Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Das Sprachbastelboard => Thema gestartet von: Derexor am 05. Juni 2010, 15:36:09

Titel: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Derexor am 05. Juni 2010, 15:36:09
Ich bin mir nicht ganz sicher ob das hier rein gehört, ich glaube sogar fast das gehört eher in den Workshop, aber wie gesagt ich weis es nicht. Deswegen nicht hauen. :-\

Nun zum Thema. In letzter Zeit beschäftigt mich eine Sache besonders. Ich lese viele Bücher und sehe immer wieder das dort mit den Absätzen gespielt worden ist. Also das z.B. eine Zeile nur einen gesprochenen Satz beinhaltet. Als Beispiel:
Derexor legte seine zitternden Hände auf die Tastatur und fing an zu schreiben. Er stockte.
"Wo soll ich das hinmachen?"
Überlegte er laut.

Meine Frage dazu ist. Wird das von den Verlagen/Lektoren/usw. gemacht oder ist dafür der Autor verantwortlich?
Falls der Autor dafür verantwortlich ist. Gibt es da besondere Regeln? Oder macht man das einfach so wie es einem gefällt?
Wenn man nämlich die ganzen Absätz wegmacht, dann kommt man auf viel weniger Seiten.

Mit lieben Grüßen,
Derexor
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Moa-Bella am 05. Juni 2010, 15:43:21
Ehrlich gesagt finde ich diese Formatierung ein wenig ungewöhnlich, ich glaube, darauf bin ich noch nie gestoßen. Eher würde ich das hier schreiben:

Derexor legte seine zitternden Hände auf die Tastatur und fing an zu schreiben. Er stockte.
"Wo soll ich das hinmachen?", überlegte er laut.


Einfach weil mich diese Bruch stören würde, dass der Satz, der einen konkreten Bezug zum Gesprochenen hat, in der nächsten Zeile steht. Ich mache es generell so, dass ich in der jeweiligen Situation abwäge, was mehr Sinn macht. Wenn das zuvor geschriebene zum Gesprochenen wenig Bezug hat, dann mache ich einen Absatz. Bei Sätzen, die zwischendurch beschreiben, was passiert, kommt es darauf an, ob das jetzt der Sprecher macht oder nicht. Wichtig ist, dass es nicht zu Irritationen kommt, wer jetzt was sagt. Solche Sätze wie oben würde ich aber generell nie in die nächste Zeile setzen.
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Sprotte am 05. Juni 2010, 15:45:42
Im Dialog erfordert jeder Sprecherwechsel einen Absatz.
Dein Beispiel sieht so ein bißchen komisch aus.
Korrekt müßte es sein:
Derexor legte seine zitternden Hände auf die Tastatur und fing an zu schreiben. Er stockte.
"Wo soll ich das hinmachen?", überlegte er laut.


Besonders "seitenschindend" aber korrekt ist es bei sehr knappen Dialogzeilen:
"Wo soll ich das hinmachen?"
"Da!"
"Wo?
"Na da!"
"Seh ich nicht."
"Da!"


Hat nichts mit Spielen zu tun, sondern macht Dialoge lesbar. Und ja: Dafür ist der Autor zuständig, ein den Normen entsprechendes Manuskript abzuliefern (Normseite, Absätze). Wir wollen einen Lektor ja nicht gleich durch Kraut und Rüben verschrecken. Ich bin zwar überzeugt, daß bei einer Top-Story der Lektor sich nicht abschrecken läßt von falscher Formatierung, aber wenn daneben eine weitere Top-Story in Normseite und allem pipapo liegt, wird der Lektor sich schon überlegen, das entsprechend der Normen Geschriebene lieber zu nehmen.

In meiner Prä-Tintenzirkel-Zeit habe ich Dialoge auch gerne mal so geschrieben:
"Wo soll ich das hinmachen?" - "Da!" - "Wo? - "Na da!" - "Seh ich nicht." - "Da!"
:snicker:
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Churke am 05. Juni 2010, 15:56:41
Abgesehen von einigen wenigen Regeln ist das vor allem Stil, also Autorensache. Bei David Weber habe ich merklich länger zu lesen, weil der weniger Absätze macht als andere Autoren.

Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Derexor am 05. Juni 2010, 16:20:40
Mein Beispiel war mal wieder unglücklich gewählt :wums:.
Eigentlich meinte ich sowas.
Derexor legte seine zitternden Hände auf die Tastatur und fing an zu schreiben. Er stockte.
"Wo soll ich das hinmachen?"
Er fuhr sich mit der Hand durch seine kurzen braunen Haare, die trotz der letzten Dusche fettig aussahen.

Also das Dinge einzelnd eine ganze Zeile verschlingen oder die besondere Stellung.
Hier konnte niemand sein.
                  Niemand hatte das Grabmahl seither betreten.



Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Lila am 05. Juni 2010, 16:22:59
Zitat von: Moa-Bella am 05. Juni 2010, 15:43:21
Ehrlich gesagt finde ich diese Formatierung ein wenig ungewöhnlich, ich glaube, darauf bin ich noch nie gestoßen. Eher würde ich das hier schreiben:

Derexor legte seine zitternden Hände auf die Tastatur und fing an zu schreiben. Er stockte.
"Wo soll ich das hinmachen?", überlegte er laut.

