Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Drachenfeder am 14. November 2008, 12:05:00

Titel: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Drachenfeder am 14. November 2008, 12:05:00
Das Schreiben ist in all den Jahren so selbstverständlich für mich geworden. Ein Lebensinhalt. Ich könnte mir nicht vorstellen je den Stift hinzulegen. Klar habe ich noch andere Hobbys, doch keines ist so groß, so weitläufig und so fesselnd wie das Schreiben. Viele wissen das von mir gar nicht, andere verstehen es nicht und ein paar wenige finden es klasse. Ab und an merke ich, dass das Schreiben mein Leben irgendwie beinflusst. Eigentlich denke ich nur ans Schreiben. Auf der Arbeit überlege ich ob ich heute Abend lieber etwas Plotte oder etwas ausformuliere. Ob ich wieder zum Roman gehe oder doch mich an die Kurzgeschichte setze. In der Bahn hole ist meinen Block raus und sobald ich unterwegs bin kommen mir neue Ideen. Ich glaube ich bin verflucht, verrückt?? Wer weiß. Ab und an glaube ich das wirklich. Wenn ich so über meinen großen Roman nachdenke... es ist irgendwie so real geworden. Ich lebe, leide und liebe mit meinen Figuren. Oder bin ich doch etwas... gaga? Auf alle Fälle weiß ich, dass auch wenn ich nie Erfolg mit meinen Werken haben werde, die Feder des Drachen immer in Bewegung bleibt.

Wie geht es Euch? Ist das Schreiben euch genauso wichtig? Seit ihr auch so verrückt? Ist es eine Art Lebensinhalt? Oder doch einfach "nur" ein Hobby. Da nehme ich jetzt unsere Zirkler die schon Erfolge damit haben mal raus - bei euch kenn ich die Antwort *g*
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: gefion am 14. November 2008, 12:48:14
Hallo Drachenfeder!
Wie schön, diesen Beitrag von dir zu lesen. Gerade jetzt, gerade heute. Ich habe eben ein Kapitel beendet und will nun den PC runterfahren und was Praktisches tun - und fühle mich müde vom Schreiben und weiß doch, ich werde weitermachen. Weil es ein Teil meines Lebens ist, seit 9 Jahren schon. Und ich hätte auch weitergemacht, wenn ich noch nichts veröffentlicht hätte (wobei das nur Kleinverlagsachen sind).
Dafür wird man dann oft schief angeschaut - wieso tust du das, obwohl du nichts daran verdienst?
Das kann ich nicht erklären. Darum ja ist es so schön, wenn da jemand wie ich fühlt. Jemand, der allen Widrigkeiten zum Trotz dieselbe Leidenschaft spürt. Ich glaube, das ist die wahre Kreativität, die sich von nichts und niemandem aufhalten lässt. Ihr einziges Ziel ist gewissermaßen der Entstehungsprozess.

Wunderbar, dass du es genauso genießen kannst wie ich.
:winke:
Gefion
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Aidan am 14. November 2008, 12:57:42
Hallo Drachenfeder!

Ich schreibe ja noch nicht so lange, aber Geschichten habe ich mir immer ausgedacht und ein Leben ohne sie erscheint mir unmöglich und grau. Und das Schreiben bedeutet mir immer mehr, wird immer wichtiger und ich würde am liebsten nichts anderes tun. Ich habe sehr viele Dinge, die mich davon abhalten, und immer wieder merke ich, dass ich innerlich nicht bereit bin, weil mich anderes drückt, aber ein guter Tag ist ein Tag, an dem ich schreiben konnte.

Ich bin wohl genauso verrückt wie du, denn auch ich trage meine Figuren überall mit hin, sammel neue Ideen und fahre lieber mit dem Zug als mit einem Auto längere Strecken durch die Lande, weil ich in der Zeit schreiben kann.

Die Geschichten sind für mich essentieller Lebensinhalt und ich würde mir wünschen, dass aus meinem Lieblingshobby eines Tages mehr wird.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Coppelia am 14. November 2008, 14:01:49
Das kann ich alles nur unterschreiben, mir geht es wie euch. Ich bin eine von der Sorte, die lieber die Dreiviertelstunde Fußweg zur Uni im Regen geht als mit dem Bus zu fahren, weil ich dann mehr Zeit zum Geschichtenausdenken habe. Geschichten waren schon immer das Wichtigste in meinem Leben, und mein wichtigstes Ziel, auch weiterhin mit ihnen leben zu können. Auch die Figuren aus meinen Geschichten sind sehr wichtig für mich. Sie sind ein bisschen wie Freunde oder Familie, obwohl ich beides natürlich auch ohne Geschichten habe. Ich kann mir nicht vorstellen, jemals ohne Geschichten zu leben, um mal melodramatisch zu sein. Ich sehe absolut keine Alternativen für mich. Es würde mich total fertigmachen.
Ich sehe jetzt, wie es mich fertig macht, dass ich seit Wochen absolut keine Zeit mehr zum Schreiben habe. Ich halte das kaum aus und leide ziemlich vor mich hin. Zum Glück geht es wohl nicht ewig so weiter und auch dieses Semester ist irgendwann vorbei. Ich bin während des Examens um halb 6 aufgestanden, um noch bis 8 zu schreiben, bevor ich den restlichen Tag lerne, aber da ich jetzt um 6 schon los muss, habe ich auch diese Zeit nicht mehr. Ich merke es sehr stark.
Ich glaube aber nicht, dass ich irgendwann wirklich NUR noch schreiben will. Dann würde mir das Input fehlen, das ich brauche, um meine Geschichten auch wirklich zu schreiben. Ich bin mir sicher, auch diese Stresszeit werde ich irgendwann angemessen verarbeiten. Natürlich hoffe ich trotzdem, dass ich Schriftstellerin werden kann. Ob hauptberuflich, das weiß ich noch nicht. Ich will jeden Tag stundenlang schreiben, aber ich will deswegen nicht nur aus mir selbst schöpfen müssen.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Aidan am 14. November 2008, 14:09:06
Du hast schon recht, auf Dauer wäre nur noch Schreiben wohl etwas zuviel. Obwohl ich noch einige Jahre brauchen werden, um halbwegs alles aufzuarbeiten, was sich in meinem Schädel angesammelt hat.

