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ChatGPT und co. - (wie) nutzt ihr KI beim Schreiben?

Begonnen von Tina, 04. Juli 2023, 16:01:25

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Tina

Huhu,

die Frage steht ja eigentlich schon im Titel. Nutzt ihr Künstliche Intelligenzen im Schreibprozess und wenn ja, welche und in welchem Umfang?

Ich finde das ganze Thema KI schon aus beruflichem Interesse (Informatikerin) sehr spannend und bin demgegenüber wirklich offen.
Bisher habe ich ChatGPT vor allem im privaten Bereich genutzt, in meinem letzten Projekt aber auch, um mir beispielsweise andere Formulierungen ausspucken zu lassen.
Da gibt es aber ja noch viel mehr Tools und Möglichkeiten. Ich habe in einem Podcast sogar von AutorInnen gehört, die ihr halbes Buch durch ChatGPT schreiben lassen - wie erstrebenswert das ist, lasse ich mal offen.

Außerdem mag ich Midjourney gerne als Spielerei, um mir Charakterbilder zu erstellen. Da kann ich einfach deutlich näher an meiner eigenen Vorstellung sein, als das bei SchauspielerInnen der Fall ist.

Jedenfalls ist es ein spannendes Thema, das in Zukunft sicher an keinem vollkommen vorbeigehen wird.

Berichtet doch gerne mal von euren bisherigen Erfahrungen!

Liebe Grüße
Tina

Arcor

Ich habe ChatGPT bisher für die Suche nach Vergleichstiteln für Bewerbungen genutzt (mäßiger Erfolg), zur Recherche bei speziellen Fragen (ziemlich gut) und für Plotergänzungen ("Ich habe das und das mir ausgedacht, fällt dir dazu noch was ein). Schreiben lassen würde ich mir nichts, wo bleibt denn da der Spaß. Aber gerade zur Recherche ist es sehr schnell. Man muss zwar die Antworten überprüfen, aber man findet so oft schneller das, was man sucht, als wenn man googelt.
Not every story is meant to be told.
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Faye - Finding Paradise

Alana

#2
Auch hier der Hinweis, dass man da echt aufpassen muss, besonders, wenn man es kommerziell nutzt.

ChatGPT gibt Texte als Neukreation aus, die es bloß irgendwo geklaut hat. Außerdem basiert das ganze Konstrukt vor allem der Bild-AIs auf der urheberrechtlichen Arbeit von Menschen, die dafür keinen Cent sehen.

Ich finde die Anwendungsmöglichkeiten super spannend und möchte das gern für mich nutzen, aber man muss wirklich extrem aufpassen. AI generierte Texte und Bilder sollte man aktuell definitiv nicht kommerziell nutzen, aus Respekt und aus Selbstschutz. Selbst wenn der Anbieter das erlaubt, wäre ich damit vorsichtig, denn die rechtliche Situation ist komplett ungeklärt und viele Anbieter haben gar nicht das Recht, eine solche kommerzielle Lizenz einzuräumen.
Alhambrana

Tina

@Arcor ja, zur Beantwortung spezieller Fragen finde ich das Tool auch sehr nützlich. Vor allem, weil man selbst nicht mehr etliche Seiten durchforsten muss. Da reicht eine kurze Anfrage und ein nachträglicher Check oftmals aus. Plotergänzungen finde ich auch spannend, das sollte rechtlich ja auch noch unbedenklich sein, da es ja nur um grobe Ideen geht - sozusagen Brainstorming.

@Alana Da hast du absolut recht! Das ganze Gebiet ist noch so neu, dass es einfach eine große Grauzone ist, die sich in der kommenden Zeit rechtlich noch positionieren muss. Allerdings glaube ich, dass es zu Brainstorming- und Recherchezwecken bisher durchaus nutzbar ist, auch ohne gefährliche Gewässer zu betreten. Immerhin schreibt man den Text ja noch selbst, nutzt es nur als Inspiration. Das ist allerdings nur meine private Meinung und basiert nicht auf irgendwelchen rechtlichen Fakten.  :versteck: Kann also sein, dass ich mich da täusche. Das mit den Bild-AIs stimmt auch auf jeden Fall. Die würde ich unter keinen Umständen für kommerzielle Zwecke (Cover oder ähnliches) nutzen sondern sehe es nur als Spielerei.