Jupp, genau so täte ich es auch machen, bzw. habe ich es gelernt. Absätze finde ich auch immer recht schwierig. Was man sich vielleicht als kleine Grundregel merken kann:

Immer,wenn jemand neues spricht kommt ein neuer Absatz! Das heißt, dass wenn eine Figur etwas sagt alles, was sich nach der wörtlichen Rede noch auf dieselbe Figur bezieht hintereinander und in einen Absatz gehört. Sobald dann von einer anderen Figur die Rede ist oder jemand neues spricht muss da aber ein Absatz hin.

Korrogiert mich, wenn ich mich irre. ::)
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Lexa am 05. Juni 2010, 17:14:52
Zitat von: Derexor am 05. Juni 2010, 16:20:40
Also das Dinge einzelnd eine ganze Zeile verschlingen oder die besondere Stellung.
Hier konnte niemand sein.
                  Niemand hatte das Grabmahl seither betreten.


Mir fällt gerade kein Grund ein, weshalb man solche Formatierungen verwenden sollte und würde es selber auch nicht so machen. Es kann aber Geschichten geben, die es verlangen.
Die andere Frage ist, wie Verlage darauf reagieren. Aber wenn sowas in veröffentlichten Büchern vorkommt, muss es zumindest einige Verlage geben, die nichts dagegen haben oder es befürworten  :hmhm?:
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Waffelkuchen am 05. Juni 2010, 17:45:59
Ich würde es so schreiben:
Derexor legte seine zitternden Hände auf die Tastatur und fing an zu schreiben. Er stockte.
"Wo soll ich das hinmachen?", er fuhr sich mit der Hand durch seine kurzen braunen Haare, die trotz der letzten Dusche fettig aussahen.

Das mit der Hand durch die Haare fahren steht für mich im direkten Zusammenhang mit seiner Aussage, deswegen würde ich das nicht in eine neue Zeile stellen. Das reißt mich aus dem Lesefluss.

Zitat von: Derexor am 05. Juni 2010, 16:20:40
Hier konnte niemand sein.
                  Niemand hatte das Grabmahl seither betreten.


Das kenn ich ehrlich gesagt nur aus dramatischen Texten, nicht aus Romanen. :hmmm:
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Moa-Bella am 05. Juni 2010, 17:50:50
Zitat von: Derexor am 05. Juni 2010, 16:20:40
Hier konnte niemand sein.
                  Niemand hatte das Grabmahl seither betreten.


Hm, ich glaube, bei solchen Dingen geht es dann eher darum, dem Satz so alleine mehr Wirkung zu verleihen. Das muss man hier abe rgarnicht durch einen Absatz, da die Sätze so kurz schon alleine genug wirken können, außerdem gehören sie zusammen. Ich habe das aber auch schon als Stilmittel gesehen, auch in Kampfszenen. Es sorgt eben für eine Art unterbrechung, die kurz vor der Auflösung der Situation für mehr Spannung sorgen kann.
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Churke am 05. Juni 2010, 17:52:33
Ich räume häufig einzelnen Sätzen ganze Zeilen ein. So entsteht eine Zäsur, die man für verschiedene Zwecke nutzen kann. Zum Beispiel:

Er wartete.
Nichts tat sich.

Hier vergeht für den Leser die Zeit langsamer als bei

Er wartete. Nichts tat sich.

Es kann also durchaus beabsichtigt sein, den Lesefluss zu unterbrechen.
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Lomax am 05. Juni 2010, 18:06:13
Zitat von: Derexor am 05. Juni 2010, 16:20:40Derexor legte seine zitternden Hände auf die Tastatur und fing an zu schreiben. Er stockte.
"Wo soll ich das hinmachen?"
Er fuhr sich mit der Hand durch seine kurzen braunen Haare, die trotz der letzten Dusche fettig aussahen.
An einer Absatzgestaltung wie dieser hier finde ich nichts auszusetzen. Ich finde sie nicht einmal ungewöhnlich. Im Einzelfall muss man natürlich prüfen, ob sie in den Kontext & zum Erzähltempo passt - aber prinzipiell dürfte sie unproblematischer sein als zu lange Absätze.
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Judith am 06. Juni 2010, 00:20:41
Zitat von: Waffelkuchen am 05. Juni 2010, 17:45:59
Ich würde es so schreiben:
Derexor legte seine zitternden Hände auf die Tastatur und fing an zu schreiben. Er stockte.
"Wo soll ich das hinmachen?", er fuhr sich mit der Hand durch seine kurzen braunen Haare, die trotz der letzten Dusche fettig aussahen.
So formatiert ist es aber auf alle Fälle falsch. Auch, wenn man da keinen Absatz macht, beginnt mit "Er fuhr sich ..." ein neuer Satz.
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Waffelkuchen am 06. Juni 2010, 00:32:37
Zitat von: Judith am 06. Juni 2010, 00:20:41
So formatiert ist es aber auf alle Fälle falsch. Auch, wenn man da keinen Absatz macht, beginnt mit "Er fuhr sich ..." ein neuer Satz.