Für mich sieht es halt so aus, dass ich durch die Kinder auf jeden Fall noch lange, lange Zeit viel anderes Programm haben werde. Ich würde nur gerne den Haushalt zugunsten des Schreibens abgeben. Nur - das wird wohl ein ewig unerfüllter Wunsch sein. Und die vier Stunden pro Woche, die ich in meinem gelernten Beruf arbeite - nun ja, die zählen für mich nicht unbedingt gegen die Schreibzeit. Die könnte man als Hobby selbst als Vollzeitschriftsteller noch unterbringen. :)
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Rumpelstilzchen am 14. November 2008, 15:20:36
Im Grunde geht es mir auch so, dass ich immer dabei bin mir unterwegs neue Geschichten auszudenken oder alte in meinem Kopf zu perfektionieren. Doch zurzeit habe ich so gut wie keine Zeit zum Schreiben und merke, wenn ich länger nichts geschrieben habe, dass dieses "Phänomen" nachlässt. Das Schreiben hat schon irgendwas von Suchtfaktor, wenn man längere Zeit nichts geschrieben hat und auch keine Zeit hatte über das Schreiben und Geschichten nachzudenken, braucht man es nicht mehr so.
Ich hoffe zwar, dass sich das jetzt nach nächster Woche endlich wieder ändert, aber nicht ganz schon schlimm wird wie vorher. Denn meine Juni/Juli Phase grenzte schon fast an Besessenheit, da bin ich nur noch nach Hause gekommen und Laptop an. Das war es dann für den rest des Tages. Meine sozialen Kontakte haben in dieser Zeit sehr gelitten.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Aarous am 14. November 2008, 16:40:16
Ich kann mich den meisten hier anschließen, Geschichten zu erfinden ist ein wichtiger Teil meines Lebens, und auch wenn ich genug Freunde und auch andere Hobby habe, ohne all dieser Charaktere würde mir was fehlen.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: felis am 14. November 2008, 16:50:01
Dann will ich mal eine Gegenstimme abgeben.  ;) Ich habe viele Jahre lang überhaupt nicht geschrieben sondern gemalt und erst vor einigen Jahren das Malen wieder gegen das Schreiben eingetauscht. Ich will nicht ausschließen, dass die Waagschale irgendwann einmkal wieder in Richtung malen kippt, aber im Moment sieht es jedenfalls nicht danach aus.  ;)
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Luisa am 14. November 2008, 17:27:04
Hallo!

Also ehrlich gesagt halte ich mich fast für zu jung, um sagen zu können, dass das Schreiben ein Teil meines Lebens ist. Immerhin habe ich noch mindestens vier Fünftel meines Lebens vor mir.
Aber es hat mich schon immer zum Schreiben und Lesen gezogen, deswegen würde ich es auf keinen Fall als vorrübergehende Phase bezeichnen.
Es ist nicht so, dass ich keine Woche überlebe, ohne zu schreiben und ich habe ja auch ein anderes Hobby, das Zeit beansprucht. Aber gleichzeitig brauche ich meine eigene Welt, meine Charas, meine Geschichten, meine Wörter. Dass ich sehr lange nicht geschrieben habe, merke ich oft daran, dass ich beginne, alles was ich tue in Gedanken in ganzen Sätzen und möglichst mit sprachlicher Eleganz zu umschreiben. Da kann das Warten auf das morgendliche Toast wirklich dramatisch werden. 
Außerdem sind diese Geschichten ein Ort, an den man sich zurückziehen kann, wenn einem der Rest der Welt zum Hals raushängt. Und natürlich auch, wenn mit dem Rest der Welt alles okay ist und man einfach nicht auf den Spaß verzichten will, den es macht, zu schreiben. Da komme ich wieder an die Stelle, an der ich mich frage, warum schreiben Spaß macht und ich weiß es wirklich nicht genau...
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Ary am 14. November 2008, 18:33:44
Hi,
früher war das Fantasy-Rollenspiel ein extrem wichtiger Teil meines Lebens. Ich lebte teilweise mehr im Spiel als in der Realität, grübelte dauernd darüber nach, was mein Charakter wohl als nähstes anstellen würde, um aus der blöden Situation, in die er sich reinmanövriert hatte, wieder herauszukommen, und ich war immer kurz vor einem tränenreichen Zusammenbruch, wenn die geliebte Spielrunde mal ausfiel.
Inzwischen habe ich kaum noch Leute um mich, die so spielen, wie ich, und denen ausgeprägtes Charakterspiel wichtiger ist als schnelle Action.
Zuerst war Schreiben für mich ein Festhalten an den geliebten Rollenspielcharakteren. Ich habe die Geschichte unserer Abenteurer aufgeschrieben und war immer der Meinung, ohne ein Rollenspiel als Vorlage gar nicht schreiben zu können. Inzwischen merke ich aber auch, wie viel Spaß es macht, ganz eigene, neue Geschichten zu erfinden und Protagonist und Antagonist (sozusagen "Held" und "Spielleitercharakter") zugleich zu sein, in die Seelen der Guten wie der Bösen zu blicken.
Ich habe viel, vielleicht zu viel Fantasie, und die braucht ein Ventil. Ich kann ohne Rollenspiel leben, wenn ich schreiben kann, aber wenn ich weder das eine noch das andere hätte, das wäre schlimm für mich.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Sooky am 14. November 2008, 19:16:17
Hm...
Ich hatte schon seit ich lesen kann den Traum, Schriftstellerin zu werden. Zuerst habe ich nur Ideen nachgemacht oder Bücher fast wie nachgespielt, aber dann begann meine eigene Fantasie zu wachsen und ich habe mir in der Schulpause immer vorgestellt, in einer anderen Welt Abenteuer zu erleben. Und momentan geht ohne Schreiben gar nichts mehr.
Und wenn ich gar nichts sage, meine ich auch gar nichts. Ich leide momentan an schrecklichen Rückenschmerzen, die davon kommen, dass ich zu viel am Schreibtisch hocke, und doch kann ich mich nicht dazu bewegen, den Rechner zu verlassen und etwas anderes zu tun (oder im Bett zu liegen), weil ich meine Finger nicht von meiner Geschichte lassen kann. Und so knie ich vor dem Bildschirm und hoffe, dass meine Schmerzen sich von selbst kurieren.
Also ja: Ich bin schreibsüchtig. Meine Charaktere sind meine Kinder, mein Leben, mein Alles, meine Welt ist mein Zuhause.  Ich könnte mir nicht vorstellen, nicht zu schreiben.  :jau: Fantasie ist mein Lebenselexier.

...zumindest noch. Vielleicht ändert es sich ja mit der Zeit.  ;)
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Melian am 14. November 2008, 20:06:37
Ich falle da dann wohl ein wenig aus der Menge. Für mich ist Schreiben unwahrscheinlich schwer!  :wums: Wenn ich das entsprechende Worddokument hochlade und schreiben will fühle ich mich im ersten Moment vollkommen leer. (Oder übervoll!) Ich bin zu sehr in dieser Welt und zu wenig in der geschriebenen. Wenn ich dann erst mal angefangen habe (meist muss ich erst eine Seite lesen) läuft es, doch nach einer bis zwei Stunden geht nichts mehr. Dann bin ich emotional und kognitiv erschöpft. Diese Zeit ist je nach Szene nicht unbedingt schön aber intensiv und innerlich befriedigend. Schreiben ist für mich tatsächlich anstrengend und nicht etwa entspannend und doch will ich nicht ohne. Manchmal denke ich jedoch, dass ich mich mehr über das fertige Wort freue als über den Weg dorthin.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Coppelia am 14. November 2008, 20:14:09
Ne, das geht mir auch so ... hat doch niemand gesagt, dass es einfach ist, oder? Oder doch? Dass es einfach ist, kenne ich auch fast überhaupt nicht, hab ich bisher nur bei einem einzigen Roman erlebt. Alles andere war beim Schreiben immer ein echter Kampf. Lassen kann ich's trotzdem nicht.
Das ist ja auch der Grund, wieso ich bei extremem Stress nicht schreiben kann ... Schreiben ist anstrengend und ich hab nicht endlos Energie. Wenn ich sie schon verpulvert hab, ist nix mehr übrig zum Schreiben.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Drachenfeder am 14. November 2008, 20:49:41
Oh wie schööön so viele Antworten, sooo viele Seelenverwandte  ;D

