schon zu lesen, ich freue mich für dich  :D
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Deven am 12. November 2018, 23:51:03
@Lana ich kann mich mit deinem letzten Post sehr identifizieren, auch ich erlebe immer wieder, wie ich an jedem neuen Buch wachse und das darauf nur noch besser wird, als das zuvor. :)

Wobei ich mich letztens erst so richtig selbst überrascht hatte war bei der Vergabe von Namen für meine Charaktere. Ich suche selten Namen für ihre Bedeutungen heraus, weil mir oft einfach ein Name auf der Zunge liegt, der für mich einfach passt. Kürzlich suchte ich wieder nach einem Namen mit einer bestimmten Bedeutung und habe mal aus Jucks die Namen eingegeben, die ich aus dem Bauch heraus vergeben hatte und war völlig verblüfft, dass die Bedeutung der Namen perfekt zu den Charakteren passen!

Esther bedeutet biblisch so viel wie ein verstecktes Geheimnis
Richard mein Protagonist bedeutet starker Herrscher.
Nico, der antagonist, der einst über ihn obsiegte ist eine Abwandlung der griechischen Göttin des Sieges
Arthur, sein jüngerer Bruder, der sich gegen ihn auflehnt bedeutet im portugiesischen so viel wie Nobel/couragiert.

Das erstaunt mich bis heute.
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Erin am 20. November 2018, 21:47:49
Mir fallen da spontan zwei Dinge ein. Eines wäre da, dass ich, als ich gerade erst mit Schreiben meines ersten Buches angefangen hatte, plötzlich feststellen durfte, dass alle Puzzleteile zusammen passten. Und dabei bestand der Plot zu dem Zeitpunkt mehr oder weniger nur aus mir zufällig und zusammenhangslos gekommenen Ideen. Das hat mich sehr positiv überrascht. Denn hätte das nicht zusammengepasst, hätte ich das ganze Buch so gut wie neu schreiben und dabei nur ein paar wenige Szenen vom alten Exemplar übernehmen können! ...nicht, dass ich das inzwischen nicht sowieso getan habe. :D Aber das war dann aus anderen Gründen! ...und ich werde es wieder tun. Mann. Ich mag Überarbeitungen nicht. :wart:
Die zweite Sache war, dass ich letztens so eine Kurzgeschichte geschrieben und am Ende dann festgestellt habe, dass diese keinen einzigen Dialog enthielt. Kein noch so kleines Bisschen von wörtlicher Rede hab ich darin verwendet. Und das, obwohl ich sonst eigentlich dazu tendiere in Geschichten den Dialog fast ermüdend häufig einzubauen... Naja. :)
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Wildfee am 23. November 2018, 17:06:53
Ich bin grade heute von mir selbst überascht.
In der lokalen Ausgabe unseres Wochenblattes ist ein kleiner Wettbewerb, ein Adventskrimi in 4 Teilen und man soll nun das 2. Kapitel schreiben. Max. 500 Worte bis Sonntag.

Und was mache ich? Anstatt wie sonst weiterzublättern, zücke ich den Kuli, schnappe mir einen Block und habe innerhalb von 30min. die geforderten Worte hingezaubert.
Lese grade nochmal drüber und bin dabei, es abzuschicken...

Muss am Nano liegen. Scheint hochgradig ansteckend zu sein  :engel:
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: kathy am 27. November 2018, 16:12:23
Ich finde das Schöne am Schreiben eigentlich, dass man sich immer wieder selber überraschen kann  ;D
Die größte Überraschung hatte ich vor kurzem, als ich eine Horrorszene geschrieben habe, von der ich gedacht hatte, dass ich sie nie schreiben könnte.
Eine andere sehr große Überraschung habe ich mit 13 erlebt, als ich mein allererstes Buch fertiggestellt hatte, denn ich hätte nie gedacht, dass ich dazu in der Lage wäre.

Aber auf dem Weg des Schreibens haben sich immer wieder neue Überraschungen eröffnet (ungewöhnliche Plots, Dinge, von denen man nie gedacht hätte, dass man sie könnte; ...)
Titel: Re: Wann habt ihr euch selbst beim Schreiben überrascht
Beitrag von: Lana am 29. November 2018, 06:14:05
Zitat von: Deven am 12. November 2018, 23:51:03
@Lana ich kann mich mit deinem letzten Post sehr identifizieren, auch ich erlebe immer wieder, wie ich an jedem neuen Buch wachse und das darauf nur noch besser wird, als das zuvor. :)

Wobei ich mich letztens erst so richtig selbst überrascht hatte war bei der Vergabe von Namen für meine Charaktere. Ich suche selten Namen für ihre Bedeutungen heraus, weil mir oft einfach ein Name auf der Zunge liegt, der für mich einfach passt. Kürzlich suchte ich wieder nach einem Namen mit einer bestimmten Bedeutung und habe mal aus Jucks die Namen eingegeben, die ich aus dem Bauch heraus vergeben hatte und war völlig verblüfft, dass die Bedeutung der Namen perfekt zu den Charakteren passen!

Esther bedeutet biblisch so viel wie ein verstecktes Geheimnis
Richard mein Protagonist bedeutet starker Herrscher.
Nico, der antagonist, der einst über ihn obsiegte ist eine Abwandlung der griechischen Göttin des Sieges
Arthur, sein jüngerer Bruder, der sich gegen ihn auflehnt bedeutet im portugiesischen so viel wie Nobel/couragiert.

Das erstaunt mich bis heute.

Das kenne ich auch nur zu gut.
ich habe den ersten Satz geschrieben und während dessen ist mir der Name Franzi Löwen eingefallen.
Der Witz ist, irgendwann stellt sie sich einem Mann vor mit "Löwen" und er dreht sich um und fragt "Wo?"
Dieser flache Witz passt gut zu diesem Charakter und hätte ich nicht von Anfang an diesen Namen genommen, dann wäre der Witz nie zustande gekommen.