:gähn: Das ist dann, fürchte ich, ein Fehler, den ich häufiger mache...

Worauf ich mit dem Post hinauswollte: Ich würde es in eine Zeile stellen, weil ein klarer Sinnzusammenhang da ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Luna am 06. Juni 2010, 15:32:52
Ich würde es so schreiben:
Zitat von: Derexor am 05. Juni 2010, 16:20:40
Derexor legte seine zitternden Hände auf die Tastatur und fing an zu schreiben. Er stockte.
"Wo soll ich das hinmachen?" Er fuhr sich mit der Hand durch seine kurzen braunen Haare, die trotz der letzten Dusche fettig aussahen.


Es handelt sich da um eine Mischung der vorgeschlagenen Varianten. Es steht nirgends, dass man am Ende der wörtlichen Rede wieder einen Absatz setzen muss - So umgeht man zum einen das Problem mit "dem neuen Satz" (wobei ich hier der Meinung bin, dass
"Wo soll ich das hinmachen?", fragte er sich.
durchaus legitim ist) - hat aber andererseits noch den sinnvollen Zusammenhang.

Ich erwarte bei einem Absatzwechsel häufig entweder einen kurzen Kontextwechsel oder einen Sprecherwechsel - alles andere gehört mMn in einen Absatz.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich auch viel nach Gefühl mache, einfach weil ein Absatz von mir beim Lesen wie eine kurze Pause behandelt wird.

Aber das ist nur mein Stil und nur meine Meinung ^^
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Joscha am 06. Juni 2010, 17:14:06
Ich ordne das eigentlich immer nach Personenkontext. Bei der im Eröffnungsposting angesprochenen Variante würde ich eindeutig sagen: Besser mit Komma und ohne Absatz.

Allgemein mache ich aber immer einen Absatz, wenn der Sprecher wechselt. D.h. dass zusätzliche Schilderungen wie "Seine Stimme klang schrill und ängstlich.", aber auch eventuell die Aussage begleitende Gesten "Er wischte sich den Schweiß von der Stirn." immer mit der zugehörigen wörtlichen Rede in einem Absatz stehen. Bezieht sich das hingegen auf den nächsten Sprecher, kommt es in einen neuen Absatz. Etwa so:

»Das ist unmöglich!« Rokos starrte sie fassungslos an. »Wie hat er das geschafft?«
Anica runzelte die Stirn. Man konnte ihr die Sorge förmlich ansehen. »Ich weiß es nicht.«
»Das ist...« Kopfschüttelnd ließ er den Satz verklingen.


Diese Formatierung ist mir am geläufigsten und ich lese sie auch häufig in anderen Büchern. Groß etwas anderes ist mir selten begegnet.

Grüße
Joscha
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Derexor am 06. Juni 2010, 18:16:04
In "Collector" ist mir halt so etwas aufgefallen und auch ihn andren Büchern von Markus Heitz.
Ganz allgemein kann man also sagen, dass das mit dem Stil des Autors zu tun hat?
Ich habe nämlich noch nie Absätze verwendet...
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Luciel am 06. Juni 2010, 19:30:59
Mir fällt genau das in letzter Zeit auch öfter bei neueren Büchern auf. Im Gegensatz zu der "guten alten Literatur" wo sich manchmal seitenweise kein einziger Absatz findet, wimmeln neuere manchmal geradezu davon. Gutes Beispiel ist "Lycidas" von Christoph Marzi:

So viel zu ihrem Plan, Dinsdale zu heilen.
Doch dann geschah etwas, das Emily vollends verblüffte.
Mr.Wolf gab ihr die Steine zurück.
Einfach so.
Mit den Worten: "Wir sind schließlich keine Diebe."

Solche Absätze finden sich dauernd und ich habe mich auch schon gefragt, ob das nicht nur ein Mittel ist, noch ein paar zusätzliche Seiten heraus zu schlagen.
Manchmal sind diese Absätze jedoch sehr schön und verleiten durchaus dazu, es ihm nachzutun:

"Guten Morgen, alter Mann."
Ich zog ein Gesicht.
Müde und mürrisch.

Die Pause gefällt mir, als wäre es dem Prota erst später eingefallen wie er sich eigentlich fühlt - was ja auch ein deutliches Zeichen von Müdigkeit wäre ...
So gibt es einige ungewöhnliche, aber schöne Absätze und etliche ungewöhnliche, aber überflüssige. Ich hoffe, das ist nicht die Richtung, in die Bücher in Zukunft gehen ... es dem Leser einfacher zu machen, indem man bei jeder Gelegenheit einen Absatz einbaut. So als wolle der Autor ständig sagen  "sieh her ..." .
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Tokanda am 08. Juni 2010, 08:23:59
Ich würde auch einen Absatz beim Wechsel der sprechenden Person einfügen.
Als Leser finde ich die Bücher am sympathischsten, bei denen mich nicht auf jeder Seite ein einziger riesiger Textblock anspringt, sondern die Seite durch Absätze gegliedert ist. Das macht es für mich einfacher, den Text zu lesen. Mit Grausen denke ich da an einige alte Schmöker, wo sich pro Seite höchstens zwei Absätze finden, brrr...