Nein, keiner sagt das Schreiben leicht ist. Nur manchmal geht es schwerer und manchmal weniger schwer. Schreiben ist eine Achterbahn. Hat positive und negative Seiten. Ich habe immer Panik vor Blackouts. Da ist so eine tolle Idee, ich setze mich hin und... es geht nichts. Meine Hand schreibt nicht, meine Kopf (wie schon mal erwähnt) ist total leer. Ein grausames Gefühl. Ich entscheide mich dann oft nur für Stichpunkte, dann lege ich alles hin und mache etwas anderes. Aber da ist immer, immer diese Stimme in meinem Kopf: SCHREIBEN!  :wums: Die will einfach nicht raus, aber sie soll ja auch bleiben. Ich gehe mit meinem Hobby voll auf. Es ist mein Ausgleich zur Arbeit, vom Alltag. Meine eigene Welt die ich aber auch gerne teile.

Gemalt/Gezeichnet habe ich auch, irgendwann gegen das Schreiben eingetauscht. Ab und an will ich dann auch mal wieder malen, nur ich hab es irgendwie verlernt. Außerdem könnte ich ja in dieser Zeit ein paar Szenen plotten *g*

Mit meiner besten Freundin rede ich schon so als wären meine Charaktere echt. Sie fragt mich oft "Was macht Josh? Was hat Sinayh als nächstes vor?" total verrückt aber es macht so viel Spaß  ::)
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Churke am 14. November 2008, 23:48:40
Für mich ist Schreiben vor allem eines: Fertig werden.
Wenn ich erst mal angefangen habe, dann bin ich süchtig, die Story fertig zu kriegen. Aber wenn ich nix angefangen habe, dann kann ich gemütlich die Füße hoch legen und fernzappen.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Grey am 15. November 2008, 11:24:37
Zitat von: Drachenfeder am 14. November 2008, 20:49:41
Mit meiner besten Freundin rede ich schon so als wären meine Charaktere echt. Sie fragt mich oft "Was macht Josh? Was hat Sinayh als nächstes vor?" total verrückt aber es macht so viel Spaß  ::)

:psssst:
Das ist nicht verrückt ... deine Charaktere sind wirklich echt ... ;)

Oh ja, ich weiß, ich heule ja auch immer rum, weil ich nichts so umgesetzt kriege wie ich es gern hätte (aber immerhin merke ich, dass ich besser werde - auch was wert ::) ).
Aber mit dem Schreiben ist das so eine Sache ... ich meine, wo soll ich denn sonst hin mit dem ganzen BLABLABLA das da ständig durch meinen Kopf schwirrt? So viele Leute auf einen Haufen, etliche davon unglaublich gesprächig ...

Und ... na ja. Wie soll ich sagen. Die sind halt auch meine Freunde. Ich unterhalte mich durchaus auch des öfteren mit Grey, und trink ein Bier mit ihm, wenn er sich mal bei mir blicken lässt. Wenn ich Iaido ausfallen lasse, hab ich Khamui gegenüber ein ganz fürchterlich schlechtes Gewissen. Ich rauche eine mit Raphael oder schimmel mit Ray aufm Sofa rum.
Alles sowas. Kurz: Ich hab sie einfach viel zu gern, um ihre Geschichten NICHT zu erzählen. Und es ist auch viel zu aufregend. Denn viele Geschichten werden ja auch erst dann klar, wenn man sich entschlossen hat, sie aufzuschreiben. ;)
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Manja_Bindig am 15. November 2008, 12:56:29
Ich will eines Tages vom Schreiben leben können. Alles, was ich bis dahin tue, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, ist Mittel zum Zweck.

Und ich glaub, um so ein verrücktes Ziel zu haben, muss man schon ein bisschen wie vom Schreiben besessen sein. Ich bin es seit meinem 6. Lebensjahr und seitdem hat sich das nur kontinuierlich verstärkt...
Und langsam komm ich an einen Punkt wo ich sage: "Hm... eines Tages bist du ganz sicher gut genug, um vom Schreiben zu leben - der Tag kommt langsam näher."

Und... sagt es was aus, dass ich bei der Wahl zwischen ner Verabredung und nem Schreibabend sicher nicht die Verabredung nehme?
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Coppelia am 15. November 2008, 13:02:19
ZitatUnd... sagt es was aus, dass ich bei der Wahl zwischen ner Verabredung und nem Schreibabend sicher nicht die Verabredung nehme?
Ui ... das kommt mir bekannt vor ... so hab ich jahrelang gelebt, bis mir klar wurde, dass ich viel zu wenig Freunde habe. Dann hab ich mir vorgenommen, in so einem Fall IMMER die Verabredung zu nehmen. Seitdem habe ich Freunde. Aber ich kenne das und weiß, wie schwer es ist, dagegen anzugehen.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Drachenfeder am 15. November 2008, 13:11:43
Hmm... also das mit den Freunden kommt mir auch sehr sehr bekannt vor. In der Zeit meines ersten Wettbewerbes kam ich in ganz schönen Zeitdruck und habe an den Wochenenden mich an den Schreibtisch gesetzt und meinen zwei "besten Freundinnen" abgesagt. Ich habe aber auch erklärt das ich in ca. 3 Wochen wieder mit feiern gehen kann. Das hat die nicht interessiert. Das Schreiben fanden die eh immer blöd und waren stock sauer auf mich. In dieser Zeit habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht was für mich Freundschaft bedeutet. Und ich kam auf das Ergebnis das diese Zwei nicht meine Freundinnen waren  :-\ (obwohl ich das schön öfter dachte) Was sind Freunde wenn man nicht mit ihnen reden sondern nur Partymachen kann. Das ist nichts!! Meine Freunde müssen das Schreiben nicht mit mir teilen, aber es akzeptieren und verstehen das es mir wichtig ist. Mittlerweile habe ich eine Freundin die mich versteht und es sogar ein wenig mit mir teilt. Zumindest das darüber reden. Mittlerweile habe ich wenige Freunde, aber die die ich habe definieren sich mit >Wahre Freundschaft< Lieber wenige dafür richtige.

Und wenn ich mal sage "Mich hat das Schreibfieber gepackt, ich muss heute Abend in meine Welt versinken" dann ist das ok, denn sie weiß ich nehm mir auch Zeit für sie.
Außerdem ist sie oft dran schuld wenn ich auf der Arbeit ständig dran denke was ich noch schreiben will - sie ist meine Muse *g*
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Manja_Bindig am 15. November 2008, 13:48:26
@Coppi: Ein Großteil meines Freundeskreises ist künstlerisch und schreiberisch tätig, wenn ich mit denen zusammen bin, geht es thematisch immer irgendwie um das, was grad am Laufen ist. Man tauscht sich aus, fängt an, miteinander zu plotten und zu planen - das meine ich eigentlich auch nciht mit Verabredung, weil ich mit denen immer spontan zusammenkomme. Und vor allem sind es Menschen, mit denen ich auch eine Weile still sein kann.