Ich frage mich auch, was mit den selbst eingefügten Texten passiert. Man kann die KI ja auch zur Korrektur nutzen, wird zumindest für Bachelorarbeiten und co. an einigen Stellen beworben. Wie sinnvoll das bei Romanen funktioniert habe ich selbst noch nicht ausprobiert. Habe aber auch ein bisschen Sorge die KI mit meinem Buch zu füttern. Habe diesbezüglich bisher nichts recherchiert, aber vielleicht weiß da jemand von euch mehr? 

Alana

#4
Theoretisch sollte man denken, dass brainstorming etc. rechtlich okay ist, aber auch hier gibt es Fallstricke.

Man sollte sich bewusst sein, dass aufgrund der rechtlichen Situation im Moment bei vielen Wettbewerben und auch von Verlagen Manuskripte nicht angenommen werden, die in irgendeiner Form AI benutzt haben. Ob es hier eine Kontrollmöglichkeit gibt, ist fraglich, und es muss natürlich jede*r selbst entscheiden, wie sie*er das handhaben möchte.

Eigene Texte und Ideen in AI-Generatoren einzugeben, ist auch etwas, wo ich aktuell extrem zu Vorsicht raten würde. Denn natürlich werden alle Eingaben und Einträge genutzt, um die KI zu verbessern.

Es ist also mehr als denkbar, das eure tolle, originelle Idee oder gar ganze Texte schon wenig später anderen Benutzern von ChatGPT als AI-Kreationen angeboten werden.

Brainstormen würde ich also auch nur auf möglichst allgemein gehaltene Weise und meine Texte mit AI auf Tippfehler etc. prüfen - davor kann ich aktuell nur warnen. Zumindest bei Texten, auf die man wirklich wert legt.

Man sollte meiner Meinung nach deswegen aber auf keinen Fall KI verteufeln oder die Benutzung für immer ausschließen. Ich persönlich warte damit einfach, bis mehr rechtliche Klarheit besteht und es Produkte gibt, die sowohl meine Arbeit als auch die der anderen Urheber in beide Richtungen schützt und anerkennt. Denn ich denke, dass wir uns dieser Entwicklung nicht verschließen können und möglichst schnell lernen sollten, es für uns zu nutzen, weil es auch viele Chancen bietet. Aber bevor ich das wirklich kommerziell tue, muss die rechtliche Lage eben geklärt und ich abgesichert sein. Bis dahin bleibt die private Nutzung, die man zu Übungszwecken machen kann, damit man bereit ist.
Alhambrana

Maja

Bei der Verwendung von ChatGPT zu Recherchezwecken gilt Vorsicht - die Software ist dafür berücksichtigt, falsche Ergebnisse auszugeben. Ein Anwalt, der damit nach Vergleichsurteilen für einen Fall gesucht hat (und die dann ungeprüft übernommen), musste auf die harte Tour feststellen, dass ChatGPT die entsprechenden Fälle aus dem Nichts fabriziert hat - sie waren allesamt frei erfunden. Wenn ihr selbst damit recherchiert, nehmt die Ergebnisse und überprüft sie, bevor ihr irgendwas davon für bahre Münze nehmt - und wenn ihr das sowieso tun müsst, könnt ihr auch gleich die KI weglassen und direkt selbst recherchieren.