Das gilt auch für Postings in Foren, wenn ich da einen einzigen großen Block vor mir sehe, möchte ich das schon gar nicht mehr lesen und überspringe den Beitrag häufig.
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Nycra am 08. Juni 2010, 09:55:41
Okay, ich gestehe, ich halte es oftmals ebenfalls wie Christoph Marzi. Allerdings tatsächlich um bestimmte Stimmungen hervorzuheben. Mir käme es nicht in den Sinn, mehr Seiten rauszuschlagen, ganz einfach, weil ich ohnehin viel zu viel schreibe und später Probleme beim Kürzen hätte. :seufz:

Insgesamt, sind mir tatsächlich alle der hier bereits genannten Varianten untergekommen. Ich denke, man muss einfach den Zusammenhang lesen und für sich herausfinden, ob eine Tempopause sinnvoll ist. Ob es hierfür tatsächlich Regeln gibt, oder ob das einfach der Stil eines Autors ist, kann ich nicht sagen.

Ich habe bspw. früher unheimlich viele Absätze verwendet, bis mir mal jemand sagte, dass sich das für ihn total schlecht liest. Dann habe ich versucht, die Absätze herauszunehmen und kam auf keinen grünen Zweig. Für MICH hat es sich dann falsch gelesen. Es war unmöglich die Story derart abzuändern, dass sie noch in meinen Augen Sinn ergeben hätte.

Also habe ich bei anderen Projekte versucht, kurze prägnante Sätze zu schreiben, dafür weniger Absätze zu verwenden.

Er sah mir in die Augen.
Verdammt!
Wieso reagierte ich auf einen Blick dermaßen aufgewühlt.
Ich wusste es nicht.


Für mich stellt das bspw. eine Art inneres Zwiegespräch dar, so dass keinesfalls ein

Verdammt! Wieo reagierte ich auf einen Blick dermaßen aufgewühlt. Ich wusste es nicht.

herauskommen kann. Es liest sich einfach nicht mehr.

Okay, eloquent ist was anderes, aber sei's drum  :-\
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Romy am 08. Juni 2010, 16:48:21
Ich bin ein großer Absatzfan. Im Zweifelsfall mache ich lieber einen zuviel, als einen zu wenig. Allerdings führen meine Protas auch gerne seitenlange Dialoge und - wie hier schon mehrfach angesprochen - sollte man bei einem Sprecherwechsel einen Absatz machen, deshalb bleibt mir ja gar nichts anderes übrig.  8)
Im erzählenden Teil gehört an solche Stellen ein Absatz, wo inhaltlich (innerhalb einer Szene) was anderes beginnt. Hm, ein Beispiel ... Nehmen wir eine beschreibende Szene. Ein Prota betritt einen Raum:
Beschreibung des Raumes
Absatz
Beschreibung der Personen, die im Raum sind.
(Oder halt andersherum, je nachdem, was wichtiger ist)

Manchmal nutze ich auch gerne diesen Trick, wie Lyciel ihn von Marzi zitiert hat. Man sollte aber wissen, warum man so was tut und es nicht damit übertreiben, sonst zerschießt es den Text und er wird ebenso anstrengend zu lesen, wie wenn es gar keine Absätze gäbe.

Zitat von: Derexor am 05. Juni 2010, 16:20:40
Derexor legte seine zitternden Hände auf die Tastatur und fing an zu schreiben. Er stockte.
"Wo soll ich das hinmachen?"
Er fuhr sich mit der Hand durch seine kurzen braunen Haare, die trotz der letzten Dusche fettig aussahen.


Das würde ich vermutlich auch so machen. Ein Absatz ist ja immer ein kleiner Bruch und man kann ihn nutzen, um eine Szene "langsamer" zu machen. Da Derexor hier ja gerade am nachdenken ist, würde das also durchaus Sinn ergeben ;)

Zitat
Also das Dinge einzelnd eine ganze Zeile verschlingen oder die besondere Stellung.
Hier konnte niemand sein.
                  Niemand hatte das Grabmahl seither betreten.

Ich kann mich nicht erinnern, so was schon mal in einem Roman gesehen zu haben. Da würde ich dann einfach einen normalen Absatz/Zeilenwechsel machen.
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Kati am 08. Juni 2010, 17:09:23
Ich mag viele Absätze nicht besonders, deshalb ist mir "Lycidas" auch ein bisschen unsympathisch gewesen, obwohl ich die Geschichte sehr mochte. Ich würde das so machen:

Kati wusste nicht genau, wohin sie die Absätze machen sollte. "Wie geht das denn jetzt?", fragte sie sich und klimperte verwirrt auf den Tasten des Laptops herum. Kalle war davon mehr als genervt. "Lass das sein!", meckerte er.
"Seinlassen?"
"Ja!"


Geht das auch, oder ist das sehr falsch?