Eigentlich war eher gemeint, dass mich irgendwer aus der Uni, mit dem ich nie zu tun habe, auf ein Abendessen einlädt, weil er mein Gesicht recht niedlich findet und mich für süß und harmlos hält(harharhar)... oder dass eine Arbeitskollegin mit der ich nie rede, meint, unbedingt mit mir einen trinken gehen zu müssen, "weil es sich ja so gehört"(was juckt mich, was sich so gehört? Ich arbeite mit der Person zusammen, weiter muss ich den Kontakt nun echt nicht vertiefen).

Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Coppelia am 15. November 2008, 13:55:48
ZitatEin Großteil meines Freundeskreises ist künstlerisch und schreiberisch tätig, wenn ich mit denen zusammen bin, geht es thematisch immer irgendwie um das, was grad am Laufen ist.
Oh, da hast du aber Glück! :) Das ist toll! Ich kannte nie Leute, die sich auch für das Schreiben interessiert haben, und auch meine jetzigen Freunde tun es nicht bis auf eine. Das macht mir aber nichts aus. Früher habe ich Party machen gehasst, aber dank meiner Freunde finde ich es jetzt doch ganz nett. ;D Ich finde es nicht so wichtig, dass meine Freunde auch schreiben, obwohl es natürlich nett ist. Aber irgendwie erweitern gerade diejenigen meinen Horizont, die ganz andere Hobbies und Denkweisen haben.
(Aber ich glaube, wenn einige Zirkler näher dran wohnen würden, hätte ich ganz schnell ein paar beste Freunde mehr :innocent:)
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Möchtegernautorin am 16. November 2008, 11:23:47

Im Grunde kann ich mich der Übermacht hier nur anschließen :)
Auch ich habe mir wohl schon immer Geschichten ausgedacht, wenn auch verhältnismäßig spät im Gegensatz zu einigen anderen mit den Schreiben wirklich angefangen habe. Aber ich möchte es mir nicht mehr wegdenken. Weder das Singen, noch das Zeichnen hat mich jemals so gepackt, wie das Schreiben. Ist auch oft genug, dass ich mir mehr Gedanken um meine Charaktere und Geschichten mache, als um etwas anderes – zum Leidwesen meines Gatten manches Mal. Er spinnt zwar mit, aber wohl nicht so intensiv eingenommen, wie ich.

Aber ich merke es immer ungemein, wenn ich ein paar Tage keine Zeit hatte, weiter zu denken, zu planen, mir was auszudenken, wie auch immer. Meine Denkpausen auf der Arbeit zum Beispiel, in denen ich zehn, fünfzehn Minuten einfach mal etwas tippe oder wenn ich Abends einfach noch mal eine halbe Stunde mit Musik abtauchen will.
Und im Zuge dessen gestehe ich auch ein, dass das Schreiben für mich wirklich einfach ist <hüstel> Es bietet mir nämlich die entscheidene Entspannung in all dem Stress, den ich so um mich herum habe. Mir fällt es unglaublich schwer, mich zu entspannen, wenn ich weiß, es ist noch dieses und jenes zu tun, da bin ich froh, wenn ich einfach mal eine kleine ,,Schreibpause" einlegen kann. Klar, ist auch Denkarbeit und wenn ich etwas einfach so hinschreibe noch lange nicht perfekt, aber das macht einfach Spaß :) Deswegen genieße ich auch meine zwei Stunden Zugfahrt, wenn ich zur Arbeit muss.

Mit meinen Freunden und meiner Familie kommt das Schreiben eigentlich nur selten in Konflikt. Meine Familie weiß, dass ich einfach öfter Zeit brauche, um zu schreiben und von vielen Freunden kann ich auch nicht sprechen, denn mir haben eigentlich immer ein paar gute gereicht und die fordern mich nicht jedes Wochenende auf irgendwas mit ihnen zu machen.
Von daher habe ich da kein Problem mit, das Schreiben einfach mal Schreiben sein zu lassen und was mit Freunden oder Familie zu machen. Und wenn's zu viel wird und ich dann doch lieber was tippen möchte oder so, dann sage ich halt ab. Wie gestern :engel:
Im Zuge dessen weiß ich aber auch, dass ich mich wohl eher nicht zur Berufsautorin eignen würde. Ich brauche auch etwas anderes nebenher, sonst gerät alles bei mir ins Stocken. Das habe ich deutlich gemerkt, als ich arbeitslos war.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Falckensteyn am 20. November 2008, 13:04:02
Hallo liebe Drachenfeder

So, endlich finde ich auch mal die Zeit, meine Gedanken festzuhalten. Ein schönes Thema hast Du hier angeschnitten!

Schreiben tue ich schon sehr lange, aber vorwiegend tat ich dies entweder geschäftlich, also im kaufmännischen Bereich, oder ich schreibe meine Gedanken in mein Tagebuch nieder. Im "zarten" Alter von 22 Jahren hatte ich nämlich plötzlich die Idee, meine Gedanken und Eindrücke aus dem Militärdienst festzuhalten und niederzuschreiben. Nachdem der Militärdienst vorbei war, fehlte mir dann plötzlich was. Also schrieb ich weiter Tagebuch und habe das bis heute festgehalten.

Schon damals hatte ich die Idee, ein Buch zu schreiben. Aber mehr als einen mageren Plot und einen holprigen Start in ein erstes Kapitel habe ich damals nicht geschafft.

Die wahre Liebe zum Schreiben wuchs bei mir wie ein kleines Pflänzchen. D.h. zuerst wuchsen in mir die Ideen und Eingebungen, und irgendwann war der Wunsch da, um zu schreiben. Seither schreibe ich, wann immer es die Zeit mit erlaubt. Motiviert bin ich immer, aber meistens halten mich andere Verpflichtungen wie Beruf, Familie oder auch Arbeit im Haus oder Garten davon ab, mich meiner Muse hinzugeben.

Als "Sucht" würde ich es jedoch nicht bezeichnen. Ich merke zwar, dass ich manchmal in einen richtigen Schreibrausch gerate und sich in meinem Kopf noch Stunden nach dem Schreiben alles um die Geschichte und die Charaktere dreht, aber je länger ich mal nicht schreibe, desto schwieriger fällt es mir leider auch, meine Gedanken auf "meine Schreibwelt" zu fokussieren. Leider. Je mehr ich mich mit etwas befasse, desto mehr lebe ich darin, je länger ich von etwas entfernt bin, desto schwieriger wird es auch.

Mit dem Schreiben selbst habe ich keine Probleme. Kaum ist mein Word-Manuskript-File offen, gehts auch gleich los. Das kommt bei mir wohl vom Tagebuchschreiben her. Da schreib ich auch immer drauflos, was mir grad durch den Kopf jagt. Also ist das wohl eine Art Routine bei mir. Die Frage ist aber bloss, ob meine ganzen Traumwelten, die ich da niederschreibe, mein Schreibstil und alles was dazugehört, eines Tages bei der Leserschaft auch ankommt  ::)

Liebe Grüsse

Falckensteyn
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Hanna am 22. November 2008, 13:54:03
Hallo Drachenfeder!