Bis jetzt hat es mich nicht gereizt, selbst mit KIs zu arbeiten. Ehrlich, ich wüsste noch nicht einmal, wie ich meine Frage formulieren sollte - ich bin als Bibliothekarin daran gewöhnt, mit Schlagwörtern, Phrasen und Bool'schen Operatoren zu arbeiten, und ich habe den Eindruck, mit eienr KI muss man wie mit einem Menschen sprechen - das widerstrebt mir irgendwie. Mag jemand, der/die sich schon Plothilfe mit ChatGPT geholt hat, mal elaborieren, wie man sowas formuliert, wie viel man der Software an die Hand gibt, und wie man gemeinsam mit der KI am Plot feilt? Das würde mich schon interessieren!
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Arcor

Zitat von: Maja am 04. Juli 2023, 17:52:50Bei der Verwendung von ChatGPT zu Recherchezwecken gilt Vorsicht - die Software ist dafür berücksichtigt, falsche Ergebnisse auszugeben. Ein Anwalt, der damit nach Vergleichsurteilen für einen Fall gesucht hat (und die dann ungeprüft übernommen), musste auf die harte Tour feststellen, dass ChatGPT die entsprechenden Fälle aus dem Nichts fabriziert hat - sie waren allesamt frei erfunden. Wenn ihr selbst damit recherchiert, nehmt die Ergebnisse und überprüft sie, bevor ihr irgendwas davon für bahre Münze nehmt - und wenn ihr das sowieso tun müsst, könnt ihr auch gleich die KI weglassen und direkt selbst recherchieren.
Das habe ich auch auf der Suche nach Vergleichstiteln festgestellt. ChatGPT hat mir fünf Titel ausgespuckt, alle von Autoren mit Buchstabe.Buchstabe.Nachname, also nach dem Muster von V.E.Schwab zum Beispiel. Auf meine Nachfrage, ob eines der Bücher existierte, hat ChatGPT dann zugegeben, dass es sich alle ausgedacht hatte. Nach Spezifikation von mir, dass ich existierende Bücher suche, wurden die Ergebnisse dann zumindest realer.

Was die Recherche angeht: Ich habe zum Beispiel gefragt, ob es Bäume gibt, die nicht jedes Jahr blühen. ChatGPT hat mir in einem Text dann den Fachbegriff ausgespuckt, mit dem ich dann weitersuchen konnte. Bis ich den mit googeln gefunden hätte, hätte es mehr als nur 2 Minuten gedauert.
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Faye - Finding Paradise

Elona

Ich denke bei Open-Source KIs (nennt man die so?) sollte man sich immer bewusst sein, dass man sie zum einen mit seinem Input füttert und sie andererseits ihre Daten von überall hernehmen*.

*Deshalb bin ich mir gerade nicht sicher, ob mein Gehirn sie als Open-Source benannt hat, oder mir der Begriff irgendwo untergekommen ist.  :rofl:

Wenn man sich Bilder darüber erstellen lässt, ist es in meinen Augen eigentlich Pflicht eine Rückwärtssuche zu machen, um wenigstens ein Minimum abgedeckt zu haben, ob es die nicht bereits gibt. Ich persönlich finde es tatsächlich nicht gut, wie viele Autor*innen sich mit diesen Programmen Charakterbilder genieren lassen und sie für Werbezwecke verwenden (was eben auch schon eine Urheberrechtsverletzung in meinen Augen darstellt). Kann natürlich sein, dass sie selbst auch kein Problem damit haben, dass ihre Werke auf Piratenseiten angeboten werden, aber das dürfte selten der Fall sein. Ist für mich so ein bisschen eine fragwürdige Doppelmoral.

Die andere Seite sind Programme, die eben nicht "Open-Source" sind, sprich nicht mit dem www arbeiten. Die sind aber halt kostenpflichtig und da haben vermutlich die wenigstens Lust, die recht hohen Preise zu bezahlen. Soweit meine Recherche ergeben hat, gibt es da durchaus Programme bei denen die Prompts, also das, was eingegeben worden ist, nach einer gewissen Frist gelöscht wird. Gleichzeitig ist die KI so programmiert, dass es ihr untersagt ist ein und den gleichen Satz wiederzuverwenden und ein Plagiat zu (äh ... vergessen wie viel % ... 99%? ausgeschlossen werden kann).