LG,

Kati
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Sprotte am 08. Juni 2010, 17:16:03
Ich würde es so machen (wir denken dran: Sprecherwechsel = Absatz):

Kati wusste nicht genau, wohin sie die Absätze machen sollte.
"Wie geht das denn jetzt?", fragte sie sich und klimperte verwirrt auf den Tasten des Laptops herum. Kalle war davon mehr als genervt.
"Lass das sein!", meckerte er.
"Seinlassen?"
"Ja!"
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Derexor am 08. Juni 2010, 17:23:08
Um Schnelligkeit zu vermiteln werden auch Absätze verwendet, aber hier eben verbunden mit kurzen Sätzen.
In Collector war folgende Szene vorhanden:
Blabla
Blablblala niemand.
                Niemand.
bzw. so ähnlich, warum hab ich des Buch auch gleich verliehen? :wums:

Also war meine Annahme, dass das eine Stilsache ist richtig?
In das Absatzthema muss ich mich unbedingt einarbeiten, hab nämlich vlt. 5 maximal pro Seite.  :hmmm:
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Grummel am 08. Juni 2010, 17:28:35
Mal so weg vom Thema oder vielleicht doch nicht. Ich habe den Collector gelesen und vor mir liegen? Ich kann da auf keiner Seite auch nur annähernd solche Absätze finden.

Was bei diesem Buch ein wenig auffällt ist, dass der Einzug beim Absatz ca. 1 Zeichen größer gewählt wurde als normal und da in dem Buch sehr viel gesprochener Text geschrieben ist (und der liebe Herr Heitz hier sinnvoller Weise sehr viele Absätze macht) sieht das manchmal ein wenig komisch aus.
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Kati am 08. Juni 2010, 18:08:17
Ich dachte immer, den Absatz bei Sprecherwechsel macht man nur, wenn nicht genau klar ist, wer nun spricht.  ??? Ich und die deutsche Grammatik...
Dann werde ich mich wohl mal daran machen meine Romane während der nächsten Überarbeitung auf Absätze zu prüfen.

Ein Bekannter, der tausendseitige Fantasyromane schreibt, macht übrigens überhaupt keine Absätze.  :d'oh: Wirrere Texte sind mir kaum untergekommen, besonders, weil die auch noch aus so viel Dialog bestehen.

LG,

Kati
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Sprotte am 08. Juni 2010, 18:13:36
Kati, tröste Dich:
Ich mußte schon Romane durchackern, weil ich zu viele Absätze gemacht hatte  :wums:

"Blabla", sagte Sprecher 1 und runzelte die Stirn.
"Tüfftüff", setzte Sprecher 1 nach kurzem Überlegen hinzu.


Tja, Panne, das gehört nicht getrennt.  :wums:
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Romy am 08. Juni 2010, 19:25:54
Zitat von: Sprotte am 08. Juni 2010, 17:16:03
Ich würde es so machen (wir denken dran: Sprecherwechsel = Absatz):

Kati wusste nicht genau, wohin sie die Absätze machen sollte.
"Wie geht das denn jetzt?", fragte sie sich und klimperte verwirrt auf den Tasten des Laptops herum. Kalle war davon mehr als genervt.
"Lass das sein!", meckerte er.
"Seinlassen?"
"Ja!"


Ich würde das ja noch mal anders machen:

Kati wusste nicht genau, wohin sie die Absätze machen sollte. "Wie geht das denn jetzt?", fragte sie sich und klimperte verwirrt auf den Tasten des Laptops herum.
Kalle war davon mehr als genervt. "Lass das sein!", meckerte er.
"Seinlassen?"
"Ja!"


Alles was zu derselben Person gehört, kommt in eine Zeile. Sprecherwechsel heißt doch nicht, dass am Anfang jeder Zeile zwangsweise Anführungszeichen stehen müssen.  :hmhm?:
Titel: Re: Absätze und ähnliches.
Beitrag von: Fabienchen am 09. September 2010, 23:05:35
Und ich dachte immer, ich mache zu viele Absätze in meinen Texten. Aber bei wörtlicher Rede habe ich noch nie so darüber nachgedacht. Aber wenn ich hier so lese, merke ich, dass es besser so wäre. Ich glaube, ich muss meine Texte noch mal überarbeiten.

Aber nun erstmal ins Bett.
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Geli am 10. September 2010, 09:23:31
Kleine Anmerkung - meines Wissens gehört vor wörtliche Rede immer in eine neue Zeile/einen neuen Absatz. Woraus im Beispiel das herauskommt:

Kati wusste nicht genau, wohin sie die Absätze machen sollte.
"Wie geht das denn jetzt?", fragte sie sich und klimperte verwirrt auf den Tasten des Laptops herum.
Kalle war davon mehr als genervt.
"Lass das sein!", meckerte er. [Zusatzanmerkung - "meckerte er" könnte auch gut wegfallen.]
"Seinlassen?"
"Ja!"

Was Absätze generell angeht, richte ich mich nach Sinnzusammenhang und in etwa nach Atemlänge. Spätestens, wenn ein anderer Gesichtspunkt aufgenommen wird und/oder ein Vorleser Luft holen müsste, gehört eine Zäsur in den Text. Deshalb mache ich dann einen Absatz.

So wie jetzt.
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Thosuko am 10. September 2010, 10:56:14
Ich verwende die Absätze wie Romy. Gehört das Gesprochene der Person zur Szene, gibt es keinen.
Außer - es muss Tempo rein.