Der Titel "Sehnsucht: Schreiben" ist so schön gewählt! Ich schreibe nun auch schon, seit ich sechs bin und Romane seit ich 12 oder 13 bin. Und es ist mir immer so gegangen: wenn ich etwas Großes fertig gestellt habe, fiel ich danach in ein Loch. Einige Monate lang schreibe ich wie besessen. Es gibt nichts Anderes. Alles daneben wird vernachlässigt. Ich steigere mich da total rein und ich liebe es!

Aber wenn ich fertig bin, ist es, als wäre ich verkatert. Einige Monate lang bin ich dann völlig leer. Da geht gar nichts. Jedes Wort muss ich mir abringen. In dieser Phase befinde ich mich gerade jetzt und ich hasse es!

Ich habe eine so große Sehnsucht danach, wieder zu schreiben, aber es klappt einfach nicht. Das ist furchtbar frustrierend, zumal ich wie Manja vorhabe, einmal davon zu leben und immer dnke: einem Profi sollte das nicht passieren.

Mein Fazit: Schreiben ist Himmel und Hölle zugleich. Und auch ich könnte nie und nimmer ohne leben.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Drachenfeder am 22. November 2008, 17:51:32
Ich denke auch Profis haben solche Phasen. Nur können die sich damit besser auseinander setzen, da ihr Beruf auch das Schreiben ist.

Ich kenne das auch selbst - diese Tiefs, die furchtbarne Blackouts und Schreibblockaden, doch durch den Alltag, also Beruf, Haushalt usw. finde ich es noch schwerer wieder hinein zu kommen. Habe mich schon oft zwingen müssen mich hinzusetzen, denn eigentlich hatte ich gar keine Zeit. Aber das gezwungene Schreiben ist auch nichts. Wenn mir wieder so etwas passiert lasse ich es einfach und warte bis der Funke wieder da ist. Der kommt oft schneller als man denkt
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Nycra am 25. November 2008, 17:23:55
So, bevor ich mich für heute ausklinke gebe ich auch noch meine Erfahrungen zum Thema zum Besten.

Wie in meiner Vorstellung schon beschrieben sind schreiben und lesen der Motor, der mich morgens überhaupt aus dem Bett kommen lässt. Ich schreibe wirklich, wirklich, wirklich jede freie Minute (ergo auch im Büro, wenn ich Leerlauf habe), wenn ich nicht grad lese. Anfangs hatte ich immer das Gefühl, in Bus und Bahn angestarrt zu werden, doch mittlerweile ist es mir egal.

Schreiben ist für mich Sinn und Zweck geworden, umso schlimmer fand ich es, als ich vor einiger Zeit mit meiner ehem. Arbeitgeberin ein Fachbuch-Projekt verwirklichen musste. Ich war für die komplette Qualitätskontrolle und das Layout verantwortlich. Verbrachte mehrere Tage, Stunde um Stunde mit formatieren, korrekturlesen etc. so dass ich ungelogen keine Lust auf schreiben und lesen hatte.

Dabei fehlte mir das. Ich habe mich gefühlt, als hätte man einen Teil von mir amputiert und einfach irgenwo liegen lassen. Umso glücklicher war ich, als ich mich selbst wieder aufraffen konnte, endlich wieder zu schreiben. Wisst ihr, es lag nicht einfach daran, dass ich keine Zeit hatte. Mir fehlte der Antrieb, ohne gleich eine Schreibblockade zu sein. Es war einfach nur grauenhaft. Und so anders als vor 3 Jahren, als ich eine Blockade hatte, in der mir nicht ein einziger Satz gelingen wollte. 1 ganzes Jahr lang!

Ich bin definitv besessen. Anfangs fand mein Mann das schon merkwürdig  :hmhm?:, dass ich immer einen Zettel und Stifte dabei hatte, jeder Computer sofort annektiert wurde und ich losgekritzelt/tippt habe. Jetzt lässt er mich in Ruhe schreiben, hat mir meinen eigenen Laptop geschenkt, damit ich wenigstens neben ihm sitzen kann. Der Fernseher wird leise gemacht oder er geht einfach zum Nachbarn. Ach ja, Fußball ist wunderschön, für ihn, denn dann kann ich in Ruhe meinem Hobby fröhnen.

Meine Freunde konnten zunächst gar nichts damit anfangen. Außer meiner Schwester gab es niemanden, der bereit gewesen wäre, mich zu unterstützen. Erst als ich ihnen gesagt habe, wie könnt ihr etwas verstehen, dass ihr nie gelesen habt, haben sie nachgegeben und sich angeschaut, was ich mache. Heute wundert sich niemand mehr, wenn ich von meinen Charas als Personen spreche und erkläre, was der oder die heute grad wieder angestellt haben...

Ihr seht, ihr seid definitv nicht alleine und die Sehnsucht zu Schreiben hat hier auch gerade wieder zugeschlagen.....

Nycra

Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Schreiberling am 26. November 2008, 14:58:00
Dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben  :)

Als ich angefangen habe zu schreiben, habe ich erst nur wenig und selten geschrieben, dann wurde es immer mehr und heute verbringe ich zwar nicht meine ganze Freizeit mit dem Schreiben, aber den größten Teil davon. Damals konnte ich mir gar nicht vorstellen, was es später für ein großer Teil meines Lebens sein wird.
Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass es mich jemals so glücklich machen wird, doch wieder einmal hatte ich mich getäuscht. Denn das Gefühl, wenn ich eine Szene zu Ende geschrieben habe, ist unglaublich. Danach bin ich glücklich und laufe mit einem entspanntem Lächeln auf dem Gesicht durch das Haus.

Das mit dem Block und Stift überall hin mitnehmen kenne ich nur zu gut, ich glaube, ich würde nicht einmal mehr zum Briefkasten ohne Stift und kleinen Notizblock gehen.   :D

In meiner Klasse haben auch alle erst schief geguckt, als sie das mit dem Schreiben mitbekommen haben, doch inzwischen haben sie es akzeptiert und fragen immer, woran ich arbeite, oder ob sie schon in einer Geschichte vorkommen.
Es tut gut zu wissen, dass da Menschen sind, die es, wenn nicht verstehen, wenigstens akzeptieren und Anteil an meinem Hobby nehmen, so als wäre es für sie nichts anderes als Mitglied im Fußballverein zu sein.

