[Medizin] [erledigt] Blutverlust bei Verlust Gliedmaßen

[KaPunkt]

Ihr Lieben,

ich habe gegoogelt, aber dort erfahre ich nur, wie ich die Wunde versorge und was ich bei hohem Blutverlust tun soll, nicht, mit wieviel Blut ich rechnen kann.
Meine persönliche medizinische Ratgeberin ist gerade nicht erreichbar, also frage ich hier:

Situation: Einem alten, recht fitten Mann wird mit einer scharfen Klinge in einer Bewegung der Arm unterhalb des Ellenbogen sauber abgeschnitten. Er steht zu dem Zeitpunkt aufrecht.
Wie stark blutet das?

Ich gehe von pulsierendem Blut aus, (durch die Arteria radialis) und mehr oder minder starkem tropfen von den kleineren Blutgefäßen. Lässt sich der Fluss aus den verschiedenen Blutgefäßen unterscheiden? Oder ist das eher ein gleichmäßiger Strom? Wie groß wird die Pfütze wie schnell?

Er wird relativ schnell relativ kompetent versorgt, also, Druckverband und so.
Der Mann ist wie gesagt recht fit und gehört zur "Ich fahr mich selbst zur Notaufnahme"-Kategorie. Kippt er um? Wenn ja, wann?
Direkt danach?
Nach einer Minute Blutverlust? Nach fünf?

Liebe Grüße,
KaPunkt

[Luna]

Ich bin da absolut Laie, aber ich denke, eine pauschale Aussage kann nicht getroffen werden.

Klar, nach zu viel Blutverlust kippt er um und ist dann auch bewusstlos. Aber nicht sofort. Viel mehr kommt es zu einem Schockzustand, wo man so halb bei Bewusstsein ist.

Problematisch ist es, wenn der Blutverlust zu hoch wird, das führt zum Tod. Ich bin mir gerade nicht sicher, wo die grenze liegt, aber es gibt einen Grund, weshalb man beim Blutspenden nur so 0,5 L - meine ich - entnimmt. Damit fühlt man sich auch schon leicht matschig.
Laut Thieme ist ein Blutverlust von 40% tödlich und muss sofort behandelt weren. Bei ca. 4,5 bis 6 Litern - rechnen wir mal mit 5 L, ist nach 2 L Blutverlust ziemlich schnell Exitus.

und 20%, also 1 L ist auch schon ein kritischer Status.

Schauen wir uns also den Arm an. Der Blutverlust aus den kleineren Adern ist, denke ich, vernachlässigbar, gerade auch weil das von der Hauptschlagader ja erst in die kleinen verteilt wird - und das wird eher problematisch werden.

Hier ist auch zu beachten, dass ein schnitt längs zur Ader viel problematischer ist, als ein Schnitt der Quer ist. Der Körper kann durch verengen der Blutgefäße gegensteuern und so den Blutverlust verringern.

Gehen wir jetzt mal von einem Blutverlust von 10 mL pro Sekunde aus, ich denke das ist ein angemessener Wert, dann wwürden ohne Behandlung 200 Sekunden vergehen, bis die kritischen 2 L erreicht sind. Also grob 3 Minuten.

Klingt für mich plausibel, und dass man schnell reagieren muss. Schockzustand setzt natürlich früher ein. Sagen wir mal eine Minute. Ich denke, da wird dein Prota nicht selbst zum Krankenhaus fahren können sondern sich Hilfe suchen müssen.

[Christopher]

Ich kann nur von meiner militärischen Erste-Hilfe Ausbildung berichten. Da gab es grobe Werte an Blutverlust, mit denen man rechnen kann. Ich meine, für den Unterarm war das 0,5-1L (bei Abtrennung/Amputation).

Lebensbedrohlich ist ein Blutverlust bei einem Erwachsenen angeblich ab 1,5L, natürlich abhängig von Größe, Gewicht etc. aber dasselbe gilt ja für den Verlust bei Amputation.

Wenn er natürlich ewig unbehandelt damit rumläuft, nicht mal abdrücken kann etc, dürfte es schnell ein Problem werden. Gesprochen wird in der Regel von der "goldenen ersten/zehnten Minute bzw Stunde". Je nachdem wie schnell eine erste Hilfe erfolgt, ist das mehr oder weniger ein Problem.

Aber wie gesagt: Nur Laienwissen.

[Volker]

Aus dem Military-Bereich werden 30 Sekunden kolportiert, in denen man ein Tourniquet (CAT) angelegt haben soll, bevor man riskiert ohnmächtig zu werden.

[KaPunkt]

Danke ihr Lieben!
Was ihr sagt, deckt sich sehr gut mit meinem Plot.
Er darf noch einmal versuchen, anzugreifen nach dem Motto "Na warte!", wird umgehauen und dann versorgt. Dass sollte gut in die erste Minute reinpassen.

Hier kann geschlossen werden.

Liebe Grüße,
KaPunkt