Bsp.
Mit Entsetzen sah Spencer, wie seine Verfolger ihm dich auf den Versen waren.
"Ihr Schweine", flüsterte er.
Spencer rannte.
Er rannte, wie noch nie in seinem Leben. Er musste die Burg erreichen.
Sie war zum Greifen nahe.
Keine zehn Meter mehr.
Dann noch fünf.
Drei
Nur noch einen Schritt! Spencer jubelte und ballte die Faust.
Es war der letzte Laut, der seine Lippen verließ.  Mit der Hand an der Klinke sackte er zusammen.
Spencer war tot!
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Sternenlicht am 10. September 2010, 12:25:35
Zitat von: Geli am 10. September 2010, 09:23:31
Kleine Anmerkung - meines Wissens gehört vor wörtliche Rede immer in eine neue Zeile/einen neuen Absatz. Woraus im Beispiel das herauskommt:

Oha, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Das reißt doch aber den Sinn auseinander  ???
Ich mache es bisher so wie Romy und Thosuko
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Thaliope am 10. September 2010, 13:50:06
Wenn der Sprecher gleich bleibt, wird die wörtliche Rede auch im gleichen Absatz bzw. in der gleichen Zeile fortgsetzt, z.B. nach einem Einschub.
Bei jedem Sprecherwechsel kommt aber ein neuer Absatz.

LG
Thali
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Rika am 10. September 2010, 16:08:53
Zitat von: Thaliope am 10. September 2010, 13:50:06
Wenn der Sprecher gleich bleibt, wird die wörtliche Rede auch im gleichen Absatz bzw. in der gleichen Zeile fortgsetzt, z.B. nach einem Einschub.
Bei jedem Sprecherwechsel kommt aber ein neuer Absatz.
Ja, das habe ich auch so gelernt. Klar kann mensch sich auch über solcherlei Regeln hinwegsetzen, wenn es denn wichtig ist und der Geschichte wirklich etwas gibt. Ob/wie weit das ein Lektor/Verlag akzeptiert wird sich dann schon zeigen.

Wo ich tatsächlich manchmal schwanke ist die Situation, wenn ich meiner wörtlichen Rede direkt etwas vorsetzen will, was aber "dazu gehört".

Rika kratzte sich am Kopf. "Warum machst du das?"
"Weil ich es so gelernt habe, und ich es außerdem sinnvoll finde." In Geli's Stimme schwang die Sicherheit ihrer Erfahrung mit.

oder

Rika kratzte sich am Kopf.
"Warum machst du das?"
"Weil ich es so gelernt habe, und ich es außerdem sinnvoll finde." In Geli's Stimme schwang die Sicherheit ihrer Erfahrung mit.

ist da dann öfter mal die Frage.
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Judith am 10. September 2010, 17:10:22
Mein Bauchgefühl und ein Blick in ein paar Bücher sagen mir: 1. Variante.

Zwei vergleichbare Beispiele etwa aus Faunblut:

Zitat"Was war das?", wisperte sie.
Er schluckte. "Weißt du das nicht?", fragte er heiser.

Zitat"Du solltest vorsichtiger sein", hörte sie ihn sagen. "Du weißt nicht, wozu er fähig ist."
Jade dachte an die Blauhäher und schluckte. "Doch, das weiß ich."
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Sprotte am 10. September 2010, 17:30:08
So wie Judith mache ich es jetzt auch. Vorher Rikas Beispiel 2. Das heißt leider, daß ich 12 Maynard-Bände noch einmal durchackern darf. Den ersten hab ich schon geschafft *uff*
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: TheaEvanda am 10. September 2010, 18:09:38
Ich habe da auch schon gemerkt, dass es am Verlag bzw. Lektor liegt, wie schlussendlich gesetzt wird. Ich habe bei Verlag A einen Text eingereicht, und am Ende sah die Sache so aus:

Zitat"Na, das ist aber ungehörig für einen so kleinen Geist, das weisst du auch!"

Er zog die bleiche Gestalt aus dem Rucksack und griste sie an. Dann öffnete er seine Faust. Der Geist verschwand heulend in der grauen Unendlichkeit der Zwischenwelt.

"Oops", machte er. "Jetzt ist er mir in den Mahlstrom gefallen."

Verlag B dagegen meinte, ich habe die Absatzeritis, und die Sache sollte so gesetzt werden:

Zitat"Na, das ist aber ungehörig für einen so kleinen Geist, das weisst du auch!" Er zog die bleiche Gestalt aus dem Rucksack und griste sie an. Dann öffnete er seine Faust. Der Geist verschwand heulend in der grauen Unendlichkeit der Zwischenwelt. "Oops. Jetzt ist er mir in den Mahlstrom gefallen."

Gibt es dafür überhaupt eine Norm bzw. eine Duden-Regel, die schlüssig anwendbar ist?

Prinzipiell setze ich Absätze inerhalb und außerhalb der wörtlichen Rede so, dass größere Sinnzusammenhänge unterstützt werden.