Liebe Grüße,
Schreiberling
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Judith am 26. November 2008, 20:23:43
Bei euch klingt das alles so toll. Bei mir ist das völlig anders. Früher wollte ich immer schreiben und habe immer gewartet, bis endlich die Schule aus war und ich schreiben konnte.
Jetzt muss ich mich eher zum Schreibtisch prügeln. Ich mag zwar normalerweise meine Ideen und meine Charaktere, aber mir gefällt trotzdem nie etwas von dem, was ich schreibe. Es macht mir meistens auch keinen Spaß, sondern ist eine Quälerei. Warum ich trotzdem schreibe, weiß ich nicht so genau. Ich hab halt immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich lange nicht schreibe, und das treibt mich dann doch wieder zu meinen Geschichten. Außerdem lassen mir meine Charaktere meist keine Ruhe. Aber so wie früher, dass ich darauf brenne weiterzuschreiben, ist es jetzt nie.  :(

Irgendwie muss ich aber wohl doch besessen sein vom Schreiben, sonst würde ich nicht etwas machen, das mir keinen Spaß macht und in mir immer als ein "du musst" anstatt "ich will" nagt.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Sarah am 27. November 2008, 23:04:18
Hi

so ein Mist, jetzt habe ich mir den ganzen Tag vorgenommen, heute hier etwas über mein Verhältnis zum Schreiben zu schreiben, und dann das: Es hakt, es knirscht: Mein Schreibmuskel ist verspannt. Das hier ist jetzt bestimmt der dritte Versuch. So ist das eben, so geht's. Ich muss mich warm schreiben, ohne Rücksicht, ob dabei ein sinnvoller Satz heraus kommt, ohne Beachtung von Grammatik und Rechtschreibung (im Moment bemühe ich mich sehr nicht zu viele Fehler in diesem Text zu produzieren) Wo will ich eigentlich hin? Ach, ja: Schreiben, Schreiben, Schreiben ...

So könnte ich jetzt noch ungefähr die nächste halb Stunden sinnlos auf die Tasten hauen, vielleicht würde ich dabei auf ein paar Gedanken stoßen, die mir eine Richtung geben. Trotzdem fühlt es sich gut, hier zu sitzen und einfach zu schreiben. Warten bis sie angeflogen kommen: die Satztauben und Wortkolibris. Schreiben! Ich kann einfach nicht mehr ohne. Auch wenn ich meistens dummes Zeug schreibe, oder wenn ich denke, du hast eh nichts der Welt mitzuteilen, keiner will es lesen, trotzdem schreibe ich. Wenn ich ein paar Tage nicht geschrieben habe, fehlt etwas, ich habe ein schlechtes Gewissen, vor mir selber, und zur Zeit ganz schlimm wegen Antanas, Rambald und Maral, die zur Zeit meine Hauptfiguren sind, eigentlich denke ich fast ständig an sie.

Mir fällt schreiben nicht leicht. Oft habe ich Angst vor dem weißen Monster, mir fällt nichts ein, trotzdem will ich schreiben, trotz aller Zweifel, wie so ausgerechnet ich auf die wahnwitzige Idee verfallen konnte, mit dem schreiben anzufangen. Mein Verhältnis zum Schreiben kommt am besten in einer Aussage eines bekannten amerikanischen Journalisten zum Ausdruck: "Keiner meiner Kollegen liebt das Schreiben, aber alle lieben, was sie geschrieben haben" So geht es mir auch oft.

Für mich ist Schreiben mehr eine Bessenheit, etwas von dem ich nicht lassen kann, seitdem ich es bekommen habe. Manchmal nervt das. So wie gestern Abend. Da hatte mich gerade zum Schlafen ins Bett gelegt. Ich grübelte über Rambald. Und auf einmal war er da: Dieser coole Satz, der aufgeschrieben werden wollte. Also raus dem Bett, noch mal an den Schreibtisch. Kaum hatte ich mich wieder hingelegt und das Licht ausgemacht, ging das Rattern im Kopf schon wieder los ...

Wie gesagt: Ich könnt jetzt noch Stunden so weiter labbern  :D und ihr müsstet alles lesen  :ätsch:

Ich mach es Kurz: Schreiben? Auf jeden Fall  ;D Immer leicht? Leider nicht  :wums: Harte Arbeit? Viel zu oft  ??? Und sonst? Schreiben  :vibes:

:winke:

Sarah
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Geli am 28. November 2008, 09:36:07
es ist schön für Euch ... Ihr habt zum Schreiben offenbar alle Zeit

ich nicht.

Mein Arbeitstag beginnt um 5:30
er endet theoretisch um 16:15

bis ich aber
- eingekauft habe/nach Hause gefahren bin/Sonstiges erledigt habe
- meine Mutter (Pflegestufe 1) versorgt habe
- gekocht habe /im Sommer im Garten war (klar, ohne mich funktioniert er nicht)
- den Haushalt erledigt habe (meinen und Teile für meine Mutter)

... ist es mindestens 22:00 Uhr.

VIELLEICHT bin ich dann noch bis Mitternach fit genug zum Schreiben
trotzdem habe ich in den letzten 3 Jahren immerhin einen ganzen Roman geschrieben

so sieht es aus!
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Coppelia am 28. November 2008, 10:15:36
Zitates ist schön für Euch ... Ihr habt zum Schreiben offenbar alle Zeit

Nein ... ich nicht, und ich weiß, dass es auch manchen anderen hier so geht.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: felis am 28. November 2008, 10:22:34
Ich schließe mich da mal an. "Eigentlich" hab ich auch keine Zeit zum Schreiben.
Ich bin selbsständig mit entsprechenden Arbeitszeiten (50 bis 70 Wochenstunden) und habe zudem noch Pferde. Schreibzeit muss ich mir echt klauen - Abends zwischen 9 und 10h oder während Wartezeiten am Flughafen oder in der Bahn bei Geschäftsreisen.
aber wenn man etwas wirklich willo, dann gehts auch.  ;)
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Coppelia am 28. November 2008, 10:37:04
Ich glaub ja, dass das, was einen eigentlich vom Schreiben abhält, wenn man viel zu tun hat, ist die geistige Erschöpfung. Vor allem dann, wenn man sich wegen anderer Leute, der Zukunft "oder solchen Sachen" Gedanken macht. ;) Dann kann man sich nämlich kaum noch auf ausgedachte Dinge konzentrieren. Ich konnte selbst mit einem Minimum an Zeit (morgens von halb 5 bis 6, ab und zu etwas mehr, aber nie einen freien Tag) noch in ca. einem halben Jahr einen Roman schreiben, weil ich häufig darüber nachdenken konnte, während ich tagsüber andere Dinge erledigen musste. Dann brauchte ich mich nur noch hinsetzen und aufschreiben, was ich mir ausgedacht hatte (Überarbeiten natürlich nicht mitgerechnet). Jetzt, wo ich genauso wenig Zeit habe oder vielleicht sogar mehr, mache ich mir aber ständig Sorgen und Gedanken wegen aller möglichen Leute und Geschehnisse, für dich ich auf einmal verantwortlich bin. Es ist das erste Mal, dass ich so eine Verantwortung trage, vorher war ich immer nur für mich selbst verantwortlich. Ich merke, dass mir eigentlich die "Gedankenfreizeit" fehlt, nicht die Stunden fürs Aufschreiben.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Abakus am 28. November 2008, 10:40:10
Schreiben? Was ist das? Ach so, ja klar, das Gekritzel auf einem weißen Blatt Papier.  ;) Seit Beendigung meines Manuskripts, vor mehr als zwei Monaten, habe ich nichts mehr geschrieben, nur noch recherchiert. Jetzt warte ich nur darauf, irgendwann einmal Post von Verlag oder Agentur zu bekommen.