Anderes Beispiel: Adobe führt ebenfalls eine KI auf Basis von GPT (ist das das Grundprogramm? Glaube schon) ein. Diese wird von einer eigens dafür erstellten Bilddatenbank gespeist, auf der die Bilder extra für diesen Zweck lizensiert worden sind. Das ist dann nicht mehr oder minder sauber, wie beispielsweise Adobestock (da könnte ich ja auch ein Bild hochladen und zunächst behaupten der Schöpfer zu sein).
Aber auch hier: das sind Programme und Plattformen, für die man dann bezahlen muss und für sich mal ein hübsches Charakterbild oder Setting erstellen zu lassen, haben Autor*innen vermutlich nicht die Lust das zu bezahlen.

Fun Fact: Die Adobeprogramme arbeiten u.a. schon länger mit solchen KI basierten Tools.

criepy

Hm, angeregt durch diesen Thread habe ich grad ein bisschen mit ChatGPT zu einem akuten Problem gebrainstormt. Konkret geht es um einen Mord in einem Climate Fiction Krimi.
Meine Prompts waren anfangs sehr ungenau weswegen mir erstmal mein halbes Setting als Idee vorgeschlagen wurde. (Ich hab das Setting nie in den Prompts umrissen.)
Dann wurde mir der Mord sehr ähnlich zu dem vorgeschlagen, wie ich ihn bereits hatte ... und zu langweilig fand. (Auch hier hab ich nichts näher in den Prompts umrissen.)
Ich weiß jetzt nur nicht, ob ich mich unkreativ oder beobachtet fühlen soll.

Fianna

Es gibt Kleinverlage, die gerade überlegen, Ausschreibungen komplett einzustellen, da sie mit zu vielen von solchen Programmen erstellten Kurzgeschichten überschüttet werden.

Daher haben viele Schreibende, die an solchen Verlagsprozessen beteiligt sind, eine feste Meinung gegen die Verwendung (und würden auf eine solche Frage, Tina, komplett anders und ablehnend reagieren).

Barra

#10
ChatGPT hab ich tatsächlich noch nicht ausprobiert. Reizt mich auch grad gar nicht. Da gibt es ja genügend "Generatoren", die einem schon seit Jahren Ideen vorschlagen, aus denen man Prompts entwickeln könnte.

Bei Midjourney sah das anders aus. Hab ich letztes Jahr im/ für meinen NaNo benutzt. War recht funky, was da raus kam, hat mich aber unterm Strich nicht zufrieden gestellt auf lange Sicht. Ich bleibe bei realen Personen als Avataren, mit denen kann ich mir Filme oder Musikvideos und Interviews ansehen.
Aus der Sicht der "Pixelschubse" aka GTA habe ich so überlegt: Das ist schon cool, man stelle sich vor: Kund*innengespräch. Kundschaft will eine "Plakatwerbung" entworfen haben. Man telefoniert eine halbe Stunde, lässt sich was erzählen über die Firma, das Produkt, die Wünsche, die Vorstellungen und gibt den Satz ein. Keine 5Min später hat man 3 "Ideen" und könnte die (zB) im Zoom teilen und sagen: "Was spricht Sie mehr an: Das violette oder das mit dem detaillierten Hintergrund oder dem Bildaufbau in Version 3?" Kundschaft: Ich mag lila! Das passt zum Produkt. Aber das Gesicht geht gar nicht, ich will lieber keine Menschen auf dem Plakat." (Oder was weiß ich!) Und zack, hab ich eine "Skizze" zum selber (!) weiterentwickeln.
Vorteil: Schnell und noch IM Gespräch. Wenn ich das per Hand zeichnen müsste in 5 Minuten (und mit Farbe), schaff ich EINE Skizze und würde diese Skizzen dann via Mail hin und her schicken. Verzögerung: Bis zu Tagen für den Grobentwurf.
Nachteil: Source, wie hier schon genannt und schlimmer: Diese Programme ERSETZEN nicht die Berufe!
Mir ist noch im Ohr, wie am Papyrus Author Stand auf der LBM vor x Jahren jemand sagte: "Dann brauch ich ja gar keinen Lektor mehr!" - Ehm, sorry not sorry, doch! Duden und "Lesbarkeits-Einschätzung" und "Wortwiederholungsanzeige" sind nette Gimmicks, aber kein: Ich kann das jetzt alleine.