Schöne Grüße,

Thea
Herzogenaurach, Germany
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Rika am 10. September 2010, 18:33:57
Ich tendiere auch eher zu meinem ersten Beispiel, aber manchmal schwanke ich halt ein bißchen. Und Theas Erfahrung, bei zwei verschiedenen Lektoren/Verlagen auf unterschiedliche Präferenzen zu stoßen überrascht mich nicht im Geringsten.

Zitat von: TheaEvanda am 10. September 2010, 18:09:38
Gibt es dafür überhaupt eine Norm bzw. eine Duden-Regel, die schlüssig anwendbar ist?

Prinzipiell setze ich Absätze inerhalb und außerhalb der wörtlichen Rede so, dass größere Sinnzusammenhänge unterstützt werden.
Regel wäre mir jetzt keine bekannt, ich habe mich aber auch seit, ummm... 20 Jahren nicht damit befaßt. Generell halte ich es mit Absätzen ebenso - Sinnzusammenhänge unterstützen, und dem Leser damit ein bißchen Verständnishilfe geben. Absätze sind für mich damit ebenso ein Werkzeug wie Zeichensetzung. Zuviel/falsches kann verwirren, aber ohne wird es noch wirrer.
Beide meiner Beispiele finde ich aus der Sichtweise heraus akzeptabel, und würde vor allem Hoffen, daß ich in der Anwendung zur Sinnunterstützung konsequent bin.
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Kraehe am 10. September 2010, 20:51:31
Ich glaube, ich schließe mich Sprotte so etwa an.
Wobei ich mich gerade auch viel mit Absätzen zu beschäftigen versuche.
Allerdings mache ich gerade eher zu wenige; und sie sind ja wichtig um den Text aufzulockern. Sonst vergeht einem da die Lust zum Lesen..  :hmhm?:
Ich würde aber auf jeden Fall z.B. befürworten, beim Sprecherwechsel einen Absatz zu machen. (und evtl. auch wenn zu viel Text seit dem letzten Sprechen des selben Sprechers zwischensteht...)
Und sonst ist es ja auch eine Stilsache, wie schon gesagt/gepostet. Hab schon Bücher gelesen, wo es sehr inflationär verwendet wurde, andere bei denen sie gefehlt haben und andere, die da eine recht gute Methodik hatten und die Absätze Kontextwechsel etc. so gut geklärt haben, dass dafür auch keine Leerzeilen mehr nötig waren.
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Sprotte am 10. September 2010, 21:59:51
Bei Sprecherwechsel Zeilenwechsel, auf jeden Fall.
Und mitunter zerhacke ich einen längeren Text eines Sprechers mit nonverbaler Reaktion des Gegenüber.

"Im übrigen denke ich, daß Carthago zerstört werden muß", sagte Cato.
Caligula zuckte ungeduldig mit den Schultern und zappelte in seinem Thron herum. Der olle Cato sabbelte schon wieder viel zu lange!
Ungerührt fuhr Cato fort: "Ganz in Schutt und Asche muß es gelegt werden."
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Zit am 11. September 2010, 01:37:00
Zitat von: SprotteGibt es dafür überhaupt eine Norm bzw. eine Duden-Regel, die schlüssig anwendbar ist?

Nein, weil Absätze nicht unter Rechtschreibung einsotiert sind. ;) Sondern zur Typografie gehören. Regeln sind mir allerdings nicht bekannt - nur dass man sie hin und wieder einsetzen sollte, um den Text zu gliedern und optisch abwechslungsreicher und somit lesbarer zu machen. Dass man sich dabei am Sinn von Textabschnitten orientiert und danach gliedert, ist eine gut erbropte Hilfestellung.
(Wie gesagt: Mir sind keine amtlichen Regeln dazu bekannt.)
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Thaliope am 11. September 2010, 11:33:37
@ Zitkalasas: Der Rechtschreibduden enthält durchaus auch Regeln zur Typografie und Textverarbeitung. (Ich bin jetzt gerade zu faul, nachzuschaun, ob auch Regeln zu Absätzen enthalten sind ... aber wenns bis nach meinem Urlaub keiner gemacht hat, hol ich das nach.)

LG
Thali
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Zit am 11. September 2010, 15:23:21
Bevor ich gestern schrieb, habe ich tatsächlich im Duden 1 Die deutsche Rechtschreibung (24. Auflage) nachgeschaut, auch in den amtlichen Regeln - und da steht nix zu Absätzen und Zeilenumbrüchen.

So, und weil es mir einfällt, das ich das auch noch habe, schaue ich auch mal in Duden 4 Die Grammatik (8. Auflage): Wich ich dachte, finde ich da auch nichts zu Absatz.

Aber ja, zu Textverarbeitung steht etwas kleines in Band 1, wie man (geschäftl.) E-Mails und (Geschäfts-) Briefe aufsetzt; aber auch da finde ich nichts zum Absatz.

Kann aber sein, dass ich's einfach nicht sehe. *blush* Wäre also gut, wenn du selber schaust.