Zum Schreiben hatte ich bislang sehr viel Zeit. Aber seitdem ich Teamleiter bin, hat sich das auch schon relativiert. Und wenn mich mein Teammanager weiterhin zu Höchstleistungen treibt, bleibt für die Recherche auch kaum noch Zeit. Wenn man denn mal von Überstunden absieht, die ich unter anderem Montag nutzen werde, da ich dort live und in Farbe vor Ort recherchieren werde. *freu*  :vibes:
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Drachenfeder am 28. November 2008, 13:35:43
Zeit habe ich eigentlich auch keine.
Genau wie bei dir Geli fängt mein Tag extrem früh an und hört immer spät auf. Dazu kommt natürlich der Haushalt, die Familie usw. Aber ich versuche trotzdem mir Freiräume zu schaffen.
In der S-Bahn, auf Autofahrten, mal ein paar Stunden am Wochenende, in der Mittagspause. Es ist alles möglich!
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Hanna am 28. November 2008, 17:28:29
Zeit hätte ich vielleicht tatsächlich noch, aber die Kraft ganz sicher nicht. Mein Söhnchen weckt mich recht früh am Morgen, dann geht es zur Arbeit - manchmal nehme ich ihn sogar mit, weil wir noch keinen Kindergartenplatz haben - wieder nach Hause, Haushalt will auch gemacht sein, ab und an will ich auch meinen Freund mal sehen und wenn das alles erledigt ist und ich schreiben könnte, fallen mir beim Solitärspielen die Augen zu. Oder mich plagen mal wieder irgendwelche Wehwehchen, die meine Krankheit sich für mich hat einfallen lassen.

Ich habe auch seit der Beendigung meines letzten Buches nicht mehr wirklich geschrieben. Ab und zu flammt es mal auf, aber es hält nicht lange vor. Doch es fehlt mir! Es macht mich wahnsinnig, nicht schreiben zu können. Ich fühle mich wie ein eingesperrter Tiger. Irgendetwas gärt in mir. Ich warte darauf, dass es aus mir herausbricht, aber inzwischen warte ich schon ziemlich lange und meine Prots schweigen mich an und jeder Satz ist harte Arbeit.

Aber irgendwann kommen auch wieder bessere Zeit ... irgendwann ...
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Sarina am 28. November 2008, 17:36:25
Ich kenne die Sehnsucht auch. Zwischen Uni und Aushilfsjob ist die Zeit wirklich knapp. Also schreibe ich in den Unipausen, in Lernpausen und wenn ich sonst noch Zeit erübrigen kann.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Manja_Bindig am 04. Dezember 2008, 19:17:53
Gestern haben wir im "Reading&Writing"-Kurs eine Übung bekommen.
"Write about your first love."

Nun ja... da keine meiner Beziehungen von wirklicher Bedeutung waren, war ich ehrlich und habe über meine erste und wohl einzige große Liebe geschrieben...
Schreiben.

Das Ergebnis fand ich nicht SO schlecht, deshalb findet man es HIER (http://siberianchan.deviantart.com/art/First-love-105397503)...
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Lila am 04. Dezember 2008, 20:55:33
Zitat von: Coppelia am 28. November 2008, 10:37:04Ich glaub ja, dass das, was einen eigentlich vom Schreiben abhält, wenn man viel zu tun hat, ist die geistige Erschöpfung. Vor allem dann, wenn man sich wegen anderer Leute, der Zukunft "oder solchen Sachen" Gedanken macht. ;) Dann kann man sich nämlich kaum noch auf ausgedachte Dinge konzentrieren. Ich konnte selbst mit einem Minimum an Zeit (morgens von halb 5 bis 6, ab und zu etwas mehr, aber nie einen freien Tag) noch in ca. einem halben Jahr einen Roman schreiben, weil ich häufig darüber nachdenken konnte, während ich tagsüber andere Dinge erledigen musste. Dann brauchte ich mich nur noch hinsetzen und aufschreiben, was ich mir ausgedacht hatte (Überarbeiten natürlich nicht mitgerechnet). Jetzt, wo ich genauso wenig Zeit habe oder vielleicht sogar mehr, mache ich mir aber ständig Sorgen und Gedanken wegen aller möglichen Leute und Geschehnisse, für dich ich auf einmal verantwortlich bin. Es ist das erste Mal, dass ich so eine Verantwortung trage, vorher war ich immer nur für mich selbst verantwortlich. Ich merke, dass mir eigentlich die "Gedankenfreizeit" fehlt, nicht die Stunden fürs Aufschreiben.

Ich muss sagen, Coppelia, damit sprichst du mir aus der Seele! Die Sehnsucht zu schreiben ist groß. Sehr groß sogar! Ich habe ja eigentlich schon immer geschrieben und als ich noch jünger war ging mir das von der Hand wie Butter.
Umso schlechter ist mein Gewissen heute, wenn ich, beim ins Bett gehen, feststelle, dass ich schon wieder nichts, oder kaum etwas, geschafft habe. Dann könnte ich mir mal wieder in den Hintern treten. Denn eigentlich will ich doch nichts anderes machen! Was also, frage ich mich dann natürlich, hält mich dann davon ab? Und es ist, denke ich, genau das, was Coppelia schreibt. Uni, Nebenjob, Fitness, Haustiere, Finanzen, Familienmitglieder, Zukunftspläne (oder viel mehr -ängste...), Verantwortung. Das nagt ganz schön und das leider nicht zu knapp. Es kommt so selten vor, dass ich den Kopf mal nicht voll habe mit irgendwelchen Sorgen, Problemen, Aufgaben, Erledigungen und so weiter, und sofort. Da nützen mir auch sämtliche musischen Geistesblitze nichts, die ich dann zwischendurch mal habe. Die notiere ich mir dann zwar akribisch und liste sie alle fein säuberlich am Computer auf, aber ans Schreiben ist dabei noch längst nicht zu denken. Leider...! :schuldig:

Natürlich habe auch ich nicht gerade die Freizeit für mich gebunkert. Das wäre ja zu schön! Aber ich denke, dass selbst wenn ich ein bisschen mehr Zeit hätte, mir das sicherlich kaum nützen würde. Denn so hätte ich vielleicht ein-zwei Stunden mehr am Tag, aber die blockierenden Gedanken, ala "Du musst eigentlich noch dies und jenes machen!" oder "Was machst du denn jetzt da und damit?" oder "Da und dorthin gehend musst du dich noch entscheiden!", die sind dann trotzdem noch da. Und leider ist diese Art von Gedanken weitaus nervtötender und hartnäckiger, als die Muse, die dann ja doch ab und zu nochmal vorbeiflattert. :seufz:

Ich habe ja ernsthaft schonmal überlegt, mich einfach mal für ein paar Wochen oder Monate in irgendeine verlassene Skihütte irgendwo mitten in den Bergen zu verdrücken, wo ich wirklich meine Ruhe habe, wo mich niemand stören kann und wo ich wirklich einfach mal richtig entspannt abschalten kann. Da würde es sicher auch mal mit dem Schreiben klappen. Aber so ist es leider echt schwer nicht ständig mit der Nase auf irgendwelche Lappalien gestoßen zu werden, die einem die Gedankengänge blockieren.
Wahrscheinlich sollte ich auch einfach mal meinen Laptop mit in die Uni nehmen und mich in jeder freien Minute hinsetzen und dort schreiben. Wenn ich unterwegs bin fallen mir nämlich eigentlich immer die besten Sachen ein und ich laufe zu Höchstformen an. Aber sobald ich dann wieder zu Hause bin möchte ich am liebsten von nichts mehr was wissen und der anfängliche Enthusiasmus ist dahin. :gähn: Ich habe nur irgendwie so Schiss, dass man mir den Laptop klauen könnte oder, dass er kaputt gehen könnte. :-[ Hier zu Hause steht er ja immer wohl-behütet auf meinem Schreibtisch, da kann also nicht viel passieren. Außerdem ist er ja nun auch nicht mehr der jüngste, das Schätzchen.