Und die Bilder von Midje ersetzen keine Grafiker*inner oder Mediengestalter*innen. Sorry, not sorry.
Demnach ChatGPT ersetzt keine Texter*innen und Autor*innen.
Spielerei, Zeitvertrödler, nice to have, cool: Ja. Verteufeln: Nein. Wert: Gering.
Persönliche Meinung: Hype und überbewertet im Moment.
Aber was weiß ich schon. ;)

Bin gespannt wann ein solcher Text mal bei mir landet und ob ich ihn erkennen könnte!

Fianna

Nachtrag: gerade hat ein Kleinverlag in Social Media (Twitter) angekündigt, wahrscheinlich keine Ausschreibungen mehr zu machen, u.a. wegen KI generierten Texten.

Maja

Beim PAN-Stipendium sind ja auch ausdrücklich keine KI-generierten Texte erlaubt. Da kann ich aber als Jurorin nach der Sichtung Dutzender Einsendungen in der Kateogorie "Debüt" sagen, keiner dieser Texte liest sich sich auch nur im Entferntesten, als ob den eine KI generiert hätte. (Und warum sage ich das so plump? Weil die KIs Zeichensetzung beherrschen ...) Auch die Anzahl der Einsendungen ist jetzt nicht dank ChatGPT explodiert. Es sind mehr Titel als im Jahr davor, aber in Form einer Steigerung, die zu erwarten war, während sich das Stipendium rumspricht.

Also da kann ich sagen: Die Texte lesen sich durch die Bank wie menschgemacht. Von sehr, mittel oder weniger begabten Menschen mit unterschiedlichen Kenntnisständen, wo es um Schreibhandwerk und Erzählkunst geht. Und oft mit Fehlern, die ich von einer KI nicht erwarten würde. Das soll jetzt nicht gehässig klingen. Viele dieser Texte sind wirklich gut. Aber Zeitformen und Zeichensetzung sind echt ein Thema ... Das nur am Rande. Aber zumindest bei dieser Ausschreibung sehe ich jetzt keine KI-Schwemme.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Alana

#13
@criepy Eine ähnliche Erfahrung habe ich auch gemacht. Meiner Meinung nach bedeutet das:

Du weißt, wie man eine solide, funktionierende Story konstruiert, was ich sehr positiv sehe. Deine Ideen sind logisch und funktionieren. Sie sind allerdings als Eckpunkte vermutlich auch nicht sehr originell, was aber nicht unbedingt etwas schlimmes ist, wenn du Genre schreibst und den Platz dazwischen entsprechend individuell füllst. Wenn du dir gängige Krimis anschaust, ist der Mord ja gar nicht das Originelle daran, sondern die Art, wie er aufgelöst wird oder die Charaktere, die in der Geschichte vorkommen.

Du weißt jetzt aber auch, dass du vielleicht recht hattest, dass manches zu langweilig ist, weil die AI es dir sofort vorgeschlagen hat, und kannst dich dran machen, dir was anderes zu überlegen.