(Möglich, dass sich in Duden 9 Richtiges und gutes Deutsch etwas findet, aber den kenn ich nicht und habe ihn nicht daheim, die Bibliothek hat auch zu. Hm, das wurmt mich jetzt.)
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: pink_paulchen am 10. August 2012, 14:05:18
Darf man so alte Threads nochmal hoch kochen? Falls das total doof ist, sagt mir das bitte ;)
Also ich habe diese Beiträge alle gelesen, die Top Bestseller daraufhin überprüft und stelle fest: tatsächlich wechselt in 99% der Fälle der Absatz, wenn der Sprecher wechselt. Ulkig, war mir nie so aufgefallen.
Also habe ich das probehalber mal in meiner aktuellen Geschichte so angepasst. Sieht lockerer aus, liest sich auch schön. ABER:
Jetzt sind die Sinn-Absätze natürlich nicht mehr da. Ich hatte mir ja fein überlegt, warum ich an manchen Stellen umbreche. Also klar: neuer Ort, neue Person, aber auch: Achtung jetzt kommt was ganz wichtiges. Oder: Achtung hier wird ein Symbol von vorher nochmal wiederholt.
Und nun ist durch die Dialogregel diese Sache ganz futsch. Kennt jemand dieses Problem? Ist das halt so?
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: der Rabe am 10. August 2012, 14:17:22
Natürlich darf man und soll man auch. :)

Ich glaub schon, dass es so ist.
Ich versuche es auch so zu machen, also wenn ich viel wörtliche Rede habe, dass die Absätze mit den Sprechern wechseln, vor allem, weil ich es übersichtlicher finde und man besser sehen kann, wer gerade am reden ist, auch wenn man den Sprecher nicht jedes mal nennt.

Ansonsten schlage ich mich auch oft mit ewig langen Absätzen rum, die teilweise über eine ganze Seite gehen. Wenn ich beim Überarbeiten versuche, sie zu kürzen, geht es auch nicht immer, weil einfach der Sinn andernfalls unterbrochen wird.
*Schultern zuck*

Ich denke, du musst das für dich entscheiden, wie du das machen willst. Eine richtige Regelung gibt es meines Wissens nach nicht dafür.
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Alana am 10. August 2012, 14:25:15
Ich weiß nicht mehr, in welchem Thread das war, aber wir hatten das mal ausgibig diskutiert, weil mich das auch interessiert hat.
Ich mache Absätze, wenn der Sprecher wechselt, aber schon an der Stelle, wo ich zum ihm "hinfahre". Wenn er danach etwas sagt, kommt das in den gleichen Absatz.
Oder eben auch mal, wenn ein neues Thema kommt.
Ich suche den anderen Thread mal raus.

Edit: Und hier reiche ich noch den Link nach: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,660.165.html
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Ruby am 13. Dezember 2015, 18:08:02
Ich hoffe, dass ich hier im Thread richtig bin, zumindest brachte mir die Suche nichts anderes  :)

Zu den Absätzen im Text hätte ich auch eine Frage.
Nachdem ich nun ein paar Bücher mal so durchblättert habe, stelle ich fest, dass die Autoren bei einer neuen Zeile manchmal ein (oder zwei?) Leerzeichen freilassen.

Quasi sieht es dann so aus (hab gerade kein Beispiel zur Hand):
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Hier im Thread habe ich gelesen, dass man Absätze vorallem bei Charakterwechsel / Szenenwechsel macht. Allerdings verstehe ich auch nicht, wie oft genau das gemacht werden muss? Was ist zum Beispiel, wenn Charakter 1 spricht, Charakter 2 spricht und danach wieder Charakter 1? Müssten dann ständig diese Leerzeichen stehen, oder könnten die dann auch weggelassen werden, weil es innerhalb einer Szene passiert?

Zum Beispiel sehe ich manchmal etwas in diese Richtung:

Normaler anderer Text
  Charakter sagt etwas
Normaler anderer Text
  Normaler anderer Text


Ich hoffe, dass ihr versteht, was ich meine.
Leider kenne ich die Begriffe für so was noch nicht  :)


Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen, ich verzweifle gerade ein bisschen   :-\
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Dämmerungshexe am 13. Dezember 2015, 18:28:52
Normalerweise ist immer die erste eines Absatz eingerückt, egal was er enthält und egal wie lang er ist. Anders wäre das im Satz auch nur sehr schwer und aufwändig zu machen.
Titel: Re: Absätze und ähnliches
Beitrag von: Sprotte am 13. Dezember 2015, 18:34:56
Das liebe Einrücken. Macht man im Schreibprogramm natürlich nicht mit zwei Leerzeichen, sondern über die Absatzformatierung. Jede erste Zeile eines neuen Absatzes wird eingerückt.
Zwei Ausnahmen: Die erste Zeile der Geschichte (oder des Kapitels) oder nach einer Leerzeile.

Und die Beobachtung stimmt: Sprecherwechsel bedingt einen neuen Absatz.

Wie absatzfreudig ein Autor schreibt, ist immer noch Geschmackssache. Zwei Dinge nur zum Drübernachdenken: Viele, viele sehr kurze Absätze bremsen den Lesefluß aus - obwohl sie gleichzeitig auch aufs Tempo drücken. Da ist die Betrachtungsweise wohl auch wieder Geschmackssache.
Endlos lange Absätze hingegen sind Bleiwüsten und machen müde.