Ach, die Sehnsucht. Doch, es ist eindeutig Sehnsucht, die mich treibt, wenn auch nicht immer sehr weit. Aber ich bin zum Glück trotz allem eine Optimistin und deshalb der festen Überzeugung, dass es irgendwann endlich klappen wird, dass ich mir irgendwann endlich mal nicht mehr so viele Sorgen machen muss. Und dann, da bin ich mir sicher, klappt es endlich auch (regelmäßig) mit dem Schreiben. :psssst:
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Jara am 04. Dezember 2008, 21:53:11
Ja, wer von uns hier kennt sie nicht, die Sehnsucht?
bei mir ist es im Moment zeitmäßig so schlimm, dass ich tatsächlich angefangen habe, einen schreibblock überall mit hin zu nehmen. Nicht wie sonst für Blitzeingebungen und Recherche, sondern tatsächlich um richtig an meinem roman weiterzuschreiben.
Wer, wie ich dazu neigt, das Geschriebene gleich darauf wieder zu verwerfen und es zu überarbeiten, weiß, was das für ein Problem ist. Gar nicht davon zu sprechen, dass es doppelte Arbeit macht, alles abzutippen.
Ja ja, man ist schon wirklich bereit große Preise dafür zu zahlen zu schreiben. Und was ist es, das uns dazu bringt?
Klar, unsere Freundin, die gute, alte Sehnsucht. Sie ist daran Schuld wenn wir eines Tagrs unsere Seele wegen des Schreibens verkaufen. Sofern wir das nicht schon getan haben ;D
Grüße,
Jara
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Alaun am 10. Mai 2009, 17:46:22
Ich hatte mal eine relativ lang andauernde Phase, in der ich nicht geschrieben habe. Das waren fast 2 Jahre. Ich habe (ehrlich gesagt) keine Ahnung, wie ich damals klargekommen bin. Jetzt, wo das Schreiben wieder fest in mein Leben integriert ist, gehts mir wesentlich besser. Und je mehr ich schreibe, desto mehr steigt auch das Bedürfnis, unbedingt weiterzuschreiben. Ich kann nicht ausschließen, dass sich irgendwann auch mal wieder eine Blockade oder Unlust einstellt (wer kann das schon), aber ich bin mir sicher, dass auch diese Zeit dann wieder nur eine Phase wäre. Wenn ich mir vorstelle, ich dürfte den Rest meines Lebens nicht mehr schreiben, läuft es mir kalt den Rücken herunter...
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Amber am 10. Mai 2009, 18:58:15
Bei mir ist die Sehnsucht immer dann am größten, wenn ich gerade megamäßig im Stress bin und überhaupt keine Zeit zum Schreiben habe. In den letzten Wochen war ich in einer Lernphase, währenddessen habe ich gut 30 Seiten in meinem Notizbuch vollgekritzelt. Da ich Literaturwissenschaft studiere, musste ich mich auch ständig mit Gedanken beschäftigen, die mich fast automatisch aufs Schreiben und auf meine eigene Geschichte brachten. Das Schöne an solchem Stress ist, dass er das Gehirn stimuliert. Nur wenn er dann plötzlich weg ist, weiß ich auf einmal gar nichts mehr mir anzufangen, sitz da und denke.... "Ach, jetzt wirklich?" Plötzlich mag ich nicht mehr und will mich vorm Schreiben drücken. Aber wenn ich dann mal angefangen habe, kann ich auch lange nicht mehr aufhören. Zwischendurch muss ich auch mal leben - klar -, damit ich überhaupt was zu erzählen habe. Aber die Geschichte ist irgendwie immer da.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Mrs.Finster am 10. Mai 2009, 19:33:56
Das Thema habe ich ja noch gar nicht gesehen  :hmmm:

Schreiben ist für mich, wie die Luft zum Atmen. Auch wenn es  Phasen gibt, in denen ich keinen Elan finde mich an mein Werk zu setzten, denke ich darüber unentwegt nach. Stelle mir Szenarien vor und den bildlichen Verlauf meiner Geschichte. Ich stelle mir vor wie ich selbst durch meine Länder reite und entfliehe so ein Stück dem grauen Alltag. Unbewusst ist es wie eine zweite Heimat geworden, die ich um nichts in der Welt mehr missen möchte  :)

Ein Stück weit würde ich sogar behaupten, Autoren führen auf gewisse Art und Weise ein erfüllteres Leben.
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Schreiberling am 10. Mai 2009, 19:55:50
Schreiben möchte ich auf gar keinen Fall in meinem Leben vermissen müssen, aber ich kann auch gut mal, wenn ich keine Lust/Ideen/Inspiration habe ein zwei Monate Pause machen. Aber irgendwann drängt es mich dann doch wieder und ich bin ausgeglichener und entspannter, wenn ich schreibe.

Zitat von: Mrs.Finster am 10. Mai 2009, 19:33:56
Ein Stück weit würde ich sogar behaupten, Autoren führen auf gewisse Art und Weise ein erfüllteres Leben.

Finde ich auch, aber nicht nur Autoren, sondern allgemein Menschen, die etwas haben, was einem viel bedeutet, einen Ausgleich zum Alltag bildetet und sie glücklich macht.
Für meinen Bruder ist das Football, für mich schreiben und für einen dritten sind es Waldspaziergänge. Jedem das seine.

Liebe Grüße,
Schreiberling
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Romy am 10. Mai 2009, 20:52:29
Ich habe auf jeden Fall eine bessere Laune und allgemein bessere Grundstimmung, wenn ich jeden Tag ein bißchen was geschrieben, oder mich sonstwie mit meinen Schreibprojekten beschäftigt habe, auch wenn ich gerade etwas anderes tue - als wenn ich tagelang total uninspiriert bin oder keine Zeit habe und deshalb nichts zustande kriege.  :)
Titel: Re: Sehnsucht: Schreiben
Beitrag von: Evenia am 14. Mai 2009, 18:00:48
Ich bin vielleicht nicht ganz so süchtig wie du, aber auch ich denke oft ans Schreiben, in Situationen in denen ich das eigentlich nicht tun sollte  ;D Zum Beispiel saß ich vor ein paar Tagen in einer Lateinklausur (Die übrigens nicht wirklich gut gelaufen ist.. ) und dachte mir, wie verschwendet diese Zeit ist, wenn ich doch zu Hause am Laptop sitzen und Schreiben könnte. Besonders Extrem ist das beim Fahrradfahren  ;D Da fallen mir aber meistens Gedichte und son Kram ein, den ich zu Hause schon wieder vergessen habe.. Und Anfänge von Büchern  ;D  Und eine gute Laune bekomm ich auch davon.