Es ist also eigentlich ein durchaus hilfreiches Ergebnis.
Alhambrana

Eluin

#14
Also als KI würde ich ChatGPT und Ähnliche jetzt nicht bezeichnen. Intelligent ist da nix. Praktisch und hier und da nützlich ja. Aber gute Texte schreiben, naaaa ja. Ich hab es just for fun mal probiert mir einen Anfang oder ein Ende oder so schreiben zu lassen (mit entsprechendem Input für meinen Stil als Beispiel) und ja, ein Absatz davon (von locker 500 Wörtern oder so) war vielleicht im Ansatz brauchbar. Anders sieht das für "Ratgeber-Blogartikel" aus. Bei Textbroker hatte ich einen Auftrag, der genau das Testen sollte mit ChatGPT einen Artikel über Würmer bei Pferden zu schreiben. Fachlich war der sogar ok (hat mich überrascht), dafür haben sämtliche Plagiattools angeschlagen (die geforderte Keyword-Liste ließ aber auch kaum etwas anderes zu).

  • SocialMedia-Beiträge vorschreiben zu lassen (das Tool findet wirklich nette Formulierungen für Call-to-Actions oder zur netten Bewerbung von mir als Autorenmarke) klappt ganz gut. Ohne Kontrolle und Nacharbeit geht da aber nichts.
  • Prompts kann ChatGPT sehr gut generieren und Ideenlisten. Auch plotten klappt in soweit, dass es Ideen beisteuern kann, was möglich/denkbar wäre, aber eine Plot-Zusammenfassungen ala "was hatten wir denn bislang" taugen nichts, weil es da wieder neu kreativ wird und auch längst verworfenes wieder auftaucht (besonders bei der 3er Version, aber auch bei der 4er) ::)
  • Auch bei Klappentexten finde ich meine Varianten dann doch besser (ich hatte glaube ich, ein Exposé als Input geliefert).
  • Zielgruppen und Personas kann ChatGPT besser als ich. Ob es korrekt ist, kann ich nicht beurteilen, aber es klingt plausibel und besser als das, was ich mir ausdenken würde.
  • Auch angebliche Mehrwerte von bspw. einem Blogartikel listet ChatGPT interessant auf. Wie weit es wirklich Mehrwerte sind muss vermutlich jeder Leser dann für sich selbst beurteilen.
  • Ja-Nein-Fragelisten kann ChatGPT auch sehr schön zu einem Thema erstellen (keine Wiederholungen ist aber ein Problem).
  • Im Gespräch hab ich mein Blogkonzept umstrukturiert und daraus ein für mich plausibles erstellt, mit Kategorien und was ich dort jeweils schreiben möchte. Merkfähigkeit = 0 (ergo besser selbst zusammenfassen), aber Denkanstöße und wie es auf Leser:innen wirken könnte sind ganz hilfreiche dabei.

Mein Fazit bislang: Zur Ideenfindung (Prompts, Plotten, ...) finde ich ChatGPT hilfreich. Auch für SocialMedia-Postings. Sobald der Text länger wird wie für einen Blog oder Newsletter taugt ChatGPT für mich nur noch zur Ideenfindung. Kurzgeschichten sind selbst mit Anfängen und der Bitte den Stil zu kopieren eine Vollkatastrophe - davon mal ab, dass Schreiben an sich der größte Spaß für mich ist, aber testen wollte ich es dann schon.
Leider konnte ich ChatGPT auch nicht davon überzeugen, dass die Erde flach oder eine Scheibe sei ;D

Achso und ChatGPT 4 schreibt definitiv brauchbarere Texte als die 3er Version. Ich hab das Gefühl, ChatGPT 4 "merkt" sich mehr aus dem Gespräch als 3, wodurch der Kontext größer wird und die Antwort spezifischer und besser.

Ach ja, das Prompting selbst ist bei ChatGPT sehr wichtig. Je nachdem wie spezifisch / detailliert es ist (aber bitte kurze, klare Anweisungen), desto besser ist die Antwort. Da ist definitiv experimentieren gefragt.
Träume verändern die Zukunft. Doch erst wenn wir die Augen öffnen, können wir sie verwirklichen!
Mein Spruch, mein Motto.